Informationen zu den aktuellen Datenschutzbestimmungen und Anforderungen durch Google Analytics

Transkript

1 Informationen zu den aktuellen Datenschutzbestimmungen und Anforderungen durch Google Analytics Stand: April 2012

2 Inhalt 1. Hintergründe zur aktuellen Datenschutzdiskussion 3 2. Datenschutzforderungen des Düsseldorfer Kreises 4 3. Anforderungen zur Datenerfassung mit Google Analytics 6

3 1. Hintergründe zur aktuellen Datenschutzdiskussion Bereits seit einiger Zeit laufen die Diskussionen, in wie weit Web Analyse in Deutschland rechtlich zulässig ist. Hintergrund ist hierbei, dass für die Erstellung der Berichte innerhalb der Web Analyse Tools Daten, wie bspw. die IP-Adresse, gespeichert und ausgewertet werden. Dies ist besonders für das Map-Overlay notwendig, das die Standorte der Nutzer auf einer Weltkarte markiert. Weiterhin werden sog. Cookies verwendet, in denen Nutzungsdaten des Besuchers einer Website gespeichert werden. Die Speicherung von personenbezogenen Daten ist nach 15 Telemediengesetz nur zulässig, wenn die Inanspruchnahme eines Telemediums andernfalls nicht möglich ist bzw. die Inanspruchnahme abgerechnet wird. Hierbei können sog. Nutzungsdaten erfasst werden. Nach 15 Absatz 1 enthalten Nutzungsdaten 1. Merkmale zur Identifikation des Nutzers 2. Angaben über Beginn und Ende sowie des Umfangs der jeweiligen Nutzung und 3. Angaben über die vom Nutzer in Anspruch genommenen Telemedien. Es ist dem Dienstanbieter jedoch gestattet für Werbung, Marktforschung sowie zur bedarfsgerechten Gestaltung der Telemedien Nutzungsprofile anzulegen, jedoch nur, sofern der Nutzer dem nicht widerspricht. Außerdem muss auf das Widerspruchsrecht hingewiesen werden. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass die Nutzungsprofile nicht mit Daten über den Träger des Pseudonyms zusammengeführt werden dürfen ( 15, Abs. 3 TMG). Zusammengefasst bedeutet dies, dass die Speicherung von personenbezogenen Daten nur dann zulässig ist, wenn die gesetzlichen Vorschriften dies erlauben und die Einwilligung des Nutzers vorliegt. Für die Verwendung eines Web Analyse Tools stellte sich immer die Frage, ob eine IP-Adresse bereits ein personenbezogenes Datum darstellt und damit die Speicherung von IP-Adressen unzulässig ist. Bislang herrschte Uneinigkeit bei dem Personenbezug einer IP- Adresse und führte somit lange Zeit zu keinem eindeutigen Urteil durch den deutschen Bundesgerichtshof. Im November 2009 beschloss das Abstimmungsgremium der obersten

4 Aufsichtsbehörden für den Datenschutz im privaten Bereich (= Düsseldorfer Kreis) hohe Mindestanforderungen zu den Rahmenbedingungen und erforderliche Fachkunde für betriebliche Datenschutzbeauftragte. Dies trug dazu bei, dass die Datenschützer am der Nutzung von Google Analytics, unter Beachtung von Datenschutz- Anforderungen zustimmten. Die resultierenden Anforderungen der Datenschutzbeauftragten vom knüpfen an die Beschlüsse vom November 2009 an und werden für Webseitenbetreiber unter dem Gliederungspunkt 3. näher erläutert. 2. Datenschutzforderungen des Düsseldorfer Kreises Die obersten Aufsichtsbehörden für Datenschutz haben im Rahmen ihres Beschlusses vom 26./27. November 2009 verabschiedet, dass bei der Verwendung von Web Analyse Tools zur Erstellung von Nutzungsprofilen der Seitennutzer folgende Punkte beachtet werden müssen, damit die Verwendung mit dem Telemediengesetz konform ist 1 : Den Betroffenen ist eine Möglichkeit zum Widerspruch gegen die Erstellung von Nutzungsprofilen einzuräumen. Derartige Widersprüche sind wirksam umzusetzen. Den Nutzern steht damit ein Widerspruchsrecht zu, sich gegen die Erfassung ihrer Nutzungsdaten zu wehren. Die pseudonymisierten Nutzungsdaten dürfen nicht mit Daten über den Träger des Pseudonyms zusammengeführt werden. Sie müssen gelöscht werden, wenn ihre Speicherung für die Erstellung der Nutzungsanalyse nicht mehr erforderlich ist oder der Nutzer dies verlangt. Es darf keine Verknüpfung von Daten aus einem Shopsystem, von Registrierungen etc. mit den Nutzungsdaten auf der Website geben. 1 ( )

5 Auf die Erstellung von pseudonymen Nutzungsprofilen und die Möglichkeit zum Widerspruch müssen die Anbieter in deutlicher Form im Rahmen der Datenschutzerklärung auf ihrer Internetseite hinweisen. Innerhalb der Datenschutzerklärung einer Website muss sowohl auf das Erfassen der Daten sowie auf das Widerspruchsrecht hingewiesen werden. Personenbezogene Daten eines Nutzers dürfen ohne Einwilligung nur erhoben und verwendet werden, soweit dies erforderlich ist, um die Inanspruchnahme von Telemedien zu ermöglichen und abzurechnen. Jede darüber hinausgehende Nutzung bedarf der Einwilligung der Betroffenen. Personenbezogene Daten dürfen nur zur Abwicklung einer Leistung erfasst werden und müssen danach gelöscht werden. Die Analyse des Nutzungsverhaltens unter Verwendung vollständiger IP-Adressen (einschließlich einer Geolokalisierung) ist aufgrund der Personenbeziehbarkeit dieser Daten daher nur mit bewusster, eindeutiger Einwilligung zulässig. Liegt eine solche Einwilligung nicht vor, ist die IP-Adresse vor jeglicher Auswertung so zu kürzen, dass eine Personenbeziehbarkeit ausgeschlossen ist. Die Speicherung vollständiger IP-Adressen ist unzulässig durch die Möglichkeit eines Personenbezugs. Dies bedeutet für Websitebetreiber zum Einen, dass die Nutzer auf der Website den Hinweis erhalten müssen, dass die Daten gespeichert werden und sie ein Widerspruchsrecht haben. Weiterhin dürfen die erfassten Daten aus der Nutzung sowie personenbezogene Daten aus Shopsystem, Registrierung etc. nicht zusammengeführt werden. Google hat auf die Forderungen des Düsseldorfer Kreises zum Datenschutz reagiert und bietet nun Änderungen in der Datenerfassung an, die im Folgenden vorgestellt werden. Diese Anpassungen von Google sorgte bei den Datenschützern für Zuspruch und führte am letztendlich auch zur Verabschiedung des Datenschutzgesetztes für Google Analytics.

6 3. Anforderungen zur Datenerfassung mit Google Analytics Google Analytics erfasst als Web Analyse Tool die Nutzungsdaten der Besucher einer Webseite. Zum Zweck der Geolokalisierung wird dabei auch die IP-Adresse des Nutzers erfasst. Um den Forderungen des Düsseldorfer Kreises nachzukommen, hat Google Änderungen veröffentlicht, die die Nutzer von Google Analytics für ihre Websites übernehmen müssen: Speicherung vollständiger IP-Adressen Sie müssen durch entsprechende Einstellungen im Google Analytics-Programmcode Google mit der Kürzung der IP-Adressen beauftragen. Dazu ist auf jeder Internetseite mit Analytics-Einbindung der Trackingcode um die Funktion _anonymizeip() zu ergänzen. Weitere Details können der technischen Anleitung von Google auf der Seite mizeip entnommen werden. Zur Anonymisierung der IP-Adressen wird in den Google Analytics Tracking Code vor den Aufruf trackpageview(); die Zeile _anonymizeip(); eingetragen. Ein vollständiger Trackingcode kann dann wie folgt aussehen: <script type="text/javascript"> var _gaq = _gaq []; _gaq.push(['_setaccount', 'UA-xxxxxxxx']); _gaq.push(['_gat._anonymizeip']); _gaq.push(['_trackpageview']); (function() { var ga = document.createelement('script'); ga.type = 'text/javascript'; ga.async = true; ga.src = (' == document.location.protocol? ' : ' + '.googleanalytics.com/ga.js'; var s = document.getelementsbytagname('script')[0]; s.parentnode.insertbefore(ga, s); })(); </script>

7 HINWEIS: Sollten Sie noch den synchronen Trackingcode mit dem Aufruf pagetracker.trackpageview(); verwenden, informieren wir Sie gerne über weitere Neuerungen bei Google Analytics in Abschnitt 4, darunter fallen auch Features der neuen Version von Google Analytics 5. Datenschutzerklärung: Beachten Sie bitte, dass in den Nutzungsbedingungen für Google Analytics ein Absatz vermerkt ist, der an einen allgemeinzugänglichen Ort der Website (Impressum, AGB, Datenschutzerklärung) veröffentlicht sein muss. Diese Regelung galt auch bisher für die Nutzung von Google Analytics. Es wird jedoch bereits empfohlen, den Nutzer in diesem Zusammenhang auch das Widerspruchsrecht sowie auf die anonymisierte Erfassung von IP-Adressen hinzuweisen 2. Hierzu können Sie den folgenden Text nutzen: Diese Website benutzt Google Analytics, einen Webanalysedienst der Google Inc. ( Google ). Google Analytics verwendet sog. Cookies, Textdateien, die auf Ihrem Computer gespeichert werden und die eine Analyse der Benutzung der Website durch Sie ermöglichen. Die durch den Cookie erzeugten Informationen über Ihre Benutzung dieser Website werden in der Regel an einen Server von Google in den USA übertragen und dort gespeichert. Im Falle der Aktivierung der IP-Anonymisierung auf dieser Webseite, wird Ihre IP-Adresse von Google jedoch innerhalb von Mitgliedstaaten der Europäischen Union oder in anderen Vertragsstaaten des Abkommens über den Europäischen Wirtschaftsraum zuvor gekürzt. Nur in Ausnahmefällen wird die volle IP-Adresse an einen Server von Google in den USA übertragen und dort gekürzt. Im Auftrag des Betreibers dieser Website wird Google diese Informationen benutzen, um Ihre Nutzung der Website auszuwerten, um Reports über die Websiteaktivitäten zusammenzustellen und um weitere mit der Websitenutzung und der Internetnutzung verbundene Dienstleistungen gegenüber dem 2 ( )

8 Websitebetreiber zu erbringendie im Rahmen von Google Analytics von Ihrem Browser übermittelte IP-Adresse wird nicht mit anderen Daten von Google zusammengeführt. Sie können die Speicherung der Cookies durch eine entsprechende Einstellung Ihrer Browser- Software verhindern; wir weisen Sie jedoch darauf hin, dass Sie in diesem Fall gegebenenfalls nicht sämtliche Funktionen dieser Website vollumfänglich werden nutzen können. Sie können darüber hinaus die Erfassung der durch das Cookie erzeugten und auf Ihre Nutzung der Website bezogenen Daten (inkl. Ihrer IP-Adresse) an Google sowie die Verarbeitung dieser Daten durch Google verhindern, indem sie das unter dem folgenden Link verfügbare Browser-Plugin herunterladen und installieren [Link hier einfügen. Der aktuelle Link ist ]. Widerspruchsrecht: Um den Websitebesuchern Kontrolle über ihre Daten zu geben, kann ein Add-On für den Browser installiert werden, dass die Sammlung von Daten durch Google Analytics verhindert. Das Add-On ist für den Internet Explorer, Google Chrome, sowie für Mozilla Firefox und Safari verfügbar 3. Durch das Add-On wird ein Auslösen des Google Analytics Trackingcodes verhindert und die Nutzungsdaten werden nicht an Google Analytics übergeben. Es gibt jedoch auch die Möglichkeit Besucher auf Ihrer Website die Möglichkeit zu geben über ein kostenloses Opt Out Plugin das Speichern von Cookies auf dem genutzten Browser zu verbieten, indem einer Unterlassung der Speicherung von Cookies zugestimmt wird. Dabei sollten Sie ihre Besucher auf das Opt Out Plugin aufmerksam machen.⁴ 3 ⁴

9 Keine Verknüpfung personenbezogener Daten: Achten Sie darauf, dass keine Verknüpfung personenbezogener Daten aus Registrierung, Shopsystem etc. und den Nutzungsdaten stattfindet. Dies kann insbesondere dann der Fall sein, wenn personenbezogene Daten wie beispielsweise Namen oder -Adressen in der URL übergeben werden. Personenbezogene Daten dürfen nur zur Abwicklung einer Leistung erfasst werden und müssen danach gelöscht werden. Seit dem sollten auch noch die folgenden Anforderungen von Webseitenbetreibern berücksichtigt werden: Vertrag zur Auftragsdatenverarbeitung: Sie müssen den von Google vorbereiteten Vertrag zur Auftragsdatenverarbeitung schriftlich abschließen. Diesen Vertrag erhalten Sie unter Dabei ist zu beachten, dass Sie trotz des vorformulierten (und mit den Datenschutzaufsichtsbehörden abgestimmten) Vertragstextes formal Auftraggeber sind und Google in Bezug auf die Verarbeitung personenbezogener Daten lediglich entsprechend Ihrer Weisungen handelt. Die Verarbeitung personenbezogener Daten im Auftrag schließt bestimmte Kontrollpflichten auf Ihrer Seite ein, bei denen Google Sie durch Vorlage entsprechender Nachweise unterstützt. Alt-Daten im Google-Analytics-Profil: Haben Sie schon bisher Google Analytics in Ihre Webseiten eingebunden bevor der Vertrag zur Auftragsdatenverarbeitung abgeschlossen ist müsste das alte Analytics-Konto eigentlich gelöscht und ein neues angelegt werden. Bitte beachten Sie, dass Sie dabei möglicherweise einen anderen Trackingcode bzw. eine andere Web-Property-ID (UA- XXXXX-YY) erhalten und Ihre Webseiten entsprechend anpassen müssen.

10 Dies hätte natürlich zur Folge, dass sämtliche historischen Daten verloren gingen. Letztendlich liegt es in Ihrer Hand wir würden aber eher dazu raten dies nicht zu tun und mit dem bestehenden Account weiter zu arbeiten. Wir weisen darauf hin, dass diese Anforderungen den gesetzlichen Stand vom September 2011 wiederspiegeln. Insbesondere im Zusammenhang mit der sog. Cookie-Richtlinie (Änderung der Datenschutzrichtlinie für elektronische Kommunikation 2002/58/EG durch die Richtlinie 2009/136/EG) können sich zukünftig weitere Anforderungen ergeben. Ebenso weisen wir darauf hin, dass Trakken in keinster Weise rechtliche Beratung anbietet und auch dieses Dokument keine rechtlichen Verpflichtungen nach sich zieht.

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