Schwestern Unserer Lieben Frau
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- Imke Kurzmann
- vor 6 Jahren
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1 Schwestern Unserer Lieben Frau gesandt, die Liebe unseres guten und fürsorgenden Gottes zu leben Liebe Schwestern, Generalat/Mutterhaus Rom Ostern, 5. April 2015 die nachösterlichen Texte der Schrift bieten viele Gedanken für die Meditation. Unsere Ü berlegungen können in viele unterschiedliche Richtungen gehen und den Reichtum doch nicht völlig ausschöpfen. Die Texte beschreiben erstaunliche Begegnungen mit dem auferstandenen Herrn die Erscheinung Jesu vor Maria Magdalena im Garten, die Emmaus-Geschichte, das Mahl am See nach dem großen Fischfang. In diesen Begegnungen erfahren die Jünger Jesu seine Gegenwart, aber sie erkennen ihn nicht. Ihr Glaube an seine Auferstehung gründet auf ihrer Erfahrung seiner Gegenwart. Diese Erfahrungen unterscheiden sich von der Zeit, als er in menschlicher Gestalt in Fleisch und Blut unter ihnen gegenwärtig war. In der frühen christlichen Gemeinde festigte sich der Glaube an die Auferstehung, als immer mehr Menschen die Gegenwart Jesu durch die Kraft des Heiligen Geistes erfuhren. Als Einzelne sowie auch die Gemeinschaft im Geist aufgebaut wurden, erkannten sie, dass die Macht ihrer Werke von der neuen Seinsweise Jesu herrührte. Sie begannen zu verstehen, dass seine Gegenwart in unserer Welt nun durch sie und alle, die ihnen später nachfolgen würden, lebendig erhalten werden sollte. Mutter Teresa von Kalkutta drückte dies folgendermaßen aus: Wir müssen daran denken, dass Gott keine anderen Hände hat als unsere, keine anderen Füße als unsere, keinen anderen Mund als unseren. Daher wirkt Gott immer noch Wunder der Liebe, Wunder der Freiheit und der Befreiung durch Menschen wie du und ich. In Maria Magdalena, der ersten nachösterlichen Jüngerin, sehen wir, wie der Geist wirkt. Sie erkennt Jesus im Garten erst, als er sie bei ihrem Namen nennt. Ehe sie als Jüngerin ausgesandt werden kann, muss sie erst hören, dass der Geist Jesu sie ruft. Unmittelbar nachdem er sie mit Maria anspricht, sendet er sie aus mit den Worten: Fürchte dich nicht. Geh und sag meinen Brüdern, sie sollen nach Galiläa gehen, und dort werden sie mich sehen. (Mt. 28, 10) Die Einladung zur Jüngerschaft kommt aus dem Innern. Tief in unserem Innern hören wir, dass Gott uns ruft auf eine Weise, die wir nicht in Worte fassen können. Zu allen Zeiten beruft Gott Männer und Frauen, die er von seiner Liebe entbrannt in die Welt sendet. In der Berufung der Maria Magdalena, in der Berufung des hl. Paulus, in der Berufung einer jeden von uns werden die Worte Jesu wahr Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Man kann vielleicht sagen, dass Gott den Apostel immerzu in die Welt schickt, um sie in Brand zu setzen und ihre Haltung zu ändern, um Hass, Verachtung und Ungerechtigkeit zu vernichten, damit allein die Liebe in allen Menschen lebt und sie vereint. Um die Sendung 1
2 fortzuführen, muss ein Apostel immer empfänglich sein für die Liebe, in beständiger Verbindung mit der erlösenden Liebe. André Simonet, Apostles for Our Time Die Gegenwart Jesu verwandelt die Welt durch den Geist seiner Liebe. Wenn wir unser Fiat sagen, die LIEBE unseres guten und fürsorgenden Gottes zu leben, sagen wir JA dazu, seine LIEBE durch uns in das Universum strömen zu lassen. Wir sagen JA dazu, alles in ihm und in Versöhnung mit dem Vater zu vereinen. Wir beginnen zu verstehen, dass es nur EINE SENDUNG und EINEN APOSTEL gibt und dass wir mit der EINEN HANDLUNG Gottes beauftragt sind. Jede apostolische Sendung entfaltet sich in der apostolischen Sendung Christi. Sie führt den Apostel in die geheimnisvolle Tiefe des Lebens von Vater, Sohn und Heiligem Geist, in die grenzenlose Liebe des dreifaltigen Gottes und schließlich in die erlösende Sendung. Und genau wie das ganze Leben unseres Herrn der Sendung entsprach, die er von seinem Vater empfing, so sollte dies auch für das Leben eines jeden Apostels gelten. Wie das ganze Leben Jesu Zeichen und Mitteilung der göttlichen Liebe und seiner überreichen Gnade war, sollte es auch das Leben seiner Gesandten sein. Dieses Leben wurde sichtbar; wir haben es gesehen und bezeugen es, und wir verkünden euch das ewige Leben, das beim Vater war und das wir gesehen haben Daher sind wir Zeugen des Vaters und seines Sohnes, Jesus. Ibid. Um der LIEBE unseres Gottes ein Gesicht zu geben, müssen wir von seiner LIEBE erfüllt sein. Das Werk, das wir vollbringen sollen, ist das Werk des Vaters und er muss die Quelle unseres Lichtes und unserer göttlichen Kraft sein. Liebe ist eine Bewegung, die sich ausbreitet, die schließlich die ganze Schöpfung umfasst, die menschliche und die nicht-menschliche, und alles zu dem einen Leib Christi vereint. Im innigen Gebet des Herzens, das ein Geschenk des Geistes ist, können wir die Macht des auferstandenen Herrn in unserem Leben und im Leben aller Menschen unabhängig von ihrer Kultur, Religion, oder ethnischem Hintergrund schon sehen. Der Heilige Geist erfüllt uns mit christlicher Hoffnung und Zuversicht, indem er uns zeigt, wie der auferstandene Christus das Gute anrührt, das in jedem Menschen zugrunde liegt, der nach dem Ebenbild Gottes geschaffen ist. Er erfüllt uns mit Mut und Begeisterung, mit Seinem Geist zusammenzuarbeiten und unsere Talente und Charismen einzusetzen, um den Leib Christi zu seiner Vollendung zu führen, zu dem Omegapunkt, an dem alle die Worte des hl. Paulus erfahren: Die Wirklichkeit ist Christus: Er ist alles und Er ist in allem. (Kol. 3, 1). Ibid. Unser geweihtes Leben als apostolisch tätige Ordensfrauen ist ein Zeichen der Dynamik der Dreifaltigkeit. Gegründet in der Liebe des Vaters, gesandt, die Sendung des Sohnes zu vollenden und gestärkt durch den Heiligen Geist sind wir gesalbt, die Gegenwart Gottes in unsere Welt von heute zu bringen. Wir leben unser Charisma, die Liebe unseres guten und fürsorgenden Gottes 2
3 weiterzugeben, als unseren Weg, Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung in unserer Zeit zu fördern. Als Apostel und Evangelisten unserer Zeit machen wir die unerschaffenen Kräfte Gottes sichtbar als: Säer der Saat Fischer der Menschheit Hirten der Herde Prediger des Wortes Begleiter auf dem Weg Lehrer auf dem Berg Mitarbeiter des Reiches Gottes Propheten zur Förderung von Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung Heiler der Blinden, der Lahmen und der Ausgegrenzten Die Schrift sagt, dass Jesus umherging und Gutes tat. In seinem Namen gehen auch wir umher und tun das Gute. Von innen gestärkt, wenden wir uns nach außen: In unserer Ganzhingabe an Christus sind wir tiefer hineingenommen in die Liebe zwischen Vater, Sohn und Heiligem Geist, die auf das Heil aller Menschen gerichtet ist. Diese Liebe drängt uns, eins zu werden mit Jesus, den der Vater geheiligt und gesandt hat, seinen Willen zur Erlösung der Welt zu erfüllen. Je mehr wir hineinwachsen in die Gesinnung Jesu, umso mehr werden unser Gebet und unsere apostolische Tätigkeit fruchtbar für das Reich Gottes. Konstitutionen, Artikel 64 Indem wir so große LIEBENDE wie möglich werden, bereiten wir uns vor auf unser Apostolat. Je tiefer unsere Beziehung zu Gott durch das Gebet wird, umso mehr werden unsere Tätigkeiten zu Kanälen der göttlichen Kraft. Auf der Website der St. Louis Universität, USA, gibt es einen Bereich mit dem Namen Sacred Spaces ( Geheiligte Räume ). Dort werden liturgische Gebete und Meditationen bereitgestellt. Als Vorbereitung auf das Fest der Taufe Jesu befand sich dort folgender Text: Johannes taufte Jesus mit Wasser, der Geist Gottes durchbrach irdische Grenzen, strömte in die Welt der Zeit, und verkündete unserem Universum wieder neu, dass Gott mit uns ist. 3
4 Heiliger Geist, reiß den Himmel auf. Durchbrich unsere Grenzen aus Stein, und dringe ein in die Tiefe unseres Herzens. Gieße den Strom deiner Gnaden aus über uns alle. Durch dieses Verströmen der Gnade wird nach Gottes Plan göttliches Leben in unsere Welt gebracht. Als apostolisch tätige Ordensfrauen haben wir teil an dieser göttlichen Sendung. Indem wir unsere Taufe so leben wie Jesus, fördern wir Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung in unserer Zeit, denn der Geist benutzt unsere Tätigkeiten als Kanäle seiner Gnade zur Heilung und Versöhnung der Welt. Unsere Welt hungert nach Aposteln, die den Herrn gesehen haben, nach Aposteln, die ihre Gotteserfahrungen weitergeben, nicht nur ihre beruflichen Fähigkeiten. Ein integrierter Apostel unserer Zeit nährt ihr apostolisches Leben durch regelmäßige, längere Zeiten des privaten Gebets in Einheit mit dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist. Dieses Gebet durchdringt ihr aktives Leben, das selbst zum Gebet wird. Sie bringt die Geschehnisse ihrer Tätigkeit die Freuden, Sorgen und Anliegen in ihr Gebet ein, wo die Erleuchtung des Heiligen Geistes ihr eine tiefere Sicht verleiht. Wir bitten Maria, die Königin der Apostel, um Weisung und Hilfe in unserem Bemühen, Gebet und Arbeit miteinander zu verbinden. Konstitutionen, Artikel 69 Der auferstandene Herr hat uns ausgesandt als seine Apostel und er hat versprochen, bei uns zu sein: Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt. (Mt ) Im Vertrauen auf seine Güte und fürsorgende Liebe nehmen wir unseren Ruf an, in seinem Namen gesandt zu werden. Liebe Schwestern, möge diese Osterzeit eine Zeit sein, in der jede von uns sich wieder neu auf die ehrenvolle Sendung besinnt, zu der wir als Apostel des Evangeliums berufen sind. Mögen wir wachsen in unserem Verstehen und in unserer Verehrung des Heiligen Geistes als die belebende Kraft all unserer Werke. Mögen wir unsere Wurzeln tief in den Boden der LIEBE Gottes senken, damit wir von der Quelle allen LEBENS genährt werden. Vereint mit euch in einem Herzen, einer Hoffnung, einer Sendung. Schwester Mary Kristin, SND Fragen zur Besinnung auf der nächsten Seite 4
5 Fragen zur Besinnung: Wie haben meine vergangenen Gotteserfahrungen mein Leben geprägt? Wie formen meine augenblicklichen Gotteserfahrungen mein Leben? Teile ich meine Gotteserfahrungen anderen mit, um sie in ihrem Glauben zu stärken? Bin ich in Verbindung mit der Dynamik der Dreifaltigkeit, die sich in meinem Leben und in meiner Tätigkeit ausdrückt? Was muss ich tun, um in meiner Beziehung mit dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist zu wachsen? Was sind die Zeichen der Liebe Gottes in meinem Leben? Wie zeigt sich die Kraft des Heiligen Geistes in meiner apostolischen Tätigkeit? Ist Gott die Quelle, die mich in meinem Leben und in meiner Tätigkeit unterstützt? Bin ich davon überzeugt, dass ich umso mehr beten muss, je beschäftigter ich bin? Wenn ich in Gott verankert bin, lebe ich meine Berufung aus der Sicht von Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung. Sehe ich diese Verbindung? Wie bringe ich Gebet und Tätigkeit miteinander in Einklang? Wie habe ich erfahren, dass der Heilige Geist mir eine tiefere Einsicht gegeben hat? 5
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