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Transkript:

IZW Jahresbericht 2011 Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung im Forschungsverbund Berlin e.v.

Impressum Titel: Jahresbericht 2011: Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) :: Forschung für den Artenschutz :: Herausgeber: Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung im Forschungsverbund Berlin e.v. Standort: Alfred-Kowalke-Str. 17, 10315 Berlin (am Tierpark Berlin-Friedrichsfelde) Postalisch: Postfach 60 11 03, 10252 Berlin Tel.: + (49)- 30-51 68-0 Fax: + (49)- 30-51 26-104 Internet: http://www.izw-berlin.de ISSN: 1616-0208 Gestaltung: Dipl. Soz. Steven Seet Layout: Dipl. Soz. Steven Seet, Malte Mittag, Katharina Sperling Cover Bild: Gepard (Acinonyx jubatus), Dr. Oliver Höner, IZW Redaktion: Dipl. Soz. Steven Seet, Univ.-Prof. Dr. Heribert Hofer DPhil Gedruckt auf FSC-zertifiziertem Papier (Forest Stewardship Council). Der FSC hat als eine konkrete Konsequenz aus der UN-Umweltkonferenz in Rio de Janeiro 1992 hohe ökologische, soziale und wirtschaftliche Standards entwickelt, die dem Schutz der Wälder und den Interessen der von ihr lebenden Menschen gleichermaßen dienen soll. Berlin, 2012

IZW Jahresbericht 2011 Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung im Forschungsverbund Berlin e.v.

Inhalt Vorwort... 1 Personal, Struktur und Organisation Wissenschaftlicher Beirat... 5 Organigramm des IZW... 6 Wissenschaftliche Mitarbeiter(innen)/Wissenschaftliche Hilfskräfte/Doktorand(innen)... 7 Diplomand(innen), Bachelor & Master of Science Student(innen)/Praktikant(innen)/ Freiwilliges ökologisches Jahr (FÖJ)/Bundesfreiwilligendienst (BFD)... 8 Studentische Hilfskräfte/In Ausbildung /Ausbilder(innen)/Technische Mitarbeiter(innen)... 9 Funktionsträger(innen)/Betriebsrat... 10 Gastwissenschaftler(innen)... 11 Auslands- und Studienaufenthalte... 12 Programmbereich Forschung Forschungsprogramm EVitA... 17 1. Anpassungen: Aufklärung evolutionsökologischer Phänomene und ihres Anpassungswertes in der Lebensgeschichte von Wildtieren... 20 2. Krankheiten: Erfassung und Analyse der Ursachen und Verbreitung von Krankheiten und des Gesundheitsstatus in Wildtierpopulationen... 21 3. Naturschutz: Aufklärung der biologischen Grundlagen und Entwicklung von Methoden für den Schutz bedrohter Wildtierarten... 22 Welche Wildtierarten untersucht das IZW und warum?... 23 In welchen Ökosystemen arbeitet das IZW und warum?... 24 Wie setzen wir das Forschungsprogramm EVitA um?... 25 Programmbereich Service Serviceleistungen und Sammlungen für Wissenschaft, Artenschutz und die Öffentlichkeit... 27 1. Serviceleistungen: Forschungsorientierte Serviceleistungen für Wissenschaft, Artenschutz und Öffentlichkeit... 28 2. Sammlungen... 30 Output Konferenzen/Symposien/Workshops... 35 Lehrveranstaltungen... 37 Strukturierte Doktorandenausbildung... 37 Vorlesungen und Fachkurse an der Freien Universität Berlin... 37 Vorlesungen und Fachkurse an der Humboldt-Universität zu Berlin... 39 Vorlesungen und Fachkurse an der Universität Potsdam... 39 Weitere Lehrveranstaltungen... 40 IZW-Forschungsseminare... 41 Doktorandenseminare... 43 Finanzmittel - "Pakt für Forschung und Innovation"... 44 Finanzmittel - "Konjunkturpaket II"... 44 Drittmittelgeförderte Projekte... 44 Gutachtertätigkeit/Berufung in wissenschaftliche Gremien... 48 Publikationen und Vorträge... 54 Wissenschaftliche Publikationen/Referierte Zeitschriften... 54 Wissenschaftliche Publikationen/Monographien, herausgegebene Bände, Buchkapitel... 60 Wissenschaftliche Publikationen/Andere Zeitschriften... 61 Publikationen für Stakeholder... 62 Wissenschaftliche Vorträge... 63 Wissenschaftliche Poster... 71 Wissenschaftliche Preise... 74 Abgeschlossene Doktorarbeiten/Abgeschlossene Diplomarbeiten... 75 Abgeschlossene Master of Science - Arbeiten/Abgeschlossene Bachelor of Science - Arbeiten... 76 Genbank-Eintragungen... 77 Öffentlichkeitsarbeit... 78 Wissenschaft für die Öffentlichkeit: IZW Veranstaltungen... 78 IZW Politikberatung... 80 IZW in den Medien... 81

Vorwort Für das IZW war das Jahr 2011 durch drei besondere Aspekte geprägt: (1) ein neuer Höhenflug in der Anzahl und Qualität von Veröffentlichungen und beim Einwerben von Drittmitteln, (2) ein besonders ausgeprägtes Engagement in der wissenschaftlichen Community durch neue interdisziplinäre Initiativen und Veranstaltung mehrerer internationaler Kongresse und (3) die praktische Umsetzung des Erweiterungsbaus II aus den Mitteln des Konjunkturprogramms II. (1) Die Mitarbeiter des IZW haben mit engagiertem Einsatz und beeindruckender Motivation ihre wissenschaftliche Arbeit fortgesetzt. Unsere positive wissenschaftliche Entwicklung dokumentierte sich besonders augenfällig in der Zahl der Manuskripte von IZW-WissenschaftlerInnen, die von hoch und höchst angesehenen interdisziplinären Zeitschriften zur Veröffentlichung akzeptiert wurden. Zu den Höhepunkten des vergangenen Jahres gehörten je eine Veröffentlichung in Science, eine Veröffentlichung in Nature Communications, eine Veröffentlichung in den Proceedings of the National Academy of Sciences of the USA, gleich vier Veröffentlichungen in den Proceedings of the Royal Society London und nicht zuletzt sechs Veröffentlichungen in PLoS ONE. Neben diesen Artikeln und zahlreichen wissenschaftlichen Arbeiten in den Topzeitschriften unserer Fachdisziplinen, die das sehr gute Niveau unserer wissenschaftlichen Arbeit im vergangenen Jahr demonstrieren, sind wir stolz auf den außerordentlich hohen Zuwachs bei der Drittmitteleinwerbung, die knapp über 4 Millionen Euro lag. Dies gelang nicht zuletzt durch die Einwerbung von Mitteln aus dem Konjunkturprogramm II der Bundesregierung und dem Pakt für Forschung und Innovation II. Dafür bedanke ich mich bei allen Kolleginnen und Kollegen sehr herzlich. (2) Im Jahr 2011 hat sich das IZW in besonderer Weise in der wissenschaftlichen Community engagiert. Hervorzuheben ist die Einrichtung des Interdisziplinären Forschungsverbundes Biodiversität mit Mitteln der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung (jetzt Wirtschaft, Technologie und Forschung), der die Forschung zur biologischen Vielfalt in der Berlin- Potsdamer Region zusammenführen und besser koordinieren soll. Mit der Organisation von vier internationalen und eines nationalen Kongresses erreichte das Engagement des IZW in der und für die wissenschaftliche Community eine besondere Stufe. Die dritte gemeinsame internationale Konferenz des IZW mit der European Association of Zoo & Wildlife Veterinarians (EAZWV) und dem Lissaboner Zoologischen Garten über Diseases of Zoo and Wild Animals in Lissabon, Portugal, Anfang Juni 2011, setzte das hohe Niveau der Vorjahreskonferenz fort und stabilisierte die enge Zusammenarbeit mit der EAZWV auf einem exzellenten Niveau. In Lissabon verliehen wir auch zum zweiten Mal den Rudolf-Ippen- Gedächtnispreis für besondere Leistungen junger WissenschaftlerInnen in der Wildtiermedizin. Der Preis wurde an Dr. Gabrielle Stalder vom Forschungsinstitut für Wildtierökologie der Veterinärmedizinischen Universität Wien verliehen, die sich besonders mit den Konsequenzen und Implikationen des One health Konzeptes für die Gesundheit von Wildtierpopulationen beschäftigte. Die achte International Conference on Behaviour, Physiology and Genetics of Wildlife im September 2011, eine gemeinsame Veranstaltung mit der European Association of Zoos and Aquaria (EAZA), erreichte erneut ein hervorragendes wissenschaftliches Niveau, erfreute sich über eine hohe Resonanz und Teilnehmerzahl und war diesmal durch Professor Katarina Jewgenow als Leiterin des Organsationskommittees exzellent organisiert. Neben diesen beiden regulären Konferenzserien des IZW veranstaltete das IZW drei weitere Tagungen. Die Conference on Chemical Signals in Vertebrates findet alle drei Jahre statt und ist ein Treffen aller Spezialisten weltweit, die sich mit den physiologischen Grundlagen, der Chemie biologischer Botenstoffe und den Verhaltensauswirkungen geruchlicher Kommunikation beschäftigen. Der zwölfte Kongress im August 2011 wurde von PD Dr. Martin Dehnhard und Dr. Marion East hervorragend organisiert und stieß auf großen Zuspruch. > Vorwort >>> 1

Das Borneo Carnivore Symposium: Road towards conservation action plans war ein Kongress der besonderen Art: Eine internationale Konferenz in einem range country, unter aktiver Beteiligung aller (auf Borneo vertretenen) Staaten, mit der Diskussion der für den Schutz der dortigen Raubtierarten relevanten wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Verbreitung und im Teil 1 der Konferenz und der Übersetzung der Erkenntnisse in Empfehlungen in Teil 2, um ihre praktische Umsetzung der wissenschaftlichen Erkenntnisse in die Naturschutzpraxis der drei beteiligten Staaten Indonesien, Malaysia und Brunei zu beschleunigen. Das Symposium verdankte seinen hohen Erfolg nicht zuletzt dem großem Einsatz und hohen diplomatischen Geschick von Andreas Wilting. Andreas Wilting konnte nicht nur das Sabah Wildlife Department als lokalem Veranstalter vor Ort, sondern auch drei Spezialistengruppen der IUCN Species Survival Commission die Felid Specialist Group, die Small Carnivore Specialist Group und die Otter Specialist Group erfolgreich in die Organisation einbinden. Schließlich veranstaltete das IZW gemeinsam mit dem Friedrich-Löffler-Institut für Viruskrankheiten der Tiere ein nationales Symposium über die Forschung zur Wildtierökologie und Wildtiergesundheit in Deutschland. Von seitens des IZW durch Dr. Gudrun Wibbelt hervorragend organisiert, erfreute sich die ursprünglich als Workshop angedachte Veranstaltung einer so hohen Nachfrage und Resonanz, dass dies nun als Auftakt zu regelmäßigen Treffen angesehen werden kann. (3) Das Konjunkturprogramm II der Bundesregierung stellte Ende 2010 dem IZW eine Bewilligungstranche von etwa 2 Millionen Euro zur Verfügung, um unseren lange geplanten Erweiterungsbau II umzusetzen. Mit diesem Bau gewinnen wir weit über 200 Quadratmeter zusätzliche Laborflächen vor allem für den molekularbiologischen Bereich, zusätzliche Kühl- und Gefrierkapazitäten, weitere wichtige Funktionsräume und zusätzliche Büroräume. Damit können wir den mehrfach mit dem Wissenschaftlichen Beirat und den Zuwendungsgebern diskutierten und aktualisierten Personal- und Raumbedarfsplan umsetzen und die wachsenden Goldstandards befriedigen, die bei molekularen Arbeiten zunehmend stringenter werden. Die IZW MitarbeiterInnen sind weiterhin hoch aktiv in der Lehre und Weiterbildung an der Freien Universität Berlin, der Universität Potsdam, der Humboldt-Universität zu Berlin und anderen nationalen und internationalen Einrichtungen gehalten. Nicht zuletzt ist für mich der Einsatz der Technischen AngestelltInnen, WissenschaftlerInnen und anderen MitarbeiterInnen bei der beruflichen Ausbildung der Auszubildenden in Lehrberufen besonders anerkennenswert; im vergangenen Jahr befanden sich sieben Azubis in den Lehrberufen laborantin, Bürokauffrau oder -mann und Zootierpfleger in Ausbildung. Auch das hohe Engagement in der Vermittlung wissenschaftlicher Ergebnisse an die interessierte Öffentlichkeit ist erfreulich und wichtig, unter anderem durch die Teilnahme an der Langen Nacht der Wissenschaften, dem IZW Tag der Offenen Tür, diesmal anlässlich des 40. Geburtstages der Sendung mit der Maus, dem Tag der Offenen Tür des Fachbereichs Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin und der steigenden Zahl von Studenten- und Schülergruppen, die sich für das IZW interessieren. Ebenso erfreulich ist die hohe Resonanz, die unsere Arbeitsergebnisse in Presse, Radio, Fernsehen und Internet finden und die nicht zuletzt auf die steigende Bereitschaft der WissenschaftlerInnen für schriftliche oder persönliche Erläuterungen sowie dem besonderen Einsatz von Steven Seet bei der Vermittlung zurückzuführen ist. Der Report 2011 legt Zeugnis über die wissenschaftlichen Aktivitäten des IZW in Form eines statistischen Jahresberichtes ab. Steven Seet und zahlreiche Helfer aus allen Forschungsgruppen haben die Redaktion des Jahresberichtes betreut. Dafür danke ich allen Beteiligten sehr herzlich. Berlin, im Januar 2012 Univ.-Prof. Dr. Heribert Hofer DPhil Direktor des IZW C4-S-Lehrstuhl für Interdisziplinäre Wildtierkunde Fachbereich Veterinärmedizin, Fachbereich, Chemie, Pharmazie, Freie Universität Berlin Zunge eines Löwen aus der Pathologie des IZW (Panthera leo). Aufnahme mit dem Feldemissions-Rasterelektronenmikroskop 'Supra 40 VP' von Zeiss. Foto: Dagmar Viertel, IZW.

Personal, Struktur und Organisation

Personal, Struktur und Organisation Wissenschaftlicher Beirat... 5 Organigramm des IZW... 6 Wissenschaftliche Mitarbeiter(innen)/Wissenschaftliche Hilfskräfte/Doktorand(innen)... 7 Diplomand(innen), Bachelor & Master of Science Student(innen)/Praktikant(innen)/ Freiwilliges ökologisches Jahr (FÖJ)/Bundesfreiwilligendienst (BFD)... 8 Studentische Hilfskräfte/In Ausbildung /Ausbilder(innen)/Technische Mitarbeiter(innen)... 9 Funktionsträger(innen)/Betriebsrat... 10 Gastwissenschaftler(innen)... 11 Auslands- und Studienaufenthalte... 12

Wissenschaftlicher Beirat Vorsitzender Professor Dr. Volker Loeschcke Aarhus University Department of Biological Sciences; Ecology and Genetics Århus, DK Mitglieder Professor Dr. Achim D. Gruber Freie Universität Berlin Institut für Veterinär-Pathologie Professor Dr. Sabine Meinecke-Tillmann Tierärztliche Hochschule Hannover Institut für Reproduktionsmedizin Matthew Hatchwell European Coordinator Wildlife Conservation Society Kent, UK Dr. Gisela von Hegel Zoologischer Garten Karlsruhe Professor Dr. Richard Lucius Humboldt-Universität zu Berlin Lehrstuhl für Molekulare Parasitologie Ständige Gäste Dr. Katharina Spiegel Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung, Referat V C2 & KP2, Berlin Fabian Kohler Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Referat 721, Bonn Professor Dr. Renate Rosengarten Veterinärmedizinische Universität Wien Institut für Bakteriologie, Mykologie und Hygiene Wien, A Professor Dr. Franz Schwarzenberger Veterinärmedizinische Universität Wien Institut für Biochemie Wien, A Professor Dr. Fritz Trillmich Universität Bielefeld Lehrstuhl für Verhaltensforschung Professor Dr. Franjo Weissing University of Groningen Centre for Ecological and Evolutionary Studies Theoretical Biology Haren, NL > Struktur und Organisation Wissenschaftlicher Beirat 4 5

Organigramm des IZW Evolutionäre Ökologie Leitung: Heribert Hofer direktor@izw-berlin.de Wiss. Referentin Miriam Brandt brandt@izw-berlin.de Wissenschaftlicher Beirat Evolutionsgenetik Leitung: Simone Sommer sommer@izw-berlin.de Wiss. Koordinator/PR Steven Seet seet@izw-berlin.de Kuratorium Vorstand des Forschungsverbundes Berlin e.v. Mitgliederversammlung Direktor Heribert Hofer direktor@izw-berlin.de Geschäftsführer Falk Fabich fabich@fv-berlin.de Gemeinsame Verwaltung Forschungsverbund Berlin e.v. Wildtierkrankheiten Reproduktionsbiologie Reproduktionsmanagement Lokale Verwaltung Leitung: Alex Greenwood greenwood@izw-berlin.de Leitung: Katarina Jewgenow jewgenow@izw-berlin.de Leitung: Thomas Hildebrandt hildebrandt@izw-berlin.de Leitung: Gabriele Liebich liebich@izw-berlin.de Feldforschungsstation Niederfinow Fachbibliothek biblio@izw-berlin.de Technische Dienste

Wissenschaftliche Mitarbeiter(innen) FG 1 Evolutionäre Ökologie Anne Berger Marion East Oliver Höner Stephanie Kramer-Schadt Sylvia Ortmann Klaus-Manfred Scheibe (ATZ) Christian Voigt Bettina Wachter FG 2 Evolutionsgenetik Jörns Fickel Arne Ludwig Camila Mazzoni Jürgen Streich (bis 07/11) FG 3 Wildtierkrankheiten Gábor Czirják Mirjam Grobbel Oliver Krone Claudia Szentiks Gudrun Wibbelt FG 4 Reproduktionsbiologie Beate Braun Martin Dehnhard Karin Müller FG 5 Reproduktionsmanagement Roland Frey Frank Göritz Robert Hermes Wiss. Mitarbeiter(innen) (Projekte/Post-doc) Niko Balkenhol FG 2 Pablo Sandro Carvalho Santos FG 2 Aines del Carmen Castro Prieto FG 2 Barbara Drews FG 5 Daniel Förster FG 2 Guido Fritsch FG 5 Gabriela Galateanu FG 5 Ilja Heckmann FG 1 Petra Kretzschmar FG 1 Ana Garciá Popa-Lisseanu FG 1/IFV Biodiversität Mélanie Pruvost FG 2 Jennifer Ringleb (EZ) FG 4 Julia-Marie Ritter FG 4 Kathleen Röllig FG 5 Doktorand(innen) Sylvia Albrecht Olga A. Amelkina Jan Axtner Mirjam Becker Sarah Benhaiem Thorsten Bohm Aines del Carmen Castro Prieto Michael Cieslak Pin Cui Claire-Eve Davidian Luis Eduardo Flores Landaverde Simon Ghanem Sabine Greiner Alexandra Hachen Janine Hall Alexander Markus Hecht Sonja Heinrich Janine Helms Ulrike Jakop Liane Kartes Julia Kelemen Annika Krengel David Lehmann Ina Leinweber Daniel Lewanzik Carsten Ludwig Veterinärmedizin Agrarbiologie Veterinärmedizin Biophysik Veterinärmedizin Veterinärmedizin Veterinärmedizin Joseph Saragusty FG 5 Kathrin Schumann FG 4/5 Nina Schwensow FG 2 Juliane Waentig FG 2 Bernd Wasiolka FG 1 Romy Waurich FG 4 Alexandra Weyrich FG 2/4 Wissenschaftliche Hilfskräfte Marc Büntjen FG 1 Anna Cyranska ÖA Thomas Uwe Donda ÖA Recep Gök FG 1 Ines Lesniak FG 3 Sylvia Schulz van Endert FG 1 Stephanie Wandelmaier FG 1 Imke Lüders Benedikta von Mallinckrodt Jörg Melzheimer Sebastian Menke Natalia Mikolajewska Kristin Mühldorfer Mirjam Nadjafzadeh Veljko Nikolin Ximena Olarte Castillo Johanna Painer Martina Pertl Florian Reichert Zaida Melina Renteria Solis Julia Schad Karin Schneeberger Katharina Schröder Antje Semrau Leif Sönnichsen Claudia Stommel Valentin Svetlichnyy Jundong Tian Anna-Lena Trinogga Kyriakos Tsangaras Romy Waurich Caterina Wiedemann Andreas Wilting Grisnarong Wongbandue Veterinärmedizin Veterinärmedizin Veterinärmedizin Veterinärmedizin Veterinärmedizin Veterinärmedizin Veterinärmedizin Veterinärmedizin Veterinärmedizin Veterinärmedizin Veterinärmedizin Veterinärmedizin > Struktur und Organisation 6 7 Organigramm des IZW Wiss. Mitarb., Post-doc/Projekte, Hilfskräfte, Doktorand(inn)en FG = Forschungsgruppe, ATZ = Altersteilzeit, EZ = Elternzeit, ÖA = Öffentlichkeitsarbeit, IFV = Interdisziplinärer Forschungsverbund

Diplomand(innen), Bachelor & Master of Science Student(innen) Dominique van Asperen Kim Carnaby Sophie Desaga Susanne Eder Manuela Fischer Marlen Fröhlich Julia Günther Janneke Hovestad Jürgen Joseph Renate Kemner Jennifer von Keyserlingk Daniel Gerhard Küster Christoph Kurze Jana Lindenborn Janine Märschel Martina Matzke Paulo Okumu Osati Kamila Plis Dirk-Martin Scheel Philipp Cédric Scherer Lena Schlag Sophia Schönborn Carolin Scholz Filip Schröter Ellen Schulz Andrea Schuster Claudia Sobe Milena Stillfried Franziska Stock Philipp Wevers Maraike Willsch Jeannine Wolf Mandy Wolfram Saskia Wutke Lina Zschockelt Zoology Conservation Biology Biowissenschaften Biophysik Techn. & angewandte Animal Management Animal Management Ökologie, Evolution und Naturschutz Veterinärmedizin Biodiversität, Evolution und Ökologie Wildtierökologie Biowissenschaften Biophysik Biological Sciences Biodiversität, Evolution und Ökologie Geoökologie Techn. & Angewandte Praktikant(innen) Eva Bea Angermann Tiermedizin Tanja Bachmeyer Tobias Bidon Julie Bohl BTA-Ausbildung Julia Brand BTA-Ausbildung Lisa Czurgel Vorpraktikum Ariane Düx Veterinärmedizin Hannah Effertz Elena Gräbener Veterinärmedizin Alice Gast Fabio Gennari Abiturient Karl-Gunther Glowalla Veterinärmedizin Charlotte Goursot Veterinärmedizin Constanze Hoffmann Tiermedizin Susanne Holtze Veterinärmedizin Julius Junker Schülerpraktikum Nadja Kath Biowissenschaften Renate Kemner Animal Management Anne Katharina Kriseleit Schülerpraktikum Mareike Lammert Betriebswirtschaftslehre Sophia Lebedewa Vorpraktikum Regina LeebTiermedizin Laura Franziska Leppert Abiturientin Ines Lesniak Biotechnologie Robin Lietz Thorsten Manthey Ökologie und Umweltschutz Edith Andrea Martin Ludmilla Nasr Schülerin C & Q Bildungszentrum Jürgen Niedballa Philipp Norton Hanna Prüter Tiermedizin Chris Rupsch FÖJ Biosphärenreservat Südharz Steven Schäfer Schülerpraktikum Anne Katharina Scharf Saskia Schirmer Sylvia Schulz van Endert Evolution, Ecology and Conservation Lea Schwedhelm Tiermedizin Ina Sohm Abiturientin Katharina Sperling Ann-Kathrin Stoldt Veterinärmedizin Klara Strube Abiturientin Franziska Taubert Schülerpraktikum Wiebke Ullmann Melanie Wendt Ausbildung zur Biologisch Technischen Assistentin (BTA) Steffen Wolf Forstwissenschaft Kira Zykina Veterinärmedizin Freiwilliges ökologisches Jahr (FÖJ) Bundesfreiwilligendienst (BFD) Ervin Havic 01.09.10-31.08.11 NF Fabio Nils Koslowski 01.09.11-31.08.12 NF Felix Leuser 01.09.10-31.08.11 FG 5 Malte Mittag 01.09.11-31.08.12 ÖA Jan Munk 01.09.11-31.08.12 NF Cara Rudloff 01.09.10-31.08.11 FG 2 Taija Söderlund 01.09.11-31.08.12 FG 2 Eva Zentrich 01.09.11-31.08.12 FG 5 Kathleen Busch 01.09.11-25.11.11 FG 4 FG = Forschungsgruppe, NF = Feldforschungsstation Niederfinow, ÖA = Öffentlichkeitsarbeit

Studentische Hilfskräfte In Ausbildung Tina Aschenbach FG 4 Sandra Bernhardt FG 4 Janett Haupt Verwaltung Wiebke Krone FG 3 Jürgen Niedballa FG 1 Vanessa Reinfelder FG 1 Milena Stillfried FG 1 Ramona Taubert FG 2 Stephanie Zimmer FG 1 Mareen Albrecht laborantin Sandra Augustin laborantin Kathrin Büttner laborantin Béla Harting Zootierpfleger Ervin Havic Zootierpfleger Saskia Hertwig laborantin, ausgelernt 06/11 André Köppen Verwaltung Tina Schiela Verwaltung Bianca Wolff Verwaltung, ausgelernt 06/11 Ausbilder(innen) Irina Kasprzak Gabriele Liebich Marlies Rohleder Robert Schilke Zootierpfleger/in Bürokauffrau/mann laborant/in Zootierpfleger/in Technische Mitarbeiter(innen) FG 1 Evolutionäre Ökologie Malvina Andris Heidrun Barleben Nelly Boyer Knut Eichhorn Doris Fichte Anja Luckner Annemarie Scheibe (ATZ) Karin Sörgel Dagmar Thierer Kerstin Wilhelm FG 2 Evolutionsgenetik Dietmar Lieckfeldt Tanja Noventa Anke Schmidt (EZ) Saskia Wutke Katja Pohle Ariane Senske Gabriele Treue Dagmar Viertel FG 4 Reproduktionsbiologie Christiane Franz Saskia Hertwig Sigrid Holz Stephan Karl Katrin Paschmionka Marlies Rohleder FG 5 Reproduktionsmanagement Jette Ziep Angelika Kißmann Nga Nguyen Sekretariat Silke Ehle Verwaltung Dagmar Boras Roswitha Hildebrand Katrin Hohnstädter Beatrice Kehling Hannelore Krug (ATZ) Stephanie Vollberg (EZ) Eva-Maria Wagner (ATZ) Bianca Wolff Technische Dienste Steffen Berthold Wolfgang Richter Wolfgang Tauche > Struktur und Organisation Diplom, BSc, MSc, FÖJ, BFD, Praktikant(innen), Stud. Hilfskr., In Ausbild., Ausbild., Techn. Mitarbarbeiter(innen) FG 3 Wildtierkrankheiten Marion Biering Karin Hönig Nadine Jahn Doris Krumnow Zoltan Mezö Konferenzorganisation Ana Garciá Popa-Lisseanu Anke Schumann Interdisziplinärer Forschungsverbund (IFV) Biodiversität Sven Kühlmann Bibliothek Cornelia Greulich Beate Peters-Mergner Feldforschungsstation Bärbel Baumann Robert Schilke Irina Kasprzak 8 9 FG = Forschungsgruppe, ATZ = Altersteilzeit, EZ = Elternzeit

Funktionsträger(innen) Brandschutzhelfer... Steffen Berthold Brandschutzbeauftragter... Christian Junski (Firma igenias) Beauftragte biologische Sicherheit... Simone Sommer Beauftragter chemische Sicherheit... Martin Dehnhard Doktoranden-Koordinatorin... Anne Berger Gleichstellungsbeauftragte... Karin Müller, Gudrun Wibbelt Leitender Tierarzt... Frank Göritz Ombudsperson... Sylvia Ortmann Sicherheitsbeauftragter... Wolfgang Richter Strahlenschutzbeauftragter... Oliver Krone, Guido Fritsch Tierschutzbeauftragte... Gudrun Wibbelt, Anne Berger Betriebsrat Jürgen Priemer Nadine Jahn Betriebsratsvorsitzender des IZW und Vorsitzender des Gesamtbetriebsrates des FVB Stellvertretende Vorsitzende Guido Fritsch Martin Dehnhard Karin Sörgel Claudia Szentiks Caterina Wiedemann Saskia Hertwig Jugend- und Auszubildendenvertretung

Gastwissenschaftler(innen) Name Aufenthaltsdauer Herkunftsland Finanzierung Samer Alasaad 23.05.11 08.06.11 Spanien Estación Biológica de Doñana Paul Bartels 13.09.11 23.09.11 Südafrika BMBF/National Research Council Südafrika Natalia Bocharova 12.09.11 19.09.11 Russland Universität Moskau Oleg Bubliy 01.04.10 31.03.11 Russland Otto Benecke Stiftung e.v. James Bull 12.09.11 12.02.12 Australien DAAD Mayeul Dalleau 28.02.11 11.03.11 Frankreich University of La Réunion Desiré Dalton 13.09.11 23.09.11 Südafrika BMBF/National Research Council Südafrika Kseniya Efremova 01.03.11 31.03.11 Russland DAAD Kristina Hähn 01.12.11 29.02.12 Deutschland Firma c + q Bildungszentrum Haberhauffe Berlin GmbH Fabienne Henry 14.03.11 19.06.11 Frankreich École nationale vétérinaire d Alfort Antoinette Kotze 13.09.11 23.09.11 Südafrika BMBF/National Research Council Südafrika Emily Lane 13.09.11 23.09.11 Südafrika BMBF/National Research Council Südafrika Jean-Dominique Lebreton 23.03.11 28.03.11 Frankreich CRNS/IZW Brandon Menzies 01.01.11 31.12.11 Australien Alexander von Humboldt-Stiftung Luis Gerardo Herrera Montalvo 01.02.11 31.07.11 Mexiko UNAM Instituto de Biologia, Mexico > Struktur und Organisation Betriebsrat, Funktionsträger(innen) Gastwissenschaftler(innen) Sibusiso Mtshali 13.09.11 23.09.11 Südafrika BMBF/National Research Council Südafrika 10 11 Abdussamad Muhammad 27.06.11 30.06.11 Nigeria Georg-August Universität Abdussamad Göttingen Grace Rugunda 15.08.11 15.02.12 Uganda DAAD Andréa Thiebault 12.09.11 23.09.11 Frankreich UMR EME-CRH Sète cedex France Tatyana Ukolova 10.09.11 30.09.11 Russland DAAD

Auslands- und Studienaufenthalte (14 Tage und länger) Name Projekt, Inst., Ort Datum Finanzierung Andris M Evolutionäre Ökologie 03.11.2011-10.05.2012 IZW Hyänen, Serengeti, Tansania Boyer N " 26.08.2010-13.07.2011 IZW " 15.08.2011-31.10.2011 IZW Davidian CE " 01.12.2010-27.03.2011 DFG " 12.07.2011-09.09.2011 DFG " 20.09.2011-21.12.2011 DFG East ML " 15.02.2011-25.03.2011 IZW " 08.06.2011-07.07.2011 IZW " 03.11.2011-14.12.2011 IZW Hofer H " 01.03.2011-25.03.2011 IZW Höner OP " 03.10.2010-27.03.2011 DFG " 12.07.2011-12.10.2011 DFG " 08.11.2011-09.12.2011 DFG Wachter B " 03.10.2010-04.01.2011 IZW " 05.02.2011-28.02.2011 IZW " 20.09.2011-12.10.2011 IZW Bachmeyer T Evolutionäre Ökologie von 14.02.2011-29.05.2011 Messerli Stiftung Geparden, Namibia 03.07.2011-16.09.2011 Messerli Stiftung Düx A " 06.10.2010-03.01.2011 Messerli Stiftung Fischer M " 14.10.2010-21.02.2011 Messerli Stiftung " 21.08.2011-30.04.2012 Messerli Stiftung Gräbener E " 13.10.2011-13.01.2012 Messerli Stiftung Heinrich S " 03.08.2011-22.11.2011 Messerli Stiftung Martin E " 03.08.2011-24.10.2011 Messerli Stiftung von Mallinckrodt B " 05.01.2011-13.04.2011 Messerli Stiftung Melzheimer J " 01.01.2011-31.05.2011 Messerli Stiftung " 20.06.2011-25.09.2011 Messerli Stiftung " 09.10.2011-31.12.2011 Messerli Stiftung Schulz van Endert S " 07.10.2011-31.10.2011 Messerli Stiftung Schwedhelm L " 18.03.2011-25.05.2011 Messerli Stiftung Wachter B " 01.01.2011-28.02.2011 Messerli Stiftung " 23.03.2011-10.04.2011 Messerli Stiftung " 03.08.2011-30.08.2011 Messerli Stiftung " 20.09.2011-13.10.2011 Messerli Stiftung Wandelmaier S " 06.01.2011-24.01.2011 Messerli Stiftung " 05.03.2011-20.03.2011 Messerli Stiftung " 19.04.2011-05.05.2011 Messerli Stiftung Wasiolka B " 15.09.2011-08.10.2011 Messerli Stiftung " 21.10.2011-31.04.2011 Messerli Stiftung Wolf S " 23.07.2011-15.10.2011 Messerli Stiftung Lehmann D Oryx-Projekt, Palmwag 01.11.2010-11.02.2011 IZW Concession, Namibia 16.03.2011-28.04.2011 IZW " 27.05.2011-08.09.2011 IZW Voigt CC " 23.03.2011-10.04.2011 IZW Lewanzik D Partnerwahl und Geruchs- 02.11.2011-22.12.2011 Pakt 2010 sinn bei Fledermäusen, Biologische Station La Selva, Puerto Viejo de Sarapiquí, Costa Rica

Name Projekt, Inst., Ort Datum Finanzierung Schneeberger K Evolutionäre Ökologie 19.07.2011-23.08.2011 Pakt 2010 neotropischer Fledermäuse, 02.11.2011-22.12.2011 Pakt 2010 Biologische Station La Selva, Puerto Viejo de Sarapiqui, Costa Rica Voigt CC Geophagie tropischer Fleder- 27.07.2011-13.08.2011 DFG mäuse, Biologische Station La Selva, Puerto Viejo de Sarapiqui, Costa Rica Berger A Verhaltensrhythmische 09.03.2011-25.03.2011 IZW Diversität, Hobart, Tasmanien, Australien Kramer-Schadt S Modellierung/ GIS, 30.09.2011-16.10.2011 IRD St. Denis de La Réunion, Frankreich Kretzschmar P Politische Vorbereitung und 02.01.2011-12.02.2011 BMBF Organisation der reproduktions- 06.05.2011-23.05.2011 BMBF medizinischen Untersuchungen am Sabah-Nashorn und Filmaufnahmen in Sabah, Malaysia Seet S Organisation und Erstellung 14.01.2011-29.01.2011 BMBF von Filmaufnahmen zur Forschung am Sabah-Nashorn in Sabah, Malaysia Sönnichsen L Nahrungsökologie freilebender 01.01.2011-31.12.2011 IZW Herbivoren, Mammal Research Institute Bialowieza, Polen Sommer S Impact of anthropogenic land- 23.09.2011-10.10.2011 IZW use changes on disease transmissionfrom bat-eared foxes (Otocyton megalotis), Windhoek, Namibia Wilting A Sunda Shelf (Fi 698/5-1), 11.01.2011-10.02.2011 IZW Kota Kinabalu, Malaysia Organisation 1st Borneo 27.02.-2011-13.03.2011 DAAD Carnivore Symposium, USA, 29.05.-2011-30.06.2011 Diverse Sponsoren Kota Kinabalu, Malaysia Czirják GÁ Bat immunology, La Selva 27.07.2011-13.08.2011 IZW Biological Station, Puerto Viejo de Sarapiquí, Costa Rica Wiedemann C Conservation of fertility and 15.01.2011-13.02.2011 DAAD follicle culture, LIGHT Laboratories, Leeds, England Drews B Hasen, Tammar Wallabies, 30.01.2011-31.03.2011 Pakt 2009 Brisbane, Melbourne, Adelaide, Australien Röllig K " 09.02.2011-07.04.2011 Pakt 2009 Leinweber I Tammar Wallabies, 16.02.2011-29.04.2011 Pakt 2009 Melbourne, Australien > Struktur und Organisation Auslands- und Studienaufenthalte >>> Frey R Ontogenie Vokaltrakt Kropf- 07.09.2011-29.09.2011 IZW gazelle; Brunftverhalten Baktrischer Rothirsch Buchara und Nukus, Uzbekistan 12 13 Hermes R Ultraschalluntersuchung, 29.04.2011-12.05.2011 Zoo Dubbo Embryospülung und -gewinnung bei Nashorn, Dubbo, Australien Hildebrandt TB " 29.04.2011-12.05.2011 Zoo Dubbo Göritz F " 29.04.2011-12.05.2011 Zoo Dubbo Painer J Luchsprojekt, Trondheim, 30.01.2011-22.02.2011 BMBF Lakselv, Tromsö, Norwegen und Uppsala, Schweden

Alte DNA bietet neue Einblicke in die Höhlenmalerei Ein internationales Forscherteam unter der Leitung des IZW bestimmte die Fellfarbe von eiszeitlichen Pferden anhand ihrer Gene. Überraschenderweise stimmten die Felszeichnungen aus der letzten Eiszeit und die gefundenen Fellfarben überein. Es wurden braune und schwarze Pferde gefunden und die markanten Tigerschecken konnten erstmalig nachgewiesen werden. Die prähistorischen Felszeichnungen stellen also wohl ein Abbild der Wirklichkeit ihrer Zeit dar. Pruvost M, Bellone R, Benecke N, Sandoval-Castellanos E, Cieslak M, Kuznetsova T, Morales-Muñiz A, O Connor T, Reissmann M, Hofreiter M, Ludwig A (2011): Genotypes of pre-domestic horses match phenotypes painted in Paleolithic works of cave art. P NATL ACAD SCI USA 108, 18626-18630. Das Bild zeigt eine Anordnung von Pferden in den Höhlen von Chauvet in Südfrankreich im Flusstal der Ardèche nahe der Kleinstadt Vallon-Pont-d Arc. 1994 wurden die gemalten und gravierten Tier- und Symboldarstellungen entdeckt. Das Alter der Malereien wird auf eine Zeitspanne von 25.000 und 33.000 Jahren datiert. Damit handelt es sich um die ältesten bekannten Höhlenmalereien weltweit. Foto "Nr. 12 (Detail L. 1,10 m)": Mit Genehmigung des französischen Ministeriums für Kultur und Kommunikation, regionale Direktion für kulturelle Angelegenheiten, Rhône-Alpen Region, regionale Abteilung für Archaeologie.

Programmbereich Forschung Erforschung der Vitalität und Anpassungsfähigkeit von Wildtierpopulationen bei Tierarten von herausragendem ökologischen Interesse im Spannungsfeld Tier - Mensch Programmbereich Service Serviceleistungen und Sammlungen für Wissenschaft, Artenschutz und Öffentlichkeit

Programmbereich Forschung Forschungsprogramm EVitA... 17 1. Anpassungen: Aufklärung evolutionsökologischer Phänomene und ihres Anpassungswertes in der Lebensgeschichte von Wildtieren... 20 2. Krankheiten: Erfassung und Analyse der Ursachen und Verbreitung von Krankheiten und des Gesundheitsstatus in Wildtierpopulationen... 21 3. Naturschutz: Aufklärung der biologischen Grundlagen und Entwicklung von Methoden für den Schutz bedrohter Wildtierarten... 22 Welche Wildtierarten untersucht das IZW und warum?... 23 In welchen Ökosystemen arbeitet das IZW und warum?... 24 Wie setzen wir das Forschungsprogramm EVitA um?... 25 Programmbereich Service Serviceleistungen und Sammlungen für Wissenschaft, Artenschutz und die Öffentlichkeit... 27 1. Serviceleistungen: Forschungsorientierte Serviceleistungen für Wissenschaft, Artenschutz und Öffentlichkeit... 28 2. Sammlungen... 30

Programmbereich Forschung: Forschungsprogramm EVitA Erforschung der Vitalität und Anpassungsfähigkeit von Wildtierpopulationen bei Tierarten von herausragendem ökologischen Interesse im Spannungsfeld Tier - Mensch EVitA das Forschungsprogramm des IZW Seinem Widmungsauftrag gemäß untersucht das Institut als Leitziel: die Vielfalt der Lebensweisen, Mechanismen evolutionärer Anpassungen und Anpassungsgrenzen inklusive Krankheiten von Wildtieren in- und außerhalb menschlicher Obhut und ihre Wechselbeziehungen mit Mensch und Umwelt in Deutschland, Europa und dem außereuropäischen Ausland. Das Institut erfüllt diese Aufgabenstellung durch langfristig angelegte, anwendungs- und problemorientierte, interdisziplinäre Grundlagenforschung sowie durch Kooperationen mit Zoos und anderen Einrichtungen, um einen Beitrag zur Erhaltung überlebensfähiger Wildtierpopulationen zu leisten. Dieses Ziel lässt sich in folgendem Leitgedanken zusammenfassen: Erforschung der Vitalität und Anpassungsfähigkeit von Wildtierpopulationen bei Tierarten von herausragendem ökologischen Interesse im Spannungsfeld Tier Mensch. Dieser Leitgedanke drückt aus, dass sich die Forschung des IZW an dem übergeordneten Ziel der Entwicklung einer resilience theory orientiert, die Vorhersagen darüber erlaubt, warum manche Arten durch anthropogene Einflüsse gefährdet sind und andere nicht und wie eine solche Gefährdung reduziert werden kann. Entsprechende Vorhersagen sind zurzeit nicht möglich, wären jedoch extrem relevant als Basis für eine sinnvolle Umweltpolitik, da sie einen erheblich effizienteren und effektiveren Einsatz der begrenzten Ressourcen für den Natur- und Artenschutz ermöglichen würden. Hierfür sind Erkenntnisse darüber notwendig, ob, mit welchen Mechanismen und mit welchen Konsequenzen Wildtierpopulationen auf anthropogene Herausforderungen reagieren und ob sie das genetische Potential bzw. die physiologischen, immunologischen, ökologischen und verhaltensmäßigen Reaktionsnormen aufweisen, um solche Herausforderungen erfolgreich zu bewältigen. Dieses Gesamtkonzept vereint die verschiedenen Forschungsrichtungen des IZW, weil zu seiner Umsetzung ein Verständnis der verschiedensten physiologischen, genetischen, ökologischen, evolutiven und medizinischen Mechanismen notwendig ist. Diese komplexe Zielsetzung lässt sich nur durch die Verbindung von theoretischen und angewandten Ansätzen sowie der Verbindung von Fragen zu den verantwortlichen Mechanismen (proximate Fragestellung) mit solchen zu ihren populationsdynamischen und evolutiven Auswirkungen (ultimate = funktionelle Fragestellungen) erreichen. Die konsequente Umsetzung dieses Ziels schließt die praktische Methoden- und Kompetenzentwicklung ein, die zu Lösungen von Naturschutzherausforderungen beitragen kann, wie z.b. die Weiterentwicklung des Verfahrens zur Beteiligung von Interessensgruppen (Stakeholderprozess). Der Grundgedanke des von uns entwickelten Beteiligungsverfahrens ist die Einsicht, dass bei wichtigen Problemen im Artenschutz, Naturschutz oder Nachhaltigkeitsthemen eine wirklich dauerhafte Lösung nur dann erfolgen wird, wenn die Konflikte erfolgreich gelöst werden, die sich aus den unterschiedlichen Interessen beteiligter gesellschaftlicher Gruppen ergeben. Das Sammeln der Forschungsfragen muss daher durch Konsultierung der Interessensgruppen vor Beginn eines Forschungsprojektes stattfinden. > EVitA Programmbereich Forscung: Forschungsprogramm EVitA >>> Für das IZW ist die Zusammenführung vieler einzeldisziplinärer Erkenntnisse und Kompetenzen zu einer interdisziplinären Problembearbeitung und lösung im Institut unter Verknüpfung funktions- und strukturorientierter Forschungsansätze von strategischer Bedeutung. Dieser holistische Ansatz reflektiert zwei Paradigmenwechsel, die im letzten Jahrzehnt zur Entwicklung von Biodiversitätsforschung als eigenständiger Disziplin und zum One health -Konzept in der Gesundheitsforschung führten. 16 17 Biodiversitätsforschung beschäftigt sich mit der Beschreibung und dem Verständnis der Vielfalt von Populationen und Arten (inklusive ihrer genetischen Vielfalt) in natürlichen und anthropogen überformten Lebensräumen, ihren Wechselwirkungen und ihren Leistungen insbesondere der Vielfalt an biologischen Interaktionen und Ökosystemdienstleistungen. In diesem Sinne betreibt das IZW eine evolutionär geprägte, funktionale Biodiversitätsforschung, bei der die Vielfalt von Lebensgeschichten, Merkmalen und evolutionären Anpassungen von Wildtieren untersucht werden, die entweder zur Gefährdung bei anthropogenen Veränderungen führen oder als Erfolgsmodell Voraussetzung für langfristiges Überleben sind.

Das One health -Konzept akzeptiert die Erkenntnis, dass die Gesundheit von Mensch, (Wild-) Tier und Umwelt untrennbar miteinander verbunden sind, weshalb eine ganzheitliche Betrachtungsweise mit der Bündelung interdisziplinärer Kompetenzen erforderlich ist. Es betont über die Beschäftigung mit Krankheiten hinaus Aspekte, die die Gesundheit von Individuen, Arten und Lebensräumen fördern ( ecosystem health ). Aus der Perspektive der Wildtierforschung bedeutet dies die Erweiterung klassischer (wildtier-)veterinärmedizinischer Disziplinen zu einem neuen interdisziplinären Ansatz als conservation medicine. In der Forschung des IZW werden beide Ansätze zusammengeführt die ForscherInnen des IZW arbeiten also im Spannungsbogen von evolutionärer über funktionale Biodiversitätsforschung bis hin zu conservation medicine. Unsere Fragestellungen haben wir drei Leistungszielen zugeordnet: 1. Anpassungen: Aufklärung evolutionsökologischer Phänomene und ihres Anpassungswertes in der Lebensgeschichte von Wildtieren. 2. Krankheiten: Erfassung und Analyse der Ursachen und Verbreitung von Krankheiten und des Gesundheitsstatus in Wildtierpopulationen. 3. Naturschutz: Aufklärung der biologischen Grundlagen und Entwicklung von Methoden für den Schutz bedrohter Wildtierarten. Das Leistungsziel 1 untersucht Anpassungen, den Anpassungswert wichtiger Merkmale und das Anpassungspotential von Wildtierpopulationen unter natürlichen und anthropogen veränderten Bedingungen. Leistungsziel 2 beschäftigt sich mit dem Gesundheitsstatus von Wildtierpopulationen unter natürlichen oder anthropogen veränderten Bedingungen und daher mit den Anpassungsgrenzen in Wildtierpopulationen, wie sie durch Infektionen und Krankheiten dokumentiert werden. Leistungsziel 3 schließlich analysiert die für den Schutz bedrohter Wildtierarten notwendigen Grundlagen und entwickelt Methoden, die als Korrektiv der Konsequenzen anthropogener Belastungen bei Wildtierpopulationen eingesetzt werden können und sollten. In allen drei Leistungszielen hat das IZW aufgrund traditioneller Stärken und einer systematischen Weiterentwicklung in den letzten 15 Jahren Kernkompetenzen konzeptioneller, methodischer oder technischer Art entwickelt, die für jedes Leistungsziel im Detail in den nächsten Abschnitten beschrieben werden. Sechs dieser Kompetenzen spielen eine wichtige Rolle in Forschungsprojekten aller drei Leistungsziele: > die Aufklärung inter- und intraspezifischer Verwandtschaftsbeziehungen und Populationsdifferenzierung (Einsatz molekulargenetischer und genomischer, phylogenetischer oder phylogeographischer Methoden inklusive Elternschaftsanalyse und forensische Genetik); > die Untersuchung sozialer und physiologischer Einflüsse auf Populationen; > der Einsatz Bildgebender Verfahren in Experiment und Beobachtung, im Freiland und in menschlicher Obhut von Kamerafallen, Thermokameras, automatischen Videostationen bis zu digitalen Röntgenbildern im Freiland und von den verschiedensten Formen der Mikroskopie, inklusive Elektronenmikroskopie, Laserdissektion und konfokaler Life Cell Imaging Systeme, über Endoskopie und vier-dimensionalen Ultraschall zur Computertomografie; > die Neu- und Weiterentwicklung minimal- oder nicht-invasiver Methoden für genetische Untersuchungen, die Erfassung der ökologischen Nische oder des Gesundheits- und Reproduktionsstatus von rezenten und historischen Wildtierpopulationen u.a. Entwicklung molekulargenetischer und genomischer Methoden zur Elternschaftsanalyse oder dem Nachweis von Krankheitserregern in Kot oder Speichel, endokrinologischer Methoden zum Nachweis von Hormonen und ihren Metaboliten in Urin, Kot, Speichel oder Blut; besonders schonende Blutabnahme mit Hilfe von Raubwanzen; Methoden zur Analyse der Stabilisotopen in Muskeln, Haut, Haaren, Federn, Knochen; Analyse von Pheromonen in Urin, Kot oder Geruchsmarkierungen usw.; > der vergleichende Ansatz bei der Beschäftigung mit Form, Physiologie und Struktur; > die Aufklärung der Bedeutung epigenetischer Prozesse bei der Verankerung von Umwelteinflüssen und ontogenetischen Differenzierungsvorgängen, die zum Beispiel auf anthropogene Belastungen zurückzuführen sind.

Die Leistungsziele reflektieren die problemorientierten Fragestellungen und Forschungstätigkeiten des IZW. Obgleich sich konkrete Forschungs- und Entwicklungsaufgaben eindeutig einem Leistungsziel zuordnen lassen, so sind doch die Auswahl der Fragestellungen und die praktische Durchführung derart miteinander verknüpft, dass alle Forschungsgruppen des Institutes an der Bearbeitung von Fragestellungen aller drei Leistungsziele beteiligt sind. Dies bedeutet, dass die große Mehrheit der MitarbeiterInnen gleichzeitig an Fragestellungen von zwei oder sogar allen drei Leistungszielen arbeitet. Durch die gegenseitige Ergänzung grundlagen- und praxisorientierter Forschungsperspektiven entsteht bei der Bearbeitung der Leistungsziele eine produktive Dynamik im Forschungsalltag. Daher werden bei der Lösung grundlagenorientierter Fragen auch die Konsequenzen für die praktische Umsetzung der Erkenntnisse betrachtet. Und bei der Lösung anwendungsorientierter Aufgaben werden die Chancen und Entwicklung relevanter Grundlagenthemen ausgelotet. In diesem Sinne entspricht sowohl der gedankliche Bogen, der die drei Leistungsziele verbindet, als auch ihre Umsetzung in unserem Forschungsalltag dem Motto der Leibniz-Gemeinschaft ( theoria cum praxi ). > EVitA >>> 18 19

1. Leistungsziel Anpassungen Aufklärung evolutionsökologischer Phänomene und ihres Anpassungswertes in der Lebensgeschichte von Wildtieren Wildtiere haben viele, häufig nur in Ansätzen verstandene, evolutionäre Anpassungen in den zentralen Bereichen der Lebensgeschichte, Fortpflanzung, Ernährung oder Resistenz gegen Krankheitserreger entwickelt, die über Fortbestand oder Anfälligkeit von Wildtierpopulationen auf anthropogene Herausforderungen entscheiden können. Das erste Leistungsziel des Forschungsprogramms EVitA konzentriert sich auf die Bestimmung des Anpassungswertes von Strategien des Sozial- und Paarungsverhaltens, der Reproduktion, der Ernährung, der Resistenz gegen Krankheitserreger, sowie ihrer genetischen Grundlagen und Konsequenzen. Ausgangspunkt ist die überwältigende Fülle von Ergebnissen jüngerer theoretischer und empirischer Arbeiten, dass evolutionäre Anpassungen das Ergebnis von Selektionsdrücken sind, die oft durch bedeutsame evolutionäre Konflikte bestimmt werden. Ein wichtiger Aspekt ist die theoretisch wie empirisch gestützte Annahme, dass Organismen während ihrer Entwicklung (Ontogenie) entscheiden müssen, auf welche Merkmale sie ihre körpereigenen Ressourcen konzentrieren. Da diese limitiert sind, entscheidet die Ausstattung jedes Merkmals, in welchem Ausmaß es in Bezug auf eine bestimmte Funktion optimiert werden kann. Daher sollten Organismen evolutionär entstandene Verteilungsregeln besitzen, die widerstreitende Ausstattungsbedürfnisse durch gezielte Abwägung ( trade-off ) von Prioritäten zwischen verschiedenen Funktionen lösen. Kernkompetenzen und Arbeitsschwerpunkte: 1. Lebensgeschichte, Sozialverhalten und Partnerwahl bei sozialen Wildtierarten (intraspezifische evolutionäre Konflikte): > Soziale Umwelt als Fitness-beeinflussender Faktor. > Schlüsselkonflikte während der Lebensgeschichte: Geschwisterkonkurrenz und Abwanderung (Dispersal). > Männliche Fortpflanzungstaktiken und weibliche Partnerwahl. > Olfaktorische Signale, Sozialverhalten und weibliche Partnerwahl. 2. Reproduktionsphysiologie: > Spermienkonkurrenz und kryptische Partnerwahl. > Seminalplasma - biochemische Konstitution und vergleichende funktionelle Analyse. > Intrauterine Konflikte. > Paternale epigenetische Effekte. 3. Ökologische und physiologische Einnischung (interspezifische evolutionäre Konflikte): > Ökologische und physiologische Anpassungen bei Nahrungserwerb und Habitatnutzung. > Physiologische Anpassungen bei der Nahrungsverarbeitung. > Physiologische und ökologische Anpassungen bei Stoffwechselumsatz und Energieallokation. 4. Adaptive genetische Variabilität: > Immungenetische Merkmalsausstattung von Wirtsorganismen als Ergebnis interspezifischer evolutionärer Konflikte zwischen Parasiten, Pathogenen und Wirten. > Weibliche Partnerwahl und ihre Wechselwirkungen mit genetischer Diversität (sexueller = intraspezifischer evolutionärer Konflikt).

2. Leistungsziel Krankheiten Erfassung und Analyse der Ursachen und Verbreitung von Krankheiten und des Gesundheitsstatus in Wildtierpopulationen Der Gesundheitszustand von Wildtierpopulationen kann durch Krankheiten und natürliche oder vom Menschen verursachte Belastungen beeinträchtigt werden. Trotz erheblicher Fortschritte sind viele bedeutende Wildtiererkrankungen in ihrer Ätiologie und Pathogenese noch immer ungeklärt. Das erste Ziel besteht darin, die Entstehung und Verbreitung bedeutender Zoo- und Wildtiererkrankungen zu untersuchen und die Pathogenese wichtiger Krankheitsbilder unter Einbeziehung ihrer immunologischen und genetischen Grundlagen zu klären. Das zweite Ziel ist es, in Verbindung mit feldökologischen oder öko-epidemiologischen Untersuchungen die Messung des Einflusses von Morbiditäts- und Mortalitätsfaktoren auf die Dynamik von Wildtierpopulationen zu untersuchen. Diese Aspekte werden es erlauben, in einem umfassenderen Sinn den Gesundheits- und Belastungszustand von Wildtierpopulationen zu charakterisieren. Belastungen und Infektionskrankheiten spielen sich häufig im Spannungsfeld Wildtier - Mensch ab. Dabei kann es sich um Störungen, Zoonosen, übertragbare Krankheiten zwischen Haus- und Wildtieren, Krankheiten von Wildtieren in menschlicher Obhut oder um Krankheiten handeln, die durch Menschen verursacht oder übertragen werden. Studien über Grad und Ursache der Belastung, des Vorkommens und der Verbreitung von Pathogenen und Infektionskrankheiten an Zoo- und Wildtieren sind daher wichtig für eine sachgerechte Beurteilung der Auswirkungen menschlichen Handelns auf Wildtierpopulationen. Zugleich liefern solche Studien wertvolle Erkenntnisse für vergleichende Aspekte der Krankheitsforschung für die Veterinär- und Humanmedizin. Kernkompetenzen und Arbeitsschwerpunkte: 1. Erfassung und Analyse von Krankheiten und des Gesundheitszustandes von Wildtierpopulationen im Freiland und in menschlicher Obhut: > Pathologische, histologische, immunhistochemische und mikrobiologische Untersuchungen der Krankheiten. > Bestimmung von Belastungszuständen und Immunstatus. 2. Bestimmung der Verbreitung und Vorkommen von Krankheitserregern (einschließlich Zoonosen) und Noxen (Epidemiologie). 3. Messung der quantitativen und qualitativen Auswirkung von Krankheiten auf Wildtierpopulationen: > Aufklärung der Pathogenese populationslimitierender Krankheiten. > Einfluss von Subfertilitäten und Infertilitäten auf bedrohte Wildtierpopulationen (Spermienqualität, asymmetrische Alterungsprozesse an Reproduktionsorganen). > Einfluss von Krankheiten auf die Populationsdynamik gefährdeter Wildtiere. > EVitA 1. Anpassungen 2. Krankheiten 20 21

3. Leistungsziel Naturschutz Aufklärung biologischer und veterinärmedizinischer Grundlagen und Entwicklung von Methoden für den Schutz bedrohter Wildtierarten Als drittes Leistungsziel des Programmbereichs EVitA ist die Erarbeitung der wissenschaftlichen Grundlagen für ein Management stark bedrohter Wildtierarten in menschlicher Obhut wie im Freiland vorgesehen. Dies beginnt bei der Analyse von Risikofaktoren, die den Bestand von Populationen und Arten gefährden und schließt die Einbindung gesellschaftlicher Interessensgruppen in die Planung von Forschungsprojekten zum Wohle der betroffenen Wildtierpopulationen sowie das Management der Fortpflanzung betroffener Wildtierpopulationen (assistierte Reproduktion und Fortpflanzungskontrolle) mit ein. Dies sind essentielle Bestandteile von integrierten Artenschutz- Managementplänen (integrated species conservation management plans), die in Zukunft die Bemühungen in Freiland und menschlicher Obhut zusammenführen sollen und von der Species Survival Commission der Internationalen Union für den Natur- und Artenschutz (IUCN) befürwortet und vorangetrieben werden. Hauptaufgabe innerhalb dieses Leistungsziels ist die Entwicklung und Verbesserung von Konzepten und Methoden für die aktive Beeinflussung der Populationsentwicklung von Wildtierarten zum Wohle der bedrohten Wildtierarten als auch der menschlichen Bevölkerung. Kernkompetenzen und Arbeitsschwerpunkte: 1. Risikoanalyse und Risikobewertung für Wildtierpopulationen: > Entwicklung von minimal-invasiven und nicht-invasiven Methoden für das Monitoring von Reproduktionsstatus, Gesundheitszustand und genetischer Vielfalt von Zoo- und Wildtieren. > Analyse der Mortalitätsursachen bedrohter Wildtierpopulationen. > Erfassung der Auswirkungen von Landnutzungskonflikten zwischen gesellschaftlichen Interessengruppen ( Stakeholder ) und Wildtieren in der Gestalt von Störung und konsumtiver Nutzung (Jagd) auf Aktivitätsrhythmen, Wahl und Nutzung des Lebensraumes, Belastungszustand, Populationsgröße und Wildschäden. 2. Gezielte Verwendung konstruktiver Diskussionen mit Stakeholdern zur Erforschung von Konflikten zwischen Wildtieren und Bevölkerung: > Entwicklung flexibler und international einsetzbarer Konzepte für zielgerichtete konstruktive Diskussionen mit Stakeholdern bei der Forschungsplanung (Gesprächsforum). > Entwicklung von Konzepten zur Fortpflanzungskontrolle bei Wildschweinen, anderen Huftieren, Raubtieren und Elefanten für Populationen im Freiland wie in menschlicher Obhut. 3. Entwicklung von Methoden zum Schutz bedrohter Tierarten: > Entwicklung von Methoden zur Genomkonservierung (Gameten und Gonaden) zur Sicherung der genetischen Vielfalt bedrohter Populationen. > Entwicklung von neuen und Modifikation hochmoderner Methoden der assistierten Reproduktion bei gefährdeten Tierarten. > Optimierung und Einsatz von Methoden der assistierten Reproduktion beim Management kleiner Populationen in Erhaltungszuchtprogrammen.