Die neuen Bestimmungen des Regelwerks für den Turniersport in Deutschland
Anpassung der Schwierigkeitsnote/Wert der Kürelemente Anmerkung: In den unteren Leistungsklassen (E/A) soll das Wort Schwierigkeit nicht mehr auftauchen. Es soll viel mehr Wert auf die Ausführung und Gestaltung gelegt werden. Aus diesem Grund wurde der Begriff in Wert der Kürelemente umgewandelt und die Wertigkeit auf 1,0 herabgesetzt. Alle Leistungsklassen können jetzt die Höchstwertnote 10,0 erreichen.
2. Kürbewertung Gruppenvoltigieren Für E- und A-Gruppen wird die Kür getrennt nach dem Wert der Kürelemente, Gestaltung und Ausführung im Verhältnis 1,0 : 1,5 : 3,0 [ ] bewertet. 2.3 Schwierigkeitsnote (Wert der Kürelemente) [ ] In den Klassen E und A wird jedes vorgeschriebene Kürelement der Kür mit 1,0 Punkten bewertet.
Überarbeitung der Gestaltungsnote Anmerkung: Die Beurteilungskriterien für die Gestaltungsnote wurden im Rahmen der Bundesrichtertagung neu erarbeitet. In jeder Leistungsklasse gibt es jetzt gesonderte, an die jeweilige Leistungsklasse angepasste, Beurteilungskriterien. Alle Leistungsklassen können jetzt die Höchstwertnote 10,0 erreichen.
Änderung Ausführungsnote Einzel-/Doppelkür Anmerkung: Durch die Änderungen ist ein Voltigierer, der mehr Übungen zeigt, nicht mehr zwingend benachteiligt. Bisher wurden Voltigierer bevorteilt, die wenige Übungen gezeigt haben. Um die Bewertung der Leistungen gerechter zu gestalten, wird jetzt die Ausführung in das Verhältnis zu der Anzahl der gezeigten Übungen gesetzt. International wird dies bereits mit Erfolg angewandt. 2.3 Ausführungsnote Die Ausführungsnote in der Einzel-/Doppelkür ergibt sich aus der Summe der im Protokoll vermerkten Abzüge im Verhältnis zu der Anzahl der gezeigten Elemente.
Überarbeitung der Richtwerte für die Pferdenote Anmerkung: Die Pferdenote wurde neu strukturiert. Sie wird nun an Hand von sechs Kriterien beruhend auf der Skala der Ausbildung gebildet. Die Änderungen ermöglichen eine korrektere Zuordnung zu den Richtwerten. 3. Pferdenote [ ] Die Pferdenote wird auf der Basis der nachfolgend aufgeführten Kriterien ermittelt. Die Kriterien orientieren sich an der Skala der Ausbildung (s. Richtlinien für Reiten und Fahren, Band 1) und werden gemäß ihrer Bedeutung unterschiedlich gewichtet. Takt, Losgelassenheit, Geraderichten und Hilfengebung werden mit dem Faktor 2, Anlehnung und Schwung/Lastaufnahme werden mit dem Faktor 1 bewertet.
Einführung eines E-Programms Anmerkung: Durch die Einführung eines E-Programms (Klasse E) soll analog der anderen Pferdesport-Disziplinen der Übergang von WBO in den Turniersport nach LPO erleichtert und sinnvoll gestaltet werden. Die Aufnahme des E-Programms ist eine Kann-Bestimmung. Das bedeutet, dass die Entscheidung über eine Einführung bei der jeweiligen Landeskommission liegt. 1. E-Programm Erlaubte Zeit für die Pflicht: Erlaubte Zeit für die Kür: 1 Minute pro Voltigierer 4 Minuten
1.1 Pflicht Aufsprung mit korrekter Hilfestellung einer geeigneten Person oder eines geeigneten Gruppenmitglieds erlaubt. Die Pflicht besteht aus sechs Übungen, die in einem Block ausgeführt werden. Freier Grundsitz vw mit Händen in der Hüftbeuge Seitsitz angefasst Bank Freies Knien vw (beliebige statische Armhaltung) Abgang nach innen Landung
1.2 Kür In der Klasse E wird eine Kür gefordert. Folgende Kürelemente müssen in der Kür enthalten sein, um die Höchstnote 10,0 für den Wert der Kürelemente zu erhalten: Übung in der Schlaufe sw/rw Waage auf dem Pferderücken Stütz Hang Drehung um die Längsachse mindestens 180 Stehen Kniestand (Prinzenstand) Lieger Knien sw/rw Kürabgang
Die einzelnen Kürelemente können kombiniert werden und sind mit Partnerhilfe möglich. Bewertung Wert der Kürelemente: Wertnote max. 10,0 Gestaltung: Wertnote max. 10,0 Ausführung: Wertnote max. 10,0 Für jedes nicht gezeigte (bzw. nicht drei Galoppsprünge ausgehaltene statische) Kürelement werden 1,0 Punkte von der Note für den technischen Wert abgezogen. Die einzelnen Kürelemente können in beliebiger Reihenfolge einzeln oder in Verbindung miteinander, aber auch in Verbindung mit anderen frei gewählten Übungen gezeigt werden. Es dürfen maximal zwei Voltigierer gleichzeitig auf dem Pferd sein.
Anpassung des A-Programms Anmerkung: Durch die Einführung einer Note für die Landung in der Pflicht werden im Training die Abgänge gezielter trainiert und damit aktive Verletzungsprävention betrieben. Die Kürelemente sind seit Einführung des A-Programms unverändert. Um neue Trainingsanreize zu schaffen, werden dort einige Übungen durch neue Übungen ersetzt. Anpassung der Höchstnote für die Schwierigkeit und Gestaltung: In allen Leistungsklassen soll die Höchstnote 10,0 für die Gruppen erreichbar sein.
2.1 Pflicht Die Pflicht besteht aus acht Übungen, die in einem Block ausgeführt werden. Aufsprung Freier Grundsitz vw Bank Fahne Liegestütz Quersitz Knien vw Stützschwung vorlings Landung nach erfolgtem Abgang nach innen
2.2 Kür In der Klasse A wird eine Kür gefordert. Zehn der folgenden Kürelemente müssen in der Kür enthalten sein, um die Höchstpunktzahl 10,0 für den Wert der Kürelemente zu erhalten: Aufsprung in den Innen- oder Außensitz Aufsprung ins Knien Kürabgang aus der mittleren Ebene Statische Übung in der mittleren Ebene Drehung um die Längsachse mindestens 180 Drehung um die Querachse Kniestand frei Standwaage Stehen rw
Querlieger Schulterstand mit Partnerhilfe Bank rl auf der Kruppe mit Abspreizen eines Beines Bewertung Wert der Kürelemente: Wertnote max. 10,0 Gestaltung: Wertnote max. 10,0 Ausführung: Wertnote max. 10,0 Für jedes nicht gezeigte (bzw. nicht drei Galoppsprünge ausgehaltene statische) Kürelement werden 1,0 Punkte von der Note für den technischen Wert abgezogen. Die einzelnen Kürelemente können in beliebiger Reihenfolge einzeln oder in Verbindung miteinander, aber auch in Verbindung mit anderen frei gewählten Übungen gezeigt werden. Es dürfen maximal zwei Voltigierer gleichzeitig auf dem Pferd sein.
Anpassung des L-Programms Anmerkung: Änderung der übergeordneten Methodik der Leistungsklassen: Klasse A = Abgang nach innen Klasse L = Abgang nach außen Klasse M = Wende nach außen Anpassung der Höchstnote für die Schwierigkeit und Gestaltung: In allen Leistungsklassen soll die Höchstnote 10,0 für die Gruppen erreichbar sein. Diese Änderungen gelten analog für das Einzelvoltigier-Programm der Klasse L.
3.1 Pflicht Die Pflicht besteht aus acht Übungen, die in einem Block ausgeführt werden. Aufsprung Freier Grundsitz vw Fahne Stehen vw Stützschwung vorlings Halbe Mühle Stützschwung rücklings Abgang aus dem Rückwärtssitz nach außen mit Landung
3.2 Kür Es wird eine frei zusammengestellte Kür [ ]. Zur Ermittlung der Schwierigkeit werden die 20 schwersten gezeigten Elemente entsprechend ihrer Wertigkeit gezählt. S 0,5/M 0,3/L 0,1 Bewertung Schwierigkeit: Wertnote max. 10,0 Gestaltung: Wertnote max. 10,0 Ausführung: Wertnote max. 10,0
Anpassung des S- und Junior-Programms Anmerkung: Beide Programme werden dem internationalen Reglement angepasst. Pflicht und Kür richten sich dadurch nach dem jeweils gültigen FEI- Reglement. Die aktuellen Anforderungen mit Bewegungsbeschreibungen werden auf der Internetseite der FN in deutscher Sprache veröffentlicht. Irritationen bei den Aktiven über die jeweiligen Unterschiede von national zu international werden so vermieden.
5. S-Programm Die Anforderungen der Pflicht und Kür im S-Programm richten sich nach dem jeweils gültigen FEI-Reglement gem. Anforderungen CVI3*. 6. Junior-Programm Die Anforderungen der Pflicht und Kür im Junior-Programm richten sich nach dem jeweils gültigen FEI-Reglement gem. Anforderungen CVIJ2*.
Einführung Doppelvoltigieren Junioren Anmerkung: Das Doppelvoltigieren Junioren bietet Nachwuchs-Voltigierern einen behutsameren Aufbau für den Einstieg in den Doppelvoltigiersport und die Hinführung zum Leistungs- und Spitzensport. Das Programm richtet sich nach dem gültigen FEI-Reglement. Die aktuellen Anforderungen mit Bewegungsbeschreibungen werden auf der Internetseite der FN in deutscher Sprache veröffentlicht. 9. Doppelvoltigieren Junioren Die Anforderungen der Kür im Junior-Doppelvoltigieren richten sich nach dem jeweils gültigen FEI-Reglement gemäß Anforderungen CVIJ2* Pas de Deux.
Weitere Anmerkungen: Die Bewegungsbeschreibungen wurden überarbeitet. Der Kürkatalog wurde überarbeitet es wird der internationalen Kürkatalog übernommen.
Aufgabenheft Seite 176 8. Doppelvoltigieren Die erlaubte Höchstzeit beträgt 2 Minuten. Die 15 schwierigsten. Wird die Mindestzahl von 10 bewertbaren Übungsteilen (S/M/L) nicht erreicht, wird als Gesamtnote die Wertnote 0 gegeben. Bewertung: Schwierigkeit: max. 10,0 Ausführung: max. 10,0 Gestaltung: max. 10,0
Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Oktober 2017 /Terharen