1 Quilt: Frühlingslied 185 x 155 cm Eine Anleitung von unserer Expertin Bernadette Mayr: Ich arbeite gern mit kräftigen Farben und habe Gelb und Grün als Frühlingsfarben gewählt. Ein Akzent in Form eines auffallenden schwarz-weißen Streifenstoffes gibt dem Quilt zusätzlichen Pfiff. Manche Muster wirken kompliziert und sind doch halb so schwierig. Sie brauchen für die Gesamtfläche nur zwei verschiedene Blöcke und einige Sonderanfertigungen für den linken und den unteren Rand. Schon verflechten sich die türkisfarbenen und blauen Streifen zu einem Gitter. Arbeiten Sie ausschließlich mit Baumwollstoffen. Als Volumenvlies eignet sich mitteldickes Polyestervlies. Wenden Sie sich beim Stoffkauf an einen Patchworkladen in Ihrer Nähe. Dort werden Sie auch bezüglich des Arbeitsmaterials und der Schneidegeräte beraten. Material Stoffe (110 cm breite Stoffbahn) Je 0,25 m von 10 verschiedenen kräftigen Gelbtönen (Farbe 1) Je 0,25 m von 10 verschiedenen hell leuchtenden Grüntönen (Farbe 2) 1,00 m rote Blumenstoffe (Mitte und innerer Rand) 2,40 m uni Hellgrau (Mitte und äußerer Rand) 0,50 m Schwarz-weiß gestreift Sonstiges 200 x 200 cm Rückseitenstoff 170 x 170 cm Volumenvlies Graues Quiltgarn 700 cm grauer gefalzter Schrägstreifen Arbeitsmaterial Nähmaschine, Nähzeug, Bügeleisen etc. Rollschneider (z.b. Durchmesser 4,5 cm) Schneidematte (z.b. 60 x 90 cm) Quiltlineal (z.b. 15 x 60 cm) Quadratlineal (z.b. 20 x 20 cm) 1
2 Arbeitsanleitung Zuschneiden Schneiden Sie die Stoffe mit Hilfe des praktischen Rollschneiders, einem Quiltlineal und einer Schneidematte zu. Lassen Sie sich den Umgang mit diesen Arbeitsgeräten in einem Patchwork-Stoffgeschäft zeigen. 80 Mittelquadrate Schneiden Sie die roten Blumenstoffe zu 80 Quadraten von 8 x 8 cm sowie das Uni- Grau zu 160 Quadraten von 10 x 10 cm. Teilen Sie die grauen Quadrate jeweils diagonal, um 320 Dreiecke zu erhalten. an die Außenkanten der Blumen-Quadrate je ein graues Dreieck, das Sie an seiner langen Kante anfügen. Setzen Sie zuerst die beiden gegenüber liegenden Dreiecke an, bügeln Sie und schneiden Sie die überstehenden Ecken zurück. Dann fügen Sie die beiden anderen Dreiecke an. Bügeln Sie den Block und schneiden Sie ihn mit Hilfe eines Quadratlineals auf exakt 12 x 12 cm Größe zu. 80 Mittelteile. Gelbe und grüne Streifenbänder für das Gitter Legen Sie die gelben bzw. die grünen Stoffe aufeinander (bis zu 4 Schichten). Schneiden Sie von der 25 cm kurzen Kante der Stoffe unterschiedlich breite Streifen von 3 bis 6 cm ab. Die Streifen dürfen auch ein wenig keilförmig sein. Mischen Sie die Streifen und setzen Sie sie pro Farbe an ihren Längskanten zu einer breiten Streifeneinheit aneinander. Wenn Sie keilförmige Streifen geschnitten haben, setzen Sie das breite Ende neben das schmale und umgekehrt. Wechseln Sie die Stoffmuster, so dass keine zwei gleichen nebeneinander liegen. zuerst Zweiergruppen, dann Vierergruppen, dann Achtergruppen usw. bis eine Gesamtbreite von ca. 40 bis 50 cm erreicht ist. Bügeln Sie alle Nahtzugaben in eine Richtung. Schneiden Sie an dieser Einheit zuerst eine Längskante gerade und dann drei Streifenbänder von exakt 7 cm Höhe ab. Bereiten Sie einen größeren Vorrat dieser Streifenbänder vor und nähen Sie nach Belieben einige zu einem langen Band aneinander. Später anfallende Reste können Sie wieder aneinander setzen und weiter verwenden. Akzentstreifen Schneiden Sie den schwarz-weiß gestreiften Stoff von Webkante zu Webkante zu 2,5 cm breiten Streifen. 2
3 80 Blöcke für die Quiltoberseite Die Bausteine einer Patchworkdecke nennt man Blöcke. Sie werden einzeln genäht und dann zur großen Fläche zusammengesetzt. die schwarz-weißen Akzentstreifen und die Streifen in den Farben 1 (gelb) und 2 (grün) in der angegebenen Reihenfolge an das fertige Mittelquadrat. Legen Sie den Streifen in der entsprechenden Farbe mit der rechten Seite nach oben auf die Stichplatte der Nähmaschine und legen Sie das Quadrat bzw. später das zusammengesetzte Mittelteil rechts auf rechts darauf. füßchenbreit entlang der rechten Kante und schließen Sie das nächste Stoffstück direkt an, ohne eine Lücke zu lassen. Wenn Sie alle Teile auf den Streifen genäht haben, schneiden Sie die Streifen zwischen den Einheiten ab und falten Sie den angenähten Streifen auf. Bügeln Sie nach jedem Arbeitsgang die Nahtzugaben zum Akzentstreifen hin. 32 x Block A 1) Akzentstreifen oben an das Mittelquadrat, 2) Farbe 1 (gelb) oben an den Akzentstreifen, 3) Akzentstreifen rechts an das Mittelteil, 4) Farbe 2 (grün) rechts an das Mittelteil. 37 x Block B 1) Akzentstreifen rechts an das Mittelquadrat, 2) Farbe 2 (Grün) rechts an den Akzentstreifen, 3) Akzentstreifen oben an das Mittelteil, 4) Farbe 1 (Gelb) oben an den Akzentstreifen. Die Blöcke haben nun eine Größe von etwas mehr als 18 x 18 cm. Schneiden Sie die Blöcke A und B mit Hilfe eines Quadratlineals auf exakt 18 x 18 cm zu. Die Blöcke A1 und B1 werden an der linken Kante des Quilts liegen, die Blöcke Au und Bu werden für die Unterkante des Quilts genäht (Blockgröße 24 x 18 cm). In der linken unteren Ecke liegt Block B1u (24 x 24 cm). Dies ist nötig, damit der Quilt mit einer abgeschlossenen gelben bzw. grünen Kante endet. 5 x Block A1 Farbe 2 links an das Mittelquadrat. Weiter wie bei Block A ab Schritt 1. 4 x Block B1 links an einen fertigen Block B einen Streifen in Farbe 2. 3
4 1 x Eckblock B1u den Akzentstreifen rechts an die kurze Kante eines ca. 20 cm langen Streifens in Farbe 1 und fügen Sie ein 7 x 7 cm großes Quadrat in Farbe 2 rechts an den Akzentstreifen. Setzen Sie diesen zusammengesetzten Streifen an die Unterkante eines fertigen Blocks B1. Die Akzentstreifen sollten aufeinander treffen. Schneiden Sie überstehende Enden zurück. 4 x Block Au an die Unterkante eines fertigen Blocks A einen Streifen in Farbe 1. 3 x Block Bu Farbe 1 unten an das Mittelquadrat. Weiter wie für Block B ab Schritt 1. Zusammensetzen der Quiltoberseite Beginnen Sie die oberste Reihe mit Block A1 und ordnen Sie die Blöcke B und A im Wechsel daneben, der letzte Block ist B. Die Querreihen bestehen hier aus 8 Blöcken. Die zweite Querreihe beginnt mit Block B1. Sortieren Sie die Blöcke A und B im Wechsel daneben. Legen Sie 10 Querreihen und beginnen Sie jeweils mit Block A1 bzw. B1. Die 10. Reihe, die unterste, beginnt mit dem Eckblock B1u. Fügen Sie die Blöcke Au und Bu im Wechsel nebeneinander. die Blöcke zu Reihen und dann die Reihen untereinander. Anordnung der Blöcke: 1. Reihe: A1, B, A, B, A, B, A, B. 2. Reihe: B1, A, B, A, B, A, B, A. 3. 9. Reihe wie Reihen 1 und 2. 10. Reihe: B1u, Au, Bu, usw. Randstreifen zuerst einen roten Streifen von 3 cm Schneidebreite um die Quiltfläche herum und danach einen grauen Streifen von 10 cm Schneidebreite. jeden Streifen zuerst an Ober- und Unterkante, dann an die beiden Seiten. Die Streifen stoßen an den Ecken im rechten Winkel aufeinander. Quilt montieren Eine Patchworkdecke besteht aus der zusammengesetzten Oberfläche und einem farblich passenden Rückseitenstoff. Dazwischen befindet sich eine Lage Volumenvlies, welche die Decke weich und plastisch macht. Bügeln Sie die fertige Quiltfläche. Legen Sie eine Quiltrückseite in passender Farbe bereit, die rundum 10 cm größer ist als die Quiltoberseite. Auch das Volumenvlies soll rundum 10 cm größer sein als die Quiltoberseite. Als Vorbereitung für das Quilten legen Sie die drei Lagen aufeinander, streichen Sie die Fläche glatt und 4
5 heften Sie Linien in etwa handbreiten Abständen quer darüber. Stechen Sie dabei durch alle drei Lagen. Dies nennt man montieren. Quilten Quilten heißt steppen und bedeutet, dass Sie mit farblich passendem Quiltgarn kleine, gleichmäßige Vorstiche durch alle drei Lagen des Quilts arbeiten. Quilten Sie einmal um jedes Mittelquadrat. Diesen Arbeitsgang können Sie auch mit der Nähmaschine erledigen. Beginnen Sie in der Mitte des Quilts und arbeiten Sie sich rundum immer weiter nach außen. So können Sie evt. auftretende Fältchen nach außen wegstreichen. Wenn Sie möchten, geben Sie einer Longarmquilterin den Auftrag, den Quilt zu bearbeiten. In diesem Fall brauchen Sie ebenfalls Rückseite und Volumenvlies, müssen die Teile aber nicht aufeinander heften. Einfassung Sobald fertig gequiltet ist, umheften Sie den Rand mit Handstichen und schneiden dann Vlies und Rückseite bündig ab. Nun nähen Sie die Einfassung, das Binding, um die Quiltkante. Hier ist dies ein grauer Schrägstreifen, den Sie aufgefaltet zuerst auf der Vorderseite an die Kanten des Quilts nähen. Dann falten Sie ihn zur Rückseite und nähen Sie ihn dort von Hand entlang der Nähmaschinennaht mit Saumstichen fest. Lassen Sie den Schrägstreifen an den Ecken jeweils etwas überstehen und formen Sie damit sauber eingeschlagene Ecken. 5