DWA Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V., Hennef 2005

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1 DWA- Regelwerk Merkblatt DWA-M 174 Betriebsaufwand für die Kanalisation - Hinweise zum Personal-, Fahrzeugund Gerätebedarf Oktober 2005 Herausgeber und Vertrieb: Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.v. Theodor-Heuss-Allee Hennef. Deutschland Tel.: Fax: kundenzentrum@dwa.de. Internet:

2 Die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V., DWA, ist in Deutschland Sprecher für alle übergreifenden Wasserfragen und setzt sich intensiv für die Entwicklung einer sicheren und nachhaltigen Wasserwirtschaft ein. Als politisch und wirtschaftlich unabhängige Organisation arbeitet sie fachlich auf den Gebieten Wasserwirtschaft, Abwasser, Abfall und Bodenschutz. In Europa ist die DWA die mitgliederstärkste Vereinigung auf diesem Gebiet und nimmt durch ihre fachliche Kompetenz bezüglich Normung, beruflicher Bildung und Information der Öffentlichkeit eine besondere Stellung ein. Die rund Mitglieder repräsentieren die Fachleute und Führungskräfte aus Kommunen, Hochschulen, Ingenieurbüros, Behörden und Unternehmen. Der Schwerpunkt ihrer Tätigkeiten liegt auf der Erarbeitung und Aktualisierung eines einheitlichen technischen Regelwerkes sowie der Mitarbeit bei der Aufstellung fachspezifischer Normen auf nationaler und internationaler Ebene. Hierzu gehören nicht nur die technisch-wissenschaftlichen Themen, sondern auch die wirtschaftlichen und rechtlichen Belange des Umwelt- und Gewässerschutzes. Impressum Herausgeber und Vertrieb: DWA Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. Theodor-Heuss-Allee Hennef, Deutschland Tel.: Fax: Internet: Druck: Bonner Universitäts-Buchdruckerei, Bonn ISBN: Gedruckt auf 100 % Recyclingpapier. DWA Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V., Hennef 2005 Alle Rechte, insbesondere die der Übersetzung in andere Sprachen, vorbehalten. Kein Teil dieses Merkblattes darf ohne schriftliche Genehmigung des Herausgebers in irgendeiner Form durch Fotokopie, Mikrofilm oder irgendein anderes Verfahren reproduziert oder in eine von Maschinen, insbesondere von Datenverarbeitungsmaschinen, verwendbare Sprache übertragen werden. 2 Oktober 2005

3 Vorwort Im Arbeitsblatt DWA-A 147 "Betriebsaufwand für die Kanalisation Betriebsaufgaben und Häufigkeiten" sind die Tätigkeiten des Kanalbetriebes zusammengestellt und beschrieben. Zu den einzelnen Aufgaben sind übliche Häufigkeiten für deren Ausführung genannt. Im vorliegenden Merkblatt DWA-M 174 "Betriebsaufwand für die Kanalisation Hinweise zum Personal-, Fahrzeug- und Gerätebedarf`" werden den in oben genanntem Arbeitsblatt aufgeführten Einzelaufgaben jeweils der Personalaufwand sowie der Fahrzeug- und Gerätebedarf zugeordnet. Außerdem werden weitere Vorgaben für die Ermittlung des Betriebsaufwandes genannt. Die angegebenen Tagesleistungen sind als Durchschnittswerte der Praxis anzusehen. Wie Benchmarkingprozesse belegen, ergeben sich aufgrund der örtlichen Gegebenheiten erhebliche Abweichungen. Dabei ist die Nennung von absoluten Zahlen nicht möglich. Bei den Ansätzen wird davon ausgegangen, dass die Arbeiten von eigenen Mitarbeitern erledigt werden. Bei Beteiligung von Fremdfirmen können einerseits die Ansätze für das eigene Personal und für Fahrzeuge reduziert werden, andererseits ist zusätzliches Personal für die Kontrolle vorzuhalten. Mit der Einführung von Betriebsführungssystemen im Kanalbetrieb versuchen zur Zeit etliche größere Kanalbetriebe ihren Betriebsaufwand zu erfassen und mit Hilfe der elektronischen Datenverarbeitung auszuwerten, um Arbeitsabläufe zu optimieren und wirtschaftlicher durchführen zu können. Ergänzend dazu haben sich vor kurzer Zeit einige Entwässerungsbetriebe zusammengeschlossen und untersuchen in mehreren Benchmarkingprozessen Betriebsabläufe, mit dem Ziel, auf einheitlicher Basis den betrieblichen Aufwand zu vergleichen und diesen zu optimieren. Diese Prozesse gehen sehr viel weiter als der pure Vergleich von Tagesleistungen oder die Ermittlung des finanziellen Aufwandes pro laufendem Kanalmeter. Als eine Voraussetzung für die Vereinheitlichung gilt die Formulierung von Qualitätskriterien unter den Fragestellungen: Wann ist eine Arbeit durchzuführen? Was soll durch diese Arbeit erreicht werden? Wann ist die Arbeit ordnungsgemäß erledigt? Zu berücksichtigen ist hierbei auch die Art der Instandhaltungsstrategie, die maßgeblich den Gesamtaufwand, der erforderlich ist, um ein Netz funktionsfähig zu halten, bestimmt. Festzulegen sind Zustandskriterien, anhand derer eine Instandhaltungsmaßnahme überhaupt erst veranlasst wird und Qualitätskriterien, die Anhalt geben, ob das Ziel einer Maßnahme erreicht ist. Ausgangspunkt aller Überlegungen vor der Einleitung von Maßnahmen ist die bewusste Darstellung der eigentlichen Ziele einer Tätigkeit. Zwei Hauptprozesse prägen den Kanalnetzbetrieb ganz wesentlich. Es sind dies die Reinigung und die Inspektion von Entwässerungssystemen. Beispielhaft sind hier die Ziele der Kanalreinigung aufgeführt, die sinngemäß auch für die Inspektion gelten: der Erhaltung der hydraulischen Leistungsfähigkeit, der Vermeidung von ungeplanten Stoffeinträgen in den Vorfluter, der Vermeidung von Geruchsbelästigungen, der Werterhaltung, der Einhaltung der Anforderungen hinsichtlich der Arbeitssicherheit und der Vorbereitung der Schadenserfassung und -behebung. Das Merkblatt DWA-M 174 gibt mit seinen Ausführungen zum Personal-, Fahrzeug- und Gerätebedarf eine wichtige Hilfestellung zur Umsetzung der genannten Ziele. Oktober

4 Verfasser Die DWA-Arbeitsgruppe ES-7.3 Betrieb und Unterhalt von Kanalnetzen hat in ihrer 36. Sitzung am 04./05. November 1999 eine Unterarbeitsgruppe mit der Überarbeitung des ATV-A 147 Betriebsaufwand für die Kanalisation, Teil 2: Personal-, Fahrzeug- und Gerätebedarf beauftragt. Daraus entstand das nun vorliegende Merkblatt DWA-M 174 Betriebsaufwand für die Kanalisation Hinweise zum Personal-, Fahrzeugund Gerätebedarf. In dieser Unterarbeitsgruppe haben folgende Damen und Herren mitgewirkt: Kurt Bader, Zürich Dipl.-Ing. Lutz Barenthien, Düsseldorf Dr.-Ing. Regina Haußmann, Aachen Dipl.-Ing. (FH) Robert Hertler, Stuttgart (Sprecher) Dipl.-Ing. Heino Jahn, München Dipl.-Ing. Wolfgang Müller, Schieder-Schwalenberg Dipl.-Ing. Josef Nolle, Marl Prof. Dipl.-Ing. Hans Peter Schilp, Stuttgart Dipl.-Ing. Bernhard Schmidt, Berlin Projektbetreuer in der DWA-Bundesgeschäftsstelle: Dipl.-Ing. Christian Berger Abteilung Abwasser und Gewässerschutz 4 Oktober 2005

5 Inhalt Vorwort 3 Verfasser 4 Benutzerhinweis 6 1 Anwendungsbereich 5 2 Begriffe 6 3 Personal-, Fahrzeug- und Gerätebedarf Inspektion Reinigung Baulicher Unterhalt Sonderleistungen Betriebshof 7 4 Personalbemessung Tagesarbeitszeit vor Ort Einsatztage pro Jahr Personalbedarf für Leitungsfunktionen, verwaltende Tätigkeiten und zentrale Aufgaben Personalbedarf für Arbeiter 8 5 Fahrzeug- und Gerätebemessung Verfügbarkeit von Fahrzeugen und Geräten Fahrzeug- und Gerätebedarf 8 6 Kostenauswirkungen 9 7 Literaturhinweise 9 Normen und Richtlinien 9 ATV-DVWK- bzw. DWA-Regelwerk 10 VSA-Regelwerk 10 Anhang A Tabellen A.1 bis A.7 11 Tabelle A.1: Inspektion 11 Tabelle A.2: Reinigung 13 Tabelle A.3: Baulicher Unterhalt 16 Tabelle A.4: Sonderleistungen 17 Tabelle A.5: Mustertabelle Personalbedarf für Leitungsfunktionen, verwaltende Tätigkeiten und zentrale Aufgaben 17 Tabelle A.6: Mustertabelle Personalbedarf für Arbeiter bei Inspektion/Reinigung/Sanierung/ Sonderleistungen Tabelle A.7: Mustertabelle für Fahrzeug-/Gerätebedarf Anhang B Berechnungsbeispiel - Beispiel zur Ermittlung des erforderlichen Personalund Fahrzeugbedarfs 20 Tabelle B.1: Grunddaten Kanalnetz 20 Tabelle B.2: Grunddaten Tagesarbeitszeit, Einsatztage, Fahrzeuge und Geräte 21 Tabelle B.3: Berechnung des Personalbedarfes für Arbeiter bei Inspektion (gem. Tabelle A.6) 23 Tabelle B.4: Berechnung des Personalbedarfes für Arbeiter bei Reinigung (gem. Tabelle A.6) 25 Tabelle B.5: Berechnung des Personalbedarfes für Arbeiter bei Sonderleistungen (gem. Tabelle A.6) 27 Tabelle B.6: Berechnung des Personalbedarfes für Leitungsfunktionen, verwaltende Tätigkeiten und zentrale Aufgaben (gem. Tabelle A.5) 27 Tabelle B.7: Berechnung des Fahrzeug-/Gerätebedarfes bei Inspektion (gem. Tabelle A.7) 28 Tabelle B.8 Berechnung des Fahrzeug-/Gerätebedarfes bei Reinigung (gem. Tabelle A.7) 29 Tabelle B.9: Berechnung des Fahrzeug-/Geräte-Gesamtbedarfes bei Reinigung (gem. Tabelle A.7) 31 Oktober

6 Benutzerhinweis Dieses Merkblatt ist das Ergebnis ehrenamtlicher, technisch-wissenschaftlicher/wirtschaftlicher Gemeinschaftsarbeit, das nach den hierfür geltenden Grundsätzen (Satzung, Geschäftsordnung der DWA und dem ATV-DVWK-A 400) zustande gekommen ist. Für dieses besteht nach der Rechtsprechung eine tatsächliche Vermutung, dass es inhaltlich und fachlich richtig ist. Jedermann steht die Anwendung des Merkblattes frei. Eine Pflicht zur Anwendung kann sich aber aus Rechts- oder Verwaltungsvorschriften, Vertrag oder sonstigem Rechtsgrund ergeben. Dieses Merkblatt ist eine wichtige, jedoch nicht die einzige Erkenntnisquelle für fachgerechte Lösungen. Durch seine Anwendung entzieht sich niemand der Verantwortung für eigenes Handeln oder für die richtige Anwendung im konkreten Fall; dies gilt insbesondere für den sachgerechten Umgang mit den im Merkblatt aufgezeigten Spielräumen. 1 Anwendungsbereich Das vorliegende Merkblatt behandelt den Personal-, Fahrzeug- und Gerätebedarf zur Ermittlung des Aufwandes für den Betrieb von Kanalisationsanlagen nach DIN EN in der Zuständigkeit des jeweiligen Betriebes. Die einzelnen Positionen beziehen sich auf die öffentlichen Kanalisationsanlagen und, soweit der jeweilige Betrieb zuständig ist, auch auf private Anschlusskanäle und Einrichtungen zur Grundstücksentwässerung. Die Aufgaben, die Häufigkeit für die Ausführung der Tätigkeit und der Personalaufwand für maschinen- und elektrotechnische Anlagen, Mess-, Steuer- und Regeltechnik sind nicht Gegenstand dieses Merkblattes. In diesem Zusammenhang wird auf die Arbeitsblätter ATV-DVWK-A 156 Regeln für den Kanalbetrieb - Regenbecken und -entlastungen und ATV-DVWK-A 199 Dienst- und Betriebsanweisung für das Personal von Abwasseranlagen hingewiesen. 2 Begriffe Aus Gründen einer fachübergreifenden Verständigung werden Begriffe aus veröffentlichten Arbeitsblättern der DWA und DIN-Normen übernommen. Betriebsaufwand Der Betriebsaufwand im Sinne dieses Merkblattes ergibt sich aus den eingesetzten Ressourcen (Personal, Fahrzeuge, Sachmittel, Fremdaufwand) und den Häufigkeiten der durchzuführenden Tätigkeiten unter Berücksichtigung der örtlichen Randbedingungen pro Jahr. Der Aufwand ist somit eine auf ein Jahr bezogene Größe. Häufigkeit Die Häufigkeit gibt an, wie oft eine Aufgabe jährlich auszuführen ist. Die Häufigkeit einer Tätigkeit richtet sich nach gesetzlichen Vorgaben (z. B. Eigenkontroll- bzw. Selbstüberwachungsverordnung der Länder) und/oder den betrieblichen Erfordernissen. 3 Personal-, Fahrzeugund Gerätebedarf Alle Aufwandswerte sind in Tabellenform entsprechend den Tätigkeitsbeschreibungen gemäß Arbeitsblatt DWA-A 147 angegeben. Die Beschreibungen der Tätigkeiten und Häufigkeiten aus diesem Arbeitsblatt werden hier verkürzt wiedergegeben. Die Ordnungsziffern des Merkblattes entsprechen denen des Arbeitsblattes. 3.1 Inspektion Die Angaben sind in Anhang A in Tabelle A.1 enthalten. 3.2 Reinigung Die Angaben sind in Anhang A in Tabelle A.2 enthalten. 6 Oktober 2005