Eine stolze Sportgeschichte

Transkript

1 Eine stolze Sportgeschichte Jubiläum Der TSV Hüttlingen feiert das 125-jährige Bestehen mit einer prächtigen Jubiläumsgala im Bürgersaal. Benedikt Wagner Die TSV Peewee Dancers traten als Cheerleader auf.

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8 Hüttlingen Lange haben sie darauf hingefiebert, am Samstagabend war es endlich soweit: Die große Gala zu 125 Jahre TSV Hüttlingen stieg im Bürgersaal. Den vollen Saal erwartete ein Abend mit Historie, zahlreichen Grußworten, Überraschungsgästen sowie Tanz- und Akrobatik-Shows Uhr, das Licht im Saal wird gedimmt, mit lautem Glockenklingeln tritt der Büttel durch die Türe. Die Gäste verstummen. In historischem Gewand samt Hut stapft er auf die Bühne. In Versen trägt Viktor Rettenmaier die Vereinsgeschichte in Kurzform vor: Da gab es keine warmen Duschen, die Spieler sich im Schlierbach wuschen. Die humorvollen Anekdoten des langjährigen Vereinsmitgliedes lassen keinen Zweifel am Stellenwert des mitgliederstärksten Vereins aus dem Ostalbkreis. Wir können mit Stolz zurückblicken, betont auch TSV-Vorsitzender Tibor Borbély. Was am 8. Mai 1892 im Rößle als Turnverein fürs leibliche Wohl geistig tüchtiger Männer gegründet wurde, ist inzwischen zu einem Mehrspartenverein mit über 2200 Mitgliedern angewachsen. Und sie alle haben dazu beigetragen, dass es den TSV Hüttlingen 125 Jahre gibt, lobt Borbély.

9 Viele Generationen haben den Erfolg dieses Vereins ausgemacht, schauen Sie doch, was bisher auf der Welt passiert ist, nimmt Landrat Klaus Pavel den Faden auf. Der TSV stehe spitzenmäßig da, denn es habe immer Menschen gegeben, die anpacken und es sei nicht selbstverständlich, über so viele Jahre Leistung zu bringen. Das neue Aktivum sei das i- Tüpfelchen. Dieser TSV Hüttlingen ist bestens aufgestellt, betont Pavel. Die echte Gemeinschaft und der Leistungssport im ländlichen Raum, hebt der Präsident des Württembergischen Landessportbundes (WLSB), Andreas Felchle, hervor. Wir reden von Leistungsgesellschaft, machen uns aber immer gleicher, deshalb brauchen wir Eliten Leistungsvorbilder, so Felchle weiter. Das Aktivum, da sei er sich sicher, würde dem Verein noch mehr Auftrieb und Mitglieder verschaffen. Anders als in Fitnessstudios, hat man hier die Möglichkeit, sich untereinander auszutauschen. Nach einer Tanzeinlage der Peewee Dancers, inklusive Cheerleader Pompons, erinnert sich die Vizepräsidentin des Schwäbischen Turnerbundes, Sabine Schröder, dass sie fast selbst beim TSV gelandet wäre, aber dann doch nach Rainau-Buch gezogen ist. Das ist ein Verein, der mit Innovationskraft eine starke Säule für die Heimat und die Menschen bildet. Als Ehrung für 125 Jahre Bestehen überreicht sie Borbély das Walter-Kolb-Schild für den Verein. Ein Vorstand mit Mut, der immer wieder Neues wagt, schließt sich Hüttlingens Bürgermeister Günter Ensle den Gratulanten an. Zwischen Lob und Historie mischt das Duo Micha Kling und Andreas Bickel den Saal mit schwäbischem Humor auf. Fitnesskurse, die wie ein Cocktail klingen und ein Zwiegespräch zwischen Trump und Putin gibt s obendrauf. Lustige und vor allem nostalgische Bilder mit Wiedererkennungswert präsentiert Moderator Dietmar Gross in einer Slideshow das ein oder andere Mitglied hat sich sicher auf den alten Teambildern wiedergefunden. Der Höhepunkt folgt zum Schluss, denn der TSV hat es geschafft, alle seine ehemaligen Spitzensportler in die alte Heimat auf die Bühne des Bürgersaals zu locken: Simone Volckart, Simone Mann, Kathrin Guerico, Biggi Wolf, Kerstin Ritzmann, Hannes Lockenvitz, Manuel und Patriz Ilg sowie Arthur Abele. In einer Podiumsdiskussion, geleitet von WLSB- Vizepräsident Manfred Pawlita, erzählen die Sportler über ihre größten Erfolge, Trainieren im Schweinestall, rotes Wasser aus dem Hahn in Moskau, spannende Momente in Peking, gestrichene Schullandheime, tolle Freundschaften mit ehemaligen Kontrahenten und aus ihrem aktuellen Leben. Der Auftritt der Showgruppe Avanti mit ihrem Rotkäppchen-Programm samt aufwändiger Verkleidung, rundet die TSV-Gala ab. Wer dann immer noch nicht genug hat, darf zu den Songs von Rudi de Massier bis in die Morgenstunden tanzen. Schwäbische Post :47