St. Nikolaus im Riesengebirge Die in diesem Jahr bereits fünfzehnte Gemeindereise der Pfarrei St. Nikolaus, Kamp- Bornhofen, führte die siebenundvierzig Teilnehmer in diesem Jahr ins Riesengebirge. Der Bus startete um kurz nach fünf Uhr und Pater Desiderius begann die Reise mit einer Meditation und der Bitte um Gottes Segen. Dies sollte auch an den kommenden Tagen so sein, wobei ein eigens von Pater Desiderius gefertigtes Liedheft zum Einsatz kam und so die Stimmen der Reisegruppe täglich intensiv gefordert wurden. Bestens betreut vom Serviceteam um Hans-Norbert Weber erreichten wir das erste Ziel: Mariaschein mit seiner zwischen 1701-1706 erbauten Wallfahrtsbasilika, die von sieben Kapellen umgeben ist, ein beeindruckender Gebäudekomplex. Weiter ging es durch Nordböhmen bis zu unserem Reiseziel Spindlermühle. Dieser Ort hat sich aus einer ehemaligen Holzfällersiedlung zu einem bedeutenden Wintersportzentrum entwickelt. Ein komfortables Hotel war unsere Unterkunft und zugleich Ausgangspunkt für die Aktivitäten der nächsten Tage. Der Kur- und Wintersportort Pezer war ein Ziel des nächsten Tages, der buchstäbliche Höhepunkt jedoch war die Seilbahnfahrt auf die Spitze der Schneekoppe, 1602 Meter über dem Meeresspiegel.
Petrus schenkte uns hervorragende Wetterbedingungen, der Blick über die Bergketten der Sudeten war überwältigend. Pater Desiderius und Bruder Hilarius nutzten die Möglichkeit, mal eben einen Schritt über die auf dem Berggipfel verlaufende Staatsgrenze in ihr Heimatland Polen zu machen. Eine typische Baude, ursprünglich Schutzhütte, jetzt kleiner Gastronomiebetrieb, erwartete uns mittags zu einer kleinen Kaffeepause. Das nächste Tagesziel war die Felsenstadt Adersbach. Hier beeindruckten markante Felsentürme, der Weg durch tiefe Schluchten mit engen Klüften und unvergessliche Aussichten. Weiter ging es nach Trautenau, der ältesten Stadt des Riesengebirges. Der großzügig angelegte Marktplatz mit seinem Rübezahlbrunnen ist von gepflegten Laubengängen umsäumt. Es ging weiter nach Niederschlesien auf die polnische Seite des Riesengebirges mit seinem berühmtesten Marienwallfahrtsort Albendorf.
Da wir unser gesamtes Gemeindepersonal dabeihatten, konnte Pater Desiderius, assistiert von den Messdienern Bruder Hilarius und Franz-Peter Diesler sowie der musikalischen Gestaltung unseres Organisten Franz Wagner, mit allen in der mächtigen Basilika eine heilige Messe feiern. Durch das Heuscheuer Gebirge mit seinen markanten Felsformationen ging es dann nach Bad Kudowa, einen für sein heilkräftiges Wasser und einen herrlich angelegten Park bekannten Kurort. In Schreiberhau gab es die Gelegenheit, die müden Knochen mit einer kleinen Wanderung neu zu beleben. Am Ende des Weges stürzte ein 13 Meter hoher Wasserfall in eine malerische Schlucht.
In Brückenberg besichtigten wir eine der letzten noch erhaltenen Stabholzkirchen. Diese wurde im 12. Jahrhundert in Vang / Norwegen erbaut und genutzt, bevor sie nach ihrem Abriss und einer Odyssee 1842 an ihrem heutigen Platz wieder neu errichtet wurde: Ein Zeugnis bewundernswerter alter Handwerkskunst, denn das Bauwerk wurde ohne einen einzigen Metallnagel zusammengefügt und stabilisiert. Im Böhmischen Paradies erkundete die Gruppe die Burg Kost, eine der schönsten gotischen Burgen Tschechiens. Jitschin, die Stadt Wallensteins, war das nächste Ziel. Reichenberg, ein Zentrum der Textilindustrie, ist geprägt von schön restaurierten Bürgerhäusern. Das Neugotische Rathaus und die barocke Heiligkreuzkirche legen Zeugnis vom früheren Reichtum der Stadt ab.
Am Ende der Reise stand eine Seilbahnfahrt auf den 1012 Meter hohen Jeschken. Bei herrlicher und klarer Sicht hatte man hier noch einmal einen Rundumblick auf die in den vergangenen Tagen bereisten Landschaften. Zurück ging es am letzten Tag über Weibersbrunn nach Kamp-Bornhofen. Fazit: Schöne Erlebnisse, tolle Reise! P. Desiderius als Grenzgänger auf der Schneekoppe