Lebensretter. Tsunami- Katastrophe. Die. topthema. Ertrinken Weniger Todesfälle im Jahr Mit LR-Spezial Sicherheit im Schulschwimmunterricht

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Transkript:

H 5 2 2 0 1 Ausgabe 1.2005 Lebensretter W I R I N D E R D L R G Ertrinken Weniger Todesfälle im Jahr 2004 Mit LR-Spezial Sicherheit im Schulschwimmunterricht Rettungssport World Games und EM in Deutschland topthema Die Tsunami- Katastrophe Ausbildungsoffensive 2005 Schwimmen Lernen Leben Retten Erster außereuropäischer Einsatz der DLRG Deutsche Lebens-Rettungs- Gesellschaft e. V.

editorial der 26. Dezember hat die Welt erschüttert. Die Ereignisse des zweiten Weihnachtstages lösten ein weltweites Trauma aus, das auch heute, drei Monate später, nachwirkt. Ein Seebeben westlich von Sumatra verursachte eine verheerende Flutwelle, die nach jüngsten Berechnungen 300.000 Menschen das Leben kostete. Das Ausmaß der Katastrophe löste eine Welle der Hilfsbereitschaft aus: Die Welt zeigt ihr menschliches Gesicht. Zum ersten Mal beteiligte sich die DLRG an einem Einsatz außerhalb Europas, Premiere in terra incognita. Das Topthema dieser Ausgabe beschreibt chronologisch den Einsatz der DLRG- Helfer an der Südküste Sri Lankas, die der Tsunami mit voller Wucht getroffen hat, und die koordinierende Arbeit im Lagezentrum in Bad Nenndorf rund um die Uhr. Originalbilder aus Sri Lanka dokumentieren eindrucksvoll die Umstände unter denen die Medic Teams ehrenamtlich Hilfe leisteten. Mehr darüber erfahren Sie ab Seite 8. Vor wenigen Tagen hat die DLRG die Ertrinkungsstatistik 2004 veröffentlicht. 470 Menschen sind im vergangenen Jahr in deutschen Gewässern ertrunken, 174 weniger als im Vorjahr. Diese auf den ersten Blick positive Bilanz gibt aber keinen Anlass zur Entwarnung. Der Grund für den erfreulichen Rückgang ist so einfach wie einleuchtend: Der verregnete, kühle Sommer hielt viele Menschen von einem Bad im Baggersee oder einem Urlaub an den Küsten ab. Die Tourismusbranche beklagt insbesondere in den Wassersportgebieten erhebliche Umsatzrückgänge und bestätigt damit die Analyse der DLRG. Einzelheiten über Unfallschwerpunkte, Risikogruppen und die Verteilung nach Bundesländern lesen Sie auf der aktuellen Seite 6. Das Jahr 2005 steht ganz im Zeichen des Rettungssports. Innerhalb weniger Wochen folgt ein Höhepunkt dem anderen. Der NIVEA Cup in Warnemünde, die World Games die Weltspiele der nicht olympischen Verbände in Duisburg und als krönender Abschluss die Europameisterschaften im Rettungsschwimmen in Lübeck-Travemünde fordern von den Spitzenathleten wie den Organisatoren der DLRG höchsten Einsatz. Dazu empfehle ich Ihnen den Sport auf Seite 13. Diesem Lebensretter liegt ein LR spezial bei. Es befasst sich eingehend mit der Sicherheit im Schulschwimmunterricht, einem Thema, das nicht nur Wissenschaftler und Pädagogen betrifft, sondern auch Eltern interessante Einblicke in die Rahmenbedingungen und Qualifikationen von Lehrkräften gibt. Die dabei existierenden Probleme werden klar benannt und Empfehlungen für Lösungen aufgezeigt. Ich wünsche Ihnen viel Freunde und neue Erkenntnisse beim Lesen dieser Ausgabe. in nach letzter minute Redaktionsschluss...... gab der Verleger des Lebensretter, die DLRG-Verlag und Vertriebsgesellschaft mbh (DVV) den Wechsel zu einem anderen Druckpartner bekannt. Mit dieser Ausgabe werden künftig die Buchdruckwerkstätten Hannover (BWH) den Druck sowie die Abonnementsverwaltung übernehmen. Der Lebensretter-Bestellcoupon auf Seite 19 trägt bereits die neue Anschrift in Hannover. Neuabonnenten senden den Coupon an diese Adresse. Für alle anderen Bezieher und Leser der Verbandszeitschrift ändert sich nichts. Sie erhalten ihr Exemplar wie gewohnt an die zuletzt angegebene Anschrift.... gab es Neuigkeiten aus dem Hause Beiersdorf, dem wichtigsten Wirtschaftpartner der DLRG. Nach elf Jahren an der Konzernspitze wird Dr. Rolf Kunisch den Vorsitz im Vorstand an seinen Nachfolger Thomas-Bernd Quaas (im Bild) übergeben. Offizieller Termin für den Wachwechsel ist die Hauptversammlung der Beiersdorf AG am 18. Mai. Dr. Kunisch soll seine unternehmerische Erfahrung auch künftig in den Konzern einbringen, dann als Mitglied des Aufsichtsrates. Thomas-Bernd Quaas kennt die DLRG bereits von zahlreichen gemeinsamen Veranstaltungen. Als Deutschlandchef der damaligen cosmed-sparte und später als Mitglied des Vorstandes verlieh er unter anderem die NIVEA Delfin Preise. Foto: Beiersdorf 1-2 0 0 5 3

i n h a l t topthema Die Tsunami-Katastrophe Erster außereuropäischer Einsatz der DLRG S e i t e8 S e i t e21 magazin Impressum Lebensretter WIR IN DER DLRG Herausgeber: Präsidium der Deutschen Lebens- Rettungs-Gesellschaft (DLRG) Verantwortlich: Achim Wiese Chefredakteur: Martin Janssen (Ja) unsere themen aktuell 6 Kühler Sommer 2004 lässt Opferzahlen sinken 7 DLRG kooperiert mit Swimwear-Hersteller arena sport bundesweit bildung jugend magazin 1. 2 0 0 5 13 Rettungssport-Jahr steht im Zeichen von Großveranstaltungen in Deutschland 14 Hans-Jürgen Müller übergibt NIVEA 62 15 Minden-Lübbecke: Großübung mit 550 Helfern 16 Premiere: Prüfungslehrgang Sport in der Prävention 17 Schneewittchen und die sieben Zwerge... 19 Öffentlichkeitsarbeiter tagen in Bad Nenndorf 20 Leben retten verbindet: Zusammenarbeit mit Pfizer 21 ZWRD: Rettungsschwimmer für die Vorsaison gesucht 22 ILSE-Kommissionssitzungen im DLRG-Bundeszentrum Redaktion: Henning Bock (hb), Susanne Mey (Bildredaktion), Dr. Harald Rehn (DHR), Peter Sieman (PSi) Titelfoto: Felix Ihringer Gestaltung: Bernhard Lubos, lubos@imlabor.de Verlag: DLRG Verlag und Vertriebsgesellschaft mbh (DVV), Im Niedernfeld 2, 31542 Bad Nenndorf Anzeigen: Andreas Meier-Münnich Telefon: (05053)9032-30 Telefax: (0 50 53) 90 32-31 E-Mail: meier-muennich@t-online.de Druck: BWH Buchdruckwerkstätten Hannover GmbH, Beckstraße 10, 30457 Hannover Abonnementsverwaltung: Katrin Krug (DVV), Telefon: (0 57 23 ) 9 55-710 Redaktionsanschrift: Lebensretter, Im Niedernfeld 2 31542 Bad Nenndorf Telefon: (0 57 23 ) 9 55-440 Telefax: (0 57 23 ) 9 55-549 E-Mail: Lebensretter@dlrg.de Redaktionsschluss für die Lebensretterausgabe 2/2005 ist der 1. Mai 2005. Dieser Lebensretterausgabe liegt ein Lebensretter spezial als Verlagsbeilage bei. Erscheinungsweise: Viermal jährlich, jeweils Mitte März, Juni, September und Dezember. Der Abonnementspreis für vier Lebensretter- Ausgaben beträgt ab 1. 1. 2002 7,50 Euro, inklusive Porto und Mehrwertsteuer. www.dlrg.de 4 L e b e n s r e t t e r

aktuell Wilkens in Hannover S bekannt. o erfreulich dieses Ergebnis auf den ersten Blick auch scheint, es gibt keinen Anlass für Entwarnung. Bei genauer Betrachtung zeigt sich, dass die geringere Zahl der Todesfälle überwiegend auf den schlechten Sommer zurück zu führen ist. In den Monaten Juni bis August ertranken 125 Menschen weniger als im Jahr 2003. Das Wetter hat einfach nicht zu Baden eingeladen, so die Analyse des DLRG-Präsidenten. Die Binnengewässer waren auch im Jahr 2004 wieder die Unfallschwerpunkte. In Flüssen ertranken 193 und in Seen 147 Personen. 72 Prozent aller Todesfälle ereigneten sich an zumeist unbewachten Gewässern. Allein im Rhein verloren 39 und im Main 14 Menschen ihr Leben. Die Donau mit neun, die Weser mit acht und die Elbe mit sieben Opfern folgen auf den nächsten Plätzen. An Deutschlands Küsten ertranken wie im Jahr zuvor 26 Badegäste und Wassersportler, 19 an der Ostsee und sieben an den Stränden der Nordsee. Auf Grund der Bewachung durch Rettungsschwimmer im zentralen Wasserrettungsdienst zählten die Küsten wieder zu den sichersten Gewässern. Unsere ehrenamtlichen Retter haben hervorragende Arbeit geleistet und die Strände sicher gemacht. Dafür gebührt ihnen unser aller Dank, erläutert Dr. Wilkens die Gründe für das erheblich bilanziert 470 Menschen ertrunken Kühler Sommer 2004 lässt Opferzahlen sinken Bad Nenndorf: Im vergangenen Jahr sind in Deutschland 470 Menschen ertrunken. Gegenüber dem Jahr 2003 mit seinem Jahrhundertsommer nahm die Zahl der Ertrinkungsopfer um 174 ab, das ist ein Rückgang von 27 Prozent. Diese Zahlen gab vor wenigen Tagen DLRG- Präsident Dr. Klaus geringere Risiko zu ertrinken. In Kanälen und Hafenbecken ertranken 30 Personen, 17 verloren in Schwimmbädern ihr Leben. 46 % älter als 50 Jahre Von den 470 Ertrunkenen waren 370 männlich und 100 weiblich. Damit bleibt der Frauenanteil mit 21% weiterhin auf niedrigem Niveau. Die Betrachtung der Ertrinkungsfälle nach Alter bestätigte auch im Jahr 2004 den Trend: Die Opfer werden älter. 46 Opfer waren zwischen 66 und 70 Jahre alt, 113 Menschen zwischen 61 und 75 Jahre, als sie ertranken. Selbst in der Alterstufe 81 bis 85 Jahre verloren noch 18 Menschen im Wasser ihr Leben. 46 Prozent sind älter als 50 Jahre. Im Vorjahr lag der Anteil der über 50-Jährigen noch bei 41%. Erfreulich: Die Zahl der Kinder im Alter bis fünf Jahre geht weiter zurück. Im Jahr Retter machen die Küsten zu sicheren Badegebieten. 2004 ertranken 25 Mädchen und Jungen im Vorschulalter, neun weniger als im Jahr zuvor. Bayern und NRW wieder vorn In der Verteilung nach Bundesländern hat Bayern Nordrhein-Westfalen wieder überholt. 86 Menschen ertranken in bayerischen Gewässern, 84 im bevölkerungsreichsten Bundesland. Auf Rang drei rangiert Niedersachsen mit 56 tödlichen Wasserunfällen, gefolgt von Baden-Württemberg mit 48 und Mecklenburg-Vorpommern mit 34 Opfern. Das Schlusslicht im positiven Sinne bildet wie in den Jahren zuvor das Saarland mit zwei Todesfällen. In Bremen und Thüringen starben je fünf Menschen durch Ertrinken. In den neuen Bundesländern ertranken 107 Personen. Damit hat sich ihr Anteil geringfügig auf 22,8% erhöht. Foto: Susanne Mey T e r m i n e 8. 10.4. Präsidialrat, Bundeszentrum (Bz) Bad Nenndo gung E1, Bz Bad Nenndorf 22. 24.4. Fachreferenten/Klausurtagung A, Bz Bad Nenndorf 3. 5.6. ILSE Board, Bz Bad Nenndorf 3. 5.6. Frauentagung, Bz Bad 6 L e b e n s r e t t e r

adrett Langfristige Kooperation unterzeichnet aktuell Foto: Henning Bock B DLRG kooperiert mit Swimwear-Hersteller arena ad Nenndorf: Die Deutsche Lebens- wird der internationale Sportbekleidungshersteller verschiedene DLRG-Veranstalverträge mit dem Deutschen Schwimmver- unserer bereits existierenden Ausstatter- Rettungs-Gesellschaft (DLRG) und der internationale Swimwear-Hersteller arena gehen künftig gelen NIVEA Cup, die nationale NIVEA Trophy Die DVV wird künftig arena-schwimmbetungen unterstützen, wie den internationaband und elf weiteren Nationalverbänden. meinsame Wege. DLRG-Präsident Serie und den internationalen Deutschlandpokal kleidung und T-Shirts in ihre Wachgängerpakete Dr. Klaus Wilkens, der Geschäftsführer im Rettungsschwimmen. Langfristige Zusammenarbeit aufnehmen und auch die aktiven Breitensportler der DLRG-NIVEA Strandfest-Tournee werden in diesem Sommer in arena-sportbekleidung an den Küsten von Nord- und Ostsee zu sehen sein. Neben der Sportbekleidung umfasst die Vereinbarung auch die Freizeitbekleidung. Bei der Vertragsunterzeichnung zugegen waren auch die Bundestrainerin der Rettungsschwimm-Nationalmannschaft, Anne Lühn, und ihre Vorgängerin Birgit Ramisch, die als Eventmanagerin der DVV den neuen Partner betreuen wird. der DLRG-Verlag und Vertriebsgesellschaft (DVV), Lothar Oberlehberg, und Christiane Nothelfer, Geschäftsführerin arena Deutschland, haben in der Zentrale der Lebensretter in Bad Nenndorf eine langfristige Kooperation unterzeichnet. Ab sofort wird arena exklusiv die Nationalmannschaft der deutschen Rettungsschwimmer, Trainer, Betreuer und Helfer sowie die Kampfrichter mit Sport- und Schwimmbekleidung ausstatten. Die Spitzensportler präsentieren sich in diesem Jahr bei den World Games in Duisburg und den Europameisterschaften im Rettungsschwimmen in Lübeck-Travemünde im neuen Schwimmdress. Darüber hinaus DLRG-Präsident Dr. Klaus Wilkens begrüßt die Vereinbarung mit dem neuen Wirtschaftspartner: Mit arena haben wir einen Ausrüster von höchster internationaler Qualität gefunden mit dem wir eine langfristige Zusammenarbeit verwirklichen wollen: zum Nutzen der Nationalmannschaft, unserer Rettungsschwimmerinnen und -schwimmer sowie unserer vielen Ausbilderinnen und Ausbilder. arena-geschäftsführerin Christiane Nothelfer freut sich über den neuen Partner: Die Ausstattung der DLRG-Nationalmannschaft, die zu den besten Teams der Welt gehört, ist eine phantastische Ergänzung Unterzeichneten die Verträge: Christiane Nothelfer, Geschäftsführerin arena Deutschland, DLRG-Präsident Dr. Klaus Wilkens und Lothar Oberlehberg, DVV Geschäftsführer (v. r.). Ausbildungsoffensive resümiert geht in die heiße Phase Die Ausbildungsoffensive 2005 unter dem Motto Schwimmen Preisverleihung erfolgt Anfang November 2005 im Rahmen der Bundestagung in Weimar. Alle kreativen Ideen der Ausbildungsoffensive und erfolgreiche Aktionen werden im Internet unter lernen Leben retten geht in die heiße Schlussphase. Das Bundesaktionsteam unter Leitung von DLRG-Vizepräsident Jochen findet im Bundeszentrum der DLRG in Bad Nenndorf ein zweites www.dlrg.de/aktionsplan2005 veröffentlicht. Vom 8. 10. Mai Brünger weist noch einmal alle Gliederungen die sich an der Forum für Aktionsteams oder Beauftragte der Landesverbände Initiative beteiligen auf den Wettbewerb hin, bei dem alle Ausbildungsmaßnahmen berücksichtigt werden. Den drei Erstplat- beteiligen, können ebenfalls am Forum teilnehmen. Am 9. und statt. Interessierte Gliederungen, die sich aktiv an der Kampagne zierten winken Wertgutscheine in Höhe von 1.000, 750 und 500 10. September entscheidet das Aktionsteam über die besten Aktionen. Einsendeschluss für den Wettbewerb ist der 15. Euro, die bei der Materialstelle eingelöst werden können. Die August. rf 8. 10.4. Zweiter Bundesjugendrat, Stenden 15. 16.4. Referentenfachta- Nenndorf 19.5. Bilanzpressekonferenz, Hamburg 20. 22.5. Präsidium, Bz Bad Nenndorf 10. 12.6. Ressorttagung Ausbildung und Einsatz, Bz Bad Nenndorf 1-2 0 0 5 7

Zerstörtes Paradies: Bilder aus dem Süden Sri Lankas. An der Südwestküste verlieren die Bewohner binnen Sekunden ihre Infrastruktur. Boote krachen in Häuser. Häusertrümmer begraben Menschen. Straßen und Bahnlinien werden unbrauchbar. Fotos: DLRG Medic Team Baden topthema Erster außereuropäischer 8 L e b e n s r e t t e r

topthema Die Tsunami- Katastrophe Der zweite Weihnachtstag 2004 wird weltweit noch lange in Erinnerung bleiben. Es war der Tag, an dem ein Seebeben in Südasien eine riesige Flutwelle auslöste, die mit brachialer Gewalt über mehrere Tausend Kilometer alles zerstörte, was ihr im Wege stand. Die Statistik ist gnadenlos: Der Tsunami forderte über 300.000 Todesopfer, 1,5 Millionen Menschen wurden verletzt, fünf Millionen wurden obdachlos, verloren ihr Hab und Gut. Allein im Norden Sumatras kamen mehr als 100.000 Menschen ums Lebens. Die große Welle traf gleichermaßen auch Menschen aus Europa, Amerika und Australien, die an den Stränden des Indischen Ozeans Urlaub machten. Zweieinhalb Monate nach der Katastrophe gelten immer noch über 550 deutsche Touristen als vermisst. Einsatz der DLRG 1-2 0 0 5

topthema Die Tsuna E r s t e r a u ß e r e u r o p ä i s c h e r Es gibt aber auch die andere Seite des Schreckenszenarios: Der 26. Dezember 2004 war der Auslöser einer bislang noch nie da gewesenen globalen Hilfs- und Spendenaktion. Die Welt zeigte ihr menschliches Gesicht. Auch die DLRG sollte hieran ihren Anteil haben. Doch das ahnte zu diesem Zeitpunkt noch niemand. Der Lebensretter hat nachgefragt und schildert die Entwicklung dieses Einsatzes, wie er sich aus der Sicht des Lagezentrums in Bad Nenndorf darstellte. Lagezentrum koordiniert und betreut Das DLRG-Lagezentrum hatte über die Weihnachtsfeiertage die übliche telefonische 24-Stunden-Rufbereitschaft. Die Bundesgeschäftsstelle wie auch die Landesverbandsgeschäftsstellen waren über Weihnachten sowie zwischen den Jahren nicht besetzt. So erfolgte die erste Sachstandsermittlung und Auswertung der eingehenden Lagemeldungen durch die Rufbereitschaft von zu Hause aus. Sehr schnell wurde klar, dass es sich hierbei um keine gewöhnliche Katastrophe handelte. Erste Telefonate mit externen Stellen wurden geführt, begleitet von sukzessiv eingehenden Bereitschaftsmeldungen einzelner Koordinierungsstellen der Landesverbände (LV). Der Andrang der notleidenden Bevölkerung ist bei der Versorgung durch die Helfer enorm. Unten im Bild: Auch ein buddhistischer Tempel diente als Behandlungsraum. Oben: Peter Sieman (re.) und Andreas Klingberg koordinierten die Aktionen im Lagezentrum in Bad Nenndorf. Dem Auswärtigen Amt (AA) wurde formal ein allgemeines Hilfsangebot der DLRG übermittelt. Dann überschlugen sich die Ereignisse. Dem Lagezentrum wurde durch den Technischen Leiter des DLRG Landesverbandes Brandenburg gemeldet, dass ein Hilfstrupp der DLRG Frankfurt/Oder auf dem Weg nach Sri Lanka sei. Der Landesverband selbst war hiervon durch ein Fax an die (unbesetzte) LV- Geschäftsstelle in Kenntnis gesetzt worden. Aufgrund der Medienberichte und ihnen direkt zugegangener Informationen waren die Einsatzkräfte spontan und aus eigener Betroffenheit zum Hilfseinsatz gestartet. Zeitgleich hatten Peter Sieman und Andreas Klingberg die Arbeit im Lagezentrum in der Bundesgeschäftsstelle aufgenommen und begannen mit der Recherche und anschließend dem Kontaktaufbau zu dem brandenburgischen Einsatztrupp. Einsatzgebiete in Thailand und Sri Lanka In Abstimmung zwischen dem Präsidenten der DLRG, der Leitung Einsatz und dem Landesverband Brandenburg erfolgte der Entschluss, die Aktivitäten des selbsteingesetzten Trupps durch das Lagezentrum zu koordinieren. Insbesondere erfolgte von Bad Nenndorf aus der Kontakt zu den ministeriellen Stellen, um diesen Spontaneinsatz möglichst ohne diplomatische Verwicklungen fachgerecht zu Ende zu führen. Am 30. Dezember 2004 wuchs das Lagezentrum auf Weisung des Präsidenten zur vollen 24-Stunden-Einsatzbereitschaft auf. In den Folgetagen unterstützten Hans-Herrmann Höltje, Andreas Goos, Marcus Neitzert, Kathrin Lenz und Marc Stefan Kastler die Kernmannschaft. Mit diplomatischer Verbindlichkeit, Geschick und zahlreichen Telefonaten mit dem Auswärtigen Amt, der deutschen Botschaft in Colombo, der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) sowie Sri Lankas Katastrophenkoordinierungsstelle CNO (Centre for National Operations) konnte die ursprünglich spontane Aktion der Gruppe aus Frankfurt/Oder in eine offizielle Mission überführt werden. Erst dies bildete die formale Grundlage für den weiteren, offiziellen Folgeeinsatz der DLRG in Sri Lanka. Inzwischen hatte der DLRG Landesverband Nordrhein informiert, dass auch aus Die Kooperation militärischer und ziviler Einheiten funktioniert. Unten: Erste Camps wurden zum Teil unter freiem Himmel errichtet. ihrem Gebiet eine gemischte Gruppe spontan und ohne Abstimmung auf dem Weg nach Thailand sei. Diese Gruppe führte autonom in der Touristenhochburg Kao Lak ihren Einsatz durch und reiste anschließend zurück nach Deutschland. Voralarm für weitere Landesverbände Das Lagezentrum hatte die Landesverbände Baden, Bayern und Württemberg 10 L e b e n s r e t t e r

mi-katastrophe E i n s a t z d e r D L R G topthema 2005, dass die DLRG den erfolgreich begonnenen medizinischen Hilfseinsatz im Gebiet um Weligama, in der Provinz Galle im Süden Sri Lankas, fortsetzen würde. Das lang erwartete Go kam für das Medic Team Baden, bestehend aus Matthias Frick, Heinz Seib, Felix Ihringer, Alexander Kille und Alexander Walter. Begleitet wurde es von Notarzt Raik Schäfer aus Thüringen. Nach der Übernahme von Medikamenten im Wert von 35.000, dank Vermittlung des Teams gespendet von einer Heidelberger Klinik, ging es am 7.Januar 2005 zum Flughafen Frankfurt/Main und von dort in einem zehnstündigen Flug nach Colombo. Austausch der Gruppe durch ein zweites Medic Team nicht mehr erforderlich war. Die Voralarmierung der Landesverbände Bayern und Württemberg wurde durch das Lagezentrum zurückgenommen. Das Medic Team Baden kehrte nach zweiwöchigem, anstrengendem Einsatz nach Deutschland zurück in dem Bewusstsein, sinnvolle Hilfe geleistet zu haben. Die sechsköpfige Gruppe wurde am Frankfurter Flughafen durch die Justiziarin des In den Auffanglagern wurden feste Sprechstunden eingerichtet. An Spitzentagen versorgten die medizinischen Fachleute bis zu 360 Patienten. in Voralarm versetzt. Das Warten auf die Freigabe schnell beantragter Fördergelder des Auswärtigen Amtes begann und traf naturgemäß auf das Unverständnis derer, die in den Medien von fehlenden beziehungsweise fehlgeleiteten Hilfsaktionen hörten, selbst helfen wollten, aber nicht durften. Trotz der Absage der Förderung durch das Auswärtige Amt offizielle Begründung war eine negative Rückmeldung der Sri Lankischen Regierung über die deutsche Botschaft entschied DLRG- Präsident Dr. Klaus Wilkens am 6. Januar Behandlung in Zeltcamps, Schulen und Tempeln Dort trennte sich die Gruppe von Heinz Seib, der als Liaison Officer in Colombo blieb und die nötigen Kontakte vor Ort zum CNO, der Deutschen Botschaft und der lokalen THW-Leitung wahrnahm. Das Medic Team trat den Weg ins 160 km entfernte Weligama an, avisiert bei der deutschen Familie Gerbracht, einer überaus gastfreundlichen Farmerfamilie, die seit zwölf Jahren in Sri Lanka lebt und die DLRG-Helfer im Gästehaus beherbergte. Nach Erkundung der Lage und Kontaktaufnahme mit anderen Hilfsorganisationen begann das Team mit der Arbeit: Zunächst bereisten Rettungsassistenten und Notarzt die umliegenden Auffangcamps und behandelten Verletzungen und Infektionen. In den einzelnen Lagern wurden feste Sprechstunden eingerichtet. Die Bevölkerung nahm die Hilfe dankbar an. Meist warteten bereits beim Eintreffen der Helfer viele Menschen geduldig in Schlangen auf die Behandlung, die in Zeltcamps, Schulen oder buddhistischen Tempeln durchgeführt wurde. An Spitzentagen versorgten die Helfer der DLRG bis zu 360 Patienten. Zudem nahm Raik Schäfer Kontakt zu den lokalen Ärzten auf und vereinbarte mit ihnen die Weiterbehandlung der Patienten. Ziel war es, das etablierte nationale Gesundheitssystem im Umland so schnell wie möglich wieder in Gang zu bringen. Tägliche, persönliche Berichte stehen unter http://www.dlrg.de/toplinks/einsatztagebuch/ im Internet. Gute Zusammenarbeit Die Kooperation mit den einheimischen Ärzten klappte sehr gut. Zu Beginn der zweiten Woche zeichnete sich ab, dass ein Gerade Kinder leiden unter den Folgen der Katastrophe. Der Arztbesuch wird mit einem Teddybär belohnt. 1-2 0 0 5 11

topthema Sri Lanka D L R G h i l f t W a s s e r r e t t u n g Dank der großen internationalen Spendenaktionen können gezielt Medikamente und Hilfsgüter verteilt werden. DLRG-Präsidiums, Astrid Löber, in Empfang genommen. Sri Lanka: Viele Lebensretter unter den Opfern danke Spenden werden sinnvoll eingesetzt Hilfe zur Selbsthilfe steht im Vordergrund Auch die DLRG hat zu Spenden für die Hilfe im Seebebengebiet aufgerufen und konnte bereits erste Finanzmittel sinnvoll einsetzen. Neben den für den medizinischen Einsatz benötigten Medikamenten wurden als schnelle Hilfe zur Selbsthilfe Kochsets zur selbstständigen Versorgung von über 2.000 Personen im Süden Sri Lankas beschafft. Darüber hinaus wird die DLRG den Wiederaufbau des Wasserrettungsdienstes in Sri Lanka mit den Spenden unterstützen und damit auch Voraussetzungen für einen sicheren Tourismus an den Stränden schaffen. Die DLRG hat für die Opfer des Seebebens in Südasien ein Spendenkonto eingerichtet. Spenden sind unter der Kontonummer: 730 900 000 0, Stichwort: Seebebenhilfe Südasien, Volksbank in Schaumburg, BLZ: 255 914 13 möglich. Durch das Lagezentrum war mittlerweile auch der Kontakt zur Sri Lankischen Wasserrettungsorganisation hergestellt worden, in der Hoffnung, hierüber noch ergänzende Unterstützung in der DLRG-Mission zu erfahren: ein Irrglaube. In einem Telefonat berichtete der Präsident der Sri Lankischen Wasserretter, Hettihewage Chularsiri, Peter Sieman vom Verlust seiner Familie und der weitgehenden Zerstörung der materiellen und Gebäude-Infrastruktur seiner Organisation. Die vorhandenen Wasserrettungsstationen, naturgemäß in Strandnähe gebaut, seien zerstört und viele Rettungsschwimmer ertrunken oder vermisst. So kehrte sich die Situation um. Aus Hilfe Anfragenden wurden Helfer. Heinz Seib wurde beauftragt, Kontakt zu Chularsiri vor Ort aufzunehmen und das Ausmaß der Schäden zu dokumentieren. DLRG unterstützt den Wiederaufbau der Wasserrettung Die DLRG entschloss sich schnell, der Sri Lankischen Wasserrettung zu helfen. Noch während des eigentlichen Einsatzes wurde in Bad Nenndorf ein Konzept zum Wiederaufbau in drei Stufen für den Zeitraum 2005 bis 2006 entwickelt: Wiederherstellung der Gebäudeinfrastruktur, Beschaffung von Rettungsgeräten sowie Ausund Fortbildung von Rettungsschwimmern und -ausbildern. Darüber hinaus ist geplant, die neuen Wasserrettungsstationen an das im Aufbau befindliche Seebebenfrühwarnsystem anzuschließen. Wer wenn nicht die Rettungsschwimmer am Strand ist in der Lage, Badende und Strandgäste zeitnah zu warnen und gegebenenfalls eine Evakuierung des Strandes zu veranlassen? Kinderzeichnungen zeugen von der seelischen Belastung, die der schrecklichste Tag in ihrem Leben hinterließ. Teddys bringen Lächeln in die Gesichter der Kleinen. So hat die DLRG im Nachgang des eigentlichen Einsatzes eine verantwortungsvolle Aufgabe zum Wiederaufbau in Sri Lanka übernommen. Durch die Kontakte der Gruppe aus Frankfurt/Oder ergab sich darüber hinaus eine Städtepartnerschaft zwischen Frankfurt/ Oder und Weligama, die nun auf lokaler Ebene unter Beteiligung der DLRG mit Leben gefüllt wird. Schnelle Hilfe zur Selbsthilfe: Kochsets zur selbstständigen Versorgung. 12 L e b e n s r e t t e r

sport s p o r t Rettungssport-Jahr steht im Zeichen von Großveranstaltungen in Deutschland Die World Games, die vom 14. bis 24. Juli 2005 in Duisburg und Umgebung stattfinden, bezeichnen sich selbst als das weltgrößte Multi-Sportereignis 2005. Nicht zu Unrecht, denn bei den 7. World Games treten 3.000 Sportler aus über 90 Nationen in 40 nichtolympischen Disziplinen organisiert von Aikido bis Wasserski an. Einige der 177 Entscheidungen fallen auch im Rettungssport. DLRG-Nationalmannschaft nimmt an World Games in Duisburg teil Im Sportpark Wedau treten acht Nationalmannschaften gegeneinander an. Neben dem DLRG-Team haben sich bei der Weltmeisterschaft im vergangenen Jahr auch Australien, Südafrika, Belgien, Spanien, Italien und Frankreich qualifiziert. Da die ebenfalls qualifizierten Neuseeländer nicht starten werden, rücken an ihrer Stelle die Niederlande nach. Die Rettungssportwettkämpfe beginnen am 21. und 22. Juli mit den Schwimmhallendisziplinen und enden am 23. Juli mit den Strand- und Freigewässerdisziplinen. Übrigens: Am 21. und 22. Juli tragen auch die Flossenschwimmer in der Schwimmhalle zeitversetzt ihre Wettkämpfe aus. Eröffnet werden die World Games am 14. Juli in der brandneuen MSV- Arena in Anwesenheit von IOC-Präsident Jacques Rogge und Bundeskanzler Gerd Schröder. Bereits vor und während der Wettkämpfe werden gut 3.000 Helfer in den verschiedensten Bereichen bei der Ausrichtung der World Games eingesetzt: Nähere Informationen dazu gibt es auf der Internetseite www.worldgames2005.de. Dort können auch Eintrittskarten zu den Sportstätten online erworben und aktuelle Informationen abgerufen werden. EM-Vorbereitungen laufen auf Hochtouren Mit rund 2.000 Teilnehmern stoßen auch die diesjährigen Europameisterschaften im Rettungsschwimmen in Lübeck und Travemünde in neue Dimensionen vor, da erstmalig in Europa Nationalmannschaften, Masters und Interclubs zu einem gemeinsamen Wettkampftermin antreten. Vom 9. bis 18. August prägen die europäischen Rettungsschwimmer das Stadtbild von Travemünde. Denn dort finden nicht nur die Strandwettbewerbe statt, dort konzentrieren sich auch Unterkünfte, Organisation und Rahmenveranstaltungen. Anders als bei vergleichbaren internationalen Rettungssportveranstaltungen organisiert die DLRG mitbedingt durch die Hochsaison an der deutschen Ostseeküste auch viele Rahmenvoraussetzungen für die Teams: Unterkünfte konnten bis zum 28. Februar aus einem vorreservierten Kontingent gebucht werden, ein Shuttledienst zur Schwimmhalle und die Benutzung der Fähren zum Priwall sind für die angemeldeten Teilnehmer kostenfrei und auch für die Verpflegung mittags und abends ist gesorgt. Wir sehen zentrale sportlergerechte Mahlzeiten für die Teilnehmer als wesentlichen Bestandteil für den Erfolg und den reibungslosen Ablauf der Wettkämpfe an, erläutert EM- Organisationschef Dr. Detlev Mohr. Die Sportler sollen in ihrer Mittagspause und abends vernünftig verpflegt sein über die Gaststätten in Travemünde ist das nicht möglich. Durch das zentrale Angebot haben wir über unseren Caterer Einfluss auf die Zusammenstellung und können einen vernünftigen Preis anbieten. Auch für die richtige Präsentation ist gesorgt: vor Ort durch Tribünen, ein eigenes Fernsehteam, eine Videowand sowie die Kooperation mit den Lübecker Nachrichten überregional durch die Zusammenarbeit mit dem Norddeutschen Rundfunk, der tv14 aus dem Bauer-Verlag sowie der BILD-Zeitung. Der NDR beteiligt sich außerdem vor Ort am Rahmenprogramm auf einer zentralen Showbühne. Er ergänzt damit das von der DLRG, u.a. mit DLRG/NIVEA-Strandfest und Kindergartenprojekt, sowie dem Cateringpartner organisierte Rahmenprogramm. 1-2 0 0 5 13

bundesweit DLRG-Wasserrettungszug des Landkreises feierlich Friesland feiert 15-jähriges Bestehen Hans-Jürgen Müller A übergibt NIVEA 62 m 15. Januar fand in der Zentralstation der DLRG Schortens-Jever in Heidmühle das 15-jährige Bestehen des Wasserrettungszuges Friesland statt. Vertreter aus Politik und Verwaltung aller sieben Friesländer Gemeinden, des Landkreises, der Kirche, Notfallseelsorge sowie aller im Katastrophenschutz vereinigten Verbände nahmen an dem Jubiläum teil. Der DLRG-Vorsitzende des Bezirks Oldenburg-Nord, Rolf Mrosek, begrüßte die Gründungsmitglieder von 1989 und 40 Aktive des heutigen Wasserrettungszuges. Der Zug war auch bei den Hochwassern an Oder und Elbe im Einsatz. In seiner offiziellen Ansprache bezeichnete der Landrat des Landkreises Friesland, Sven Ambrosy die DLRG als aktiven Wirtschaftsförderer an der Küste. Alle Redner hoben den Wert des Wasserrettungszuges für einen funktionierenden Katastrophenschutz in der Küstenregion hervor. Im Rahmen der Feierstunde übergab der Landesverbandspräsident der niedersächsischen DLRG, Hans-Jürgen Müller, ein neues Motorrettungsboot mit 30 PS starkem Außenbordmotor. Das Schlauchboot mit Alukiel soll im Wasserrettungszug der DLRG-Friesland eingesetzt werden. Es wurde von der Beiersdorf AG gestiftet und trägt den Namen NIVEA 62. Text und Bild: Ralf Zimmermann tadellos Alle ziehen an einen Strang Insgesamt 16 neue DLRG-Einsatztaucher II für die Bezirke Ostfriesland, Oldenburg Nord und Münsterland: Bei widrigen Wetterbedingungen erfüllten alle Teilnehmer die Prüfungsaufgaben. Der Bezirk Ostfriesland organisierte bereits zum zweiten Mal innerhalb kürzester Zeit (wir berichteten: Einsatztaucher I) den tadellosen Ablauf der Veranstaltung. Bezirkstauchwart Siegfried Wienrank und der Tauchlehrer Jörg Metzler prüften im Auftrag des Landesverbands die 16 Taucher. Die Ortsgruppe Norden verfügt nun über elf neue Einsatztaucher. Mit den Tauchern, die diese Ausbildung bereits besitzen, kann die Ortsgruppe Norden über 25 Taucher in Katastrophengebiete schicken, wie bei der Jahrhundertflut 2002. Die neuen Einsatztaucher II für Norden sind: Bianca Eilts, Walter Krause, Christine Liebelt, Mario Luitjens und Gerhard Neumann-Liebelt. Bezirkstauchwart S. Wienrank und Tauchlehrer Jörg Metzler mit den Teilnehmern der Einsatztaucher-II-Prüfung. gebündelt Die Hessische Akademie für Hochwasserschutzmaßnahmen, Hochwasserforschung und Wasserrettung braucht Fördermitglieder Um die Präventionsmöglichkeiten zum Hochwasserschutz in Hessen besser zu erforschen und zu koordinieren, wurde im Jahr 2003 die Hessische Akademie in Wiesbaden gegründet. Ziel dieser eigenständigen Einrichtung ist es, bestehende Maßnahmen zur Hochwasserforschung und Wasserrettung zu optimieren. Forschungsergebnisse und Informationen von Universitäten und Instituten werden in der Akademie gebündelt. In der kurzen Zeit seit der Gründung, wurden Fachtagungen zum Wetterdienst, mobilen Hochwasserschutz und zur Deichsicherung durchgeführt. Das sehr erfolgreiche jährliche Symposium mit Fachbeiträgen aus der aktuellen Hochwasserforschung ergänzt die Reihe. Die ersten Module zum Ausbildungsgang Fachberater zur Wassersicherheit wurden von einer großen Teilnehmerzahl besucht. Für das Jahr 2005 hat sich die Hessische Akademie für Hochwasserschutz zum Ziel gesetzt, ihren Bestand an Fördermitgliedern zu erhöhen. Die Akademie wird von einem Trägerverein unterhalten. Dem ersten Vorstand gehören an: Harald Blum, Präsident; Claus- Peter Ortmüller, Vizepräsident; Wolfgang Dillhöfer; Roland Fahl, Schatzmeister. Gründungsmitglieder sind die DLRG-Kreisverbände Bergstraße, Edersee-Diemelsee, Groß-Gerau, Limburg-Weilburg, Marburg-Biedenkopf und Osthessen-Fulda. Für weitere Informationen: Harald Blum, Uferstraße 2, 65203 Wiesbaden, www.akademie-hochwasser.de 14 L e b e n s r e t t e r

bundesweit havariert Minden-Lübbecke Fahrgastschiff war Mittelpunkt einer Großübung mit 550 Helfern D as Ausflugsschiff Europa besetzt mit 150 Personen stand im Mittelpunkt einer gemeinsamen, vierstündigen Übung aller Fachdienste auf der Weser bei Minden. Nach einer Havarie des Schiffes mit 45 Schwerverletzten, galt es für die 550 Helferinnen und Helfer, das manövrierunfähige Boot zu evakuieren und die Menschen mit DLRG- Booten zu einem Sammelplatz für Verletzte zu bringen. Einsatztaucher der DLRG suchten in der Weser nach Vermissten und abgetriebenen Verletzten, realistisch dargeboten von 21 Notfalldarstellern der DLRG in Kälteschutzanzügen. Sie wurden mit Unterstützung eines Polizeihubschraubers, ausgerüstet mit einer Wärmebildkamera, vom Wasserrettungszug der DLRG Minden aus der starken Strömung gerettet. Ortsgruppen des Bezirks Nördliches Ostwestfalen waren ebenfalls an der Großübung beteiligt. Der Kreis Minden-Lübbecke hatte zur objektiven Beurteilung der Übung einen externen Gutachter für Rettungsdienst und Katastrophenschutz in die Technische Einsatzleitung berufen. Teil eins der Großübung: Personenrettung vom Ausflugsschiff Europa. Teil zwei: Gemeinsam suchen DLRG und Feuerwehr in der Weser nach abgetriebenen Vermissten. Auf 62 Seiten wurde die Übung detailliert ausgewertet und Empfehlungen für die Zukunft zusammengetragen. Die DLRG- Bootsmannschaften und -Rettungstauchtrupps konnten ihren hohen Ausbildungsstand unter Beweis stellen, und auch die Leistung der realistischen Notfalldarsteller wurde besonders gewürdigt. Fotos: F. Barthel/Andrea Richter eingeheizt Die Niedersachsen wagen den Sprung Schortens: Vom 1. 3. April wagt die DLRG-Jugend den Sprung in eine andere Dimension. Dann finden das Landesjugendtreffen und die Landesmeisterschaften im Rettungsschwimmen in Schortens statt. Das Motto ist dieses Jahr der Rocky- Horror-Picture-Show entsprungen: Time Warp Wir wagen den Sprung. 2.000 Kinder und Jugendliche treffen sich und werden einige erlebnisreiche Stunden miteinander verbringen. Die Teilnehmer haben die Chance zu springen, nämlich in verschiedene Erlebniswelten. Mit Workshops, Exkursionen, politischen Diskussionen, Spiel und Sport werden die Veranstalter zu einem Zeitsprung herausfordern. Abends wird im Night-Center von der Disco-AG und einer Überraschungsband musikalisch eingeheizt: Genug Gelegenheit für einige Freuden- Sprünge! Etwa 1.200 der Teilnehmenden im Alter zwischen 9 und 80 Jahren werden bei den Landesmeisterschaften ins kühle Nass springen. Die Gewinner haben die Chance, sich für die Deutschen Meisterschaften zu qualifizieren. Wiebke Poppen Abschlussschwimmen mit Schlafanzug beendete 225.Schwimmkurs der DLRG Landau erfolgreich Mitte Dezember beendete die DLRG Landau ihren 225. Schwimmkurs. 16 Kinder im Alter von sechs Jahren absolvierten die 14 Unterrichtseinheiten mit Erfolg und viel Spaß. Ein Schlafanzugschwimmen bildete den krönenden Abschluss des Kurses, der von Friedrich Schwarz geleitet wurde. Anlässlich des Jubiläumskurses hatte die DLRG zu einem Prominententisch eingeladen. DLRG-Vorsitzender Jochen Stürtz begrüßte unter den zahlreichen Ehrengäste auch Landaus Bürgermeister Hans-Dieter Schlimmer. Dieser würdigte die langjährigen Verdienste der DLRG um die Stadt und ihre Bürger. In 28 Jahren bildete die Gliederung 3.000 Jungen und Mädchen aus. 1-2 0 0 5 15

bildung Foto: Ute Hole bestanden Premiere: DLRG-Prüflehrgang Sport in der Prävention 18 Lizenzen an DLRG-Mitglieder vergeben Ein wichtiger Markstein für die DLRG: Vom 17. 19. Dezember 2004 fand in Bad N ach anstrengender Ausbildung über 60 Unterrichtseinheiten an vier Wochenenden ging es darum, das Gelernte unter Beweis zu stellen: Eine schriftliche Prüfung, die Ausarbeitung einer kompletten Unterrichtseinheit zu einem vorgegebenen Thema aus dem Gesundheitssport sowie die Präsentation einer Lehrprobe im Hallenbad standen auf dem Programm. Das Prüferteam bestand aus den Fachreferenten Dr. Gerhard Hole, Dr. Hellmut Schreiber, Fachbereichsleiter Schwimmen an der Universität Bochum, Dr. Antje Grundheber und Ute Hole. Nach Abschluss der Prüfungen sowie detaillierter Rückmeldung an alle Teilnehmer zu ihren schriftlichen und praktischen Leistungen überreichte Dr. Gerhard Hole im Auftrag des Leiters Ausbildung, Helmut Stöhr, die begehrte Lizenz an folgende Teilnehmer: Leo Backhaus, Kirstin Bartels, Monika Breuer, Ludgera Eschhaus, Hiltrud Heemann, Frank Herbach, Fredo Landvogt, Sabine Lemcke, Barbara Neumann, Günter Panzlaff, Hedwig Pieper, Thomas Riedel, Hildburg Röhling, Ludger Roling, Peter- Jörg Schulz, Jennifer Sprichardt, Harald Wübbena, Christian Scharfhausen. Anlässlich des erfolgreichen Auftaktes sprach der Lebensretter mit Dr. Gerhard Hole über die Voraussetzungen, Möglichkeiten, Chancen und Nutzen der neuen Lizenz. Lebensretter: Herr Dr. Hole, was ist das Besondere an dieser neuen Lizenz? Gerhard Hole: Inhaber der Lizenz Sport in der Prävention können aufgrund ihrer umfangreichen Ausbildung attraktive Aquafitness-Kurse in ihren Ortsgruppen anbieten. Viele Krankenkassen geben den Kursteilnehmern einen Zuschuss zu den Kursgebühren. getagt Multiplikatorenausbildung mit weiterentwickelten Lehrgangskonzepten Auf Einladung der Leitung Ausbildung fand vom 21. 23. Januar 2005 die zweite Tagung der in der Multiplikatorenausbildung tätigen Referenten statt. Der stellvertretende Leiter Ausbildung Dr. Dirk Bissinger und der für dieses Fachgebiet Beauftragte Thorsten Reus leiteten die Veranstaltung. Im kleinen Kreis von zehn anwesenden Referenten aus fünf Landesverbänden wurden die Lehrgangskonzepte für die Lehrgänge Allgemeine Multiplikatorenschulung und Multiplikatorenschulung Schwimmen/Rettungsschwimmen erfolgreich weiterentwickelt. Nenndorf der erste Prüflehrgang für die neue Lizenz des Deutschen Sportbundes Übungsleiter Sport in der Prävention statt. Diese Premierenveranstaltung zählte 18 Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Alter von 25 bis 55 Jahren aus zahlreichen Landesverbänden. Lebensretter: Welche DLRG-Mitglieder können an der Ausbildung teilnehmen? Gerhard Hole: Vor allem sind unsere Ausbilder/Prüfer Schwimmen/Rettungsschwimmen, also unsere Lehrscheininhaber angesprochen; außerdem die Lizenzinhaber Breitensport. Aber es können teilweise auch andere Eingangsvoraussetzungen bei der Ausbildung anerkannt werden. Lebensretter: Wie verhält es sich mit dem Qualitätssiegel für die Ortsgruppen? Gerhard Hole: Das Qualitätssiegel für den Verein kann bei Erfüllung der Qualitätskriterien des DSB schon jetzt über den Landessportbund beantragt werden, wenn ein Lizenzinhaber Sport in der Prävention im Verein einen entsprechenden Aquafitnesskurs anbietet. Die DLRG hat nun beim DSB die Initiative ergriffen, die Ortsgruppen selbst zertifizieren zu können. Lebensretter: Wo können sich DLRG- Mitglieder über die neue Lizenz und die Lehrgänge informieren? Gerhard Hole: Im Lehrgangsprogramm der DLRG 2005 oder im Internet. Bei weiteren Fragen auch in der DLRG-Bundesgeschäftsstelle. Lebensretter: Vielen Dank für das Gespräch. Wir wünschen Ihnen beim weiteren Aufbau des Projektes Sport in der Prävention viel Erfolg. 16 L e b e n s r e t t e r

j u g e n d Schneewittchen und die sieben Zwerge kennt jeder. Die gemeinsame Kampagne der sieben Jugendverbände der Hilfsorganisationen bald hoffentlich auch. Diese Annahme teilen zumindest die Verantwortlichen in der Arbeiter-Samariter-Jugend, Deutschen Jugendfeuerwehr, DLRG-Jugend, dem Deutschen Jugendrotkreuz, Johanniter-Jugend, Malteser-Jugend und der THW-Jugend. Schon seit fast zwei Jahren sind die Jugendverbände auf Annäherungskurs und arbeiten mit dem Ziel der Umsetzung einer solchen beworben Gemeinsame Initiative zur öffentlichen Darstellung Kampagne zusammen. Dieser Vorsatz ist nicht immer leicht einzuhalten, gerade wenn sieben manchmal sperrige Organisationen aus einem vergleichbaren Milieu aufeinandertreffen und kooperieren. Warum eigentlich eine gemeinsame Initiative zur öffentlichen Darstellung der Arbeit dieser Jugendverbände? Zum einen ist da die anhaltende Debatte um die Zukunft der Wehrpflicht und dem in diesem Zusammenhang diskutierten Ausbau der Freiwilligendienste; zum anderen kündigt die demografische Entwicklung in der Bundesrepublik eine sich verstärkende Konkurrenzsituation von Organisationen um den prozentual geringer werdenden Nachwuchs an. Kinder und Jugendliche sind einfach kein nachwachsender Rohstoff, den es nur zu ernten gilt. Zudem ist durch die aktuelle Naturkatastrophe in Südostasien und die Hochwasser der letzten Jahre in Deutschland neben den helfenden Organisationen auch das Thema bürgerschaftliches Engagement stark in den Blickwinkel der Öffentlichkeit und der Politik gerückt. Den Kindern und Jugendlichen in diesem Zusammenhang ein Experimentier- und Lernfeld zu bieten, darum bemühen sich gerade die Jugendverbände seit Jahrzehnten. Offensive Angebote zur Nachwuchsgewinnung Ziel der Zusammenarbeit der Jugendverbände soll neben dem offensiven Angebot an Kinder und Jugendliche als Partner für die Gestaltung und Erschließung ihres Umfeldes auch ein Eigennutzen der Jugendverbände sein: Die Nachwuchsgewinnung und die Sensibilisierung von Kindern und Jugendlichen für humanitäre Werte und damit die Förderung ihres bürgerschaftlichen Engagements. Zielgruppen der Kampagne sind also neben den Kindern und Jugendlichen auch die Eltern, die Schule und andere Interessierte. Über Plakate, free cards, eine Imagebroschüre, das Internet und andere Medien kann eine öffentlichkeitswirksame Strategie zur nachhaltigen Sicherstellung des Nachwuchses bei den Jugendverbänden umgesetzt werden. Ich schau mal weg ist out In Zeiten abnehmenden ehrenamtlichen Engagements, zunehmender Alterung der Gesellschaft und einer ich-schau-mal weg -Mentalität ist es wichtig gemeinsame Wege zu finden, bürgerschaftliches Engagement zu initialisieren. Um die Umsetzung der Kampagne zu erreichen, folgten schnell Taten, die auch außerhalb der sieben Jugendverbände bald positiv wahrgenommen wurden. Nach zunächst gemeinsam vorbereiteten Gesprä- der Arbeit der Jugendverbände chen bei Staatssekretären in Bundesministerien folgte die Entwicklung eines Konzeptansatzes für einen gemeinsamen Auftritt in der Öffentlichkeit die gemeinsame Kampagne. Anschließend wurde die Zusammenarbeit durch die erfolgreiche Verhandlung eines Kooperationsvertrages festgezurrt. Leider konnte eine zunächst avisierte sehr hohe finanzielle Förderung aus öffentlichen Mitteln kurzfristig nicht mehr realisiert werden, sodass das Zusammentragen einer Anschubfinanzierung aus Eigenmitteln der Jugendverbände nötig wurde. Kampagnenstart im Sommer Durch diesen herben Rückschlag konnten aber die inzwischen erreichten Ergebnisse nicht mehr gefährdet werden. Die Jugendverbände sind durch diese Entwicklung noch enger zusammengerückt. Derzeit ist die gemeinsame Kampagne im Begriff, Formen anzunehmen. Mit der Anschubfinanzierung in der Hand wurden Werbeagenturen beauftragt, sich erste Gedanken für ein differenziertes Konzept für die Kampagne zu machen. Und präsentierten schon äußerst prickelnde Ideen. Ein kleiner Kreis dieser Agenturen ist nun aufgefordert, die Vorschläge noch weiterzuentwickeln. Und dann geht die Arbeit richtig los: Für eine flächendeckende Umsetzung wird aus oben genannten Gründen derzeit um die notwenige finanzielle Unterstützung geworben. Und so Schneewittchen oder die bisher noch unbekannten Geldgeber wollen, kann die Kampagne im Sommer starten und die gemeinsame Botschaft der sieben Jugendverbände in die Öffentlichkeit tragen. GW 1-2 0 0 5 17

i n t e r n Foto: privat Ein nicht alltägliches Anerkennungsgeschenk für sein jahrzehntelanges Engagement in der DLRG erhielt der Arzt Dr. Rudolf Schwarz (Mitte) von der DLRG Idar-Oberstein. Einen Knotenkasten überreichten Heinz Schlarb (re.), Vorsitzender der DLRG Idar-Oberstein, und Helmut F. Schnare als Dank an den Mediziner. Seine Fachkompetenz bei der Tauchtauglichkeitsuntersuchung für Sporttaucher ist sehr gefragt. Inzwischen hat er aufgehört, seine Wettkampftauglichkeitsuntersuchungen für Kinder und Jugendliche, die er ehrenamtlich vornahm und attestierte, zu zählen. Uschi Stöhr (48), Mitglied der DLRG Ilvesheim, hat für ihre langjährige Mitarbeit und ihre Verdienste um die DLRG das Verdienstzeichen in Gold erhalten. Dr. Klaus Wilkens, Präsident der Organisation, würdigte im Bundeszentrum, Bad Nenndorf, das Engagement von Uschi Stöhr. Sie arbeitet seit 1976 auf allen Gliederungsebenen in verschiedenen Funktionen. Seit vier Jahren organisiert sie für das Präsidium erfolgreich die Urlaubsschwimmausbildung im Ausland in Zusammenarbeit mit den Wirtschaftspartnern TUI family und Calimera Aktivhotels. S leute p e r s o n a l i a ieben auf einen Streich: Im Rahmen der Ratstagung des Bezirks Hochsauerland zeichnete Klaus Brings, Präsident des Landesverbandes Westfalen (i. B. re.), gleich sieben Mitglieder der DLRG Neheim-Hüsten mit dem DLRG-Verdienstzeichen in Gold aus. Für ihre jahrzehntelange erfolgreiche ehrenamtliche Arbeit in unterschiedlichen Vorstandsämtern erhielten Gerd Schmidt, Peter Schweißhelm, Heinz Henning, Klaus Franksmann, Werner Pflüger, Harald Bendler und Gerd Korditzke die hohe Auszeichnung. Er gehört seit der Startphase des Bildungswerkes bereits vor dem Jahr 1995 dazu: Kurt Winkelhake (li.). Anfangs hatte er als stellvertretender Bundesgeschäftsführer gemeinsam mit dem damaligen Vizepräsidenten Manfred Lötgering die Geburtswehen des Bildungswerkes begleitet. Mit seinem Wechsel in das Ehrenamt war er zuletzt als Beauftragter des Leiters Ausbildung im Präsidium Helmut Stöhr für das Finanzcontrolling des Bildungswerkes zuständig. In Abwesenheit des krankheitsbedingt fehlenden Stöhr bedanken sich der Leiter Einsatz des Präsidiums, Ortwin Kreft, und der Referatsleiter Ausbildung, Bildungswerk, Breitensport, Dr. Harald Rehn, für die erfolgreiche Aufgabenerfüllung über ein Jahrzehnt. 18 L e b e n s r e t t e r

magazin Umfrage zur Schwimmfähigkeit im Fokus der versammelten Medienmultiplikatoren. Intensiv diskutierte die Tagung die sich daraus ergebenden Aufgaben für die Zukunft. Der verstärkte Öffentlichkeitsarbeiter resümiert tagen in Bad Nenndorf Einen kritischen aber zufriedenen Rückblick warfen die Öffentlichkeitsarbeiter der Landesverbände und des Bundes bei der Aufbau eines Presseteams für den Einsatz in und mit KatS-Zügen Ressorthaupttagung Verbandskommunikation vom 28. bis 30. sowie im DLRG-Lagezentrum und eine noch präzisere Kommunikation der DLRG-Kernaufgaben waren nur zwei Ziele, die es Januar 2005 auf die Presse- und PR-Arbeit der DLRG im vergangenen Jahr. Neben den erneut gestiegenen Print-Kontaktzahlen in den kommenden Jahren umzusetzen gilt. Außerdem auf der (Nettoergebnis: 139.047.194 Kontakte) standen vor allem die umfangreichen Tagesordnung: Spendenmailing, Gender Mainstreaming, Aus- und Weiterbildung, Projekte mit Partnern sowie jüngsten Maßnahmen nach dem Seebeben in Südasien und dem Katastropheneinsatz der DLRG sowie die Ergebnisse der die 2005 anstehenden Sportveranstaltungen. Bestellen Sie noch heute Ihr ganz persönliches Exemplar: vier Mal im Jahr für 7,50 Euro frei Haus! Ja, das will ich haben! abo-service (4 Hefte pro Jahr) zum Jahresbezugspreis von 7,50 Euro inkl. Versand und MwSt. Ja, ich abonniere den Lebensretter Wir in der DLRG Bitte senden Sie ab der nächsten Ausgabe Lebensretter Wir in der DLRG Ausgabe Standard Nordrhein Ost DLRG-Kunden-Nr. (falls vorhanden) an folgende Adresse: Ich zahle bargeldlos durch Bankabbuchung (jährlich) Firma Name, Vorname Straße/Postfach bei Konto Nr. BLZ Ich bezahle nach Erhalt der Rechnung PLZ/Ort Geburtsdatum Datum, Unterschrift Das Abo kann mit einer Frist von 6 Wochen zum Ende des DLRG-Landesverband berechneten Bezugszeitraums schriftlich gekündigt werden. Vertrauensgarantie: Mit meiner 2. Unterschrift nehme ich zur Kenntnis, dass ich meine Bestellung innerhalb von zehn Tagen schriftlich widerrufen kann. Absendetag genügt. Bestellungen bitte an: BWH Buchdruckwerkstätten Hannover GmbH, Postfach 920155, 30440 Hannover, Tel.: 05 11/9 46 70-59, Fax: -41 Datum, 2. Unterschrift

magazin verfügbar Neuer Katalog der DVV mit Freizeitbekleidung Nach dem großen Erfolg der letzten Jahre hat die DLRG-Verlag und Vertriebsgesellschaft mbh (DVV) nun einen neuen Katalog aufgelegt. Er beinhaltet wieder Freizeitbekleidung für Damen, Herren und Kinder. Qualität wird bei der DVV groß geschrieben, daher werden nur Waren von renommierten und bekannten Herstellern angeboten. Sämtliche Produkte können individuell bedruckt, beflockt oder bestickt werden. Wie alle Waren der DVV sind auch die Artikel des neuen Freizeitmodenkataloges nicht nur für DLRG- Gliederungen verfügbar, sondern können auch von Privatkunden bestellt werden. Alle DLRG-Gliederungen haben den Katalog bereits erhalten. Privatkunden können diesen Katalog bei der DVV unter Tel. 05723/955-700 anfordern. Für ganz Eilige ist der Katalog auch schon online verfügbar. Sie finden ihn unter www.dvv.dlrg.de erfreulich Neuer Partnern der DLRG Leben retten verbindet DLRG kooperiert mit Pfizer D er Arzneimittelhersteller Pfizer gehört seit Ende letzten Jahres zu den Kooperationspartnern und Sponsoren der DLRG. Erste Gespräche haben bereits im vergangenen Sommer stattgefunden. Seither hat die DLRG Pfizer auch schon bei einigen Projekten unbürokratisch unterstützt. Doch so richtig amtlich wurde es erst mit der Unterzeichnung des Vertrages im Januar. Hier vereinbarten die beiden Partner die gemeinsame Realisation von Aktionen rund um das Schwimmen und die Wasserrettung. Pfizer wird sich nicht nur organisatorisch und durch medizinisches Knowhow beteiligen, sondern stellt auch Gelder für deren Realisation zur Verfügung. Wieder ein Partner mehr, freut sich DLRG-Präsident Dr. Klaus Wilkens. Sponsoren und Kooperationspartner aus der Wirtschaft werden zunehmend wichtig für unsere Arbeit. Zusammen mit ihnen können wir Aktionen durchführen, für die uns in Zeiten leerer Haushaltskassen sonst die Mittel und auch die Ressourcen fehlen würden. Umso schöner, fügt Generalsekretär Ludger Schulte-Hülsmann hinzu, dass wir mit Pfizer jetzt einen Partner aus dem Gesundheitswesen gewonnen haben. So haben wir nicht nur die Finanzierung einiger Projekte gesichert, sondern es tun sich auch manche Ansatzpunkte für weitere Kooperationen auf. Schlüsselbotschaft: Rechtzeitiger und richtiger Einsatz Pfizer stellt viele Medikamente gegen alltägliche Erkrankungen her, z.b. gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Weniger bekannt sind die Pfizer-Präparate gegen lebensgefährliche Infektionen. Solche Präparate werden von spezialisierten Fotoshooting auf Norderney: Hagen Leditschke als Model für eine Pfizer-Anzeige Klinikärzten eingesetzt. Ihr rechtzeitiger und richtiger Einsatz entscheidet oft über Leben und Tod. Genau das der Gedanke des rechtzeitigen und richtigen Einsatzes wurde zur Schlüsselbotschaft für die Arzt-Kommunikation eines der Pfizer-Antiinfektiva. In der Bewerbung bot sich die gedankliche Parallele zu den Lebensrettern der DLRG geradezu an, sagt Dr. Phillippos Pashalidis, Produktmanager bei Pfizer. Denn auch die DLRG rettet Leben, indem sie ihre Spezialisten frühzeitig und richtig einsetzt. Schon bevor Details der Zusammenarbeit vereinbart waren, half die DLRG Pfizer bereits bei einem ersten, grundlegenden Projekt: Um die Brisanz des Antiinfektivums bei seinem Einsatz zu verdeutlichen, setzte Pfizer für die Werbung auch optisch ganz auf die Welt der Rettungsschwimmer. So wurde mithilfe der DLRG ein echter Rettungsschwimmer für das Fotoshooting des Anzeigenmotivs engagiert: Hagen Leditschke, Mitglied der DLRG und der Foto: Brandcom Rettungsschwimmer-Nationalmannschaft. Das Shooting fand im August auf Norderney statt. Gemeinsames Konzept In Zukunft werden die DLRG und Pfizer intensiv auf Basis eines gemeinsamen Konzeptes kooperieren. Zunächst einmal ist ein Sponsoring vereinbart, mit dem Pfizer bundesweite Aktionen der DLRG unterstützt. So ist eine Tournee durch Freibäder geplant, auf der Freibadbesucher vor Ort und deshalb besonders eindrucksvoll zur Sicherheit beim Schwimmen und Baden aufgeklärt werden. Neben diesen Maßnahmen planen wir aber auch gemeinsam zusätzliche Aktivitäten. Im Laufe des Jahres werden verschiedene zusätzliche Aus- und Fortbildungsveranstaltungen durchgeführt werden, auf denen sich Ärzte und DLRG-Mitglieder gegenseitig unterrichten, so Dr. Pashalidis weiter. Spezielles Ausbildungsprogramm So werden in einem speziellen Ausbildungsprogramm interessierte Ärzte zu Rettungsschwimmern qualifiziert. Eine erste Pilotveranstaltung ist für das Frühjahr geplant. Durch diese Veranstaltungen werden aber nicht nur zusätzliche Retter ausgebildet; vielmehr wollen die beiden Partner so auch weitere medizinische Ausbilder für die DLRG gewinnen, die die Mitglieder in Notfallmedizin ausbilden. Diese Kurse werden voraussichtlich ab Sommer an verschiedenen DLRG-Stationen stattfinden. Viele neue Pläne, viele zusätzliche Projekte, durch die gemeinsam mit Pfizer die DLRG ihre Kernaufgaben Aufklärung, Prävention und Wasserrettungsdienst weiter verbessern kann. 20 L e b e n s r e t t e r

In der Vorsaison von Mitte Mai bis Anfang Juli fehlen im Zentralen Wasserrettungsdienst noch Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer. Die Einsatzleitungen in Burg auf Fehmarn, Stralsund und Bad Nenndorf bitten alle DLRG-Gliederungen und aktiven Retter, die ihren Urlaub außerhalb der Ferienzeit nehmen können, sich für einen Termin in der Vorsaison anzumelden. Darüber hinaus werben sie um Schulabgänger wie Abiturienten und arbeitslose DLRG-Mitglieder. Für die letzte Zielgruppe gestattet das Job-Aktiv-Gesetz auch in diesem Jahr eine ehrenamtliche Tätigkeit bis zu sechs Wochen im Jahr außerhalb des zeit- und ortsnahen Bereichs ( 3 Abs. 1 Urlaub i. V. m. 2 Abs. 2 Nr. 3 Sonderregelung) ohne Einschränkung bei den Leistungen. Für ältere Arbeitslose über 56 Jahre ermöglicht das Gesetz gemäß 428 sogar eine ehrenamtliche Tätigkeit bis zu 17 Wochen im Jahr. Die Einsatzleitungen von Mecklenburg-Vorpommern (Tel.: 03831/297206), Niedersachsen (05723/946394) und Schleswig- Holstein (04371/4152) informieren alle interessierte Retter über die Einsatzmöglichkeiten. Sie unterstützen auch arbeitslose Mitglieder bei der Ausstellung der notwendigen Freistellungsanträge. Erlebnispädagogik Wasserrettungsdienst Den Wasserrettungsdienst als Erlebnis mit viel Action und Spaß zu vermitteln, war das Ziel der ersten Teamerschulung für künftige Baywatch-Camps in den Gliederungen. 20 Teilnehmer von der Nordsee bis magazin erlebnisreich Zentraler Wasserrettungsdienst Rettungsschwimmer für die Vorsaison gesucht zum Bodensee waren Anfang Februar nach Bad Nenndorf gekommen, um von den Projekteltern des Baywatch-Camps Jürgen und Antje Laudien, Cornelia Reinsch, Frank Haase, Volker Schmitz und Peter Sieman Inhalte, Tipps und Ideen für eine erfolgreiche Durchführung dieser Jugendmaßnahme zu erhalten. Fast alle zogen das Fazit, ein sehr umfangreiches und informatives Seminar besucht zu haben und das Erlernte möglichst bald im eigenen Baywatch-Camps sind Erlebnispädagogik pur. Landesverband umsetzen zu wollen. Der Lebensretter wünscht hierfür viel Erfolg. Übrigens: Im August startet auf Wangerooge erneut das präsidiale Baywatch- Camp für externe Jugendliche. Noch sind Plätze frei, interessierte Gliederungen sollten sich schnellst möglich mit dem Referat 2.1 in der Bundesgeschäftsstelle (05723/955-420 oder baywatchcamp@ dlrg.de) in Verbindung setzen. Foto: Henning Bock geplant Arbeitskreis beriet über Sortimentspolitik Um die Erweiterung und Neuerungen in den Angeboten der Materialstelle und der DVV ging es in der Tagung des Arbeitskreises Sortimentspolitik am 4. Februar in Bad Nenndorf. So rundet das Rescue S 350 das Schlauchbootangebot ab. Mit dem Swiss Cat 15 und Swiss Cat 18 wurden zwei Arbeits- und Mehrzweckboote aufgenommen. Insgesamt bietet die Materialstelle jetzt 10 Bootstypen an. In den Artikelsortimenten Medizin, Sanitätswesen, Erste Hilfe wird es geringfügige Veränderungen geben, neu im Angebot ist ein CombiCarrier. Darüber hinaus erhielten die Teilnehmer Informationen über die neue Zusammenarbeit mit dem Sportartikelhersteller arena. 1-2 0 0 5 21

magazin Bad Nenndorf: Über 50 Teilnehmer aus 16 europäischen Nationen und Israel berieten am vergangenen Wochenende in sechs Kommissionen über zukünftige Ausbildungs-, Rettungs-, Sport- und Entwicklungsprojekte der International Life Saving Federation of Europe (ILSE), dem Verband der europäischen Lebensrettungsorganisationen. ILSE-Präsident Dr. Klaus Wilkens, zugleich Präsident der DLRG, begrüßte als Gastgeber die Kommissionsmitglieder im Bundeszentrum der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft in Bad Nenndorf zur ersten Sitzung des neuen Jahres. Risikobewertung von Stränden Zentrale Themen der Rettungskommission waren Sicherheitsstandards für Küstengewässer, Seen, Flüsse und Schwimmbecken, die Risikobewertung von Stränden und die Zusammenarbeit mit der Foundation for Environmental Education (FEE), der Trägerorganisation der Blauen Flagge, Austauschprogramme für Lebensretter und die Standards der Weltwasserrettungsorganisation (ILS) für die Ausstattung von Stränden mit Warnsignalen und ILSE-Kommissionssitzungen im DLRG-Bundeszentrum Europäische Lebensretter berieten über Perspektiven der Ausbildungsund Rettungsmaßnahmen Sicherheitshinweisen. Ortwin Kreft aus Bückeburg, Leiter Einsatz im DLRG-Präsidium, referierte über Katastrophenprävention, Hans-Jürgen Mey über das EU- Gemeinschaftsverfahren für den Zivilschutz. Entwicklungshilfe und innovative Projekte Im Mittelpunkt der Entwicklungshilfekommission standen die Berichte über Projekte in Kroatien, Lettland, Litauen, Rumänien, Russland und Bulgarien sowie innovative Ausbildungsprojekte in Zusammenarbeit mit großen Reiseveranstaltern, wie Schwimmen lernen unter Palmen, die die DLRG mit TUI familiy und CALIMERA Aktivhotels anbietet. Qualifizierte Schwimmausbilder der DLRG lehren Kindern im Urlaub in mehreren Mittelmeerländern und den Kanarischen Inseln das Schwimmen. Die Ausbildungskommission befasste sich schwerpunktmäßig mit dem Methodenvergleich verschiedener Rettungstechniken und Möglichkeiten einer Harmonisierung in Europa. Weitere Themen waren die Integration der CEN Tauchstandards in engagiert die Prüfungsbedingungen der ILS für Rettungstaucher sowie die Weiterentwicklung von Wildwasser-Rettungstechniken. Eine ergänzende Arbeitsgruppe erarbeitet Sicherheitsregeln für Schwimmbäder. Sportliche Großereignisse Die Sportkommission der ILSE bereitete die großen rettungssportlichen Ereignisse dieses Jahres vor, die alle in Deutschland ausgetragen werden. Im Juli finden die World Games, die Weltspiele der nicht olympischen Verbände, zu denen auch der Rettungssport gehört, in Duisburg statt. Der August steht dann ganz im Zeichen der Europameisterschaften im Rettungsschwimmen in Lübeck-Travemünde. Die DLRG war bei der Ausrichtung der Kommissionssitzung für Barcelona eingesprungen. Aus organisatorischen Gründen konnte die spanische Schwesterorganisation der DLRG die Tagung nicht durchführen. DLRG-Präsident Klaus Wilkens zeigte sich mit den Ergebnissen der sechs Kommissionen sehr zufrieden und dankte den Teilnehmern in der abschließenden Plenumsitzung für die engagierte Arbeit. getagt Ständige Konferenz der Bildungsbeauftragten Vom 11. 12. Februar 2005 tagte die Konferenz der Bildungsbeauftragten aus den Landesverbänden im 10. Jahr ihres Bestehens. Als Schwerpunkte der zwölf Tagesordnungspunkte kristallisierten sich die Umsetzung der Konzeption, die Bilanz 2004 und Maßnahmen der Qualitätssicherung in der Bildungsarbeit heraus. Erstmals wurde im Kreis der Landesverbandsvertreter auch das Konzept des 2. Symposiums Schwimmen vom 5. 7. Oktober 2006 vorgestellt. Intensive Beratungen über Qualitätssicherung Foto: Dr. Harald Rehn In eigener Sache Richtigstellung: Der Bildnachweis in der Lebensretterausgabe 4/2004 auf der Seite 12 zum Beitrag Auf vier Rädern über den Strand war nicht vollständig. Zwar stammt das linke Bild von unserer Bildredakteurin Susanne Mey, das rechte Foto des ATV mit Trailer und Boot hat hingegen Lars Kretschmann der Redaktion zur Verfügung gestellt. Wir bitten, das Versehen zu entschuldigen. 22 L e b e n s r e t t e r