Integration. Olympia: Ein Traum wird wahr VELUX EHF FINAL4. Handballverbandes Mittelrhein

Transkript

1 Magazin Ausgabe Nr. 4 Mai Euro HVMDas Magazin des Handballverbandes Mittelrhein Integration Interkulturelle Öffnung als Herausforderung für den deutschen Handball? Foto: Thomas Schmidt VELUX EHF FINAL4 Ein Blick auf die Finalspiele in der Kölner LANXESS arena Olympia: Ein Traum wird wahr Im Gespräch mit der Ex-Leverkusenerin Lyn Byl

2 26./27. Mai 2012 LANXESS arena Köln Ticket-Hotline Tickets online auf ehffinal4.com

3 Vorwort xxxx Inhalt News... 6 Hallenproblem beim VfL Gummersbach +++ Harz: Pilot-Projekt in Köln? +++ HVM-Talente schnuppern DHB-Luft +++ HVM All Star Spiele Pia Adams für Deutschland Jahre TV Ollheim 1912: 80 Jahre Handball Euro für die Handballjugend +++ Spielgemeinschaften: Aus zehn mach fünf +++ Mädchen verkaufen sich stark und schnuppern an Sensation +++ Jungs, Mädchen und Mahé offiziell verabschiedet HVM - Die Meister auf einen Blick Das letzte Saisonspiel wurde abgepfiffen und der letzte Meister ermittelt. Zum Abschluss der Spielzeit 2011/2012 hat sich das HVM-Magazin bei den Titelgewinnern umgehört: von großen Würfen, geplanten Siegesserien und unbeabsichtigten Titelgewinnen. Neuanfang in Dormagen Ab der kommenden Saison ist der traditionelle Name TSV Bayer Dormagen wieder Teil der 3. Liga. Der DHC Rheinland ist Geschichte. Schiedsrichter: Vom Aussterben bedroht? Der Schiedsrichter-Gilde im HVM geht es wie anderen Handballverbänden oder Sportarten: Es gibt zu wenige Unparteiische diejenigen, die sich der Leitung der Spiele verschreiben, halten als schwarze Schafe her. Wettkampf um Europas Krone Wenn am 26. und 27. Mai in der Kölner LANXESS Arena das wichtigste Turnier im europäischen Clubhandball ausgespielt wird, stehen der AG Kopenhagen, Atlético Madrid sowie die deutschen Mannschaften THW Kiel und Füchse Berlin im Mittelpunkt. Zukunftssicherung dank Multikulti? Statistisch gesehen wird in Deutschland jedes dritte Kind mit Migrationshintergrund geboren. Der Anteil von Handballern mit Migrationshintergrund scheint jedoch gering gerade diese Zielgruppe kann für die Sportart jedoch überlebenswichtig werden. Wir müssen alle erreichen! DHB-Bundeslehrwart Jens Pfänder im Interview mit dem HVM-Magazin Fünf Fragen, fünf Antworten Das HVM-Magazin hat sich jeweils bei drei Amateur- und Profi-Handballern umgehört, die ihre Wurzeln in den verschiedensten Ländern der Welt haben und in Deutschland Handball spielen: News Deutsche Krebshilfe Mitmachaktion: Jeder Euro zählt! +++ Ersteigern Sie sich Ihr Erinnerungs-stück vom VELUX EHF FINAL4! +++ IHF Handball Challenge 12 zu gewinnen +++ VELUX EHF FINAL4 Charity-Golfturnier +++ VELUX EHF FINAL4: Treffpunkt mit den Stars am HANDBALL HILFT!-Stand Etwas Besseres konnte mir nicht passieren Die ehemalige Bundesligaspielerin des TSV Bayer 04 Leverkusen, Lyn Byl, lebt momentan ihren großen Traum: Seit Juni 2011 trainiert sie mit der britischen Nationalmannschaft auf die diesjährigen Olympischen Spiele und ist damit die einzige deutsche Handballspielerin, die in London dabei sein wird. Im Interview mit dem HVM-Magazin spricht Byl über ihren großen Schritt, den britischen Handball und auch darüber, wie es für sie nach Olympia weitergeht. Harz-Reinigung: Wisch und weg! Handballer profitieren vom Harz als Haftmittel, für den Hallenboden kann es jedoch unangenehme Folgen haben. Aber: Jeder Indoor-Sportboden ist pflegeleicht, er muss lediglich nach Vorgabe mit speziellen Mitteln behandelt werden. Der Handball ist mein Lebensinhalt Manfred Klinkenberg engagiert sich seit mehr als 60 Jahren für den Handball und ließ sich auch durch einen Schicksalsschlag nicht aufhalten. Handballkreis Köln/Rheinberg Fortbildungsmaßnahme im Bereich Kinderhandball +++ Kreis-Jugendsieger stehen fest +++ Doppelsieg für den Longericher SC Handballkreis Oberberg Nichts für Weicheier! +++ Talentschmieden Nümbrecht und Gummersbach erfolgreich +++ Gipfeltreffen im Oberberg Handballkreis Bonn/Euskirchen/Sieg Zukünftige Landesligisten: HSV Troisdorf und TV Kuchenheim +++ Weibliche Jugend auf HVM-Ebene erfolgreich +++ TSV Bonn überraschend Pokalsieger SG Ollheim/Straßfeld siegt bei den Frauen +++ Schulhandballturniere in Kooperation mit den Kommunen Handballkreis Aachen/Düren C-Jugend männlich: Showdown in der Kreisliga +++ Souverän zum Meistertitel +++ HSG Würselen erfolgreich Das Projekt Jugend muss bis zum Schluss umgesetzt werden In dieser Rubrik stellen wir Persönlichkeiten vor, die einen besonderen Bezug zum HVM haben. In dieser Ausgabe: Andreas Thiel, ehemaliger Weltklasse-Torwart und Abteilungsleiter von Bayer Leverkusen Handball. Stretching: Mythos und Wahrheit Im HVM-Magazin gibt Prof. Dr. Klaus Baum wertvolle Trainingstipps für ambitionierte Handballspieler. In dieser Ausgabe geht es um die Hintergründe beim Dehnen. Neues Gewinnspiel Gesucht wird der HVM-Fan. Wer sich im farbigen Bereich wiederfindet, erhält die nächsten drei HVM-Magazine kostenlos zugeschickt. Liebe Handballfreunde, die letzten Spiele der Saison sind beendet und die Spielzeit hat uns wieder viele unvergessliche Momente beschert. Meine Gratulation geht an die Mittelrheinmeister aus dem Jugend- und Seniorenbereich, die die Saison 2011/2012 erfolgreich mit Titelgewinnen abschließen konnten. Bei aller Freude für die Titelträger gibt es aber auch Schattenseiten. Der Sprung aus der Oberliga in die 3. Liga scheint weiterhin zu groß. Leider wagt erneut keine Frauenmannschaft diesen Schritt. Auch wenn ich die Vereine verstehe, empfinde ich es als problematisch, wenn ein sportlicher Erfolg aufgrund der finanziellen Rahmenbedingungen nicht genutzt werden kann. Das ist ja auch nicht allein Problem des HVM, sondern auch im HV Niederrhein hat sich kein aufstiegswilliger Verein gefunden. In der letzten Ausgabe haben wir die Frage in den Raum gestellt, ob der Mädchen- und Frauenhandball in Richtung Bedeutungslosigkeit rutscht. Der deutsche Handball generell darf sich nicht auf den traditionell starken Mitgliederzahlen ausruhen. Dass motivierter Nachwuchs nachrückt, ist heutzutage keine Selbstverständlichkeit. Unter den Kindern und Jugendlichen befindet sich im Gegensatz zu früher ein höherer Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund, die nicht über ihre Familien an den Handball herangeführt werden und denen die traditionelle Bindung an den Handball fehlt. Statistisch gesehen wird heute jedes dritte Kind in Deutschland mit Migrationshintergrund geboren. Wie aber können diese Barrieren genommen und Kinder für den Handball begeistert werden? Wir, die an der Basis des Handballs arbeiten, müssen uns diese Frage stellen. Vor allem aber Antworten finden, wie wir diesen Kindern unseren Sport näher bringen können. Ich möchte noch die Gelegenheit nutzen und das tolle Abschneiden unserer Auswahlmannschaften erwähnen. Die Mädchen Jahrgang 1997 haben sich bei der Länderpokal-Vorrunde hervorragend verkauft. Sie haben bewiesen, dass unsere Mädchen auf Bundesebene konkurrenzfähig sein können. Auch die Leistung der Jungen Jahrgang 1995 ist nicht hoch genug einzuschätzen. Der dritte Rang in der Endrunde ist eine herausragende Platzierung die beste seit Jahren. Abschließend möchte ich allen Handballerinnen und Handballern eine erholsame Sommerpause wünschen, bevor die Saisonvorbereitung 2012/2013 vor der Tür steht. 3 Ihr Lutz Rohmer

4 Perfekt: Der VfL Gummersbach (hier Regisseur Kentin Mahé) hat in einer turbulenten Bundesligasaison vorzeitig den Klassenerhalt gesichert.

5 Foto: Thomas Schmidt

6 News Hallenproblem beim VfL Gummersbach Der VfL Gummersbach hat zur kommenden Saison ein Hallenproblem. Nach derzeitigem Stand wird der Bundesligist seine Partien zukünftig nicht mehr in der Eugen-Haas-Halle austragen dürfen, da die Spielstätte nicht mehr den Anforderungen der Handball-Bundesliga (HBL) entspricht. Zur kommenden Spielzeit 2012/2013 hat sich der Ligaverband HBL dazu entschlossen, die Anforderungen für Hallen der ersten Bundesliga anzuheben, um das Produkt Handball attraktiver zu gestalten. Einer der Betroffenen ist nun der VfL Gummersbach, mit der in die Jahre gekommenen Eugen-Haas-Halle. So wie die Halle jetzt da steht, wird dort kein Liga-Spiel ausgetragen, wird HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann vom Sender Radio Berg zitiert. Die neuen Anforderungen würden für alle Bundesligisten gleichermaßen gelten, sodass auch der VfL Gummersbach mit keiner Ausnahme zu rechnen habe, so Bohmann weiter. Die neuen Anforderungen sehen nicht nur eine Mindestkapazität von Zuschauern vor, sondern auch einen Ausbau auf beiden Längsseiten des Spielfeldes. Darunter versteht die HBL jeweils eine Tribüne mit sieben übereinander angeordneten Sitzplatzreihen. Da die Zuschauer fassende Halle in Gummersbach diesen Anforderungen nicht entspricht, beschäftigt sich der Erstligist laut VfL-Geschäftsführer Axel Geerken bereits mit Alternativen. Zwar verfügen die Gummersbacher mit dem geplanten Neubauprojekt Schwalbe- Arena bereits über einen Zukunftsplan. Die neue Spielstätte wird aber erst ab der übernächsten Saison zur Verfügung stehen. Für die Übergangsphase müsste entweder die bestehende Eugen-Haas- Halle umgebaut werden oder in eine andere Spielstätte ausgewichen werden. Da ein Umbau höhere Investitionen erforderlich machen würde, erscheint ein Umzug angesichts des anstehenden 10,4 Millionen Euro teuren Neubauprojekts als die wirtschaftlichere Lösung. Wir werden nicht in eine andere Halle ausweichen, lässt sich Geerken derzeit noch nicht von einem Umzug begeistern. Foto: Arnold Manz Harz: Pilot- Projekt in Köln? Die jungen Talente des DHB-Sichtungslehrgangs. HVM-Talente schnuppern DHB-Luft Gleich vier Talente aus dem HVM-Gebiet haben am DHB-Sichtungslehrgang Jahrgang 1997 im hessischen Grünberg teilgenommen. Kim Braun (KTSV Eupen), Ramona Ruthenbeck (TSV Bayer 04 Leverkusen) und Paula Ohm (TSV Bonn rrh.) sowie Torhüterin Vanessa Fehr (Birkesdorfer TV) hatten vom DHB eine Einladung für den Lehrgang erhalten und trainierten vom 10. bis 13. April unter der Leitung von Jugend-Bundestrainerin Ute Lemmel, DHB-Trainer Arnold Manz und Torwarttrainer Wieland Schmidt. Die Talente des Jahrgangs 1997, die sich für die neue weibliche Jugend-Nationalmannschaft empfehlen konnten, begannen bereits um kurz nach sieben Uhr mit dem Frühsport. Danach gab es Haferbrei zum Frühstück, erzählt Vanessa Fehr. Mit dem Frühstücksgericht stärken sich andere erfolgreiche Handballnationen täglich, heißt es. Während der folgenden anstrengenden Trainingseinheiten gab es immer wieder Blöcke, die die Mädchen nutzen konnten, um Hausaufgaben zu machen. Im Anschluss schilderte das Trainerteam den Nachwuchsspielerinnen die gewonnen Eindrücke. Sie waren mit meiner Technik und meinem Wurfverhalten sehr zufrieden. Ich muss aber noch an meiner Physis arbeiten, erzählt Paula Ohm. Die Berichterstattung im HVM-Magazin über Haftmittel im Handball hat der Entwicklung beim Gebrauch von Handball-Harz offenbar eine neue Bewegung gegeben. Der HVM und der Handballkreis Köln-Rheinberg befinden sich in intensiven Gesprächen mit der Kölner Sportverwaltung über die Zulassung von Haftmitteln. Im Ergebnis zeichnet sich ab, dass in der kommenden Saison in ausgesuchten Kölner Hallen ein Modellversuch, in dem in diesen Hallen mit Haftmittel gespielt werden kann, stattfinden könnte, bestätigt Horst Meyer, stellvertretender Leiter des Kölner Sportamts. Das Pilot-Projekt bietet die Chance, durch disziplinierte Benutzung von Haftmitteln einen großen Schritt in Richtung erlaubte Nutzung zu gehen, gibt sich HVM-Präsident Lutz Rohmer optimistisch, dass in naher Zukunft unterhalb der höchsten Spielklassen Haftmittel verwendet werden dürfen. Diese Möglichkeit sollten wir nicht verspielen. Informationen über die Reinigung von Haftmittel-Rückständen auf Sportböden finden Sie auf Seite 32. 6

7 News HVM All Star Spiele 2012 Am 10. Juni 2012 machen die jährlichen All Star Spiele Station in Würselen-Bardenberg. Ab 14 Uhr versammeln sich die besten Spieler aus dem HVM-Gebiet in der Walter-Rütt-Sporthalle. Passend zum zehnjährigen Jubiläum wird das Event erstmals vom Handballverband Mittelrhein in Zusammenarbeit mit dem VfL Bardenberg ausgetragen. Während das erste Spiel zwischen den All Stars der beiden Landesligen bereits feststeht, werden aktuell noch attraktive Gegner für die Spieler der Verbandsliga und Oberliga All Stars gesucht. Fix sind bereits die Athleten und die Most Valuable Player, die traditionell über das Online-Portal mittelrheinhandball.de ermittelt wurden. Von den Trainern der jeweiligen Ligen wurde in der Oberliga Mike Ribbe von der HSG Rheinbach/Wormersdorf zum besten Spieler gewählt, bei den Oberliga-Frauen gewann Anne Zellmer (Pulheimer SC). In der Verbandsliga sprachen sich die Trainer für Philipp Nebeling (Dünnwalder TV) aus. Während in der Landesliga A Jakob Ernst (TV Birkesdorf) und in der Landesliga B Miroslav Dvoroznak (TV Jahn Wahn) ausgezeichnet wurden. Alle Informationen über die in die All Star Spiele gewählten Sportler finden Sie unter mittelrheinhandball.de Pia Adams für Deutschland Nachwuchs-Bundestrainerin Ute Lemmel hat Mitte April ihren Kader für die Länderspiele am 24. und 25. Mai gegen Tunesien und die Schweiz in Steinbach nominiert. Auch Pia Adams von Bayer Leverkusen gehört erneut zum 18-köpfigen DHB-Kader. Die 16-Jährige wird außerdem vom 26. bis 27. Mai 2012 an der Sparkassen-Trophy der weiblichen Jugend 1996/97 teilnehmen. Für Adams ist es bereits die zweite Berufung in das Nationalteam. In ihren ersten drei Einsätzen erzielte die Rückraumspielerin insgesamt zehn Treffer. Zum Jubiläum gab es für den TVO neue Trainingsanzüge. 100 Jahre TV Ollheim 1912: 80 Jahre Handball Der TV Ollheim feiert in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen. Die Jubiläumsfeierlichkeiten beginnen am 30. Juni 2012 mit einem Livekonzert der bayerischen Partyband GRUMIS im Ollheimer Dorfhaus. In diesem Rahmen werden auch Ehrungen für zum Teil über 60-jährige Vereinstreue durchgeführt. Als sportlicher Höhepunkt der Jubiläumsfeier sind ein Spiel der ersten Herrenmannschaft gegen eine Auswahl der Weltmeistermannschaft von 2007 sowie eine Partie der Frauenmannschaft gegen einen Damen-Bundesligisten angedacht. Abgerundet wird das Jubiläum am 26. August mit einem großen Kinder- und Jugendtag auf dem Ollheimer Sportplatz. Gegründet wurde der Verein, wie zahlreiche Vereine um die Jahrhundertwende, als Turnverein. Doch schnell entwickelte sich eine Faustball- und im Jahre 1932 auch Euro für die Handballjugend eine Feldhandballabteilung. Hier spielte die Herrenmannschaft in den Siebzigerjahren auch einige Jahre in der Oberliga. Danach verlagerte sich das Handballspiel zunehmend in die Halle. Seit Gründung einer Spielgemeinschaft mit dem SC Straßfeld im Jahre 1989 geht der TV Ollheim als SG Ollheim-Straßfeld auf Torejagd. Größte Vereinserfolge waren der Aufstieg der Herrenmannschaft in die Oberliga im Jahre 2001 und der Aufstieg der Damenmannschaft in die Oberliga im Jahre Derzeit nehmen insgesamt fünf Senioren- und zwölf Jugendmannschaften am Spielbetrieb teil. Die erste Herrenmannschaft spielt in der Verbandsliga und die erste Damenmannschaft in der Oberliga. In der erfolgreichen Jugendarbeit gelang in den vergangenen Jahren mehrfach die Qualifikation zur Verbands- und Oberliga. Im Rahmen der Finalturniere um den Deutschen Länderpokal 2012 der weiblichen Jugend in Baunatal und der männlichen Jugend in Rotenburg an der Fulda überreichte der Vorsitzende des Freundeskreises des Deutschen Handballs (FDDH), Henning Opitz, symbolisch einen Scheck in Höhe von Euro an die Deutsche Handballjugend. Den Scheck nahmen DHB-Jugendkoordinator Christian Schwarzer und DHB-Jugendsprecher Daniel Bauer entgegen. Mit dem bisher höchsten Förderbetrag in der 21-jährigen Geschichte des FDDH werden in diesem Jahr sechs Projekte der DHB-Jugend und weitere 18 Projekte in 16 verschiedenen Verbänden unterstützt. Darunter sind neben Jugendcamps, Jugendsprecheraktionen, Anti-Sucht-Kampagnen, Mädchen- und Schulhandballaktivitäten, Ausbildungen zu Schülermentoren, Kinderolympiaden, DHB-Talent-Sichtungen in Kienbaum und Ruit sowie DHB-Länderpokalfinal- Turniere auch Zuwendungen an vier Vereine, denen kürzlich das Gütesiegel Ausgezeichnete DHB-Jugendarbeit verliehen worden ist. Auch der Handballverband Mittelrhein profitiert von der Förderung. Der FDDH stellte dem Verband 750 Euro für eine Leistungsdiagnostik zur Verfügung. 7

8 News Spielgemeinschaften: Aus zehn mach fünf Gleich zehn Vereine aus den Kreisen Oberberg, Köln und Bonn/Euskirchen/ Sieg entschlossen sich, für die kommende Spielzeit Jugendspielgemeinschaften zu bilden. Die Gründe dafür sind unterschiedlich. Ab 2012/2013 wollen sich die männlichen A-Jugendlichen des TV Bergneustadt und TV Strombach als starke Gemeinschaft für die Bundesliga qualifizieren. Die Kooperation kam auf Wunsch der Nachwuchsspieler zustande, erklärt Strombachs Abteilungsleiter Hartmut Markeli, dass primär der Leistungsgedanke ausschlaggebend war. Die Jugendlichen kennen sich aus der Schule und sollen grundsätzlich dem Stammverein treu bleiben. Die JSG Gummersbach/Strombach im Bereich der weiblichen A-Jugend wurde dagegen aus der Not geboren. Beide Vereine haben im Moment wenige Spielerinnen, erläutert Markeli die Hintergründe. Die B-Jugendlichen mussten immer wieder in der A-Jugend aushelfen. Das führte auf Dauer zu einer zu hohen Belastung, so Markeli. Durch den Aufstieg des VfL Gummersbach kann die Frauenmannschaft auf eine breitere und bessere Basis zurückgreifen. Der Zusammenschluss zwischen dem TV Euenheim und dem TV Kuchenheim ist dagegen von einer brisanten Historie geprägt. Noch in den erfolgreichen 1980er Jahren galten die beiden Vereine als verbitterte Ortsnachbarn. Um die männliche und weibliche Jugend besser zu fördern, bilden die beiden Clubs mittlerweile die HSG Euskirchen. Ab sofort bündeln wir die Kompetenzen, die in beiden Vereinen vorhanden sind, erklärt der neugegründete Verein in einer Presseerklärung. Insgesamt elf Jugendmannschaften werden für die HSG spielen. Da es auch außerhalb des weiblichen Handballsports schwer ist, Jugendmannschaften zu bilden, entwickelte sich beim TuS Ehrenfeld 65 und TK Nippes eine Zusammenarbeit im Nachwuchsbereich. Gerade in der Großstadt gibt es ein unheimliches Überangebot an Nebenaktivitäten. Viele Kinder sind schon in zwei bis drei Vereinen, erklärt Helmut Peters, verantwortlicher Leiter der JHSG Ehrenfeld/Nippes, warum beide Vereine in der männlichen Jugend kooperieren. Obwohl in den letzten Jahren der SSV Nümbrecht und der CVJM Oberwiehl in der D- und C-Jugend jeweils gute Mannschaften bildeten, entschlossen sich die Verantwortlichen, für die weibliche Jugend A und B eine Jugendspielgemeinschaft zu bilden. Die Kader waren dünn besetzt und Abgänge nur schwer zu verkraften, so Ulrich Schmidt. Zudem spielen in Oberwiehl und Nümbrecht aktuell sieben HVM- Kaderspielerinnen. Und auch die männlichen A-Jugendmannschaften vom SSV Nümbrecht und TV Oberbantenberg gehen aus denselben Gründen in der nächsten Saison als JSG Oberberg-Süd gemeinsame Wege, bestätigt Oliver Dax vom SSV Nümbrecht. Bronze: HVM wird Dritter beim Länderpokal Großer Jubel bei den HVM-Jungen Die HVM-Auswahl Jungen Jahrgang 1995 gehört zu den drei besten Nachwuchsmannschaften Deutschlands. In der Endrunde um den Länderpokal belegte die Mannschaft von Pascal Mahé und Hendrik Geffert den dritten Platz. Es war das vierte Spiel für die HVM- Jungen innerhalb von etwas mehr als 24 Stunden und das spannendste des Finalturniers, das vom 22. bis 25. März 2012 in Rotenburg an der Fulda ausgetragen wurde. Aus Sicht des HVM aber auch das bitterste. Nach einer kampfbetonten ersten Foto: Thomas Schmidt Halbzeit mit ständig wechselnder Führung lag der HVM zur Pause mit einem Zähler zurück. Der Handballverband Bayern führte im Spiel um den Einzug ins Endspiel mit 12:11 und zog nach dem Seitenwechsel zunächst davon. Der HVM konnte den deutlichen Rückstand jedoch aufholen und das Spiel erneut ausgleichen. Da nach Ablauf der regulären Spielzeit (25:25) kein Sieger ermittelt werden konnte, musste das Siebenmeterwerfen entscheiden. Letztendlich hatte Bayern das glücklichere Händchen und zog durch ein 32:31 ins Finale ein dem HVM blieb nur das Spiel um die Bronzemedaille gegen Sachsen-Anhalt. Während das Team Sachsen-Anhalt den HVM im abschließenden Gruppenspiel noch mit 27:26 besiegen konnte, zeigte die Mittelrhein-Auswahl Charakter und gewann mit 37:29. Das war eine gute Reaktion auf die Niederlage im Halbfinale. Wir haben unser bestes Spiel gezeigt, lobte HVM-Trainer Pascal Mahé die geschlossene Mannschaftsleistung. Im Anschluss setzte sich Bayern im Finale deutlich mit 37:22 gegen die die Berliner Auswahl durch. Neben der Niederlage gegen Sachsen-Anhalt hatte sich der HVM über Siege gegen die Vertretungen aus Südbaden und Hessen durchgesetzt. Zunächst konnte Südbaden mit 30:24 (17:10) besiegt werden, bevor auch Hessen mit 28:21 in die Schranken gewiesen werden konnte. Für ein Novum sorgte Tim Suton. Der zu dem Zeitpunkt erst 15-Jährige erzielte gegen Sachsen mit 19 Toren mehr als die Hälfte der insgesamt 26 Treffer. 8

9 News Mädchen verkaufen sich stark und schnuppern an Sensation Länderpokal: Dahin gehen, wo es weh tut! Foto: Norbert Elias Die HVM-Mädchen des Jahrgangs 1996 erreichten bei der Länderpokal-Vorrunde im nordfriesischen Garding den vierten Platz. Vom 21. bis 22. Januar kämpfte der HVM gegen die Landesverbände Baden, Bayern, Thüringen und Gastgeber Schleswig-Holstein um zwei der insgesamt acht Finaltickets. Als klarer Außenseiter war die Mannschaft um das Trainergespann Katrin Thiet und Frowin Fasold in den hohen Norden gereist Wir wollten uns so teuer wie möglich verkaufen, erklärt Thiet. Letztendlich überraschte der HVM- Nachwuchs und schnupperte sogar an einer Überraschung es fehlte lediglich an Fortune. Im letzten Gruppenspiel gegen Bayern benötigte das HVM-Team einen Sieg, musste sich nach aufopferungsvollem Kampf aber mit 24:25 geschlagen geben. Nach starkem Start in die Begegnung musste der HVM dem engen Spielplan Tribut zollen und konnte die frühe Führung nicht bis zur Pause halten. Im Lauf des Spiels machte sich bemerkbar, dass Bayern zu diesem Zeitpunkt ein Spiel weniger absolviert hatte, und der HVM geriet mit fünf Toren ins Hintertreffen. Die Mannschaft hat bis zum Ende toll weitergekämpft, zeigt sich Thiet beeindruckt von der Willenskraft ihrer Mädchen, die innerhalb der letzten fünf Minuten den Rückstand noch auf ein Tor verkürzen konnten. Schade, dass wir die Sensation gegen eine starke bayerische Mannschaft nicht mehr gepackt haben, gibt sie sich aber enttäuscht vom unglücklichen Ende der Auswahllaufbahn ihrer HVM-Mädchen im Landeskader. Dennoch will sie ihrem Team keinen Vorwurf machen und zieht ein positives Fazit: Das Team hat sich fantastisch entwickelt und gezeigt, wie viel Potenzial auch in den Mädchenmannschaften des HVM steckt. Allein die positive Tordifferenz bestätigt, dass sich die HVM-Auswahl nicht mehr vor den anderen Landesverbänden verstecken muss. Innerhalb eines Jahres konnte der Nachwuchs auf taktischer und technischer Ebene die Lücke zur Konkurrenz schließen. Allein im athletischen Bereich waren wir etwas unterlegen, aber auch hier haben die Mädchen große Fortschritte gemacht, erklärt Trainer Frowin Fasold. Unsere Spielerinnen haben unter Beweis gestellt, dass es im HVM nicht an talentierten Spielerinnen mangelt. Mit einer gezielten Förderung im Bereich der technischen und taktischen Grundlagen ist es gelungen ein Team aufzustellen, das deutschlandweit konkurrenzfähig ist. Diese Entwicklung zeigt, dass es sich lohnt weiter mit aktuellen Konzepten in die Grundlagenausbildung der Mädchen zu investieren, appelliert das Trainergespann an die Vereine im Verbandsgebiet. Der HVM war mit einer Niederlage gegen den Top-Favoriten und späteren Pokalsieger, dem Landesverband Baden, in das Turnier gestartet. Beim Grenzland-Cup war der HVM-Auswahl gegen das Team Baden noch ein Überraschungs-Coup gelungen. Nach nervösem Beginn und deutlichem 8:16-Pausenrückstand kämpfte sich das HVM-Team über einen 7:0-Lauf zurück ins Spiel, hinten heraus fehlten jedoch die entscheidenden Körner, und Baden konnte erneut davonziehen. Auch im zweiten Turnierspiel verschliefen die HVM-Mädchen den Start und gerieten gegen Thüringen schnell ins Hintertreffen. Erneut kämpfte sich das Team zurück und landete letztendlich einen eindrucksvollen Kantersieg (34:21). Die vorletzte Begegnung begann ähnlich: Der HVM verschlief den Start, lag schnell hinten (1:6) und kämpfte sich zurück in die Begegnung. In einer spannenden Partie gelang der Mittelrhein-Auswahl 25 Sekunden vor der Schlusssirene der Ausgleich und die verdiente Punkteteilung. Dieses Team hatte etwas Besonderes. Jede Spielerin, auch die, die gegen Ende nicht mehr so häufig zum Einsatz gekommen sind, haben ihren Teil zu einer tollen Leistung in der Vorrunde des Länderpokals beigetragen. (Katrin Thiet und Frowin Fasold über die HVM-Auswahl) Jungs, Mädchen und Mahé offiziell verabschiedet Der erfolgreiche Jungenjahrgang 1995 wurde während des Bundesligaderbys zwischen dem DHC Rheinland und TV Korschenbroich offiziell verabschiedet. Die Mannschaft, aus der zahlreiche hoffnungsvolle Talente hervorgegangen sind, erhielt ein Trikot als Erinnerung und viel Lob von HVM-Präsident Lutz Rohmer. Rohmer bedankte sich bei der Mannschaft, dass sie die Farben des HVM würdig vertreten hat. Auch bei Auswahltrainer Pascal Mahé bedankte sich Rohmer für sein jahrelanges und erfolgreiches Engagement. Mahé will sich in Zukunft auf sein neues Projekt beim Verbandsliga-Aufsteiger SG Ratingen konzentrieren. Bereits am 15. April wurde der weibliche Auswahljahrgang 1996/1995 verabschiedet. Jedes Mädchen bekam in der Halbzeitpause des Bundesligaklassikers Bayer Leverkusen gegen den HC Leipzig ein Erinnerungstrikot mit einem aufgedruckten Mannschaftsfoto. Präsident Rohmer lobte in seiner Rede den Einsatz und das tolle Abschneiden der Nachwuchsspielerinnen. 9

10 xxxx HVM - Die Meister auf einen Blick Das letzte Saisonspiel wurde abgepfiffen und der letzte Meister ermittelt. Zum Abschluss der Spielzeit 2011/2012 hat sich das HVM-Magazin bei den Titelgewinnern umgehört: von großen Würfen, geplanten Siegesserien und unbeabsichtigten Titelgewinnen. 10

11 11 xxxx

12 Tabellen Herren Oberliga Wir haben uns schon ausgerechnet, unter den Top drei zu landen. Dass es aber für den ganz großen Wurf reicht, war nicht abzusehen, gibt Patrick Luig, Trainer vom TuS Opladen, zu. Nach schwachem Start startete der TuS eine Serie von 19 Spielen ohne Niederlage. Den Sprung in die 3. Liga verpasste der TuS knapp. In der kommenden Saison will Luig den Kader nur punktuell verstärken und erneut um die Verbandsliga Herren Dem Dünnwalder TV ist der direkte Wiederaufstieg gelungen. Nachdem im Vorjahr die Oberliga eine Nummer zu groß war, greift der DTV ab 2012/2013 noch einmal in der höchsten HVM-Spielklasse an. Wir haben intensiv an Taktik, Athletik und Psyche gearbeitet, um unser Ziel zu verwirklichen, erklärt Karsten Bohmann- Hesse, der die Mannschaft zu Saisonbeginn übernommen hatte. Als Schlüsselspiel sieht Bohmann-Hesse die 31:33-Niederlage bei der SG MTVD Köln am zweiten Herren Landesliga A Zu Saisonbeginn hat sich der TV Birkesdorf den Aufstieg als Ziel gesetzt. 26 Spiele später ist der Club seinem eigenen Anspruch gerecht geworden und hat sich gegen die HSG Frechen durchgesetzt. Dass es dieses Jahr so kam, haben wir einem hervorragenden Kollektiv zu verdanken, lobt Trainer Jozo Petrovic seine Spieler. Die frühe Heimniederlage gegen den Weidener TV sieht Titel mitspielen. Neben dem eindrucksvollen Sieg über die HSG Siebengebirge-Thomasberg sieht Luig seine Mannschaft als großen Trumpf: Wir haben viele Spieler, die ein Spiel entscheiden können. Beeindruckt zeigt sich der TuS-Coach von den beiden Eigengewächsen Marius Anger und Peer Pütz: Beide haben eine klasse Saison gespielt und einen großen Schritt in der Entwicklung gemacht. Spieltag: Wir haben im Anschluss gemeinsam die Fehler analysiert und die Schuld nicht bei anderen, sondern einzig bei uns selbst gesucht. Das hat uns eng zusammengeschweißt. Eine besonders gute Entwicklung attestiert der Trainer dem jungen Torhüter Raphael Herrmann sowie Tim Heubel, Florian Klein und Oliver Rühl, der unter anderem als bester Abwehrspieler ausgezeichnet wurde. Als Überraschung ist die starke Saison des Aufsteigers HSV Bocklemünd hervorzuheben. Petrovic als rechtzeitige Initiallösung auf dem Weg zum Titel. Der Meisterkader bleibt bestehen und soll sich als eingespielte Mannschaft in der Verbandsliga etablieren. Seit dem Januar trainiert die Mannschaft drei Mal in der Woche Und es macht Freude mit der Truppe zusammenzuarbeiten, erklärt Petrovic, sich positiv von der HSV Frechen überrascht zeigt. Herren Oberliga 1 TuS 82 Opladen 849: :9 2 Weidener TV 817: :11 3 Longericher SC 768: :16 4 HSG Siebengebirge-Thomasberg 810: :17 5 TSV Bayer Dormagen 2 794: :19 6 SSV Nümbrecht Handball 767: :21 7 HSG Rheinbach-Wormersdorf 794: :23 8 DJK Westwacht Weiden 745: :27 9 Pulheimer SC 714: :28 10 TuS Derschlag 792: :28 11 HSG Niederpleis / St. Augustin 644: :35 12 ASV SR Aachen 684: :40 13 CVJM Oberwiehl 687: :43 14 HSG Marienheide/Müllenbach 634: :47 Herren Verbandsliga 1 Dünnwalder TV 876: :4 2 TSV Bonn rrh. 801: :8 3 DJK BTB Aachen 809: :11 4 HSV Bocklemünd 741: :20 5 HSG Siebengebirge-Thomasberg 2 811: :22 6 SC Fortuna Köln 736: :23 7 HSG Rheinbach-Wormersdorf 2 725: :29 8 SG MTVD Köln 765: :30 9 Leichlinger TV 2 731: :32 10 TuS Königsdorf 715: :32 11 TV Palmersheim 664: :34 12 SG Ollheim-Straßfeld 774: :34 13 VfR Übach-Palenberg 679: :39 14 TVE Bad Münstereifel 643: :46 Herren Landesliga A 1 TV Birkesdorf 928: :5 2 HSV Frechen 931: :8 3 HSG Merkstein 793: :14 4 Stolberger SV 807: :19 5 HSG Niederpleis / St. Augustin 2 776: :20 6 HSG Geislar-Oberkassel 806: :23 7 Weidener TV 2 851: :25 8 VfL Bardenberg 763: :26 9 TV Euenheim 806: :27 10 Siegburger TV 886: :29 11 TSV Bonn rrh : :33 12 DJK BTB Aachen 2 692: :36 13 TV Roetgen 665: :49 14 TuS Dollendorf 661: :50 12

13 Tabellen Herren Landesliga B Frauen Oberliga Verbandsliga Frauen Noch in der letzten Saison spielte der TuS Königsdorf gegen den Abstieg. Der Vorsatz für die neue Saison war daher schnell gefunden: Wir wollten schnellstmöglich die Klasse halten, erklärt Henning ten Brink, der die Mannschaft übernommen hatte. Letztendlich ist der TuS allerdings über das Ziel hinausgeschossen und wurde mit 36:8-Punkten Meister in der Verbandsliga. Dank einer super Trainingsmoral gelangen den Spielerinnen nicht nur sportliche, sondern auch psychische Entwicklungssprünge: Wir haben eine Siegermentalität In der Philosophie des TV Strombach spielt die Jugendarbeit eine besondere Rolle. Um den jungen Kader aber nicht unter Druck zu setzen, war die Meisterschaft nicht das Saisonziel. Verstärkt durch einige erfahrene Spieler kristallisierte sich jedoch schnell heraus, dass in dieser Saison mehr möglich ist und durch einen Aufstieg in die Verbandsliga junge Talente leichter gehalten werden können. Wir werden in den nächsten Jahren weiter besonnen arbeiten und den Kader verjüngen, erklärt Trainer Holger Faulenbach, der sich erfreut über hohe Qualität der Landsliga-Spitze zeigt. Dass die Meisterschaft erst am letzten Spieltag entschieden wurde, lag unter anderem daran, dass gegen Opladen hohe Führungen nicht ins Ziel gerettet werden konnten. Mit einem Punkt Vorsprung sind die Frauen des Dünnwalder TV Mittelrheinmeister geworden. Eine Vorentscheidung fiel jedoch bereits am vorletzten Spieltag. Dünnwald siegte gegen Pulheim und Vizemeister Ollheim/Straßfeld sowie Bayer Leverkusen (3.) nahmen sich gegenseitig die Punkte und bescherten dem DTV einen Titelgewinn mit dem man nicht gerechnet hatte. Nachdem wir letztes Jahr als Aufsteiger den Klassenerhalt geschafft haben, haben wir eine Platzierung zwischen vier und sechs angestrebt, erzählt Trainer Jörg Freund, der von einem großen Kader profitierte. Überrascht zeigte sich Freund vom guten Abschneiden des TSV Bonn rhh., allerdings etwas enttäuscht über die schwache Zuschauerresonanz. entwickelt, mit der wir auch schwächere Spiele gewinnen konnten, analysiert ten Brink, der bereits am vierten Spieltag sah, wie die TuS- Spielerinnen seine Philosophie Handball zu spielen umsetzen konnten. Nach dem Erfolg gegen den Meisterfavoriten und Tabellenführer SV Blau-Weiss Hand unmittelbar vor Weihnachten verfestigte sich außerdem der Gedanke, dass der TuS auch ganz oben angreifen kann. Für BW Hand verlief die Rückserie dagegen enttäuschend, da Verletzungssorgen nicht kompensiert werden konnten. Herren Landesliga B 1 TV Strombach 812: :4 2 TuS 82 Opladen 2 821: :6 3 TuS Rheindorf 797: :15 4 Pulheimer SC 2 748: :18 5 HSG Marienheide/Müllenbach 2 745: :20 6 CVJM Oberwiehl 2 758: :21 7 Longericher SC 2 758: :24 8 TV Jahn Köln-Wahn 716: :26 9 TV Bergneustadt 682: :31 10 RSV Rath-Heumar 745: :32 11 SSV Nümbrecht Handball 2 663: :34 12 SG MTVD Köln 2 595: :43 13 TV Wahlscheid 635: :45 14 HSG Refrath/Hand 618: :45 Frauen Oberliga 1 Dünnwalder TV 627: :9 2 SG Ollheim/Straßfeld 692: :10 3 TSV Bayer Leverkusen 2 649: :12 4 Pulheimer SC 585: :12 5 TV Strombach 596: :18 6 SC Fortuna Köln 585: :19 7 TSV Bonn rrh. 539: : FC Köln 2 514: :27 9 HSG Siebengebirge-Thomasberg 572: :30 10 ASV SR Aachen 557: :32 11 HSV Frechen 523: :36 12 HSV Bocklemünd 438: :37 Frauen Verbandsliga 1 TuS Königsdorf 583: :8 2 Weidener TV 518: :15 3 SV Union Rösrath 512: :15 4 SV Blau-Weiss Hand 500: :19 5 Poppelsdorfer HV 468: :20 6 TV Oberbantenberg 535: :21 7 TV Roetgen 482: :21 8 SSV Nümbrecht 543: :23 9 DJK Westwacht Weiden 466: :27 10 Polizei SV Köln 435: :27 11 VfL Bardenberg 466: :32 12 TV Bergneustadt 456: :36 13

14 Tabellen Landesliga Frauen Wir wollten möglichst schnell ein Punktepolster aufbauen, um dem Abstiegskampf zu entfliehen, so Trainer Norbert Blaszczyk. Letztendlich waren 42 von 44 möglichen Punkten gegen den Abstieg gleichbedeutend mit dem Aufstieg in die Verbandsliga. Das, was die Mannschaft in den 22 Meisterschaftsspielen gezeigt hat, war grandios, jubelt Blaszczyk über den Meistertitel, der bereits vier Spieltage vor dem Saisonende unter Dach und Fach gebracht werden konnte. Aus einer homogenen Mannschaft hebt er Torhüterin Maren Loevenich hervor: Handball ist ein Mannschaftssport, aber Maren hat dem Team den nötigen Rückhalt gegeben und einige Angreifer schier zur Verzweiflung gebracht. Die erstklassigen Paraden der 22-Jährigen sind auch in der neuen Saison nötig, um das neue alte Saisonziel zu erreichen: schnellstmöglich den Klassenerhalt sichern. Oberliga männl. A-Jugend Nachdem die SG MTVD Köln nur knapp an der Qualifikation zur Jugend-Bundesliga scheiterte, steckte die SG MTVD den Kopf nicht in den Sand, sondern rief den Oberliga-Titel als neues Saisonziel aus. Alle Spieler hatten nur ein Ziel: diesen Titel zu holen, so Trainer Markus Seidel, der die Gemeinschaft untereinander lobt. Und letztendlich war es auch eine geschlossene Mannschaftsleistung, die krankheits- und verletzungsbedingte Ausfälle kompensieren konnte. Dass sich jeder Spieler gut entwickelt hat und wichtig für den Erfolg war unterstreicht Coach Seidel bei der Antwort auf die Frage, wer aus der Mannschaft herauszuheben ist: Seidel zählt kurzerhand den kompletten Kader auf. Zusätzlich konnten bereits sieben Spieler den Sprung in den Seniorenbereich schaffen. Es freut mich sehr, dass der Verein die Früchte der guten Jugendarbeit im Herrenbereich ernten kann, so Seidel, der die meisten Jungen seit der C-Jugend erfolgreich gefördert hat. Oberliga männl. B-Jugend Im Duell der beiden Aushängeschilder der Region setzte sich der Nachwuchs von Bayer Dormagen in den Finalspielen souverän gegen den VfL Gummersbach durch. Obwohl bereits zahlreiche Spieler in der A- Jugend zu Leistungsträgern avancierten, landete Dormagen einen lupenreinen Start-Ziel-Triumph. Getrübt wurde die Freude über den Meistertitel etwas durch das hohe Gefälle der Leistungsdichte. Ich hoffe das die Qualität in der Liga wieder etwas ansteigt, so Trainer Jörg Bohrmann, dessen Mannschaft fast 40 Tore pro Spiel erzielte. In der neuen Saison wird die Mannschaft geschlossen in die A-Jugend- Bundesliga aufrücken. Frauen Landesliga A 1 Stolberger SV 630: :2 2 SSV Marienheide 666: :3 3 TV Birkesdorf 613: :14 4 TV Euenheim 425: :21 5 TuS Königsdorf 2 433: :22 6 DJK Leverkusen 535: :24 7 CVJM Oberwiehl 520: :24 8 ASV SR Aachen 2 460: :26 9 HSV Bockeroth 429: :27 10 TV Flittard 470: :29 11 Godesberger TV 463: :32 12 Brühler TV 305: :40 Männliche A Jugend Oberliga 1 HSG Siebengebirge-Thomasberg 531: :4 2 HSG Rheinbach-Wormersdorf 439: :8 3 SG MTVD Köln 495: :10 4 HSG Aachen 443: :11 5 TV Strombach 403: :17 6 Longericher SC 390: :18 7 TV Bergneustadt 420: :22 8 TSV Bayer Dormagen 2 423: :22 Halbfinale HSG Siebengebirge-Thomasberg HSG Aachen 33:25 HSG Rheinbach-Wormersdorf SG MTVD Köln 33:25 Finale SG MTVD Köln HSG Siebengebirge-Thomasberg 44:33 HSG Siebengebirge-Thomasberg SG MTVD Köln 31:28 Männliche B Jugend Oberliga 1 TSV Bayer Dormagen 554: :2 2 VfL Gummersbach 499: :2 3 TV Birkesdorf 427: :11 4 HSG Rheinbach-Wormersdorf 390: :13 5 HSG Siebengeb./Th. 407: :15 6 Stolberger SV 358: :20 7 HSG Refrath/Hand 349: :22 8 TV Strombach 316: :27 Halbfinale VfL Gummersbach TV Birkesdorf 29:26 TSV Bayer Dormagen HSG Rheinbach-Wormersdorf 41:14 Finale VfL Gummersbach TSV Bayer Dormagen 14:40 TSV Bayer Dormagen VfL Gummersbach 39:19 14

15 Tabellen Oberliga männl. C-Jugend Nicht der VfL Gummersbach und auch nicht Bayer Dormagen, sondern der TuS 82 Opladen hat sich den Titel der männlichen C-Jugend gesichert. Wir wussten, dass wir eine sehr gute Mannschaft haben, aber dass wir am Ende so souverän Mittelrheinmeister werden, damit konnte man bei der Konkurrenz nicht rechnen, jubelt Trainer Peer Pütz. Die Jungs haben über die gesamte Saison unglaublich viel trainiert und sich dadurch stetig verbessert, wodurch wir am Ende der Saison deutlich stärker waren als noch zu Beginn. Das bekam unter anderem die Gummersbacher zum Rückrundenauftakt zu spüren. Das war wohl der entscheidende Sieg. Mit diesem Erfolg ist das Selbstvertrauen stark angestiegen. Zudem hatten nach dem Sieg auch die Gegner viel Respekt vor uns, so Pütz, der zwei Spieler aus einer homogenen Mannschaft hervorhebt: Kilian Graulich ist für mich zum besten Spieler dieses Jahrgangs geworden, erzählt Pütz. Nils Haustein hingegen war zunächst für die C2 eingeplant. Er drängte sich in der Vorbereitung jedoch in die erste Mannschaft und wurde zum Leistungsträger. Oberliga weibl. A-Jugend Mit dem Gewinn der Mittelrheinmeisterschaft 2012 hat die TSV Bonn nicht gerechnet, wobei sich die Bonner bewusst waren, dass sie ein über die Jahre gewachsenes Team an den Start schickten. Trotzdem war der Titel eine überraschende Sache, so Peter Bitzer von der TSV. Denn der Übergang vom weiblichen Trainerduo Bibi Rohn und Alex Eich hin zu Moritz Bremer brauchte eine gewisse beiderseitige Gewöhnungsphase. So war die Saison ein fließender Prozess und die Mannschaft hat erkannt, dass sie als geschlossenes Team nur schwer zu knacken ist, erklärt Bitzer. In den Playoffs kam eine effektive und defensivstarke Leistung hinzu. Auf die Überraschung der Saison trafen die Bonner im Finale auf die HSG Siebengebirge-Thomasberg, die nur wenige Experten auf dem Zettel hatten. Das war Werbung für den Handballsport, jubelt Bitzer. Oberliga weibl. B-Jugend In der regulären Saison mussten sich die Mädchen des Weidener TV noch mit dem zweiten Platz hinter dem HV Erftstadt begnügen. Während beide Mannschaften ihre Heimspiele im direkten Duell jeweils denkbar knapp für sich entscheiden konnten, ließ der WTV in den Finalspielen der Playoffs keine Zweifel daran, wer als Mittelrheinmeister nach Hause fährt. Nach einem 26:21-Heimsieg folgte in Erftstadt ein 28:21-Erfolg. Zuvor hatten die WTV-Mädchen die Delegation der TSV Bonn rrh. Mit 25:19 besiegt, während Erftstadt CVJM Oberwiehl mit 27:13. Nicht für die Playoffs qualifizieren konnten sich der TSV Bayer Leverkusen, die HSG Niederpleis / St. Augustin und der TV Strombach. Männliche C Jugend Oberliga 1 TuS 82 Opladen 704: :5 2 VfL Gummersbach 618: :5 3 TSV Bayer Dormagen 571: :8 4 Godesberger TV 588: :9 5 TuS Ehrenfeld : :14 6 TV Birkesdorf 546: :21 7 GFC Düren : :22 8 SG MTVD Köln 532: :31 9 HSG Rösrath/Forsbach 535: :32 10 HSG Siebengebirge-Thomasberg 460: :33 Halbfinale VfL Gummersbach TuS 82 Opladen Finale TSV Bayer Dormagen TuS 82 Opladen Weibliche A Jugend Oberliga TSV Bayer Dormagen Godesberger TV TuS 82 Opladen TSV Bayer Dormagen 26:28 37:28 23:30 33:31 1 HSG Siebengebirge-Thomasberg 322: :2 2 TSV Bonn rrh. 304: :5 3 JSG Sieg 230: :13 4 VfL Gummersbach 313: :14 5 CVJM Oberwiehl 262: :14 6 TV Strombach 280: :16 7 TV Birkesdorf 221: :20 Halbfinale TSV Bonn rrh. HSG Siebengebirge-Thomasberg Finale TSV Bonn rrh. HSG Siebengebirge-Thomasberg JSG Sieg VfL Gummersbach HSG Siebengebirge-Thomasberg TSV Bonn rrh. Oberliga weibl. C-Jugend Als es um die Entscheidung ging, wer Oberliga-Meister der weiblichen C-Jugend wird, spielte der VfL Gummersbach keine Rolle. Der VfL wurde letztendlich Vorletzter. Dennoch leisteten die Mädchen Besonderes und waren das einzige Team das die Finalisten, TSV Bonn rrh. und TV Strombach, besiegen konnte. Dort ließ die 33:17 24:21 24:20 28:26 TSV keinen Zweifel daran, wer als Meister nach Hause gehen wird. In der Addition aus Hin- und Rückspiel setzten sich die Bonner mit 53:13 durch. Die Mannschaft hat durchweg Spaß gemacht, da kann das Saisonfazit fast nur in Superlativen ausfallen, freut sich TSV-Mädchenwartin Anja Bitzer über eine nahezu perfekte Saison. 15

16 Foto: Thomas Schmidt Talentschmiede Dormagen: Patrick Hüter gehört zu den Hoffnungsträgern der Zukunft. Neuanfang in Dormagen Ab der kommenden Saison ist der traditionelle Name TSV Bayer Dormagen wieder Teil der 3. Liga. Der DHC Rheinland ist Geschichte. Für den TSV Bayer Dormagen hat der Spuk ein Ende, das Projekt DHC Rheinland ist gescheitert und wurde zu den Geschichtsbüchern gelegt. In der kommenden Saison startet Bayer Dormagen mit Projekt 3. Liga den sportlichen Neuanfang in der dritthöchsten deutschen Spielklasse. Wir wollen endgültig damit abschließen und seriös von vorne anfangen, hört man aus Dormagen. Worte, hinter denen Frust, Misstrauen und ein herber Imageverlust stehen, Worte die das große Missverständnis beschreiben, für die das Unternehmen DHC Rheinland steht der (ehemaligen) ausgegliederten Gesellschaft des Stammvereins. Anfang März hatte Heinz Lieven die Insolvenz des ohnehin abstiegsbedrohten Zweitligisten DHC Rheinland eingereicht zum zweiten Mal innerhalb von 392 Tagen. Der DHC stand damit als sicherer Absteiger fest und Lieven hatte offenbar im Alleingang alle Parteien vor den Kopf gestoßen. Noch im Januar strebte der DHC Rheinland mit der ebenfalls insolventen HSG Düsseldorf eine Fusion unter dem Namen Dormagen- Düsseldorfer Handball-Club an. Durch die Insolvenz fehlt nun beiden Vereinen das Spielrecht in der zweiten Bundesliga und die Fusion ist hinfällig. Gerüchten zufolge sind dem DHC kapitale Fehler in den Unterlagen für das Lizensierungsverfahren unterlaufen, die ohnehin wohl die Lizenz gekostet hätten. Und als Lieven den Fauxpas bemerkte, habe er die Reißleine gezogen. Offiziell wurden Irritationen aufgrund negativer Berichterstattung als Hintergrund genannt, die es erschwerten, eine Finanzlücke in niedriger sechsstelliger Höhe zu stopfen. Bereits bei der Fusion war der TSV offenbar übergangen und vor vollendete Tatsachen gestellt worden. Von einem Tag auf den anderen war der TSV über das wohl schon beschlossene Vorhaben der Fusion informiert worden, von der auch alle anderen Herrenbereiche betroffen gewesen wären. Der DHC war ohne Wissen des TSV Bayer Dormagen nach vorne geprescht. Kampf dem Imageverlust In Zukunft soll eine neu aufgestellte erste Mannschaft des TSV in der 3. Liga 16

17 Story spielen, die zweite Mannschaft bleibt in der Oberliga. Ob neben verschiedenen Neuzugängen auch Akteure des DHC zu Bayer Dormagen stoßen, werden Gespräche mit den Spielern ergeben. Auch einige Aktive aus der Oberliga-Mannschaft spielen in den Personalplanungen eine Rolle. Der Schwerpunkt liegt aber erst einmal bei der Finanzierung, mit der wir im Anschluss eine homogene Mannschaft aufbauen wollen, so Björn Barthel, Gesamtkoordinator der Abteilung Handball. Dem TSV steht jedoch eine Mammutaufgabe bevor, will er die Wirtschaftlichkeit sicherstellen. Andere Vereine beginnen mit der Sponsorensuche im Dezember, wir fangen im April an, beschreibt Barthel das Dilemma. Darüber hinaus hat der TSV aufgrund der mit dem DHC verbundenen Geschehnisse mit einem enormen Imageverlust zu kämpfen. Da wurde teilweise verbrannte Erde hinterlassen, ärgert sich Barthel. Unsere Aufgabe ist es, in der Region wieder das Vertrauen zu gewinnen. Der Neuanfang ist für den TSV Bayer Dormagen die Chance durch seriöse und ehrliche Arbeit langfristig zu alter Stärke zurück zu kehren. Barthel erklärt: Wir werden niemanden mit Versprechen oder Träumereien ködern. Außerdem soll die Bindung zu den eigenen Zuschauern zurück gewonnen werden. Allein die zahlreichen und attraktiven Nachbarschaftsduelle bieten eine gute Möglichkeit, um das Publikum wieder für sich zu gewinnen und den modernen Sportkomplex gut zu füllen. Es ist verständlich, dass die Leute nach zwei Jahren voller Negativschlagzeilen etwas reserviert sind, räumt Barthel ein. Daher ist es das A und O, über ein sympathisches Team die Lust auf Handball wieder aufleben zu lassen. Alle unter einem Dach Auch das erfolgreiche Nachwuchskonzept des TSV soll durchgehend von der Jugend bis zur Ligamannschaft angewendet werden. Eine Philosophie, die in der Vergangenheit aufgrund abweichender Ansichten zwischen dem TSV und dem DHC nur schleppend umgesetzt wurde. In Zukunft sollen junge Spieler nicht nur neben dem Sport über schulische Förderung ein zweites Standbein Die B-Jugend spielt derzeit um die Deutsche Meisterschaft. aufbauen und sportlich gefördert werden, sondern die Möglichkeit erhalten, in der Ligamannschaft zu spielen sowie irgendwann auch wieder an die Tür der 2. Bundesliga zu klopfen. Aber was, wenn ein erneuter Abstieg nicht vermeidbar ist? Daran verschwenden wir keinen Gedanken, so Barthel, der mit dem TSV nur ein Saisonziel verfolgt: Eine ruhige Saison im gesicherten Mittelfeld ohne die Chaosmeldungen vergangener Tage. Mahé und Suton verlassen Bayer Dormagen Zwei Aushängeschilder verlassen den TSV Bayer Dormagen. In der neuen Saison werden Pascal Mahé und Tim Suton nicht mehr zur Bayer-Familie gehören. Mahé war neun Jahre als Trainer in Dormagen aktiv und hat als Sportlicher Leiter im Nachwuchsbereich und Trainer der männlichen A-Jugend hervorragende Arbeit geleistet, betont Björn Barthel, der auf viele gemeinsame Erfolge zurückblicken kann. Die Entscheidung, dass der auslaufende Vertrag nicht verlängert wird, fiel bereits Anfang Januar. Der TSV wollte sich unter anderem im Nachwuchsbereich neu aufstellen, Mahé dagegen sucht neue Herausforderungen und wird den Verbandsliga-Aufsteiger SG Ratingen trainieren. Als Ersatz wurde eine interne Lösung installiert. Walter Haase, bisheriger Trainer der Oberligareserve, wird stärker in die Nachwuchsarbeit eingebunden und übernimmt zusätzlich die A-Jugend. Co-Trainer der A-Jugend wird Frowin Fasold, der zusätzlich zum Trainerteam der C-Jugend gehören wird. Die Oberliga- Mannschaft wird dagegen in Zukunft von Robert Teichert betreut. Auch Ausnahmetalent Tim Suton kehrt Dormagen den Rücken. Den 16-Jährigen zieht es ins Saarland. Für Tim war ein Leben so weit weg von seiner Familie nicht das Optimale. Daher sind wir zu der Entscheidung gekommen, dass es für sein persönliches Wohl das Beste ist, wenn er nach Hause zurückkehrt, erklärt Björn Barthel. Der Junioren-Nationalspieler wird in Zukunft für die HSG Völklingen spielen. Ganz in der Nähe bekleidet sein Vater beim Zweitligisten HG Saarlouis in der neuen Saison den Trainerposten und der Sohn kann weiterhin auf höchstem Niveau gefördert werden. Foto: TSV Bayer Dormagen 17

18 Foto: EHF Marketing Gelbe Karte: Die Schiedsrichter-Gilde wankt. Schiedsrichter: Vom Aussterben bedroht? Der Schiedsrichter-Gilde im HVM geht es wie anderen Handballverbänden oder Sportarten: Es gibt zu wenige Unparteiische diejenigen, die sich der Leitung der Spiele verschreiben, halten als schwarze Schafe her. Ohne mindestens einen Unparteiischen ist die Durchführung einer Handball-Partie undenkbar. Dennoch ziehen gerade in diesem Ressort dunkle Wolken auf. Im HVM stehen immer weniger Schiedsrichter bereit, und diejenigen die noch Spiele leiten, werden mit Beschimpfungen aus dem Publikum konfrontiert. Bereits seit Jahren wird ein Schiedsrichterschwund bemängelt. Die Problematik hat sich in den letzten Jahren jedoch so weit verschärft, dass sich die Verbände mehren, die es nicht mehr schaffen, die Verbandsklassen mit entsprechenden Kader-Schiedsrichtern zu besetzen. Man kann es eigentlich nur noch als Katastrophe bezeichnen, hört man etwa aus Baden, wo in Zukunft womöglich selbst die Partien der Badenliga nur noch mit Einzelschiedsrichtern besetzt werden. Und auch im HVM ist dieses Szenario nicht ausgeschlossen: Geht dieser Negativtrend weiter, wird es bald so kommen, dass selbst in höheren Ligen höchstens noch ein Schiedsrichter für die Spielleitung zur Verfügung steht wenn überhaupt, mahnt Daniel Köpplin, Schiedsrichterlehrwart aus dem Kreis Oberberg. Trend zum einsamen Wolf Aufgrund personeller Lücken geht die Tendenz auf Kreisebene schon längst weg vom Schiedsrichtergespann hin zum Einzel-Schiedsrichter. Bisher konnten wir im Kreis ab der C-Jugend 90 Prozent der Spiele mit zwei Schiedsrichtern ansetzen. Aber schon das letzte Jahr hat gezeigt, dass es immer schwieriger wird, so Frank Pesek, Schiedsrich- 18