KUNST, DIE SIE NIE SEHEN WERDEN GESTOHLEN VERSCHOLLEN ZERSTÖRT

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1 KUNST, DIE SIE NIE SEHEN WERDEN GESTOHLEN VERSCHOLLEN ZERSTÖRT

2 2012 olo.éditions, Paris für die deutsche Ausgabe: Prestel Verlag, München London New York, 2012 Bildnachweis auf S. 192 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über abrufbar. Umschlag-Vorderseite (v. l. n. r., v. o. n. u.): Paul Cézanne, Der Junge mit der roten Weste, vgl. S. 181; nach Leonardo da Vinci, Leda mit dem Schwan, vgl. S. 22; Gustav Klimt, Philosophie, vgl. S. 98; Unbekannt, Das Konzil von Konstantinopel, Detail, vgl. S. 132/133; Diego Velázquez, Las Meninas, Detail, vgl. S. 54; François Boucher, Schlafender Hirtenjunge, Detail, vgl. S. 97; Buddha-Statuen von Bamiyan, vgl. S. 81; Tracey Emin, Alle, mit denen ich je geschlafen habe, Detail, vgl. S. 112/113; Christo, Surrounded Islands, Detail, vgl. S. 38 Prestel Verlag In der Verlagsgruppe Random House GmbH Neumarkter Straße München Tel. +49 (0) Fax +49 (0) Projektmanagement: Claudia Stäuble, Franziska Stegmann Lektorat: Andrea Weißenbach, Utting am Ammersee Übersetzung aus dem Französischen: Annegret Hunke-Wormser Satz: textum GmbH/Christine Rehmann. München Herstellung: Nele Krüger Druck und Bindung: Tien Wah Press Gedruckt in Singapur ((FSC-Logo)) ISBN

3 KUNST, DIE SIE NIE SEHEN WERDEN GESTOHLEN VERSCHOLLEN ZERSTÖRT Céline Delavaux PRESTEL München London New York

4 4 Viele Gemälde, Skulpturen und Juwelen konnten die Jahrhunderte überdauern, sind von einem Kontinent zum anderen gereist und haben sogar die Zivilisationen überlebt, aus denen sie hervorgegangenen sind. Für die meisten Museumsbesucher ist dieses Mysterium eine Selbstverständlichkeit. Kunstwerke haben jedoch bisweilen dramatische Geschichten erlebt und die unvorhergesehenen, hin und wieder schicksalhaften Ereignisse, die all jenen widerfahren sind, die sich in diesem Buch versammelt haben, rufen die außer gewöhnliche Rolle der Konservierung und der Sammlung eines künstlerischen Erbes in Erinnerung. Die Kunstgeschichte ist in Wirklichkeit von Phantomen bevölkert Einige unter ihnen sind paradoxerweise berühmter und kostbarer als viele Gemälde, die still und diskret in unseren Museen hängen. Genau diese verborgene Seite der Kunst will das vorliegende Werk beleuchten. Imaginäre Abteilungen geben jenen Werken ein Zuhause, die verschwunden sind, verändert oder Opfer der Zerstörung wurden, Werken, die zwar noch vorhanden, für uns aber verborgen sind, und schließlich jenen, die gestohlen wurden. Einige Werke sind der Vergänglichkeit zum Opfer gefallen, jedoch dank rettender Kopien als greifbare Erinnerung erhalten geblieben. Das gilt für viele Werke der griechischen Antike. Die Skizzen großer Meister zeugen von der Existenz von

5 5 Meisterwerken, die nie bis zu uns gelangt sind. Andere, obwohl sie aus jüngerer Zeit stammen, konnten ganz einfach deshalb nicht erhalten werden, weil sie nie zu diesem Zweck konzipiert wurden. Sämtliche Werke Christos gehören zum Beispiel dieser Kategorie an. In den Sammlungen unserer Museen sind kostbare Manuskripte oder Juwelen vorhanden, jedoch in einer anderen als ihrer ursprünglichen Form. Gemälde oder Skulpturen wurden durch Gewalt oder die Hand des Künstlers verändert und begannen in dieser gewandelten Form ein zweites Leben. So kann beispielsweise unter einem Gemälde ein anderes verborgen sein. Einige Werke hingegen wurden durch einen Unglücksfall oder aber das Urteil der Zensur unwiederbringlich zerstört. Auch hier sind es Fotos oder Kopien, die es uns ermöglichen, einen Blick auf sie zu werfen. Andere Werke sind tatsächlich noch vorhanden, für uns jedoch nicht zugänglich und nur einigen wenigen Privilegierten vorbehalten: Sie sind zu empfindlich, um einer großen Besucherzahl standzuhalten und werden, streng bewacht und fest verschlossen, in den Tresoren der Privatsammlungen aufbewahrt oder in ausschließlich privaten Räumen ausgestellt. Zahlreiche Kunstwerke fallen allerdings auch Diebstählen zum Opfer. Dieser Grund für ihr Verschwinden bietet zumindest die Chance, dass sie eines Tages wieder zu Kunstwerken werden, die von allen gesehen und bewundert werden können.

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7 verschwunden verändert zerstört 14 Naukydes von Argos 18 Gu Kaizhi 22 Leonardo da Vinci 26 Pieter Bruegel der Ältere 30 Boehmer und Bassenge 34 Die Juwelen der Romanows 38 Christo und Jeanne-Claude 42 Felice Varini 50 Schāhnāme 54 Diego Velázquez 58 Der Regent 62 Jean-Pierre Raynaud 66 Robert Smithson 70 Fritz Koenig 78 Buddha-Statuen in Bamiyan 82 Niklaus Manuel Deutsch 86 Gerrit van Honthorst 90 Peter Paul Rubens 94 François Boucher 98 Gustav Klimt 102 Diego Rivera 106 Rachel Whiteread 110 Sammlung Saatchi

8 verborgen 118 Wandmalereien von Lascaux 122 Fresken von Akrotiri 126 Haus des Marcus Lucretius Fronto 130 Kloster auf dem Berg Athos 134 Francesco Albani 138 Francisco de Goya 142 Frida Kahlo 146 Alberto Giacometti gestohlen 154 Das Leben Christi und der Jungfrau Maria 158 Raffael 162 Caravaggio 166 Jan Vermeer 170 Antonio Stradivari 174 Jacques-Évrard Bapst 178 Paul Cézanne 182 Jackson Pollock 186 Henry Moore

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12 UNVERKÄUFLICHE LESEPROBE Céline Delavaux Kunst, die Sie nie sehen werden Gestohlen. Verschollen. Zerstört. Gebundenes Buch, Pappband, 192 Seiten, 21,0 x 26,0 cm 120 farbige Abbildungen ISBN: Prestel Erscheinungstermin: September 2012 Treten Sie ein in das Museum der verschwundenen Schätze! Was haben Leonardos»Leda mit dem Schwan«, Christos»Surrounded Islands«und die Buddha-Statuen von Bamyan gemeinsam? Sie sind verschwunden. Kunst, die nicht mehr existiert, weil sie durch Besitzerwechsel, Kriege, Diebstahl oder Sammlerfanatismus verloren ging, zerstört oder durch Überarbeitung unkenntlich gemacht wurde oder von vornherein als temporäres Kunstwerk angelegt war, würde ein ganzes Museum füllen. Treten Sie ein und erleben Sie einen Museumsbesuch der anderen Art, erfahren Sie die brisanten Geschichten dieser Werke, verfolgen Sie ihre Spuren durch die Jahrhunderte und lassen Sie sich faszinieren von einer Kollektion hochkarätiger Kunst, wie sie kein Museum dieser Welt zu bieten hat.