Sterben der Höhepunkt des Lebens

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Transkript:

Dr. med. Hartmut Maier-Gerber Sterben der Höhepunkt des Lebens Eine medizinisch-biblische Betrachtung

Philipper 1,21 Denn Christus ist mein Leben und Sterben ist mein Gewinn. Lieber Vater, Gebet habe Dank, immer wieder Dank, dass unser diesseitiges Leben schon die Innewohnung Jesu Christi in unserem Herzen bedeutet. Vielmehr noch bedeutet aber das Ablegen unserer leiblichen Hülle: Die Menschen nennen es Sterben. Erst dann ist Jesus nicht mehr nur Herr in unserem Herzen, sondern der Herr über unsere ganze Person, unsere Seele und unseren Geistleib, wir sind unaufhörlich in seiner Umgebung, wir sind Glieder seines Leibes. Das aber ist wahrlich»gewinn«und unausdenkliches Glück. Amen.

Danach ist der denkende, nicht glaubende Mensch von heute noch immer seinen jahrtausendealten Ängsten und Ungeborgenheiten ausgeliefert. 1.2 Was bedeuten Sterben und Tod für den biblisch glaubenden Menschen? Wenn der auf dem Boden des Wortes Gottes stehende Christ die Beweise, die die moderne Wissenschaft anbietet, auch nicht nötig hat, so respektiert er sie doch und freut sich darüber, denn in ihnen wird ja das Weiterexistieren seines seelischen Lebens und des Geistes auch nach dem Sterben des Leibes experimentell beweisbar ausgesagt. Doch der Glaube gründet sich nicht auf diese Beweise. Für ihn ist das biblische Zeugnis allein die überführende Offenbarung der Wahrheit und damit der Realitäten in diesem Kosmos. Der glaubende Christ hat gerade in dieser Hinsicht eine gewisse Erwartung, eine totale Geborgenheit in seinem Herrn. Er ist ein»wanderer zwischen beiden Welten«, wie es Walter Flex ausgedrückt hat. Er hält es mit dem Worte Luthers, das da lautet: Wer einem Christen mit dem Sterben droht, tut also, wie wenn er einem guten Reiter droht, ihn auf ein Pferd zu setzen. 33

Leben aus des Todes Gründen, das ist aller Hoffnung Grund! Darum lasst der Welt uns künden dieses Heil mit Zeugenmund. Wär der Herr nicht auferstanden aus des dunklen Grabes Banden, gäb es in der ganzen Welt nichts, was unsere Nacht erhellt. Großer Sieger, sei gepriesen, der die Hölle überwand! Du hast uns den Weg gewiesen aus dem dunklen Schattenland in das Licht des neuen Lebens, das man vorher sucht vergebens. Offen steht des Todes Tor! Preis sei Dir im höchsten Chor! Karl Geyer

Es ist des Reiters Element zu reiten, wie es das Element des Vogels ist zu fliegen. So sind es die Dimensionen des Glaubens und des Geistes Gottes im Gottesmenschen, die es ihm möglich machen, sich mit den Dimensionen der geistlichen Welten, den Gegebenheiten der Lichtwelt Gottes und seiner heilsgeschichtlichen Ziele zu befassen. Ihn hat der Geist Gottes durch den Glauben bereits zum Wissen geführt. Dabei gibt es zwei wichtige Fakten, die der Glaubende erkennt und festhält: 1. Biblisch ist das Sterben ein kurzes Durchgangsstadium. Es bedeutet nur das biologische Ableben des Leibes, keineswegs aber das Auslöschen von Seele und Geist. Wir alle durchleben das Sterben unseres Leibes, sofern wir nicht noch zum Zeitpunkt der Entrückung auf dieser Erde sind und ohne Sterben verwandelt werden (1. Thess 4,16-17). Nach biblischer Aufforderung sollen wir jede Angst vor diesem»verlassen unserer Hütte«, wie Petrus das Sterben nennt, bekämpfen (2. Petr 1,14). Paulus möchte uns Vorbild sein, wenn er sagt: Ich hätte Lust abzuscheiden und bei Christus zu sein, denn es ist weit besser. Philipper 1,23 35

Johannes 5,24 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist aus dem Tod in das Leben übergegangen. Lieber Vater, Gebet ich darf laut mit»ja«antworten auf die Frage, ob ich dein Wort gehört habe und täglich weiter höre,»ja«darf ich antworten auf die zweite Frage, ob ich dir glaube, o Vater, der du den Sohn, unseren Herrn Jesus Christus, ins Fleisch auf diese Erde gesandt hast. Es ist der Eidschwur des Sohnes, dass der, welcher diese beiden Fragen aus tiefstem Herzen bejaht, schon heute ewiges und göttliches Leben in sich trägt. Das nehme ich für mich als Fundament meines Glaubens und Hoffens. Auch für mich gilt, dass ich nicht mehr ins Gericht komme und dass ich schon heute dem wahrhaftigen unverweslichen Wesen nach aus dem Tode in das Leben übergegangen bin. Dafür will ich dich ohne Ende loben und preisen, du liebender Vater. Amen.

2. Während das Sterben ein kurzes Durchgangsstadium darstellt, ist der Tod hingegen ein lang andauernder Zustand. Er bedeutet ichverhaftete Minimalexistenz in der Gottferne nach dem Sterben, die nur eintritt für den Menschen, der kein Leben aus Gott in sich hat. Das ist eindeutiges Zeugnis des Wortes Gottes, wie wir noch sehen werden. Tod ist also ein Sammelbegriff für ein Pseudoleben in der Gottferne, in der Finsternis und in der Nähe satanischer Mächte. Satan ist der Fürst der Todesbehältnisse. Er hat die Macht des Todes und damit die unumschränkte Herrschaft über alle, die sich durch ihre selbst gewählte Gottferne in seine Nähe und in die Gewalt seiner Gefängnisse und Fesseln begeben haben. Dass Satan diese Herrschaft bereits an Jesus Christus verloren hat und den Schlüssel des Todes herausgeben musste durch das ihn bezwingende Opfer auf Golgatha, sei hier der Wahrhaftigkeit und Vollständigkeit wegen sofort erwähnt. Noch aber darf Satan dort herrschen und seine bittere Ernte des Hasses und der Angst einbringen, bis Jesus Christus zu seiner Zeit das Regiment übernimmt (Ps 107,10). Die Menschen, die mit Gottes Hilfe den entscheidenden Glaubensschritt getan haben, werden den Zustand des Todes nie erleben, weil der lebendige Gott durch sein Wort in sie sein göttliches 37

O Tod, wo ist dein Stachel nun? Wo ist dein Sieg, o Hölle? Was kann uns jetzt der Teufel tun, wie grausam er sich stelle? Gott sei gedankt, der uns den Sieg so herrlich hat nach diesem Krieg durch Jesus Christ gegeben! Es war getötet Jesus Christ, und sieh, er lebet wieder. Weil nun das Haupt erstanden ist, stehn wir auch auf, die Glieder. So jemand Christi Worten gläubt, im Tod und Grabe der nicht bleibt; er lebt, ob er gleich stirbet. Nach Georg Weissel (vor 1635)