K O N K R E T. Sicherheit. bei Arbeiten. an elektrischen Anlagen.

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1 A r b e i t s s c h u t z K O N K R E T Sicherheit bei Arbeiten an elektrischen Anlagen

2 Herausgeber: Berufsgenossenschaft der Feinmechanik und Elektrotechnik Gustav-Heinemann-Ufer 130, Köln 16. Auflage 2002

3 SICHERHEIT BEI ARBEITEN AN ELEKTRISCHEN ANLAGEN Eine Broschüre für die Elektrofachkraft und den elektrotechnisch unterwiesenen Mitarbeiter

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5 DER INHALT... 1 Begriffe 7 2 Gefahren durch elektrischen Strom Auswirkungen des Stroms auf den menschlichen Organismus Besondere Gefahren bei Spannung über 1 kv Sekundärunfälle 13 3 Arbeiten an elektrischen Anlagen Die Fünf Sicherheitsregeln Freischalten Gegen Wiedereinschalten sichern Spannungsfreiheit feststellen Spannungsprüfer Erden und Kurzschließen Benachbarte, unter Spannung stehende Teile abdecken oder abschranken Freigabeverfahren Arbeiten in der Nähe unter Spannung stehender Teile Arbeiten an unter Spannung stehenden Teilen Bedienen elektrischer Anlagen 41 4 Baustellenbetrieb Elektrische Einrichtungen Leitern und Gerüste Allgemeines Anlegeleitern Stehleitern Mehrzweckleitern Mechanische Leitern Arbeitsgerüste und fahrbare Arbeitsbühnen (Fahrgerüste) Arbeiten auf Masten und Dächern

6 ... Der Inhalt 5 Einsatz von Werkzeugen Bolzensetzwerkzeuge 61 6 Benutzung von Schutzeinrichtungen und persönlichen Schutzausrüstungen Isolierende Schutzvorrichtungen Persönliche Schutzausrüstung 65 7 Umgang mit Gefahrstoffen Flüssiggas Heiße Vergussmasse Gießharze 72 8 Brandbekämpfung 74 9 Maßnahmen zur ersten Hilfe Besondere Maßnahmen zur ersten Hilfe bei Unfällen durch elektrischen Strom

7 EINLEITUNG... Das Merkbuch Sicherheit bei Arbeiten an elektrischen Anlagen haben wir für Sie die Elektrofachkraft und ihren Helfern zusammengestellt. Sie werden von der ersten bis zur letzten Seite sehr oft lesen, was Sie tun müssen und was Sie nicht tun dürfen. Aber Sie erwarten von uns ja keine muntere Unterhaltungslektüre, sondern gut gemeinte Ratschläge für Ihre tägliche Arbeit und Ihre Sicherheit. Besonders bei Arbeiten in und an elektrischen Anlagen sind die Unfälle nicht selten auf sicherheitswidriges Verhalten zurückzuführen. Wir wissen das aus vielen Unfallmeldungen, die uns erreichen. Wichtige Erfahrungen aus diesen Unfällen wurden gesammelt und für Sie ausgewertet. Wer die zu seiner Sicherheit erlassenen Unfallverhütungsvorschriften (UVVen) der Berufsgenossenschaften und die allgemein anerkannten Regeln der Technik insbesondere die VDE- Bestimmungen befolgt, arbeitet sicher. Fußnoten in einzelnen Abschnitten weisen auf Vorschriften für bestimmte Sicherheitsmaßnahmen hin. In diesen Monaten werden die weithin bekannten Abkürzungen VBG für Unfallverhütungsvorschriften und ZH 1 für Regeln, Merkblätter, Sicherheitslehrbriefe etc. verschwinden und durch neue Kürzel ersetzt. Hintergrund dieser Änderungen ist die Neugliederung des berufsgenossenschaftlichen Vorschriften- und Regelwerkes mit den Zielen Vereinfachung, Transparenz und Anwenderfreundlichkeit. In dieser Broschüre sind zum besseren Verständnis noch beide Bezeichnungen aufgeführt. Die alten Abkürzungen finden Sie in Klammern gesetzt. Mit unseren Hinweisen wollen wir Ihnen helfen. Wir möchten Ihnen Tipps für sicheres Arbeiten geben, damit Sie nie ein Unfall trifft. Sie... 5

8 ... Einleitung wissen doch: Die Gesundheit ist nicht alles, aber alles ist nichts ohne die Gesundheit! Wir wünschen Ihnen, dass Sie gesund bleiben! Ihre Berufsgenossenschaft der Feinmechanik und Elektrotechnik Köln

9 1 BEGRIFFE... Aktive Teile sind Leiter und leitfähige Teile der Betriebsmittel, die unter normalen Betriebsbedingungen unter Spannung stehen. Abgeschlossene elektrische Betriebsstätten sind Räume oder Orte, die ausschließlich zum Betrieb elektrischer Anlagen dienen und unter Verschluss gehalten werden. Der Verschluss darf nur von beauftragten Personen geöffnet werden. Zutritt haben Elektrofachkräfte und elektrotechnisch unterwiesene Personen, Laien nur unter Beaufsichtigung von Elektrofachkräften oder elektrotechnisch unterwiesenen Personen. Hierzu gehören z. B. abgeschlossene Schalt- und Verteilungsanlagen, Transformatorenzellen, Schaltzellen, Verteilungsanlagen in Blechgehäusen oder in anderen abgeschlossenen Anlagen, Maststationen. Anlagenverantwortlicher ist eine benannte Person, der die unmittelbare Verantwortung für den Betrieb der elektrischen Anlage übertragen wurde. Erforderlichenfalls kann diese Verantwortung teilweise auf andere Personen übertragen werden. Arbeiten an elektrischen Anlagen Unter diesen Begriff fallen alle Tätigkeiten, die auf das Herstellen, Errichten, Ändern und Instandsetzen elektrischer Anlagen und Betriebsmittel ausgerichtet sind. Unter den Begriff Arbeiten fallen solche Tätigkeiten, die für die Sicherheit und Funktion der Anlage oder des Betriebsmittels entscheidend sind und nicht selten ohne vollständigen Berührungsschutz durchgeführt werden müssen, insbesondere bei dem Instandhalten und Reinigen elektrischer Anlagen und Betriebsmittel. Arbeiten an elektrischen Anlagen sind grundsätzlich alle Tätigkeiten, die nach 3 Abs. 1 Satz 1 BGV A2 (VBG 4) ausschließlich von Elektrofachkräften oder unter deren Leitung und Aufsicht durchgeführt werden dürfen. Arbeitsverantwortlicher ist eine benannte Person, der die unmittelbare Verantwortung für die Durchführung der Arbeit übertragen... 7

10 ... 1 Begriffe wurde. Erforderlichenfalls kann diese Verantwortung teilweise auf andere Personen übertragen werden. Bedienen elektrischer Anlagen und Betriebsmittel ist dem Grundsatz nach jede Tätigkeit, die an Einstell-, Schalt- und Steuerorganen durchgeführt wird, z. B. Schalten eines Leistungsschalters, Einschalten eines Lichtschalters, Einstellen der Schaltzeit an einer Schaltuhr in einer Schaltanlage. Dies sind somit auch alle Tätigkeiten, die der regelrechten betrieblichen Prozessführung dienen. Betätigungsstangen sind von Hand zu benutzende Geräte nach DIN VDE 0680 Teil 3 oder DIN VDE 0681 Teil 1 zum Betätigen und Prüfen unter Spannung stehender Teile. Hierzu gehören u. a. bei Nennspannungen bis 1000 V Schaltstangen, Stromentnahmestangen, bei Nennspannungen über 1 kv Schaltstangen, Spannungsprüfer, Sicherungszangen. Isolierstangen zur Verwendung in Anlagen über 1 kv sind Stangen, deren Handhabe und Isolierteil DIN VDE 0681 Teil 1 entsprechen. An ihnen können Arbeitsköpfe in Form von Werkzeugen, Abschrankvorrichtungen oder Prüfgeräten angebracht werden. (Diese Arbeitsköpfe brauchen im Unterschied zu Arbeitsköpfen von Betätigungsstangen nicht überbrückungssicher zu sein.)... 8 Erdungsstangen sind von Hand zu benutzende isolierende Stangen nach DIN VDE 0683 Teil 1 zum Heranführen der Anschließteile von Erdungs- und Kurzschließgeräten an nicht unter Betriebsspannung stehende Teile von Starkstromanlagen.

11 1 Begriffe... Elektrische Betriebsmittel sind alle Gegenstände, die als Ganzes oder in einzelnen Teilen dem Anwenden elektrischer Energie dienen. Hierzu gehören z. B. Gegenstände zum Erzeugen, Fortleiten, Verteilen, Speichern, Messen, Umsetzen und Verbrauchen elektrischer Energie, auch im Bereich der Fernmeldetechnik. Den elektrischen Betriebsmitteln werden gleichgesetzt Schutz- und Hilfsmittel, soweit an diese Anforderungen hinsichtlich der elektrischen Sicherheit gestellt werden. Elektrische Betriebsstätten sind Räume oder Orte, die im Wesentlichen zum Betrieb elektrischer Anlagen dienen und in der Regel nur von Elektrofachkräften oder elektrotechnisch unterwiesenen Personen betreten werden. Hierzu gehören z. B. Schalträume, Schaltwarten, Verteilungsanlagen in abgetrennten Räumen, abgetrennte elektrische Prüffelder und Laboratorien, Maschinenräume von Kraftwerken und dergleichen. Elektrofachkraft ist, wer auf Grund seiner fachlichen Ausbildung, Kenntnisse und Erfahrungen sowie Kenntnisse der einschlägigen Bestimmungen die ihm übertragenen Arbeiten beurteilen und mögliche Gefahren erkennen kann. Elektrotechnisch unterwiesene Person ist, wer durch eine Elektrofachkraft über die ihr übertragenen Aufgaben und die möglichen Gefahren bei unsachgemäßem Verhalten unterrichtet und erforderlichenfalls angelernt sowie über die notwendigen Schutzeinrichtungen und Schutzmaßnahmen belehrt wurde. Freischalten in Starkstromanlagen ist das allseitige Abtrennen einer Anlage, eines Teils einer Anlage oder eines Betriebsmittels von allen nicht geerdeten Leitern. Gefahrenzone ist der in Abhängigkeit von der Nennspannung begrenzte Bereich um unter Spannung stehende Teile, in dem beim Ein-... 9

12 ... 1 Begriffe Grenze des Handbereichs S = Standfläche, die von Personen eingenommen werden kann Bild 1: Handbereich dringen ohne Schutzmaßnahme der zur Vermeidung einer Gefahr erforderliche Isolationspegel nicht sichergestellt ist Maßangaben siehe Tabelle 2. Bei Spannungen bis 1000 V gilt die Oberfläche des unter Spannung stehenden Teils als Grenze der Gefahrenzone. Handbereich ist der Bereich, der sich von der Standfläche üblicherweise betretener Stätten aus erstreckt und dessen Grenzen mit der Hand ohne besondere Hilfsmittel erreicht werden können. Bild 1 zeigt den Handbereich. Isolierte Werkzeuge sind Werkzeuge nach DIN VDE 0680 Teil Ortsfeste elektrische Betriebsmittel sind fest angebrachte Betriebsmittel oder Betriebsmittel, die keine Tragevorrichtung haben und de-

13 1 Begriffe... ren Masse so groß ist, dass sie nicht leicht bewegt werden können. Dazu gehören auch elektrische Betriebsmittel, die vorübergehend fest angebracht sind und über bewegliche Anschlussleitungen betrieben werden (siehe auch Abschnitte und DIN VDE ). Ortsveränderliche elektrische Betriebsmittel sind solche, die während des Betriebes bewegt werden oder die leicht von einem Platz zum anderen gebracht werden können, während sie an den Versorgungsstromkreis angeschlossen sind (siehe auch Abschnitte und DIN VDE ). Schutzabstand ist die kürzeste Entfernung zwischen unter Spannung stehenden Teilen ohne Schutz gegen direktes Berühren und Personen oder von Personen gehandhabten Werkzeugen, Geräten, Hilfsmitteln und Materialien, die bei bestimmten Arbeiten nicht unterschritten werden darf. Die Maße sind in Abhängigkeit von Spannungshöhe, Tätigkeit und Personenkreis festgelegt. Maßangaben siehe Tabellen. Schutz gegen elektrischen Schlag im Fehlerfall (Fehlerschutz) ist der Schutz von Personen vor Gefahren, die sich im Fehlerfall aus einer Berührung mit Körpern oder fremden leitfähigen Teilen ergeben können. Schutz gegen elektrischen Schlag unter normalen Bedingungen (Basisschutz) sind alle Maßnahmen, die verhindern, dass Personen aktive Teile berühren oder bei Nennspannungen über 1 kv sich diesen Teilen gefahrbringend nähern können (Erreichen der Gefahrenzone)

14 2 GEFAHREN DURCH ELEKTRISCHEN STROM... Zum Stromfluss kommt es, wenn der menschliche Körper Potentialunterschiede überbrückt, d. h. den Stromkreis schließt. Abhängig von der Netzform sind in den Abbildungen die Stromwege dargestellt. Bild 2: Stromfluss in einem System mit geerdetem Sternpunkt des Transformators Bild 4: Stromfluss in einem System mit isoliertem Sternpunkt des Transformators über die Erdkapazitäten des Netzes bei direktem Berühren Bild 3: Stromfluss in einem System mit isoliertem Sternpunkt des Transformators und einem Isolationsfehler in einem Außenleiter (Erdschluss) Bild 5: Stromfluss bei direktem Berühren von zwei Außenleitern

15 2 Gefahren durch elektrischen Strom 2.1 Auswirkungen des Stroms auf den menschlichen Organismus 2.2 Besondere Gefahren bei Spannung über 1 kv 2.3 Sekundärunfälle... Besondere Gefahren treten auf, wenn im Freien und in feuchten Räumen gearbeitet wird, da die Standortisolierung eingeschränkt ist. Auch leitfähige Umgebungsteile, wie Rohre, Metallwände etc., stellen eine niederohmige Verbindung zum Erdpotential dar. Steht das Metallgehäuse eines Betriebsmittels im Fehlerfall bei mangelhafter Schutzleiterverbindung unter Spannung, kann unter den o. g. Bedingungen eine Körperdurchströmung mit Todesfolge ausgelöst werden. 2.1 Auswirkungen des Stroms auf den menschlichen Organismus Die Auswirkungen lassen sich grob in vier Stromstärkenbereiche aufteilen. Ein mittlerer Körperwiderstand von ca Ω bewirkt einen Stromfluss von I = 230 ma bei U = 230 V; ein Unfall mit Todesfolge ist wahrscheinlich, besonders wenn das Herz im Strompfad liegt beidhändiges Berühren. Bei Spannungen unter 50 V sind lebensbedrohende Stromeinwirkungen nicht zu erwarten. 2.2 Besondere Gefahren bei Spannung über 1 kv Zusätzlich zu den höheren Stromstärken verursachen die Lichtbögen beim Überschlag schwere oder tödliche Verbrennungen. 2.3 Sekundärunfälle Der kurzzeitige Stromfluss, ein so genannter Wischer, löst ein Muskelzucken aus; der damit verbundene Schreck kann den Sturz z. B. von der Leiter zur Folge haben; die Verletzungen sind oftmals erheblich, wenn nicht sogar tödlich

16 2 Gefahren durch elektrischen Strom Sekundärunfälle Stromstärke-Zeit-Abhängigkeit der Auswirkungen von Wechselstrom im Frequenzbereich von 15 Hz bis 100 Hz (IEC-Publikation 479-1, Kapitel 2, Neuausgabe in Vorbereitung, IECTC 64 [Central Office] 211) AC-1 AC-2 AC-3 AC-4 Üblicherweise keine Reaktion Üblicherweise keine schädlichen physiologischen Effekte, Schreckreaktionen können zu Sekundärunfällen führen Üblicherweise kein organischer Schaden zu erwarten. Wahrscheinlichkeit von Muskelverkrampfungen, Atembeschwerden und Herzbeschwerden mit zunehmender Stromstärke und Einwirkdauer Gefährliche pathophysiologische Effekte, wie Herzkammerflimmern, Herzstillstand, Atemstillstand und schwere Verbrennungen AC-4.1 Herzkammerflimmern mit ca. 5% Wahrscheinlichkeit AC-4.2 dgl. mit bis etwa 50% AC-4.3 dgl. mit über 50%... 14

17 3 ARBEITEN AN ELEKTRISCHEN ANLAGEN... Im Regelfall werden Arbeiten an, mit oder in der Nähe von elektrischen Anlagen ausgeführt, für die ein Anlagenverantwortlicher bestimmt ist. Der Arbeitsverantwortliche und der Anlagenverantwortliche haben Schaltungen in der Anlage sowie Arbeitsabläufe vor Arbeitsbeginn zu vereinbaren. Der Arbeitsverantwortliche und der Anlagenverantwortliche können ein und dieselbe Person sein. Elektrotechnische Arbeiten dürfen nur durch Elektrofachkräfte oder unter deren Leitung und Aufsicht ausgeführt werden. Elektrofachkräfte müssen die übertragenen Arbeiten beurteilen, mögliche Gefahren erkennen und erforderliche Sicherheitsmaßnahmen treffen können. Arbeiten mehrere Personen gemeinsam, so muss vorher eine zuverlässige, mit der Arbeit und den Gefahren vertraute Aufsichtsperson als Arbeitsverantwortlicher bestimmt werden. Der Arbeitsverantwortliche hat dafür zu sorgen, dass die für die Sicherheit an der Arbeitsstelle notwendigen Maßnahmen getroffen werden. Er hat sich vom Anlagenverantwortlichen über den Schaltzustand, bereits getroffene Sicherheitsmaßnahmen, Begrenzung der Arbeitsstelle und dgl. einweisen zu lassen. An unter Spannung stehenden aktiven Teilen elektrischer Anlagen und Betriebsmittel darf im Regelfall nicht gearbeitet werden. Zum Herstellen und Sicherstellen des spannungsfreien Zustandes sind immer die 5 Sicherheitsregeln*) zu beachten: 3.1 Die 5 Sicherheitsregeln Vor Beginn der Arbeiten ist die Arbeitsstelle eindeutig festzulegen und zu kennzeichnen *) Vgl. BGV A2 (VBG 4) 6 und DIN VDE Abschn

18 3 Arbeiten an elektrischen Anlagen Die 5 Sicherheitsregeln Freischalten Gegen Wiedereinschalten sichern Spannungsfreiheit feststellen Erden und Kurzschließen Benachbarte, unter Spannung stehende Teile abdecken oder abschranken Im Allgemeinen sind die 5 Sicherheitsregeln in der angegebenen Reihenfolge einzuhalten. Durch die Bauform der Anlage kann sich jedoch eine andere Reihenfolge ergeben. Dies kann z. B. bei ferngesteuerten oder verriegelten Anlagen der Fall sein. Die Reihenfolge der 5 Sicherheitsregeln ist jedoch stets so zu wählen, dass keine Gefährdung auftreten kann. Betriebsanweisungen müssen den Einzelfall regeln Freischalten Freischalten ist das allseitige Ausschalten oder Abtrennen einer Anlage, eines Teiles einer Anlage oder eines Betriebsmittels von allen nicht geerdeten Leitern. Hat die aufsichtführende oder die allein arbeitende Person nicht selbst freigeschaltet, dann muss die schriftliche, fernschriftliche, fernmündliche oder mündliche Bestätigung der Freischaltung abgewartet werden. Um Übermittlungsfehler zu vermeiden, sind mündliche oder telefonische Meldungen von der aufnehmenden Stelle zu wiederholen und die Gegenbestätigung abzuwarten. In allen Fällen sind dabei Namen, erforderlichenfalls Dienststelle oder Betrieb, des Meldenden anzugeben und von der Gegenseite zu wiederholen. Längere Meldungen werden zweckmäßig sofort aufgeschrieben. Spannungsfreiheit ist keine Bestätigung der vollzogenen Freischaltung Die Vereinbarung eines Zeitpunktes, ab dem die Anlage als freigeschaltet angesehen werden kann, ist nicht zulässig.

19 3 Arbeiten an elektrischen Anlagen 3.1 Die 5 Sicherheitsregeln... Bild 6a: Monteur beim Ziehen eines NH-Sicherungseinsatzes Bild 6b: Vorschriftsmäßige Sicherungszangen für HH-Sicherungen Nehmen Sie zum Einsetzen und Herausnehmen von NH-Sicherungseinsätzen bei offenen Verteilungen nur NH-Sicherungsaufsteckgriffe mit Stulpe (Bild 6a), und tragen Sie dabei Gesichtsschutz. Bei HH-Sicherungseinsätzen müssen die dafür bestimmten Sicherungszangen (Bild 6b) benutzt werden; andernfalls ist vorher der spannungsfreie Zustand herzustellen und sicherzustellen. Kondensatoren ohne selbsttätige Entladungseinrichtung müssen nach dem Freischalten mit geeigneten Vorrichtungen entladen werden. In Anlagen mit Nennspannungen über 1 kv müssen die erforderlichen Trennstrecken hergestellt werden. Bei Beleuchtungsanlagen unterbricht der Installationschalter nur einen Leiter. Bei fehlerhafter Installation, wenn statt des Außenleiters der Neutralleiter zum Schalter geführt ist oder bei der verbotenen Spar-Wechselschaltung, kann sogar bei ausgeschalteter Beleuchtung an beiden Zuleitungen zur Leuchte die volle Netzspannung gegen Erde anstehen. Daher sind bei Arbeiten an Beleuchtungsanlagen Leitungsschutzschalter auszuschalten, Sicherungseinsätze oder einschraubbare Leitungsschutzschalter herauszunehmen

20 3 Arbeiten an elektrischen Anlagen Die 5 Sicherheitsregeln Gegen Wiedereinschalten sichern Schwere Unfälle können sich durch irrtümliches Wiedereinschalten ereignen, weil dann die Anlage, an der gearbeitet wird, plötzlich unter Spannung steht. Daher sind alle Trenn- und Betätigungsvorrichtungen, wie z. B. Schalter, Trennstücke, Steuerorgane, Schaltknöpfe, Sicherungen, Leitungsschutzschalter, mit denen freigeschaltet wurde, gegen Wiedereinschalten zu sichern (z. B. durch Abschließen mit einem Vorhängeschloss). Stets ist sofort ein Schaltverbotsschild anzubringen (Bilder 7a/b). Verbotsschilder sind so zu befestigen, dass sie nicht herunterfallen können. Sie dürfen auch nicht an aktive Teile gehängt werden. Ist die Gefahr einer Berührung mit unter Spannung stehenden Teilen der Anlage gegeben, müssen Schild und Aufhängevorrichtung aus Isolierstoff bestehen. Herausgenommene Leitungsschutzschalter oder Sicherungseinsätze zum Abtrennen der Leitungen müssen sicher verwahrt werden. Es empfiehlt sich, anstelle der herausgenommenen Sicherungseinsätze... Bild 7a: Vorschriftsmäßig gegen Wiedereinschalten gesicherte 7b: Klebefolie an einem nicht herausnehmbaren Leitungsschutzschalter 18 freigeschaltete Schaltzelle

21 3 Arbeiten an elektrischen Anlagen 3.1 Die 5 Sicherheitsregeln... Bild 8: Sperrelemente bringen mehr Sicherheit oder Leitungsschutzschalter isolierte und nur mit einem Spezialsteckschlüssel zu entfernende Sperrstöpsel oder NH-Blindelemente einzuschrauben bzw. einzusetzen (Bild 8). Schalter oder Schalterantriebe sind nach Möglichkeit zu verriegeln bzw. abzuschließen. Haben die Schalter Kraftantrieb (Druckluft, Strom, Feder usw.), sind vorhandene Einrichtungen zur Unterbrechung der Antriebskraft (Absperren der Druckluft, Entlüften der Rohrleitungen, Entkuppeln, Unterbrechen des Steuerstromes usw.) zu benutzen. Ferngesteuerte Schalter in abgeschlossenen elektrischen Betriebsstätten können auch durch folgende Maßnahmen gegen Wiedereinschalten gesichert werden: 19...

22 3 Arbeiten an elektrischen Anlagen Die 5 Sicherheitsregeln Bei rechnergestützten Schalthandlungen ist die Software so gestaltet, dass eine unbeabsichtigte Wiedereinschaltung sicher verhindert ist. Die Stellungsanzeige muss durch sichere Übertragungswege zuverlässig zur Fernsteuerstelle übertragen werden. In der Fernsteuerstelle weist ein Verbotsschild Nicht schalten oder eine entsprechende Vorrichtung auf die Gefahr beim Betätigen des betreffenden Steuerschalters hin. In der ferngesteuerten Anlage wird an auffälliger Stelle eine Anweisung mit folgendem Wortlaut ausgehängt: Schalthandlungen an dieser Anlage dürfen nur durchgeführt werden auf Anweisung oder mit Zustimmung der... (näher zu benennende Fernsteuerstelle) Durch Betriebsanweisung ist diese eingeschränkte Schaltbefugnis dem zuständigen Personal bekannt zu geben Spannungsfreiheit feststellen Die Auswertung der elektrischen Unfälle hat ergeben, dass durch die Missachtung der 3. Regel eine Vielzahl von Unfällen verursacht wurde. Erschreckend dabei ist, dass hier sogar im Niederspannungsbereich eine steigende Anzahl von Unfällen zu verzeichnen ist. Auch wenn man noch so sicher ist, dass keine Spannung anliegen kann, das Feststellen der Spannungsfreiheit ist unerlässlich (Bild 9) Oft wird übersehen, dass durch Ersatzstromversorgungsanlagen, Rücktransformation oder durch Hilfseinspeisung noch Spannung anliegen kann.

23 3 Arbeiten an elektrischen Anlagen 3.1 Die 5 Sicherheitsregeln... Bild 9: Feststellen der Spannungsfreiheit an der Arbeitsstelle a: an einem Elektroherd b: in einem Schaltfeld Das Feststellen der Spannungsfreiheit darf nur eine Elektrofachkraft oder eine elektrotechnisch unterwiesene Person und nur mit dafür geeigneten Geräten oder Einrichtungen vornehmen. Die Verwendung von Universalmessgeräten ist wegen der hohen Unfallgefahr in energiereichen Anlagen untersagt. Es muss stets allpolig, d.h. an jedem einzelnen Leiter, die Spannungsfreiheit festgestellt werden. Überzeugen Sie sich vor und nach dem Benutzen des Spannungsprüfers davon, dass er einwandfrei funktioniert

24 3 Arbeiten an elektrischen Anlagen Die 5 Sicherheitsregeln a b c Bild 10: Eine Auswahl von Spannungsprüfern; a: mit Glimmlampe und Tauchspulmesswerk; b: mit Glimmlampe und Dreheisenmesswerk; c: mit Leuchtdioden und Funktionstest Spannungsprüfer Bei Spannungsprüfern für Anlagen bis 1000 Volt handelt es sich in der Regel um eine zweipolige Ausführung. Bilder 10a, b, c zeigen verschiedene Bauarten. Entweder wird eine vorhandene Spannung durch eine aufleuchtende Glimmlampe, durch ein Messgerät oder durch Leuchtdioden angezeigt. Mit diesen Geräten lässt sich auch die ungefähre Spannungshöhe der Anlage ermitteln. Für Zählermonteure gibt es einen besonderen Spannungsprüfer mit eingebautem Belastungswiderstand, um die Funktion eines Zählers zu prüfen. Damit entfällt das gefährliche An- und Abklemmen eines getrennten Belastungswiderstandes Spannungsprüfer für Anlagen mit Nennspannungen über 1 kv sind einpolig; sie zeigen vorhandene Spannung durch das Aufleuchten

25 3 Arbeiten an elektrischen Anlagen 3.1 Die 5 Sicherheitsregeln... einer Lampe oder durch ein anderes optisches oder akustisches Signal an. Die zweipoligen Geräte zum Phasenvergleich dürfen nicht als Spannungsprüfer verwendet werden. Spannungsprüfer dürfen nur an Anlagen verwendet werden, deren Nennspannung in die auf dem Gerät angegebenen Grenzen fällt! Außerdem ist die auf dem Spannungsprüfer angegebene Anwendungsbeschränkung bzw. der Anwendungshinweis Nur in Innenanlagen verwenden, Bei Niederschlägen nicht verwenden, Auch bei Niederschlägen verwendbar zu beachten. Bild 11: Spannungsprüfer mit Glimmlampenanzeige für Innenanlagen Auch muss die zu jedem Spannungsprüfer gehörende Gebrauchsanleitung beachtet werden; Spannungsprüfer mit Glimmlampenanzeige dürfen nur in Innenanlagen mit Beleuchtungsstärken bis 1000 Lux verwendet werden (Bild 11). In helleren Räumen und im Freien genügt die Leuchtkraft der Glimmlampen nicht für eine sichere Wahrnehmbarkeit. Daher dürfen solche Spannungsprüfer dort nicht benutzt werden. Für diese Bereiche gibt es Spannungsprüfer mit Glühlampen oder Leuchtdioden oder mit akustischer Anzeige. Bei Geräten mit optischer Anzeige darf die Anzeige nicht allein durch das Licht verschiedener Farben wahrnehmbar gemacht werden, sondern sie muss zusätzlich noch weitere Merkmale wie die räumliche Trennung der Lichtquellen, unterschiedliche Formen des Lichtsignals oder Blinklicht aufweisen

26 3 Arbeiten an elektrischen Anlagen Die 5 Sicherheitsregeln Bild 12: Spannungsprüfer; a: mit optischer Anzeige; b: mit akustischer Anzeige Nicht an jeder Arbeitsstelle kann die fehlerfreie Anzeige eines Spannungsprüfers überprüft werden. Schadhafte Anzeigegeräte können zu einer lebensgefährlichen Fehlanzeige führen. Aber auch dagegen kann man sich sichern. So gibt es z. B. Spannungsprüfer mit einer Eigenprüfvorrichtung. Das ist eine Vorrichtung innerhalb des Spannungsprüfers, mit der wichtige Funktionen des Anzeigegerätes ohne äußere Spannungsquelle geprüft werden können Besitzen Spannungsprüfer eingebaute Energiequellen, und das ist bei heute gebräuchlichen elektronischen Spannungsprüfern mit optischer oder akustischer Anzeige (Bild 12) fast immer der Fall, so müssen sie bis zur Erschöpfung der Energiequellen eindeutig anzeigen, wenn nicht ihr Gebrauch durch selbsttätiges Abschalten oder durch Anzeige nicht betriebsbereit begrenzt wird.

27 3 Arbeiten an elektrischen Anlagen 3.1 Die 5 Sicherheitsregeln... Bild 13: Berührungslos wirkende Spannungsprüfer für 110, 220 und 380 kv Die Spannungsfreiheit darf auch mit Messgeräten festgestellt werden, ausgenommen Universalmessgeräte in energiereichen Anlagen. Das Einschalten einschaltfester Erdungsschalter kann auch als Feststellen der Spannungsfreiheit gelten. Bei Höchstspannungsfreileitungen können auch berührungslos wirkende Spannungsprüfer Fernprüfer (Bild 13) eingesetzt werden, wenn eine Fremdbeeinflussung ausgeschlossen werden kann. Bei Kabeln lässt sich an der Arbeitsstelle das Feststellen der Spannungsfreiheit mit Spannungsprüfern nicht immer durchführen. Aus diesem Grunde muss das freigeschaltete Kabel eindeutig bestimmt werden. Es darf vom Feststellen der Spannungsfreiheit an der Arbeitsstelle abgesehen werden, wenn das freigeschaltete Kabel, z. B. durch Kabelauslesegeräte oder festangebrachte Kabelmarkierungen, eindeutig ermittelt wird. Mit der Anwendung von Kabelauslesegeräten sind nur ausreichend unterwiesene Personen zu betrauen, die mit dem Umgang vertraut sind und dies regelmäßig tun. Können Kabel nicht eindeutig ermittelt werden, muss vor Beginn der Kabelarbeiten ein Kabelschneidgerät eingesetzt werden (Bild 14)

28 3 Arbeiten an elektrischen Anlagen Die 5 Sicherheitsregeln Bild 14: Hydraulische Kabelschneidvorrichtung mit Ansteuerung aus sicherer Entfernung Erden und Kurzschließen Das Erden und Kurzschließen der Anlagenteile, an denen gearbeitet werden soll, dient dem unmittelbaren Schutz aller dort Beschäftigten gegen die Gefahren des elektrischen Stromes. Die zum Erden und Kurzschließen verwendete Vorrichtung ist stets zuerst mit der Erdungsanlage oder einem Erder und dann erst mit dem zu erdenden Anlagenteil zu verbinden, wenn nicht Erdung und Kurzschließung gleichzeitig, z. B. mit einem Erdungsschalter, durchgeführt werden. Die Arbeitsstelle muss so abgesichert werden, dass zum einen ein Schutz bei versehentlichem Wiedereinschalten und zum anderen ein Schutz gegen Beeinflussungsspannungen (Influenz-, Induktions- oder Restspannungen) erreicht wird Alle Vorrichtungen und Geräte zum Erden und Kurzschließen müssen so beschaffen sein, dass sie einen sicheren Kontakt mit der Erdungsanlage sowie mit den zu erdenden und kurzzuschließenden

29 3 Arbeiten an elektrischen Anlagen 3.1 Die 5 Sicherheitsregeln... Anlageteilen gewährleisten und dem Kurzschlussstrom bis zum Ausschalten standhalten siehe nachstehende Übersicht. Stahlgerüste und -maste dürfen nur dann als Erdungs- und Kurzschließverbindung dienen, wenn sie den vorstehenden Bedingungen genügen. Erdung und Kurzschließung müssen von der Arbeitsstelle aus sichtbar sein. Andernfalls ist eine zusätzliche Erdung, Anzeigevorrichtung oder eindeutige Kennzeichnung an der Arbeitsstelle anzubringen. Bei Arbeiten an einer Unterbrechungsstelle ist zu ihren beiden Seiten zu erden und kurzzuschließen oder die Unterbrechungsstelle kurzschlussfest zu überbrücken und auf einer Seite zu erden und kurzzuschließen. Dies gilt nicht nur für Schaltanlagen, sondern auch für Freileitungen. Hier werden die Vorrichtungen zum Erden und Kurzschließen im Regelfall am selben Mast, auf dem gearbeitet wird, angebracht. Bei Arbeiten an Transformatoren muss an Ober- und Unterspannungsseiten geerdet und kurzgeschlossen werden, auch bei Spannungen unter 1000 V auf der Unterspannungsseite. Wird an Transformatoren mit angeflanschten Endverschlüssen gearbeitet, muss an den dem Transformator nächstgelegenen Schaltstellen der Ober- und Unterspannungsseite geerdet und kurzgeschlossen werden. Für die Dauer von Messungen darf die Erdung und Kurzschließung aufgehoben werden, falls es erforderlich sein sollte. Dann ist mit anderen geeigneten Maßnahmen für ausreichende Sicherheit zu sorgen. Messleitungen dürfen erst an die aktiven Teile herangeführt werden, nachdem die betreffenden Anlagenteile geerdet und kurzgeschlossen wurden. Neben diesen allgemeinen Vorschriften gelten noch Zusatzbestimmungen

30 3 Arbeiten an elektrischen Anlagen Die 5 Sicherheitsregeln Anlagen mit Nennspannungen bis 1000 Volt An diesen Anlagen, ausgenommen an Freileitungen, braucht im Regelfall nicht geerdet und kurzgeschlossen werden. Eine größere Sicherheit bietet natürlich die Erdung und Kurzschließung. Bild 15: Kurzschließvorrichtung mit 6 Klemmen zur Einbeziehung der Straßenbeleuchtungsleitungen in die Kurzschließung. Lange isolierte Handgriffe an den Anschließteilen gestatten eine Befestigung aus sicherer Entfernung. Besteht jedoch das Risiko, dass die freigeschaltete Anlage unter Spannung gesetzt werden kann, z. B. durch eine Ersatzstromversorgungsanlage, so muss geerdet und kurzgeschlossen werden. An Freileitungen müssen alle Leiter einschließlich Neutralleiter sowie Schalt- und Steuerdrähte (z. B. bei Straßenbeleuchtung) in unmittelbarer Nähe der Arbeitsstelle möglichst geerdet, auf jeden Fall aber kurzgeschlossen werden. Schaltdrähte für Straßenbeleuchtung führten schon oft zu Unfällen, wenn eine Arbeitsgruppe Straßenleuchten ausprobierte, während eine andere Kolonne am Ortsnetz arbeitete. Erdungs- und Kurzschließgeräte für Ortsnetze sollten daher immer fünf oder sechs Anschließteile besitzen (Bild 15), um mit einer Vorrichtung alle vorhandenen Leiter des Systems verbinden zu können Anlagen mit Nennspannungen über 1 kv Außer an der Arbeitsstelle muss an Freileitungen über 30 kv an jeder Ausschaltstelle, an Freileitungen über 1 bis 30 kv mindestens an einer Ausschaltstelle geerdet und kurzgeschlossen werden.

31 3 Arbeiten an elektrischen Anlagen 3.1 Die 5 Sicherheitsregeln... Beispiele für die Bemessung von Erdungs- und Kurzschließseilen in Wechsel- und Drehstromanlagen Querschnitt des Kupferseiles (mm 2 ) Tabelle Höchstzulässiger Kurzschlussstrom I K (A) während einer Dauer von 10 s s s s ,5 s Sind alle Ausschaltstellen mit kurzschlussfesten Erdungs- und Kurzschließgarnituren geerdet und kurzgeschlossen, darf an der Arbeitsstelle zur Erleichterung der Querschnitt der Arbeitserde 25 mm 2 Cu betragen. Wird bei Freileitungen über 1 bis 30 kv nur an einer Ausschaltstelle kurzschlussfest geerdet und kurzgeschlossen, muss die Erdung und Kurzschließung an der Arbeitsstelle so beschaffen sein, dass sie dem Kurzschlussstrom bis zum Ausschalten standhält (siehe Tabelle 1). Die Erdungs- und Kurzschließgeräte sind mit isolierenden Erdungsstangen an die Leiter heranzuführen. Auf gute Kontaktgabe an den Anschließstellen muss geachtet werden. Dies kann z. B. auch durch entsprechend geformte Anschließstellen erreicht werden. Bei Kabelarbeiten darf man vom Erden und Kurzschließen an der Arbeitsstelle absehen, doch muss dann an den Ausschaltstellen geerdet und kurzgeschlossen werden

32 3 Arbeiten an elektrischen Anlagen Die 5 Sicherheitsregeln Bei Übergang von Kabel auf Freileitung ist an der Übergangsstelle zu erden und kurzzuschließen Benachbarte, unter Spannung stehende Teile abdecken oder abschranken Das Arbeiten in der Nähe unter Spannung stehender Teile soll möglichst vermieden werden; es ist immer zu prüfen, ob nicht der spannungsfreie Zustand hergestellt werden kann. Ist die Vorgabe nicht zu erfüllen, müssen die aktiven Teile für die Dauer der Arbeiten, insbesondere unter Berücksichtigung von Spannung, Betriebsort, Art der Arbeit und der verwendeten Arbeitsmittel, durch Abdecken oder Abschranken geschützt werden. Abdeckungen müssen ausreichend isolierend und allen zu erwartenden mechanischen Beanspruchungen gewachsen sein. In Hochspannungsanlagen sollten Abdeckungen nicht zu nahe an unter Spannung stehenden Teilen angebracht werden. Empfehlenswert sind z. B. Isolierstoffplatten, Schutzgitter. Besteht die Gefahr einer Berührung mit unter Spannung stehenden Anlagenteilen, oder wird die Gefahrenzone erreicht oder unterschritten, dann muss das Material unbedingt ausreichende elektrische Festigkeit besitzen. Nach jeder Arbeit ist festzustellen, ob die elektrische Festigkeit durch mechanische oder elektrische Schädigungen gelitten hat Achten Sie immer darauf, dass alle unter Spannung stehenden Anlagenteile, die den Arbeitenden unmittelbar oder mittelbar (z. B. durch Werkzeuge, Werkstücke, Leitungsschienen, Baueisen, Leitern, Gerüstteile) gefährden, abgedeckt sind, wenn die Anlage nicht freigeschaltet werden kann. Lässt sich eine Abdeckung nicht anbringen, so ist auch für die benachbarten, unter Spannung stehenden Teile Spannungsfreiheit herzustellen.

33 3 Arbeiten an elektrischen Anlagen 3.1 Die 5 Sicherheitsregeln... Bild 16: Die eindeutige Kennzeichnung des Gefahrenbereiches hilft Schaltfeldverwechslungen zu vermeiden Bild 17: Gute Kennzeichnung der Arbeitsgrenzen in einer 110- kv-freiluft-schaltanlage Wichtig ist ferner eine ausreichende und eindeutige Kennzeichnung der Gefahrenbereiche. Flaggen, Absperrseile, Flatterleinen haben sich hier gut bewährt. Die Arbeitsstelle muss deutlich gekennzeichnet sein. Auch auf verschlossene, unter Spannung stehende Schaltfelder neben der Arbeitsstelle sollte deutlich hingewiesen werden, z. B. durch an den Türen befestigte Platten, eingehängte Ketten (Bild 16). In offenen Innenraum-Schaltanlagen ohne Zwischenwände sind die Schaltfelder, in denen gearbeitet wird, durch Einschiebwände oder -gitter von den Nachbarzellen zu trennen. Auch in Freiluftanlagen müssen die Arbeitsgrenzen deutlich gekennzeichnet werden. Ketten und Warnschilder aus wetterfesten Kunststoffen eignen sich gut hierfür (Bild 17)

34 3 Arbeiten an elektrischen Anlagen Die 5 Sicherheitsregeln Beispiel für schriftliches Freigabeverfahren... 32

35 3 Arbeiten an elektrischen Anlagen 3.1 Die 5 Sicherheitsregeln 3.2 Arbeiten in der Nähe unter Spannung stehender Teile Freigabeverfahren Die Arbeitsstelle darf erst nach dem Durchführen der 5 Sicherheitsregeln vom Arbeitsverantwortlichen zur Arbeit freigegeben werden, da sonst kein sicherer Schutz gegen elektrische Unfälle gewährleistet ist! Obwohl im Regelwerk das Freigabeverfahren nicht in schriftlicher Form gefordert wird, empfehlen wir dringend, das Verfahren zu dokumentieren, wie eine Vielzahl von EVUen es bereits handhabt. Ein Beispiel ist abgedruckt. Es unterstützt auch den betrieblichen Ablauf, da u. a. nach Arbeitsende das Entfernen aller Erdungs- und Kurzschließgarnituren gewährleistet wird. Dies gilt sinngemäß auch für Personen, die allein arbeiten. 3.2 Arbeiten in der Nähe unter Spannung stehender Teile Beim Arbeiten in der Nähe unter Spannung stehender Anlagenteile*) besteht immer eine große Gefahr des zufälligen Berührens dieser Teile. Arbeiten in der Nähe unter Spannung stehender Teile sind elektrotechnische Arbeiten, bei denen eine Person mit Körperteilen oder Gegenständen z. B. Werkzeug, Bauteil, Leiter die Annäherungszone D V (s. Tabelle 4), unterschreitet, ohne unter Spannung stehende Teile zu berühren oder bei Nennspannungen über 1 kv die Gefahrenzone D L siehe Tabelle 2 zu erreichen. Der Begriff in der Nähe ist sehr weit zu fassen. So sind auch im Hinblick auf die zu treffenden Sicherheitsmaßnahmen Höhe der Spannung, Anlagenbauweise, Personalauswahl, Platzverhältnisse und Art der auszuführenden Arbeit von Bedeutung. *) Vgl. BGV A2 (VBG 4) 6, 7 und DIN VDE Abschn

36 3 Arbeiten an elektrischen Anlagen Arbeiten in der Nähe unter Spannung stehender Teile Nennspannung bis Gefahrenzone D L in Abhängigkeit von der Nennspannung 1000 V über 1 bis 6 kv über 6 bis 10 kv über 10 bis 20 kv über 20 bis 30 kv über 30 bis 45 kv über 45 bis 66 kv über 66 bis 110 kv über 110 bis 220 kv über 220 bis 380 kv Grenze der Gefahrenzone (Abstand in Luft von unter Spannung stehenden Teilen) mm *) /2400 Innenraum- und Freiluftanlagen Innenraumanlagen Innenraumanlagen Freiluftanlagen Innenraum- und Freiluftanlagen *) Die Oberfläche des unter Spannung stehenden Teiles gilt als Grenze der Gefahrenzone. Das Berühren des Teiles ist gefahrbringend. Tabelle 2 Der beste Schutz wird erreicht, wenn auch bei den in der Nähe befindlichen unter Spannung stehenden Anlagenteilen der spannungsfreie Zustand gemäß den 5 Sicherheitsregeln (siehe Kap. 3.1) hergestellt und für die Dauer der Arbeit sichergestellt wird Ist eine Freischaltung nicht möglich, muss der erforderliche Schutz bei allen Anlagenteilen, gegen deren Berühren kein vollständiger Schutz besteht, unter Berücksichtigung von Spannung, Frequenz, Art der Arbeit und Personal entweder durch Schutzvorrichtungen, Abdeckung, Kapselung oder isolierender Umhüllung oder durch Abstand und Aufsichtführung gewährleistet werden. Bei Schutz durch Schutzvorrichtungen,... müssen diese so ausgewählt und angebracht werden, dass ausreichender Schutz gegen zu erwartende elektrische und mechanische Beanspruchung gegeben ist. Das Anbringen der Schutzvorrichtungen,... darf zu keiner erhöhten Per-

37 3 Arbeiten an elektrischen Anlagen 3.2 Arbeiten in der Nähe unter Spannung stehender Teile... sonengefährdung führen, ggfs. ist hierfür der spannungsfreie Zustand herzustellen, oder es sind die Festlegungen für das Arbeiten unter Spannung anzuwenden. Die Schutzvorrichtungen,... müssen sich in ordnungsgemäßem Zustand befinden und für die Dauer der Arbeiten sicher angebracht sein. Bieten solche Einrichtungen keinen vollständigen Schutz gegen direktes Berühren unter Spannung stehender Teile (bei Niederspannung weniger als IP 2X nach EN 60529), so müssen Laien, die in der Nähe dieser Teile arbeiten, beaufsichtigt werden. Bei Anwendung der Maßnahme Schutz durch Abstand und Aufsichtführung ist immer ein Abstand größer als D L einzuhalten, wobei Ort und Umfang der Arbeiten sowie Nennspannung der Anlage zu berücksichtigen sind. Der Arbeitsverantwortliche hat hierzu konkrete Vorgaben für die Auswahl des Personals, das die Arbeiten ausführen soll, und Vorgaben für den Arbeitsablauf festzulegen, damit sichergestellt ist, dass die Gefahrenzone D L beim Arbeiten nicht erreicht wird. Um hier die notwendigen Maßnahmen zu treffen, bedarf es guter Fachkenntnisse und zuverlässiger Mitarbeiter. Für bestimmte Arbeiten ist ein Mindestabstand größer als D L vorgegeben siehe Tabelle 3 Tabelle 3 aus den Durchführungsanweisungen zur BGV A2 (VBG 4) bzw. DIN VDE Tabelle 102. Nennspannung bis 1000 V über 1 bis 30 kv über 30 bis 110 kv über 110 bis 220 kv über 220 bis 380 kv Schutzabstände bei bestimmten Arbeiten Schutzabstand von unter Spannung stehenden Teilen ohne Schutz gegen direktes Berühren m 0,5 1,5 2,0 3,0 4,0 Tabelle

38 3 Arbeiten an elektrischen Anlagen Arbeiten in der Nähe unter Spannung stehender Teile Zu diesen Arbeiten zählen: Bewegen von Leitern und sperrigen Gegenständen besondere Arbeiten an Freileitungen Hochziehen von Material und Werkzeugen Korrosionsschutzarbeiten im Freileitungsbereich. Bei Bauarbeiten und sonstigen nichtelektrotechnischen Arbeiten, z. B. Montage-, Transport-, Anstrich- und Ausbesserungsarbeiten (mit Ausnahme der zu den elektrotechnischen Arbeiten zählenden), bei Gerüstbauarbeiten, Arbeiten mit Hebezeugen, Baumaschinen, Fördergeräten oder sonstigen Geräten und Bauhilfsmitteln sind die Schutzabstände nach der Tabelle 4 der Durchführungsanweisungen zu 7 BGV A2 (VBG 4) bzw. DIN VDE Tabelle 103 nicht zu unterschreiten. Liegen mehrere Stromkreise (Systeme) mit Nennspannungen über 1 kv auf einem gemeinsamen Freileitungsgestänge, sind bei Arbeiten am abgeschalteten Stromkreis außer Beachtung der Schutzabstände siehe Tabelle 4 die Stromkreise (Systeme) z. B. durch Nummern, Zeichen oder Farben zu kennzeichnen, um jede Verwechslung auszuschließen. Diese Sicherheitsmaßnahme kann dadurch ergänzt werden, dass die Arbeitenden z. B. Armbinden mit den Merkmalen des freigeschalteten Stromkreises tragen.... Tabelle 4 36 Annäherungszone D V in Abhängigkeit von der Nennspannung Nennspannung bis 1000 V über 1 bis 110 kv über 110 bis 220 kv über 220 bis 380 kv Schutzabstand von unter Spannung stehenden Teilen ohne Schutz gegen direktes Berühren m 1,0 3,0 4,0 5,0

39 3 Arbeiten an elektrischen Anlagen 3.3 Arbeiten an unter Spannung stehenden Teilen... Müssen Leitungen unterhalb der Arbeitsstelle unter Spannung bleiben, können Gefahren, z. B. durch herabfallende Werkzeuge, herabhängende Drähte oder Seile, entstehen, die durch entsprechend vorsichtige Arbeitsweise berücksichtigt werden müssen. Bei Arbeiten an Masten für Freileitungen mit Nennspannungen über 30 kv müssen vorhandene Fernmeldeleitungen an der Arbeitsstelle oder in der Nähe geerdet und kurzgeschlossen werden, auch wenn die Freileitungen bereits freigeschaltet sind. Vorher dürfen Fernmeldeleitungen keinesfalls berührt werden. Werden Leitungen oder Luftkabel in der Nähe unter Spannung stehender Leitungen gezogen, so ist die Entstehung von gefährlichen Induktionsspannungen und die Berührung bei kreuzenden Leitungen zu verhindern. Als Schutzvorrichtung empfehlen sich Holzgerüste, da Prelldrähte unterhalb der Leitungen nicht immer genügen. Alle Beschäftigten sind vor Beginn der Arbeiten ausführlich zu unterrichten, wobei auch der Arbeitsbereich genau anzugeben ist. Bei länger dauernden Arbeiten und bei jeder Änderung der Tätigkeit muss die Unterweisung wiederholt werden. Für Laien dürfen die Schutzabstände auf Tabelle 102 der DIN VDE (s. Tabelle 3) in Ausnahmefällen verringert werden, wenn eine Beaufsichtigung durch Elektrofachkräfte oder elektrotechnisch unterwiesene Personen des Betreibers sichergestellt ist. 3.3 Arbeiten an unter Spannung stehenden Teilen Arbeiten an unter Spannung stehenden Teilen können besonders gefährlich sein. Zwei Gefahren sind gegeben: Berühren der unter Spannung stehenden Anlagenteile sowie Auslösung von Lichtbogen... 37

40 3 Arbeiten an elektrischen Anlagen Arbeiten an unter Spannung stehenden Teilen durch Kurzschluss. Durch technische und organisatorische Maßnahmen ist das verbleibende Risiko so gering wie möglich zu halten. Erlaubt ist das Arbeiten an unter Spannung stehenden Teilen in Anlagen mit einer Spannung bis 50 Volt Wechselspannung oder 120 Volt Gleichspannung zwischen aktiven Teilen oder zwischen aktiven Teilen und Erde (aber auch hier Gefährdung durch Lichtbogen beachten), bei eigensicher errichteten Stromkreisen nach DIN VDE 0165, der Kurzschlussstrom an der Arbeitsstelle höchstens 3 ma Wechselstrom (Effektivwert) oder 12 ma Gleichstrom oder die Energie nicht mehr als 350 mj beträgt, wenn erhebliche Gefahren, z. B. für Leben und Gesundheit von Personen oder Brand- und Explosionsgefahren, abzuwenden sind (diese Arbeiten dürfen nur durch Elektrofachkräfte unter Beachtung der geeigneten Vorsichtsmaßnahmen ausgeführt werden). In explosionsgefährdeten Bereichen ist ein Arbeiten unter Spannung nur unter besonderen Bedingungen erlaubt; die Regelungen sind in der DIN VDE 0105 enthalten. Auch an Akkumulatoren ist das Arbeiten unter Spannung erlaubt, wenn geeignete Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden. Kurzschlüsse an großen Batterien können jedoch starke Lichtbogen verursachen und zu schweren Unfällen führen. Bei Nennspannungen über 50 Volt Wechselspannung oder 120 Volt Gleichspannung sind Arbeiten an unter Spannung stehenden Teilen nur auf besondere Anweisung einer verantwortlichen Elektrofachkraft mit Anweisungsbefugnis und nur bei Vorliegen von zwingenden Gründen zugelassen Zwingende Gründe für das Arbeiten an unter Spannung stehenden Teilen können z. B. vorliegen, wenn durch Wegfall der Spannung

41 3 Arbeiten an elektrischen Anlagen 3.3 Arbeiten an unter Spannung stehenden Teilen... eine Gefährdung von Leben und Gesundheit von Personen zu befürchten ist, in Betrieben ein erheblicher wirtschaftlicher Schaden entsteht, bei Arbeiten in Netzen der öffentlichen Stromversorgung, besonders beim Herstellen von Anschlüssen, Umschalten von Leitungen oder beim Auswechseln von Zählern, Rundsteuerempfängern oder Schaltuhren die Stromversorgung unterbrochen würde, bei Arbeiten an oder in der Nähe von Fahrleitungen der Fahrbetrieb unterbrochen würde, Fernmeldeanlagen einschließlich Informationsverarbeitungsanlagen oder wesentliche Teile davon wegen Arbeiten an der Stromversorgung stillgesetzt werden müssten und dadurch mittel- oder unmittelbar Gefahr für Leben und Gesundheit von Personen sowie Schäden an Sachwerten hervorgerufen werden könnten, Störungen in Verkehrsanlagen hervorgerufen werden, die zu einer Gefahr für Leben und Gesundheit von Personen sowie Schäden an Sachwerten führen könnten. Wenn in einem Betrieb bei Vorliegen von zwingenden Gründen unter Spannung gearbeitet werden soll, muss der Unternehmer in einer Grundsatzentscheidung festlegen welche Arbeiten unter Spannung ausgeführt werden sollen, welche verantwortliche Elektrofachkraft für die sichere Ausführung der Arbeiten unter Spannung zuständig ist. Falls die für die sichere Ausführung der betrieblichen Arbeiten verantwortliche Elektrofachkraft dann im Einzelfall nicht selbst die Anweisung für das Arbeiten unter Spannung gibt, muss außerdem festgelegt sein, welche ausgebildeten Personen z. B. Meister diese Anweisung geben dürfen. Keinesfalls darf jemand ohne Auftrag an unter Spannung stehenden Anlagenteilen arbeiten. Montagearbeiten unter Spannung dürfen bei Vorliegen zwingender Gründe nur von dafür ausgebildeten Elektrofachkräften ausgeführt... 39

42 3 Arbeiten an elektrischen Anlagen Arbeiten an unter Spannung stehenden Teilen werden. Sie müssen das Arbeiten an unter Spannung stehenden Teilen sowie die Anwendung der Sicherheitsmaßnahmen beherrschen. Für alle Montagearbeiten sind entsprechende Arbeitsanweisungen aufzustellen. Für die Dauer der Arbeiten müssen geeignete Körperschutzmittel und Schutzvorrichtungen benutzt werden; sie müssen der Art der Arbeit, der Spannungshöhe, den Gefahren durch Körperdurchströmung oder durch mögliche Lichtbogen im Kurzschlussfall und den Umgehungsbedingungen angepasst sein. Hierzu gehören z. B. isoliertes Werkzeug, isolierende Schutzkleidung, Material zum Abdecken von aktiven Teilen und die Gummimatte zur Standortisolierung. Die persönliche Schutzausrüstung einschließlich Gesichtsschutz schützt auch bei einem Lichtbogen. Selbstverständlich dürfen Schutzausrüstungen und isolierende Hilfsmittel keine Schäden aufweisen; sie sind stets vor Gebrauch auf offensichtliche Beschädigungen zu prüfen. Die isolierende Schutzbekleidung muss außerdem mindestens jährlich, isolierende Schutzhandschuhe alle sechs Monate durch eine Elektrofachkraft auf sicherheitstechnisch einwandfreien Zustand geprüft werden. Isolierte Werkzeuge sind getrennt von anderen Werkzeugen aufzubewahren (Bild 18) Bild 18: Besondere Werkzeugtasche mit isoliertem Werkzeug für Arbeiten an unter Spannung stehenden Teilen In feuergefährdeten Betriebsstätten und Lagerräumen ist das Arbeiten an unter Spannung stehenden Teilen auch nur in Sonderfällen und nur dann zulässig, wenn sichergestellt ist, dass im Arbeitsbereich keine Brandgefahr besteht.

43 3 Arbeiten an elektrischen Anlagen 3.4 Bedienen elektrischer Anlagen Bedienen elektrischer Anlagen Eine elektrische Anlage mit vorhandenen vorschriftsmäßigen Schutzeinrichtungen lässt sich gefahrlos bedienen, wenn die einschlägigen Anweisungen genau beachtet werden. Schwere Unfälle können durch falsche Reihenfolge der Schalthandlungen oder Verwechslung von Anlageteilen entstehen. Daher muss bei Schalthandlungen größeren Umfangs ein Schaltprogramm vorher festgelegt sein. Es dürfen nur die für das Bedienen bestimmten Hilfsmittel benutzt werden und nur die zum Bedienen notwendige Anzahl von Personen darf anwesend sein, wenn es sich um Schalthandlungen mit Gefährdung durch mögliche Störlichtbogen handelt. Dies gilt zumindest solange der Lichtbogenschutz beim Bedienen von Hochspannungsanlagen gemäß DIN VDE 0101 Abschnitt 4.4 noch nicht gewährleistet ist. Gemäß BGV A2 (VBG 4), Anhang 1 Pkt. 2 bestand hierzu eine Nachrüstpflicht bis Bedienen elektrischer Anlagen und Betriebsmittel ist dem Grundsatz nach jede Tätigkeit, die an Einstell-, Schalt- und Steuerorganen durchgeführt wird, z. B. Schalten eines Leistungsschalters, Quittieren eines Melderelais, Einschalten eines Lichtschalters, Einstellen der Schaltzeit an einer Schaltuhr in einer Schaltanlage. Dies sind somit alle Tätigkeiten, die der bestimmungsgemäßen Betriebsführung dienen. Es wird unterschieden zwischen dem Bedienen bei vollständigem und nur teilweisem Berührungsschutz. Sollen Laien betriebsmäßige Bedienvorgänge ausführen, muss vollständiger Berührungsschutz bestehen, z. B. beim Betätigen eines Tasters auf einem Steuerpult oder eines RCD in einem Verteilerkasten

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