Gottesdienst vom 19. Dez. 2010, 4. Advent ref. Kirche Wabern, Pfrn Esther Schiess. Thema: Licht der Welt Joh 8,12

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1 Gottesdienst vom 19. Dez. 2010, 4. Advent ref. Kirche Wabern, Pfrn Esther Schiess Thema: Licht der Welt Joh 8,12 Lied 367, 1-3: Wie soll ich dich empfangen? Gebet Gheimnisvolle Gott, S isch Zit, sich vorz bereite, innerlich und össerlich. S isch Zit, zom sich freue, zom am Liecht entgegeluege, i de dunkleschte Zit vom Johr. Du tröschtesch üs immer wieder, wie s im Lied gheisse hett: Als mir das Reich genommen, da Fried und Freude lacht, bist du, mein Heil, gekommen und hast mich froh gemacht. Scho mengmol hemmer gmerkt: kei Trur, kein Schmerz, kei Dunkelheit isch ewig. Gib üs jetzt en Moment vo de Rueh, Los üs en Moment vegesse, was üs s Lebe schwer macht los üs im Herz froh und liecht werde, i Dinere helle, warme Gegewart. 1

2 Predigt Teil 1: Joh 8,12 Liebi Gmeind, s Johannes-Ev hett of d Entwicklige im Christetum grosse Ifluss gha. S isch s jüngscht vo de vier biblische Evangelie, und s hebt sich i sinere Art ab vo Mk, Mt und Lk, wo underenand guet veglichbar sind. Typisch för s Joh-Ev isch di sogenannt Selbschtoffebarig vo Jesus vor de Welt. Sie hend ofem Blatt, wo Sie (hoffetlich ali) öbercho hend, ofem Bild siebe Ussage, wo mit Ich bin afanget. Das sind di sogenannte Ich-bin-Wort usem Joh-Ev, siebe Ussage, wo Jesus öber sich macht. Ussage, wie n er sich vestoht im Zämehang vo Gott und de Welt und sinere Mission i de Welt. Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben Ich bin die Tür Ich bin die Auferstehung und das Leben Ich bin das Licht der Welt das isch s Zentrum, s stoht gross und hell i de Metti. Ich bin der wahre Weinstock - au bekannt als: Ich bin der Weinstock und ihr seid die Reben. Ich bin das Brot des Lebens Ich bin der gute Hirte. S Ganz glänzt wie us , s isch s Törli vomene sogenannte Tabernakel. Das isch, wo i römisch-katholische Cherche gweihti, gwandleti Hostie ufbewahrt weret en heilige Ort. Das Tabernakel stoht z Dütschland inere Cherche. Und well s ebe e Tör isch, wo nöd jede/jedi dörf ufmache, drom hett s i de Metti es Schlösselloch me cha das Tabernakel abbschlüsse. En Künschtler oder e Künschtlerin hett die Tör, de Zuegang zor heilige Eucharistie mit de siebe Ich bin Wort usem Joh-Ev gschmückt. S hell Zentrum isch Ich bin das Licht der Welt. Jesus offebart sich de Mensche im Joh-Ev als Licht der Welt. Am Evangelischt isch wichtig,d Sendig vo Jesus z understriche: er chunnt i d Welt als Retter vo de Welt. 2

3 Jesus seit im Kap 8, Vers 12: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis umhergehen, sondern wird das Licht des Lebens haben. Das isch au s Zügnis vo de christliche Gmeind, wo s Joh-Ev aspricht, am Endi vom 1. Jh nc, das isch ehres Bekenntnis. Du bist der Weg, auf dem wir schreiten vom Aufgang und in Ewigkeiten; du bist die Tür, durch die wir gehen, das Licht, das wir im Dunkeln sehen. Lied 281, 1-4: Du bist der Weg Predigt Teil 2: Ps 119,105 Vor fascht 2000 Johr hend sich immer meh Lüt zo dem Ma vo Nazareth bekennt, wo am Chrüz gstorbe isch. Sini Würkig isch ales ander als broche gsi, sie isch immer stärcher und heller worde. Immer we meh Lüt hend ehres ganz Lebe, Glaube und Hoffe uf ihn usgrichtet. S göttlich Wirke i ehrem Lebe, Christus z bezüge als Liecht of ehrem Weg isch ehne debi nöd fremd gsi. Die Vorstellig hend s scho vo anderne Religione gkennt, au vom Judetum. Und Jesus hett wie ali zitgenössische Jüdinne und Jude s Alt Testament guet gkennt. Natürlich au d Psalme, wo am Volk bsunders nöch gsi sind. Im Psalm 119 stoht vo Gott vetrauensvoll: Dein Wort ist meinem Fuss eine Leuchte, ein Licht für meine Pfade. (V 105) Jesus isch för vili das göttlich Wort, das Liecht worde. Du bist der Weg, auf dem wir schreiten vom Aufgang und in Ewigkeiten; du bist die Tür, durch die wir gehen, das Licht, das wir im Dunkeln sehen.... Du bist das Wort, auf das wir hören. 3

4 De Wiehnachtsfiirtig, s Fiire vo de Menschwerdig vo dem Wort, isch im Johr 354 vom dennzumolige Papscht Liberius of de 25. Dez festgleit worde. Das hett öppis z tue gha mit de bekannte und vebreitete Vebindig vom Göttliche mit Liecht. I de dunkle Johreszit zor Zit, wo d Täg i üsne Breitegrad am chörzeschte und chälteschte sind - hend d Römer ehren Gott Saturn mit fiirliche Saturnalie g ehrt. En Kaiser hett denn de 25. Dez. dem Sol invictus, dem unbesiegbare Sunnegott gwidmet, als Fiir vo sinere Geburt. S Geburtsfescht vo Jesus vo Nazareth isch ursprünglich am 6. Januar gfiiret worde. Das merkt me no hüt: de 6. Januar heisst i de römisch-katholische Tradition immer no Epiphanias Erscheinung s isch ursprünglich s Erschine vo Jesus Christus gmeint gsi, sini Geburt nöd s Erschine vo de drü Könige z Bethlehem... Natürlich hett d Velegig vom christliche Geburtsfescht of de 25. Dezember religionspolitische Gründ gha. Me hett de Aspruch geltend gmacht, en anderi, stärcheri, di wohr Quelle vom Liecht z ha: de, wo seit Ich bin das Licht vo de Welt. S Johannes-Ev hett en wichtige Ifluss gha of d Entwicklig vom Christetum, d Selbschtoffebarig vo Jesus, s Bekenntnis vo de Gmeinde zo dem Licht der Welt. Denn wie hüt hend d Mensche dunkli Zite gkennt. Dunkel und chalt vo de Johreszit her, aber au dunkel und chalt im Sinn vo schmerzhafte Zite voll Enttüschig, Underdrückig, Usbütig, Gwalt und Chrieg, Armuet und Elend. D Ich bin Wort vo Jesus sind de Mensche Balsam gsi of d Seel, e hoffnigsvolli Veheissig, siebemol Hoffnig und Usblick useme düschtere Lebe. Eine, de Retter, wo seit: - Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben - Ich bin die Tür - Ich bin die Auferstehung und das Leben - Ich bin das Licht der Welt - Ich bin der wahre Weinstock - Ich bin das Brot des Lebens - Ich bin der gute Hirte dir wird nichts mangeln... 4

5 Am Mittwoch, am 22. Dez. isch de chörzescht Tag, di längscht Nacht. Und am 25. Dez. fiiret mer d Zueversicht, dass kei Dunkelheit ewig isch. Jedes Johr, wenn d Täg wieder länger und heller weret, fiiret mer d Geburt vom Liecht i de Welt. D Tatsach, dass mer us jedem Dunkel usechömet, gschech, was wöll. För Gott isch kei Dunkelheit z dunkel. Immer chömer drof vetraue: Dein Wort ist meinem Fuss eine Leuchte, ein Licht für meine Pfade. Fürbitten, UnserVater Mit allen meinen Wegen bist du vertraut Kehrvers RGB 94 Gheimnisvolle Gott, mer sind do mit alem, was üs usmacht, au mit em Dunkle i üsem Lebe. Du bisch s Liecht i de Welt. Nimm aber au üsi dunkle Site wohr, nimm üs mit üsne Schattesite a. Mit allen meinen Wegen bist du vertraut. Mer sind do mit alem, was üs usmacht. Mengmol simmer chraftvoll underwegs, mengmol schwach und müed. Mengmol gsehnd mer Ziel und Weg, mengmol simmer orientierigslos, vezwiflet. Gib üs Chraft und Muet, und zeig üs de Weg, wenn mer ehn nöd gsehnd. Los üs nöd lo gheie. Mit allen meinen Wegen bist du vertraut. 5

6 Mer sind do mit alem, was üs usmacht. Niemmer isch perfekt, keis Lebe isch nur hell. Begleit Du üs of dere träneriche Erde, gib üs Zuekunft und Hoffnig, los üs d Ufgobe agoh, wo sich stellet, i freier Verantwortig, mit guetem Elan. Tröscht di Trurige, di Einsame, di Chranke. Los üs de Weg gseh zo Friede, Grechtigkeit und Bewahrig vo de Schöpfig, de Stern, wo mer ehm chönd folge. Mit allen meinen Wegen bist du vertraut. Mer betet s Gebet, wo üs Jesus vo Nazareth vor vilne Johr glehrt hett, s vebindet üs mit alne Christinne und Christe i de ganze Welt. Mer betet zo Gott wie zomene guete Vater, zonere liebe Muetter: Unser Vater im Himmel... Abschluss Und zom Schluss no öppis ganz Reformierts: Dass me sich a de Wiehnacht Gschenkli git, isch no gar nöd so en alte Bruch und ebe ganz reformiert hett ehn de Martin Luther propagiert als Alternative zom Schenke am 6. Dez. am Tag vom Heilige Sankt Nikolaus. De Martin Luther hett s Intresse vo de Chind wölle of Christus, of s Chrischtchindli lenke, weg vo de Heiligeverehrig. D Chrippespiel hend d Reformation öberduret, die gits öppe sit em 11. Jh - de gschmückt Tannebaum isch au ersch relativ spot dezue cho, sitem 15. Jh. Und de Advents-Chranz isch erscht 1839 erfunde worde. S Neuscht isch jetzt de sogenannt Weihnachtsmann, er löst vom Norde vo Europa her langsam s Christkind und de Nikolaus als Gschenklibringer ab. Rentier ghöret jetzt au i de Schwiz zo de Wiehnachtsdekoratione... Glich blebe isch, dass me a de Wiehnacht i d Cherche goht. D Gottesdienscht am Heilige Obig sind i alne christliche Konfessione di bescht Bsuechte vom ganze Johr. 6

7 Wiehnacht isch und blibt es bsunders Fescht - s Fescht vo Liecht und Wärmi z mettst im Winter Liecht und Wärmi nöd no um eim ume, au i eim ine. Gott aus Gott und Licht aus Licht, Feuer, das aus Feuer bricht, Ewigkeit, noch nie erkannt, Himmel, der zur Erde fand. Lied 430, Segen Gott sei neben uns in Licht und in Finsternis Gott sei in uns bei Tag und bei Nacht Gott sei bei uns im Leben und im Sterben. 7