Die Außenlager des KZ Mittelbau-Dora im März / April 1945

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1 Artern In dem KZ-Außenlager Artern mussten ca. 250 männliche Häftlinge Zwangsarbeit in der V2-Montage leisten. Kurz bevor die amerikanischen Truppen Artern erreichten, wurden die Häftlinge von der SS auf einen Todesmarsch getrieben. Am Morgen des 5. April 1945 mussten sie das Lager zu Fuß verlassen und marschierten in Richtung Leipzig. 33 Tage danach, am 8. Mai 1945, befreiten tschechische Partisanen die Überlebenden an der Grenze zu Österreich. Die Häftlinge mussten über 200 Kilometer dieser Strecke zu Fuß zurücklegen. Wenn sie nicht marschierten, wurden sie in Güterwaggons eingesperrt und transportiert. Sie wurden während des gesamten Todesmarsches selten mit Nahrungsmitteln und Trinkwasser versorgt. Von den 250 Menschen, die in Artern losmarschieren mussten, haben kaum mehr als 50 überlebt. Ballenstedt (Napola) Das KZ-Außenlager Ballenstedt wurde am 17. März 1945 durch die SS gegründet. Etwa 60 männliche Häftlinge mussten hier Zwangsarbeit leisten, vermutlich vor allem bei Bauarbeiten. Das Schicksal der Häftlinge ist unbekannt. Aus den Quellen geht nicht hervor, in welcher Weise das KZ befreit worden ist und ob die Gefangenen zu diesem Zeitpunkt noch hier waren. Sie könnten auch, wie die meisten anderen Häftlinge des KZ Komplexes Mittelbau-Dora, auf einen Todesmarsch getrieben worden sein. In dieser letzten Phase der Konzentrationslager starben noch viele Häftlinge auf Grund der unmenschlichen Strapazen auf den Todesmärschen. Bischofferode/ Im KZ-Außenlager Bischofferode/Eichsfeld mussten ca. 60 männliche Häftlinge Eichsfeld Zwangsarbeit leisten. Sie wurden von der SS zur Lagerung und Reparatur der V2- Raketen eingesetzt. Die Häftlinge wurden am Kriegsende vermutlich nicht vor Ort befreit, sondern waren zuvor auf einen Todesmarsch getrieben worden. Die SS zwang die Häftlinge am 5. April 1945 zu Fuß in Richtung des KZ Bergen-Belsen zu marschieren. Dort kamen sie vermutlich am 11. April 1945 an. Vier Tage später, am 15. April 1945, befreiten britische Truppen das KZ Bergen-Belsen und somit wahrscheinlich auch die Häftlinge, die zuvor im KZ Bischofferode/Eichsfeld gewesen waren. Blankenburg- Im KZ-Außenlager Blankenburg-Oesig mussten mehr als 500 männliche Häftlinge Oesig Zwangsarbeit leisten. Sie wurden von der SS zum Stollenbau eingesetzt. Vor dem (Klosterwerke) Eintreffen der Alliierten räumte die SS das Lager. Am 6. April 1945 mussten die Häftlinge in Richtung Elbe marschieren, von wo aus sie mit einem Frachtkahn bis 1

2 Lübeck transportiert wurden. Nach dem Verlassen des Schiffes marschierten die Häftlinge zu einer Scheune, in der sie ab dem 13. April 1945 untergebracht wurden. Am 30. April 1945 wurden die westeuropäischen Häftlinge von der SS dem Internationalen Roten Kreuz übergeben. Alle anderen Häftlinge marschierten bis zur Küste und wurden auf zwei Schiffe verladen. Bei einem britischen Luftangriff am 3. Mai 1945 wurden beide Schiffe getroffen. Eines der Schiffe, die Kap Arcona, sank. Die Überlebenden wurden am 3. Mai 1945 gerettet, nach 27 Tagen des Todesmarsches. Blankenburg- Regenstein (Turmalin) Bleicherode Das KZ-Außenlager Bleicherode war eines der kleinsten Lager des KZ Komplexes Mittelbau-Dora. In Bleicherode mussten ca. 15 Italienische Militärinternierte Zwangsarbeit leisten. Sie wurden von der SS zu Bauarbeiten eingesetzt. Vermutlich wurden die Häftlinge von amerikanischen Truppen befreit, die am 10. April 1945 Bleicherode erreichten. Damit gehörten sie zu den wenigen Häftlingen, die direkt in den Lagern befreit wurden und nicht zuvor auf Todesmärsche in Richtung anderer Lager getrieben worden waren. Im KZ-Außenlager Blankenburg-Regenstein mussten ca. 400 männliche, zumeist jüdische Häftlinge Zwangsarbeit leisten. Sie wurden von der SS zum Stollenbau eingesetzt. Vor dem Eintreffen der Alliierten räumte die SS das Lager. Am 6. April 1945 mussten die Häftlinge in Richtung Elbe marschieren, von wo aus sie mit einem Frachtkahn bis Lübeck transportiert wurden. Nach Verlassen des Schiffes marschierten die Häftlinge zu einer Scheune, in der sie vermutlich am 13. April 1945 untergebracht wurden. Am 2. Mai 1945 trieb die SS die Häftlinge bis zur Küste und verlud sie auf zwei Schiffe. Bei einem britischen Luftangriff am 3. Mai 1945 wurden beide Schiffe getroffen. Eines der Schiffe, die Kap Arcona, sank. Die Überlebenden wurden am 3. Mai 1945 gerettet, nach 27 Tagen des Todesmarsches. Boelcke- Kaserne Das KZ-Außenlager Boelcke-Kaserne war das zentrale Sterbelager des KZ- Komplexes Mittelbau-Dora. Anfangs wurden die Häftlinge noch zu Arbeiten in Nordhäuser Firmen eingesetzt. Am Ende war das Lager mit über 5000 zumeist schwer kranken Häftlingen belegt, welche nicht mehr arbeiten konnten. Die arbeitsfähigen Häftlinge wurden am 2./3. April 1945 in die KZs Dora und Ellrich gebracht. Bei der Bombardierung Nordhausens am 3./4. April 1945 wurde auch die Boelcke- Kaserne getroffen, und es starben mehrere Hundert Häftlinge. Als amerikanische 2

3 Truppen am 11. April 1945 Nordhausen erreichten, fanden sie über 1300 Leichen und einige Hundert Überlebende vor. Die zumeist verhungerten oder an Krankheiten verstorbenen Häftlinge der Boelcke-Kaserne sind auf dem Ehrenfriedhof in Nordhausen bestattet. Dora (Hauptlager) Das KZ Mittelbau-Dora war das Hauptlager des KZ-Komplexes und im Durchschnitt mit ca Häftlingen belegt. Kurz vor Kriegsende befanden sich jedoch über Häftlinge im Lager. Nach der Bombardierung Nordhausens am 3./4. April 1945 räumte die SS das Lager, und fast alle Häftlinge wurden auf Todesmärsche getrieben. Die meisten wurden in das KZ Bergen-Belsen gebracht, wo die Überlebenden am 15. April 1945 durch britische Truppen befreit wurden. Ein Transport mit ca. 400 Häftlingen und Raketentechnik erreichte nach mehrfacher Bombardierung Österreich. Die meisten Überlebenden wurden am 2. Mai 1945 durch amerikanische Truppen befreit. Die letzten Häftlinge verließen das KZ Mittelbau-Dora in Richtung des KZ Ravensbrück. Dieser Transport wurde häufig getrennt, sodass verschiedene Marschgruppen entstanden, die unterschiedlich befreit wurden. Die letzten Häftlinge wurden Ende April/Anfang Mai 1945 durch alliierte Truppen befreit. Die in Dora zurückgebliebenen kranken Häftlinge wurden am 11. April 1945 durch amerikanische Truppen befreit. Ellrich- Bürgergarten Im KZ-Außenlager Ellrich-Bürgergarten mussten ca. 950 männliche Häftlinge Zwangsarbeit leisten. Die SS setzte sie zu Gleisbauarbeiten ein. Am 10. April 1945 wurden die arbeitsfähigen Häftlinge auf den Todesmarsch getrieben. Die zuerst in Ellrich-Bürgergarten zurückgebliebenen Kranken wurden bei dem Massaker in Gardelegen getötet. Während des Todesmarsches mussten die Häftlinge über den Harz bis Güntersberge marschieren. Dort wurden sie am 14. April 1945 von der SS aus der Gefangenschaft entlassen. Einige Häftlinge blieben freiwillig bis zum nächsten Tag bei der SS, da ihnen dies im vorherrschenden Chaos am sichersten erschien. Sie wurden dann durch amerikanische Truppen, denen sich die SS- Männer ergaben, befreit. Dieses Vorgehen ist untypisch, zeigt aber den Handlungsspielraum der SS in den letzten Kriegstagen. Dadurch überlebten viele Häftlinge. Ellrich- Juliushütte Im KZ-Außenlager Ellrich-Juliushütte mussten über 8000 männliche Häftlinge vor allem beim Stollenbau Zwangsarbeit leisten. Am 4. und 5. April 1945 trieb die SS fast alle Häftlinge auf Todesmärsche, bevor amerikanische Truppen die Region erreichten. Etwa 4000 Häftlinge wurden mit Güterwaggons in das KZ Bergen- 3

4 Belsen gebracht, wo sie am 15. April 1945 britische Truppen befreiten. Der Transport der anderen Häftlinge hatte eigentlich das gleiche Ziel, wurde jedoch in das KZ Sachsenhausen umgeleitet. Nach ca. zehn Tagen in Güterwaggons wurden sie in dem KZ-Außenlager Heinkelwerk untergebracht. Von dort mussten die Häftlinge erneut einen Todesmarsch, dieses Mal zu Fuß, in Richtung Küste antreten. Anfang Mai 1945 wurden sie dann dabei von alliierten Truppen befreit. Groß-Werther Das KZ-Außenlager Groß-Werther war das einzige Frauen-Lager im KZ-Komplex Mittelbau-Dora mit etwa 300 jüdischen Frauen. Sie wurden Anfang 1945 mit einem Todesmarsch aus dem KZ Groß-Rosen, im heutigen Polen gelegen, in den Harz getrieben. Als die Alliierten sich näherten, trieb die SS die Frauen am 4. April 1945 erneut zu Fuß aus dem Lager bis nach Herzberg. Von dort wurden sie mit Güterwaggons in das KZ Mauthausen in Österreich transportiert. Während des ca. zehntägigen Transportes wurde der Zug auch bombardiert, dabei starben einige Frauen. Die häufigsten Todesursachen auf dem Transport waren allerdings Hunger und Krankheiten. Als am 1. Mai 1945 auch die Häftlinge des KZ Mauthausen auf Todesmärsche getrieben wurden, war es für die Frauen der dritte Todesmarsch. Am 5. Mai 1945 befreiten amerikanische Truppen die Überlebenden. Günzerode Im KZ-Außenlager Günzerode mussten ca. 950 männliche Häftlinge Zwangsarbeit leisten. Die SS setzte sie zu Gleisbauarbeiten ein. Am 10. April 1945 mussten die Häftlinge zunächst nach Ellrich marschieren. Von dort wurden sie dann auf einen Todesmarsch über den Harz getrieben. In Güntersberge wurden die Häftlinge am 14. April 1945 von der SS aus der Gefangenschaft entlassen. Einige Häftlinge blieben freiwillig bis zum nächsten Tag bei der SS, da ihnen dies im vorherrschenden Chaos am sichersten erschien. Sie wurden dann durch amerikanische Truppen, denen sich die SS-Männer ergaben, befreit. Dieses Vorgehen ist untypisch, zeigt aber den Handlungsspielraum der SS in den letzten Kriegstagen. Dadurch überlebten viele Häftlinge. Harzungen Im KZ-Außenlager Harzungen mussten ca männliche Häftlinge beim Stollenbau Zwangsarbeit leisten. Am 4. April 1945 wurden alle Häftlinge von der SS auf Todesmärsche getrieben, bevor alliierte Truppen die Region erreichten. Ein Großteil der Häftlinge wurde mit Güterwaggons in das KZ Bergen-Belsen transportiert. Dort kamen sie am 10./11. April 1945 an und wurden am 15. April 1945 von britischen Truppen befreit. Die ca anderen Häftlinge mussten zur Elbe marschieren, wo 4

5 viele am 10. April 1945 von amerikanischen Truppen befreit wurden. Eine kleine Gruppe Häftlinge hatte die Elbe bereits überqueren müssen und wurde bis in ein Außenlager des KZ Flossenbürg getrieben. Erst am 8. Mai 1945 erreichten sowjetische Truppen das Lager und befreiten noch etwa 100 Häftlinge. Hohlstedt Das KZ-Außenlager Hohlstedt war ein Nebenlager des KZ-Außenlagers Rehungen. Die etwa 200 bis 300 männlichen Häftlinge wurden zur Zwangsarbeit in der V-Waffen-Produktion eingesetzt. Die Häftlinge der beiden KZ-Außenlager Hohlstedt und Rehungen wurden vermutlich schon am 31. März 1945 zusammengefasst und am 7. April 1945 gemeinsam auf den Todesmarsch getrieben. Mit der Bahn wurden sie zuerst bis Berlin gebracht, von dort jedoch umgeleitet in das KZ Mauthausen in Österreich. Für einen Teil der Häftlinge war mit der Ankunft am 28. April 1945 der Todesmarsch beendet. Der größere Teil wurde weiter in das KZ-Außenlager Steyr- Münichholz transportiert und dort am 5. Mai 1945 von amerikanischen Truppen befreit. Ilfeld Das KZ-Außenlager Ilfeld war mit ca. 250 männlichen Häftlingen belegt, die zur Zwangsarbeit in der V-Waffen-Produktion eingesetzt wurden. Am 4. oder 5. April 1945 wurde das KZ-Außenlager geräumt und die Häftlinge auf den Todesmarsch über den Harz bis nach Osterode getrieben. Am 7. April 1945 wurden sie dort an einen Bahntransport aus dem KZ-Außenlager Rottleberode angehängt. Während des Weitertransports in Richtung des KZ Sachsenhausen wurden die Häftlingsgruppen mehrmals getrennt. Ein Teil wurde im Kreis Salzwedel, nahe der Orte Estedt und Jävenitz von der SS erschossen. Die übrigen Ilfelder Häftlinge wurden bei dem Massaker von Gardelegen in der Isenschnibber Feldscheune getötet. Ilsenburg Das KZ-Außenlager Ilsenburg war ausschließlich von Italienischen Militärinternierten belegt. Die 16 männlichen Häftlinge mussten vermutlich Strom- und Gasleitungen bauen, um die Energieversorgung des Lagerkomplexes Mittelbau zu gewährleisten. Die Räumung dieses kleinen KZ-Außenlagers ist nicht überliefert, auch fehlen Quellen zum Standort und den dort herrschenden Lebensbedingungen. Kelbra In dem KZ-Außenlager Kelbra mussten ca. 60 männliche Häftlinge Zwangsarbeit in der V-Waffen-Produktion leisten. Untergebracht waren sie in der Gastwirtschaft Sängerhalle. Am 5. April 1945 wurde das KZ-Außenlager geräumt und die Häftlinge auf den Todesmarsch in Richtung Norden über den Harz getrieben. 5

6 Nach Blankenburg und Wittenberge erreichten sie Mitte April das KZ Wöbbelin (ein Außenlager des KZ Neuengamme) in Mecklenburg. Dort wurden sie am 2.Mai 1945 von amerikanischen Truppen befreit. Kleinbodungen In dem KZ-Außenlager Kleinbodungen mussten ca. 600 männliche Häftlinge Zwangsarbeit in der V-Waffen-Produktion leisten. Am 5. April 1945 trieben die Bewacher die Häftlinge auf den Todesmarsch. Noch am selben Tag wurde Herzberg erreicht, von wo aus die Häftlinge eigentlich mit der Bahn weitertransportiert werden sollten. Aufgrund der kurz zuvor geschehenen Zerstörung des Bahnhofs mussten sie fünf weitere Tage zu Fuß über den Harz marschieren und kamen am 11. April 1945 in dem Kasernenlager des KZ Bergen-Belsen an. Am 15. April 1945 wurden sie dort von britischen Truppen befreit. Mackenrode (SS-Baubrigade III) Das KZ-Außenlager Mackenrode war ein Nebenlager des KZ-Außenlagers Wieda und gehörte zur SS-Baubrigade III. Die ca. 300 männlichen Häftlinge wurden von der SS zum Ausbau der Infrastruktur eingesetzt. Am 6. April 1945 wurden die Häftlinge aus Mackenrode nach Wieda gebracht und wurden von dort mit der versammelten SS-Baubrigade III, die aus den Lagern Nüxei, Osterhagen und Wieda bestand, auf den Todesmarsch getrieben. Insgesamt mussten 1135 Häftlinge am 7. April 1945 von Wieda aus zu Fuß bis nach Wernigerode marschieren. Von dort wurden sie mit der Bahn nach Gardelegen transportiert. Über 1000 Häftlinge wurden bei dem Massaker von Gardelegen in der Isenschnibber Feldscheune getötet. Niedergebra In dem KZ-Außenlager Niedergebra mussten ca. 40 männliche Häftlinge Zwangsarbeit in der V-Waffen-Produktion leisten. Die Räumung des KZ-Außenlagers ist aufgrund der geringen Quellenlage noch ungeklärt. Vermutlich wurden die Häftlinge am 5. April 1945 zusammen mit den Häftlingen aus Kleinbodungen auf den Todesmarsch getrieben. Nach einem sechstägigen Fußmarsch über den Harz kamen sie am 11. April 1945 in dem Kasernenlager des KZ Bergen-Belsen an. Am 15. April 1945 wurden sie dort von britischen Truppen befreit. Nüxei (SS-Baubrigade III) Das KZ-Außenlager Nüxei war ein Nebenlager des KZ-Außenlagers Wieda und gehörte zur SS-Baubrigade III. Die ca. 300 männlichen Häftlinge wurden von der SS zum Ausbau der Infrastruktur eingesetzt. Am 6. April 1945 wurden sie nach Wieda gebracht und wurden von dort mit der versammelten SS-Baubrigade III, die 6

7 aus den Lagern Mackenrode, Osterhagen und Wieda bestand, auf den Todesmarsch getrieben. Insgesamt mussten 1135 Häftlinge am 7. April 1945 von Wieda aus zu Fuß bis nach Wernigerode marschieren. Von dort wurden sie mit der Bahn nach Gardelegen transportiert. Über 1000 Häftlinge wurden bei dem Massaker von Gardelegen in der Isenschnibber Feldscheune getötet. Osterhagen Das KZ-Außenlager Osterhagen war ein Nebenlager des KZ-Außenlagers Wieda und gehörte zur SS-Baubrigade III. Die ca. 300 männlichen Häftlinge wurden von der SS zum Ausbau der Infrastruktur eingesetzt. Am 6. April 1945 wurden sie nach Wieda gebracht und wurden von dort mit der versammelten SS-Baubrigade III, die aus den Lagern Nüxei, Mackenrode und Wieda bestand, auf den Todesmarsch getrieben. Insgesamt mussten 1135 Häftlinge am 7. April 1945 von Wieda aus zu Fuß bis nach Wernigerode marschieren. Von dort wurden sie mit der Bahn nach Gardelegen transportiert. Über 1000 Häftlinge wurden bei dem Massaker von Gardelegen in der Isenschnibber Feldscheune getötet. Osterode- Freiheit Das KZ-Außenlager Osterode-Freiheit war auf dem Gelände der Firma Curt Heber untergebracht. Ca. 400 männliche Häftlinge mussten Zwangsarbeit für die Maschinen- und Apparatefabrik leisten. Am 4. oder 5. April 1945 wurden die Häftlinge in mindestens drei verschiedene Marschgruppen nach Gesundheitszustand eingeteilt. Sie mussten teilweise zu Fuß, die Kranken von einem Traktor gezogen, Richtung Norden über Seesen und Braunschweig nach Gifhorn marschieren. Nachdem die Kolonnen in das Frontgebiet um Gifhorn kamen, flüchteten die Bewacher, und die Häftlinge wurden in den Tagen zwischen dem 9. und 13. April 1945 von amerikanischen Truppen befreit. Osterode- Petershütte Das KZ-Außenlager Osterode-Petershütte war mit ca. 800 männlichen Häftlingen ab Januar 1945 stark überbelegt. Die Häftlinge wurden zu Bauarbeiten für die Errichtung einer unterirdischen Erdölraffinerie eingesetzt. Um den 21. März 1945 wurden die Häftlinge in das KZ-Außenlager Boelcke-Kaserne überstellt. In dem zentralen Sterbelager des KZ-Komplex Mittelbau erlebten durch die katastrophalen Lebensbedingungen nur sehr wenige Häftlinge die Befreiung durch amerikanische Truppen am 11. April Die arbeitsfähigen Häftlinge waren noch vorher am 2./3. April 1945 in die Lager Dora und Ellrich gebracht und von dort auf die jeweiligen Todesmärsche getrieben worden. 7

8 Quedlinburg Das KZ-Außenlager Quedlinburg war ausschließlich mit Italienischen Militärinternierten belegt. Die 58 männlichen Häftlinge wurden zum Ausbau der Infrastruktur eingesetzt. Für dieses Außenlager ist kein Räumungsbefehl bekannt. Noch am 11. April 1945 wurden die Häftlinge bei der Trümmerbeseitigung in der Stadt Quedlinburg eingesetzt, die kurz zuvor bombardiert worden war. Die SS-Bewacher verschwanden am 12. April 1945 und ließen die Häftlinge allein in den Baracken zurück. Zwei Tage später wurden sie von amerikanischen Truppen befreit. Rehungen Das KZ-Außenlager Rehungen war ein Standort der SS-Baubrigade I. Die ca. 550 männlichen Häftlinge waren für die SS eingesetzt und bauten unter anderem SS- Materiallager, aber auch Straßen und Baracken. Die Häftlinge der beiden KZ- Außenlager Hohlstedt und Rehungen wurden vermutlich schon am 31. März 1945 zusammengefasst und mussten am 7. April 1945 gemeinsam den Todesmarsch antreten. Mit der Bahn wurden sie zuerst bis Berlin gebracht, von dort jedoch umgeleitet in das KZ Mauthausen in Österreich. Für einen Teil der Häftlinge war mit der Ankunft am 28. April 1945 der Todesmarsch beendet. Der größere Teil wurde weiter in das KZ-Außenlager Steyr-Münichholz transportiert und dort am 5. Mai 1945 von amerikanischen Truppen befreit. Roßla In dem KZ-Außenlager Roßla mussten ca. 100 männliche Häftlinge Zwangsarbeit in der V-Waffen-Produktion leisten. Am 5. April 1945 wurden das Lager geräumt und die Häftlinge auf den Todesmarsch getrieben. Zu Fuß überquerten sie den Harz und liefen innerhalb von 12 Tagen über Magdeburg in Richtung des KZ Sachsenhausen. Nach Erreichen des Lagers Heinkel-Werk bei Oranienburg wurden sie neu eingekleidet und bekamen Sachsenhausener Nummern. Am 21.April 1945 wurde auch dieses Lager geräumt, und sie mussten auf einen weiteren Todesmarsch in Richtung Schwerin. Nachdem die Bewacher geflüchtet waren, wurden sie am 1. Mai 1945 von sowjetischen Truppen südlich von Schwerin befreit. Rottleberode Das KZ-Außenlager Rottleberode war mit ca. 850 männlichen Häftlingen belegt, die für Baumaßnahmen in den Untertageverlagerungen eingesetzt wurden. Vom 4. auf den 5. April 1945 wurde das KZ-Außenlager Rottleberode gemeinsam mit dem KZ-Außenlager Stempeda geräumt. Die insgesamt ca Häftlinge wurden in zwei Gruppen eingeteilt. Eine kleinere Gruppe mit ca. 400 Häftlingen lief zu Fuß bis nach Niedersachswerfen, um von dort mit der Bahn weiter in Richtung Norden transportiert zu werden. Nach mehreren Tagen erreichte die Gruppe Gardelegen. 8

9 Dort wurden die meisten Häftlinge bei dem Massaker von Gardelegen in der Isenschnibber Feldscheune getötet. Der größere Teil der Gruppe, ca Häftlinge, wurde auf den Todesmarsch in das KZ Sachsenhausen getrieben. Nach tagelangen Fußmärschen und Bahntransporten erreichten sie das Lager Heinkel- Werk bei Oranienburg, von wo aus sie nach wenigen Tagen in Richtung Nordwesten aufbrechen mussten. Nur sehr wenige überlebten diesen Todesmarsch. Stempeda Das KZ-Außenlager Stempeda war mit ca. 700 männlichen Häftlingen belegt, die für Baumaßnahmen in den Untertageverlagerungen eingesetzt wurden. Vom 4. auf den 5. April 1945 wurde das KZ-Außenlager Stempeda gemeinsam mit dem KZ- Außenlager Rottleberode geräumt. Die insgesamt ca Häftlinge wurden in zwei Gruppen eingeteilt. Eine kleinere Gruppe mit ca. 400 Häftlingen lief bis nach Niedersachswerfen, um von dort mit der Bahn weiter in Richtung Norden transportiert zu werden. Nach mehreren Tagen erreichte die Gruppe Gardelegen. Dort wurden die meisten Häftlinge bei dem Massaker von Gardelegen in der Isenschnibber Feldscheune ermordet. Der größere Teil der Gruppe, ca Häftlinge, wurde auf den Todesmarsch in das KZ Sachsenhausen getrieben. Nach tagelangen Fußmärschen und Bahntransporten erreichten sie das Lager Heinkel-Werk bei Oranienburg, von wo aus sie nach wenigen Tagen in Richtung Nordwesten aufbrechen mussten. Nur sehr wenige überlebten diesen Todesmarsch. Tettenborn In dem KZ-Außenlager Tettenborn mussten ca. 28 männliche Häftlinge Zwangsarbeit in der V-Waffen-Produktion leisten. Am 5. April 1945 wurde das Lager geräumt und die Häftlinge auf einen Bahntransport verladen, der kurz zuvor das Konzentrationslager Mittelbau-Dora verlassen hatte. Der Zug fuhr zunächst in Richtung des KZ Neuengamme, wurde jedoch in der Lüneburger Heide mehrere Male umgeleitet und endete schließlich am 10. April 1945 in dem KZ Bergen- Belsen. Dort wurden die Häftlinge am 15. April 1945 durch britische Truppen befreit. Trautenstein Das KZ-Außenlager Trautenstein war ausschließlich mit Italienischen Militärinternierten belegt. Die ca. 30 männlichen Häftlinge wurden zum Ausbau der Infrastruktur eingesetzt. Das KZ-Außenlager wurde nicht geräumt. Zwar erhielt der Lagerführer um den 10.April 1945 den Befehl die Häftlinge nach Wernigerode oder Blankenburg zu bringen, dort musste die Kolonne allerdings wieder umkehren und war nach einem Tagesmarsch wieder im Lager. Am darauffolgenden Tag flüchteten die Bewacher und ließen die Häftlinge allein zurück. Bis zur Befreiung am 16. oder 9

10 17. April 1945 durch amerikanische Truppen trauten sich die Häftlinge nicht aus dem Lager. Wickerode Das KZ-Außenlager Wickerode war ausschließlich mit Italienischen Militärinternierten belegt. Die ca. 30 männlichen Häftlinge wurden bei Erdarbeiten für eine Überland-Gasleitung eingesetzt. Untergebracht waren sie in einer improvisierten Unterkunft, vermutlich in der Gaststätte Herbig. Die Räumung des KZ-Außenlagers ist aufgrund der geringen Quellenlage noch ungeklärt. Wahrscheinlich wurde das KZ-Außenlager nicht geräumt und die Häftlinge von amerikanischen Truppen am 12. April 1945 befreit. Wieda (SS-Baubrigade III) Das KZ-Außenlager Wieda gehörte der SS-Baubrigade III an. Die ca. 300 männlichen Häftlinge wurden von der SS zum Ausbau der Infrastruktur eingesetzt. Am 6. April 1945 wurden die Häftlinge aus den anderen drei Standorten der SS- Baubrigade III, Mackenrode, Nüxei und Osterhagen, nach Wieda gebracht und von dort auf den Todesmarsch getrieben. Insgesamt mussten 1135 Häftlinge am 7. April 1945 von Wieda aus zu Fuß bis nach Wernigerode marschieren. Von dort wurden sie mit der Bahn nach Gardelegen transportiert. Über 1000 Häftlinge wurden bei dem Massaker von Gardelegen in der Isenschnibber Feldscheune getötet. Woffleben Das KZ-Außenlager Woffleben war mit ca männlichen Häftlingen belegt, die für Baumaßnahmen in den Untertageverlagerungen eingesetzt wurden. Am 4. April 1945 wurden die Häftlinge in Waggons verladen und an den Bahntransport des KZ-Außenlagers Harzungen gekoppelt. Der Todesmarsch führte die ca Insassen des Zuges zunächst zum KZ Neuengamme. Dort wurde die Aufnahme der Häftlinge verweigert, sodass der Transport weiter bis zur Elbmündung bei Brunsbüttelkoog fuhr. Dort kehrte er zurück nach Hamburg, bis er schließlich am 11. April 1945 in dem KZ Bergen-Belsen ankam, wo die Häftlinge am 15. April 1945 durch britische Truppen befreit wurden. Quellen: Neander, Joachim (1997): Das Konzentrationslager Mittelbau in der Endphase der NS-Diktatur. Clausthal-Zellerfeld: Papierflieger. Wagner, Jens-Christian; Grützbauch, Johanna; Heubaum, Regine (2007): Konzentrationslager Mittelbau-Dora Begleitband zur ständigen Ausstellung in der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora. Göttingen: Wallstein. 10

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