Lernschwerpunkte Erstellen eines Bauplans für das Räucherhäuschen, eventuell mit Hilfe eines Kartonmodells

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1 Bereich: Technisches Werken ab Klasse 6 Arbeitszeit: ca. 3 bis 4 Doppelstunden Räucherhäuschen Aufgabe und Motivation Gerade richtig für die kalte Jahreszeit ist die folgende Werkaufgabe, die zwar nicht den Winter, vielleicht aber trübselige Stimmungen mit ihrem Duft vertreiben kann. Das hier beschriebene Räucherhäuschen, hauptsächlich aus Sperrholz gefertigt, bemüht sich, eine anheimelnde Atmosphäre zu schaffen. Es eignet sich aber auch als kleines Geschenk für romantische Leute. Bei der folgenden Ausführung werden allerdings einige Vorbereitungen durch die Lehrkraft vorausgesetzt, leicht variierend je nach Ausrüstung mit Maschinen. Dadurch entstehen einzelne Arbeitsstationen und somit eine Art Fließbandfertigung. Wer sich daran stört, dass alle Häuschen gleich aussehen, dem stehen bei der Ausgestaltung viele Möglichkeiten zur Verfügung. Lernschwerpunkte Erstellen eines Bauplans für das Räucherhäuschen, eventuell mit Hilfe eines Kartonmodells Bestimmen der Bauteile und ihrer Ausmaße sowie deren besondere Bearbeitung Vorbereiten und Zurichten der Bauteile Planvolles Vorgehen bei der Montage und Verwendung von selbst gefertigten Hilfsmitteln Entwickeln kreativer Ideen und deren Umsetzung bei der Ausgestaltung Material Sperrholz (Furnierplatten) 8 mm stark, Alu-Rundrohr für den Schornstein, 8 mm Ø, Alu- Hülle von Teelichtern Hilfsmittel UHU HOLZ expressleim, eventuell UHU Alleskleber kraft transparent für die Alu-Hülle, Klebebänder zum Fixieren, Holzleisten als Anschlag, Schleifpapier; Eigenbau- Vorrichtung für das Leimen der Gehrungsfugen 1

2 Werkzeug Feinsäge, Laubsäge mit Zubehör, Schneid- oder Gehrungslade, Schreinerwinkel oder Geodreieck, Streichmaß oder Meterstab, Akku- und/oder Tischbohrmaschine, Spiralbohrer, 8 mm Ø Maschinen Kreissäge (Bedienung nur durch den Lehrer!), eventuell Forstner-Bohrer, 40 mm Ø (Achtung: Bedienung nur durch den Lehrer! Holzteil einspannen!) Sachinformation Die Anfertigung eines Kartonmodells kann die weitere Planung erleichtern. Allerdings muss bei der Umsetzung in die 8 mm dicken Sperrholzteile besonders bei den Seitenwänden und beim Dach die Bearbeitung der Kanten beachtet werden. Deshalb ist es sinnvoll, einen Prototyp aus Holzresten anzufertigen, an dem die einzelnen Bauteile besprochen werden. Die Festlegung der Maße erfolgt hier nur beispielhaft. Änderungen sind je nach eigener Vorstellung möglich und sinnvoll. Am einfachsten sind die Bodenplatten und die beiden Giebelseiten herzustellen. Man verwendet Sperrholzstreifen, die an der Kreissäge auf die richtige Breite geschnitten wurden. Davon werden dann die entsprechenden Stücke mit der Feinsäge abgelängt. Die große Bodenplatte ist die Standfläche für das Räucherhäuschen. Wählt man eine etwas größere Platte, ist Platz für Ausschmückungen vorhanden. Die kleinere Bodenplatte dient dem richtigen Aufstellen des Häuschens und des Räucherkerzchens. Damit beim Abbrennen der Räucherkerzen keine Gefahr entsteht, wird eine Alu-Hülle von einem Teelicht mit UHU Alleskleber kraft transparent aufgeklebt. Dadurch kann auch die Asche leichter entfernt werden. Wichtiger Hinweis Dass glimmende Räucherkerzen niemals unbeaufsichtigt bleiben dürfen, auch nicht im Räucherhäuschen, muss besonders den jüngeren Schülern mitgeteilt werden. 2

3 Für die Giebelseiten werden noch die im 45 Winkel angezeichneten Ecken abgesägt. Eine entsprechend breite Gehrungsschneidlade oder eine Gehrungssäge ist hier hilfreich. Das Sternchenmaß zeigt an, wie hoch die Seitenwände sein müssen. Wird das Häuschen niedriger gebaut, müssen diese Maße übereinstimmen. Für die beiden Seitenwände werden entsprechend breite Streifen an einer Längsseite mit der Kreissäge in einem Winkel von 45 geschnitten. Diese schräge Kante müssen auch die Streifen haben, die für die Dachflächen benötigt werden. Von diesen einseitig geschrägten Holzstreifen sägt man dann die benötigten Teile ab, entweder mit einem Führungsklotz als Anschlag oder in der Gehrungsschneidlade. Für das Leimen der Dachflächen und für das anschließende Bohren des Schornsteinloches sind selbstgebaute Haltevorrichtungen sinnvoll. Dadurch lernen die Schüler frühzeitig, solche Hilfsgeräte einzusetzen, besser noch, sie selbst zu erfinden. In einem V-förmig ausgeschnittenen Holzklotz werden die Dachhälften beim Leimen mit einem zusätzlichen Klotz fixiert, bis der Leim abgebunden hat. Statt Schraubzwingen sind hier Spanngummis sinnvoller. Die Anschlagplatte hilft beim genauen Ausrichten der Dachflächen. Alternativ können sowohl die Seitenwände als auch die Dachflächen aus rechtwinkligen Holzteilen bestehen. Die Lücke im Dachfirst wird durch eine quadratische Leiste, Kantenlänge 8 mm, geschlossen. Die Fuge zwischen Seitenwänden und Dach kann man später mit UHU HOLZ expressleim abdichten. 3

4 Gestaltungsablauf 1. Ein Musterhäuschen aus Karton erstellen und daran die endgültigen Maße festlegen. 2. Überlegungen zum Dach und den Seitenwänden anstellen: entweder aus rechtwinkligen Sperrholzteilen oder mit jeweils einer im 45 -Winkel geschrägten Kante. 3. Eine Stückliste erstellen und die Maße für die einzelnen Teile eintragen. Zur Anschauung eventuell die noch nicht verleimten Teile eines Prototypen auflegen. 4. Zuerst die Bodenplatte sägen. Dabei gleich überlegen, ob weitere Ausschmückungen folgen werden, was eine größere Platte bedingen würde. 5. Die kleine Bodenplatte (Größe = Innenmaße des Häuschens) von einem vorbereiteten Sperrholzstreifen absägen und mit UHU HOLZ expressleim auf die große Platte leimen. 6. Die Alu-Hülle eines Teelichtes mit UHU Alleskleber kraft transparent mittig auf die kleine Bodenplatte kleben. 7. Für die Giebelflächen zwei rechteckige Platten ablängen und mit der Gehrungsschneidlade oder einer Gehrungssäge die beiden 45 -Winkel sägen. 8. Das Türloch für die Luftzufuhr anzeichnen und mit der Laubsäge aussägen. Alle Kanten mit der Holzfeile und Schleifpapier glätten. 9. Die beiden Seitenwände von den vorbereiteten Streifen ablängen und die Kanten schleifen. 4

5 10. Giebel- und Seitenwände zur Probe auf die Bodenplatte stellen und die Passgenauigkeit überprüfen, eventuell zu große Teile nachschleifen. Manchmal kann man die Bodenplatte mit der Feile anpassen, wenn etwas zu kurz geraten ist. 11. Giebelwände und Seitenwände sauber miteinander verleimen. Dabei die kleine Bodenplatte als Stütze einsetzen. Die Teile mit Klebeband fixieren, bis der Leim abgebunden hat. Überschüssigen Leim sofort abwischen. 12. Für das Leimen der Dachflächen aus einem großen Holzklotz eine V-förmige Mulde aussägen, am besten mit der Kreissäge durch die Lehrkraft. Genügend große Gummibänder und Hilfsklötze bereitlegen. 13. Zwei Dachflächen am 45 -Winkel mit wenig Leim bestreichen, zusammenlegen und in die Haltevorrichtung einsetzen. Den Hilfsklotz einlegen und alles mit den Gummibändern fixieren, bis der Leim abgebunden hat. 14. Unbedingt das komplette Aushärten des Holzleims abwarten, bevor die Schornsteinbohrung gemacht wird. Dazu die Haltevorrichtung an der Tischbohrmaschine festklemmen und einen guten 8-mm-Bohrer verwenden. Die verleimte Dachfläche wieder in die Haltevorrichtung einlegen und sichern (Schraubzwingen, Holzklotz etc). Die Bohrung exakt in der Leimfuge anbringen. Dabei nicht zu schnell bohren. 5

6 15. Nach dem Bohren das Dach mit dem Hausteil verleimen und alle Kanten schleifen, auch das Bohrloch säubern. 16. Von einem Alu-Rohr drei bis vier Zentimeter mit der PUK-Säge absägen, die Kanten entgraten und soweit in die Bohrung drücken, dass innen nur wenig vom Rohr vorsteht. Das fertige Häuschen wird dann über die Bodenplatte gestülpt und kann zum Nachfüllen der Räucherkerzen wieder abgenommen werden. 17. Für die Ausschmückung kleine Holzklötze als Anbauten verwenden sowie Bäumchen aus Rundholzresten feilen und schleifen. Weitere Dekorationen: Zaun, Bank, Fenster aufkleben, Dachflächen bekleben. Keine flüssigen Farben verwenden, da das Holz nicht lackiert ist und die Farben dann verfließen würden. Eventuell nach dem Abschluss der Dekoration alles mit mattem Sprühlack schützen. 6

7 Einkaufshinweise Sperrholz/Furnierplatten, 8 mm, Alu-Rohr, 8 mm Ø: - Koenen-Kreativ ( - Katalog anfordern) - Opitec ( - Katalog anfordern) - Traudl Rieß ( - Katalog anfordern) - Winkler ( - Katalog anfordern) - Örtlicher Baumarkt oder Holzhandlung (dort sind ganze Platten erheblich günstiger, der Zuschnitt auf transportable Größen zumeist preiswert) Alu-Hüllen: Die für das Abbrennen der Räucherkerzchen vorgeschlagenen Alu-Hüllen von Teelichtern bekommt man günstig als Abfallprodukt beim Kauf einer Großpackung in Discountläden oder Baumärkten. Statt der Alu-Hüllen könnte man sicher auch einen anderen feuerfesten Behälter verwenden. Räucherkerzchen (Karton mit 24 Stück): Drogeriemarkt, Geschenkeladen 2006 UHU GmbH & Co. KG, Bühl (Baden) und Elke Fox. Redaktion und Fotos Seite 1 und Seite 5: Elke Fox. Illustrationen und Foto Seite 7: Volker Schön. Volker Schön Gestaltungsvarianten 7