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Transkript:

Dezember 2017 Eine Studie zur politischen Stimmung im Auftrag der ARD-Tagesthemen und der Tageszeitung DIE WELT

Der Inhalt dieses Berichtes darf ganz oder teilweise nur mit unserer schriftlichen Genehmigung veröffentlicht, vervielfältigt, gedruckt oder in Informations- und Dokumentationssystemen (information storage and retrieval systems) gespeichert, verarbeitet oder ausgegeben werden. Infratest dimap, Alt-Moabit 96a, 10559 Berlin

Inhaltsverzeichnis Studieninformation... 1 Die wichtigsten Ergebnisse... 2 Neuauflage der Großen Koalition stößt auf geteiltes Urteil... 3 Erstmals mehr Bürger für Minderheitsregierung als für Neuwahl... 5 Mehrheit würde erneute Kanzlerschaft Merkels begrüßen... 6 Ungeklärte Regierungsfrage bereitet den meisten Deutschen keine Sorgen... 7 SPD in der Zwickmühle, Zweifel an Martin Schulz als Parteivorsitzender... 8 Politikerbewertung: Außenminister Gabriel auf Platz 1, Özdemir mit Rekordwert auf Platz 2, Lindner mit deutlichem Ansehensverlust... 9 Sonntagsfrage: FDP sackt auf 9 Prozent ab... 11 Konträre Meinungen zum Thema Familiennachzug... 13 Anhaltend hohes Vertrauen in Nachbarland Frankreich... 14 Mehrheit empfindet weltpolitische Lage als bedrohlich... 15

ARD DeutschlandTREND Dezember 2017 Studie zur politischen Stimmung im Auftrag der ARD-Tagesthemen und der Tageszeitung DIE WELT Studieninformation Grundgesamtheit Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland ab 18 Jahren Stichprobe Repräsentative Zufallsauswahl/Dual-Frame (Relation Festnetz-/Mobilfunknummern 70:30) WDR-Autor Ellen Ehni 0221 220-1800 WDR-Redakteurin Friederike Hofmann 0221 220-1800 Wissenschaftliche Betreuung / Durchführung infratest dimap Heiko Gothe 030 533 22-0 Erhebungsverfahren Telefoninterviews (CATI) Fallzahl 1.004 Befragte Sonntagsfrage: 1.504 Befragte Erhebungszeitraum 4. bis 5. Dezember 2017 Sonntagsfrage: 4. bis 6. Dezember 2017 Fehlertoleranz 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte * bei einem Anteilswert von 5 Prozent ** bei einem Anteilswert von 50 Prozent Durchführendes Institut: infratest dimap Ihre Ansprechpartner: Michael Kunert 030 53322-0 Reinhard Schlinkert 0228 32969-3 ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D DEZE MB E R 2017 1

Die wichtigsten Ergebnisse Der SPD-Parteitag in dieser Woche wird über die Aufnahme von Sondierungsgespräche mit der Union entscheiden. Teile der Parteianhängerschaft stehen einer Großen Koalition jedoch skeptisch gegenüber. Und auch in der Bevölkerung wird eine Neuauflage der Groko verhalten beurteilt, auch wenn sie in den letzten Wochen wieder an Akzeptanz hinzugewonnen hat: Derzeit bewerten 45 Prozent eine solche Regierungskonstellation positiv. 52 Prozent fänden eine Groko hingegen weniger gut oder schlecht. Ähnlich fällt das Meinungsbild in der SPD-Anhängerschaft (46:51 Prozent) aus. Sollten auch die Gespräche zwischen Union und SPD scheitern, bliebe vermutlich nur die Wahl zwischen einer CDU/CSU-Minderheitsregierung und einer Neuwahl des Bundestages. Eine knappe Mehrheit der Wahlberechtigen (51 Prozent) spricht sich in diesem Fall für eine Minderheitsregierung aus. Eine Neuwahl halten demgegenüber 45 Prozent für die bessere Variante. Damit hat sich das Meinungsbild deutlich gewandelt: Vor knapp drei Wochen sprach sich noch eine klare Mehrheit (63 Prozent) für einen erneuten Urnengang aus. Mit Blick auf die nächsten Jahre fände es eine Mehrheit der Deutschen (56 Prozent) gut, wenn Angela Merkel Bundeskanzlerin bliebe in der SPD-Anhängerschaft sind es immerhin 38 Prozent. Das Zutrauen der Bürger in Martin Schulz Erneuerungskraft ist begrenzt: Lediglich 32 Prozent halten ihn für den richtigen Parteivorsitzenden, um die Sozialdemokratie zu erneuern, in der eigenen Anhängerschaft sind es 65 Prozent. Die ungeklärte Regierungsfrage beunruhigt die meisten Deutschen indes wenig: Ein gutes Drittel (35 Prozent) äußert sich besorgt, zwei Drittel (65 Prozent) machen sich hingegen wenig oder gar keine Sorgen. Die abnehmende Unterstützung für den Parteivorsitzenden der Liberalen spiegelt sich auch auf Parteienebene wider. Würde bereits am nächsten Sonntag ein neuer Bundestag gewählt, käme die FDP auf einen Stimmenanteil von 9 Prozent. Dies entspricht im Vergleich zum DeutschlandTREND von Anfang November einem Minus von 3 Prozentpunkten. Die Union käme derzeit auf 32 Prozent, ein Zuwachs von 2 Punkten. Für die Sozialdemokraten würden sich wie vor vier Wochen 21 Prozent der Wähler entscheiden. Während AfD (13 Prozent) und Grüne (11 Prozent) ihre Stimmenanteile konstant halten, gewinnt die Linke leicht hinzu (10 Prozent, +1). Der Familiennachzug für in Deutschland lebende Bürgerkriegsflüchtlinge ist bis März 2018 ausgesetzt. Knapp die Hälfte der Deutschen (48 Prozent) spricht sich dafür aus, den Familiennachzug danach wieder zu erlauben. 42 Prozent plädieren hingegen dafür, den Familiennachzug weiterhin auszusetzen. Während die Anhänger der Union bei diesem Thema geteilter Meinung sind (47:43 Prozent), ist in der SPD-Anhängerschaft eine Mehrheit für den Familiennachzug (52:39 Prozent). Das sind die wichtigsten Befunde im aktuellen ARD-DeutschlandTREND von infratest dimap im Auftrag der ARD-Tagesthemen und der Tageszeitung DIE WELT. ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D DEZE MB E R 2017 2

Neuauflage der Großen Koalition stößt auf geteiltes Urteil Der SPD-Parteitag in dieser Woche wird über die Aufnahme von Sondierungsgespräche mit der Union entscheiden. Teile der Parteianhängerschaft stehen einer Großen Koalition jedoch skeptisch gegenüber. Und auch in der Bevölkerung wird eine Neuauflage der Groko verhalten beurteilt: 45 Prozent bewerten eine solche Regierungskonstellation positiv. 52 Prozent fänden eine Groko hingegen weniger gut oder schlecht. Das Meinungsbild in der SPD-Anhängerschaft ist ebenso gespalten (46:51 Prozent). Die Unions-Anhänger sind die einzigen, die eine große Koalition deutlich befürworten (69:27 Prozent), während ihr die Anhänger von Grünen, FDP, Linke und AfD ablehnend gegenüber stehen. Bewertung einer großen Koalition aus CDU/CSU und SPD Parteianhänger sehr gut / gut weniger gut / schlecht CDU/CSU 69 27 39 36 SPD 46 51 Grüne 35 63 16 FDP 28 69 6 Linke 26 72 sehr gut gut weniger gut schlecht AfD 14 84 Bitte sagen Sie mir, ob Sie eine Koalition aus CDU/CSU und SPD sehr gut, gut, weniger gut oder schlecht fänden. Werte in Prozent Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe Nachdem die Zustimmung der Bevölkerung zu einer Großen Koalition nach der Absage der SPD am Abend der Bundestagswahl im September deutlich zurückgegangen ist, hat dieses Bündnis im Verlauf der Jamaika-Sondierung und insbesondere nach dem Abbruch der Gespräche von Union, FDP und Grünen wieder deutlich mehr Anhänger gewonnen. Aktuell liegt der Rückhalt für eine große Koalition damit wieder auf einem vergleichbaren Niveau wie im Vorfeld der Bundestagswahl. ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D DEZE MB E R 2017 3

Nov 16 Feb 17 Apr 17 Aug 17 Sep 17 Okt 17 Nov 17 Blitz Dez 17 Bewertung einer großen Koalition aus CDU/CSU und SPD sehr gut / gut 100 90 BTW 17 80 70 60 50 44 45 40 30 20 10 0 Bitte sagen Sie mir, ob Sie eine Koalition aus CDU/CSU und SPD sehr gut, gut, weniger gut oder schlecht fänden. Werte in Prozent Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weniger gut / schlecht / weiß nicht / keine Angabe ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D DEZE MB E R 2017 4

Erstmals mehr Bürger für Minderheitsregierung als für Neuwahl Sollten auch die Gespräche zwischen Union und SPD scheitern, bliebe vermutlich nur die Wahl zwischen einer CDU/CSU-Minderheitsregierung und einer Neuwahl des Bundestages. Eine knappe Mehrheit der Wahlberechtigen (51 Prozent) spricht sich in diesem Fall für eine Minderheitsregierung aus, bei der die Union sich für einzelne Gesetzesvorhaben Mehrheiten im Bundestag suchen müsste. Eine Neuwahl halten demgegenüber 45 Prozent für die bessere Variante. Damit hat sich das Meinungsbild nach dem Scheitern der Jamaika-Sondierungen deutlich gewandelt: Vor knapp drei Wochen sprach sich noch eine klare Mehrheit (63 Prozent) für einen erneuten Urnengang aus. Wenn keine Koalitionsbildung möglich CDU/CSU-Minderheitsregierung oder Neuwahlen? 07. Dezember 2017 20. November 2017* 09. November 2017** 25. September 2017*** 75 63 65 51 45 29 20 26 Minderheitsregierung der CDU und CSU Neuwahlen Minderheitsregierung der CDU und CSU Neuwahlen Minderheitsregierung der CDU und CSU Neuwahlen Minderheitsregierung der CDU und CSU Neuwahlen Angenommen, eine Neuauflage der großen Koalition aus CDU/CSU und SPD kommt nicht zustande. Wie sollte es Ihrer Meinung nach dann weitergehen? Sollten CDU und CSU eine Minderheitsregierung bilden oder sollte es Neuwahlen geben? Angenommen, die Parteien können sich nicht auf die Bildung einer neuen Regierungskoalition verständigen. Wie soll es dann weitergehen? Sollten CDU und CSU eine Minderheitsregierung bilden oder sollte es dann Neuwahlen geben? Werte in Prozent / *Quelle: ARD-DeutschlandTREND EXTRA vom 20. November 2017; Quelle: **Quelle: ARD-DeutschlandTREND vom 09. November 2017; *** Quelle: ARD-DeutschlandTREND EXTRA vom 25.09.2017 Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe Der Blick in die Parteianhängerschaften zeigt, dass auch die Unions-Anhänger mehrheitlich für eine Minderheitsregierung plädieren. ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D DEZE MB E R 2017 5

Mehrheit würde erneute Kanzlerschaft Merkels begrüßen Nach dem Scheitern der Jamaika-Sonderungen stehen die Gespräche über die Bildung einer neuen Regierungskoalition wieder am Anfang. Ob es zur Neuauflage einer Großen Koalition kommt ist derzeit noch nicht absehbar, da die SPD einer Fortführung dieses Bündnisses skeptisch gegenüber steht und immer wieder eine Minderheitsregierung der Union in die Diskussion bringt. In beiden Varianten wäre voraussichtlich Angela Merkel weiterhin Bundeskanzlerin. Dies trifft mehrheitlich auf Zustimmung in der Bevölkerung: 56 Prozent fänden es sehr gut bzw. gut, wenn Merkel weiterhin als Kanzlerin regieren würde. 43 Prozent beurteilen hingegen eine erneute Kanzlerschaft Merkels als weniger gut bzw. schlecht. Erneute Kanzlerschaft Angela Merkels Dezember 2017 November 2017* Oktober 2017** September 2013*** 56 58 61 71 43 41 38 28 sehr gut / gut weniger gut / schlecht sehr gut / gut weniger gut / schlecht sehr gut / gut weniger gut / schlecht sehr gut / gut weniger gut / schlecht Fänden Sie es sehr gut, gut, weniger gut oder schlecht, wenn Angela Merkel auch weiterhin als Kanzlerin regieren würde? Wie würden Sie es bewerten, wenn Angela Merkel auch weiterhin als Kanzlerin regieren würde. Fänden Sie das? Aller Voraussicht nach wird Angela Merkel auch in den nächsten vier Jahren als Kanzlerin regieren. Finden Sie das sehr gut, gut, weniger gut oder schlecht? Werte in Prozent / Quelle: *ARD-DeutschlandTREND EXTRA vom 20.11.2017; **ARD-DeutschlandTREND vom 11.10.2017; ***ARD-DeutschlandTREND EXTRA vom 23.09.2013 Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe Seit der Bundestagswahl ist die Unterstützung für eine weitere Amtsperiode Merkels leicht rückläufig. Anfang Oktober fanden es noch 61 Prozent gut, wenn Merkel weitere vier Jahre als Kanzlerin regieren würde. Im Vergleich zur Situation nach der Bundestagswahl 2013 fällt ihr Rückhalt deutlich niedriger aus: damals waren bewerteten noch 71 Prozent eine Fortführung ihrer Kanzlerschaft positiv. ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D DEZE MB E R 2017 6

Ungeklärte Regierungsfrage bereitet den meisten Deutschen keine Sorgen Bereits jetzt ist klar, dass die aktuelle Regierungsbildung so lange dauert wie selten zuvor. Bis zur Vereidigung einer neuen Bundesregierung bleibt das bisherige Kabinett geschäftsführend im Amt. Diese Übergangsphase bereitet den meisten Deutschen jedoch keine großen Sorgen. Angesichts der ungeklärten Regierungsfrage machen sich zwei Drittel wenig (47 Prozent) oder gar keine Sorgen (18 Prozent). Ein gutes Drittel (35 Prozent) zeigt sich hingegen beunruhigt. Sorge wegen ungeklärter Regierungsbildung Parteianhänger sehr große / große Sorgen wenig / gar keine Sorgen 47 FDP AfD 52 38 48 62 30 CDU/CSU 36 64 18 SPD 32 66 5 Linke 25 74 sehr große Sorgen große Sorgen wenig Sorgen gar keine Sorgen Grüne 23 77 Zweieinhalb Monate nach der Bundestagswahl hat Deutschland noch keine neue Bundesregierung. Gespräche über eine zukünftige Regierungskoalition stehen nach wie vor am Anfang. Bereitet Ihnen das sehr große Sorgen, große Sorgen, wenig Sorgen oder gar keine Sorgen? Werte in Prozent Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe Diese relative Gelassenheit trifft auf alle Bevölkerungsgruppen wobei die Sorge bei Bürgern mit niedrigem Einkommen am größten ist. Auch sorgen sich Frauen (41 Prozent) deutlich häufiger als Männer (28 Prozent). ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D DEZE MB E R 2017 7

SPD in der Zwickmühle, Zweifel an Martin Schulz als Parteivorsitzender Nach der Wahlniederlage bei der Bundestagswahl haben die Sozialdemokraten noch am Wahlabend erklärt, ihre Rolle im neuen Bundestag sei die Opposition. Nach den gescheiterten Jamaika- Sondierungen wird die SPD jedoch von vielen Seiten in die Pflicht genommen, durch eine Weiterführung der Großen Koalition für eine stabile Regierung in Deutschland zu sorgen. Die Studienergebnisse verdeutlichen das Dilemma der Sozialdemokraten: Auf der einen Seite haben zwei Drittel der Bürger (65 Prozent) Verständnis dafür, wenn die SPD in die Opposition geht, um ein klares Profil zurückzugewinnen, bevor sie im Bund wieder Regierungsverantwortung übernimmt. Im Widerspruch dazu fänden es allerdings 60 Prozent gut, wenn die SPD für eine Koalition mit der CDU/CSU zur Verfügung stehen würde. Auch die SPD-Anhängerschaft zeigt sich die Ambivalenz zwischen einer notwendigen Erneuerung und staatspolitischer Verantwortung. Aussagen zur SPD Die SPD sollte in der Opposition erst einmal ein klares Profil zurückgewinnen, bevor sie wieder Regierungsverantwortung im Bund übernimmt. stimme eher zu 61 65 SPD-Anhänger Ich fände es gut, wenn die SPD für eine Koalition mit der CDU/CSU zur Verfügung stehen würde. 60 61 Die SPD hat für mich durch ihr Verhalten in den Wochen nach der Wahl ein Glaubwürdigkeitsproblem. 36 59 Martin Schulz ist der richtige Parteivorsitzende, um die SPD zu erneuern. 32 65 Über die Parteien gibt es unterschiedliche Ansichten. Ich nenne Ihnen jetzt einige Aussagen zur SPD. Sagen Sie mir bitte jeweils, ob Sie diesen Aussagen eher zustimmen oder eher nicht zustimmen. Werte in Prozent Fehlende Werte zu 100 Prozent: Stimme eher nicht zu / weiß nicht / keine Angabe Erschwerend kommt hinzu, dass die Sozialdemokraten in dieser Situation mit einem Vertrauensproblem zu kämpfen haben. Für eine Mehrheit der Bürger (59 Prozent) hat die SPD aufgrund ihres Verhaltens in den Wochen nach der Wahl ein Glaubwürdigkeitsproblem. Und auch auf personeller Ebene sehen die Deutschen Defizite: 62 Prozent finden nicht, dass Martin Schulz der richtige Parteivorsitzende ist, um die SPD zu erneuern, 32 Prozent halten ihn hingegen für die richtige Besetzung. Ein gutes Drittel der SPD-Anhängerschaft (36 Prozent) bescheinigt ihrer Partei ein Glaubwürdigkeitsproblem. Ihrem Parteichef Martin Schulz sprechen 65 Prozent der SPD-Anhänger ihr Vertrauen aus. ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D DEZE MB E R 2017 8

Politikerbewertung: Außenminister Gabriel auf Platz 1, Özdemir mit Rekordwert auf Platz 2, Lindner mit deutlichem Ansehensverlust Im Dezember ist Außenminister Sigmar Gabriel der beliebteste der in diesem Monat abgefragten Politiker. Aktuell sind zwei Drittel (65 Prozent) der Deutschen mit der Arbeit des Sozialdemokraten sehr zufrieden bzw. zufrieden ein Plus von 8 Prozentpunkten im Vergleich zum Oktober. Ihm folgt der Grüne-Parteivorsitzende Cem Özdemir, der mit 57 Prozent seinen bisher höchsten Zufriedenheitswert im ARD-DeutschlandTREND (+3 Prozentpunkte im Vgl. zu November) erzielt und damit vor Bundeskanzlerin Angela Merkel (54 Prozent, -3) platziert ist. Politikerzufriedenheit Sigmar Gabriel* SPD +8 sehr zufrieden / zufrieden 65 weniger / gar nicht zufrieden 30 Cem Özdemir Grüne +3 57 31 Angela Merkel CDU -3 54 46 Peter Altmaier** CDU -1 40 32 Andrea Nahles SPD +2 40 42 Olaf Scholz*** SPD +7 39 24 Martin Schulz SPD +4 39 55 Barbara Hendricks**** SPD -2 35 22 Horst Seehofer CSU +3 31 61 Christian Lindner FDP -17 28 56 Dietmar Bartsch***** Linke -10 19 27 Christian Schmidt****** CSU -13 10 43 Alexander Gauland AfD -3 10 70 Ich nenne Ihnen nun einige Politikerinnen und Politiker. Bitte sagen Sie mir für jede Person, inwieweit Sie mit deren politischer Arbeit zufrieden sind. Wenn Sie die eine oder andere Person nicht kennen beziehungsweise über ihre Arbeit kein Urteil abgeben können, sagen Sie mir das bitte. Sind Sie mit der politischen Arbeit von...? Werte in Prozent / Veränderungen in Prozentpunkten zu November 2017 / *zu Oktober 2017 / **zu Dezember 2015 / ***zu August 2009 / ****zu September I 2017 / *****zu September III 2017 / ******zu Juni 2016 Fehlende Werte zu 100 Prozent: Spontan: Kenne ich nicht/kann ich nicht beurteilen / weiß nicht / keine Angabe Auf das Spitzentrio folgen mit deutlichem Abstand der Chef des Kanzleramtes, Peter Altmaier von der CDU, und die SPD-Fraktionsvorsitzende Andrea Nahles, die jeweils von 40 Prozent der Bürger gute Noten für ihr politisches Wirken bekommen. Auf ähnlichen Rückhalt stoßen der sozialdemokratische Hamburger Bürgermeister Olaf Scholz und der SPD-Parteivorsitzende Martin Schulz mit jeweils 39 Prozent Zustimmung, wobei Martin Schulz deutlich stärker in der Kritik steht (55 Prozent) als sein Parteifreund Scholz (24 Prozent). Umweltministerin Barbara Hendricks wird von 35 Prozent für ihre Arbeit gelobt, einem großen Teil der Bundesbürger (41 Prozent) ist sie jedoch unbekannt. Der im CSU-internen Machtkampf geforderte Horst Seehofer stößt bei knapp einem Drittel (31 Prozent, +3) der Bundesbürger positive Resonanz, 61 Prozent üben Kritik. Auch sein Parteikollege Christian Schmidt, der als Landwirtschaftsminister wegen seiner Zustimmung zur Glyphosat-Zulassung in die Kritik geraten ist, zieht deutlich mehr Tadel als Lob auf sich: mit ihm sind nur 10 Prozent zufrieden (-13 Prozentpunkte im Vergleich zu Juni 2016), 43 Prozent äußern sich hingegen kritisch. ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D DEZE MB E R 2017 9

Sep 17 Okt 17 Nov 17 Blitz Dez 17 Politikerzufriedenheit sehr zufrieden / zufrieden 70 BTW'17 Scheitern der Jamaika Sondierungen 60 50 57 Özdemir 54 Merkel 40 30 20 39 Schulz 31 Seehofer 28 Lindner 10 0 Ich nenne Ihnen nun einige Politikerinnen und Politiker. Bitte sagen Sie mir für jede Person, inwieweit Sie mit deren politischer Arbeit zufrieden sind. Wenn Sie die eine oder andere Person nicht kennen beziehungsweise über ihre Arbeit kein Urteil abgeben können, sagen Sie mir das bitte. Sind Sie mit der politischen Arbeit von...? Werte in Prozent Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weniger zufrieden / gar nicht zufrieden / spontan: kenne ich nicht / kann ich nicht beurteilen / weiß nicht / keine Angabe Während Grünen-Chef Özdemir sein Ansehen nach dem Scheitern der Jamaika-Sondierungen ausbauen kann, ist der Rückhalt für FDP-Chef Christian Lindner massiv eingebrochen. Mit ihm sind aktuell noch 28 Prozent der Deutschen zufrieden ein Minus von 17 Prozentpunkten im Vergleich zum Vormonat. Bereits in der Blitz-Umfrage am 20. November zeichnete sich dieser Einbruch ab. Über den Linken-Fraktionsvorsitzenden Dietmar Bartsch urteilen 19 Prozent wohlwollend. Mit Alexander Gauland, dem Fraktions- und neuerdings auch Parteivorsitzenden der AfD, ist nur jeder zehnte Deutsche (10 Prozent) zufrieden. Er wird von allen abgefragten Politikern mit Abstand am häufigsten kritisiert (70 Prozent). ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D DEZE MB E R 2017 10

Sonntagsfrage: FDP sackt auf 9 Prozent ab Die abnehmende Unterstützung für den Parteivorsitzenden der Liberalen spiegelt sich auch auf Parteienebene wider. Würde bereits am nächsten Sonntag ein neuer Bundestag gewählt, käme die FDP auf einen Stimmenanteil von 9 Prozent. Dies entspricht im Vergleich zum DeutschlandTREND von Anfang November einem Minus von 3 Prozentpunkten. Die Union käme derzeit auf 32 Prozent, ein Zuwachs von 2 Punkten. Für die Sozialdemokraten würden sich wie vor vier Wochen 21 Prozent der Wähler entscheiden. Während AfD (13 Prozent) und Grüne (11 Prozent) ihre Stimmenanteile konstant halten, gewinnt die Linke leicht hinzu (10 Prozent, +1). Alle anderen Parteien kämen zusammengenommen auf 4 Prozent. Sonntagsfrage zur Bundestagswahl 32 21 13 9 10 11 4 Union SPD AfD FDP Linke Grüne Andere +2 0 0-3 +1 0 0 Welche Partei würden Sie wählen, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre? / Reihenfolge der Parteien entspricht dem bundesweiten Ergebnis der letzten Bundestagswahl Werte in Prozent / Veränderungen in Prozentpunkten zum ARD-DeutschlandTREND vom 09. November 2017 3 Die Sonntagsfrage misst aktuelle Wahlneigungen und nicht tatsächliches Wahlverhalten. Sie ermittelt einen Zwischenstand im Meinungsbildungsprozess der Wahlbevölkerung, der erst am Wahlsonntag abgeschlossen ist. Rückschlüsse auf den Wahlausgang sind damit nur bedingt möglich. Viele Wähler legen sich kurzfristig vor einer Wahl fest. Eine große Bedeutung hat zudem der Wahlkampf mit der gezielten Ansprache von unentschlossenen und taktischen Wählern. ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D DEZE MB E R 2017 11

Sep. 05 Apr. 06 Nov. 06 Jun. 07 Jan. 08 Aug. 08 Mrz. 09 Okt. 09 Mai. 10 Dez. 10 Jul. 11 Feb. 12 Sep. 12 Apr. 13 Nov. 13 Jun. 14 Jan. 15 Aug. 15 Mrz. 16 Okt. 16 Mai. 17 Dez. 17 Sonntagsfrage zur Bundestagswahl: Zeitverlauf 50 45 BTW 05 CDU/CSU: 35,2 SPD: 34,2 Linke: 8,7 Grüne: 8,1 FDP: 9,8 BTW 09 CDU/CSU: 33,8 SPD: 23,0 FDP: 14,6 Linke: 11,9 Grüne: 10,7 BTW 13 CDU/CSU: 41,5 SPD: 25,7 Linke: 8,6 Grüne: 8,4 FDP: 4,8 AfD: 4,7 BTW 17 CDU/CSU: 32,9 SPD: 20,5 AfD: 12,6 FDP: 10,7 Linke: 9,2 Grüne: 8,9 40 35 30 32 CDU/CSU 25 20 21 SPD 15 10 5 13 AfD 11 Grüne 10 Linke 9 FDP 0 Welche Partei würden Sie wählen, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre? / Werte in Prozent ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D DEZE MB E R 2017 12

Konträre Meinungen zum Thema Familiennachzug Der Familiennachzug für in Deutschland lebende Bürgerkriegsflüchtlinge ist bis März 2018 ausgesetzt. Wie danach verfahren werden soll, ist derzeit sehr umstritten und wird im Falle einer Sondierung zwischen Union und SPD auch Gegenstand der Gespräche sein. Knapp die Hälfte der Deutschen (48 Prozent) spricht sich dafür aus, den Familiennachzug wieder zu erlauben, 42 Prozent plädieren hingegen dafür, den Familiennachzug weiterhin auszusetzen. Familiennachzug für Bürgerkriegsflüchtlinge Parteianhänger sollte wieder erlaub werden sollte ausgesetzt bleiben Grüne 78 16 48 42 Linke SPD 62 52 32 39 CDU/CSU 47 43 FDP 32 57 sollte wieder erlaubt werden sollte ausgesetzt bleiben AfD 7 93 In Deutschland lebende Bürgerkriegsflüchtlinge, z.b. aus Syrien oder dem Irak, können derzeit ihre engsten Familienangehörigen nicht nachholen, weil der Familiennachzug bis März 2018 ausgesetzt ist. Was meinen Sie: Sollte diesen Flüchtlingen der Familiennachzug dann wieder erlaubt werden oder sollte er ausgesetzt bleiben? Werte in Prozent Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe Wenig überraschend sind die Anhänger der AfD nahezu geschlossen gegen die Wiedereinführung des Familiennachzugs. Auch im Lager der FDP bildet diese Meinung mit 57 Prozent die Mehrheitsposition. Bei allen anderen Parteianhängern überwiegt die Zustimmung zum Familiennachzug, am deutlichsten bei den Grünen. Unterschiede zeigen sich auch zwischen den ost- und westdeutschen Bundesländern: Während sich die Bevölkerung im Osten mehrheitlich (50:38 Prozent) für eine weitere Aussetzung des Familiennachzugs ausspricht, plädiert jeder zweite Westdeutsche (41:50 Prozent) dafür, dass Bürgerkriegsflüchtlinge ihre engsten Familienangehörigen nachziehen lassen können. ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D DEZE MB E R 2017 13

Anhaltend hohes Vertrauen in Nachbarland Frankreich Am Donnerstag und Freitag kommen beim OSZE-Gipfeltreffen Vertretern aus den 57 Mitgliedsstaaten zusammen darunter auch die Außenminister der USA und Russlands, Rex Tillerson und Sergej Lawrow. Das Vertrauen, das die Deutschen diesen Ländern entgegenbringen, hat sich zwar in den vergangenen sechs Monaten etwas vergrößert, bewegt sich aber immer noch auf einem sehr niedrigen Niveau. Russland hält nur eine Minderheit von 28 Prozent (+7 Prozentpunkte im Vergleich zu Juni 2017) für einen verlässlichen Partner. Noch etwas schlechter ist es um das Ansehen der Vereinigten Staaten bestellt, das seit dem Amtsantritt von Donald Trump massiv eingebrochen ist. Derzeit schätzt ein Viertel (25 Prozent, +4) die USA als vertrauenswürdigen Partner ein. Partner für Deutschland Frankreich -1 kann man vertrauen kann man nicht vertrauen 93 6 Großbritannien +2 62 32 Russland +7 28 67 USA +4 25 71 Ich nenne Ihnen jetzt einige Länder und Sie sagen mir bitte, ob das jeweilige Land ein Partner für Deutschland ist, dem man vertrauen kann oder nicht. Werte in Prozent / Veränderungen in Prozentpunkten zu Juni 2017 Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe Im Gegensatz dazu gilt Frankreich unter den Bundesbürgern nahezu einhellig als vertrauenswürdiges Land (94 Prozent, -1). Und auch Großbritannien schätzt trotz der schwierigen Brexit-Verhandlungen eine Mehrheit (62 Prozent) als verlässlich ein. ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D DEZE MB E R 2017 14

Aug 14 Sep 14 Okt 14 Jan 15 Dez 15 Jan 16 Mai 17 Sep 17 Dez 17 Mehrheit empfindet weltpolitische Lage als bedrohlich Angesichts zahlreicher internationaler Krisen sorgen sich viele Bundesbürger um die politische Lage in der Welt. Rund sechs von zehn empfinden die Situation als sehr bedrohlich (10 Prozent) oder bedrohlich (51 Prozent) dieser Anteil ist seit Ende 2016 nahezu konstant. Als wenig oder überhaupt nicht bedrohlich empfinden 39 Prozent die weltpolitische Lage, wobei sich lediglich 4 Prozent gänzlich unbesorgt zeigen. Politische Lage in der Welt bedrohlich? Zeitverlauf 100 90 80 70 60 50 58 51 62 55 57 58 64 61 sehr bedrohlich / bedrohlich 61 40 30 20 49 41 38 44 42 41 35 39 38 wenig bedrohlich / überhaupt nicht bedrohlich 10 0 Empfinden Sie die politische Lage in der Welt für uns als sehr bedrohlich, bedrohlich, wenig bedrohlich oder überhaupt nicht bedrohlich? Werte in Prozent Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe Ein differenzierter Blick auf die Parteianhänger verdeutlicht, dass die Anhänger der AfD und der Linken überdurchschnittlich besorgt sind (jeweils 70 Prozent), während im Lager der Grünen und der FDP die Lage weniger häufig als bedrohlich wahrgenommen wird. -- Michael Kunert / Reinhard Schlinkert ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D DEZE MB E R 2017 15