FN-Abteilung Umwelt und Pferdehaltung. Europameisterschaft im Orientierungsreiten: Österreich siegt vor Portugal und Frankreich

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1 INFORMATION FN-Abteilung Umwelt und Pferdehaltung Pferdesporttourismus Europameisterschaft im Orientierungsreiten: Österreich siegt vor Portugal und Frankreich Schönau im Österreicher Mühlviertel war am ersten Septemberwochenende Austragungsort der diesjährigen Europameisterschaften des Nachwuchses in der Disziplin Orientierungsreiten. Nach spannendem Wettbewerb hatte schließlich die Mannschaft der Gastgeber die Nase vorn und siegte souverän vor den Teams aus Portugal und Frankreich. Deutschland erreichte Platz 5, gefolgt von Italien und Schweden. In der Einzelwertung erritten Melanie Weichselbaumer und Michael Kriechbaumer für Österreich die Gold- und Bronzemedaillen. Silber ging an Maude Radelet aus der Schweiz. Als beste Deutsche sicherte sich Caroline Kindel aus Simmern in Rheinland-Pfalz Platz 5. Pferdesporttourismus und Orientierungsreiten Pferdereich Mühlvierteler Alm heißt die Region nördlich von Linz, in der die Europameisterschaften der Junioren und Jungen Reiter stattfanden. Die europaweit vorbildliche Reitregion macht ihrem Namen alle Ehre, es gibt dort im fast schon alpinen Gelände mit tollen Ausblicken alles, was das Herz des Pferdetouristen begehrt: 650 Kilometer ausgewiesene, sehr abwechslungsreiche Reitwege, diverse Betriebe, die sich vorbildliche Zusammenarbeit untereinander und die beste Betreuung von zwei und vierbeinigen Gästen auf die Fahnen geschrieben haben, durchdachte Infrastruktur, abwechslungsreiche Angebote rund uns Pferd und vieles mehr. Damit war das Mühlviertel ein perfekter Austragungsort für die diesjährigen Meisterschaften, denn die Erkundung schöner Landschaften zu Pferd bildet die Grundlage der Wettbewerbe auf dem Gebiet des Orientierungsreitens. Es gilt nämlich genau die Kenntnisse und Fähigkeiten zu trainieren und im sportlichen Wettstreit anzuwenden, die man für das Wandern zu Pferde braucht, also die Orientierung nach Karte und Kompass, eine gute Ausbildung von Reiter und Pferd, damit alle Situationen möglichst selbstverständlich gemeistert werden können, die das Gelände so bietet, inklusive enge Kehren, Auf- und Abstiege, Wasserläufe und sonstige Hindernisse. Im französischen Mutterland dieser Disziplin ist die Teilnahme am Wettkampf sogar Pflicht, bevor man die Qualifikation eines professionellen Rittführers erhält. Die Deutsche Mannschaft im Mühlviertel: von links Equipechefin Rainhild Wenzel, Lea Gröber, Jessica Schneider, Anna Maria Schmitt, Caroline Kindel, Waltraud Wenzel, Jenny Stemke, Foto: Gerlinde Hoffmann Erste Teilprüfung: Orientierungsritt Wettbewerbe der Techniken des Wanderreitens, im Französischen Techniques des Randonnée Equestre (TREC), bestehen aus 3 Teilprüfungen: Kernstück ist der Orientierungsritt, für die jungen Reiter 25 km lang. Im Mühlviertel mussten Wege durch präzises Zeichnen und genaues Reiten gefunden werden, die auf der Karte gar nicht erst eingezeichnet waren; es galt darüber hinaus Marschzahlen nachzureiten und acht

2 Kontrollpunkte möglichst exakt im vorgegebenen Tempo streckengenau anzureiten. Eine schwere aber machbare Anforderung wie das Ergebnis später bewies: die Siegerin, Melanie Weichselbaumer/Österreich, erreichte mit ihrem Nesco 205 der maximal möglichen 240 Punkte. Caroline Kindel aus Deutschland schaffte mit Montana einen tollen zweiten Platz (205 Punkte). Wie stets zeichnete sich bereits nach dem Orientierungsritt ab, wer später die Nase vorn haben würde, denn sowohl Österreich wie Portugal waren mit allen ihren vier Mannschaftsreitern unter den ersten 15 Rängen zu finden. Danach wurde es knapp, denn die Reiter aus Frankreich wie auch die Schweiz waren nur mit jeweils zwei Reitern unter den ersten 20 Plätzen vertreten. Auch den deutschen Reiterinnen waren während der Orientierung bei schwülen 30 Grad im Schatten so manche Zeit Strecken- oder Zeitfehler unterlaufen, Jenny Stemke und Quirrin schafften schließlich 106 Punkte (Rang Melanie Weichselbaumer (rechts) erste und Caroline Kindel zweite im Orientierungsritt Foto: Gerlinde Hoffmann 16), Jessica Schneider mit Jasos 103 Punkte (Rang 18), Waltraud Wenzel mit Uvando 73 Punkte (Rang 25), Lea Gröber/Altasilva Iantaris 38 Punkte (Rang 33) und Anne Marie Schmitt/Altasilva Hathor 22 Punkte (Rang 36). Tierarztkontrolle und Rittigkeitsprüfung Am morgen des zweiten Tages gilt es zunächst in der Verfassungsprüfung zu zeigen, dass die Pferde den Orientierungsritt wohlbehalten und fit überstanden haben. Für drei Pferde war hier leider der Wettbewerb zu Ende, darunter Quirrin, das bis dahin zweitbeste Pferd der Baden- Württembergerin Jenny Stemke. Für die anderen Paare stand die Rittigkeitsprüfung auf dem Programm. Die auf einem Waldweg gefällig angelegte Stecke wurde von vielen problemlos gemeistert, so erreichten fast die Hälfte aller Teilnehmer die maximal möglichen 30 Punkte im Galopp und auch im Schritt schafften immerhin über die Hälfte 20 Punkte und besser. Es siegten Geoffrey Lefebvre aus Frankreich mit Loustic, Maude Radelet auf Oudinn Erlenhof aus der Schweiz, punktgleich mit jeweils 60 Punkten vor Diogo Batuca mit Zinetti C aus Portugal (54 Punkte). Caroline Kindel schaffte immerhin noch 45 Punkte und damit Platz 16 in dieser Teilprüfung. Geländeprüfung Die Geländeprüfung entscheidet schließlich den Wettbewerb, hier gilt es im Sattel oder an der Hand 16 Hindernisse zu meistern, die aus einer Liste von insgesamt 35 möglichen standardisierten Aufgaben ausgewählt sind. In Schönau waren das zum Beispiel Baumstamm und Hecke, Wasserdurchritt, Unbeweglichkeit, Bergauf und Bergab, Slalom, Labyrinth, Tor und Brücke. Insgesamt kann das Punktekonto hier nochmals um 160 Punkte anwachsen. Wieder bewiesen die Österreicher, was in ihnen steckt, unter den ersten 10 waren sie gleich sechs mal zu finden. Allerdings ging es sehr knapp zu: Chantal Reinisch und Magnus siegten mit 144 Punkten nur 2 Punkte vor Michael Kriechbaumer mit Darius und Melanie Weichselbaumer mit Nesco, beide erritten 142 Punkte und alle drei stammen aus der Alpenrepublik. Als beste Schweizerin erreichte Maude Radelet mit Odinn Erlenhof Platz 4 mit nur wieder 2 Punkten Abstand und bester Franzose war Manon Schwanz mit Pampa de Seelberg auf Platz 6 (135 Punkte). Die Deutschen Teammitglieder Hängende Äste Furt Baumstamm an der Hand Fotos: Gerlinde Hoffmann

3 konnten sich mit dem Geländeritt leider nicht verbessern und waren erst ab Platz 18 auf der Ergebnisliste dieser Teilprüfung zu finden. Ergebnis des kombinierten Wettbewerbes Mit deutlichem 50-Punkte Vorsprung sicherte sich das Österreicher Jugendteam schließlich die Goldmedaille der Gesamtwertung verdient: Melanie Weichselbaumer/Nesco, Alexandra Trudenberger/Aladin Ben Najib, Günther Zeinhofer/Atlantis ROH, Julia Kriechbaumer/- Goran. Silber errang Portugal ebenfalls deutlich mit fast 100 Punkten Vorsprung mit Ana Veronica Tereso/Troja, Manuel Rodrigues/Twister, Filipe Oliveira/Usca und Diogo Batuca/Zinitti C. Ganz knapp mit nur 10 Punkten Abstand vor Blech holte Frankreich die Bronzemedaille: Manon Gold für Österreich vor Portugal und Frankreich, Foto: Gerlinde Hoffmann Schwarz/Pampa de Seelberg, Juliette Estier- Avezárd/Las de Pioue, Anais Madamour/Chicou und Geoffrey Lefebvre/Loustic. In der Einzelwertung hatte wieder Österreich die Nase vorn: Melanie Weichselbaumer gewann Gold (395 Punkte), gefolgt von der Vizemeisterin des Vorjahres Maude Radelet aus der Schweiz (357 Punkte) und Michael Kriechbaumer/- Österreich (340 Punkte), auf Platz vier folgte die Französin Marion Naude (340 Punkte) und auf Platz 5 die beste Deutsche Reiterin Caroline Kindel mit Montana (336 Punkte). 1. Melanie Weichselbaumer 2. Maude Radelet 3. Michael Krichbaumer Foto: Gerlinde Hoffmann Ausblick 2012 Im kommenden Jahr finden wieder Weltmeisterschaften für Erwachsene und die Europameisterschaften für Junioren/Junge Reiter statt und zwar vom 07. bis 09. September 2012 in Mafra in der Nähe von Lisabon in Portugal. Gerlinde Hoffmann Fotos und weitere Informationen: Abteilung Umwelt und Pferdehaltung, Ergebnisüberblick: Mannschaft: Österreich Portugal Frankreich Schweiz Deutschland Italien Schweden Einzelwertung: Name Pferd Nation Punkte (maximal erreichbar: 460 Punkte) 1. Melanie Weichselbaumer Nesco AUT Maude Radelet/ Odinn Erlenhof SUI Michael Kriechbaumer Darius AUT Marion Naude Lancelot de Bois FRA Caroline Kindel Montana GER Schneider Jessica Jasos GER Waltraud Wenzel Altasilva Uvando GER 212

4 31. Lea Gröber (Rückenprobleme) Altasilva Iantaris GER Anne-Marie Schmitt Altasilva Hathor GER 159 El. Jenny Stemke Quirrin GER --(Tierarzt) Europacup im Orientierungsreiten 2011/2012 Terminüberblick Am Rande der Europameisterschaft in Schönau wurden die Termine für die Veranstaltungen für die Europacup-Wertung 2012 festgelegt und die deutschen Sichtungen für die Welt-/Europameisterschaften 2012 in Mafra/Portugal. Datum Ort (soweit schon veröffentlicht)/land 24./ Kylebrack West, Loughrea, Galway/- Irland 01./ Hoenderloo/- Niederlande 08./ Isola di Albarella (?), Italien Frankreich Frankreich Niederlande Brachfeld/- Deutschland Informationen Slieve Aughty Centre, Kylebrack West, Loughrea, Co. Galway. Phone: +353 (0) , Stans Peters, Steenovens CC Westerhoven, Nederland Tel: 0031-(0) website: FITETREC ANTE, Federazione Italiana Turismo Equestre e TREC, Roma - Largo Lauro De Bosis 15 - Tel.: info@fitetrec-ante.it Hof Brachfeld, Joachim und Meike Lefèvre, Brachfeld 17, Sulz- Hopfau, Tel.: +49(0)7454/4272, JuM.Lefevre@hofbrachfeld.de Frankreich Lavant/Osttirol/- Österreich Italien Bad Hersfeld Die Glockenreiter, Fuldastr. 17, Bad Hersfeld, +49(0) , kontakt@glockenreiter.de, Schweiz Kastellaun/- Hasselbach, Deutschland Passail/Steiermark/- Österreich TREC Deutschland e.v., Andrea Probstfeld, Elztalstr. 18, Pillig, info@trec-deutschland-ev.de, Belgien Mafra/Portugal Weltmeisterschaften Senioren, Europameisterschaften Junioren Junge Reiter Irland

5 Orientierungsfahren eine junge Disziplin für Gespanne Am ersten Septemberwochenende fand in Schönau/Österreich ein internationaler Wettbewerb für Gespanne im Orientierungsfahren statt. Dieses ist auf internationalem Parkett noch eine ganz junge Disziplin. Auch die Fahrer müssen sich im Gelände orientieren, wofür allerdings der oder die Beifahrer zuständig sind, und sie müssen eine Geländefahrt absolvieren. Die Geländefahrt besteht aus typischen Hindernissen, in denen es auf Geschicklichkeit und fahrerisches Können ankommt, zum Beispiel Wall, einhändig fahren, Glocke, Anfahren am Berg, Querneigung, enge Wendung, Furt, Unbeweglichkeit, Rückwärts richten, Kreisverkehr, L-, U-, Z-förmige Gassen. In Schönau gingen 17 Gespanne aus Frankreich, Italien und Österreich an den Start und lieferten sich einen spannenden Wettbewerb. Zugelassen waren Ein- und Zweispänner, Ponys und Großpferde, die in derselben Prüfung antreten, aber dann natürlich in eigener Wertung platziert werden. Gerlinde Hoffmann Ergebnisse, Fotos und weitere Informationen: Abteilung Umwelt und Pferdehaltung, Impessionen vom Wettbewerb der Gespanne Fotos: Gerlinde Hoffmann