Die Einstellung macht s: Werbung und Privatsphäre im Internet



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Transkript:

Die Einstellung macht s: Werbung und Privatsphäre im Internet

November 2012 Mit freundlicher Genehmigung der Confederation of Family Organisations in the European Union (COFACE) dient ihr Aufsatz Behavioural advertising and privacy: browsers can help, verfasst von Martin Schmalzried, als Basis für diese Broschüre. Herausgeberin: Arbeitsgemeinschaft der deutschen Familienorganisationen e.v. (AGF) Redaktion: Sven Iversen (Leitung), Lars Vogelsang, Silka Riedel, Ariann Weinmann Bildnachweise: @pete pahham - Fotolia.com @contrast werkstatt - Fotolia.com @rubysoho - Fotolia.com Layout & Satz: manuka.p.r

Die Einstellung macht s: Werbung und Privatsphäre im Internet Viele Internetnutzer(innen) empfinden Online- Werbung als störend und haben gelernt, herkömmliche Anzeigen und Banner zu ignorieren. Umso mehr versucht der Werbemarkt sicherzustellen, dass seine Botschaften ankommen. Kostenlose und frei zugängliche Inhalte wie Videos, Wettervorhersagen oder Zeitschriftenartikel werden den Konsument(inn)en zunehmend erst nach einer Werbepause zur Verfügung gestellt. Online-Werbung hat in den letzten Jahren stark zugenommen und ist allein 2010 um 15,3 % gestiegen. In Europa wurden dafür 17,7 Milliarden Euro ausgegeben (Quelle: IAB Europe). Zudem wird die Online-Werbung an das Verhalten der einzelnen Nutzer(innen) angepasst. Produkte können so zielgerichtet beworben werden, während die Internetnutzer(innen) gleichzeitig weniger belästigt werden. Bedenkt man jedoch den Umfang an privaten Informationen, der gesammelt werden muss, um Personen gezielt mit Werbung zu erreichen, erscheint dieses individualisierte Marketing weniger positiv. Wie werden persönliche Informationen gesammelt? Tracking (d.h. Nutzer(innen)verfolgung im Internet) mit Hilfe von Cookies: Cookies sind Dateien, die von Websites automatisch auf dem Computer der Nutzer(innen) abgelegt werden. Sie können dazu dienen, Bewegungen und Klicks aufzuzeichnen, um so das Besucher(innen)verhalten zu verfolgen. Kinder im Visier Individualisierte und verhaltensbezogene Werbung kann weitere Nachteile haben. Oft werden Computer von mehreren Familienmitgliedern genutzt. Wenn nicht jedes Familienmitglied ein separates Benutzerkonto hat, werden Cookies und die Liste der besuchten Seiten (Browserverlauf) automatisch gemeinsam aufgezeichnet. So erhalten Kinder die Werbung, die für ihre Eltern gedacht ist. Trotz vieler Bemühungen, jüngere Kinder von sozialen Netzwerken fernzuhalten, zeigt sich, dass immer mehr Kinder dieser Altersgruppe eigene Konten haben. Die Praxis der Werbeindustrie, die Online-Aktivitäten von Kindern zu verfolgen und Daten über sie zu sammeln, wirft ernste Fragen zur Ethik und Privatsphäre auf. Wenn soziale Netzwerke erklären, dass keine persönlichen Informationen über die Nutzer(innen) weitergegeben werden, wird meist der umgekehrte Weg gegangen. Die werbenden Unternehmen liefern eine Beschreibung ihrer Zielgruppe (Alter, Geschlecht, Interessen, Ort etc.) an die sozialen Netzwerke, die die Werbung an das entsprechende Publikum weiterleiten. Infolgedessen wird ein Kind, das z. B. eine bestimmte Schokoladensorte mag, der Werbung mit Produkten genau dieser Firma ausgesetzt - maßgeschneidert nach Alter, Geschlecht, Ort etc. Ein Kind, das Informationen über die eigenen Interessen bereitstellt, liefert die Basis für gezielte Werbung. Über soziale Netzwerke wie z. B. Facebook können Unternehmen viele private Informationen für gezielte Werbung nutzen: Name, Alter, Aufenthaltsort, Freunde, Interessen und Vorlieben. 1

Weniger Werbung? Lösungen! Im Folgenden werden Möglichkeiten vorgestellt, wie sich Internetnutzer(innen) vor Tracking schützen und Werbung blockieren können. Diese Informationen erleichtern interessierten Eltern die Wahl und Nutzung der entsprechenden Funktionen. Alle hier beschriebenen Werkzeuge sind frei erhältlich. Die Wege, die schnell umsetzbar sind, schränken die Nutzung des Internets oft deutlich ein. Passgenauere Maßnahmen hingegen bedeuten oft einen erheblichen Mehraufwand wie z. B. ein Zusatzprogramm zu installieren oder die Listen gesperrter Seiten ständig zu aktualisieren. Die perfekte Lösung gibt es nicht. Somit müssen Eltern abwägen, welche Vorgehensweise aus ihrer Sicht die beste ist. Die meisten Einstellungen in den Browsern erfolgen im Menü unter Einstellungen, Optionen oder Extras, die in vielen neuen Browsern oft nur mit Symbolen wie oder gekennzeichnet sind. Der folgende Überblick umfasst die am häufigsten genutzten Browser:,, Google Chrome sowie Safari. Anonymes Surfen Hierbei wird ein spezieller Proxy-Server zwischengeschaltet, der als Vermittler zu den besuchten Websites fungiert und die Weitergabe individueller Daten unterbindet. Nachteile bestehen in einer gewissen Zeitverzögerung sowie in Einschränkungen Festlegen der Startseite Extras g Einstellungen g Allgemein Extras g Internetoptionen g Allgemein Google Chrome Optionen g Grundeinstellungen Safari Einstellungen g Allgemein bei solchen Internetpräsenzen, die Cookies z. B. zum Einloggen erfordern. Kostenlose Beispiele hierfür sind Anonymouse.org oder Proxify.com. Eine anonyme Suchmaschine auf Google-Basis bietet Startpage.com. Ein weiterer Nachteil des anonymen Surfens liegt darin, dass die Nutzung oft vergessen wird. Insbesondere bei Kindern kann dies vorkommen, auch wenn im Browser eine Website für anonymes Surfen als Startseite festgelegt wurde. Es gibt keine Browsereinstellung, mit der sich verhindern lässt, dass ohne Anonymisierung gesurft wird. Alle Webbrowser haben Einstellungsmöglichkeiten, die einen gewissen Schutz der Privatsphäre und somit vor individualisierter Werbung bieten. Allerdings schränken auch sie den Komfort beim Surfen oder die Funktionsweise mancher Internetseiten ein. Cookies ablehnen Cookies sind kleine Datenpakete, die eine besuchte Website an den Browser sendet. Dieser speichert sie auf der Festplatte der Nutzerin oder des Nutzers. Es ist jedoch möglich, das Speichern von Cookies zu beeinflussen oder zu untersagen. Ein Browser kann so eingestellt werden, dass er Cookies entweder ablehnt oder dass er fragt, ob er Ablehnen von Cookies Extras g Einstellungen g Datenschutz Extras g Internetoptionen g Datenschutz g Einstellungen g Schieberegler verschieben gok Google Chrome Einstellungen g Optionen g Details g Inhaltseinstellungen Safari Einstellungen g Datenschutz 2

sie ablehnen oder speichern soll. Auf diese Weise lernt der Browser, bei welchen Websites Cookies erlaubt sind. Bei einem erneuten Besuch der Seite fragt er nicht mehr nach. Zu beachten ist, dass manche Websites ohne Cookies nicht richtig funktionieren. Das gilt für alle Websites zum Einloggen: Online- Banking, Online-Shops und Auktionsplattformen, soziale Netzwerke sowie viele Diskussionsforen. Für solche Internetpräsenzen sollten Cookies zugelassen werden. Die meisten Cookies jedoch dienen nur dem Tracking. Nur wenige Internetpräsenzen weisen ihre Besucher(innen) darauf hin, wenn ein abgelehntes Cookie für eine bestimmte Funktion nötig ist. Dann ist nicht ersichtlich, warum die Website nicht richtig funktioniert. Google Chrome bzw. Chromium zeigt in der Adressleiste ein entsprechendes Symbol an, wenn Cookies abgelehnt wurden. Per Klick auf das Symbol kann die Nutzerin oder der Nutzer angeben, dass diese Website künftig Cookies speichern darf. Mit einem ähnlichen Ansatz arbeiten einige kleine Zusatzprogramme (Add-ons) für. Privatmodus aktivieren Extras g Einstellungen g Datenschutz bzw. Extras g Privaten Modus starten Extras g Sicherheit g InPrivate-Browsen Google Chrome Optionen g Inkognito Safari Einstellungen g Privates Surfen Flash-Cookies abschalten Flash-Cookies sind eine besondere Art von Cookies, die von dem Browser-Plug-in Flash gespeichert werden, welches für Videofilme und Animationen benutzt wird. Zumindest bei werden im Privatmodus auch keine Flash-Cookies gespeichert. Die eigene Flash-Cookies können unter folgenden Links verwaltet werden: Eine weitere Option besteht darin, Cookies zwar zuzulassen, sie aber nur bis zum Ende der Computersitzung speichern zu lassen. Anschließend werden die Cookies automatisch gelöscht. Eine Website kann diesen Computer danach nicht mehr wiedererkennen. Hat die Nutzerin oder der Nutzer bestimmte Einstellungen vorgenommen, gehen diese zwar verloren; aber auch Trackingdienste haben es sehr viel schwerer, Informationen einem speziellen Nutzerprofil zuzuordnen. Fazit: Oft wird diese Option ein guter Kompromiss sein. Privatmodus einschalten Alle Browser bieten für das Surfen im Netz einen privaten Modus. Hier werden Cookies ebenfalls nicht permanent gespeichert. Die weiteren Eigenschaften des Privatmodus dienen hauptsächlich dazu, gegenüber anderen Nutzer(inne)n desselben Computers zu verbergen, welche Seiten besucht wurden. Ansehen und Löschen bereits bestehender Flash-Cookies: www.macromedia.com/support/ documentation/de/flashplayer/help/ settings_manager07.html Ablehnen künftiger Flash-Cookies: www.macromedia.com/support/ documentation/de/flashplayer/help/ settings_manager03.html 3

Keine Grafiken zwischenspeichern Neben den normalen Cookies und den Flash-Cookies werden auch kleine Grafikdateien als Super-Cookies eingesetzt. Normalerweise speichert ein Computer die Grafiken der besuchten Internetpräsenzen für eine gewisse Zeit. Wird dieselbe Website erneut besucht, erfolgt der Seitenaufbau dadurch schneller. Umgekehrt erkennt jedoch auch die Website den Computer wieder. Zu diesem Zweck werden für jede(n) Besucher(in) winzige individuelle Grafiken erzeugt und gespeichert. Solche Super-Cookies lassen sich vermeiden, indem im Browser der Zwischenspeicher für Grafiken abgeschaltet wird. Der Seitenaufbau ist dann etwas langsamer, aber die Verfolgung wird dadurch wirksam reduziert. Google Chrome bietet diese Möglichkeit nicht an. Hier kann der Grafik-Cache nur manuell gelöscht werden. Ablehnen der Zwischenspeicherung von Grafiken Extras g Einstellungen g Erweitert g Netzwerk g Häkchen bei Automatisches Cache Management ausschalten und (!) Cache auf 0 MB Die Nutzerin oder der Nutzer erhält meist keinen Hinweis, dass etwas fehlt. Google Chrome zeigt dies mit einem kleinen Symbol in der Adressleiste an, mit dem JavaScript für diese spezielle Website oder allgemein wieder eingeschaltet werden kann. Der Browser merkt sich, für welche Websites JavaScript erlaubt ist. bietet dafür das Zusatzprogramm NoScript an. Fazit: Die Deaktivierung von JavaScript ist ein wirkungsvolles Mittel mit großen Nebenwirkungen, das beim Surfen ein überdurchschnittliches technisches Verständnis erfordert. Deaktivierung von JavaScript Extras g Einstellungen g Inhalt g kein Häkchen bei JavaScript aktivieren Extras g Einstellungen g Inhalt g kein Häkchen bei JavaScript aktivieren Google Chrome Einstellungen g Optionen g Details g Inhaltseinstellungen Safari Einstellungen g Sicherheit Javascript abschalten JavaScript ist eine einfache Programmiersprache, die von vielen Internetpräsenzen benutzt wird, insbesondere für interaktive Funktionen einschließlich Tracking. Das Abschalten von JavaScript hilft wirkungsvoll gegen verhaltensbezogene Werbung, kann aber auch zu unerwünschten Funktionseinschränkungen einer Website führen. Erfreulicherweise erscheint zum Beispiel auf ebay ohne JavaScript keinerlei Werbung. Artikel können jedoch weiterhin ersteigert werden. Bei Facebook hingegen wird ohne JavaScript die Zeitlinie nicht angezeigt. Browserspezifische Möglichkeiten 1. war der erste Browser, der die Funktion Do Not Track (DNT) optional bereitgestellt hat, die Tracking verhindern soll. Ist die DNT-Funktion aktiv, fordert der Browser alle besuchten Websites per Signal auf, Tracking von weiteren Websites (Third-Party Websites, z. B. Anzeigen) abzuschalten. Diese Methode wird von der Kartellbehörde der USA gefördert und hat dadurch an Bedeutung gewonnen. Das System ist einfach und könnte in Zukunft ver- 4

DNT-Funktion aktivieren Extras g Einstellungen g Datenschutz g Verfolgung g Häkchen bei Websites mitteilen, dass ich nicht verfolgt werden möchte mehrt zu rechtlichen Konsequenzen für die Websites führen, die das DNT-Signal nicht respektieren. Noch ignorieren die meisten Websites jedoch das DNT-Signal, seine Funktion ist daher abhängig vom Willen der Betreiber. Das DNT-System bietet somit gegenwärtig keinen umfassenden Schutz. Zusatzprogramme (Add-ons und Extensionen) hat noch einen weiteren Pluspunkt: Zusatz- und Erweiterungsmöglichkeiten, die verhältnismäßig einfach in den Browser eingebaut werden können. Adblock Plus ist z. B. eine häufig genutzte Erweiterung, um Werbung zu blocken. Es gibt jedoch einen wichtigen Unterschied zwischen Adblock- und Tracking-Schutz: Werbeblocker können das Erscheinen von Werbung im eigenen Browser verhindern, nicht aber das Sammeln von Informationen. Add-ons im Browser Extras g Add-ons Add-ons auf der Mozilla-Website: https://addons.mozilla.org/de/firefox/ 2. Zusätzlich zum DNT-System bietet der eine Tracking Protection List zum Schutz vor Werbung und Verfolgung. Microsoft stellt dabei jedoch keine Liste zur Verfügung, sondern fordert dazu auf, entweder eine der Listen von der Microsoft Website zu wählen oder andernorts eine Liste zu suchen, die den eigenen Ansprüchen gerecht wird. Im Grunde könnte jeder so eine Liste selbst erstellen. So ist z. B. die EasyList sehr umfangreich und blockt die meisten Websites, während z. B. die TRU- STe eine Erlaubt-Liste ist, die in verschiedenen Bewertungen scharf kritisiert wurde. Microsoft hat den so konfiguriert, dass für den Fall, dass zwei Listen installiert wurden und eine Website nur in der einen Liste erlaubt ist, sich automatisch das Erlaubt-Signal durchsetzt. Fazit: Der Umgang mit TPL erfordert ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit und Fachkenntnis. Track Protection List aktivieren Extras g Sicherheit g Tracking-Schutz 3. Google Chrome Google bietet zu seinem Browser eine Erweiterung (Plug-in) namens Keep My Opt-Outs, die ebenfalls mit einer Block-List arbeitet. Dieses Programm bietet einfach und schnell Schutz und wirkt derzeit effektiver als das DNT-System, welches trotz Kritik der US-Kartellbehörden von Google selbst nicht unterstützt wird. Allerdings beinhaltet die Liste dieser Erweiterung wesentlich weniger Einträge als beispielsweise die Listen, die von Adblock Plus bei oder vom für die Tracking Protection List genutzt werden. Über weitere Zusatzprogramme (z. B. Keep MORE Opt-Outs ) können die Nutzer(innen) den Schutz vergrößern und ihren eigenen Wünschen anpassen. 5

Überblick Maßnahme Anonym surfen DNT-Signal aktivieren Aufwand Evtl. Startseite im Browser einstellen, über eine andere Webseite (Proxyserver) surfen Browser-Funktion einschalten Grafik-Zwischenspeicher abschalten Cookies nicht permanent speichern lassen (oder Privatmodus einschalten) Cookies manuell selektieren Cookies immer ablehnen Browser-Funktion einschalten Browser-Funktion einschalten Browser-Funktion einschalten und anfangs viele Fragen beantworten Browser-Funktion einschalten Javascript abschalten Add-on, Extension, Plugin oder TPL installieren Browser-Funktion einschalten und häufiges Ein- und Ausschalten Zusatzprogramm/Blacklist installieren Alternatives Flash-Plugin Plugin installieren Flash-Cookies verwalten Einstellung vornehmen 6

Browser Nachteil Vorteil/Wirkung alle Verlangsamt das Surfen Verhindert Tracking weitgehend Firefox Firefox alle alle alle alle Firefox Chrome Derzeit kein umfangreicher Schutz Seitenaufbau langsamer Websites merken sich keine Optionen (z.b. Sprachauswahl) Funktionseinschränkung bei zu restriktiver Auswahl Funktionseinschränkung insbesondere bei Login-Seiten Funktionseinschränkung bei vielen Seiten Auswahl bzw. Aktualisierung der Liste nötig Kann zukünftig Tracking verhindern Stoppt jedes Tracking durch grafische Super-Cookies Erschwert langfristiges Tracking Erschwert kurz- und langfristiges Tracking Erschwert kurz- und langfristiges Tracking Erschwert kurz- und langfristiges Tracking Stoppt Tracking durch Drittanbieter weitgehend alle alle Stoppt jedes Tracking durch Flash- Cookies Stoppt jedes Tracking durch Flash- Cookies 7

Obwohl die Maßnahmen effektiven Nutzen bringen, sollten deren Grenzen im Blick behalten werden: 1. Das DNT-System ist davon abhängig, dass alle Websites das Signal erkennen und respektieren. Es wird noch einige Zeit dauern, bis es sich umfangreich durchgesetzt hat. 2. Blockierungslisten müssen fortlaufend aktualisiert und geprüft werden. Außerdem muss sichergestellt sein, dass die gewählte Liste die richtige ist, denn einige Unternehmen stellen Listen zur Verfügung, die Tracking und Werbung ausdrücklich erlauben. 3. Die Signale zum Tracking-Schutz funktionieren nicht, wenn eine Website besucht wird, die direkt mit Tracking arbeitet wie z. B. Google oder Facebook. Der Schutz bezieht sich nur auf dritte Parteien (externe Websites). 4. Ein sehr restriktiver Tracking-Schutz limitiert gleichzeitig die Internet-Nutzungsmöglichkeiten. Soziale Netzwerke wie Facebook, Google+ oder Twitter verfolgen Internet-Aktivitäten über einen like, +1 oder Tweet -Button. Wird diese Möglichkeit deaktiviert, können Share-Funktionen bei Zeitschriften oder Videos nicht mehr wie bisher genutzt werden. Das Gleiche gilt für eingebaute Karten z. B. bei Google Maps. Auch sie haben einen doppelten Zweck: Sie zeigen die Karten an und dienen gleichzeitig dem Tracking. Zusammenfassung, Google Chrome und bieten jeweils verschiedene Möglichkeiten, um Werbung zu blockieren und vor Tracking zu schützen. Ein positiver Aspekt dabei ist, dass dadurch das Bewusstsein der Konsument(inn)en wesentlich steigt. Eltern, die sich um die Privatsphäre ihrer Kinder sorgen, sollten in ihrem Browser eine Startseite für anonymes Surfen einrichten, Cookies nur selektiv oder zeitlich begrenzt zulassen bzw. den Privatmodus aktivieren, den Zwischenspeicher für Grafiken abschalten und/oder Tracking-Schutz und Adblocking installieren. Sofern vorhanden, sollten DNT und gleichzeitig Blocklists/TPLs aktiviert sein, da sie gut zusammenarbeiten. Diese Maßnahmen sind insbesondere für jüngere Kinder wichtig, um sie vor immer aufdringlicherer Werbung und vor Tracking zu schützen. Den achtsamen Blick und die Zuwendung der Eltern kann jedoch keine Technik ersetzen. Damit Kinder sich ein sicheres Internet-Verhalten aneignen und gute Erfahrungen mit diesem Medium machen können, ist es wichtig, kritische Denkweisen zu fördern und die Achtsamkeit für die eigene Privatsphäre zu schulen. Weiterführende Links: www.datenschutzzentrum.de Unabhängiges Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein (Anstalt des öffentlichen Rechts) www.datenschutz.de/feature detail/?featid=8 Datenschutz bei Kindern (Virtuelles Datenschutzbüro des Unabhängigen Landeszentrums für Datenschutz Schleswig-Holstein) www.surfer-haben-rechte.de Verbraucherzentrale Bundesverband www.klicksafe.de EU-Initiative für mehr Sicherheit im Netz www.verbraucher-sicher-online.de Projekt der TU Berlin, um Verbraucher(innen) u.a. über sichere Internetnutzung zu informieren www.coface-eu.org/en/policies/education-ict/ Safer-Internet/ Informationen der Confederation of Family Organisations in the European Union (COFACE) zum Thema (auf Englisch). 8

Kontakt und Information: AGF e.v. Courbièrestr. 12 10787 Berlin www.ag-familie.de Fon: +49(0)30-21962-513 Fax: +49(0)30-21962-638 info@ag-familie.de Die AGF wird gefördert vom