Anspiel zu Apg 2, 1-21

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Transkript:

1 Anspiel zu Apg 2, 1-21 (Eine Familie pilgert zum Erntefest nach Jerusalem) Szene 1: Beim Packen (ruft) Mama, wann geh n wir endlich? Ich kann es einfach nicht mehr erwarten. (zu sich selbst) Warum Erwachsene nur immer soooo lange brauchen. Mutter: (Kommt mit einem Bündel herein.) Wir müssen doch erst noch alles zusammen packen. Der Weg nach Jerusalem ist weit. (packen) Mama, wieso kommt Onkel Jakob nicht mit nach Jerusalem? Mutter: Du weißt doch, beim Rückweg vom Passafest ist Onkel Jakob ausgerutscht und hat sich ganz fürchterlich das Bein aufgeschlagen. Das ist jetzt zwar schon über einen Monat her, aber den ganzen Weg nach Jerusalem kann er noch nicht gehen. (mitleidig) Armer Onkel Jakob. Ich freue mich immer so sehr, wenn wir nach Jerusalem zum Fest gehen. Und am liebsten gehe ich den ganzen Weg mit Onkel Jakob. Er erzählt mir so interessante Dinge von Gott und seinen großen Taten. Aber am liebsten höre ich wie Gott unser Volk aus der Knechtschaft aus Ägypten geführt hat.

2 Mutter: (lacht) Ja, Onkel Jakob kennt die Schriften wirklich gut. Und er freut sich auch immer so sehr, nach Jerusalem zu gehen. Am liebsten ist er im Tempel und hört den Schriftgelehrten und Priestern zu, damit er noch mehr von Gott erfährt. Deshalb ist ist er gerade auch ziemlich frustriert, dass er jetzt zu Hause bleiben muss. Darf ich noch zu ihm gehen und ihm auf Wiedersehen sagen bevor wir gehen? Mutter: Natürlich. Geh nur. Sicher freut er sich, wenn du ihn besuchen kommst. Grüße ihn und wünsch ihm eine gute Besserung von mir! Ich packe in der Zwischenzeit voll unsere Sachen. Szene 2: Onkel Jakob (Onkel Jakob humpelt nach vorne und setzt sich auf einem Stuhl oder Kissen und legt das Bein hoch. Vor ihm ein Tisch. Er vertieft sich in eine Schriftrolle.) (ruft schon von weitem) Onkel Jakob, Onkel Jakob! (freut sich sichtlich) Joel! Schön, dass du kommst! Sag mal, ist es nicht schon Zeit, zum Erntefest nach Jerusalem aufzubrechen?

3 Doch, Mama muss nur noch ein paar Sachen packen. Ich soll dich von ihr grüßen und dir eine gute Besserung wünschen! Kannst du denn nicht doch mitkommen? Ich meine, wer soll mir denn von Gott erzählen, wenn du nicht dabei bist? (traurig) Nichts lieber als das, Joel. Ich bin selbst sehr traurig, dass ich nicht mit euch nach Jerusalem kann. Aber mit meinem Bein würde ich den Weg nicht schaffen. (sehr überzeugt) Wenn du nicht mehr kannst, helf ich dir! Du kannst dich auf mich stützen! (lacht) Du bist lieb, Joel. Aber ich glaube, das würde nicht lange gut gehen. (ernst) Joel, kannst du dich noch an das Passa vor ein paar Wochen erinnern? Seit wir von Jerusalem wieder zu Hause sind, lässt es mir keine Ruhe mehr! Du meinst die Sache mit diesem Jesus von Nazareth? Ja, die meine ich. (nachdenklich) Ob dieser Jesus nicht vielleicht doch der Messias war? Wenn du es nicht weißt, wer soll es denn dann wissen? Ich kenne keinen, der sich in den Schriften besser auskennt als du. Aber warum machst du dir so viele Gedanken, Onkel Jakob? Ist es nicht eh zu spät? Dieser Jesus ist doch jetzt eh tot. Mutter: (ruft von Ferne) Joel! Wir wollen aufbrechen.

4 Du musst gehen. (Joel dreht sich schon um, um zu gehen.) Joel! (Joel dreht sich nochmal zu Jakob.) Dieses Mal kann ich nicht mitkommen und kann dir dabei auch nicht von Gott erzählen. Dieses Mal musst du mir berichten, wenn du wieder zurück bist! Und hör gut zu, falls die Leute noch von diesem Jesus reden! (hält kurz inne) Das mach ich, ganz bestimmt! Schalom Onkel Jakob! Schalom Joel! Szene 3: Auf dem Weg (Die Familie ist auf dem Weg. Mit Reisegepäck über der Schulter ziehen sie durch die Kirche) Vater: Vater: Papa, wie weit ist es noch bis Jerusalem? Joel, wie oft warst du jetzt schon mit dabei? Ich weiß nicht genau. Aber ich glaube eigentlich immer schon? Siehst du, dann weißt du doch auch, dass es nur noch ein Tag ist, wenn wir in Jericho Rast gemacht haben. Und wann waren wir in Jericho? (verlegen) Heute Nacht. (schnauft) Das letzte Stück ist aber immer so steil und anstrengend.

5 Mutter: (schwärmt) Dafür ist der Anblick des Tempels von oben aber umso schöner. Und ich liebe es, wenn wir zusammen mit all den Menschen aus aller Herren Länder zum Hause Gottes ziehen. Schade ist nur, dass wir uns oft nicht mit all den Pilgern aus aller Herren Länder unterhalten können, weil wir ihre Sprache nicht verstehen. (Kleine Pause weiter wandern, andere kommen dazu und singen: Kommt und lasst uns gehn hinauf zum Hause unseres Herrn) Vater: Trotz all der Strapazen des letzten Wegstücks. Es ist immer wieder schön, wenn wir in Jerusalem einziehen. Aber jetzt ist es schon ziemlich dunkel. Lasst uns hier unsere Matten ausrollen und uns schlafen legen. (Alle rollen ihre Matten aus und legen sich schlafen.) Szene 4: Der Pfingsttag (Es wird langsam hell. Joel wird als erster wach.) Vater: Vater: Mama, Papa, aufstehn. Lasst uns endlich zum Tempel gehn! (Rollt gleich seine Matte zusammen.) Du hast es heute aber besonders eilig. Ja, ich hab ja auch einen wichtigen Auftrag von Onkel Jakob bekommen! Ich muss ihm zu Hause alles berichten! Na, wenn das so ist! Lasst uns aufbrechen! (Alle rollen ihre Matten zusammen und ziehen weiter)

6 Mutter: Ist es nicht herrlich? (schaut in die Menge der Gottesdienstbesucher) All diese Menschen! Sie alle kommen zum Fest, um Gott für die Ernte zu danken. (Ein sehr starker Wind kommt auf.) Was ist das? (Alle halten ihre Kopfbedeckung fest und haben Mühe, sich auf den Beinen zu halten.) Lesung: Apg. 2, 1-21 1 Und als der Pfingsttag gekommen war, waren sie alle an einem Ort beieinander. 2 Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Wind und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. 3 Und es erschienen ihnen Zungen zerteilt, wie von Feuer; und er setzte sich auf einen jeden von ihnen, 4 und sie wurden alle erfüllt von dem heiligen Geist und fingen an, zu predigen in andern Sprachen, wie der Geist ihnen gab auszusprechen. 5 Es wohnten aber in Jerusalem Juden, die waren gottesfürchtige Männer aus allen Völkern unter dem Himmel. 6 Als nun dieses Brausen geschah, kam die Menge zusammen und wurde bestürzt; denn ein jeder hörte sie in seiner eigenen Sprache reden. 7 Sie entsetzten sich aber, verwunderten sich und sprachen: Siehe, sind nicht diese alle, die da reden, aus Galiläa? 8 Wie hören wir denn jeder seine eigene Muttersprache? 9 Parther und Meder und Elamiter und die wir wohnen in Mesopota-

7 mien und Judäa, Kappadozien, Pontus und der Provinz Asien, 10 Phrygien und Pamphylien, Ägypten und der Gegend von Kyrene in Libyen und Einwanderer aus Rom, 11 Juden und Judengenossen, Kreter und Araber: wir hören sie in unsern Sprachen von den großen Taten Gottes reden. 12 Sie entsetzten sich aber alle und wurden ratlos und sprachen einer zu dem andern: Was will das werden? 13 Andere aber hatten ihren Spott und sprachen: Sie sind voll von süßem Wein. 14 Da trat Petrus auf mit den Elf, erhob seine Stimme und redete zu ihnen: Ihr Juden, liebe Männer, und alle, die ihr in Jerusalem wohnt, das sei euch kundgetan, und laßt meine Worte zu euren Ohren eingehen! 15 Denn diese sind nicht betrunken, wie ihr meint, ist es doch erst die dritte Stunde am Tage; 16 sondern das ist s, was durch den Propheten Joel gesagt worden ist (Joel 3,1-5): 17 Und es soll geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, da will ich ausgießen von meinem Geist auf alles Fleisch; und eure Söhne und eure Töchter sollen weissagen, und eure Jünglinge sollen Gesichte sehen, und eure Alten sollen Träume haben; 18 und auf meine Knechte und auf meine Mägde will ich in jenen Tagen von meinem Geist ausgießen, und sie sollen weissagen. 19 Und ich will Wunder tun oben am Himmel und Zeichen unten auf Erden, Blut und Feuer und Rauchdampf; 20 die Sonne soll in Finsternis und der Mond in Blut verwandelt werden, ehe der große Tag der Offenbarung des Herrn kommt.

8 21 Und es soll geschehen: wer den Namen des Herrn anrufen wird, der soll gerettet werden.

9 Szene 5: Bericht zu Hause (Onkel Jakob sitzt wieder auf einem Stuhl oder Kissen und hat das Bein hochgelegt. Er liest im Propheten Joel halblaut vor sich hin. Achtung! Hier muss die Gestik besonders gut bearbeitet werden!) Und es soll geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, da will ich ausgießen von meinem Geist auf alles Fleisch... Oh wenn es doch endlich geschehen würde, dass Gott seinen Geist auf uns Menschen gießt. Sicher würde ich dann... (Ruft von ferne und rennt.) Onkel Jakob, Onkel Jakob! Joel, wie schön, dass ihr wieder zurück seid. Weißt du, was ich eben im Propheten Joel... (lässt ihn gar nicht ausreden) Onkel Jakob, weißt du, was in Jerusalem passiert ist? Ich kann kaum erwarten, es von dir zu hören. Pass auf, ich erzähl dir alles von Anfang an. Ja bitte. Alles von Anfang an. Wir sind am Morgen mit all den andern Festpilgern zum Tempel aufgebrochen. Alles war wie immer. Aber nach dem Gottesdienst habe ich mich unter die Menge gemischt. Ich wollte doch hören, ob in Jerusalem noch von diesem Jesus gesprochen wird so wie du es mir aufgetragen hast. Sehr gut. Was hast du erfahren?

10 Zunächst gar nichts! Doch dann kam plötzlich ein Wind auf, so was habe ich noch nicht erlebt. Ich konnte mich kaum auf den Beinen halten und all den andern ging es genauso. Und dann standen da plötzlich ein paar einfache Männer. Die fingen mitten in dem Tosen an zu predigen. Irgendwie hab ich zunächst gar nichts kapiert. Wer sind die? hab ich gefragt, und da sagte ein Mann neben mir: Das müssen Jünger von diesem Jesus sein. Seit der Kreuzigung waren sie wie vom Erdboden verschluckt. Und jetzt dieses Brausen und sie mitten drin! Was soll das bedeuten? Was soll daraus werden? Jesus-Leute es gibt sie also doch noch, habe ich mir gedacht. Aber ein anderer winkte ab: Ach was, vergiss es, die sind alle nur besoffen! Zugegeben, das hab ich zuerst auch gedacht, aber dann hab ich mal genauer hin gehört, was die Männer sagten, und ich sags dir, die waren auf keinen Fall betrunken. Du machst es aber spannend wie ging es weiter? Erzähl schon, was haben diese Jesus-Leute von Jesus berichtet? Zunächst ging alles so wild durcheinander, das Tosen, jeder der Männer predigte, und es wurden immer mehr Menschen. Einige kannte ich von unserem Nachtquartier. Das waren Menschen, die kamen aus aller Herren Länder. Das ist ja alles sehr schön, aber was berichteten diese Jesus- Leute?

11 Ja, verstehst du nicht, die kamen aus allen Herren Länder und jeder verstand, was die einfachen Jesus-Leute predigten. Das war ein Wunder! Ich war mitten in ein Wunder geraten! (äußerst nachdenklich, eher zu Gott als zu Joel gesprochen:) Ich versteh noch nicht recht! Das ist ganz einfach! Die Jesus-Leute berichteten, mit der Hinrichtung von Jesus ist nicht alles aus. Er ist auferstanden von den Toten. Er lebt! Gott hat ihn über den Tod und über alles gesetzt. Und dann hat dieser Mann eine Bibelstelle zitiert. Ich habe sie sofort wiedererkannt. Sie ist aus Joel! Von dem Propheten, der genau so heißt wie ich! (überlegend) Und es soll geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, da will ich ausgießen von meinem Geist auf alles Fleisch... (Langsam dämmert es ihm.) Genau! Das war die Stelle! Gott hat seinen Geist ausgeschüttet. Gott Jesus der Heilige Geist, die gehören zusammen. Die Zeit ist gekommen, in der sich die Schrift erfüllt. Jetzt ist es keine Frage mehr! Dann ist dieser Jesus der lang ersehnte Messias. Dann beginnt jetzt eine ganz neue Zeit! Ich beginne zu verstehen: Und wer den Namen des Herrn anrufen wird, der soll gerettet werden.

12 Ja, Onkel Jakob, der Heilige Geist schenkt das Verstehen! Nicht einmal die Jesus-Leute haben das mit der Kreuzigung Jesu sofort kapiert. Im Gegenteil, sie haben sich zurückgezogen und versteckt... Und jetzt beim Fest sind sie Dank des Heiligen Geistes aus ihren Verstecken gekommen und predigen ohne Angst! Das ist wie der Prophet Joel verheißen hat: Auf meine Knechte und auf meine Mägde will ich in jenen Tagen von meinem Geist ausgießen. Genau! Jetzt hatten sie keine Angst mehr! Der Heilige Geist hat sie mutig gemacht. Er hat ihnen das Verstehen geschenkt! Und nicht nur ihnen, auch uns allen, die wir dabei standen! Ja, und auch mir. Es fällt mir wie Schuppen von den Augen. Ich verstehe immer mehr. Die Zeit ist erfüllt. Der Messias ist gekommen, und damit es alle erfahren können, hat Gott seinen Geist ausgegossen über diese Männer, damit sie in allen möglichen Sprachen davon reden können. Jeder soll es ja erfahren! Alle sollen es verstehen und kapieren: Wer den Namen des Herrn anrufen wird, der soll gerettet werden! (Doro und Alex Schweizer)