China. Imperialismus in China. Faktoren für das Eindringen Fremder. Opiumkriege. Aufteilung in Interessensphären. Politik der offenen Tür

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1 China Imperialismus in China Bis 1911 herrschten in China in indirekter Herrschaft fremde Mächte, die eingedrungen waren. Diese "Qing-Dynastie" wurde 1911 in einer nationalistischen Revolution gestürzt. Faktoren für das Eindringen Fremder Abgeschottetes Land Handelsinteressen -> Kolonialisierung Damalige Rückständigkeit Chinas Opiumkriege Im 19. Jahrhundert fanden zwei grosse Opiumkriege statt. Aufgrund erfolgreichem Export von chinesischem Tee und Seide gab es ein Handelsdefizit auf europäischer Seite, weshalb Grossbritannien versuchte, Opium in grossen Mengen nach China zu importieren. Geld floss nun aus China ab Opium wurde wichtigstes Importgut Chinas Verschlechterung der Volksgesundheit Aufteilung in Interessensphären Der chinesische Staat beschlagnahmte und vernichtete grosse Mengen an Opium. Mit Verträgen konnte England im Handel erfolgreich die Legalisierung erzwingen. Hier begann der halbkoloniale Status Chinas, indem das Land in verschiedene Einflussbereiche europäischer und weiterer Mächte eingeteilt wurde. Politik der offenen Tür Das Land war zu gross für eine wirksame Kontrolle unter einer Kolonialmacht. Mehrere Kolonialmächte hielten einander in Schach (Konkurrenzkampf verschiedener Einflussbereiche). Öffnung des chinesischen Marktes für den Welthandel (GB und Amerika profitierten davon insbesondere) Folgen des Imperialismus für China Armut Finanznot des Staates -> Inflation Hungersnöte Innenpolitische Unruhen und Aufstände Fremdenhass / Rassismus auf "fremde Teufel" Boxeraufstand 1900 Mit dem Einfluss europäischer Mächte, der USA und Japan in China auf ihrem Höhepunkt kulminierte der Fremdenhass in der Boxer-Bewegung, welche mit Waffen gegen die 'Ausländer' rebellierten. Sie erstrebten die politische Revolution, aber eine Koalition aus acht Kolonialmächten schlug den Aufstand in 1900 nieder.

2 Von Nationalismus zu Kommunismus Revolution 1911 Die Qing-Dynastie wurde in einer Revolution im Jahre 1911 gestürzt. Unter der Führung von Sun Yatsen wurde eine nationalistisch-veranlagte Nationalregierung aufgebaut. Auf die Revolution folgten viele Machtkämpfe und Bürgerkriege, die erst zur Zeit der Kulturrevolution endgültig endeten. Bewegung 4. Mai 1919 Studenten forderten in einer Bewegung 1919 kulturelle und soziale Erneuerung, konkret auch die Übernahme westlicher Demokratieideen, und protestierten den Versailler Vertrag, aufgrund der Abgrenzung chinesischer Gebiete an Japan Gründung der KP China 1921 wurde in Shanghai die Kommunistische Partei China gegründet. Die UdSSR unterstützen die nationalistische Regierung und beeinflussen sie. Die nationalistische Regierung hatte mit Problemen wie Zersplitterung unter militärischen Anführern von Landesteilen, Ausnützung der jungen Republik China für autoritäre Machtausübung eines Generals und dem ungelösten Agrarproblem zu kämpfen. Massaker von Shanghai geleitete die nationalistische Regierung weiter nach rechts ab; Unter Chiang Kaishek wurden viele Kommunisten getötet und kommunistische Machtzentren im Südwesten angegriffen. Es gibt keine Agrarreform und weitreichende Korruption in der Regierung. Langer Marsch Der lange Marsch war ein militärischer Rückzug der kommunistischen Partei Chinas 1934/35, um sich von der chinesischen Armee zu befreien. Während des Marsches gelang es Mao Zedong, seine Macht innerhalb der Partei auszubauen. Ausruf der sozialistischen Volksrepublik Chinas Im zweiten Weltkrieg waren viele Teile Chinas unter japanischer Besatzung. Nach der Niederlage der Achsenmächte in 1945 bricht erneut der Bürgerkrieg zwischen der GMD (Nationalregierung unter Sun, später Chiang Kaishek) und der KP China aus. Mao Zedong gewinnt mit einer Guerillataktik 1949 ruft Mao die sozialistische Volksrepublik China aus Anerkennung der VR China durch UdSSR und weitere Mächte Rückzug von Chiang Kaishek (GMD) nach Taiwan

3 Politik Mao Zedong Reformen Ehereform: Gleichstellung von Mann & Frau Enteignung der Grossgrundbesitzer Fokus auf Landwirtschaft -> Kommunenbildung Schriftreform (umfassende Änderung des Schriftsystems, Vereinfachung, um der Bevölkerung das Erlernen des Lesens und Schreibens zu erleichtern) Grosser Sprung Der "Grosse Sprung nach vorn" war eine Kampagne Maos, die zum Ziel hatte, Unterschiede zwischen ländlichen und städtischen Gebieten, sowie zwischen Industrie und Landwirtschaft zu verkleinern. Erhöhung der Stahlproduktion Dezentralisierung der Verwaltung (lokale Verwaltungen) Industrialisierung auch in Volkskommunen o Fabriken, Handwerks- und Industriebetriebe o Regierung beschliesst, wie viele Fabriken jede Kommune haben muss (Planwirtschaft) o Zwangsversetzung vieler Handwerkern und Händlern auf das Land Ausbau ländlicher Infrastruktur Verbesserung der Nahrungsknappheit Bildungskampagne Der Grosse Sprung war in der Umsetzung jedoch ein vollkommener Fehlschlag und resultierte in einer Hungerkatastrophe in China von Ernterückgang durch Politik (Hohe Abgabelast für Bauern, damit der Staat durch Export Schulden abbezahlen kann) Opposition in der Partei bildete sich --> Mao unter Druck Kulturrevolution Mao kommt zurück an die Macht, nachdem er als Parteichef abgesetzt wurde Politische Kampagne zur Stärkung seiner Position und Beseitigung politischer Gegner Etablierung von Maos Personenkult, gegen Politbüro v.a. auf die Jugend konzentriert -> Rotes Buch "Mao-Bibel" Auch gewaltsam -> Säuberungspolitik Klassenkampf gegen Kapitalisten, Bürgerliche, Traditionalisten Gefängnisse und Arbeitslager Wird seit 1891 durch Deng Xiaoping als gravierender Rückschritt angesehen

4 Politik Deng Xiaoping Nach Maos Tod übernahm Deng Xiaoping in 1977 die Führung der KP China zu übernehmen, wodurch er die Volksrepublik faktisch regierte. Vier Modernisierungen Zielsetzung Dengs, die chinesische Wirtschaft bis Ende des 20. Jahrhunderts zu modernisieren. Das Konzept wurde bereits nach dem grossen Sprung entwickelt und von Deng aufgenommen. Landwirtschaft Industrie Landesverteidigung Wissenschaft und Technik Deng im Vergleich mit Mao Mao war ein kommunistischer Idealist und eine Führungsperson mit Personenkult. Deng hingegen war im Gegensatz zu Mao ein Realist und Pragmatiker(1), welcher mit seiner pragmatischen Wirtschaftspolitik eine Gegenposition zu Maos Klassenkampf-Theorie einnahm. Deng schwächte die von Mao hochgehobene Bedeutung des Klassenkampfes ab und konzentrierte sich darauf, die chinesische Wirtschaft nach dem grossen Sprung und der Kulturrevolution zu modernisieren. Seine Politik war weitgehend erfolgreich und die Ziele wurden weitgehend erfüllt. (1) Quelle: "Es kommt nicht darauf an, ob eine Katze schwarz oder weiss ist, solange sie Mäuse fängt, ist sie eine gute Katze" Die fünfte Modernisierung Aktivisten forderten, Demokratie als fünfte Modernisierung aufzunehmen, was Deng jedoch nicht erlaubte.

5 Vietnam Vorgeschichte Vietnamkrieg bis Ausrufung der Demokratischen Republik Vietnam Bisher war Vietnam eine französische Kolonie, im WWII Besetzung durch Japan. Zu Ende des 2. Weltkriegs übernahm eine kommunistisch-nationale Bewegung die Macht Erster Indochinakrieg Frankreich versuchte seine ehemalige Kolonie wieder zurückzugewinnen, was unter dem Aufstand der Viet Minh zu einer Niederlage unter den schweren Bedingungen führte Zweiteilung des Landes Nach der schweren Niederlage Frankreichs legten die Genfer Verträge eine Zweiteilung fest: Kommunistischer Norden (unterstützt von UdSSR und China) "Westlicher" Norden (unterstützt von USA) 1960 FNL (= Vietcong, militärischer Arm einer Untergrundbewegung der Nordregierung) Kommunistisches Nordvietnam will eine Wiedervereinigung nach seinem Gunsten und startet Guerillaoffensive gegen den Süden. USA unterstützt den Süden mit GIs und Waffen. Die UdSSR unterstützt den Norden "lediglich" mit Kriegsmaterialien.

6 Verwicklung der USA in den Krieg 1964 Amerikanische Phase beginnt 1968 Tet-Offensive des Vietcong (USA demoralisiert, Aussteig beginnt, Verlust klar) 1968 Massaker mit Zivilisten, wiederholte Napalm-Angriffe 1973 Waffenstillstandsabkommen (Nixon) 1975 Südvietnamesische Regierung kollabiert, Sieg der Kommunisten Gründe für Verwicklung & Einmischung Domino-Theorie, Überschwappen des Kommunismus auf weitere Staaten o Kürzlicher Verlust im Koreakrieg Immer weiter hineingesteigert Diktator Dim (Süden) hat Hilfe von USA benötigt o Bei Bevölkerung unbeliebt, aber nicht kommunistisch o Wäre ohne Hilfe der USA vom Norden gestürzt worden Ursprünglich hohe Bereitschaft zum Krieg in amerikanischer Bevölkerung Unterschätzung des Krieges und des Gegners ("einfach") Stellvertreterkrieg Südvietnam + USA <----> Nordvietnam + UdSSR + China (Mao) Stellvertreterkrieg, weil Fremde Mächte vertreten ihre ideologischen / politischen Interessen Kriegen in einem anderen Land aus Kein üblicher Stellvertreterkrieg, weil Aber: USA schickt offiziell eigene Truppen nebst Luftwaffen Mittel im Krieg Napalm (Feuerbombe, Brandwaffe; unkontrollierbare Flächenbrände) Chemikalien (Entlaubungsmittel) Giftgase Luftwaffen, Bomben

7 Scheitern der USA und Folgen Gründe für Scheitern der USA Innenpolitische Spannungen & Probleme Polarisierung (je länger, desto grössere Opposition in eigener Bevölkerung) Guerilla-Taktik des Vietcong ("unsichtbarer Gegner") Geografische Lage: Dschungelwald Vietcong kennt eigenes Gebiet und Klima besser Schwierigkeit unterschätzt Neue Medienberichterstattung bringt Zweifel am Sinn des Krieges auf Motivation des Gegners, das eigene Land zu vereinigen Bürgerrechtsbewegung (Ungebildete und Schwarze als "Kriegsfutter") Unterstützung von China und UdSSR (finanziell und mit Kriegsmaterial) Folgen des Kriegs Sieg des Kommunismus (Vietnam bis heute kommunistisch) Temporärer Gesichtsverlust der USA (bis militärische Wiederaufstockung durch Reagan) Flüchtlingswellen von Südvietnamesen ("boat people") Domino-Theorie nicht Realität Beziehungen RU & China zu Vietnam über längere Zeit verschlechtert Trauma "Nie wieder Vietnam": Lerneffekt Geschwächte Wirtschaft und Innenpolitik der USA (Krieg ist teuer) Psychische Schäden, Alkoholabhängigkeit, Selbstmorde bei Veteranen Kritischere Gesellschaft, 68er-Bewegung Umweltschäden in Vietnam durch Bombardements und Giftgase