WIE WERDEN KALKFARBEN VERARBEITET? Für alle, die mit dem Auftrag der Beschichtung nicht nur die Optik, sondern auch die Qualität ihrer Wand verbessern wollen, ist der Anstrich mit einem guten Kalk eine gute Wahl. Es bedarf ein wenig mehr Zeit und Sorgfalt, aber der Auftrag unser Kalkmörtel ist sehr einfach und führt immer zu schönen Ergebnissen, wenn man folgende Grundregeln befolgt. UNTERGRUND Der Untergrund muss sauber, trocken, fest und tragfähig sein Unsere Grundierung Sofadher als Voranstrich verwenden KALKANSTRICH Die Kalkfarbe zwei Mal mit einem Quast oder einer Glättkelle auftragen Die Kalkfarbe für den ersten Anstrich mit 20-50 % Wasser verdünnen Die Kalkfarbe für den zweiten Anstrich pur verwenden oder auf eine fließfähige Joghurtkonsistenz einstellen BITTE BEACHTEN Die Kalkfarbe des Öfteren kurz Aufmischen, um ein Absetzen zu vermeiden Die Kalkanstriche im Kreuzgang und in 1-Meter Bahnen von oben nach unten streichen Die Ränder nicht vorstreichen Dem aufgebrachten Anstrich einen Tag zur Trocknung geben SOLL ICH DIE KALKFARBE VOR DEM AUFTRAG MIT WASSER VERDÜNNEN? Unsere Kalkfarbe können Sie mit bis zu 100 % Wasser verdünnen. Je höher Sie die Kalkfarbe verdünnen, desto dünner wird der Farbauftrag und desto marmorierender ist die Wirkung der Farbe an der Wand Der Erstanstrich sollte mit 20-50 % Wasser verdünnt werden
WIE MÜSSEN DIE EINZELNEN UNTERGRÜNDE VORBEHANDELT WERDEN? Alle Untergründe müssen sauber, trocken, fettfrei, fest und tragfähig sein! Matte Innenwandfarben Mineralische Untergründe Kalkfarben Stuck, Gips und Beton, Untergrund muss sehr fest und sehr trocken sein Kalkfarben Frische Kalkfarben ohne Grundierung und alte Kalkfarben Grundierung Sofadher Holz und MDF Grundierung Sofix KANN KALK IN NASSRÄUMEN VERWENDET WERDEN? Ja. Gerade für Nassräume eignet sich ein Kalkmörtel besonders gut, da er die hohen Anforderungen an die Beständigkeit gegen Wasser besteht und die Raumluft-Qualität positiv beeinflusst. Es ist aber darauf zu achten, dass die Fläche, auf die der Kalk aufgetragen wird, nicht im dauernassen Zustand bleibt. Daher: Für Nassbereiche wie Dusche und Badewanne Fliesen verwenden Die Kalkfarbe für die Flächen außerhalb des Fliesenspiegels verwenden WIRKT SICH EIN KALKANSTRICH POSITIV AUF DIE WOHNGESUNDHEIT AUS? Keine andere Farbe wirkt sich positiver auf die Raumgesundheit und die Raumluftqualität aus als ein Anstrich mit gutem Kalk. Das war schon in der Antike so und das hat sich bis heute nicht verändert. Kalk reguliert die Luftfeuchtigkeit im Raum, hemmt die Schimmelbildung und sorgt damit für saubere Raumluft. FÄRBT DIE KALKFARBE AB ODER SANDET DIE OBERFLÄCHE? Nein. Unsere Kalkfarben sind sehr Kreidungsresistent und färben nicht ab.
MIT WELCHEN WERKZEUGEN SOLL ICH DIE KALKFARBE AUFTRAGEN? Quast: Ja Der Quast ist ein hochwertiger und dicker Pinsel mit einem dichten Borstenkleid. Ein guter Quast wird durch Verwendung besser, wenn man ihn nach der Arbeit gut reinigt und trocken aufbewahrt Glättkelle: Ja Der Auftrag mit der Glättkelle erfordert ein höheres handwerkliches Geschick als der Auftrag mit dem Quast. Als Glättkelle wird eine venezianische Glättkelle empfohlen. Der Druckpunkt, die rautenförmige Geometrie und die Abrundung der Kanten sind auf die Verarbeitung von Kalk optimiert Schwämme: Ja Schwämme eignen sich sehr gut, um der aufgetragenen Kalkfarbe eine schöne Wischoptik zu verleihen. Dazu einen fuselfreien Schwamm ins Wasser tauchen und leicht bis gut auswringen. Mit dem feuchten Schwamm über die bereits leicht verfestigte, nicht mehr glänzende Kalkfarbe reiben (Der Kalkanstrich darf bei leichtem Daumendruck nicht klebrig wirken, der Daumen muss also trocken bleiben). Um die Strukturen mit dem Schwamm besonders schön herauszuarbeiten, empfiehlt es sich, dasselbe Muster beständig, aber ohne Angst vor einer leichten Variation, auf der gesamten Fläche zu wiederholen. Falls der Kalkanstrich zu stark angezogen hat, mit mehr Wasser arbeiten. Die Fläche mit dem nassen Schwamm befeuchten und den Schwamm nach dem Eintauchen ins Wasser etwas weniger stark auswringen. Rolle: Nein Niemals eine Rolle für den Anstrich von echten Kalkanstrichen verwenden. Der Roller wird Pigmentspuren hinterlassen und die Übergänge sehen unsauber aus. Maschine: Nein Ein echter Kalkanstrich wird nie maschinell aufgetragen. Kalkfarben belohnen den handwerklichen Auftrag, da nur so der Kalkanstrich fest mit dem Untergrund verbunden wird.
WIE IST DIE REICHWEITE DER ANGEMISCHTEN KALKFARBE? Der Verbrauch einer Kalkfarbe hängt davon ab, wie dick die Kalkfarbe aufgetragen werden soll. Je dicker die Kalkfarbe ist, desto besser die wohngesunde Wirkung der Kalkfarbe und desto höher der Verbrauch Als dünner Farbanstrich ca. 8 m² bis 10 m² pro Liter Kalkfarbe und pro Anstrich Als dicker, wohngesunder Farbanstrich oder Spachtel ca. 3 m² pro Liter Kalkfarbe und pro Anstrich WIE BEWAHRT MAN EINE ANGEBROCHENE KALKFARBE AUF? Geschlossen und frostfrei gelagert, hält eine angebrochene Kalkfarbe für mindestens 6 Monate. Kalk ist ein Naturprodukt und bei stark getönten Farben kann es bei längerer Lagerung zu Verfärbungen kommen Die angebrochene, aber unverdünnte Kalkfarbe mit ein paar Tropfen Wasser beträufeln, bis sich ein dünner Wasserfilm ergibt. Das verhindert das Austrocknen und unterstützt die Lagerbeständigkeit. SETZEN SIE DEM KALK EINEN ORGANISCHEN ZUSATZ BEI? Ja. Schon in der Antike hatte man erkannt, das eine kleine Menge einer organischen Substanz die Qualität, Haftung und Dauerhaftigkeit des Kalkes erhöht. Hätten die Römer dies nicht getan, könnten wir ihre Bauten heute nicht mehr bewundern. Die organischen Zusätze wurden früher dem Kalk als Casein in Form von Quark oder als Protein in Form von Eiweiß zugesetzt. Wir sind sehr froh, heute ohne tierische Produkte auszukommen. Wir verwenden Produkte auf Basis des Erdöls als vegane Alternative dazu. Der Anteil des organischen Zusatzes, Polymer aus Ethylen-Vinylacetat (Gehalt unter 1 %), wird wie in der Antike so gering gewählt, dass er die Offenporigkeit und Qualität des Kalkes nicht behindert, die Abbindung, Dauerhaftigkeit und Haftung des Kalkanstriches aber verbessert.
WARUM SOLLTE MAN NUR NATURPIGMENTE MIT KALK VERWENDEN? Ein Naturpigment besteht aus einem gesteinsbildenden Mineral, das über einen sehr langen Prozess mit dem farbgebenden Pigment verwächst. Während der Abbindung geht der Kalk eine chemische Reaktion mit diesen gesteinsbildenden Anteilen ein, welche das Pigment mit dem Marmor fest verbindet. Im Gegensatz dazu besitzen die industriell hergestellten Pigmente keinen gesteinsbildenden Anteil und gehen diese Reaktion nicht ein. Sie werden viel schlechter in den Kalk gebunden und es besteht die Gefahr, dass sie kreiden. WARUM BEKOMMT MAN MIT KALKFARBEN KEINE TIEF-DUNKLEN FARBTÖNEN HIN, WIE SIE ZUM BEISPIEL DIE INNENWANDFARBEN BIETEN? Eine der schönsten Seiten am Kalk ist die Qualität des Weißtons. Beim Abbinden bilden sich sehr feine Kristalle, die das einfallende Licht gut und im gesamten sichtbaren Spektrum brechen und spiegeln (ähnlich Schneekristallen). Dabei entsteht ein hoch deckendes und sanftes Weiß, das mit herkömmlichen Wandfarben nicht vergleichbar ist. Verwendet man farbige Pigmente, werden diese durch das Weiß des Kalkes aufgehellt. Das Leuchten des Kalks lässt kräftige, aber nicht tief-dunkle Farben zu. HABEN DIE PIGMENTE WEITERE AUSWIRKUNGEN AUF DEN KALK? Ja. Das gewählte Naturpigment beeinflusst die Verarbeitungs-Eigenschaften des Kalkes. Während die Ockerpigmente für einen edel sandigen Anstich sorgen, der die Brillanz des Farbtons erhöht, bringen die Umbrapigmente Tonanteile in den Kalk mit ein, so dass der Anstrich edel füllend und schlämmiger wird.