Schwimmbad Wasserpflegeplan Detaillierte Anleitung für alle Pflegelinien

Transkript

1 1. Wasserenthärtung (Umwandlung der Karbonathärte. Nur bei Neu-, ev. bei Nachfüllungen) Im harten Wasser wird der natürliche Gehalt an Kohlensäure ausgeschieden. In der Folge steigt der ph-wert an; das Wasser wird alkalisch. Bei einer Wasserhärte von über 10 dkh muss das neu eingefüllte Wasser im Schwimmbecken enthärtet werden. Durch Zugabe von Säure wird die Karbonathärte in Nicht-Karbonathärte umgewandelt. Man verhindert dadurch Kalkablagerungen und Verkalkungen der Filterelemente. Der ph-wert steht in direktem Zusammenhang zur Karbonathärte und steigt bei einer idealen Härte von 3 bis 6 dkh nicht mehr über den Idealwert von 7,2 bis 7,6 an. Im Schwimmbadwasser ist nur die Karbonathärte von Bedeutung. Messen Sie diese mit unserem Testgerät. Liegt der Wert über 10 dkh so muss das Wasser mit einem Säureschock enthärtet werden. Bei laufender Filteranlage wird die Säure oder das ph- MINUS nach Vorschrift bei den Einlaufdüsen zudosiert. Die Filteranlage anschliessend mindestens 24 Stunden in Betrieb belassen. Um Korrosionsschäden an Leitungen und Filteranlage zu vermeiden soll das Wasser nicht zu stark angesäuert werden. 2. Stabilisierung (nur bei Chlormethode, bei Neu- und Nachfüllungen) Durch Wassererwärmung und UV-Strahlen wird der Chlorabbau im Schwimmbadwasser geförderter. Der nötige Chlorüberschuss soll aber zur Abtötung der Bakterien erhalten bleiben. STABILISATOR bildet eine stabilere Chlor-Wasser- Verbindung und verhindert so den unangenehmen Chlorgeruch weitgehend. Zudem sparen Sie bei allen Chlorprodukten ca. 25 % ein. Bei Neufüllung wird die berechnete Menge STABILISATOR langsam bei laufender Filteranlage in den Skimmer gestreut. Bitte achten Sie darauf dass das Granulat gleichmässig in die Filteranlage geschwemmt wird. Es löst sich nur sehr langsam auf. STABILISATOR baut sich nicht ab und muss nur bei Wasserverlust oder -ersatz nachdosiert werden. 3. ph-regulierung (1 bis 2 x pro Woche) Der ph-wert zeigt das Säure-Lauge-Verhältnis des Wassers an. Im Schwimmbadwasser ist ein ph-bereich von 7,4 bis 7,6 ideal und sollte stets eingehalten werden. Durch Wassererwärmung und verschiedene andere Einflüsse steigt der ph-wert an und das Wasser muss durch Säurezugabe neutralisiert werden. Der bei der Wasserenthärtung beschriebene Säureschock führt zu einer starken Senkung des ph-werts, so dass vorerst nur kontrolliert werden muss, ob dieser wieder ansteigt. Messen Sie gleichzeitig die Karbonathärte. Diese soll nun zwischen 3 und 6 dkh liegen. Ein zu hoher ph-wert kann zu Hautreizungen und entzündeten Augen führen. Ein zu tiefer ph-wert greift Leitungen bzw. Metallteile an. Alle Entkeimungsprodukte wirken im idealen ph-bereich besser. Der ph-wert soll häufig (ein- bis zweimal pro Woche) kontrolliert und korrigiert werden. Je stabiler der ph-wert eingehalten wird, desto unempfindlicher ist das Schwimmbadwasser. Korrigieren Sie den ph-wert häufig und nur in kleinen Schritten. Geben Sie die erforderliche Dosiermenge SALZSÄURE oder ph-minus in einer Giesskanne gelöst bei den Einlaufdüsen ins Bassin, nicht in den Skimmer. Die Dosiermenge ist von der Karbonathärte abhängig und muss durch eigene Erfahrungen ermittelt werden. Die ph-regulierung kann auch automatisch mit unserem Pflegeautomat AquaControl gemacht werden.

2 4. Entkeimung Damit Ihr Schwimmbadwasser hygienisch und biologisch einwandfrei bleibt, muss dauernd eine gewisse Menge von Entkeimungsprodukten im Wasser bleiben. Diese Produkte müssen geeignet sein, Bakterien sofort abzutöten. Entkeimung mit Chlor-Methode Die im Schwimmbadwasser befindlichen und eingeschleppten Bakterien können sich Dank relativ hohen Wassertemperaturen schnell vermehren. Es ist deshalb wichtig, dass neu auftretende Keime sofort und zuverlässig abgetötet werden. Die manuelle Zugabe von Entkeimungsprodukten ist nach wie vor sicher und preisgünstig. Achten Sie darauf, dass immer ein minimaler Chlorüberschuss im Wasser messbar ist. Der erforderliche Chlorüberschuss in einem privaten Schwimmbecken soll immer einen Wert zwischen 0,1 bis 0,6 ppm aufweisen und wird mit unserem ph- und CL-Testgerät überprüft. AQUA BLANK SUPER Tabletten oder Dosierblöcke eigenen sich vortrefflich zur Langzeitchlorierung. Sie werden im Skimmer oder in einer Tablettenboje zudosiert und lösen sich nur langsam auf. Bei Dosierblöcken lässt sich die gewünschte Dosiermenge durch Ausbruchstellen im Deckel leicht einstellen. Stosschlorierung 1 bis 2 x pro Woche oder wenn Trübungen im Wasser auftreten Von Zeit zu Zeit wird das Wasser mit einem Chlorschock behandelt, um so auch resistente Bakterien und Algen zu vernichten. Dieser Chlorstoss ist besonders wichtig, wenn mit Entkeimungsgeräten oder- mitteln ohne oxydierende Wirkung gearbeitet wird (ohne Chlor, Oxy, Brom oder Ozon). Zudem werden die unerwünschten Chloraminverbindungen abgebaut und damit Geruchsbelästigungen verhindert. Bei Neufüllung wird eine Stosschlorierung zur Erreichung des gewünschten Chlorpegels mit AQUA BLANK oder AQUA BLANK SUPER Granulat vorgenommen. Bei laufender Filteranlage in den Skimmer streuen, nie ins Bassin. Stosschlorierungen werden abends nach dem Badebetrieb gemacht. Filteranlage anschliessend mindestens 5 Stunden laufen lassen. Entkeimung mit Aktiv-Sauerstoff Die Aktiv-Sauerstoff-Methode ermöglicht eine Entkeimung auf Oxydationsbasis ohne Chlorprodukte. Die oxydierende (keimtötende) Wirkung von Aktiv-Sauerstoff ist aber nicht ganz so effizient wie bei Chlorprodukten. Ebenfalls ist diese Methode nicht giftfrei. Es ist deshalb besonders wichtig, dass die Zugabe nicht unterbrochen wird. OXY 100-Tabletten werden immer zusammen mit OXY 540 Algenvernichter eingesetzt. Bei Trübungen kann zusätzlich FLOCKER eingesetzt werden. Der ph Wert soll im idealen Bereich (7,4 bis 7,6) sein. Bei Neufüllungen wird, damit alle eingeschleppten Keime zuverlässig abgetötet werden, mit einer Erstdosierung die doppelte Menge zudosiert. Die Anschlussdosierung erfolgt 1 x pro Woche und darf nicht unterbrochen werden. OXY 100 Tabletten werden im Skimmer oder in einer Tablettenboje zudosiert. OXY 540 Algenvernichter im Skimmer zudosieren oder im Bassin verteilen. Messung mit unserem Testgerät für OXY.

3 5. Algenbekämpfung (alle 14 Tage vorbeugend, oder sofort, wenn Algen vorkommen) Algen werden mit dem Wind übertragen und gelangen als Sporen ins Schwimmbad. Sie gedeihen in bakteriell nicht einwandfreiem Wasser und im alkalischen ph-bereich (über 7,8) besser. Wärme und Sonneneinstrahlung fördern überdies das Wachstum. Aussenbecken sind deshalb anfälliger. Chlor allein genügt vielmals nicht, das Algenwachstum sicher zu verhindern. Es werden deshalb spezielle Algenvernichtungsmittel verwendet. ALGENTOD eignet sich auch zur Bekämpfung von Fusspilz und zum Reinigen der Beckenumrandung. Alle 14 Tage ALGENTOD vorbeugend zudosieren. Das flüssige Produkt baut sich im Schwimmbadwasser nur langsam ab. Bei Algenvorkommen muss sofort in stärkerer Dosis zudosiert werden. ALGENTOD lässt sich nicht ohne weiteres im Schwimmbadwasser nachweisen. Leichte Schaumbildung zeugt vom Vorhandensein von ALGENTOD. Einen Monat vor dem Entleeren des Schwimmbeckens darf nicht mehr zudosiert werden (Schädlich für Biokulturen in der ARA und für Fische in fließenden Gewässern). 6. Flockung (bei Sandfilteranlagen, wenn hartnäckige Trübungen vorhanden) Starker Bakterienbefall oder Blütenstaub können gelegentlich zu Trübungen führen. Sofern auch mit Chlorschock und dauerndem Filterbetrieb die Trübung nicht verschwindet, kann geflockt werden. Durch das Flockmittel werden kleinste Trübstoffe zu größeren Teilchen zusammengebundenen und können dann im Filter zurückgehalten werden. Nach ein bis zwei Tagen ist das Wasser wieder kristallklar. Bei Trübungen geben Sie eine Tablette in den Skimmer oder in den Grobfilter der Filterpumpe. Lassen sie die Filteranlage im Dauerbetrieb. Beobachten Sie den Filterdruck. Er wird nach einiger Zeit ansteigen. Nach 6 bis 10 Stunden sollte der Sandfilter rückgespült werden. In hartnäckigen Fällen nochmals FLOCKER zudosieren. Bei Kartuschenfiltern nicht empfehlenswert. 7. Ferienabwesenheit Wenn aus Sicherheitsgründen die Filteranlage abgestellt wird, muss auch im stillstehenden Schwimmbadwasser vermieden werden, dass sich Bakterien und Algen vermehren können. Vor der Behandlung mit Entkeimungsmitteln ist der ph-wert einzustellen. Messen Sie die Karbonathärte und korrigieren sie bei Bedarf. Ein Tag vor Verlassen des Schwimmbeckens machen Sie einen Chlorstoss und geben Sie die doppelte Dosiermenge ALGENTOD hinzu. Anschliessend lassen Sie die Filteranlage 24 Stunden im Dauerbetrieb, damit die Pflegemittel gut verteilt werden. Bei längerer Abwesenheit beauftragen Sie besser jemanden für gelegentliche Kontrollen.

4 8. Überwinterung Aussenbecken werden in der Regel gefüllt oder teilabgesenkt überwintert. Beachten Sie die Vorschriften Ihres Bassinlieferanten. Damit sich im Frühling das Becken leichter reinigen lässt, sollen Kalkausscheidungen und Veralgungen vermieden werden. Nachdem die Filteranlage abgestellt und die Leitungen entleert sind wird das Wasser für den Winter vorbereitet. Messen Sie zuerst die Karbonathärte und korrigieren Sie allenfalls. Verteilen Sie nun in einer Giesskanne verdünntes WINTERGARD (im Verhältnis 1 zu 10) gleichmässig über die Wasseroberfläche. Im Verlaufe des Winters, nach Schmelzen der Oberflächeneisdecke muss nochmals nachdosiert werden. Achten Sie darauf dass 4 bis 5 Wochen vor Entleerung nicht mehr zudosiert wird (Schädlich für Biokulturen in der Ara und für Fische). 9. Bassinreinigung Umweltbelastungen, Niederschläge und Hautabsonderungen etc. belasten nicht nur Freiland- sondern auch Hallenbäder. Besonders sind die Schwimmbeckenränder oberhalb der Wasserlinie gefährdet. Herkömmliche Reiniger können nicht eingesetzt werden, da damit die Wasserqualität beeinträchtigt wird. Schwimm-beckenreiniger sind Kalk-, Russ- und Fettlösend und enthaltenen meistens Säuren. Mit TRI ACID reinigen Sie ihr Schwimmbecken und die dazugehörige Abdeckung spielend von Kalk-, Ruß- und Fettrückständen. Empfindliche Farben oder Kunststoffe können aber angegriffen werden. PROP ACID ist ein speziell entwickelter Randreiniger, welcher auch während dem Badebetrieb eingesetzt werden kann. Es freut uns, dass Sie unseren ausdrucken und benützen. Für Fragen stehen wir Ihnen selbstverständlich jederzeit gerne zur Verfügung.

5 Kurzanleitung Schwimmbadwasserpflege Wasserenthärtung Bei Inbetriebsetzung Wasserinhalt: m3 Wasserhärte messen: X dkh (Karbonathärte) Säurebedarf errechnen: = : 100 = lt. Salzsäure 32 % oder : 80 = kg ph-minus In Giesskanne auflösen und bei Düsen zugeben, nie in Skimmer Stabilisierung Bei Inbetriebsetzung Wasserinhalt: m3 X 30 gr. = kg STABILISATOR langsam in den Skimmer streuen. Filteranlage mindestens 2 Tage in Dauerbetrieb belassen. ¼ der Menge nach ca. 3 Mt. nachdosieren. Entkeimung Bei den nachfolgenden Dosiermengen gilt: je wärmer das Wasser, desto höher oder häufiger dosieren. Stosschlorierung Bei Neufüllung, nachher 30 gr. / 10 m3 AQUA BLANK SUPER Granulat in den 1 x pro Woche Skimmer oder mit Netz in die Tablettenboje. Filteranlage mindestens 5 h in Betrieb belassen. ABS nie ins Bassin streuen. (Verfärbungen) Entkeimung 1 Dosierblock AQUA BLANK SUPER in den Skimmer. Dauerchlorierung je nach Dosiermenge - Löcher in Deckel ausbrechen. Langzeitchlorierung oder: 1 Tablette 200 gr. AQUA BLANK SUPER in Skimmer oder Tablettenboje. Wenn verbraucht - ersetzen. Wenn Cl-Wert zu hoch - entfernen. Nasse Tablette oder Dosierblock nie in geschlossenen Behälter. (Gasentwicklung) Entkeimung mit Aktiv-Sauerstoff 1 bis 2 Tabletten / 10 m3 OXY 100 in Skimmer oder Boje. 0,5 bis 1,5 dlt. OXY 540 im Bassin verteilen. Beachten Sie die Dosiervorschriften auf der Verpackung. Algenbekämpfung Alle 14 Tage oder 0,5 dlt. / 10 m3 ALGENTOD in Skimmer oder verteilen. wenn Algenbildung beobachtet. 2 dlt. / 10 m3 ALGENTOD in Skimmer oder verteilen. ph-regulierung ph-wert messen und wenn nötig korrigieren. 1 dlt. / 10 m3 Salzsäure 32 % oder 1 X pro Woche 100 gr. / 10 m3 ph-minus in Giesskanne auflösen. Genauen Bedarf nach eigener Erfahrung ermitteln. Der Lieferant lehnt bei falscher Bedienung oder Dosierung jede Haftung für Folgeschäden ab.

6 Dosierung Schwimmbadwasserpflegemittel Produkt Dosiermenge für Saisonbedarf Verpackungs- 10 m3 Bassininhalt für m3 grössen 1. Wasserenthärtung SALZSÄURE 32% Reduktion um 1 dkh 10 lt Kanne 1dl, jedoch max. 2 lt Sonst schrittweise, nach Erfolgter Nachkontrolle ph-minus 125 gr jedoch max. 3 kg 5,0 kg sonst schrittweise, nach 8,5 kg erfolgter Nachkontrolle 2. Stabilisierung STABILISATOR 300 gr bei Neufüllung 1,0 kg ca. 75 gr nach 3 Monaten 3,0 kg 3. ph-regulierung Reduktion um 0,1 ph SALZSÄURE 32& ca. 1 dl 10 lt Kanne ph-minus ca. 100 gr 8,5 kg je nach Wasserhärte SODA oder ph-plus 10 bis 50 gr 4. Entkeimung und Dauerchlorierung 1,0 kg AQUA BLANK SUPER 1 Tablette in Skimmer 2,4 kg Tabletten oder Tablettenboje 5,0 kg AQUA BLANK SUPER 1 Dosierblock in Skimmer 2,4 kg Dosierblöcke und 1 bis 3 Löcher öffnen 4,8 kg Stosschlorierung 1,2 kg AQUA BLANK Granulat 30 bis 60 gr in Skimmer 3,0 kg 5,0 kg AQUA BLANK SUPER 20 bis 50 gr in Skimmer 1,2 kg Granulat 3,0 kg 5,0 kg Entkeimung mit Aktiv-Sauerstoff AKTIV SAUERSTOFF OXY 100 Erstdosierung: 2 Tabl. 1,0 kg Tabletten Anschlussdosierung: 1 Tabl. 6,0 kg ALGENVERNICHTER OXY 540 Erstdosierung: 1,5 dl 1,0 lt Tabletten Anschlussdosierung: 0,5 dl 5,0 lt 5. Algenbekämpfung ALGENTOD 0,5 dl vorbeugend 2,5 lt 2,0 dl wenn Algen 5,0 lt 6. Flockung FLOCKER 1 Flockerkissen pro 45 m3 1,0 kg In Skimmer 7. Ferienabwesenheit AQUA BLANK 30 bis 60 gr. in Skimmer siehe oben AQUA BLANK SUPER 20 bis 50 gr in Skimmer ALGENTOD 0,5 bis 1 dl in Skimmer 8. Ueberwinterung WINTERGUARD 2 dl verdünnen 2,5 lt und gleichmässig verteilen