75 Jahre Fußball TSV Ransbach

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1 75 Jahre Fußball TSV Ransbach Aus älteren Aufzeichnungen des Vereins ist lediglich bekannt, dass eine Gruppe junger Leute sich zunehmend am Fußball interessierte. Sie trugen schon erste Begegnungen gegen Nachbarclubs aus. Gespielt wurde auf irgendeiner Wiese. Nachdem man sich etwas mehr mit dem runden Leder beschäftigte, wurde erstmals eine aktive Fußballmannschaft gegründet. Etwa 40 Mitglieder trafen sich 1930 und bildeten offiziell nun den ersten Fußballverein von Ransbach. Neben dem bereits bestehenden Turnverein gab es nun einen FC Schwarz-Gelb. Die Leitung des neuen Vereins übernahm Georg Diehl als 1. Vorsitzender, Hans Nennstiel als Schriftführer und Hans Pfaff (Ausbacher Straße) als Kassierer. Ihre Spiele trugen die Schwarz-Gelben in ihrem Stadion an der Dicken Eiche aus. Mannschaften aus Gerstungen, Heimboldshausen, Schenklengsfeld und Heringen spielten am Gründungsfest. Stolz war man auf das 1:2 gegen den höherklassig spielenden VfB Heringen. Zwei Vereine in einem kleinen Ort - Konkurrenz? - so etwas sollte nicht entstehen. Daraufhin beschloss man die Zusammenlegung der beiden Vereine. Nach anfänglichen Schwierigkeiten in dieser Liebschaft ging man 1932 in eine Ehegemeinschaft über und gab sich den neuen Namen TSV Ransbach. Aus dieser Ehe sollten noch viele Kinder des gemeinschaftlichen Erfolges entstehen. Ein besonderes Kind war schon immer der Sportplatz. Der Platz bei der Dicken Eiche war etwas weit ab vom Schuss und so suchte man neues Gelände. Zwischenzeitlich probierte man, einen Platz am Rhörigsgaul zu ebnen. Doch erhebliche Schwierigkeiten in der Finanzierung und im Weiterbau stoppten diesen Plan.... 2

2 75 Jahre Fußball TSV Ransbach Seite 2 / 5 So wurde dann weiterhin auf dem alten Platz gespielt, der 1935 dann auch Barrieren erhielt. Doch mangels Pachtgeld von Seiten des Vereins wurde der Platz zu Kriegsbeginn umgeackert. Ein trauriges Kapitel eines jeden Vereins schrieb der 2. Weltkrieg. Die Vereinsarbeit kam fast völlig zu erliegen. Viele Sportler mussten hier ihr Leben lassen. Doch kurz nach dem Krieg - am wurde der TSV, mit Heinrich Henkel als 1. Vorsitzenden, erneut ins Leben gerufen. Der TSV schaffte schon kurze Zeit später den Aufstieg in die A-Klasse. Der Anfang der 50er Jahre schrieb erneute Höhepunkte im Vereinsleben. So wurde unter dem 1. Vorsitzenden Heinrich Klotzbach 1953, nach langem Ringen und großen Anstrengungen, der Sportplatzbau an der Ausbacher Straße begonnen. Ein Jahr später weihte man den Sportplatz mit einem großen Sportfest ein. Doch ein Sportplatz mit Umzäunung und Sprunggruben genügte den Anforderungen nicht allein. Der Komfort zog beim TSV ein. Denn schon 1956 wurde der Grundstein zum Sportlerheim gelegt. Neben den vielen Helfern beim Sportplatz- und beim Sportlerheimbau sei unser ehemaliges Mitglied Hans Nennstiel besonders erwähnt, der bei beiden Objekten die Planung und technische Leitung übernommen hatte. Mit einem Kostenaufwand von DM wurde 1957 das Jugendheim seiner Bestimmung übergeben. Fußballerisch wurde diese tolle Anlage 1963 mit dem Aufstieg in die II. Amateurliga belohnt. Ein Höhepunkt stellte das letzte Spiel vor der Meisterschaft dar, das gerade gegen Philippsthal mit 6:0 (Torschütze aller 6 Treffer war Henkel) gewonnen wurde. Über viele Jahre hinweg konnte man sich in dieser Klasse behaupten. Die positive Entwicklung in Ransbachs Fußball ging Hand in Hand mit seinen Fußballidolen Hello Eiche und Karl-Heinz Henkel. Durch Eiches Kampf- und Schusskraft schrieb er Ransbacher Fußballgeschichte. Dies machte ihn zum Vorbild für Ransbachs Fußballjugend. In dieser Zeit spielte auch der Hessen-Pokal eine große Rolle beim TSV. Diese Spiele waren immer Höhepunkte einer jeden Saison, zumal man immer recht erfolgreich dabei abschnitt. Gern erinnert man sich an die Siege gegen den SV Hünfeld (3:3) und gegen Hessen Hersfeld (5:1).

3 75 Jahre Fußball TSV Ransbach Seite 3 / 5 Später das Kreispokalspiel gegen den Bezirksligisten Mühlbach/Raboldshausen (3:2) und dann das Endspiel auf Bezirksebene, das man kurz vor Schluss äußerst unglücklich mit 0:1 gegen den Oberligisten aus Bad Soden verlor. Der TSV Ransbach war der Politik schon immer etwas voraus, wie die Kontakte seit 1954 zu den Mannschaften aus Förtha-Unkeroda zeigen. Erst als die Grenze nicht mehr passierbar war, mussten die Spiele entfallen. An ihre Stelle trat das 1958 ins Leben gerufene Zonengrenzpokalturnier, das an die zerrissene Bande mit den Sportlern aus der ehemaligen DDR erinnern sollte. Zu dem 74-jährigen Bestehen des TSV Ransbach die Grenze war immer noch zu konnte man Mitglieder der damaligen Mannschaft aus Förtha begrüßen. Im Herbst 1989 die Grenze ist offen spielte eine Mannschaft aus Sünna (ehemaliges Sperrgebiet) in Ransbach. Über dieses Ereignis wurde im Rahmen des Sportkalenders im Hessischen Fernsehen berichtet. (Moderator war Jürgen Emig). Die 70er und 80er Jahre waren durch Abstiege und durch Meisterschaften geprägt. Eine etwas merkwürdige Angewohnheit hatte sich die Fußballabteilung in diesen Jahren zu eigen gemacht. Rechtzeitig zum 50-jährigen Bestehen des Fußballvereins spielte man, da die 1. und 2. Mannschaft Meister wurden, wieder in der A-Klasse. Nach dem Abstieg schaffte man zum 55-jährigen - also erneut die Meisterschaft in der B- Klasse. Und dieses Ab und Auf sollte sich auch bis 1990 wiederholen. Denn in diesem Jahr erreichte man zum dritten Mal die Meisterschaft in der B-Liga innerhalb von 11 Jahren. Dies bedeutete gleichzeitig ein Zweiklassensprung, denn die damalige A-Liga wurde in Bezirksliga umgetauft. Ebenso gewann die 2. Mannschaft in diesem Jahr die erstmalig ausgespielte Kreismeisterschaft der Reserven. Unter dem damaligen Trainer Harry Terrell wurde zunächst der Klassenerhalt in der Bezirksliga erst am letzten Spieltag gesichert. Es folgten zwei Serien mit Mittelplätzen. Nach der Saison 1993/94 gelang es jedoch nicht, die Klasse zu halten. Es kam zum Abstieg in die Kreisliga A! Doch gleich in der nächsten Saison 1994/95 wurden wieder Spitzenplätze belegt. In einer spannenden Schlussrunde mussten Relegationsspiele über den Aufstieg entscheiden. Nach einem 9:1 gegen Philippsthal, folgte eine 0:3 Niederlage gegen Roßbach. Der Aufstieg wurde verpasst. Da war auch die Erringung der zweiten Kreismeisterschaft unserer Reserve-Mannschaft nur ein kleiner Trost.

4 75 Jahre Fußball TSV Ransbach Seite 4 / 5 Auch in den folgenden Jahren waren jeweils Tabellenplätze im vorderen Mittelfeld bis 1999 zu vermelden. Zum historischen Millenniums-Wechsel überwinterte der TSV nach vereinsrekordverdächtigen 9 Siegen in Folge und abschließendem Remis als Tabellenführer der A-Liga. Zum Abschluss dieser Saison 1999/2000 wurde unter dem damaligen Spielertrainer Lösche ein beachtenswerter 2. Tabellenplatz erreicht. Dieser Erfolg bedeutete gleichzeitig die sichere Qualifikation für die neu formierte spielstarke A-Liga, die zum Teil auf Bezirksebene gebildet war. Namen wie Thomas Pfaff, Gerdi Brod, Thomas Stieglitz, Andreas Schulz, Robert Brier, Slavo Kliment, Mario Sippel erscheinen hier noch auf den Spielberichten. Ab der Serie 2003/04 wurde in der wiederum neu gebildeten Liga Hersfeld/Rotenburg gespielt. Bemerkenswert der Auftakt gegen Solz mit sage und schreibe 11:0 Toren. Trotzdem verließ Trainer Jordan nach nur einem kurzen Intermezzo den Verein. Hartmut Fischer übernahm und führte die Mannschaft auf einen sehr guten 3. Tabellenplatz. Spätestens hier ließ sich die unschöne Kontinuität erkennen, dass - man höre und Staune - in den letzten 10 Jahren 10 Trainer verschlissen wurden. Hoffen wir, dass unserem neuen Trainer Hansi Fischer mehr Vertrauen zugesprochen wird als seinen Vorgängern. Der Reserve-Cup ist eine Veranstaltung besonderer Art. Seit 1993 spielen bis zu 50 Mannschaften an zwei Wochenenden um die Meisterschaft. Das Turnier genießt inzwischen einen hohen Stellenwert bei den 2. Mannschaften, die ansonsten wenige Möglichkeiten haben, sich bei öffentlichen Hallenturnieren zu präsentieren. Die heutige Konfiguration der Senioren ist ausschließlich auf eine konstant gute Jugendarbeit der letzten zwei Jahrzehnte zurückzuführen. Durch die Gründung der JSG Hohenroda im Jahre 1988 konnte in jeder Altersklasse eine Mannschaft gebildet werden und so die Entwicklung der Spieler besser gesteuert werden. An dieser Stelle muss noch erwähnt werden, dass das von Sportkamerad Anton Kolep im Jahre 1984 ins Leben gerufene Nationale A-Jugend-Hallentunier eine zusätzliche Motivation für die Jugendlichen darstellt. Mannschaften aus höheren Spielklassen wie Uerdingen, Kassel, Nürnberg, Fulda oder Hersfeld gaben schon oft einen Vorgeschmack auf ihre technische Fähigkeit.

5 75 Jahre Fußball TSV Ransbach Seite 5 / betrat dann Hansi Fischer die Bühne des Jugendfußballs. Er alleine gilt als Symbol des Aufschwungs im gesamten Jugendbereich. Mit dicken Zeitungsüberschriften wie: Alles passt in Hohenroda, oder: Hohenroda zeigt sich von der besten Seite sowie: Erfolge, Aktivitäten, Wir Gefühl werden 120 Jugendliche vom Fußball begeistert und belohnt. Fahrten wie zu Bundesligaspielen und Zeltlagerwochenenden tragen zur sozialen Arbeit bei. Und immer wieder fallen Namen von Betreuern und Trainern aus Ransbach: Carola Adler, Hansi Fischer, Ralle Burghardt, Steffen Diehl, Gerhard Erbe, Thomas Fritsch, Lothar Mannel, Thorsten Zier, Dirk Wiesenthal, Reinhold Nuhn, Thomas Köhler oder Horst Schleinig. Sie alle prägen die Jugendarbeit mit Hansi in Hohenroda. Jüngere Erfolge wie der Landratspokalsieg 1998/99 der A-Jugend, der Spielbetrieb der A- und D-Jugend in der Saison 2000/01 in der Bezirksliga sowie die Kreismeisterschaft der A-Jugend in 2004 und der daran anschließende 4. Tabellenplatz in der vergangenen Serie in der Bezirksliga seien nur einige Erfolge erwähnt. Der TSV Ransbach hat sich auf die Fahne geschrieben, Jugendarbeit zu fördern und ist an Hand der aufgezählten Beispiele sicherlich auf dem richtigen Weg, den Fußball in unserer Region wieder attraktiv zu gestalten. Nicht nur die Jugend bringt Erfolg für den Verein, sondern auch die ganz Alten, die Alten Herren. Diese Abteilung ist seit Jahren wieder recht aktiv und ist aus vielen Turnieren als Sieger hervorgegangen. Man springt nicht nur als Ersatz für die 2. Mannschaft ein, sondern steht auch im handwerklichen Bereich, z.b. beim Anstrich des Verkaufstandes, seinen Mann. Weitere Aktivitäten dieser Abteilung sind anekdotenreiche Radfahrwochenenden und Wandertage. Heute gilt es auch zu danken den Spielern von Früher und Heute! Allen die sich in der Fußballabteilung irgendwie für unseren Verein nützlich gemacht haben. Dank denjenigen, die dazu beitragen, dass Fußballspiele überhaupt stattfinden können. Sei es durch die Pflege des Sportgeländes, das Kassieren der Eintrittsgelder oder der Verkauf am Sonntag und vieles, vieles mehr. Anerkennung den Verantwortlichen von den Bambinis bis in den Seniorenbereich.