Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt. Leider passierte, im Vorfeld der Ehrungen, ein bedauerlicher Fehler des 2. Schriftführers, Ferdinand Becker. Trotz vermeintlich großer Sorgfalt wurde der Termin zur Ehrung von Hans Wann für 70 jährige Treue übersehen. Hans Wann, so ist er halt, akzeptierte die Entschuldigung und wird nun zum Sommerfest geehrt. Im Gutsausschank Burkl wurde diesmal die Jubilaren Ehrung, am 28.01.2017, gestaltet. Alle Jubilare hatten zugesagt, aber leider musste Franz Weber wegen Krankheit kurzfristig absagen. Franz wird jetzt am Sommerfest geehrt. Vorbereitet und organisiert war der Abend durch das Event Management des ACK. Dem obligatorischen Sektempfang und Begrüßung der Jubilare und Gäste, durch Jan Rohde, folgte das gemeinsame Abendessen. Hier wurde schon die Verbundenheit der Jubilare fühlbar und allerlei Inhalte aus dem Nähkästchen wurden zum Besten gegeben. 1 / 7
Der Einladung waren, neben dem ACK Vorstand und dem Event Management auch gern gesehene Gäste zu den Jubilaren gefolgt. Ehrenmitglied Annegret Kracht an der Seite ihres Ehemannes, Günther, wurde besonders begrüßt. Ihre Verdienste für Kostheim und für Menschen in AKK und Wiesbaden wurden dabei hervorgehoben. Mit einer kurzen Vereinschronik, wurde die Vereinsgeschichte jeweils in Verbindung zu den Anwesenden gebracht. Wer wurde wann geboren, trat wann in den ACK ein und was passierte im ACK zu diesen Zeiten? Diese Themen wurden beleuchtet. Für jeden Jubilar war ein passendes, geeignetes Pendant für die Ehrung gefunden und es waren Ehrungen vorbereitet, die teilweise zur deutlichen Rührung der Geehrten führte. Geehrt wurde für 40-jährige Vereinstreue und wichtige Leistungen im Dienste des Vereins, Wolfgang Schneider. Er wurde etwas vor seinem eigentlichen Jubiläum geehrt, weil dies sehr gut zur Ehrung seines Weggefährten und Mitstreiters, Dieter Hietel, paßte. Kerstin Fahning lobte das immerwährende Engagement von Wolfgang. Er hatte es über Jahre immer wieder verstanden die Jugendkasse zu füllen, Trainingsanzüge zu organisieren und diverse Tombolen zu bestücken. Wolfgang war auch 2. Kassierer im Vorstand und verantwortlich für die Abendkasse bei Heimkämpfen. Bei Umbauten und Renovierungen stand Wolfgang immer an vorderster Front Und sorgte auch für qualifizierte Unterstützung seines Freundes, Schlosser-Meister Michael Haas. Wolfgang Scheider, in Begleitung von Tochter Sabine und Schwiegersohn Jürgen, wurde ein Fresskorb überreicht. Das Laudatio auf Franz Weber (hier in Auszügen) wurde, trotz dessen Abwesenheit, von Ralph Mayer gehalten. Ralph Mayer ist einer der letzten der Spezi 'Gewichtheber'. Der Gewichtheber Franz Weber schlug erst 1992 die sportliche Laufbahn beim ACK ein. In seiner aktiven Heber-Zeit war er Garant für relative Mannschafts-Punkte. (Eigengewicht vs. Last) Franz Weber wurde mehrfach Hessenmeister, deutscher Meister und Europa-Meister in 2 / 7
seiner Klasse, Europa. Bedingt durch einen Unfall mußte er seine Sport-Karriere beenden. Unterstützt durch seine Frau, Melita, führte er anschließend die Heber-Jugend zu zahlreichen Erfolgen. Als man externe Jugendtrainer verpflichtete, legte Franz seine Aufgabe nieder. Die Integrationsleistung von Familie Weber fehlte, jugendliche kamen nicht mehr zum Training und der Heber-Sport für Jugendliche wurde eingestellt. Kurze Zeit später wurde auch der Heber-Sport der Erwachsenen eingestellt. Franz Weber s Leistung für den Kostheimer Gewichtheber-Sport und die Jugendarbeit verdient hohe Anerkennung. Seine persönliche Leistung, als stärkster Mann Europas in seiner Leistungsklasse, blieb beim AC Kostheim unerreicht. Ehrenmitglied und engagierter Arbeiter für den ACK, Dieter Hietel, wird für 50 Jahre Vereinstreue geehrt. Das Laudatio hält seine Weggefährtin und Unterstützerin bei sehr schweren Vereins-Aufgaben, Annegret Kracht. Die Leistungen von Dieter Hietel waren so prägend und die einfühlsamen Schilderungen von Frau Kracht, veranlassten den ACK das Laudatio im Wortlaut wieder zu geben. Die Rede von Annegret Kracht, Ehrenmitglied des ACK, spiegelt auch ein gutes Stück der Vereinsgeschichte. Die Rede: 50 Jahre Mitgliedschaft in einem Verein, ein ganzes Leben Treue zum Verein und starkes Engagement für den AC Kostheim. Mit diesen wenigen Worten könnte man Dieter Hietel beschreiben und würdigen. Am 03. Januar 1967 trat Dieter Hietel in den Athleten Club Kostheim ein. Zu dieser Zeit mangelte es an Trainern und Sportlern, es mußte also wieder ein Anfang gemacht werden. Zusammen mit dem damaligen 1. Vorsitzenden, Georg Lepper, wurden entsprechende Aktionen erfolgreich gestartet. Sportler wurden persönlich angesprochen und innerhalb einer relativ kurzer Zeit konnte man eine Ringer-Mannschaft aufstellen. Es ging wieder vorwärts und sportlich voran. Nach dem Tod des Präsidenten, Georg Lepper, wird Georg Luft in dieses Amt gewählt. 3 / 7
Dieter Hietel wird Beisitzer im Vorstand, zuständig für den Ringsport. In den Vorbereitungen zum 75. Vereinsjubiläum gehörte er dem Fest-Ausschuss an. 1969 stand Dieter Hietel erstmalig in der Ringermannschaft. Bei der Bezirksmeisterschaft 1970 wurde er im griechisch-römischen Stil, im Halbschwergewicht, Vizemeister. Dabei wurde er im Kampf um den Meistertitel gegen den amtierenden hessischen Meister durch eine Fehlentscheidung des Kampfleiters um den Sieg gebracht. Dieter Hietel war in der Mannschaftsrunde hinter Josef Schneider, Wolfgang Sebald und Hans-Joachim Preuss viertbester Ringer der ACK Staffel. Mit 8 Schultersiegen, 2 Unentschieden und nur einer Niederlage, eine tolle Bilanz! Bei den Bezirksmeisterschaften 1975 zeigte Dieter Hietel auch im freien Stil sein Können und wurde Vizemeister im Schwergewicht. 1982 und 1983 war Dieter immer noch aktiver Mannschaftsringer. Eine kleine Episode: Wettkampf in Frankfurt am Main bei Frankfurt 88. Er wurde statt für das Halbschwergewicht in griechisch-römisch für Freistiel gemeldet. Ein großes Fiasko, denn es stellte sich heraus, daß er gegen den hessischen Landesmeister antreten sollte. Wolfgang Kappesser gibt Dieter die Empfehlung schnell und beherzt mit einem Spezialgriff anzugreifen. Und wie Dieter Hietel nun einmal sagt berücksichtigt er, wenn schon, denn schon den Rat, siegt und damit auch sein Verein gegen die 88er aus Frankfurt. Viele Episoden gibt es mit dem Athleten-Club-Bischofsheim. Die Hassliebe wie Katz` und Maus führte auch zu heftigen Schlägereien. Dabei wurde auch dem Bischofsheimer Vorsitzenden "auf s Maul" gehauen. Die Sache landete vor dem Sportgericht, aber der ACK wurde freigesprochen. Dieter Hietel, in Oberhessen geboren, lebte mit seinen Eltern und Familie in Frankfurt-Nied. Ein sportlicher, junger Mann, der im Turnverein Nied und bei den 88ern seinen Sport ausübte. Ein Kostemer Mädche arbeitete in einem Kindergarten in Frankfurt-Nied, den auch der jüngere Bruder von Dieter besuchte. Man wurde aufeinander aufmerksam und da sich beide beim Turnverein Nied sportlich betätigten, kam man sich näher. Somit wurde Dieter Hietel von einem Kostemer Mädche abgeschleppt. Danke an Irma, seine Frau, die Dieter nach Kostheim 4 / 7
brachte. 1997 bis 1998 war Dieter Hietel, zusammen mit der ersten Vorsitzenden, Petra Klemt, erneut im Fest-Ausschuss für das 100 jährige Vereinsjubiläum. Er war für Gestaltung und Ablauf verantwortlich. 1999 wurde Dieter zum 2. Vorsitzenden gewählt, verließ aber den Vorstand schon nach einem Jahr wegen Differenzen im Vorstand. Er zog sich auch aus dem ACK zurück. 2002 traten die Ehrenvorsitzenden, Philipp Krimmel und Helmut Anspach an Frau Hietel heran, um in einem Gespräch zu erkunden, ob Dieter vielleicht bereit wäre, die Führung des ACK zu übernehmen. 2003 stellte sich Dieter zur Wahl und wurde zum Vorsitzenden gewählt. 2011 mußte er leider, krankheitsbedingt, dieses Amt aufgeben. Der Vorstand ernannte Dieter zum Ehrenmitglied. Die erfolgreichen Tätigkeiten von Dieter Hietel sind wohl allen hier Anwesenden bekannt und werden daher nicht in allen Einzelheiten wiedergegeben. Seine Arbeit war für das Weiterbestehen und Überleben des Vereins von großer Bedeutung. Mit seinem 1. Kassierer, Heinz Gremm, sanierte er die Finanzen des Vereins. Verträge mit Lieferanten, Banken und Behörden wurden neu gestaltet. Für die "Athleten-Klause" wurden die Vertragsverhältnisse neu gestaltet und der Name in "Rheinschanze" geändert. Diese wurde zu einem Schmuckstück saniert und renoviert. Eine vereinseigene Boule-Bahn wurde errichtet und ein Brunnen angelegt, der das Vereinsheim und die Rheinschanze mit Brauchwasser versorgt. 2004 wird der Erbbauvertrag mit der Stadt Mainz flächenmäßig erweitert und bis 2042 verlängert. Dieter hat die Zusammenarbeit mit den Sportgremien der Landeshauptstadt Wiesbaden erneuert, gefördert und genutzt. Nach einem Hochwasserschaden erneuert Dieter fast ganz alleine den Fußboden der vereinseigenen Halle. Schwere Arbeit scheute Dieter nie und ging dabei oft an die Grenzen der Belastbarkeit. Eine Erfolgsbilanz, die kaum ein anderer vorweisen kann. Dieter Hietel hat von anderen nie mehr verlangt, als er selbst bereit war, einzusetzen. In Gesprächen mit anderen ACKlern wurde bestätigt, daß er immer ein guter Mannschaftsführer war und bemüht war, ein gutes Verhältnis zu und mit Vereinskameraden zu erzielen. Es hieß, er 5 / 7
läßt andere ausreden und andere Meinungen gelten. Dieter war und ist immer daran interessiert, daß man sich zusammenrauft. Sein Motiv war und ist, alles was für den Verein gut, ist steht an erster Stelle. Nicht nur im ACK, sondern in verschiedenen anderen Vereinen und Chören hat sich Dieter mit viel Elan und Engagement eingebracht. Ein inzwischen echter Kostemer, der, wie es so schön heiß, in mindestens drei Vereinen Mitglied ist. Dieter Hietel ist hochgeschätzt, anerkannt und sehr beliebt. Ein echter Gewinn für unsere Gemeinde und seine Vereine. Die Stadt Wiesbaden hat das Engagement von Dieter Hietel mit der Bürger Medaille gewürdigt. Lieber Dieter, liebe Irmel, danke, daß es euch gibt und wir ein Stück, auch unseres Lebensweges, mit euch gehen durften. Dieter Hietel bedankte sich sehr persönlich bei Annegret Kracht und machte deutlich, daß es auch Frau Kracht war, die ihn dabei unterstütze den Verein in sehr turbulenten Zeiten zu retten. Der Abend endete sehr harmonisch. Martin Burkl übereichte noch zusätzliche Präsente an die Jubilare, bevor man eine Foto (siehe oben) der Jubilare und der Ehren-Redner machte. Zum Schluß wurde noch ein kleiner Ausblick für das weitere Jahr 2017 gegeben. 04.03.2017 ist die ordentliche Mitgliederversammlung, ohne Neuwahlen. Im April findet wieder eine Weinbergwanderung in der Kostheimer Umgebung statt. Ein Ausflug zu Paint-Ball, im April, dürfte eher junge Mitglieder ansprechen. Am 30.06. und 01.07.2017 findet das Sommerfest des ACK statt. Neben dem bunten Programm stehen auch Ehrungen auf der Tagesordnung. Ehrung Hans Wann für 70 jährige Treue. Ehrung Hans Krimmel und Walter Hofmann für 75 jährige Mitgliedschaft. Ehrung Franz Weber, nachträglich, zur 25 jährigen Mitgliedschaft. Der ACK Kostheim ist stolz auf 173 Mitglieder per 19.01.2017. Davon 27 Aikido (25 aktiv), 36 Fußball (31 aktiv), 109 Turnen (43 aktiv). Eine neu formierte "Mittwochs Gruppe" führt Ausdauer 6 / 7
und Koordinationstraining aus (10 Sportler). Eine Gruppe junger Männer spielt Basketball. Eine Gruppe trifft sich regelmäßig zum Tischtennis-Spielen. In den Sommermonaten nutzen die Senioren die Boule-Bahn des Vereins. Der FC Vorwärts Orient Mainz nutzt mit seiner Schachabteilung das Clubheim des ACK, führt dort kostenlose Schach-Ausbildung für Jedermann durch und veranstaltet eigene Liga-Kämpfe. Der Wandel vom Verein für Schwerathletik zum Verein für Breitensport ist vollzogen. Die Führungsmannschaft ist deutlich verjüngt. Der ACK ist für die Zukunft gut aufgestellt. (Ferdinand Becker) 7 / 7