Der Schwimmteich. Gestaltungsmöglichkeiten)

Transkript

1 Der Schwimmteich Was ist ein Schwimmteich? Der Schwimmteich wird als Kombination von Swimmingpool und naturnahem Teich verstanden. Er verbindet die Funktion eines Swimmingpools mit der gestalterischen Schönheit einer natürlichen Wasserlandschaft und schafft einen neuen, gemeinsamen Lebensraum für Menschen, Tiere und Pflanzen. Der Unterschied von Der Unterschied zum normalen Gartenteich ist, dass der Schwimmteichen zu Schwimmteich aus einer Schwimmzone, die mit einer normalen Gartenteichen, Flachwasserzone verbunden ist, besteht. In diesem sogenannten Swimmingpools und öffent-regenerationsbereich sorgen Mikroorganismen, Kleinlebelichen Badegewässern wesen und Pflanzen für die natürliche Selbstreinigung und beste Wasserqualität. Durch Sonneneinstrahlung erwärmt sich die Flachwasserzone rasch und gibt diese Wärme an die Schwimmzone weiter. Aufgrund dieser natürlichen Solarheizung benötigt der Schwimmteich keine zusätzliche Heizung. Verglichen mit einem Swimmingpool ist der Schwimmteich ein Stück lebendige Natur. Der Swimmingpool ist ein Bereich von geringer Vielfalt und niedrigerer biologischer Qualität, da er aus unbelebtem Wasser besteht und meist nur durch magere Randbepflanzungen aus Bäumen und Sträuchern ergänzt wird. Diese Merkmale markieren eine erlebnisarme Umwelt, die nur eine Funktion, das Baden, hat. Der Schwimmteich hingegen bietet einen höheren Erlebniswert, er verändert sich ständig und erzeugt immer wieder neue Bilder und Stimmungen. Vielfältiges Leben spielt, sich an ihm ab, wobei Pflanzen ihre Blüten hervor bringen und Frösche sowie Kleinlebewesen sich im Wasser aufhalten. Beim Swimmingpool besteht die Gefahr, dass Kleinkinder direkt ins tiefe Wasser fallen und auch keinen Halt mehr finden, um sich selber wieder hochzuziehen. Beim Schwimmteich hingegen können schützende Flachwasserzonen miteingeplant werden. Swimmingpool hoher Pflegeaufwand hoher Wartungsaufwand hohe Belastung mit Chemie hohe jährliche Kosten nur im Sommer nutzbar Uniformität (rund, viereckig) Natur-Schwimmteich geringer Pflegeaufwand geringer Wartungsaufwand kein Einsatz von Chemie geringe jährliche Kosten ganzjährig vielfältig nutzbar Individualität (vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten) Ein Schwimmteich hat gegenüber öffentlichen Badegewässern, wie zum Beispiel einem See, den großen Vorteil, dass er gleich hinter dem Haus liegt. Man spart sich weite Wege mit dem Auto, zudem steigen an vielen Badeseen Nitrat- und Phosphorwerte im Sommer bedrohlich an, so dass vom Baden abgeraten wird. Hinzu kommt der hohe Chlorgehalt des Wassers

2 in vielen öffentlichen Badeeinrichtungen, der Augen und Nase reizt. Bauweisen eines Schwimmteichs Damit die Realisierung eines funktionierenden Schwimmteichs auch wirklich ohne Probleme abläuft, müssen ein paar Dinge beachtet werden. Grundvoraussetzung ist die fachgerechte Planung und Betreuung. Schwierigkeiten haben sich in der Praxis immer dann gezeigt, wenn ohne ausreichende Fachkenntnis und Erfahrung an die Arbeit gegangen wurde. Schwimmteiche funktionieren zufriedenstellend, wenn einige Vorgaben beachtet werden. Da der Bau von Schwimmteichen ein noch relativ junger Aufgabenbereich des Landschaftsgärtners ist und ein großes Maß an Wissen und technischem Know How verlangt, achten Sie auf dessen Spezialisierung für den Bau von Schwimmteichen. Die Bauweisen unterscheiden sich in der Abtrennung vom Schwimmbereich zum Regenerationsbereich. Es gibt eine integrierte Bauweise, wie Schwimmteich und Regenerationsbereich ineinander übergehen, oder genauso gut ist es aber auch möglich, den Schwimmteich in getrennter Bauweise zum Regenerationsbereich zu erstellen. Nach ausreichender Beratung und Planung, Festlegung der erforderlichen Größe sowie dem Standort des Schwimmteiches durch den Landschaftsgärtner kann mit dem Bau begonnen werden. Als erstes werden die erforderlichen Erdarbeiten ausgeführt. Danach folgen die Schutzmaßnahmen der Teichabdichtung. Zur Teichabdichtung eignen sich am besten Kuhnstoffbahnen aus PVC. Die Kunststoffbahnen werden lose, das heißt, ohne Befestigung, auf dem vorbereiteten Untergrund verlegt. Bis zu einer Größe von maximal qm können Kunststoffdichtungsbahnen einbaufertig hergestellt und geliefert werden. Alternativ kann mit Rollenware gearbeitet werden. Die Bahnen werden im Heißluftschweißverfahren (thermomolekulare Verbindung) miteinander wasserdicht verbunden. Nach dem Auslegen der Dichtungsbahn werden die vorher modellierten Schwimm- und Regenerationsbereiche ausgebaut. Dies kann mit einer Vielzahl von verschiedenen Materialien und Ausführungsarten geschehen. Die integrierte Bauweise ist sicher die kostengünstigere Methode, die sich bei privat genützten Schwimmteichen auch durchgesetzt hat. Manchmal jedoch erfordern auch im privaten Bereich die örtlichen Gegebenheiten eine getrennte Bauweise. Vor allem bei größeren Anlagen im Kommunalbereich und in der Hotellerie hat sich jedoch die Möglichkeit der räumlich getrennten Bauweise von Schwimmbereich und Regenerationsbereich durchgesetzt. Hier wird einem weitgehend unbepflanzten und dadurch besser zu reinigenden Schwimmteich ein entsprechend dimensionierter

3 Regenerationsbereich zugeordnet. Der Vorteil dieser Bauweise liegt in der Schonung des Regenrationsbereiches während des Badebetriebes und in einer durch besondere Maßnahmen erreichbaren optimierten Wasserführung im Regenerationsteich. Der eigentliche Schwimmteich ist somit höher belastbar. Das für die Bepflanzung benötigte Substrat sollte mager sein, weil es dem Wasser Nährstoffe entziehen kann. Jedoch sollte die Nährstoffarmut im Schwimmteich nicht auf Kosten der Pflanzenvielfalt gehen. Denn bei der Gestaltung des Teiches sollte der Weg von der Funktion weiter zur Ästhetik führen. Der reine Schotter- oder Kiesteich ist nur eine Lösung für Minimalisten. In ihm gedeihen zwar noch die Unterwasserpflanzen, aber zu einer lebendigen Üppigkeit kann es nicht kommen, denn, alle Pflanzen mit größeren und schöneren Blüten blühen dort nur spärlich oder gar nicht. Es ist also ein Substrat nötig, das zwar das Wasser nicht mit Nährstoffen überlastet, in dem aber auch eine gewisse Pflanzenvielfalt gedeihen kann. Es kommt auf die richtige Mischung an. Ebenso wichtig ist die Absinkgeschwindigkeit der verschiedenen Bodenpartikel. Ton wirbelt leicht auf und trübt das Wasser lange. Wobei mineralische Stoffe sehr leicht zu lösen sind. Beim Schluff ist noch eine hinreichende Löslichkeit gegeben, die Sinkgeschwindigkeit ist jedoch höher, kann aber immer noch mehrere Tage dauern. Sand hingegen ist schon in wenigen Minuten abgesetzt. das Substrat im Schwimmteich sollte von allen etwas haben, daher ist Lehm am besten geeignet, wobei der Sandanteil bei mindestens 50% liegen sollte. Dieser wird dann mit Kies der Körnung 8/16 mm oder kalkarmen Schotter, je nach Bedarf vermischt. Teich zeichnet sich der Regenerationsbereich ist der Ort, wo das Wasser durch Pflanzen und Kleinlebewesen gereinigt wird. Jeder durch unterschiedliche Wassertiefen aus, so auch der Schwimmteich. Diese verschiedenen Lebensbereiche mit unterschiedlichen Wassertiefen finden wir im Regenerationsbereich. Sie werden benötigt, um die mögliche Vielzahl an Pflanzen auch wirksam einsetzen zu können. Ein sanftes Ansteigen über mehrere Stufen zum Ufer hin ist ideal. Dies kann terrassenförmig oder in Form eines natürlichen Gefälles erfolgen. Auch ausreichend flaches Wasser sollte vorhanden sein, weil dieses sich rasch erwärmt und die Energie an den Schwimmbereich abgibt. Temperaturen bis 26 C sind im Sommer keine Seltenheit. Eine künstliche Beheizung ist somit nicht nötig. Beim natürlichen Gefälle muss auf den Neigungswinkel geachtet werden, weil sonst das Substrat abrutscht. Er sollte unter 30 liegen. Dadurch braucht das natürliche Gefälle mehr Platz in der Breite als die terrassenförmige Bauweise. Der Schwimmbereich ist der Ort, der vom Menschen mit Sonnenöl, Haut, Haaren, und Schweiß verschmutzt wird. Er bleibt frei von Substrat und Pflanzen, damit der Teichboden

4 besser gereinigt werden kann und es nicht zu Aufwirbelungen kommt, die das Wasser trüben, gleichzeitig schwimmt man nicht zwischen Pflanzen. Er sollte mindestens 1,50 m tief sein. Über einen Steg beziehungsweise über eine Treppe gelangt man ins Wasser ohne den Regenerationsbereich zu zerstören. Wenn Kleinkinder den Schwimmteich nutzen wollen, sollte der Schwimmbereich in einer treppenartigen abgestuften Flachwasserzone enden. Sie ist ohne Pflanzen, aber mit Kiesel und Findlingen ausgestattet, damit Kinder ohne Gefahr planschen können. Hierzu baut man idealer weise zwischen Schwimmbereich und Flachwasserzone eine zweite Abtrennung ein. Damit das Wasser in dem sehr flachen Bereich auch immer sauber und frei von Algen bleibt, kann eine zusätzliche Pumpe eingebaut werden, die das Wasser zwischen Flachwasserzone und Regenerationsbereich zirkulieren lässt. Funktion der Pflanzen im Wasserpflanzen bringen Leben in den Schwimmteich und Schwimmteich verwandeln ihn in ein Gewässer, das in wenigen Jahren so natürlich anmutet, als wäre es von selbst entstanden. Die Pflanzen in einem Badeteich erfüllen aber auch wichtige Funktionen: Sie tragen zur Reinheit und Gesundheit des Wassers bei und gleichen die Belastungen aus, die durch das Baden entstehen. Eine andere Gruppe von Pflanzen, die in der Vegetationszone des Badeteiches wichtige Aufgaben zu erfüllen haben, nennt man Repositionspflanzen. Darunter fasst man eine Gruppe von Sumpfgewächsen zusammen, die in der Lage sind, schädliche Verbindungen aufzulösen, und auf diese Weise das Wasser zu reinigen. Dies bewirken sie auf unterschiedliche, aufeinander abgestimmte Weise. Zunächst einmal setzen sich zwischen diesen Pflanzen Schwebstoffe aus dem Wasser ab. Durch ihr kräftiges Wurzelwachstum halten die Pflanzenden Boden locker und sie belüften ihn von oben durch die Leitbahnen ihrer Triebe und Blätter. Auf diese Weise bieten Repositionspflanzen den aeroben Bakterien optimale Lebensbedingungen, auch indem sie den ph-wert zum neutralen Bereich hin regulieren. Die Bakterien mineralisieren Schwebstoffe und Schadstoffe, sodass die entsprechenden Nitrate und Phosphate von den Pflanzen aufgenommen werden können. Durch ihre wurzeln scheiden die Repositionspflanzen Sauerstoff aus, der keimtötend wirkt auf schädliche Mikroorganismen, wie Colibakterien und Salmonellen. Schließlich nehmen sie auch Umweltschadstoffe auf und befreien so das Wasser von ihnen. Noch viel direkter reinigen einige Wasserpflanzen und Schwimmpflanzen das Wasser: Sie entnehmen ihre Nahrung direkt aus dem nassen Element,vor allem Nitrat und Phosphat, und entziehen diese Stoffe damit den Algen. Dabei beschatten

5 Schwimmpflanzen außerdem noch Wasser und vermindern so den in tiefere Schichten gelangenden UV-Anteil des Lichts, den wiederum die Algen benötigen. Auch dadurch verschlechtern sich die Lebensbedingungen für die Algen und halten damit indirekt das Wasser sauber. Wasserpflanzen sind also nur eine Zierde, sie sind lebenswichtig für jedes natürliche Gewässer. Deshalb müssen sie gut aufeinander abgestimmt in den Teich eingesetzt werden. FILTERANLAGEN Wer zur Sauberkeit seines Schwimmteiches noch durch weitere Maßnahmen beitragen möchte, kann eine solche kleine Pflanzen-Kläranlage wie einen Filter einsetzen, durch den das Wasser gefördert wird. Dazu wird das Teichwasser an der tiefsten Stelle aus dem Teich Gepumpt und durch eine unterirdisch verlegte Leitung an eine künstliche Quelle am oberen Ende der Sumfbeetklärstufen befördert. Dort nimmt es seinen Weg durch die drei Stufen und wird von den Repositionspflanzen von eventuellen Schwebstoffen und Nährstoffüberschüssen. OBERFLÄCHEN- SKIMMER Ein in Schwimmteichanlagen Häufig eingesetztes Filtersystem ist mit einem sogenannten Oberflächen-Absaugbehälter, auch Oberflächen-Skimmer genannt, verbunden. Dabei handelt es sich um ein kleines Auffangbecken oder eine Überlaufrinne,die in der Hauptwindrichtung am Teich angebracht wird. Dieser Behälter ist mit einem Laubfanggitter abgedeckt. Der Wind weht das Oberflächenwasser zu dieser Auffangrinne hin, wo sich auch Laub und andere auf dem Wasser schwimmende grobe Stoffe vor dem Gitter sammeln und dort von Zeit zu Zeit entfernt werden müssen. Auch hier gibt es wieder unterschiedliche Systeme und Methoden, das Wasser zu reinigen. Bei dem einen System läuft das Wasser zunächst in einen Absetzschacht von etwa 1,50m Tiefe, der mit Gesteinsplitt gefüllt ist. Darin setzen sich zunächst einmal die gröbsten Schwebstoffe ab, bevor das Wasser durch ein Außen installierte Pumpe zu einer künstlichen Fläche befördert wird. Von dort verrieselt es im Sumpfbett oder in einem ebenfalls mit Repositionspflanzen besetzten Klärteich. Ein Gestein mit dem Namen Zeolith wird auch oftmals zur Fütterung eingesetzt. Dieses Gestein ist sehr porös und hat auf diese Weise eine um ein vielfaches vergrößertes Oberfläche. Darauf siedeln sich unzählige Bakterien an, die dann das aus dem Oberflächenskimmer zugeführte Wasser reinigen, indem sie Phosphat- und Nitratverbindungen auflösen. Über eine Pumpe gelangt das gereinigte Wasser wieder in den Teich.

6 DREIKAMMERFILTER Andere, technisch konstruierte Filter sind in 3 Kammern aufgeteilt, durch die das Wasser hindurchgepumpt wird. In der 1. Kammer sind zylinderförmige Bürsten installiert, die die gröbsten Stoffe auffangen. In der2. Kammer befinden sich Feinfilter, in denen feine Schwebalgen herausgefiltert werden. Die 3. Kammer ist mit gebrannten Ton gefüllt, durch die das Wasser langsam rieselt und wieder zurück in den Teich befördert wird.