»Man muss sich gegenseitig helfen, das ist ein Naturgesetz.«Jean de La Fontaine
»Die Welt wird zu Recht erbost sein über diese Unmenschlichkeit, und ein Hass wird brennen, der niemals gelöscht werden kann. Wie lange wird diese Herrschaft des Terrors noch weitergehen?«diese Zeilen stammen nicht etwa aus dem Jahr 2015 als Reaktion auf die Terroranschläge, die Paris am 13. November und zehn Monate zuvor, als die Redaktion der Satirezeitschrift Charlie Hebdo angegriffen wurde, erlebte. Diese Zeilen sind dem Tagebuch des deutschen Justizinspektors Friedrich Kellner entnommen. Er schrieb sie am 26. Oktober 1941 nieder. Der Terror ging damals von Deutschland aus und Kellner konnte sich keine andere Reaktion der Weltgemeinschaft vorstellen, als einen»hass, der niemals gelöscht werden kann«. Er irrte sich. Heute 74 Jahre später ist vor allem Deutschland das Ziel Tausender, die vor einem neuen Terror nach Europa fliehen. Diese Menschen emigrieren nach Deutschland, um in Freiheit und Demokratie zu leben. Sie suchen bei uns Schutz. Das ist ein kleines Wunder. Möglich ge-
worden nur, weil sich die Siegermächte vor 70 Jahren nicht für den Hass entschieden, sondern unserem Land eine Chance gaben. Die Zeiten sind bewegt. Terror und Krisen bringen unsere Gedanken und Gefühle durcheinander. Dieses Buch steckt voller Denkanstöße. Über den Hass, die Religion, die Angst, die Freiheit, die Vergebung und über die Liebe. Sie stammen vor allem von französischen Denkern, aber auch von anderen Persönlichkeiten aus aller Welt. Am Ende dieses Buches werden Sie eine wichtige Entscheidung treffen müssen: Werden wir angesichts des Terrors, den wir gerade erleben, unsere Menschlichkeit dem Hass opfern? Oder schaffen wir es, uns unseren Ängsten zu stellen, sie zu überwinden und denjenigen, die derzeit dringend unsere Hilfe brauchen, eine Chance zu geben? Von dieser Ihrer Entscheidung hängt ab, ob über das Jahr 2015 in 74 Jahren in den Geschichtsbüchern als Jahr des Terrors oder als Jahr der Hoffnung zu lesen sein wird.
»Geben wir unsere Freiheit nicht auf: Trinkt, lacht, spielt, esst, vögelt, lest... lebt.«charlie Hebdo-Zeichnerin Corinne Rey nach den Attentaten von Paris. Zehn Monate zuvor musste sie mitansehen, wie ihre Kollegen von Terroristen in den Redaktionsräumen des Titels»Solidarité«(ISBN 978-3-86883-903-6) erschossen 2014 by riva Verlag, Münchner wurden.
»Hast du Angst vor dem Tod«, fragte der kleine Prinz die Rose. Darauf antwortete sie:»aber nein. Ich habe doch gelebt, ich habe geblüht und meine Kräfte eingesetzt, so viel ich konnte. Und Liebe, tausendfach verschenkt, kehrt wieder zurück zu dem, der sie gegeben. So will ich warten auf das neue Leben und ohne Angst und Verzagen verblühen.«antoine de Saint-Exupéry
»Dunkelheit kann Dunkelheit nicht vertreiben; nur Licht kann das. Hass kann Hass nicht vertreiben; nur Liebe kann das.«martin Luther King
»Als ich im Blut von Fremden lag und auf die Kugel wartete, die mein nur 22 Jahre dauerndes Leben beenden würde, stellte ich mir jedes Gesicht vor, das ich jemals geliebt habe, und flüsterte Ich liebe dich. Immer und immer wieder.«isobel Bowdery, die den Anschlag am 13.11.2015 im Pariser Club Bataclan nur durch Glück überlebte, weil sie sich tot stellte, während um sie herum Menschen starben.
»Wenn Sie sich in einem Krieg der Kulturen und der Lebensstile mit Frankreich befinden, wünsche ich Ihnen verdammt viel Spaß! Legen Sie ruhig los, bringen Sie Ihre jämmerliche Ideologie mit; die Franzosen bringen Jean-Paul Sartre, Edith Piaf, guten Wein, Zigaretten von Gauloises, Camus, Camembert, Madeleines, Macarons, Marcel Proust und die verdammte Croque-en-bouche. Die Croque-en-bouche! Sie bringen eine Philosophie der drastischen Selbstentsagung mit zu einer Tortenschlacht, meine Freunde.«John Oliver in Last Week Tonight am 15. November 2015
»Allen, die mich jetzt hören, rufe ich zu: Ihr dürft nicht verzagen. Auch das bittere Leid, das über uns gekommen ist, ist vergänglich. Die Männer, die heute die Menschlichkeit mit Füßen treten, werden nicht immer da sein; ihre Grausamkeit stirbt mit ihnen und auch ihr Hass.«Charlie Chaplin alias der große Diktator
»Je weniger von Freiheit Gebrauch gemacht wird, umso eher verschließt sie sich.«andré Glucksmann
»Nur weil Terroristen Allah-o-Akbar rufen, repräsentieren sie lange nicht den Islam. Pegida ruft ja auch Wir sind das Volk «Malik Riaz H. Naveed via Twitter (@MalikRiaz)
»Wie oft hat der unerbittlichste Hass die geringfügigsten Ursachen!«Voltaire
»Lernen wir uns freuen, so verlernen wir am besten, anderen wehzutun.«friedrich Nietzsche
»Nur eine Religion, die alle anderen duldet und so deren Wohlwollen würdig ist, kann aus der Menschheit ein Volk von Brüdern machen.«voltaire