Fahrplan für die Geburt

Transkript

1 Fahrplan für die Geburt

2 Was sollten Sie vor der Geburt erledigen Vor der Geburt können Sie sich in unserer Klinik zur Geburt anmelden, dies ist aber natürlich kein Muss. Die Anmeldung findet günstigerweise einige Wochen vor der Geburt statt. Informationen dazu entnehmen Sie gerne unserem Flyer Angebote rund um die Geburt oder unserer Webseite. Außerdem sollten Sie sich frühzeitig um eine Hebamme, die Sie und Ihr Kind in der Schwangerenvorsorge und im Wochenbett betreuen kann, kümmern. Diese Leistungen werden von der Krankenkasse bezahlt. Eine Hebamme in Ihrer Nähe finden Sie unter oder Was sollten Sie zur Geburt mitbringen Es gibt vielerlei Ideen und Packlisten, was in eine Kliniktasche gehört. Das wichtigste sollten Sie stets bei sich tragen: Ihr Mutterpass, Ihre Versicherungskarte und Notfallkontaktdaten. In die Krankenhaustasche/Geburtstasche sollten Sie einpacken: bequeme Kleidung zum Wechseln und ggf. einen Bademantel. Für die Geburt eignet sich gut ein lockeres Hemd oder aufknöpfbares Oberteil, warme Socken einige bequeme Unterhosen, ggf. ein Still-BH (gerne 1-2 Größen größer als Ihre übliche Größe) Kulturbeutel und Handtücher Hausschuhe/bequeme Schuhe ggf. Stillkissen Handy und Fotoapparat mit Ladekabeln Dokumente für die Anmeldung beim Standesamt(Ausweise beider Elternteile, ggf. Stammbuch) Für Ihr Kind: Kleidung für die Heimreise Des Weiteren packen Sie gerne schöne Musik zur Entspannung, kleine Snacks, Obst oder Säfte für Zwischendurch. Am besten nehmen Sie auch für Ihre Begleitung eine Kleinigkeit zu Essen sowie etwas Kleidung zum Wechseln mit. Wo können Sie parken? Parkplätze stehen auf den ausgewiesenen Flächen zur Verfügung. Spezielle Parkplätze für werdende Eltern stehen leider nicht zur Verfügung. Gerne können Sie aber die Auffahrt zum Haus 14 kurz nutzen, um ein- oder auszusteigen. Beachten Sie aber, dass dieser Platz sonst für Rettungswägen freigehalten werden muss. 2

3 Wie beginnt die Geburt? Oft spürt man gegen Ende der Schwangerschaft leichte Wehen, die in unregelmäßigen Abständen auftreten und auch nochmals gänzlich nachlassen. Dies ist ein ganz normaler Prozess und bereitet Ihren Körper ganz allmählich auf die Geburt vor. Merken Sie, dass die Wehen regelmäßiger kommen, die Abstände kürzer und die Wehen in Ihrer Stärke kräftiger werden, ist dies oft ein Zeichen, dass nun die Geburt näher rückt. Alternativ kann die Geburt auch mit dem Springen der Fruchtblase starten, was Sie durch den Abgang von Flüssigkeit aus der Scheide merken. Auch mit einem Blasensprung hat die Geburt begonnen, selbst wenn Sie noch keine Wehen spüren, sollten Sie sich auf den Weg zu uns machen. Wenn die Geburt Ihres Kindes sich durch Wehen oder Blasensprung ankündigt, können Sie jederzeit in unseren Kreißsaal kommen. Hier werden Sie von unseren Hebammen und dem ärztlichen Team betreut. Wir werden Sie und Ihr Baby untersuchen (CTG, wenn notwendig Ultraschall, vaginale Tastuntersuchung). So können wir gemeinsam mit Ihnen entscheiden, ob der große Tag tatsächlich da ist, oder ob es sich um einen "Fehlalarm" handelt - das kommt häufig vor und muss Ihnen nicht unangenehm sein! Falls sich ein Blasensprung bestätigt, bleiben Sie bei uns in der Klinik, bis Ihr Baby auf der Welt ist. Sind noch keine Wehen vorhanden können wir in den meisten Fällen abwarten und der Natur Zeit geben und müssen nicht sofort mit wehenfördenden Maßnahmen und/oder Medikamenten die Geburt einleiten. Gerne können Sie uns anrufen, wenn Sie unsicher sind und wir können mit Ihnen gemeinsam die notwendigen Schritte planen. Den Kreißsaal erreichen Sie über (069) Sollten Blutungen auftreten oder Sie Ihr Kind deutlich weniger spüren, sollten Sie ebenfalls in den Kreißsaal kommen oder Ihre Frauenarztpraxis aufsuchen. 3

4 Geburtseinleitung Wir sind uns bewusst, dass wir durch unser Handeln (Hormongabe zur Geburtseinleitung) es nie besser machen können als die Natur (Ausschüttung eigener Wehenhormone zu einem Zeitpunkt, den Ihr Körper und der Ihres Babies miteinander bestimmen)! Dennoch gibt es geburtshilfliche Situationen, in denen wir Ihre eigene Wehentätigkeit gerne anregen wollen und sollen. Dies gilt z.b., wenn Sie einen vorzeitigen Blasensprung hatten und ein Risiko für eine Entzündung von der Gebärmutter und/oder für ihr Kind bestehen; wenn Sie deutlich über den errechneten Termin hinaus sind, und ihr Baby immer noch nicht zur Welt kommen möchte; oder wenn Sie an Diabetes Typ 1, Typ 2 oder an Schwangerschaftsdiabetes erkrankt sind. Manchmal gibt es auch weitere, hier nicht aufgeführte Gründe, eine Geburt einzuleiten. In jeden Fall werden wir unseren medizinischen Rat zu einer Geburtseinleitung stets gut mit Ihnen besprechen. Während der Geburt Hat die Geburt begonnen, wird unser Team aus Hebammen und Ärzten und Ärztinnen Sie unterstützen, Ihr Baby sicher und geborgen auf die Welt zubringen. Dazu gehört Sie darin zu unterstützen, die Wehen gut zu bewältigen und Ihnen Schmerzen oder sogar Angst, die Sie vielleicht vor der Geburt haben, zu nehmen. Wie Frauen Geburtswehen erleben ist dabei völlig unterschiedlich. Daher werden wir gemeinsam Ihre individuelle Situation erfassen und Ihnen mit den geeigneten Maßnahmen, zur Förderung des Geburtsverlaufs und Erleichterung der Schmerzen zu Seite stehen. Dabei reicht unser Spektrum von einem warmen Entspannungsbad, bei dem Sie zudem die relative Schwerelosigkeit im Wasser ausnützen und genießen können, über Akupunktur, Homöopathie, Ausprobieren von Positionen, Bewegungs- und Lagerungsmöglichkeiten, bis hin zu schmerzlindernden Infusionen und der Periduralanästhesie (PDA). Sicher ist außerdem, dass eine Gebärende weniger Angst und Schmerzen während der Geburt hat, wenn sie sich persönlich und medizinisch gut und fürsorglich begleitet fühlt. Wir freuen uns, wenn Sie eine vertraute Person zur Geburt mitbringen, sei dies nun Ihr Partner oder vielleicht eine Freundin. Bitte 4

5 beachten Sie, dass nur eine bzw. maximal zwei Personen, Sie zur Geburt begleiten sollten. Geschwisterkinder dürfen Sie nicht zur Geburt begleiten. Am besten organisieren Sie frühzeitig jemanden aus Familie oder Freundeskreis, der die Betreuung übernehmen kann. Zudem wollen und werden wir Sie darin unterstützen, sich Ihre geeignete, möglichst aufrechte und angenehme Position für die Geburt zu wählen. Dies hat entscheidende Gründe und Vorteile. Bewegung und Aktivität in allen Phasen der Geburt sei es bei einem Spaziergang, auf dem Pezzi-Ball, auf der Geburtsmatte/-hocker oder im Vierfüßlerstand ermöglicht es Ihrem Kind die notwendigen Bewegungen des Geborenwerdens auf seinem Weg durch den Geburtskanal zu machen. Außerdem kann in aufrechten Position der Spielraum Ihres Beckens die Schwangerschaftshormone lockern es auf, so dass es kein starres Gefüge bildet sowie ihr Atemvolumen besser genutzt werden, was Ihnen als auch Ihrem Kind auf seinem Weg zu Gute kommt. Sie können auch bereits zu Hause ausprobieren, welche Positionen und Bewegungen Ihnen während der Geburt angenehm sein könnten. Ein weiterer Vorteil aufrechter Geburtspositionen ist die gleichmäßigere Be- bzw. Entlastung des Damms, so dass es seltener zu Verletzungen kommt. Dies ist uns besonders wichtig, da wir Verletzungen natürlich vermeiden möchten. Daher verzichten wir auch in nahezu allen Situationen auf einen so genannten Dammschnitt und müssen dies nur in großen Ausnahmen nutzen. Unsere Rate beträgt nur 2,75% im Vergleich zu 30,4% in Hessen und darauf sind wir stolz! Sollte es doch zu Verletzungen bei der Geburt Ihres Kindes kommen, versorgen wir die Wunde natürlich mit Lokalanästhesie und selbstauflösenden Fäden. Der Heilungsprozess verläuft meist komplikationslos und beschwerdefrei. 5

6 Ganz besonders und doch normal Nicht immer verlaufen Schwangerschaft und Geburt wie geplant, sondern haben Ihre kleinen oder großen Besonderheiten. Dabei gibt es in der Geburtshilfe verschiedene Situationen, durch die sich zusätzliche Fragen stellen. So zum Beispiel Babys, die gegen Ende der Schwangerschaft nicht mit dem Kopf, sondern mit dem Po nach unten liegen(so genannte Beckenendlage), oder wenn Zwillinge erwartet werden. Langjährige und vielfache Erfahrung mit diesen Situationen haben sie für uns zur Normalität gemacht. Dadurch können wir Ihnen als eine von wenigen Kliniken im Rhein-Main-Gebiet sichere Alternativen zum meist durchgeführten Kaiserschnitt anbieten. Die möglichen Optionen und Voraussetzungen hierfür möchten wir gerne ausführlich mit Ihnen als werdende Eltern besprechen und würden uns freuen, Sie in unserer Sprechstunde begrüßen zu dürfen. Auch wenn Ihre Schwangerschaft beispielsweise aufgrund einer Erkrankungen von Ihnen oder Ihrem Baby besondere Fragen aufbringt oder das Baby vielleicht zu früh auf die Welt kommen sollte, können wir Sie mit Fachwissen, einem großen, interdisziplinären Team und reichhaltiger Erfahrung kompetent unterstützen. Dabei nutzen wir insbesondere unseren Vorteil auch räumlich sehr nah, teils sogar Tür an Tür mit den wichtigsten Helfern - Kinderärzten, Anästhesisten, Chirurgen und vielen weiteren Fachabteilungen - zusammen. Termine zur Sprechstunde finden nach Vereinbarung in der Ultraschallabteilung/ Pränatalmedizin oder Schwangerenberatung statt. Kontaktdaten finden Sie auf der letzten Seite. 6

7 Viele Wege auf die Welt Es gibt in der Geburtshilfe Situationen, in denen bereits in der Schwangerschaft ein Kaiserschnitt geplant werden muss (z.b. wegen einer Erkrankung von Ihnen oder Ihrem Kind). Andererseits gibt es Ereignisse, die erst während einer Geburt deutlich machen, dass das Baby nicht über die Scheide geboren werden kann oder es Hilfe und Unterstützung dabei braucht. Wenn Sich im Verlauf der Schwangerschaft oder der Geburt eine Situation zeigt, die einen Kaiserschnitt erforderlich macht, werden wir dies offen und ehrlich mit Ihnen und Ihrem Partner besprechen. Selbstverständlich gehen wir niemals ein Risiko für Sie oder Ihr Baby ein. Sämtliche Kaiserschnitte werden in der OP-Abteilung direkt neben dem Kreißsaal durchgeführt. Ebenso arbeiten wir Tür an Tür mit unserer Kinderklinik zusammen, so dass wir bei Bedarf jederzeit das notwendige Team beisammen haben, um Ihnen und Ihrem Kind einen gesunden Start ins Leben zu sichern. Auch im Falle eines Kaiserschnitts - außer im äußerst seltenen akuten Notfall- darf natürlich Ihr Partner oder eine andere vertraute Person Sie mit in den OP begleiten und die Geburt Ihres Kinders miterleben. Nach der Geburt ihres Kindes darf es direkt mit Ihnen oder Ihrem Partner in engem Hautkontakt sein sogenanntes Bonding. Nach dem Kaiserschnitt betreuen wir Sie im Anschluss an die Operation noch eine weitere Zeit im Kreißsaal. Dort können Sie genau wie bei einer vaginalen Geburt mit Ihrem Kind kuscheln, es an die Brust anlegen und stillen. Braucht Ihr Baby nur auf dem letzten Stückchen des Geburtswegs Unterstützung, um geboren zu werden, können wir ihm dabei mit den Geburtslöffeln den Weg auf die Welt leiten. Auch dabei führen wir in der Regel keinen Dammschnitt durch. 7

8 Nach der Geburt Nach der Geburt werden Sie noch ein wenig Zeit im Kreißsaal verbringen, damit Sie, Ihr Partner und Ihr Kind sich erst mal ausführlich beschnuppern können: am besten ist es dazu, das Baby im engen Kontakt Haut an Haut - zu halten. So kann es Ihren Herzschlag hören, Ihren Geruch und Ihre Stimmen wahrnehmen und sich sicher und geborgen fühlen. Wir unterstützen Sie dabei, das erste Mal zu stillen und stellen sicher, dass es Ihnen und Ihrem Kind gut geht. Anschließend verlegen wir Sie auf unsere geburtshilfliche Station, wo Sie sich noch einige Tage verbringen. Das Team aus Hebammen, Gesundheitspflegerinnen und Stillberaterinnen beraten Sie, so dass Sie in Ruhe das Stillen und den Umgang mit Ihrem Kind und dessen Pflege üben können. Des Weiteren finden dort die vorgeschriebenen Vorsorgeuntersuchungen für Ihr Kind wie beispielsweise Hör- und Neugeborenenscreening - durch unser Fachpersonal und Kinderärzte statt. Da die Geburt eines Kindes große Veränderungen bedeutet, stellt sich für jede Familie eine neue Herausforderung dar. Insbesondere kurz nach der Geburt ist es wichtig, dass Ihnen genug Raum für Ruhe und die neue Situation zur Verfügung steht. Um diesem Anspruch gerecht zu werden stehen Ihnen moderne patientenfreundliche Ein- und Zweibettzimmer mit Dusche und WC, zur Verfügung. Auf Wunsch und nach Kapazität kann Ihr Partner nach der Geburt bei Ihnen bleiben und sich mit Ihnen und Ihrem Kind eines der hierfür eingerichteten Familienzimmer teilen. Hier haben Sie die Möglichkeit von 8

9 Anfang an gemeinsam Ihr Kind kennen zu lernen. Wenn keine gesundheitlichen Gründe dagegen sprechen und Sie durch eine Hebamme betreut werden, gibt es auch die Möglichkeit einer ambulanten Geburt, d.h. ein paar Stunden nach der Geburt nach Hause zu gehen. Wenn Sie dies planen, kümmern Sie sich bitte im Vorfeld auch um einen Kinderarzt, der die notwendigen Kontrolluntersuchungen in den ersten Lebenstagen durchführen kann. Ein neuer Anfang Die Schwangerschaft hat mit der Geburt ein Ende. Nun beginnt für Sie und Ihre Familie ein neuer Abschnitt. Um die Entwicklung Ihres Kindes und das Wohlbefinden der Mutter zu überwachen, gibt es in Deutschland das System der Nachsorge durch eine Hebamme. Die Hebammenbetreuung umfasst eine bestimmte Anzahl an Besuchen. Aufgabe ist es die Gewichtsentwicklung des Kindes, Heilung des Nabels zu beobachten, zur Pflege und zum Stillen und anderen Ernährungsfragen zu beraten. Auch gehört dazu die Rückbildung und Heilung von eventuellen Verletzungen bei der Mutter und viele weiteren Themen zu unterstützen. Die Wochenbettbetreuung wird von der Krankenkasse übernommen und steht Ihnen auch nach einer Früh- oder Fehlgeburt zu. Daneben sollten Sie zudem die vorgeschriebenen Besuche zu den Kindervorsorgeuntersuchungen, Abschlussuntersuchungen und wenn möglich einen Rückbildungskurs wahrnehmen. Alles sind ebenfalls Leistungen der Krankenkasse. Für Fragen zum Stillen oder Stillschwierigkeiten können Sie nach Ihrer Entlassung in unsere Stillsprechstunde auf der geburtshilflichen Station 15-2 kommen. Die Zeiten erfahren Sie auf unserer Webseite oder unter (069)

10 Besondere Unterstützung Neben den medizinischen Angeboten bieten wir auch weitere Unterstützung rund um ihre Schwangerschaft und Geburt. Psychologinnen im Hause betreuen und begleiten Sie bei Bedarf in der Schwangerschaft oder Wochenbett. Gerne können Sie dazu über unsere Homepage Kontakt aufnehmen. Des Weiteren stehen wir in enger Kooperation mit den Frankfurter Babylotsen. Diese Institution unterstützt junge Familien auf ihren ersten Schritten und hilft Ihnen dabei sich in den vielfältigen Angeboten und Strukturen zurechtzufinden. Speziell ausgebildete Sozialpädagoginnen klären mit Ihnen, wo Sie Unterstützungsbedarf haben -sei es in speziellen Situationen, wie beispielsweise alleinerziehende Mütter, sie neu in Frankfurt sind oder weil es Fragen zu Anträgen oder zum Umgang mit Behörden gibt. Kontakt können Sie bereits in der Schwangerschaft aufnehmen. Das Angebot ist natürlich freiwillig und kostenlos. Kontaktdaten finden sie unter

11 Ihr Kontakt zu uns Privatsprechstunde Prof. Dr. med. Dr. h.c. Louwen Anmeldung im Sekretariat Haus 15, EG Tel: (069) Fax: (069) Pränatalmedizin Haus 15, EG Tel.: (069) Fax. (069) Geburtshilfliche Station Haus 15, 2. OG Schwangerensprechstunde Haus 15, 1. OG Tel: (069) Fax: (069) Tel.: (069) Mo Fr 08:30 15:30 Kreißsaal Haus 14, 1. OG Tel.: (069) Fax: (069) Bei Notfällen und nachts (069) Kreißsaal Haus 14, 1. OG 11