D I P L. I N G. G. R I N G E L B Ü R O F Ü R A B F A L L W I R T S C H A F T U N D A N L A G E N P L A N U N G B I R K E N W E G 1 0 A 0 1 7 9 6 P I R N A J E S S E N T E L. : 0 3 5 0 1 / 5 8 5 0 1 2 0 F A X : 0 3 5 0 1 / 5 8 5 0 1 2 9 M A I L : I N F O @ I B - R I N G E L. D E M O B I L : 0 1 5 1 / 1 1 6 0 1 4 9 8 Abwasservorbehandlungsanlage im ABZ Wiewärthe Der Zweckverband Abfallwirtschaft Saale Orla (ZASO) setzt derzeit im Abfallbehandlungszentrum Wiewärthe (ABZ) unter der Planung und Bauleitung vom Büro für Abfallwirtschaft und Anlagenplanung Dipl.-Ing. Gero Ringel folgende Maßnahmen um: 1. Ertüchtigung der bestehenden Mechanisch - Biologischen Restabfallbehandlung (MBRA) gemäß den Vorgaben der 30. BImSchV; 2. Abdeckung der fertig gestellten Flankenbereiche der Deponie; 3. Errichtung einer Müllumladestation und 4. Errichtung einer Abwasservorbehandlungsanlage. Die Maßnahmen dienen der Umstellung der Anlagen des ABZ auf die Erfordernisse der gesetzlichen Vorgaben. Abwasservorbehandlungsanlage Die Abwasservorbehandlungsanlage behandelt das anfallende Deponiesickerwasser sowie das Abwasser und Kondensat aus der Abluftbehandlung der MBRA. Als Hauptproblemparameter gelten CSB und AOX. Die vorgereinigten Abwässer werden in KA Pößneck eingeleitet. Auslegungsdaten: Zufluss: Zulauffracht: Reinigungsziel: 39 m³/d 47 kg/d CSB 0,027 kg/d AOX CSB < 400 mg/l AOX < 0,5 mg/l
Die Planung erfolgte in den Jahren 2004 2005, der Bau 9/2005 4/2006, die Inbetriebnahme ist für April 2006 angesetzt. Der Bau erfolgte in 3 Losen: Los 1: Infrastruktur, Ver- und Entsorgung Los 2: Lieferung und Montage eines Speicherbehälters 500 m³ Los 3: Lieferung und Montage einer Abwasservorbehandlungsanlage Die Beauftragung von mehreren Losen entspricht den Vorgaben der Mittelstandsrichtlinie und ermöglicht auch kleinen und mittelständischen Unternehmen die Teilnahme am Wettbewerb. Durch diese Einzelbeauftragung konnte während der gesamten Bauzeit Einfluss auf die Kostenstruktur ausgeübt werden, so dass die Gesamtkosten für die Abwasservorbehandlungsanlage von 550.000 brutto eingehalten wurden. Die im Jahr 1998 erbaute Speicheranlage (2 x 270 m³) wurde um einen erdversenkten Zulaufspeicher mit einem Gesamtvolumen von 500 m³ sowie die Abwasservorbehandlung (Mehrschichtfiltration mit parallel geschaltetem Notfall-Beutelfilter, Aktivkohlefilter 2 x 20 m³ und Ablaufausgleichsbehälter, dient gleichzeitig zur Rückspülung der Mehrschichtfilter) erweitert. Hierzu musste die Abwasserführung sowie die Einordnung in die Entwässerung des ABZ Wiewärthe neu konzipiert werden. Besonderes Augenmerk galt dabei der Gewährleistung einer sicheren und äußerst flexiblen Arbeitsweise der Anlage in Abhängigkeit von der Zulauffracht und -menge sowie Vorkehrungen für den Notfall. Alle wichtigen Anlagenteile sind redundant ausgeführt bzw. es wird durch eine geänderte Abwasserführung die volle Reinigungsleistung der Anlage gewährleistet. Bei einem totalen Ausfall der Abwasservorbehandlungsanlage kann das anfallende Abwasser durch durchdachtes Speichermanagement bis zu 10 Tage zwischengespeichert werden. Mit dem Anlagenlieferanten wird ein Wartungsvertrag abgeschlossen, der die Behebung der Fehler innerhalb von dieser Zeit sicherstellt. Aufgrund vom schwierigen, nicht tragfähigen Baugrund wurden alle Funktionsteile (Speicher mit Pumpenschacht, Abwasserbehandlung und Container mit den Rohrleitungen und Steuerung) in einem Bauwerk vereint. Dies hat zu einer weiteren Kosteneinsparung und zu einer Erhöhung der Betriebssicherheit (kurze Wege, weniger Begleitbeheizung im Freien) geführt. Die Abwasservorbehandlungsanlage zeichnet sich durch einen geringen Bedien- und Wartungsaufwand. Die Steuerung kann auf einem Touchpaneel vor Ort als auch von der zentralen Mess- und Steuerwarte des ABZ Wiewärthe erfolgen.
Eine Erweiterung der Anlage für ca. 60 m³/d bzw. 70 kg/d CSB ist durch die Aufstellung eines dritten Aktivkohlefilters sowie eines zweiten Mehrschichtfilters (im Austausch mit dem Beutelfilter) jederzeit möglich. Die notwendige Fläche sowie die Anschlussmöglichkeiten sind bereits vorbereitet. Genauso ist alles für eine evtl. notwendige Dosierung von H 2 O 2 vorinstalliert, so dass im Falle von Betriebsproblemen mit H 2 S-Bildung bzw. Bildung von Biorasen auf den Aktivkohlefiltern sofort für Abhilfe gesorgt werden kann. Abb.: Schaltschema - Steuerung der Abwasservorbehandlung
Abb.: Standort im Bestand mit Speicheranlage 2x270 m³, unterird. PE-Röhren Stand 5/2005 Abb.: Leitungsbau und Betonarbeiten am Speicher 3 (500m³) Stand 10/2005
Abb.: Abwasservorbehandlung nach Montage (Ansicht von MBRA) Stand 1/2006 Abb.: Abwasservorbehandlung nach Montage (Ansicht vom Speicher 1+2) Stand 1/2006
Abb.: Verrohrung im Technikcontainer Stand 1/2006