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Mitschrift Hundewesen Inhalt 1 Allgemein 3 1.1 Abstammung und Sinne 3 1.2 Jagdliche Bedeutung 3 1.3 Jagen mit dem Hund 3 1.4 Lautäußerung bei der Jagd 3 1.5 Altersangabe 4 1.6 Allgemeine Bezeichnungen 4 1.7 Entwicklung und Fortpflanzung 4 1.8 Krankheiten 5 1.9 Jagdliche Bezeichnungen 5 2 Gebrauchsgruppen 7 2.1 Vorstehhunde 7 2.1.1 Rassen 7 2.1.2 Einsatzbereiche 7 2.2 Schweißhunde 7 2.2.1 Rassen 7 2.2.2 Einsatzbereiche 7 2.3 Brackierhunde und Laufhunde 8 2.3.1 Rassen 8 2.3.2 Einsatzbereiche 8 2.4 Stöberhunde 8 2.4.1 Rassen 8 2.4.2 Einsatzbereiche 8 2.5 Apportierhunde 9 2.5.1 Rassen 9 2.5.2 Einsatzbereiche 9 2.6 Bauhunde 9 2.6.1 Rassen 9 2.6.2 Einsatzbereiche 9 3 Einsatzbereiche 10 3.1 Allgemeiner Gehorsam 10 3.1.1 Leinenführigkeit 10 3.1.2 Frei bei Fuß 10 3.2 Feldarbeit (Arbeit mit hoher Nase) 10 3.2.1 Vorstehen (Arbeit vor dem Schuss) 10

3.2.2 Apport (Arbeit nach dem Schuss) 10 3.3 Waldarbeit 10 3.3.1 Schweißarbeit / Riemenarbeit (Arbeit nach dem Schuss) 10 3.3.2 Buschieren (Arbeit vor dem Schuss) 11 3.3.3 Stöbern (Arbeit vor dem Schuss) 11 3.3.4 Verhalten am Stand / Standtreiben 11 3.4 Wasserarbeit 12 3.4.1 Stöberarbeit (Arbeit vor dem Schuss) 12 3.4.2 Apport (Arbeit nach dem Schuss) 12 3.5 Brackieren / Haseln (Bewegungsjagd) 12 3.6 Baujagd (Arbeit unter der Erde) 12

Allgemein Abstammung und Sinne 1 Allgemein 1.1 Abstammung und Sinne Der Hund zählt zu den Beutegreifern. Alle Hunde stammen nachweislich genetisch vom Wolf ab. Hörsinn: guter Hörsinn Sehsinn: Rot-Grün Blindheit, hohes Sehvermögen in der Dämmerung Riechsinn: sehr guter Geruchssinn, je länger die Schnauze, desto mehr Riechzellen 1.2 Jagdliche Bedeutung Ein Hund wird bei der Jagd aus folgenden Gründen benötigt: Jagdethische Gründe um das waidwunde Wild schnellst möglichst zu finden (Nachsuche) und mittels Fanschuss ethisch von den Schmerzen erlösen Jagdbetriebliche Gründe Entenjagd (Apport aus tiefem Wasser), Baujagd (ohne Hund nicht möglich) Jagdwirtschaftliche Aspekte aus hygienischen Gründen ist ein für den menschlichen Verzehr waidwundes Wild ehestmöglich zu finden Jagdrechtliche Gründe das Jagdgesetz schreibt die Haltung von fermen (= geprüften) Jagdhunden vor 1.3 Jagen mit dem Hund Brackenjagd / Brackieren: Bewegungsjagd bzw. Treibjagd mit einer spurlauten, spurwilligen Bracke auf Fuchs, Hase (vor allem von Gebirgsjägern bzw. zusammenhängendem Waldgebiet). Suchjagd / Buschieren: Suchjagd mit Vorsteh-oder Stöberhunden auf Niederwild im unübersichtlichen Gelände. Baujagd: Jagd mit Bauhunden oder Frettchen (=Frettieren) auf Fuchs, Dachs, Hase, Marderhund bzw. Waschbär Die Nachsuche auf Niederwild bezeichnet man als Apport, die Nachsuche auf Schalenwild als Schweißarbeit. 1.4 Lautäußerung bei der Jagd Sichtlaut: Hund sieht das Wild, verfolgt es, und bellt dabei hohe Erregung des Hundes, da er das Wild sieht Hoher Ton Hetzlaut: Hund hetzt z.b.: Rotwild oder Schwarzwild und bellt dabei (Bellen unterstützt das Hetzen um das Wild zu treiben und zu ermüden) wenn das Stück gestellt wurde folgt der Standlaut Seite 3

Allgemein Altersangabe Spurlaut: Hund verfolgt die Spur (ohne Sichtung des Wildes), und bellt dabei andere Erregung als beim Hetzen = andere Intensität des Bellens Tiefer Ton Standlaut: Hund hat das Stück gestellt, und bindet das Wild mit dem Standlaut Hundeführer u. Jäger können sich nähern und den Fangschuss abgeben Weidlaut: Hund sieht nichts, und hat nichts in der Nase (Spur oder Fährte) Unterwünschte Lautabgabe (ist angewölft und führt zu zuchtausschluss) Baulaut: Bauhund gibt im Bau laut, obwohl kein Wild vorhanden ist. 1.5 Altersangabe Im 1. Lebensjahr: Junghund danach (2. Lebensjahr): Vorstehhunde: Im 1. Feld andere Hunde: Im 1. Behang 1.6 Allgemeine Bezeichnungen : Rüde : Hündin Stop: Fang: Lefzen: Auge Nase Ohr: Vorderläufe Pfoten mit Klauen Widerrist: Haut und Fell: Kruppe: männl. Geschlechtsteil: weibl. Geschlechtsteil: Weidloch Schwanz: lange Haare daran: Hinterläufe Absatz zwischen Stirn und Nase Maul, Schnauze mit Lefzen Lippen Behang höchster Punkt der Schulter (vom Boden bis zum Widerrist = Stockmaß) Decke höchster Punkt beim Hinterteil / Hüfte Feuchtglied Schnalle und Gesäuge Rute Fahne 1.7 Entwicklung und Fortpflanzung Die Geschlechtsreife wird zwischen 8 10 Monaten erreicht. : Markieren durch Anheben des Hinterlaufes : wird läufig / hitzig die Schnalle schwillt an und die Hündin fängt an zu markieren. Danach fängt sie an zu färben (Blutstropfen Start der Berechnung). Seite 4

Allgemein Krankheiten Tag 7 10: die Hündin nicht paarungsbereit. Tag 12 14: Deckzeit. Gesamt dauert der Zyklus zwischen 20 und 21 Tage. Die Hündin wird i.d.r. 2x pro Jahr läufig. Tragdauer: 60 65 Tage Wurfgröße: 5 8 normal; 1 15 möglich Die Welpen kommen blind und zahnlos zur Welt. Tag 10: öffnen der Augen Tag 14: Milchzähne wachsen Welpen werden ca. 8 Wochen gesäugt, ab der 4 Woche zusätzlich feste Nahrung (Hündin würgt Gefressenes hoch) Prägung (= auf den Menschen bezogen) ab der 6 Woche Abgabe erlaubt mit frühestens 8 Wochen Erste Impfung (Kombi) mit 8 Wochen danach Auffrischungsimpfung (nach 4 oder 8 Wochen danach jährlich) mit 4 6 Monaten wächst Dauergebiss (42 Zähne) Fütterung: Welpen: 3 4mal/Tag danach 1 2mal/Tag (nicht sofort gefressenes wegräumen) 1.8 Krankheiten Erkennung an verändertem Verhalten: Fressunlust (länger anhaltend ca. 2 3 Tage) Erbrechen / Durchfall Stumpfes / struppiges Fell Fieber (Normaltemperatur: 38 C) Ohren und Pfoten regelmäßig kontrollieren Bei Verdacht: Tierarzt Infektionskrankheiten eher kein Thema (Abdeckung durch regelmäßige Impfung) Parasiten wie bei Wildtieren (Flöhe, Zecken, Milben, Würmer). Regelmäßig kontrollieren bzw. entwurmen. Angeborene Leiden (Hüftgelenksdysplasie, Augenlied nach innen oder außen gestülpt, ) Gebiss: gut ausgebildetes Gebiss ist ein Scherengebiss (leicht überschneidig). Häufige Fehlstellungen sind Zangenbiss, Vorbeißer, Zurückbeißer, fehlende oder doppelte Zähne. 1.9 Jagdliche Bezeichnungen Anschneider: gefundenes Wild wird angefressen (angewölft oder anerzogen). Totengräber: Vergräbt Beute (anerzogen schlechter Konsens zwischen Hund und Halter) erkennbar an der schmutzigen Schnauze. Seite 5

Allgemein Jagdliche Bezeichnungen Gute / schlechte Nase: guter / schlechter Geruchssinn Guter Gehorsam / Appell: folgsam Fermer (Jagd)Hund: Vollständig ausgebildeter und geprüfter Jagdhund. Zur Prüfung als Jagdhund werden nur Rassehunde zugelassen (Abstammungsnachweis von FCI). Schussscheu vs. schussfest Schussscheu: Hund schreckt bei Schuss zusammen und/oder läuft weg. Kann sowohl anerzogen, durch Traumatisierung oder auch angewölft sein (wenn angewölft, dann jagdlich unbrauchbar). Schusshitzig: freudiges Ereignis für Hund (Aufregung). Ist anerzogen. Handscheu: Hund fürchtet Hand des Halters. Ist anerzogen. Zum Genossen machen: Nur bei Schweißarbeit: Bei erfolgreicher Nachsuche von Schalenwild bekommt der Hund (wenn das Stück sofort aufgebrochen wird) einen Teil vom Aufbruch (z.b.: Leber). Wildscheu: Angstreaktion bei Wild Zuchtausschluss Sekundierer: Besonderheit der englischen Vorsteharbeit 2 Hunde arbeiten gemeinsam, steht der eine vor, bleibt der Zweite auch automatisch stehen und steht vor. Blender: Vorstehhund, der vorsteht, ohne dass Wild vorhanden ist. Blinker: Jagdhund der gefundenes Wild ignoriert (tut so als hätte er nichts gefunden) Seite 6

Gebrauchsgruppen Vorstehhunde 2 Gebrauchsgruppen 2.1 Vorstehhunde Deutsche Vorstehhunde sind Allroundhunde mit großem Einsatzbereich. Die englischen Vorstehhunde (Setter) sind eher Spezialisten und werden rein für die Vorsteharbeit gezüchtet. 2.1.1 Rassen Deutsche Vorstehhunde o Deutsch Drahthaar o Deutsch Kurzhaar o Deutsch Langhaar o Großer Münsterländer o Kleiner Münsterländer o Weimaraner o Pudelpointer o Griffon Englische Vorstehhunde o Irish Red Setter o English Setter o Gordon Setter o Pointer Französische Vorstehhunde o Bretonischer Vorstehhund (Epagneul Breton) Ungarische Vorstehhunde o Ungarischer Drahthaar (Magyar Vizsla Drahthaar) o Ungarischer Kurzhaar (Magyar Vizsla Kurzhaar) 2.1.2 Einsatzbereiche Arbeit vor dem Schuss: o Suche mit Vorstehen o Buschieren o Stöbern Arbeit nach dem Schuss: o Schweißarbeit (1. Teil): Nachsuche auf Schalenwild o Apportieren 2.2 Schweißhunde Die Zucht der Schweißhunde erfolgt nur für die Schweißarbeit (bis zu 36 Std. Stehzeit). 2.2.1 Rassen Hannoverscher Schweißhund Bayrischer Gebirgsschweißhund 2.2.2 Einsatzbereiche Arbeit vor dem Schuss: o keine Arbeit nach dem Schuss: Seite 7

Gebrauchsgruppen Brackierhunde und Laufhunde o Schweißarbeit (komplett): Nachsuche auf Schalenwild, vor allem Rotwild, Gams und Schwarzwild (insbesondere auch Schweißarbeit vom Vortag) 2.3 Brackierhunde und Laufhunde Bracken sind die typischen Hunde des Gebirgsjägers und spielen in der Zucht eine große Rolle (älteste Hunderasse). Bracken sind meist auf Spur und Fährte anhaltend laut jagende Hunde (Spurlaut). Diese sind sehr spurwillig, sehr spursicher und ausdauernd. Verwendet werden sie zum Brackieren, zur Schweißarbeit und für leichte Apportierarbeit. 2.3.1 Rassen Österreichische Bracken o Brandlbracke ( Vieräugl wegen je einem braunen Punkt über dem Auge) o Tiroler Bracke o Steirische Rauhaarbracke o Dachsbracke Englische Laufhunde o Beagle o Basset 2.3.2 Einsatzbereiche Arbeit vor dem Schuss: o Brackieren Arbeit nach dem Schuss: o Schweißarbeit (1. Teil): Nachsuche auf Schalenwild o Apportieren 2.4 Stöberhunde Deutsche Stöberhunde sind eher Allrounder und haben sowohl Wildschärfe, als auch Raubzeugschärfe. Wichtig ist die Bogenreinheit. Stöberhunde sind meist wasserfreudig. Englische Stöberhunde (Spaniel) sind Spezialisten. 2.4.1 Rassen Deutsche Stöberhunde o Deutscher Wachtelhund Englische Stöberhunde o Cocker Spaniel o English Springer Spaniel o Welsh Springer Spaniel 2.4.2 Einsatzbereiche Arbeit vor dem Schuss: o Buschieren o Stöbern Arbeit nach dem Schuss: o Nachsuche auf Niederwild und Schalenwild Seite 8

Gebrauchsgruppen Apportierhunde 2.5 Apportierhunde Die Retriever sind nur für die Arbeit nach dem Schuss geeignet. Die Standruhe, der Apportierwille, die Leichtführigkeit, die Sozialverträglichkeit, als auch der unbändige, lautlose Arbeitswille sind angewölft. Retriever sind auch sehr gut bei Wasserarbeit, Schweißarbeit ist möglich. Der Retriever bringt in der Regel sämtliches Wild lebendig und hat keine Raubzeugschärfe. 2.5.1 Rassen Labrador Retriever Golden Retriever Flat-coated Retriever 2.5.2 Einsatzbereiche Arbeit vor dem Schuss: o keine Arbeit nach dem Schuss: o Standtreiben o Nachsuche auf Niederwild und Schalenwild 2.6 Bauhunde Erdhunde (Terrier) sind reine Spezialisten für die Baujagd. Sie sind kurzläufig und haben einen so geringen Brustumfang, dass sie dem Fuchs, Dachs, Hase in den Bau folgen können. Bauhunde sind absolut selbständige Jagdhunde, mit hohem Arbeitswillen, hoher Wildschärfe, hoher Raubwildschärfe bei niedrigem Schmerzempfinden. Bauhunde eignen sich auch für die Nachsuche auf wehrhaftes Wild, da sie von diesem nicht als Gefahr wahrgenommen werden, und der Jäger in Ruhe das Wild ansprechen bzw. den Fangschuss antragen kann 2.6.1 Rassen Deutsche Bauhunde o Dackel (Rauhaar-, Kurzhaar- und Langhaar 3 verschiedene Größen) o Deutscher Jagdterrier (mutig und angriffslustig) Englische Bauhunde o Welsh Terrier o Fox Terrier (Rauhaar- und Kurzhaar) o Russel Terrier (Parson Russel Terrier, Jack Russel Terrier) 2.6.2 Einsatzbereiche Arbeit vor dem Schuss: o Baujagd (über und unter der Erde) o Stöbern Arbeit nach dem Schuss: o Nachsuche auf Schalenwild, selten auf Niederwild o Leichte Apportierarbeiten Seite 9

Einsatzbereiche Allgemeiner Gehorsam 3 Einsatzbereiche 3.1 Allgemeiner Gehorsam 3.1.1 Leinenführigkeit Hund geht an der linken Seite des Hundeführers mit Schulter auf Kniehöhe. Die Leine wird entweder um den Oberkörper oder am Gürtel befestigt (nicht in der Hand). Leinenführigkeit ist erlernbar. 3.1.2 Frei bei Fuß Wie bei Leinenführigkeit ohne Leine 3.2 Feldarbeit (Arbeit mit hoher Nase) Typische Wildart für diese Bejagung ist das Rebhuhn. Diese Bejagungsart ist NUR für Niederwild (ohne Rehwild) 3.2.1 Vorstehen (Arbeit vor dem Schuss) Hundeführer schickt Hund in Gebiet, in dem Niederwild vermutet wird. Hund soll planmäßig und systematisch das Gebiet absuchen (Achtung auf den Wind Hund gegen den Wind abschicken wegen Witterung). Hund soll planmäßige und raumgreifende Quersuche mit hoher Nase (bessere Witterung) machen. Hund bekommt Witterung vom Niederwild, wird langsamer und nimmt Fährte auf, bis er genau festgestellt hat, wo das Wild sich befindet. Beim Auffinden bremst der Hund abrupt ab und verharrt in seiner Position wenn sich das Wild abdrückt (möglicherweise typische Vorstehhaltung: gehobener Vorderlauf). Der Jäger nähert sich auf waidgerechte Schussentfernung und gibt dem Hund ein Zeichen, damit dieser das Wild hoch scheucht. Die Vorstehhaltung ist bei Vorstehhunden angewölft (=angeboren) und kann nicht anerzogen werden. 3.2.2 Apport (Arbeit nach dem Schuss) Hund soll das (an-)geschossenes Niederwild mit gutem, festen und wildbretschonenden Griff dem Jäger bringen. 3.3 Waldarbeit 3.3.1 Schweißarbeit / Riemenarbeit (Arbeit nach dem Schuss) Nachsuche auf angeschossenes, abgesprungenes Schalenwild. Nach dem Anschuss wartet der Jäger noch zirka 10 Minuten, bevor er die Anschussstelle aufsucht. An der Anschussstelle werden die Schusszeichen untersucht und die Anschussstelle verbrochen (Anschussbruch). Nur bei hellem Schweiß (Lungenschweiß) selbst nachsuchen, ansonsten den Schweißhund anfordern. Hundeführer kommt mit Schweißhund, Schweißriemen (8-10 m lange Leine) und Schweißhalsung (breites weiches Halsband). Der Schweißriemen wird abgedockt (abgewickelt), die Schweißhalsung angelegt und der Hund ein Stück entfernt von der Anschussstelle abgelegt. Der Hundeführer untersucht zuerst die Anschussstelle, damit das Interesse beim Hund geweckt wird, bringt dann etwas Schweiß zum Hund und nimmt den Hund mit zur Anschussstelle (ansetzen des Hundes). Der Hund sucht nun mit tiefer Nase, an langer Leine und in gemäßigtem Tempo entlang Seite 10

Einsatzbereiche Waldarbeit der Schweißspur. Vom Anschuss bis zum toten Stück verweist der Hund interessante Stellen. Bis hierher muss die Arbeit auch von einem Vorstehhund durchgeführt werden können ( Riemenarbeit ). Nachsuche am langen Riemen kann aber nur bei dementsprechenden Gelände durchgeführt werden. Im dichten / hohen Dickicht man den Hund schnallen (= Riemen abnehmen) und selbstständig arbeiten lassen. Dies kann jedoch nur durchgeführt werden, wenn der Hund Zusatzarbeiten (Totverbeller oder Verweisen) kann Totverbeller: Hund bleibt beim toten Stück und bellt bis Hundeführer kommt. Nachteil: Hund wird eventuell nicht gehört. Verweiser: Hund findet totes Stück, kehrt zum Hundeführer zurück und zeigt an (durch Bringsel, Verhalten oder Laute), dass das Stück gefunden wurde und bringt den Hundeführer zum toten Stück. Ist das angeschossene Stück noch nicht verendet und kommt wieder hoch, wird der Hund geschnallt und verfolgt das angeschossene Stück mit Hatzlauten. Das Stück wird vom Hund entweder abgefangen, abgedrosselt und danach totverbellt oder verweist oder gestellt, am Weiterziehen gehindert und mit Standlaut verbellt (der Hundeführer gibt in diesem Fall den Fangschuss ab). 3.3.2 Buschieren (Arbeit vor dem Schuss) Ähnlich wie die Suche im Feld, nur im lockeren Waldbestand unter der Flinte (zirka 35 m Entfernung Schussentfernung). Es besteht immer Sichtkontakt zum Hund. Hund soll nur kurze Suche haben. Im Gegensatz zu Suche im Feld hat der Hund hier kürzere Wege und die Suche wird meist langsamer durchgeführt. 3.3.3 Stöbern (Arbeit vor dem Schuss) Stöbern in dichtem Gestrüpp, bei dem der Hund den Treiber ergänzt bzw. ersetzt. Der Hund wird in das Gestrüpp hineingeschickt (kein Blickkontakt mehr zu Hundeführer daher ist das Vorstehen hier kontraproduktiv). Gefundenes Wild wird sofort hochgemacht und kurz verfolgt. Beim Stöbern ist Sichtlaut notwendig und Spurlaut erwünscht. Verhalten des Jägers bei Spurlaut: Bereitschaft Wild flüchtet eher langsam, da es den Hund hört und die Entfernung einschätzen kann. Verhalten des Jägers bei Sichtlaut: sehr hohe Bereitschaft Wild flüchtet eher schnell. Bei Stöberhunden sind Sichtlaut, Spurlaut und Bogenreinheit (Stöberhunde verfolgen Wild nur bis zur Schützenkette, durchbrechen diese jedoch nicht, sondern kehren wieder in den Trieb zurück und stöbern weiter) eine besondere Anforderung. 3.3.4 Verhalten am Stand / Standtreiben Hund liegt oder sitzt ruhig und lautlos neben dem Hundeführer und wartet (haben Standruhe). Aufstehen, Weglaufen, Winseln, Bellen oder fiepen ist unerwünscht. Stöberhunde: Verhalten am Stand Apportierhunde: Standtreiben Seite 11

Einsatzbereiche Wasserarbeit 3.4 Wasserarbeit 3.4.1 Stöberarbeit (Arbeit vor dem Schuss) Aufstöbern und hochmachen von Wild im Schilf. Auch im Wasser u.u. kurzes Vorstehen 3.4.2 Apport (Arbeit nach dem Schuss) Bringen von angeschossenem Wild aus Wasser oder Schilf. Angeschossenes Federwild zieht Schwimmspur auf dem Wasser, die der Hund folgen kann. Der Apport von Federwild soll lebend sein (im Gegensatz zum Raubwild). Hund muss wasserfreudig sein. Wasserfreude ist angewölft (angeboren) und kann nicht anerzogen werden. 3.5 Brackieren / Haseln (Bewegungsjagd) Der Hund folgt nach dem Stechen (=Finden) des zu jagendenden Wildes, dessen Spur (Fährte) ausdauernd und mit Spurlaut, und zwingt so das Wild sich stätig zu bewegen. Der Hund treibt das Wild nicht, sondern es strebt in die angestammte Umgebung, an welcher der Jäger wartet. Das Brackieren ist somit kein Hetzen, da das Wild den Hund nicht sieht, sondern nur hört (Spurlaut). Es kann verhoffen, und ruhig weiterziehen, und kommt vertrauter (aber abgelenkt) zurück. Der Hase kehrt meist zur Ausgangsposition zurück (Jäger wartet dort ab), der Fuchs kehrt in seinen Bau zurück (Jäger warten an Wildwechsel und/oder Bau). Der Hund braucht neben Ausdauer auch angewölfte Eigenschaften wie Finderwille, Spurlaut und absoluten Fährten- oder Spurwillen 3.6 Baujagd (Arbeit unter der Erde) für die Baujagd (auf Fuchs, Dachs, Hase, Waschbär, Marderhund)können ausnahmslos nur Bauhunde verwendet werden. Der Bauhund "schlieft" (= schlüpft in den Bau) ein, verfolgt die Spur, "verbellt" das Stück (= er stellt ihn), und zeigt damit dem Jäger an, dass er das Wild gefunden hat. Durch das Bellen und durch fortwährende, leichte Angriffe soll das Wild aus dem Bau "gesprengt" werden um es vor die Flinte zu treiben oder es festzuhalten (Netze). Zu aggressive Hunde laufen Gefahr durch das Raubwild verletzt zu werden (z.b. Bisse bis zum Abziehen der Haut am Kopf) Fuchs Fall 1: Fuchs hörte die Jäger nicht kommen (keine Gefahr außerhalb des Baues). Der Fuchs hört den Hund in den Bau kommen und weicht diesem aus. Der Hund sprengt den Fuchs (Fuchs verlässt Bau) und wird vom Jäger erlegt. Kein direktes Aufeinandertreffen von Fuchs und Hund. Fuchs Fall 2: Fuchs hörte die Jäger (Gefahr außerhalb des Baues) und versteckt sich in einer Endröhre. Der Hund geht bis an 1 bis 1,5 m an den Fuchs heran und verbellt ihn (Hund liegt vor). Ein angriffslustiger Hund wird den Fuchs attackieren und es kommt zu schweren Kämpfen (Gefahr für Hund und Fuchs). Meistens geht der Fuchs aus dem Bau, der Fuchs wird selten von Hund erdrosselt und gebracht. Dachs: Dachse lassen sich nur in seltenen Fällen aus dem Bau treiben, oft muss ein "Einschlag" (= graben eines Loches zum Bauhund) gemacht werden. Seite 12

Einsatzbereiche Baujagd (Arbeit unter der Erde) Erdbau: verletzter oder verschütteter Hund kann auch ausgegraben werden Steinbau: gefährlich, da der Hund nicht ausgegraben werden kann Arbeit unter der Erde: Baujagd Arbeit über der Erde: Jagd auf Marder / Iltis in Holzhaufen, Stallgebäuden,. Seite 13