20 Bloggen mit WordPress

Transkript

1 Erstellen Sie Ihren eigenen Weblog Sie werden lernen: E E E Blog einrichten ohne Programmieren Blog in Dreamweaver-Site integrieren Blog mit Themes gestalten

2 In diesem Kapitel lernen Sie, wie Sie das Weblog-System WordPress in Ihre Website integrieren und wie Sie damit Online-Beiträge auf Ihre Seiten schreiben können, ohne dafür zuerst Dreamweaver öffnen zu müssen. WordPress kann nicht nur als Blog, sondern sogar auch als kleines Content Management System verwendet werden. Bildblog.de ist Preisträger Blogs sind die Online-Anwendungen der Stunde: Der Weblog bildblog.de zum Beispiel hat sogar mehrere Preise (Leuchtturmpreis und Grimme Online Award 2005) für seine kritischen Kommentare und Analysen zu Artikeln der BILD-Zeitung erhalten. Weblogs sind Webseiten, in denen Texte und Bilder auf möglichst einfachem Wege auf Websites veröffentlicht werden können. Es wird dabei einfach Beitrag für Beitrag übereinander gestellt, der aktuellste steht immer oben, und auch der Rest wird nach Datum sortiert angezeigt. Ältere Beiträge werden nicht gelöscht, sondern stehen nach wie vor in einem Archiv nach Jahren und Monaten gegliedert zum Abruf bereit. Weblogs werden häufig wie ein Tagebuch geführt, in dem die Autoren über Ihre Erfahrung im Internet oder anderswo berichten. In anderen Blogs werden Neuigkeiten zu einem Fachgebiet veröffentlich. Wiederum andere kommentieren politische Ereignisse. Abbildung 0.1 E Beispiel eines Weblogs (hier der Trierer Medienblog), dessen Themen sich im Medienumfeld bewegen. Das Erstellen der Beiträge erfolgt bei den meisten Systemen online einfach nach Eingabe eines Usernamens und Passworts. Es erscheint ein Administrationsbereich mit Formularen, über die man seine Beiträge erstellen bzw. verwalten kann. 1

3 20.1 Leistungsmerkmale von WordPress Eine spezielle Software ist außer dem Webbrowser nicht erforderlich. Die meisten Weblogs bieten Ihren Lesern eine Interaktion an, indem sie es auch erlauben, Beiträge zu kommentieren. Mit neueren Weblog-Systemen kann man nicht nur seine eigenen Beiträge verwalten, sondern auch ganze neue Webseiten erstellen. Daher können Weblog-Systeme auch als simple Alternative zu den üblichen Content Management Systemen verwendet werden, die oftmals viel mehr Funktionen anbieten als man im kleinen Stil benötigt.. Man kann Weblogs auch in Dreamweaver erstellen. Dreamweaver bietet die Möglichkeit, PHP-Skripte mit MySQL-Datenbankanbindung zu erzeugen. Um jedoch ein richtiges Weblog-System mit Archivierungsfunktion usw. zu erstellen, ist sehr viel Arbeit notwendig. Da wir das Rad nicht von Neuem erfinden wollen, werden wir für unseren Weblog einfach ein»fertiges«weblog-system einsetzten. Einige Begriffe aus der Blog-Welt Der Begriff Weblog setzt sich aus Web und Log (Logbuch) zusammen. In einem Logbuch werden je ein Ereignis und sein Zeitpunkt der Erstellung festgehalten. Statt Weblog wird meist der Kurzname Blog verwendet. Autoren eines Weblogs werden auch als Blogger bezeichnet. Die Gesamtheit aller Weblogs nennt sich auch Bloggersdorf. Weblogs, die hauptsächlich Fotos veröffentlichen, werden Phlogs oder Moblogs genannt Leistungsmerkmale von WordPress Es gibt viele kostenlose Weblog-Systeme. Sehr beliebt ist Word- Press, da es trotz des großen Funktionsumfangs sehr einfach zu installieren ist und die Bedienung sehr klar gestaltet ist. Aufgrund der vielen Mustervorlagen (Templates) braucht man seinen Blog damit nicht mal selber zu gestalten. Selbstverständlich kann man das Design auch anpassen. WordPress bietet folgende Leistungsmerkmale: E Schnelle Installation E Sehr viele Templates E Einfaches Erstellen von Beiträgen E Speichern des Datums der Veröffentlichung E Erstellen von Seiten wie in einem Content Management System E Mehrere Autoren mit eigenen Usernamen und Passwörtern E Kategorien und Unterkategorien für die Beiträge E Beiträge schreiben per E Zahlreiche Plugins für die Erweiterung des Systems E Kostenloser Download Alternativen zu WordPress Neben WordPress ist mein Favorit das Weblog-System Typo, welches in RubyOn- Rails programmiert ist. Da jedoch die meisten Provider keine RubyOnRails-Unterstützung anbieten, ist der Einsatz meist nur auf Root- Servern möglich und ein solcher steht nicht Jedem zur Verfügung. Eine Übersicht und einen Vergleich mit allen gängigen Weblog-Systemen finden Sie auf der Webseite unblogbar.com/software/. Dank der (über 500) Erweiterungen (Plugins) kann man WordPress auch um neue Funktionen ergänzen. Mit dem Plugin»WP-Gallery«können z. B. sehr einfach eigene Bildergalerien aufgebaut werden. 315

4 20.2 WordPress installieren Dokus zu WordPress Die zentrale Website von WordPress findet man unter Die deutsche Website www. wordpress.de bietet neben der deutschen Sprachdatei auch deutsche Anleitungen zu WordPress. Für die Installation benötigen Sie Webspace mit folgenden Leistungsmerkmalen: E PHP 4 oder PHP 5 E MySQL-Datenbank E FTP-Zugang Neben den FTP-Zugangsdaten benötigen Sie noch den Namen der Datenbank, den Usernamen mit Passwort und die IP des Hostrechners, auf dem sich die Datenbank befindet (z. B. localhost). Die folgende Schritt-für-Schritt-Anleitung sieht zwar sehr umfangreich aus, dauert jedoch nur etwa zehn Minuten. Schritt für Schritt: WordPress installieren 1. Download von WordPress 2. Konfigurationsdatei umbenennen Laden Sie von der Website die aktuelle Version von WordPress herunter. Nach dem Entpacken erhalten Sie einen Ordner WordPress. Bennennen Sie im Ordner WordPress die Datei wp-config-sample. php um in wp-config.php. 3. Deutsche Sprachdatei installieren Wenn Sie WordPress in deutscher Sprache verwenden möchten, können Sie die Sprachdatei»de_DE.mo«von der Webseite files. wordpress.de herunterladen. Erstellen Sie im Ordner wordpress/wp--inlcudes einen Ordner namens languages. Platzieren Sie in diesem die Sprachdatei»de_ DE.mo«. Verwenden Sie für den Download am besten den Firefox-Browser, da andere Browser mit der Dateiendung.mo Probleme haben könnten. 316

5 20.2 WordPress installieren Erstellen Sie nun eine Dreamweaver-Website, die den Ordner wordpress enthält. Wählen Sie dafür zuerst Site Neue Site. Geben Sie unter Site-Name 1»wordpress«ein. Wählen Sie bei Lokaler Stammorder den vorhandenen Ordner wordpress aus, den Sie in Schritt 1 geladen haben, indem Sie auf das blaue Ordner- Symbol 2 klicken. 4. Erstellen einer Dreamweaver-Website 1 2 1

6 5. FTP-Einstellungen Damit Sie Ihre WordPress-Website auf den Webserver übertragen können, müssen vorher die FTP-Benutzerdaten eingegeben werden. Geben Sie unter FTP-Host 3 den Namen des Webservers an. Wenn Ihr Provider so genannte Subdomains unterstützt, bietet es sich an,»blog.[ihre-domain].de«zu wählen. Dazu müssen Sie jedoch vorher die Subdomain im Konfigurationsmenü Ihres Webspaces anlegen. Unter Host-Ordner 4 geben Sie den Namen des Ordners an, in dem die Website installiert werden soll. Im Allgemeinen können Sie das Feld leer lassen. Geben Sie unter Anmeldung 5 und Kennwort 6 Ihren Benutzernamen und das Passwort für den FTP-Zugang an Website wählen Wählen Sie im Fenster Dateien aus der Liste der Websites die eben erstellte Website aus. 18

7 20.2 WordPress installieren Öffnen Sie die Konfigurationsdatei durch Doppelklick auf den Dateinamen»wp-config.php«. Tragen Sie unter DB_NAME, DB_USER, DB_PASSWORD und DB_HOST jeweils Ihre MySQL-Zugangsdaten ein. Wenn Sie die deutsche Sprachdatei installiert haben, tragen Sie unter WPLANG den Ausdruck»de_DE«ein. Schließen Sie danach wieder die Datei. 7. Konfigurationsdatei einstellen Übertragen Sie nun WordPress auf Ihren Webserver, indem Sie auf den Ordner Site 7 und anschließend auf die Schaltfläche Bereitstellen 8 klicken. 8. Auf den Server übertragen 1

8 WordPress im Browser öffnen 10. Titel und - Adresse eingeben Die Website befindet sich nun auf dem Webserver. Rufen Sie Word- Press im Browser auf, z. B. oder blog.[ihredomain].de oder je nachdem, welche Adresse Sie in den FTP-Einstellungen angelegt haben. Folgen Sie dem Link»install.php«und klicken anschließend auf Schritt 1. Geben Sie nun den Titel des Weblogs und Ihre -Adresse ein. Achten Sie darauf, dass Sie eine korrekte -Adresse eingeben. Klicken Sie anschließend auf Schritt 2. 0

9 20.2 WordPress installieren Im zweiten Schritt werden Ihnen der Username»admin«und ein zufällig generiertes Passwort angezeigt. Notieren Sie sich dieses. Falls das -System in PHP richtig funktioniert, erhalten Sie auch noch automatisch eine von WordPress mit Ihren Zugangsdaten. 11. Username und Passwort notieren Nachdem die Installation abgeschlossen ist, können Sie nun den fertig installierten Blog z. B. unter (siehe FTP- Einstellungen) aufrufen. 12. Fertigen Blog aufrufen Ende 1

10 0. WordPress administrieren Nach dem wir nun WordPress auf dem Webserver installiert haben, können wir beginnen, Beiträge zu schreiben. Dafür müssen Sie sich vorher im Administrations-Bereich von WordPress anmelden. Im WordPress-Administrationsbereich können Sie nicht nur Beiträge erstellen und verwalten, sondern auch Seiten, Themen und Benutzer verwalten. Einloggen im Administrationsbereich Um in den Administrationsbereich zu gelangen, rufen Sie die Seite»wp-admin.php«auf (z. B. blog.[ihre-domain].de/wp-admin.php oder Geben Sie Ihren Benutzernamen und Ihr Passwort ein. Später können Sie auch noch Login-Kontos für andere Benutzer einrichten. Abbildung 0. E Login-Seite für den Administrationsbereich Sie gelangen nach der Anmeldung zur Start-Seite (Dashboard bzw. auf deutsch Tellerrand) des Administrationsbereichs. Hier werden u. a. neben News aus der WordPress-Welt die letzten Beiträge und Kommentare Ihres Weblogs angezeigt. Über die Hauptnavigation im Kopfbereich gelangt man in die anderen Menüs des Administrationsbereichs.

11 20.3 WordPress administrieren Schreiben von Beiträgen Klicken Sie in der Hauptnavigation auf Schreiben 1 und dann in der Subnavigation auf Beitrag schreiben 2. Sie können den Titel und den Inhalt des Beitrags erstellen. Die Kategorienverwaltung befindet sich unter Verwalten Kategorien. 2 1 F Abbildung 0. Erstellen eines neuen Beitrags Verwalten von Beiträgen Um Beiträge zu bearbeiten, wählen Sie in der Navigation Verwalten Beiträge. Sie erhalten eine tabellarische Übersicht. F Abbildung 0. Verwaltung der Beiträge

12 0. WordPress-Templates Die beiden v orinstallierten Themes (Designvorlagen) sind relativ schlicht gestaltet. Sie können hier entweder ein eigenes erstellen oder aus einer Vielzahl von anderen Themes auswählen. Eine Übersicht finden Sie z. B. auf den Webseiten und themes.wordpress.net. G Abbildung 0. Auf der Website themes.wordpress.net finden sich sehr viele Themes in Form einer übersichtlichen Galerie. Schritt für Schritt: Installation eines Themes 1. Downloaden des Themes Suchen Sie sich unter themes.wordpress.net eines oder mehrere Themes von aus und laden Sie diese auf Ihren Rechner, indem in der Detailansicht oben auf das Diskettensymbol klicken.

13 20.4 WordPress-Templates Entpacken Sie die Themes und kopieren Sie die entpackten Ordner in den Ordner wordpress wp-content themes. 2. Kopieren der Themes Wählen Sie im Fenster Dateien den Ordner»themes«1 unter dem Ordner»wp-content«aus und klicken auf die Bereitstellen-Schaltfläche 2. Somit werden alle Themes übertragen. Wenn Sie nur ein einzelnes Theme hochladen, selektieren Sie den entsprechenden Ordner unter»themes«. 3. Hochladen der Themes in Dreamweaver

14 Aktivieren eines Themes im Admin-Bereich Loggen Sie sich im Administrationsbereich von WordPress ein und wählen in der Navigation Themes aus. In der Liste sollen Ihre neuen Themes erscheinen. Klicken Sie einfach auf ein Theme, um es zu aktivieren. Klicken Sie dann oben auf den Link Site ansehen, um den Weblog im neuen Gewand zu bewundern.

15 20.4 WordPress-Templates Ende Themes anpassen Für unser Beispiel-Projekt haben wir im zweiten Teil des Buches eine Vorlage erstellt. Sicherlich möchten Sie das Design daraus auch für den Blog übernehmen, damit die gesamte Site konsistent erscheint. Leider ist eine Direktübernahme der Vorlage aus Dreamweaver nach WordPress nicht möglich. Sie können jedoch ein vorhandenes WordPress-Template in Dreamweaver öffnen und nachbearbeiten. Die Anpassung eines Themes ist jedoch nicht ganz einfach, da die einzelnen Bereiche der Website in mehrere Dateien zerlegt sind. Der Kopfbereich wird z. B. in der Datei header.php erstellt, weiterhin gibt es sidebar.php für die Seitennavigation, footer.php für die Fußzeile usw. G Abbildung 0. Anpassen der Kopfdatei» header.php«aus einem Theme in Dreamweaver

16 Es ist übrigens auch nicht weiter schlimm, wenn Ihr Blog ein anderes Design hat als die restliche Website. Das ist bei vielen Websites mit Blogs nicht unüblich. Verlinken Sie schließlich einfach den Blog-Link in Ihrer Dreamweaver-Site und veröffentlichen Sie diese erneut auf dem Webserver. Ihr Blog ist somit aktiv. 328