FEBRUAR MÄRZ. PORTFOLIO Thomas Kruesselmann: Fotografie mit cineastischem Blick

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1 FEBRUAR MÄRZ DAS PROFI-MAGAZIN FÜR DIGITALE BILDER DEUTSCHLAND: 6,50 SCHWEIZ: 9,90 CHF ÖSTERREICH: 7,50 PORTFOLIO Thomas Kruesselmann: Fotografie mit cineastischem Blick STORY Patrick Essex: Der Zug von oben BIZZ BITS Patrick Ludolph Michael Stief: Wissen wird zu Workshops PRAXIS Sony Alpha 7R III: Ein bisschen Revolution Canon TS-E: Die kannste knicken 85er f/1,4: Kopfbildjäger von Canon Sigma Nikon Snapbridge: Jetzt funkt es Garmin Virb 360: Das Cockpit-Konzept EXPERTEN Birds on mars: Klaas Bollhoefer KI-Start-up KNOW-HOW Hi-Fi-Fotografie (4): Archivieren mit System Google: So geht das Business E-Learning: Lernen mit Annie Leibovitz WORKSHOP Natürlich nackt: Sacha Leyendecker lehrt den lasziv-leichten Aktstil

2 2 30 PUBLICATIONS 14 COUNTRIES 10 LANGUAGES AWARDS 2017 Since 1990 the TIPA Awards logos have shown which are the best photographic, video and imaging products each year. For over 25 years the TIPA Awards have been judged on quality, performance and value, making them the independent photo and imaging awards you can trust. In cooperation with the Camera Journal Press Club of Japan.

3 EDITORIAL 3 TEAMWORK SEBASTIAN DROLSHAGEN Gadget Guide, S. 8 Praxistest: 85er die Kopfbildjäger, S. 24 Know-how: E-Learning, S. 50 sebastian.drolshagen@ digit.de TILO GOCKEL Know-how: Honeypots, S. 48 Szenische Fotografie, S. 66 Workshop: Inside Sacha Leyendecker, S. 70 tilo.gockel@digit.de MICHAEL MARCZOK Praxis: Analoge Schätze digitalisieren, S. 62 michael.marczok@digit.de ULLA SCHMITZ Know-how: Business mit Google, S. 44 ulla.schmitz@digit.de STEFAN STEIB Praxistest: Sony Alpha 7R III, S. 30 TS-E-Objektive, S. 38 Steib geht steil, S. 76 stefan.steib@digit.de PETER SCHUFFELEN Bizz-Bits: Workshops, S. 16 Portfolio: T. Kruesselmann, S. 22 Die Story: P. Essex, S. 58 Webscout, S. 80 peter.schuffelen@digit.de FRANK WERNER Know-how: Hi-Fi-Fotografie (4) Datenarchivierung, S. 54 frank.werner@digit.de LEBENSLÄNGLICH LERNEN In der aktuellen Netflix-Scifi-Serie Altered Carbon kann man sich einen Eindruck davon verschaffen, was lebenslanges Lernen und Erfahren unter dem Vorzeichen der Unsterblichkeit bedeuten und die Lehren daraus sind nicht immer schön. Altered Carbon spielt im 25. Jahrhundert, aber bereits heute treibt die Technologie einen lebenslangen Lernprozess voran. Bildlich gesprochen: Die auf Silizium basierenden Strukturen der Prozessoren und Speicher nehmen Einfluss auf die Benutzung der kohlenstoffbasierten Strukturen unseres Gehirns. Die Digitalisierung und der damit verbundene stetige Zugriff und Zufluss an Wissen verändern unsere Lerngewohnheiten sowie die Art und Weise, wie, wo und wann wir Wissen erwerben. Mit dem Thema Lernen und Weiterbildung beschäftigen sich, auf ganz praktische Weise, mehrere Beiträge in dieser Ausgabe. So entdecken Fotografen zunehmend die Möglichkeiten der vernetzten Kanäle, um ihr Bildermacherwissen an andere weiterzugeben. Das sind nicht nur Bildermacher, die eine klassische Fotografen-Ausbildung genossen haben und mit dem Fotografieren ihr Geld verdienen. Es gibt eine wachsende Zahl von Quer- oder Späteinsteigern in die Fotografie, die auf der Grundlage der exzellenten technischen Qualität, die mit heutigen Digitalkameras möglich ist, die Technik außen vor lassen können und in ihren Workshops Looks, Lifestyle und Stil verkaufen. Und das sehr erfolgreich, wenn man die Storys von Patrick Ludolph, Michael Stief, Bernd Hammer oder Sacha Leyendecker liest, die unsere Autoren Peter Schuffelen und Tilo Gockel in diesem Heft mit ihren Biografien und Konzepten vorstellen. Bei klassischen Workshops fotografieren Referent und Workshop-Teilnehmer in aller Regel gemeinsam vor Ort. Neben diesen Live-Events vermarkten immer mehr Fotografen und spezialisierte E-Learning-Plattformen Wissen in Form von Videotutorials. Sebastian Drolshagen hat für digit! einige der für Profis relevanten Portale durchforstet und traf dabei sogar auf fotografische Granden wie Annie Leibovitz. Nachdem ich auf unterschiedlichsten Kanälen in den vergangenen Monaten gefühlte zehntausend Mal aufgefordert wurde, fertige Bitcoins zu kaufen oder aber selber welche zu züchten (und sämtliche dieser Anbagger-Mails auf ewig in der Spam-Hölle schmoren lasse), überlegte ich dann doch kurz, dem Thema meine Aufmerksamkeit zu schenken, als Kodak (Kodak!) zur Consumer Electronics Show CES in Las Vegas (Las Vegas!) verkündete, sich demnächst per Blockchain-Technologie um die Bildrechtesicherung professioneller Fotografen zu kümmern, genau der Zielgruppe also, die der einstige gelbe Riese zuletzt vor gefühlt 25 Jahren mit innovativen Ideen oder Produkten bedient hat. Zudem zeigte Kodak in seiner CES-Butze einen tumben Rechnerknecht, der Sie erraten es Bitcoins züchten soll. Die Blockchain-Idee lasse ich mir noch gefallen (wobei andere Firmen wie das deutsche Start-up-Unternehmen Copytrack mit ihrem Konzept schon wesentlich weiter sind). Der Bitcoin-Rechner aber kommt in die virtuelle Hoax-Hölle. Das ist der Raum mit einer direkten Verbindungstür zur Spam-Hölle. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine angenehm-wohltemperierte Lektüre THORSTEN WULFF Praxistest: Nikon Snapbridge, S. 33 thorsten.wulff@digit.de Roland Franken Foto: Tom Barnes BITTE FOLGEN! twitter.com/digit_de

4 4 INHALT SZENE Epson: Mein Weg -Foto-Kampagne Olympus: Playground in Köln Leica: Oskar Barnack Award 2018 Hensel-Kompaktblitz-Kit: Octabox 90 als Zugabe Hiscox: Modulare Versicherung Nikon-Telezoom: Integrierter 1,4-fach-Konverter LUMIX DC-GH5S: Neues Video-Spitzenmodell GADGET GUIDE Die gehen ins Auge: Westcott Omega -Reflector RoundFlash -Ring EXPERTEN Jürgen Lossau: Rendite ist nicht alles Klaas Bollhoefer: Wir sollten die menschliche Intelligenz feiern. 16 BIZZ BITS Patrick Ludolph und Michael Stief vermarkten ihr Wissen erfolgreich in Workshops. 16 BIZZ BITS Lukrative Lehre Patrick Ludolph Michael Stief 22 PORTFOLIO Zwischen Schönheit und Wahrheit Thomas Kruesselmann ist Fotograf und Regisseur das sieht man. 22 PORTFOLIO Der Kölner Fotograf Thomas Kruesselmann inszeniert Menschen und Momente mit cineastischem Blick PRAXISTEST Sony Alpha 7R III: Ein bisschen Revolution Nikon Snapridge: Drahtlos-Brücke, die Zweite 85er-Objektive: Für Kopfbildjäger Garmin Virb 360: Im Cockpit Kannste Knicken Erstklassig: Canons neue TS-E-Objektive KNOW-HOW No Google, no Business? Honigtöpfe für Bilderdiebe E-Learning Reine Kopfsache Hi-Fi-Fotografie (4): Bilder richtig archivieren 38 PRAXISTEST MTF-Kurvenflüsterer Stefan Steib hat den Canon TS-E-Objektiven auf den Zahn gefühlt. 58 DIE STORY Karneval, Himmlisch Patrick Essex hat den kompletten Kölner Zoch von oben fotografiert 50 KNOW-HOW Sebastian Drolshagen stellt E-Learning-Angebote für Profis vor.

5 5 62 PRAXIS Analoge Schätze digitalisieren AD-Wandlung Made in Osnabrück 66 KNOW-HOW Szenen wie im Film 58 DIE STORY Patrick Essex fotografierte den Kölner Rosenmontagszug von oben und stellte ihn komplett frei WORKSHOP Inside Sacha Leyendecker Erotische Fotografie, ganz lässig MARKT Fujifilm: Premium-Papiere und Services 76 KOLUMNE Steib geht steil: Vom guten Handeln in einer digitalen Welt 78 NEWS IT-News für Bildermacher (13): Zeichen der Zeit 62 PRAXIS Der digitalspezialist macht aus analogen Vorlagen digitale Daten. Michael Marczok war vor Ort WEBSCOUT Zu schön, ' um wahr zu sein SERVICE VORSCHAU IMPRESSUM Angebote für unsere Leser Impressum 82 WORKSHOP Tilo Gockel entdeckt beim Workshop mit Sacha Leyendecker eine neue Leichtigkeit der Aktfotografie. TITELBILD: Thomas Kruesselmann, Fashion-Projektarbeit: Projektarbeit von Model Christina und anderen Studentinnen der Hochschule Niederrhein. kruesselmann.com VERLAG UND REDAKTION Verlag und Herausgeber: rough concept Agentur und Verlag GmbH Hirschbergstraße Köln Tel Fax Geschäftsführer: Roland Franken/DGPh (V.i.S.d.P.) Redaktion: Redaktion digit! Hirschbergstraße Köln Tel Fax Gestaltung: Anke Dievernich Leitung Anzeigenverkauf: Herbert Päge Tel Abonnentenservice: digit! Aboservice Postfach 1331, Meckenheim Tel Fax Autoren dieser Ausgabe: Sebastian Drolshagen Tilo Gockel Michael Marczok Ulla Schmitz Peter Schuffelen Stefan Steib Frank Werner Thorsten Wulff ist Mitglied der Technical Image Press Association (TIPA),

6 6 SZENE EPSON-FOTO-KAMPAGNE Europäische Markenbotschafter von Epsons Fotokampage (v. l.): Stefano Unterthiner, Marco Grob, David Brenot, Isabel Muñoz und Charlie Waite. Epson hat die Kampagne Mein Weg gestartet, die professionelle Fotografen und die Bedeutung des gedruckten Bildes in den Vordergrund stellt. Im Rahmen der Kampagne beschreiben fünf renommierte Fotografen aus ganz Europa in Interviews, Social-Media- Kanälen und live bei Veranstaltungen ihre Arbeit im Zeit alter der Digitalisierung. Jeder von ihnen hat sich auf ein eigenes Thema fokussiert und mit seinen Bildern in diesem Gebiet weltweit einen Namen gemacht. Zu den Fotografen zählen David Brenot, der französische Spezialist für Hochzeitsbilder, der Schweizer Marco Grob, bekannt für seine einzigartigen Portraits, die Spanierin Isabel Muñoz, die fasziniert ist vom menschlichen Körper, Stefano Unterthiner, der italienische Profi für Tier- und Naturaufnahmen, und der passionierte Landschaftsfotograf Charlie Waite aus Großbritannien. gen des Wettbewerbs sind ab dem verfügbar. Zu gewinnen sind Preise im Gesamtwert von rund Euro. Damit gehört der Leica Oskar Barnack Award zu den am höchsten dotierten Fotowettbewerben der Branche. Der Gewinner der Hauptkategorie erhält eine Prämie von Euro sowie eine Kameraausrüstung des Leica- M-Systems (Kamera und Objektiv) im Wert von Euro. Der Gewinner des Newcomer-Awards wird mit Euro und ebenfalls einer Leica-Messsucherkamera mit Objektiv ausgezeichnet. HENSEL OCTABOX 90 ALS ZUGABE Foto: Marc Stern OLYMPUS PLAYGROUND IN KÖLN Der Olympus Playground hält 2018 und 2019 Einzug auf dem Ausstellungsgelände der photokina. Auf über Quadratmetern werden Foto- und Kunstfans fotografisch neue Welten entdecken können und das auch noch nach Messeschluss. Wie seit 2013 gewohnt, bietet sich auf dem Olympus Playground für alle Gäste die Möglichkeit, die Vorzüge von kompakten OMD-D- oder Olympus-PEN-Systemkameras kennenzulernen und eigene Bildwelten zu gestalten. Der Playground ergänzt das neue Konzept der photo kina, welches das Erlebnis von Produkten und Dienstleistungen rund um das Thema Imaging in den Vordergrund stellt. In diesem Jahr findet der Playground vom September in der Halle 1 des Kölner Messegeländes statt. Er wird bis in die späten Abendstunden geöffnet sein. Alle photo kina-besucher erhalten kostenfreien Zutritt zum Playground. LEICA OSKAR BARNACK AWARD 2018 Leica ruft erneut zur Teilnahme am Leica Oskar Barnack Award auf: Vom können sich Berufs- und Nachwuchsfotografen unter 25 Jahren für den Fotowettbewerb online bewerben. Einzusenden ist eine in sich geschlossene Bildserie von mindestens zehn bis maximal zwölf Aufnahmen, bei der die Fotografen das Miteinander von Mensch und Umwelt mit wachem Auge wahrgenommen sowie kreativ und zukunftsweisend dokumentiert haben. Die Ausschreibungsunterlagen und Teilnahmebedingun- Käufer eines neuen Hensel-Kompaktblitz-Kits erhalten bis einschließlich eine Octabox 90 inklusive Speedring für Hensel-EH-Anschluss (UVP inkl. MWSt. ca. 435,00 ) kostenlos dazu. Das Angebot gilt beim Kauf der Expert-D und D-1500-Kits. Beide enthalten bereits zwei beziehungsweise drei Expert-D-500-Blitzgeräte und weiteres Zubehör. Die Expert-D-Blitzgeräte erreichen auch bei höheren Blitzleistungen besonders kurze Nachlade- und Leuchtzeiten, die für dynamische Aufnahmeserien ideal sind. Ein großer Regelbereich und vielseitige Lichtformer erweitern die kreativen Möglichkeiten. Weitere Kennzeichen sind die integrierte Wi- Fi-Funktion zur Fernbedienung per App und die Freemask-Funktion, mit der sich Motive schon während der Aufnahme freistellen lassen. hensel.eu/expertenextra MODULARE VERSICHERUNG Fotografen by Hiscox heißt eine neue Allgefahren-Police des Versicherungsunternehmens Hiscox. Die Police ist für haupt- oder nebenberufliche Fotografen flexibel anpassbar: Basismodul ist eine Sachinhaltsversicherung. Diese kann um die Module Betriebshaftpflicht, Vermögensschadenhaftpflicht und eine Versicherung gegen Cyber- und Datenrisiken erweitert werden. Die versicherten Sachen sind bei Zerstörung, Beschädigung und Abhandenkommen durch Ursachen aller Art geschützt. Die Police sichert die reine Elektronik (z. B. Kameras) und umfasst sämtliches Zubehör und Studioequipment. Geräte mit einem Einzelwert von über müssen gesondert gemeldet werden. Die Deckung gilt im gesamten europäischen Wirtschaftsraum sowie in der Schweiz. Sie kann auf Wunsch weltweit ausgedehnt werden.

7 7 INTEGRIERTER 1,4-FACH-KONVERTER Neu bei Nikon ist das Telezoom AF-S NIKKOR mm 1:4E TC1,4 FL ED VR. Die Neuheit ist das erste Teleobjektiv im NIKKOR-Sortiment mit integriertem 1,4-fach-Telekonverter. Dieser kann über einen stabilen und gut platzierten Hebel einfach und komfortabel aktiviert werden. Er ermöglicht dem Fotografen, den Brennweitenbereich von mm auf mm zu vergrößern. Dazu muss er weder die Position der Hand an Kamera oder Objektiv verändern, noch das Auge vom Sucher nehmen. Der Umschalthebel wird einfach mit dem Mittelfinger der Auslösehand betätigt. Die linke Hand kann so ohne Unterbrechung das Objektiv stützen bzw. den Zoom- oder Schärfering bedienen. Das neue Objektiv soll ab Mitte März verfügbar sein. UVP: ca Euro. NEUES VIDEO-SPITZENMODELL Die LUMIX DC-GH5S ist das neue Videospitzenmodell unter den spiegellosen Systemkameras (DSLM) von Panasonic. Sie erweitert das Angebot um eine professionelle Produktionskamera, die auch bei sehr schwachen Lichtverhältnissen für optimale Ergebnisse sorgt. Mit dem neuen Multi-Aspect-10-Megapixel-Sensor mit dualer Grundempfindlichkeit, besten Low-Light-Qualitäten und zahlreichen zusätzlichen Videooptionen spricht sie vor allem professionelle Videofilmer an, mit der weltweit ersten 4K-60-p-Videoaufzeichnung im Cinema-4K(4.096 x 2.160)-Modus soll die Kamera neue Maßstäbe setzen. Sie kann 4:2:2-10-Bit-400-Mbps- All-Intra in 4K 30 p/25 p/24p aufzeichnen. Eine zeitliche Begrenzung gibt es weder für Full HD noch für 4K-Aufnahmen. Darüber hinaus ermöglicht die LUMIX GH5S 4K-HDR-Videos (Hybrid Log Gamma). In Full HD stehen eine maximal 10 x-zeitlupe mit 240 B/s und in C4K mit 60 B/s zur Auswahl. V-LogL und LUT (Look Up Table) sind bereits vorinstalliert und kompatibel mit SMPTE-Timecode IN/ OUT, ähnlich wie bei professionellen Camcordern. Der neue Sensor reproduziert selbst dunkle Bildbereiche differenziert und originalgetreu und ermöglicht eine Empfindlichkeit von maximal ISO im Hochempfindlichkeitsmodus. Die Markteinführung wurde für Februar angekündigt. UVP: ca Euro (Gehäuse). TR AUMJOB AIDA Anheuern bei einem der besten Arbeitgeber Deutschlands. Mit hervorragenden Karriereperspektiven. Im Team viel bewegen. Menschen begeistern. An den schönsten Orten der Welt. Willkommen bei AIDA. Zum nächstmöglichen Zeitpunkt suchen wir Sie als: Fotograf (m/w) An Bord :-) Jetzt bewerben. Für die beste Zeit Ihres Lebens. aida-jobs.de

8 8 GADGET GUIDE DIE GEHEN INS AUGE Vor allem People- und Mode-Fotografen haben eine Obsession für Lichtreflexe im Auge, speziell die catch lights von Ringblitzen haben es ihnen angetan. Nicht nur für sie hat Sebastian Drolshagen zwei Gadgets herausgepickt. WESTCOTT OMEGA -REFLECTOR: TRICK MIT LOCH Von hinten strahlt die Sonne durchs Laub, doch mit einem Standard-Reflektor käme man nicht nah genug an das Pärchen ran, um Licht zurückzuspiegeln, der Winkel wäre miserabel. Dank des Lochs im Omega-Reflektor kann man diese Schwierigkeiten elegant umgehen. Unter Hochzeitsfotografen hat Jerry Ghionis einen Ruf wie der Donnerhall, kaum jemand dominiert den Bereich Wedding derart wie der Australier. Zusammen mit Westcott hat er einige neue Produkte entwickelt, von denen der Omega -Reflektor womöglich das nützlichste ist. Ghionis hat einen großen Faltreflektor genommen und ihn in der Mitte mit einem Loch versehen. Klingt mäßig kreativ, doch der Effekt beeindruckt: Zum einen lässt sich der Reflektor dadurch extrem nah ans Motiv heranbringen, schließlich muss man nicht mehr fürchten, sich die Sicht zu verstellen. Zum anderen entsteht ein Lichtreflex, der einem Ringblitz ähnelt, sofern genug Sonnen- oder Blitzlicht im Rücken des Models steht. Die Konstruktion des Reflektors wirkt stabil, lediglich bei heftigen Böen gibt er etwas mehr nach als zum Beispiel die Modelle von California Sunbounce. Und wer das Loch einmal nicht braucht, kann es mit passenden Klettstücken verschließen. Die schimmernden Folien lassen sich per Reißverschluss austauschen, darunter verbirgt sich ein Diffusor. Zwei Varianten in rund oder oval mit circa einem Meter Durchmesser kosten 130 bis 180 Euro brutto. bit.ly/2nt1tkq ROUNDFLASH -RING: HINGUCKER FÜR UNTERWEGS Ganz neu ist der Roundflash nicht mehr, aber man sieht ihn eher selten im Einsatz. Das ist unverständlich, denn gerade bei Reportagen oder Events lässt sich mit diesem Lichtformer in Ringform ein markanter Effekt erzielen. Entfalten, Objektiv hindurch- und Aufsteckblitz oben einstecken in Verbindung mit einer Normalbrennweite bekommt man spannende Portraits, die sich klar von den üblichen Party-Bildern abheben. Das charakteristische catch light fällt ebenso deutlich aus wie bei einem echten Ringblitz nichts für einen ganzen Abend, aber eine interessante Variante, um seine Aufnahme herausstechen zu lassen. Entfesselt man dann noch Blitz und Roundflash via Funksender von der Kamera, arbeitet man wie mit einer handlichen Softbox. Der Roundflash lässt sich Stabmagnete halten den Roundflash in Form, der Aufbau dauert kaum eine Minute. Der helle Ring um die Pupille fällt markant aus. wie ein Reflektor falten und braucht nicht mehr Platz als ein Kamera-Body. Das gute Stück kostet circa 90 Euro brutto. bit.ly/2nrrtxa

9 9 Tim Kemple Power in all the right places Profoto B1X Der Profoto B1X stellt gegenüber dem B1 eine Steigerung in drei wichtigen Punkten dar: Leistung, Leistung und nochmals Leistung. Das Einstelllicht ist leistungsstärker, ebenso der Akku, und auch der HSS-Leistungsbereich wurde erweitert. Nimmt man nun noch die neuen OCF-Reflektoren hinzu, wird eines gewiss: Wir heben den On-Location-Blitz auf ein neues Niveau wieder einmal. Entdecken Sie den Profoto B1X auf profoto.de

10 10 EXPERTEN Foto: Oliver Bader RENDITE IST NICHT ALLES Jürgen Lossau ist TV-Produzent, Foto- und Filmzeitschriften-Verleger, Initiator bundesweiter Schmal film-installationen und Gründer des Berliner Fachgeschäfts click & surr für analoge Filmund Fototechnik. Im Gespräch mit Peter Schuffelen erzählt er über seine bewegte Karriere und den Riecher für neue Geschäftsideen jenseits des Mainstreams. Oben: Eröffnungstag bei click & surr. Unten: Unser Reparateur Marco Kröger am Kollimator. (Fotos: click & surr) Herr Lossau, bereits mit 21 Jahren hatten Sie ein TV-Volontariat beim WDR hinter sich und eine Festanstellung angeboten bekommen. Warum haben Sie sich gegen diesen sicheren Job entschieden? Jürgen Lossau: Erstens war ich im Vergleich zu den anderen Redakteuren noch ziemlich jung, zweitens wollte ich raus und richtig filmen lernen. Also bin ich nach Hamburg, habe eine Zeit lang Soziologie und VWL studiert und nebenbei für den NDR Hörfunk ge- macht und fürs ZDF TV-Spots für die Aktion Sorgenkind mit Wim Thoelke gedreht. Später ist daraus ein TV-Produktions-Unternehmen mit sieben Mitarbeitern geworden. Wir haben für viele öffentlich-rechtliche Anstalten verschiedene Beiträge produziert, unter anderem auch investigativer Natur, etwa für Spiegel TV oder für Sendungen wie Panorama und Fakt. Später sind Sie als Journalist in den Printbereich gewechselt. Warum? JL: Im TV-Bereich war für klassische Dokus immer weniger Budget vorhanden, das ging zulasten der Qualität. Also habe ich mich mit dem beschäftigt, was mich schon seit meiner Kindheit umtrieb: dem Schmalfilm. Ich habe einen Verlag gegründet und Bücher und Kataloge zum Thema Filmkameras und Filmprojektoren sowie einen Bildband über Klebepressen für Filmer herausgegeben. Eine Liebhaber-Unternehmung und ein teueres Unterfangen. Nicht wenige haben gesagt: Du bist verrückt. Auf der Hand liegt diese Geschäftsidee tatsächlich nicht gerade... JL: Stimmt, aber sie hat funktioniert sehr gut sogar. Die Zielgruppe war zwar klein, aber hochgradig interessiert, und es gab sonst nichts in der Art. Das Ergebnis: Die Kataloge verkaufen sich bis heute und haben die Ausgaben längst wieder eingespielt. Das Filmkamera-Buch kostete immerhin 100 Euro, die Auflage von Exemplaren war trotzdem bald ausverkauft. Eine der besten Entscheidungen in diesem Zusammenhang war, dass ich meinen eigenen Verlag gegründet habe, statt bloß als Autor aufzutreten. Damit stimmte die Wertschöpfung. Der hohe Aufwand hat sich also rentiert übrigens nicht nur finanziell: Dieses Projekt hat meine weitere Karriere mitbestimmt. Inwiefern? JL: Durch die Film-Bücher ist der Fachverlag Schiele & Schön auf mich aufmerksam geworden und hat mich 2004 als Chefredakteur für die damals kränkelnde Zeitschrift Schmalfilm angeworben. Mit

11 11 neuem Konzept sind wir dann noch mal richtig durchgestartet. Neun Jahr später war wegen der schrumpfenden Leserschaft dann allerdings endgültig Schluss. Wie haben Sie darauf reagiert? JL: Ich habe kurz überlegt, ob ich zurück in den TV-Bereich gehe, fand dann aber Print spannender und habe das Konzept für eine Fotozeitschrift entwickelt und dem Verlag vorgestellt. Die Herausgeber waren direkt angetan, und damit war ich Chefredakteur der camera. Als der Verlag ein Jahr später in eine ökonomische Schieflage geriet, habe ich ihm den Titel abgekauft und selber herausgegeben. Im heiß umkämpften Fachzeitschriftenmarkt muss man erst mal seine Nische finden. Was war die Ihre? JL: Unser Ziel war es, frischen Wind in den Fotoblätterwald zu bringen. Wir wollten eine jüngere Zielgruppe ansprechen als das Gros der anderen Titel mit großen Fotostrecken, vielen Interviews und Anregungen für bessere Bilder statt Technik-Fixierung. Die Fotoindustrie hat das Konzept begrüßt und sehr freundlich begleitet. Im Frühjahr 2015 haben wir dann den Ableger camerawoman auf den Weg gebracht, der sich explizit an eine weibliche Zielgruppe richtete. Auch davon war die Industrie sehr angetan, und auch die Verkaufszahlen wiesen steil nach oben. Trotzdem haben Sie beide Titel im Sommer 2016 eingestellt. Warum? Oben: Jürgen Lossau mit der neuen Kodak-Super-8-Kamera und Friedemann Wachsmuth, Autor des Super-8-Web-Portals Unten: Monitor- und Smartphoneansicht des Super-8-Web-Portals das Ende Februar 2018 starten soll. JL: Es war eine Vernunftsentscheidung. Wir schrieben zwar schon länger schwarze Zahlen, aber ich habe erkannt, dass wir die anvisierte Zielgruppe nicht hinreichend erreichen konnten. Auch unsere Leser waren zwischen 40 und 60 Jahre alt auf Dauer wäre das wohl nicht gut gegangen haben Sie dann die Projektreihe stadtflimmern initiiert. Worum geht es da? JL: Darum das 70er-Jahre-Lebensgefühl einer Stadt über Schmalfilme früherer Hobbyfilmer wieder aufleben zu lassen in schleifenartigen Vorführungen mit 50 bis 100 Super-8-Projektoren, die an ausgefallenen Locations zu einer begehbaren Installation verschmelzen. Mit dem Konzept rennen wir offene Türen ein bei Partnern wie dem Stadtmarketing oder örtlichen Museen. Es ist allerdings mit viel Aufwand verbunden weshalb wir nur eine Handvoll Installationen pro Jahr machen. Mit dem Thema Schmalfilm beschäftigen Sie sich bis heute auch publizistisch neuerdings im Netz. JL: Ja, wir haben über Crowdfunding das Super-8-Web-Portal finanziert bekommen, das auf Deutsch und Englisch erscheinen und neben klassischen Artikeln auch Workshops und digitalisierte Schmalfilme präsentieren wird ein Part, der im Medium Print nun mal nicht möglich ist. Neben frei zugänglichen Angeboten wird es auch einen Paid-Content-Bereich mit Premium-Inhalten geben. Ziel ist es, in drei Jahren Abonnenten zu haben, dann trägt sich die Plattform von selber. Im Oktober 2017 haben Sie in Berlin click & surr eröffnet, ein Ladenlokal, das sich dem analogen Stand- und Bewegtbild verschrieben hat. Wie kam es dazu? JL: Ich hatte im Laufe der Jahre viele Schmalfilmkameras und -projektoren gesammelt und schon länger mit dem Gedanken gespielt, einen Laden zu eröffnen, der auf Foto- und Filmkameras aus den 50er- bis 80er-Jahren von hoher feinmechanischer Qualität spezialisiert ist. Dann habe ich diese tolle ehemalige Fleischerei mit ihren bezaubernden historischen Fliesen entdeckt und gewusst:

12 12 EXPERTEN Stadtflimmern hat schon in Berlin, Hamburg, Wolfenbüttel, Hannover und Nürnberg stattgefunden. Als Nächstes steht Borken (bei Münster) auf dem Programm. Hier Fotos aus der Kulturbrauerei Prenzlauer Berg, Berlin. Das ist es. Auf rund 90 Quadratmetern im Retro-Ambiente bieten wir als vierköpfiges Team jetzt ausgewählte instand gesetzte Kameras und Objektive, dazu Verbrauchsmaterialien, die preislich häufig deutlich unter den überteuerten Angeboten der Oligopolisten in diesem Bereich liegen sowie einen Werkstatt-Service. Eine Workshop-Reihe ist in Planung. Ein tolles Konzept, allerdings keins, bei dem man spontan sagen würde: Der Markt schreit danach. JL: Auf den ersten Blick vielleicht nicht, Fakt ist aber: Unsere positiven Erwartungen sind bei Weitem übertroffen worden. Es gibt definitiv einen Hunger gerade junger Menschen nach hochwertiger Haptik und nach Entschleunigung in der Fotografie, da sind wir gerade im hippen Berlin ganz auf der Höhe des Zeitgeists. Hinzu kommt: Wir liegen an einem strategisch günstigen Punkt. 30 Prozent unserer Kunden sind Touristen, die auf alte deutsche Kameras abfahren. Die gehen bei ihrer Pendelei zwischen Mauermuse- um und Alex fast zwangsläufig bei uns vorbei, kommen in den Laden und nehmen spontan ein Gerät mit allen voran asiatische Frauen. Was uns ebenfalls überrascht hat: Neben Mittelformatkameras läuft der Super-8-Bereich super der macht fast 40 Prozent unseres Umsatzes aus. Aber es geht ja nicht allein um Umsatz, sondern auch darum, das aktive Leben dieser feinmechanischen Wunderwerke zu verlängern und das analoge Fotografieren und Filmen insgesamt aufleben zu lassen. Denken Sie manchmal: Ich könnte inzwischen richtig reich sein, wenn ich das ganze Geld, Risiko und Gehirnschmalz in Projekte gesteckt hätte, die auf maximale Rendite ausgerichtet sind? JL: Nicht wirklich. Wenn es mir allein ums Geld ginge, wäre das nicht mein Leben. Bei all meinen Unternehmungen war immer auch viel Herzblut dabei. Das ist auch die beste Voraussetzung dafür, durchzuhalten, wenn die Zeiten mal stressig werden oder etwas anders läuft als geplant. JÜRGEN LOSSAU, Jahrgang 1960, arbeitet als Fernsehproduzent, Fachbuchautor, Journalist und Verleger. Derzeit konzentriert er sich auf seine bundesweite Schmalfilm-Installationsreihe stadt-flimmern, sein Schmalfilm-Portal sowie sein Fachgeschäft für analoge Film- und Fototechnik click & surr. clickundsurr.de super8.tv stadt-flimmern.de

13 13 WIR SOLLTEN DIE MENSCHLICHE INTELLIGENZ FEIERN Big-Data-Experte Klaas Bollhoefer über die Frage, wie künstliche Intelligenz die fotografische Arbeitswelt verändert und sein neues Artificial-Intelligence-Start-up Birds on Mars. Herr Bollhoefer, wie klug ist die Künstliche Intelligenz inzwischen? Klaas Bollhoefer: Klug ist in diesem Zusammenhang ein etwas unglücklicher Begriff. Perspektivisch geht es zwar darum, das menschliche Hirn nachzubilden, aber derzeit ist das noch Science-Fiction. Wir befinden uns vielmehr in der Phase des Machine Learning. Künstliche Intelligenz hat die Aufgabe, Muster zu erkennen und Entscheidungen vorzubereiten oder gar zu treffen. Auf diesem Gebiet wird seit Jahren geforscht, jetzt ist die datengestützte Analyse auch für Unternehmen nutzbar. Was bedeutet das konkret? KB: Drei Beispiele: Die Deutsche Bahn arbeitet mithilfe von datengestützten Analysen daran, Verspätungen besser zu prognostizieren wir sprechen von Predictive Analytics. Bei der sogenannten Predictive Maintenance geht es dagegen darum, Komponentenausfälle in großen Produktionsanlagen vorherzusagen und so teure Produktionsausfälle zu verhindern. Und Amazon hat mit Amazon Go einen Supermarkt entwickelt, der dank lernender Algorithmen ohne Registrierkassen auskommt. Auch Virtual Personal Assistants wie Amazon Alexa basieren auf Machine Learning im Rahmen seiner Spracherkennung und -analyse. Das ist der entscheidende nächste Schritt: weg vom Touchscreen hin zum Voice-Interface. Dank der Sprachsteuerung wird die Zusammenar- Schritte auf der AI-Entwicklungsskala von der anfänglichen Euphorie über das Machine- bis hin zum Deep-Learning aktueller Tage. beit zwischen Mensch und Maschine zum Dialog. Noch sind derartige System nicht sonderlich ausgereift, aber durch die Interaktion mit den Menschen lernen sie immer weiter und werden schnell besser. Hier wird KI quasi schon mainstreamaktuell. Vielen Menschen scheint diese Vorstellung Angst zu machen. KB: Das kann ich verstehen. Wenn man sich mit dem Thema näher auseinandersetzt, erkennt man aber, dass dazu kein Anlass besteht. Denn eines ist klar: Menschliche Intelligenz wird auf abseh- Der Maler Roman Lipski lässt sich von einer digitalen Muse inspirieren, in einer Art kreativer Schleife, die einem Dialog zwischen Maschine und Künstler gleichkommt.

14 14 EXPERTEN Beispiele für Machine Learning bei bildgebenden Verfahren: bei Stil-Transfers (oben) und bei der Gesichtserkennung (unten). bare Zeit nicht durch künstliche ersetzt werden können. Es geht nicht um Konkurrenz oder Verdrängung, sondern um Kollaboration, Dialog und irgendwie auch die Harmonie zwischen Mensch und Maschine. Künstliche und menschliche Intelligenz können sich gegenseitig beflügeln, wir können uns gegenseitig inspirieren. Wie könnte eine solche wechselseitige Inspiration aussehen? KB: Ein Beispiel ist die digitale Muse, die das Künstlerkollektiv YQP um meinen Kompagnon Florian Dohmann entwickelt hat. Dieses maschinell lernende System analysiert Bilder mit Blick auf Farbgebung und Formensprache, dekonstruiert sie, setzt sie neu zusammen und generiert damit etwas Neuartiges. Der Maler Roman Lipski hat vor einigen Jahren begonnen, mit dieser digitalen Muse zu experimentieren. Tatsächlich ist im Laufe der Zeit ein echter Dialog entstanden, bei dem der Maler die Kreationen der Maschine als Inspiration für die Schaffung neuer Bilder nutzt und diese wieder in die Muse einspeist. Es ist also eine Art kreative Schleife entstanden. Das Bemerkenswerte ist: Nicht nur Lipski hatte das Gefühl, sich durch die Zusammenarbeit mit der Maschine weiterentwickelt zu haben, auch der Kunstmarkt nimmt das so wahr. Nach anfänglicher Skepsis kann er sich inzwischen nicht mehr vorstellen, ohne die digitale Muse zu malen. In welchen Bereichen könnte die künstliche Intelligenz für Fotografen eine Rolle spielen? KB: Das ist in vielen Bereichen denkbar. Bei der automatischen Verschlagwortung und Suchoptimierung von Bildern, der automatischen Bildanalyse oder dem Style-Transfer also der Transformation eines vorhandenen Bilds auf ein anderes ist es ja bereits soweit. Der nächste Schritt betrifft die Bildgenerierung. Schon bald werde ich dem Rechner zum Beispiel sagen können: Bau mir ein Bild, in dem zwei Elefanten durchs Wasser jagen, und zwar auf dem Mars! Der Rechner wird dann ein fotorealistisches Motiv liefern on the fly. Die künstliche Intelligenz gefährdet das Berufsfeld des Fotografen? KB: Ja, das ist so wie bei allen technologischen Umbrüchen. In ein paar Jahren wird ein Marketingleiter einem Rechner diktieren: Wir brauchen ein Katalog- oder Kampagnenbild wie beim letzten Mal, nur mit einem frischeren, sommerlichen Ansatz, und der Rechner wird den Job erledigen. Bis diese Technologie flächendeckend Einzug erhält, wird noch einige Zeit vergehen. Aber perspektivisch macht das mehr Fotografen arbeitslos, keine Frage. So wie inzwischen nur noch wenige Musiker ihren Lebensunterhalt bestreiten können, so werden künftig weniger Fotografen von ihrer Arbeit leben können. Allerdings muss man sagen: Maschinelle Systeme werden vor allem Mainstream-Bilder produzieren. Für die künstlerisch motivierten Bildwelten braucht es weiterhin die menschliche Inspiration oder den Dialog zwischen den Intelligenzen. Trotzdem keine schönen Aussichten für Bildproduzenten. Gibt es aus deren Sicht denn auch positive Entwicklungen? KB: Definitiv. Wenn ein Rechner in der Lage ist, mir stupide Arbeiten abzunehmen, etwa das Herausfiltern und Bearbeiten des besten Motivs aus den Bildern der letzten Fotosession, kann ich meine Zeit für hochwertigere, kreativere Tätigkeiten nutzen. Ich kann neue Geschäftsmodelle entwickeln, mich besser vernetzen, mich mit Dingen beschäftigen, die mich inspirieren. Der Computer wird dann zu einer Erweiterung meiner selbst, zu einem Mitarbeiter, den ich nicht bezahlen muss. Sie haben letzten Sommer Ihren Job bei The Unbelievable Machine Company gekündigt, einem führenden Big-Data-Unternehmen. Anfang dieses Jahres haben Sie gemeinsam mit Florian Dohmann dann das Start-up Birds on Mars gegründet. Warum haben Sie sich auf dieses Wagnis eingelassen?

15 15 KB: Gute Frage. Es war ein gut dotierter Job, ich bin Mitte vierzig, habe Familie, also habe ich mir das gut überlegt. Am Ende war ich mir aber sicher, dass die Zeit perfekt ist für unser Angebot und dass ich mit Florian den perfekten Partner habe. Wir haben schon bei The Unbelievable Machine jahrelang zusammengearbeitet, kennen uns gut und haben die gleichen Zielvorstellungen das ist essenziell. Wie sieht das Geschäftsmodell aus? KB: Wir bieten Konzernen Strategieberatung im Bereich der digitalen Transformation mit Fokus auf Daten und Künstliche Intelligenz. Dabei geht es um Themen wie das Internet der Dinge, Cloud Computing, aber auch die Integration von Big Data aus unterschiedlichsten Datenquellen. Also um Anwendungsszenarien der Künstlichen Intelligenz. Neben den Technologien vermitteln wir aber auch neue Denk- und Handlungsweisen das Mindset, das erforderlich ist, um aus Daten neuen Wert zu generieren. Kurz gesagt: Wir leisten mit Birds on Mars Pionierarbeit mit Blick auf die Zukunft von Organisation und Arbeit. Wie passt die digitale Muse in diese Angebotspalette? KB: Neben der Strategieberatung beschäftigen wir uns mit innovativen Schnittstellen zwischen menschlicher und künstlicher Intelligenz. Mit diesem Arbeitsfeld verdienen wir zwar bislang kein Geld, aber wir finden das Thema hochspannend und glauben an dessen Zukunft. Es geht darum, das Prinzip der digitalen Muse auch auf kommerzielle Bereiche auszuweiten. Softwarebasierte Musen können alles Mögliche generieren: Assoziationen, Texte, Bilder, Dialoge. In Co-Kreation mit dem Menschen lernen sie kontinuierlich hinzu und werden so zum Team-Mitglied in Innovations- und Kreationsprozessen von Unternehmen. Warum haben Sie sich dafür entschieden, zu bootstrappen, wie es neudeutsch heißt, also Birds on Mars ganz ohne Risikokapital auf die Beine zu stellen? Oben: Auch Maschinen träumen hier die Google-Erkennungs- und Bildgenerierungssoftware DeepDream von Vögeln auf dem Mars. Unten: Entwicklungsgeschichte der Mensch-Maschinen-Schnittstellen. KB: Vor allem um weniger abhängig zu sein. Das Gute ist: Mit unserem Beratungsangebot verdienen wir vom ersten Tag an Geld. So können wir die Firma aus eigenen Mitteln weiterentwickeln. Mit der digitalen Muse haben wir eine gute Ausgangsbasis. Es ist nicht ausgeschlossen, dass wir mit diesem Konzept mittelfristig gutes Geld verdienen. Klar ist aber auch: Wir haben Birds on Mars nicht gegründet, um schnell reich zu werden, sondern um eine solide Firma aufzubauen, mit der wir alt werden wollen. KLAAS WILHELM BOLLHOEFER, Jahrgang 1973, studierte Photoingenieurwesen, Philosophie und Visual Communication und war zuletzt Chief Data Scientist und Big Data Evangelist bei dem Cloud-Computing- und Big-Data-Spezialisten The Unbelievable Machine Company gründete er mit seinem früheren Kollegen Florian Dohmann Birds on Mars, ein Consulting- und Innovations-Unternehmen, das Organisationen bei der Entwicklung von Strategien, Räumen, Teams und Applikationen an den Verbindungslinien von künstlicher und menschlicher Intelligenz unterstützt. Wenn Zeit bleibt, hält er Gastvorträge, sitzt in Beiräten und Program Committees oder braut Craft-Beer.

16 16 BIZZ-BITS LUKRATIVE LEHRE Immer mehr Fotografen geben ihr Wissen in Workshops, E-Learning-Tutorials oder als Speaker weiter. Wir haben zwei von ihnen nach ihrer Motivation und ihren Erfahrungen gefragt. Im Uhrzeigersinn: Aus dem Videotutorial zum Thema Pärchenfotografie, Reportage-Bildband SEAFARERS und verschiedene Ausgaben des Hashtag-Magazins. DIDAKTIK, DIE SICH AUSZAHLT Weil er nicht allein vom Tagesgeschäft abhängig sein wollte, entwickelte der Fotograf und Blogger Patrick Ludolph Foto- Workshops und Online-Tutorials. Heute erwirtschaftet er mit der Weitergabe seines Wissens mehr als die Hälfte seines Umsatzes. Darum gehts Das Geschäftsmodell von Patrick Ludolph ist vielschichtig. Zunächst einmal ist der Wahlhamburger Fotograf, ursprünglich hat er sich auf Hochzeits-, Paar- und Peoplefotografie spezialisiert, mittlerweile seinen Schwerpunkt aber mehr in Richtung Reportage- und Reisefotografie verschoben. Seine freien Projekte publiziert er unter anderem in seinem selbstverlegten Hashtag -Magazin (Copypreis 20 Euro). Darüber hinaus ist Paddy, wie er sich im Netz nennt, Podcaster, YouTuber, Fach- und Fotobuchautor, vor allem aber ist er Blogger.

17 17 Sein Weblog neunzehn72.de gehört mit monatlich rund Besuchern zu den meistgelesenen Foto-Blogs im deutschsprachigen Raum. Zudem bietet er seit einigen Jahren auch Foto-Workshops an und vertreibt selbst produzierte Video-Tutorials. Alles fing damit an, dass ich Freunden in meiner Freizeit die fotografischen Basics vermittelt habe. Die haben mir gesagt, dass ich ein didaktisches Talent habe und mich ermutigt, entgeltliche Workshops anzubieten, erinnert sich Ludolph, der damals noch hauptberuflich als Online-Vermarkter arbeitete. Heute erwirtschaftet er mit der Weitergabe seines Wissens mehr als die Hälfte seines Umsatzes. Das steckt dahinter Das Spektrum der Workshops und Tutorials umfasst die drei Themenfelder Menschenfotografie, Lichtsetzung sowie Bildbearbeitung, erstreckt sich aber auch auf Spezialthemen wie Street Photography, Storytelling, Posing für Models und Fotografen oder Panoramen. Ein zweistündiger Einzel-Workshop, der in seinem Hamburger Studio oder in den Straßen der Hansestadt stattfindet, kostet 300 Euro, ein Coached Shoot mit Model 450 Euro (inklusive Model und Nutzungsrechten), Gruppenworkshops sind entsprechend günstiger. Die Video-Tutorials, die inzwischen den Löwenanteil ausmachen und die er zumeist allein, zuweilen aber auch mit Gastfotografen produziert, bietet Ludolph als MP4-Download an über den Shop seines Weblogs. Hier erklärt er seine Herangehensweise zu Themen wie Pärchenund Portraitfotografie bei Available Light, Fotografieren mit Blitz, seinem Capture-One- oder seinem Lightroom-Workflow alles auf leicht verständliche, einprägsame und kurzweilige Weise. Die Preise der drei- bis sechsstündigen Videos liegen zwischen 30 und 45 Euro, die Zielgruppe reicht wie bei den Workshops von Hobby- bis Profifotografen. Das Gros der Kunden sind, das schließt Ludolph aus den Feedbacks, aber Semiprofessionals. Das ist das Ziel Als ich vor neun Jahren meinen ersten Workshops angeboten habe, ging es mir vor allem darum, mein Business auf breitere Beine zu stellen. Ich wollte nicht mehr jedes Wochenende eine Hochzeit fotografieren, sagt Ludolph. Die Nachfrage wuchs ziemlich schnell, was wohl vor allem an meiner damals schon hohen Reichweite in den Social-Media-Kanälen lag, vor allem aber an meinem Blog. Der Haken war: Die meisten Teilnehmer meldeten sich für Wochenend-Workshops an und da wollte ich Szenen aus Videotutorials zum Thema Dauerlicht und People- & Portraitfotografie. frei haben. Um mich zeitlich unabhängiger zu machen, habe ich dann erste Video-Tutorials produziert. Hinzu kam: Ich wollte bestimmte standardisierte Abläufe, etwa meine Lightroom-Workflows, nicht immer wieder herunterbeten, das geht in einem Video nämlich genauso gut. Inzwischen sind die Tutorials für mein Business deutlich wichtiger als die Workshops, und das Gute ist: Wenn Links: Tutorial zum Thema Pärchenfotografie. Rechts: Ludolph bei einem Shooting.

18 18 BIZZ-BITS sie einmal produziert sind, spielen sie auch Geld ein, wenn ich nicht arbeite. Darum ist das Geschäftsmodell erfolgreich Andererseits macht Ludolph keinen Hehl daraus, dass die Produktion der Videos arbeits- und kostenintensiv ist. Ich bin jemand, der will, dass meine Sachen gut werden. Ich produziere drauflos und schaue dabei nicht ständig auf die Uhr. Mein Tutorial zur Pärchen-Fotografie beispielsweise hat drei Drehtage plus Schnitt gedauert, und die freien Mitarbeiter für Schnitt und Kamera wollen ebenfalls bezahlt werden. Hinzu kommen meine Aktivitäten in den sozialen Medien. Ich habe den Zeitaufwand noch nie dokumentiert, ich kann und will das auch gar nicht in konkrete Zahlen fassen, denn ich bin in dieser Welt groß geworden, und es fühlt sich für mich nicht wie Arbeit an. Ein Beispiel: Meinen YouTube-Kanal Fotoschnack, den ich seit 2012 zusammen mit Gunther Wegner betreibe, mache ich, weil mir das Spaß macht. Aber natürlich ist das mittlerweile auch ein Format, das mein Business pusht. Die meiste Nachfrage kommt allerdings nach wie vor über meinen Newsletter und vor allem über mein Blog, sagt Ludolph, der als Informatiker und ehemaliger Online-Werber vom SEO-optimierten Marketing einiges versteht. Mit den Tutorials und Workshops finanziert Ludolph auch seine freien Projekte gegen wie hier eine Reportage über die Menschen in Namibia, die er demnächst als Hashtag-Magazin veröffentlichen wird. Das sagt der Fotograf Mein Gemischtwaren -Prinzip funktioniert sehr gut. Ich bin nicht mehr darauf angewiesen, jeden Job anzunehmen. Das gibt mir genug finanziellen und zeitlichen Spielraum für meine freien Projekte. Außerdem kann ich am Wochenende endlich das tun, was ich am liebsten mache: mit meinen Freunden eine Wurst auf den Grill legen und ein Bier aufmachen. Der Markt für Workshops und Tutorials ist in den letzten zehn Jahren explodiert. Ich habe festgestellt, dass die Leute bereit sind, für zwei Dinge Geld auszugeben: Weil sie unterhalten werden oder weil sie etwas lernen wollen. Allerdings ist dieses Geschäftsmodell nicht für jeden das richtige. Man muss zwar nicht der beste Fotograf der Welt sein, aber man muss gut erklären und spannend erzählen können. Außerdem muss man Spaß daran haben, etwas zu vermitteln. Sonst haben die Leute, die die Workshops buchen oder Tutorials kaufen, auch keinen Spaß. Bei mir ist das der Fall. Das hat natürlich auch mit dem eigenen Ego zu tun: Es gibt doch nichts Großartigeres, als wenn andere gut finden, was du tust und von dir lernen wollen. Unterm Strich kann ich sagen: Ich mache im Großen und Ganzen nur das, was mir Spaß macht. Dabei verdiene ich inzwischen sogar mehr als in meinem früheren Angestelltenleben, es fühlt sich aber nicht mehr an wie Arbeit. PATRICK LUDOLPH arbeitete nach seinem Studium der Informatik und Wirtschaftswissenschaften zunächst im Online-Marketing und beschäftigte sich in seiner Freizeit intensiv mit der Fotografie übernahm er erste Foto-Jobs und begann auf seinem Blog neunzehn72.de über seine neue Leidenschaft zu schreiben gab er seinen ersten Fotografie-Workshop, 2010 kündigte er seinen Job im Online-Marketing, schrieb ein Buch über Lightroom und ein weiteres über Blitzfotografie. Im gleichen Jahr eröffnete er ein Studio mit dem Schwerpunkt auf Hochzeits- und Peoplefotografie. Inzwischen hat er mehrere Fotobücher veröffentlicht, darunter die Reportage Seafarers, für die er sechs Wochen lang auf drei Containerschiffen das Leben der Besatzung dokumentierte. neunzehn72.de patrickludolph.de

19 19 MEHR UMSATZ IN WENIGER ZEIT Um mehr Wert aus seiner Arbeit zu schöpfen, hat sich der Schwangerschafts- und Babyfotograf Michael Stief ein zweites Standbein aufgebaut. Er gibt sein Wissen in Workshops und als Speaker auf Fachkongressen weiter und startet gerade international durch. Anspruchsvolle, moderne Schwangerschaftsfotografie ist Michael Stiefs Spezialität. Darum gehts Michael Stief hat schon einige Laufbahnen zurückgelegt: Er war Model in den USA, später auch Modefotograf. Zurück in Deutschland startete er eine Karriere als Singer-Songwriter, tourte in den Nullerjahren durch die Republik und spielte vor bis zu Zuschauern. Dann wurde seine Tochter geboren und Stief wurde Babyfotograf. Zunächst nur für sich privat und Freunde, ab 2014 auch professionell. Neben den Neugeborenen fotografierte er Schwangerschaftsbäuche, beide Sujets in einem modernen, emotional ansprechenden Stil. Gleichzeitig entwickelte er einen hocheffizienten Workflow, der es ihm gestattete, zwei Shootings pro Tag inklusive Bildverarbeitung abzuwickeln doppelt so viel wie die meisten seiner Kollegen. Die Geschäfte liefen erst gut, dann sehr gut. Stief erkannte das Potenzial des stark wachsenden Markts und begann, neben seinem Tagesgeschäft auch Workshops in Sachen Babyfotografie anzubieten. Außerdem schrieb er zwei Bücher, eins über Baby-, das andere über Schwangerschaftsfotografie, die er im Eigenverlag über seine Website vertreibt. Inzwischen hat er sein Tagesgeschäft auf die Hälfte des ursprünglichen Volumens zurückgefahren und sein Workshop-Business ausgebaut, und zwar ausschließlich im Bereich Schwanger- schaftsfotografie. Seit dem Sommer letzten Jahres tritt er zu diesem Thema zudem als Speaker auf internationalen Kongressen in ganz Europa, Nord- sowie Südamerika auf. Das ist drin Stief ist seit Herbst 2017 auf Tour mit seinen Schwangerschaftsfoto-Workshops von Dortmund über Madrid, Paris, Brüssel und Mailand bis hin zu diversen Städten in Nord- und Südamerika. Für 2018 stehen bislang zwölf Termine auf der Agenda, es werden aber wohl mehr werden. Die Gruppenworkshops mit zwischen zehn und 15 Teilnehmern dauern jeweils acht Stunden und kosten je nach Veranstaltungsort zwischen 400 und 600 Euro. Ein zentraler Bestandteil der Workshops ist das Thema Vertrauensaufbau aus Stiefs Sicht einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren in diesem Bereich (siehe unten). Auch das Thema Posing nimmt viel Raum ein. Die Frauen haben meist überhaupt keine Idee, wie sie sich bewegen sollen, deshalb brauchen sie eine gezielte Anleitung. In diesem Punkt kommt mir meine Erfahrung als Modefotograf und Model zugute, sagt er. Und natürlich geht es auch um die fotografische Praxis: die Kameraund Aufnahmetechnik, das Arbeiten mit Tages-, Blitz- und Dauer-

20 20 BIZZ-BITS Wie man eine vertrauensvolle Atmosphäre schafft auch das vermittelt Stief in seinen Workshops. licht und einen möglichst reibungslosen Workflow, der unter anderem das Thema Tethered-Shooting und drahtlose Bildübertragung sowohl an einen Kundenmonitor als auch an den Hauptrechner umfasst. Auch die Themen Bildbearbeitung, Marketing, Preisgestaltung sowie Geschäftsabschluss sind Teile des Schulungsprogramms. Einzelworkshops bietet Stief inzwischen nicht mehr an. Gruppenworkshops machen mehr Sinn, sowohl didaktisch als auch mit Blick auf meine Wertschöpfung, sagt der Mann aus Fürstenfeldbruck, der sein Management und seine PR selbst in die Hand nimmt, die Nachbearbeitung seiner Bilder aus Kapazitätsgründen aber seit Kurzem an einen Dienstleister ausgelagert hat. Das ist das Ziel Mein Ziel ist es, mehr Einkommen in weniger Zeit zu erwirtschaften, um mehr Zeit für meine Familie zu haben, sagt Stief, der derzeit rund die Hälfte seines Umsatzes mit Schwangerschafts-Workshops und Speaker-Performances macht, für diesen Part seines Jobs aber deutlich weniger Zeit aufwenden muss als für sein Tagesgeschäft. Außerdem, sagt der 41-Jährige, wolle er verhindern, dass sich in meiner Fotografie eine gewisse Routine einschleift, die dem gestalterischen Prozess abträglich ist. Künftig will er die Schwangerschafts- und Newborn-Fotografie zugunsten seiner didaktischen Tätigkeiten noch weiter zurückfahren. Das tut der Fotograf für seinen Erfolg Stief ist in Sachen Online-Marketing hochaktiv. Während sein Tagesgeschäft ausschließlich über seine Newborn-Fotografie-Website pinkblueballon.com läuft, die dank SEO-Optimierung weit oben im Google-Ranking steht, investiert er für die Bewerbung seiner Schwangerschaftsworkshops viel Zeit und Energie in das Facebook-Marketing. Diese Art der Promotion funktioniert zu 100 % in den sozialen Kanälen, die Mundpropaganda ist dagegen tot. Deshalb bin ich sehr aktiv in verschiedenen Fotografengruppen und poste meine Arbeiten regelmäßig. Dann kommt es zu Freundschaftsanfragen, die ich immer persönlich beantworte, und so werden immer mehr Leute auf mich aufmerksam, sagt Stief. Pro Tag verbringe ich bis zu vier Stunden auf Facebook, viel Zeit, aber es lohnt sich. Auch die Akquise neuer Workshop-Standorte in Europa und Übersee läuft im Wesentlichen über diesen Kanal. MICHAEL STIEF, Jahrgang 1976, war Model und Modefotograf in den USA, nach seiner Rückkehr nach Deutschland tourte er als Singer-Songwriter Mickey Monroe durch die Stadien der Republik, ehe er sich als Babyfotograf selbstständig machte. Der Autodidakt lebt mit seiner Frau und seinen zwei Kindern in Fürstenfeldbruck, wo er auch sein Studio für Schwangerschafts- und Babyfotografie betreibt. Darüber hinaus gibt er sein Wissen international in Workshops weiter. Stief hat Fachbücher zu den Themen Neugeborenen- und Schwangerschaftsfotografie verfasst, die sich unter eugeborene-richtig-fotografieren.com bestellen lassen. michaelstief.de pinkblueballoon.com Maternity-photography-workshops.com neugeborene-richtig-fotografieren.com

21 21 Das sagt der Fotograf Schwangerschaftsfotografie mögen manche Kollegen belächeln, tatsächlich aber ist sie aus strategischer Sicht sehr wichtig. Denn wenn eine schwangere Frau zu mir kommt und ich es schaffe, Vertrauen aufzubauen und einen Wohlfühlcharakter herzustellen und dann noch moderne Bilder mit einzigartigen Posen liefere, kommt sie garantiert wieder zu mir, wenn das Baby da ist. Überhaupt sei das Vertrauen der entscheidende Punkt schließlich handele es sich um das sensibelste und emotionalste Thema im ganzen Leben. Ich habe diesen Faktor im Laufe meiner vierjährigen Tätigkeit als Babybauch- und Newborn-Fotograf perfektioniert, und was soll ich sagen: Die Leute rennen mir die Bude ein. Mit Blick Wer gute Schwangerschaftsfotos liefert, kann sich fast sicher sein, dass die Frau auch zum Babyshooting kommt, so Stief. auf die Workshops und Speaker-Performances sagt Stief: Es ist nicht allein der finanzielle Aspekt, der mich reizt. Es macht auch Spaß, rauszukommen und die Anerkennung der Zuhörer zu spüren. Die interna- sonst wirst du das nächste Mal garantiert nicht mehr gebucht. Ich Reisen ziemlich anstrengend, und du musst immer alles geben, tionalen Babyfotografenmessen sind sehr gut besucht, oft trete denke, man muss für diese Art von Geschäftsmodell geboren sein. ich vor Leute auf, bald beispielsweise auf der größten südamerikanische Messe für Familienfotografie, und erhalte ein tolles das Rundum-Paket stimmen: deine Bilder, deine Didaktik und vor Um in diesem hart umkämpften Bereich erfolgreich zu sein, muss Feedback und eine entsprechend gute Gage. Andererseits ist das allem die Fähigkeit und den Spaß daran, Leute zu begeistern. Abgabeschluss: DUMMY AWARD KASSEL 2018 Präsentieren Sie Ihr unveröffentlichtes Fotobuch einem internationalen Publikum und gewinnen Sie eine komplette Buchproduktion sowie die Aufnahme ins Verlagsprogramm von Kettler. Nutzen Sie die Chance zur Präsentation Ihres Buches auf internationalen Fotografie-Events und zu Buch-Reviews mit hervorragenden Jury-Experten. Anmeldungszeitraum: 15. November 2017 bis 3. April 2018 Foto: Hugo Alcol

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23 23 ZWISCHEN SCHÖNHEIT UND WAHRHEIT Cineastisch, ikonografisch, glaubhaft: Die Bilder des Fotografen und Regisseurs Thomas Kruesselmann berühren. Sein Erfolgsrezept: eine gute Vorbereitung und dann den Dingen ihren Lauf lassen. Reduced to the max : Ästhetik, die aus dem Wesentlichen entspringt.

24 24 PORTFOLIO Aus einer Werbeproduktion, entstanden auf Capri Kruesselmanns Frau Tanja ist das Model. Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern, wenn man nichts mehr weglassen kann. Nichts ist prägender als das, was man als Kind und Jugendlicher erlebt, in einer Lebensphase, in der die emotionalen und kognitiven Schleusen offen stehen wie Scheunentore. Thomas Kruesselmanns Coming-of-Age-Geschichte beginnt mit einer Super-8-Filmkamera vom Typ Braun Nizo, die ihm sein Vater zu seinem 13. Lebensjahr schenkt. Während andere Altersgenossen knipsen, filmt der Heranwachsende ohne Unterlass: experimentell, vorzugsweise die eigene Familie und seine Freunde. Nach dem Abitur verliert er das Visuelle aus den Augen, er studiert Sprach- und Medienwissenschaften und geht später als Konzeptioner und Texter in die Werbung. Doch die alte Leidenschaft lässt ihn nicht los. Kruesselmann kündigt seinen Job und eröffnet ein Fotostudio mit Schwerpunkt auf Mode und Beauty. Der Einstieg gelingt ausgerechnet mit dokumentarischen Fotos der Godmother aller deutschen Models: Claudia Schiffer. Parallel dazu produziert er Fotos für Anzeigenkampagnen und erste Werbe- und Mode-Filme für kleinere Labels, zu einer Zeit als die meisten Fotografen das Thema Bewegtbild noch links liegen lassen. Es war definitiv die richtige Entscheidung, meiner Berufung zu folgen, sonst wäre ich kreativ irgendwann zum Stillstand gekommen, sagt er. Heute fotografiert und filmt Kruesselmann für Kunden wie L Oréal, Braun, Schwarzkopf oder C&A, er macht Backstage-Reportagen in der Mode- und der Popwelt und er hat preisgekrönte Fashion- Filme und Musikvideos gedreht. Das zweite Standbein das Bewegtbild wird dabei immer wichtiger. Inzwischen macht Film mehr als 50 % meines Business aus, sagt Kruesselmann. Meine Kunden schätzen, dass beides aus einer Hand kommt und damit aus einem Guss ist. Das ist meine Marktlücke. Film und Foto: eine befruchtende Symbiose Synergie-Effekte zwischen dem Foto- und dem Filmbereich ergeben sich in beiderlei Richtung: Die Fotojobs führen zu Aufträgen im Bewegtbildbereich, zugleich aber wirken die Filme auch auf Kruesselmanns Stills zurück. So entstehen nicht wenige von Kruesselmanns Bildern statt mit seiner Phase One oder seiner Leica, mit der er vorzugsweise seine Stolen moments seine freien Schnappschüsse realisiert, sondern mit seiner RED Epic Dragon, einer digitalen Super-35-mm-Kinokamera mit 6K-Auflösung. Ich ziehe immer öfter Frames aus meinen Filmen, die Auflösung hat inzwischen DSLR-Niveau. Schließlich muss man ja nicht immer

25 25 Ein Auge für Momente und Moods. Oben: Schaufensterpuppe in einem Geschäft in Los Angeles. Unten: aus einer Backstage-Reportage über die Moda Lisboa.

26 26 PORTFOLIO Ich will, dass man meinen Bildern nicht ansieht, ob sie inszeniert sind oder nicht, sagt Kruesselmann über dieses auf der Moda Lisboa backstage entstandene Portrait. Ich lasse mich auf das Geschehen vor Ort ein. jedes einzelne Haar zählen können, sagt Kruesselmann. Meinem fotografischen Selbstverständnis kommt diese Arbeitsweise definitiv entgegen: Wenn sich die Models frei bewegen können, entstehen die natürlicheren Bilder. Weniger Arbeit bedeute das Shooten mit der Videokamera indes nicht. Es braucht viel Zeit, um den einen, den entscheidenden Frame herauszufischen. Wenn man so will, fotografiere ich im Video-Schnittprogramm, so Kruesselmann. Die Vorgehensweise setzt naturgemäß eine gewisse Risikobereitschaft voraus und den Glauben, dass das Einlassen auf den Augenblick zu besseren, glaubwürdigeren, emotional bewegenderen Ergebnissen führt als der perfekte Plan. Ich bin immer sehr gut vorbereitet, wenn ich zum Set komme, und natürlich habe ich vorher eine Geschichte im Kopf, sagt Kruesselmann. Aber wenn ich da bin, lasse ich mich auf das ein, was vor Ort passiert. Ich lasse mich von der Situation überraschen, und am Ende sind die Bilder immer besser, als die die ich vorher im Kopf hatte. Wenn es darum geht, Momente einzufangen, bin ich in meinem Element. Auf der Grenze zwischen Inszenierungen und Reportage Die Ergebnisse geben ihm Recht. Kruesselmanns Bildwelten sind im Grenzgebiet zwischen Staged Photography und Reportage angesiedelt, es ist schwer zu sagen, was inszeniert und was situativ fotografiert ist. Bilder, die im Auftrag für kleinere, risikofreudige Modelabels entstehen, lassen sich kaum von solchen unterscheiden, die er als freie Reportage im Backstage-Bereich von Fashion-Events produziert. Es gibt Aufnahmen, die wirken, als seien sie Outtakes aus einem David-Lynch-Film, andere sehen aus wie Standbilder aus einem frühen Fassbinder-Film in ihrem unverputzten körnigen Analog-Look oder erinnern an das Frühwerk Fellinis. Kruesselmann ist stets gleichermaßen auf der Suche nach Schönheit wie auch seiner subjektiven Wahrheit, die zuweilen die ursprüngliche Aufgabenstellung um besondere Impressionen erweitert. So wie in jenem Schwarzweiß- Bild, bei dem das Gesicht eines Models von einem Heiligenschein eingerahmt zu sein scheint. Das ist bei einem Schuhmode-Editorial entstanden, das die Redaktion im SM-Style angelegt hatte. Was man da sieht, ist ein Fetisch-Ring aus Metall, sagt Kruesselmann. Das

27 27 Oben: Motiv aus einem Werbeshooting, Capri. Unten: Aus einer Backstage-Reportage von der Moda Lisboa.

28 28 PORTFOLIO Kruesselmann löst sich gern vom eigentlichen Thema. Dieses Motiv ist im Rahmen eines Schuh-Editorial-Shootings entstanden und wurde auch gedruckt. ist ein typisches Beispiel dafür, wie ich arbeite. Ich löse mich vom Thema und versuche, die Aspekte herauszuarbeiten, die mich spontan interessieren. Und noch etwas fällt auf: Seine Bilder wirken im besten Sinne des Wortes ungeschliffen, reduziert, reduced to the max. Kruesselmann: In diesem Punkt halte ich es mit dem Schriftsteller Antoine de Saint-Exupéry. Der hat einmal gesagt: Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern, wenn man nichts mehr weglassen kann. Carte Blanche das ist das Ziel Thomas, du arbeitest sowohl für kleine Modelabel als auch für größere Unternehmen aus der Fashion- und Beautybranche. Welche Jobs sind dir lieber? Thomas Kruesselmann: Das kann ich nicht pauschal sagen. Die großen Jobs sind natürlich das Brot-&-Butter-Geschäft und auch mit Blick auf das größere Budget und die damit verbundenen inszenatorischen Möglichkeiten interessant. Andererseits ist es mir in der Zusammenarbeit mit den kleineren Fashion-Labels viel eher möglich, meine eigenen Visionen umzusetzen. Ich arbeite darauf hin, dass das auch bei größeren Jobs der Fall ist. Das ist das Ziel schlechthin, dass die Kunden irgendwann sagen: Du hast Carte Blanche. Aber davon bin ich noch ein Stück entfernt. Stichwort Film: Bist du Kameramann oder Regisseur? TK: Beides. Bei größeren Filmproduktionen arbeite ich mit einem Kameramann, damit ich mich ganz auf die Regie konzentrieren kann. Bei manchen Jobs nehme ich die Kamera aber nach wie vor selber in die Hand. Meine Kunden wissen das zu schätzen. Nicht nur weil das Budget nicht immer für einen separaten DOP plus Assistenten reicht, sondern auch weil mit diesem redaktionellen Handkameralook oft die emotional stärkeren Bilder entstehen. Du bist auch im Kunstbereich aktiv und hast zuletzt auf der PHOTO POPUP FAIR in Düsseldorf ausgestellt. Ist das für dich Ausgleich oder Business?

29 29 Spontan entstandenes Outtake eines kommerziellen Fashion-Shootings. Das Gesicht des Models spiegelt sich auf bizzare Weise in einer verschmutzten Fensterscheibe. TK: Ohne dass ich das forciert hätte, ist der Kunstbereich inzwischen auch finanziell relevant geworden und perspektivisch glaube ich, dass das weiter wachsen wird. Hinzu kommt der Effekt in Sachen Eigenwerbung: Immer wieder sprechen mich Leute aus den Agenturen an und sagen: Ich habe deine Ausstellung gesehen. Willst du nicht mal was für uns machen? Betreibst du darüber hinaus Eigenwerbung? TK: Ich bin auf Facebook aktiv und seit etwa einem Jahr auch auf Instagram. Das kostet natürlich Zeit, ist aber meiner Erfahrung nach deutlich wirkungsvoller als Schaltungen auf Plattformen wie Production Paradise oder Anzeigen bei Lürzer's Archive, in die ich in der Vergangenheit viel investiert habe. Meine Follower-Zahl bei Instagram ist bislang überschaubar, dafür bekomme ich aber einen hohen Prozentsatz an Reaktionen. Das schafft nicht nur Präsenz, das schätze und brauche ich auch als Feedback-Tool. THOMAS KRUESSELMANN studierte Sprach- und Medienwissenschaften an der Heinrich Heine Universität in Düsseldorf. Nach einigen Jahren in der Werbung als Konzeptioner und Texter macht er sich als Fotograf und Regisseur selbstständig. Kruesselmann arbeitet für Kunden wie L Oréal, Braun, Schwarzkopf und C&A, für verschiedene Mode-Magazine und dreht Fashion-Filme für Modelabels sowie Musikvideos. Darüber hinaus realisiert er freie Backstage-Reportagen im Bereiche Mode und Musik, unter anderem für Die Toten Hosen, und beschäftigt sich mit freien künstlerischen Arbeiten im Spannungsfeld von Wahrheit und Schönheit.

30 30 PRAXISTEST EIN BISSCHEN REVOLUTION Die Alpha 7R III, Sonys neuester E-mount-Sprössling, sieht bis auf den etwas dickeren Griff praktisch genauso aus wie der Vorgänger. Wo also liegt der Mehrwert, und lohnt sich der Umstieg für jetzige Alpha-7-II-Benutzer? Stefan Steib hat der Neuen unter die Haube geschaut. Der neue A7R3-Body sieht dem der alten R2 sehr ähnlich. Ihm fehlt auch das zweite Einstellrad der A9. Nur der Handgriff ist entsprechend der neuen, doppelt so starken Batterie etwas dicker. Seit dem Release der Alpha 7R II hat Sony Umfragen gestartet, Tests und Ausstattungswünsche gelesen und hat dann die Ingenieure ans Zeichenbrett gesetzt. Herausgekommen sind dabei der doppelte Kartenslot (leider nur einer davon UHS II), abschaltbare Touchscreen-Bedienung, eine USB-3.0-Tethering-Schnittstelle, ein neuer Sucher mit Bildpunkten, eine größere Batterie (wie Sony Alpha 9), die schnellere Bildverarbeitung. Dies verleiht dem ansonsten gleichen 42,4-Megapixel-Chip wie in der A7R2 eine sichtbar bessere Bildqualität vor allem ab ISO und zusätzlich höhere Geschwindigkeit beim Fokus mit AF/AE-Tracking mit 399 AF- Phasendetektorfeldern sowie 425 AF-Kontrastdetektorfeldern, und das mit bis zu 10 Bildern/Sek. Die Kamera kann sich per Bluetooth mit dem Handy verbinden und von dort aus GPS-Daten in die aufgenommenen Bilder speichern. Es gibt eine neue NFC-Fernbedienungs-App, und damit ist die Beschränkung auf JPEG wie bei Smartmemories hinfällig. Bessere Stabilisierung, S-Log3, eine höhere Datenrate bei 5K-Oversampling und HDR mit HLG(Hybrid Log Gamma)-Bildprofil für die A7R III erfreuen auch die Videomacher. 1 Pixelshift-Modus Was aber gerade für Studiofotografen besonders interessant ist: der Pixelshift-Mode 2, wo Vierergruppen von Bildern aufgenommen werden. Mit der neuen Software Sony Image Viewer wird zusammengerechnet. Mit Edit wird verarbeitet. Und schon bei der Tethered-Aufnahme auf den Computer mit Remote werden direkt für jedes Pixel volle physikalische RGGB-Daten erzeugt. Das ergibt beim Export als 16-Bit-TIFF 253 MB große Bilder, die problemlos auf 200 % skaliert werden können und dann bei einer Dateigröße von 482,7 Mbyte/8 Bit bzw 965,4 Mbyte/16 Bit ca. einem realen 160,9-Megapixel-Bild mit einem Oneshot-Bayer- Sensor entsprechen. Die Option für den Pixelshift muss im Menü aktiviert werden, damit erzeugt man dann vier Bilder, die sich im Viewer als Gruppe identifizieren. Beim Export erzeugt das Programm dann eine Datei mit _PSMS-Dateinamenerweiterung. Ganz fertig scheint mir die Software noch nicht zu sein (Version auf OS X Sierra ); etliche Funktionen sind nicht zugänglich, obwohl es Menüpunkte dafür gibt. Das sind z. B. die Kompressionsstufen, man kann noch keine filespezifischen Bildentwicklungsoptionen erzeugen oder laden, und extra nervig: Will man keine 8-Bit-Datei, muss man bei advanced für jeden einzelnen Export 16 Bit und den Farbraum neu anwählen. Beim Tethered-Shooting ist dann alles ein bisschen anders, die Remote -Software erzeugt die zusammengesetzten RAW-Files mit der dann benutzten Endung ARQ auch automatisch. Der kürzeste Abstand der Einzelaufnahmen ist eine Sekunde (was etwas schade ist, da würde ich mir auch kürzere Zeiten wünschen). Man kann aber für Blitzanlagen, die langsamer sind oder um zu verhindern, dass diese überhitzen, bis zu 32 Sekunden Verzögerung einstellen. Im Pixelshift-Modus ist die Aufnahme immer mit vollelektronischem Verschluss und völlig lautlos, dies wohl um jegliche Vibration der Kamera auf ein Minimum zu beschränken. Denn eines ist klar: Ein Pixel-Versatz ist nicht viel. Jegliche Vibration ist zu vermeiden. Das Auslösen direkt an der Kamera ist eigentlich fast sinnlos, trotz einer voreingestellten Auslöseverzögerung sind die Bilder so eigentlich immer zueinander versetzt, egal, wie stabil das Stativ ist. Dabei sind die Einzelbilder scharf, aber der

31 PRAXISTEST % Phase One Capture One 11 wäre der Wunschpartner für die Verarbeitung, kann aber auch in Version 11 aktuell kein Pixelshift 4 Shot direkt verarbeiten. Aber auch die Single-Shot-Version kann überzeugen. Versatz stimmt dann eben nicht mehr. Es gibt also keine Alternative: Kabel-, Funk- oder Tethered-Shooting-Fernauslösung sind zwingend notwendig. Und falls der Boden auch nur im Geringsten wackelt, dann ist es vorbei mit einem scharfen Kombibild. Wenn aber alles stimmt, dann ist die Bildqualität umwerfend. Feinste Details stehen wie angenagelt im Bild (eine gute Optik vo- rausgesetzt, bei meinem Test war das ein 105 mm Micro Nikkor). Benutzt man die nominalen 42 Megapixel, schaut es aus wie ein auf 25 % herunterskaliertes Bild eines 100-Mpix-Rückteils, bloß eben um 70 % größer. Die Farbqualität und auch die allgemeine Abstimmung ist bei der Sony-Viewer-App richtig gut, ich habe die ARWs in den neuesten Versionen von Photoshop/Camera RAW CC2018 und Capture One 11 entwickelt, aber da muss man weit Die 4 Aufnahmen (links) der A7R3 werden durch Verschiebung um je ein Pixel zu einer optimalen RGGB-Version zusammengesetzt. Jedes Pixel bekommt volle 4 x mehr Elektronen zur Belichtung ab als die One-Shot-Version (rechts), wo fehlende Pixel in den Farbkanälen dazuinterpoliert werden müssen. Und so erreicht der Pixelshift auch physikalisch die 4-fache Informationsmenge.

32 32 PRAXISTEST Links: Pixelshift-Bild auf 200 % vergrößert und nochmals auf 200 % gezoomt. Hier werden feinste Details sichtbar klar bei 160,9 Mpix simuliertem Aufnahmeformat. Mitte: Lightroom CC 7.1 mit neuestem Camera RAW und Oneshot. Rechts: Export-Singleshot-TIFF-16-Bit aus dem Sony-Viewer wirklich erstaunlich, wie nahe hier der Oneshot an die 4-Shot-Version herankommt. mehr schrauben, um zu einem gleichwertigen Ergebnis zu kommen. Allerdings ist die Arbeitsgeschwindigkeit eher gemächlich. Die JPGs direkt aus der Kamera bereiten Freude, man könnte ins Grübeln kommen, ob man überhaupt noch RAWs machen muss also bei normalen Jobs gibt es daran wenig zu schrauben. Da der AF doppelt so schnell ist wie bei der Vorgängerin und mit zusätzlichen Messfelder deutlich präziser arbeitet, sind auch mehr Bilder scharf. Der neue Sucher lässt auch noch präziseres manuelles Arbeiten zu, einen optischen Sucher vermisse ich nicht. Das zum Test mitgelieferte ist bis ca. 70 mm knackscharf, lässt dann aber zoomtypisch zum langen Ende hin leicht nach. Sehr angenehm: Chromas oder ähnliche Fehler kennt das Gold Master nicht, alles ist bis in die Ecken uniform, es gibt kaum Vignettierungen, dafür satte Farben und detailreiche Strukturen. Die Sony Alpha kostet Euro, das FE mm f4 GM OSS gibt es für Euro. Linkliste Alle Links zu diesem Beitrag finden Sie komfortabel zum Anklicken unter Die Testaufnahmen wurden von einem Studiosäulenstativ mit Studioneiger (und Luftanhalten) produziert. Denn vier Sekunden absoluter Stillstand waren bei der Belichtung erforderlich. Beleuchtet wurde mit LED-Tageslicht, das sich als optimal stabil für diese Produktionsart erwiesen hat. 1 Vollständige technische Daten: bit.ly/2gyfd7n 2 bit.ly/2ds0t4g

33 33 DRAHTLOS-BRÜCKE, DIE ZWEITE Nikon hat mit der zweiten Snapbridge-Version das Fernsteuern der Nikon-SLRs per Smartphone-App vereinfacht. Thorsten Wulff hat die App mit der D850 für uns ausprobiert. zum Publizieren im Netz vorab direkt versenden zu können. Sowohl Interface als auch Grundfunktionen der Anwendung fallen in der Snapbridge- App nun deutlich vielseitiger aus. Hierbei führt ein Menü bequem durch das Verbinden von Kamera und Telefon, sodass auch Drahtlos-Neulinge ihre Bilder problemlos übertragen oder ihre Nikon fernsteuern können. Snapbridge benötigt am Smartphone die Aktivierung von Bluetooth und WiFi und fordert dies ein, wenn es nicht eingestellt ist. Mit der Nikon-App können jetzt bis zu fünf Kameras synchronisiert werden. Das runderneuerte SnapBridge 2 ist ein lohnendes Update. Für das automatische Herunterladen direkt nach der Aufnahme oder das selektiv-manuelle Herunterladen der Aufnahmen von Kamera zur App stehen wahlweise die originalgroßen Dateien oder eine eigens generierte 2-Megapixel-Version zur Verfügung. Im Test mit der Nikon D850 habe ich mich zu Letzterer entschlossen, um nicht mit den nativen 45-Megapixel-Bildern hantieren zu müssen. Gerade an Abenden, wo es schnell gehen muss, ist diese Funktion sehr nützlich, um zum Beispiel Bilder Die Fernsteuerung der Kamera funktioniert tadellos. Nachdem die Nikon per WiFi-Kontakt mit dem Telefon aufgenommen hat, stehen diverse Funktionen zur Verfügung. So lassen sich die ISO-Empfindlichkeit und der Weißabgleich wie Belichtungszeit, Blende und die Belichtungskorrektur steuern. Bei aktivierter Fernsteuerung schaltet die Kamera in den Live-View-Modus und überträgt das Vorschaubild direkt auf das Smartphone. An diesem lässt sich so der Autofokus bequem per Touchfunktion kontrollieren, und die Betriebsarten Programm-. Zeit- und Blendenautomatik sowie die manuelle Belichtungssteuerung stehen zur Verfügung. Nach dem Auslösen wird das Bild automatisch in den Bildspeicher des Telefons übertragen. Außerdem bietet SnapBridge 2 noch die Funktion, Bilder in Nikons eigene Cloud-Lösung Image Space hochzuladen und dort zu verwalten. Fazit: SnapBridge 2 ist ein lohnendes Update, welches das Zusammenspiel von Kamera und Smartphone stark vereinfacht, ein schnelles Publizieren wird in vielen Situationen erleichtert. Die Fernsteuerung arbeitet schnell und zuverlässig. Für Fotografinnen und Fotografen mit Snapbridge-kompatiblen Nikon Kameras klar zu empfehlen. Links: Belichtungszeit, Blende, Korrektur, ISO und Weißabgleich im direkten Zugriff. Mitte: Die Bildgröße der zum Telefon übertragenen Bilder lässt sich auf 2 Megapixel beschränken, um den Datentransfer zu beschleunigen. Rechts: Die App hilft Anwendern mit Texten und Bildern über die Hürden der Kontaktaufnahme zwischen Kamera und Smartphone hinweg.

34 34 PRAXISTEST FÜR KOPFBILDJÄGER Es kommt nicht auf die Ausrüstung an. Wirklich? Sebastian Drolshagen kann dieses Credo nicht mehr hören. Er ist überzeugt: Mit einem lichtstarken 85er hat man es in der Portraitfotografie leichter. Deshalb hat er das neue Canon EF 85 mm f/1.4l IS USM und das Sigma 85 mm F1.4 DG HSM Art ins Visier genommen. The magic of an 85, sagen die amerikanischen Kollegen: Schon eine alltägliche Szene ergibt mit Fensterlicht und f/1,6 ein sympathisches Motiv. Dank seines Bildstabilisators bietet das Canon-Objektiv noch mehr Spielraum für die Fotografie mit Available Light. Ob Karpfen oder Koch, das Sigma Art 1,4/85 mm bildet jedes Detail exakt ab, und f/1,8 blendet weniger hübsche Wandfliesen einfach aus. Der Autofokus agiert überdies schnell genug, um auch einem Küchenchef auf Betriebstemperatur zu folgen. Es wäre keine gute Geschichte, wenn ich mit der Leidenschaft allein bliebe. Doch ich habe schon viele gesehen, die einem 85-mm-Objektiv mit offener Blende verfallen sind: den Kollegen, der seine neue Sony direkt damit bestück hat; den Studenten, der vorher nur die Smartphone-Linse kannte; oder meine Assistentin, die schon mal eine komplette Hochzeitsreportage mit dieser Festbrennweite bestritten hat. Das leichte Tele schmeichelt unseren Proportionen, die offene Blende konzentriert den Blick, überdies zaubert die Lichtstärke ein 1a-Bokeh. Sigma hatte sein 1,4/85 mm aus der Art -Serie bereits zur photokina 2016 vorgestellt, Canon hat sich mit einem neuen 1,4/85 mm bis zum vergangenen Herbst Zeit gelassen. Ein Grund: Bei Canon hatte man bislang nur ein gemächliches 1,8/85 mm und eine weiche Lichtbombe 1,2/85 mm im Angebot beides alte Recken. Mit dem frischen 1,4/85 mm legt Canon sich ins Zeug, die kompakte Bauform springt ins Auge, der IS-Bildstabilisator ist eine klares Plus. Das Sigma Art 1,4/85 mm bringt fast 200 Gramm mehr auf die Waage, obwohl es ohne Anti-Wackel-Technik auskommen muss.

35 35 Canon EF 1,4/85 mm IS Sigma Art 1,4/85 mm 100% 100% Wiener Schokokekse mit Walnuss-Karamell ( viele Kalorien, noch mehr Bokeh. Selbst bei f/1,4 bilden beide Objektiv sogar die Luftbläschen im Karamell noch scharf ab. Was den Umgang mit chromatischen Aberrationen angeht, ist das Sigma-Art-Objektiv leicht im Vorteil, bei Canon fällt der Bildausschnitt eine Nuance enger aus. Eine beeindruckende Unschärfe bringen beide 85er ins Bild, die Nahgrenze liegt bei 85 cm. Bei der Arbeit macht sich der Unterschied im Gewicht kaum bemerkbar. Wer sich für rund ein Kilo Glas entscheidet, hadert in der Regel nicht mit ein paar Gramm, wenn die Leistung stimmt. Und das heißt hier: f/1,x bei jeder Gelegenheit. Denn man darf schnell feststellen, dass diese beiden Boliden offenblendig ihre Leistung bringen. Selbst am 50-Megapixel-Sensor der EOS 5DS R kann man die offene Blende auskosten, ohne sich ums Ergebnis zu sorgen. Schon nach wenigen Probeschüssen steht fest, dass beide Testobjektive ohne Abstriche für den Job taugen. Die Schärfe ist überragend. Vor allem im Vergleich zu Canons 1,2/85 mm oder Sigmas altem 1,4/85 mm zeigt sich, mit wie wenig man zufrieden war. Um Detail-Krittelei zu betreiben, bedarf es schon eines extrem Pixel-Peepings: Zoomt man in einem XL-RAW auf 100 %, beeindruckt primär die Detailfülle, erst bei genauem Hinsehen treten an unscharfen Spitzlichtern Farbsäume auf, das Sigma Art scheint hier einen Hauch souveräner als das Canon-Objektiv. Im direkten Verglich wirkt es, als ließe das Canon ein wenig mehr Licht passieren, während das aktuelle Sigma der Aufnahme etwas mehr Kontrast mitgibt. Eigentlich scheint es über die Maßen penibel, hier von Unterschieden zu sprechen, denn die Post-Production würde den Großteil dessen angleichen. Interessant: Bei unserem Testbild (aufgenommen vom Stativ) fällt der Bildausschnitt des Canon EF 1,4/85 IS etwas enger aus bei der Konkurrentin von Sigma. Ob Baby oder Küchenbulle, vor allem bei Menschen als Motiv zeigen beide 85er, wie viel Charme in ihnen steckt. Die Ultraschallmotoren bewegen selbst die großen Linsen flott, die Präzision beim Scharfstel- len stimmt, auch wenn Canon in diesem Punkt leicht vorne liegt. Die weichen Übergänge zu den unscharfen Bereichen im Vorder- und Hintergrund befeuern genau die Leidenschaft, die das 85er schon immer entfacht hat. Es fällt deutlich leichter, diesen beiden Objektiven zu verfallen, als sich zwischen ihnen zu entscheiden. Ob einem Canons handlicheres Design sowie der Bildstabilisator knapp 40 % Aufschlag wert sind, bleibt eine sehr individuelle Entscheidung. TECHNISCHE DATEN IM VERGLEICH Canon EF 85 mm f/1.4l IS USM Sigma 85 mm F1.4 DG HSM Art Anschluss Canon EF Canon EF / Nikon FX / Sony E mit Konverter MC-11 Bildkreis Vollformat (35 mm KB) Vollformat (35 mm KB) Wetterschutz ja ja Kleinste Blende f/22 f/16 Bildstabilisator ja nein Nahgrenze 85 cm 85 cm Gewicht 950 g g Länge 105 mm 126 mm Filtergewinde 77 mm 86 mm Wartung via USB nein ja (kostenpflichtige Docking-Station) Marktpreis ca. (brutto)

36 36 Foto: Jan Knoff GARMIN VIRB 360 IM COCKPIT Der freie Fotograf Jan Knoff aus Köln wird die Garmin Virb 360 für digit! testen. Sein Projektvorschlag auf unseren Aufruf in der vorigen Ausgabe überzeugte Garmin und die Redaktion am meisten. Knoff wird die Kamera auf einem innerdeutschen oder innereuropäischen Hin- und Rückflug im Cockpit eines Airbus 320 platzieren, um damit atemberaubende Rundumaufnahmen von Start und Landung zu produzieren. Besonders reizvoll ist Knoffs Vorschlag wegen der zahlreichen absehbaren Probleme, für die Lösungen gefunden werden müssen. Das Cockpit einer großen Verkehrsmaschine ist über und über mit Instrumenten ausgestattet. Es bietet daher naturgemäß nur wenige Möglichkeiten, die Kamera zu platzieren, erläutert Knoff. Die besten Aufnahmen ließen sich machen, wenn die Kamera frei im Cockpit schweben würde, meint der Fotograf. Das gehe aber nur in der Theorie. In der Praxis müsse eine Stelle gesucht werden, die gleichermaßen einen guten Rundumblick gewährleiste und keinerlei Behinderungen für die Crew darstelle oder gar den reibungslosen Ablauf des Fluges gefährde. Nach seinen bisherigen Erfahrungen wird die Kamera vermutlich mit einem Saugnapf unmittelbar an der Scheibe oder mit einer Klammer auf der Ablage, die ähnlich wie bei Pkw konstruiert ist, direkt unter der Scheibe montiert. Ich werde darauf achten müssen, die Position extrem exakt auszuwählen, da schon ein kleiner Gegenstand vor dem Objektiv die gesamte Aufnahme verderben kann, so Knoff. Fotografisches Problem Nummer zwei sind die unvermeidbaren Vibrationen, die bei einem Airbus beim Starten oder im Lan- Hohe Kontraste im Cockpit sind nur eines der Probleme, welche die Garmin Virb 360 auf ihrem Flug mit dem Airbus 320 zu meistern haben wird.

37 PRAXISTEST 37 deanflug entstehen, die abhängig vom Wetter noch durch ein Wackeln der Maschine verstärkt werden können. Da das Projekt langfristig geplant werden muss, kann der Garmin-Tester nur hoffen, dass an dem entscheidenden Tag nicht wieder ein Orkan über das Land zieht. Lässt man mögliche Unbillen des Wetters unbeachtet, bleiben die Vibrationen, meint Knoff. Um die sicher in den Griff zu kriegen, wäre beim Fotografieren grundsätzlich die Arbeit mit sehr kurzen Verschlusszeiten erforderlich. Die sich aber aufgrund der vorhandenen Lichtverhältnisse nicht realisieren lassen. Denn das fotografische Problem Nummer drei ist der hohe Kontrast zwischen dem Cockpitinneren und der Welt außerhalb des Flugzeugs, die unter Umständen in hellem Sonnenschein erstrahlt. Knoff: Ich werde mir also unmittelbar vor dem Flug eine Strategie zurechtlegen müssen, ob ich das Cockpit oder die Außenwelt fotografisch in den Mittelpunkt rücke. Es sei denn, ich kann zu einer Zeit fliegen, in der die Innenbeleuchtung des Cockpits und die Dämmerung außen in etwa gleich stark sind. Eine spannende Frage, auf die sich im Vorhinein keine passende Antwort finden lassen wird. Erfahrung im Flugzeug Die Zuversicht basiert unter anderem darauf, dass er in Sachen Fotografie im Cockpit kein Neuling ist. Dank eines Freundes, der Flugkapitän auf einem Airbus ist, hatte er bereits einige Male die Gelegenheit, im Cockpit mitzufliegen und zu fotografieren. Neben Fotokameras ist dabei auch schon einmal die 360 -Kamera eines anderen Herstellers zum Einsatz gekommen. Die Freundschaft erleichtert Knoff auch bei der Realisation des Garmin-Projekts die Arbeit, denn zum einen bedarf es der Unterstützung durch die Mitglieder der Crew, zum anderen sind natürlich im Flugverkehr zuvor eine Vielzahl von Formalitäten zu erfüllen. Die fotografische Qualifikation als Tester hat Knoff, der 1968 geboren wurde, durch ein Studium des Foto- und Filmdesigns an der Fachhochschule Bielefeld und sich daran anschließende jahrelange Arbeit als freier und Studiofotograf erworben. In diese Zeit datiert auch die erste Berührung mit dem Thema 360 -Fotografie/Virtual Reality: Im Rahmen eines Symposiums an der Universität wurden bereits Szenarien für den Einsatz dieser Technik in Journalismus und Vollgepackt mit Elektronik und Instrumenten bietet das Cockpit nur wenig Platz, um die 360 -Kamera zu platzieren. Werbung entworfen. Die Technik war aber noch nicht weit genug, um diese Ideen auch umsetzen zu können, sagt Knoff. In seiner Arbeit orientiert sich der Kölner sowohl an journalistischer wie künstlerischer Fotografie. Seine Spezialgebiete sind People- und Portraitfotografie, aber auch Konzert- und Eventfotografie. Zu den Highlights in der Fotografie von Prominenten gehört die Zusammenarbeit mit Boris Becker. Ihn begleitete Knoff für Beckers Biografie zu dessen ehemaligen Wettkampforten und in seinen Familienurlaub auf Ibiza. Weitere prominente Namen finden sich in Knoffs Vita mit Nina Hagen, den Politikern Horst-Dietrich Genscher und Joschka Fischer oder dem Rennfahrer Mathias Lauda. Redaktionell arbeitet[e] der Kölner für das Zeitmagazin, den WDR, in dessen Sichtweise Knoff mit Frau und zwei Kindern wohnt, dessen Programm 1LIVE und den Spiegel. Zu seinem Kundenstamm zählen zudem Unternehmen und Marken wie die Bertelsmann Stiftung, Der Grüne Punkt, Aktion Mensch, ASICS, Karstadt GmbH, Metro, Porsche, EMI und die Bildagenturen DPA und Plainpicture. Mit der 360 -Fotografie ist Knoff schon seit analogen Zeiten vertraut: Seinerzeit nutzte er eine japanische Widelux-Panoramakamera, um zum Beispiel Überblickfotos für den Club Aldiana zu produzieren. Mit dem Aufkommen der digitalen Fotografie und entsprechender Software zur Gestaltung von Panoramen war Knoff auch hier aktiv, insbesondere um Anwendungen wie Rundgänge oder Produktpräsentationen für Internetseiten zu realisieren. Aus dieser Geschichte, dem journalistischen Interesse und den Erfahrungen mit der Panoramafotografie ist auch mein Interesse an dem Garmin-Projekt entstanden. Ich würde gern feststellen, wie sich die Technik weiterentwickelt hat, wie die Garmin Virb 360 den Anforderungen gewachsen ist und wie sich aus diesem Projekt möglicherweise neue Geschäftsfelder für mich eröffnen, sagt Knoff. Boris Becker und Nina Hagen gehören zu den Prominenten, die Jan Knoff vor der Kamera hatte.

38 38 PRAXISTEST KANNSTE KNICKEN VON VERSCHOBENEN PERSPEKTIVEN UND SCHARFEN BILDERN. Canons TS-E-Objektive haben den Umgang mit Kleinbildkameras verändert und das 35-mm-Vollformat erwachsen gemacht. Stefan Steib gibt einen Überblick über den Stand der aktuellen Canon-Tilt-Shift-Optiken. Fünf Brüder für fast alle Aufgaben. Und jetzt mit den neuen 50-, 90- und 135-mm-TS-E-Objektiven technisch auf dem optimalen Stand des momentan machbaren. Als 1991 die ersten TS-E-EF-Optiken mit 24 mm, 45 mm und 90 mm das Licht der Welt erblickten, war vielen Fotografen klar: Damit könnten sie ihre großen Studiokameras zumindest teilweise ablösen. Alles was nicht wirklich unverzerrte Dreiseitenansichten mit Maximalverstellungen erforderte, also ein großer Teil der Schweinebauchjobs, Dokus unterwegs oder Industrieaufnahmen, aber auch Food, konnte man so abdecken. Für KB-Film mit ca. 15 Mpix max. gescannter Auflösung war das völlig in Ordnung. Allerdings war dann Anfang 2009 die digitale Fotografie soweit fortgeschritten, dass sowohl das alte 24 mm, das von der Leistung nicht mehr zeitgemäß war, ersetzt wurde, als auch eine super - weite[re] Brennweite mit 17 mm herausgebracht wurde. Und dabei zog Canon dann alle Register der neuen computerberechneten Optik des 21. Jahrhunderts: gepresste Asphären-Linsen, kombiniert mit ULD- und ED-Elementen gegen Dispersion, SWSC-Vergütungen sowie schmutzabweisende Super-Spectra-Beschichtungen. Spezielle Innenbeschichtungen mit ASC-Coatings zur Verhinderung von Streulicht zusammen mit mechanisch hochaufwändigen, elektronisch gesteuerten Blenden. Und das trotz Teilrotation von 90 Grad der Shift- und Tiltebene zueinander (so etwas hatten die alten Versionen nicht, da war das fix). Dabei wa- ren sie praktisch ohne Verzeichnung und mit nur minimalem Lichtabfall ein neuer Meilenstein der Objektivtechnologie. TS-E 17 mm f/4l: der Architekturstar Das 17er TS-E veränderte die Architekturfotografie. Mit ihm war es möglich, engste Innenräume, Straßenschluchten, höchste Gebäude mit begrenztem Abstand, und das auch noch mit drei gestitchten Aufnahmen und einem Bildwinkel von über 120, abzubilden. Dazu musste man früher eine 4 x 5 "-Fachkamera mit 35-mm- Schneider-XL-Optik und Center-Filter bemühen. Das war teuer, langsam und unhandlich. Jetzt ging das alles leicht und schnell, und so eine gestitchte Aufnahme hatte dann auch schon je nach Kamera Mpix mit 126-Grad-Bildwinkel. Damit waren auch anspruchsvolle Kunden zufrieden. Mit Zubehör wie Stitchklammern erreichte man auch Parallaxenfreiheit in Innenräumen, so etwas bekommt man z. B. bei Propsolutions 1 oder Zörkendorfer 2. Andere 3rd-Party-Hersteller wie Lee 3 oder Lucroit 4 bauten dafür Filtersysteme auch für die Landschaftsfotografie mit bis zu 165 mm Größe. Hersteller wie Alpa 5 und HCam 6 brachten die TS-E auch noch an Mittelformatrückteile, bei voller Elektroniksteuerung der Blende One-

39 39 100% Links: Innenarchitektur im Zeppelinmuseum Friedrichshafen (mit freundlicher Genehmigung), Canon 5DS R, f11, 1/4 s, 3-fach-Stitch mit TSE 50 mm. Das 50er wird hier mit einem Gesamt-Bildwinkel von ca. 80 in etwa zu einem 28-mm-Objektiv (bezogen auf das Endformat). Ebenfalls ca. 120 Mpix Auflösung. Rechts: Die Nahaufnahme mit Bokeh entstand mit freundlicher Genehmigung im Zeppelinmuseum Friedrichshafen vom Stativ aus. Das Ergebnis zeigt beste Trennung vom Hintergrund trotz Verdichtung mit langer Brennweite. (Canon 5DS R, TS-E 135 mm, f10, 1/2 s) shot mit 126 Grad diagonal und bis zu 100 Megapixeln und guter Schärfe, sogar das gaben die neuen TS-E her. Und anders als die zum Teil sehr problematischen kurzen Fachobjektive mit echter Schnittweite hatten diese Retrofokus-Superweitwinkel mit ca. 60 mm Abstand von der Hinterlinse zum Chip auch keinerlei Probleme mit der Randstrahlenproblematik, d. h. wenn die Lichtstrahlen die einzelnen Pixel so schräg treffen, dass (mit oder ohne Mikrolinsen) zum Rand hin starke Farbverschiebungen auftreten meist magentafarbig, die den Grünkanal bis zu drei Blenden durchhängen lassen. Auch die Chromas an starken Kontrastkanten (also z. B. Äste gegen den hellen Himmel) sind bei den TS-E minimal und wesentlich dezenter als bei manchen festen Weitwinkeln, und das liegt vor allem an den steileren Winkeln der Lichtstrahlen. TS-E 24 mm f/3,5l II: das Arbeitsgerät Speziell das TS-E 24mm in Version II hat sich bei der arbeitenden Fotografenbevölkerung einen besonders soliden Ruf erworben. Scharf bis zum Rand auch bei Riesenverstellungen und 3er-Stitches, noch bessere Bildfeldebnung als das 17 mm, das in der Hinsicht durchaus anspruchsvoll (man könnte auch sagen eigen ) ist, und dann eben mit einer noch alltagstauglichen leichteren Perspektive, auch wenn viele sich eigentlich ein 28 mm gewünscht hätten. Nun gut, dies erlaubt dann auch Kombinationen von Shift-Verstellung und Kippen mit nachträglicher Entzerrung in Photoshop, sodass man dann wirklich spektakuläre Entzerrungen auch mit dieser Brennweite, aber eben nicht ganz so spitzen Winkeln wie beim 17er, erreichen kann. In den letzten 9 Jahren war nun immer wieder die Frage: Wann zieht Canon mit den anderen Brennweiten nach? Diese waren zwar immer noch nicht schlecht, aber eben mechanisch von der Verstellmöglichkeit limitiert. Außerdem war nur das ursprüngliche 24 mm V1 eine L -Optik, das 45 und 90 mm nicht, was auch eine ehrliche Einschätzung Canons derer Fähigkeiten war. Und als dann endgültig die Ära der 50-Mpix-5DS-R anbrach, musste etwas V.l.n.r.: TSE-50 mm, TS-E 90 mm, TS-E 135 mm mit ihren eindrucksvollen größeren Verstellwegen an der Canon 5DSR, mit 50 Mpix schon ein Top Produktionstool.

40 40 PRAXISTEST 100% Links: Der Buchrücken (Goldeinspiegelung, beleuchtet mit LED-Tageslichtlampen) soll möglichst viel Einsicht haben. (Canon 5DS R, TSE 90 mm, Shift: 12 mm, Tilt: 4 Grad, Blende 16, 1/3 s) Oben: Die unglaubliche Schärfe des TSE 90mm wird in diesem 100-Prozent-Bildausschnitt der Buchaufnahme sichtbar. passieren. Wie meistens bei Canon dauert es etwas länger, dann aber legt der Elefant die richtig dicken Eier, so auch hier. 50 mm, 90 mm, 135 mm: drei neue in der TS-E-Riege Gelauncht wurden 2017 gleich drei neue TS-E-Objektive mit 50 mm, 90 mm und 135 mm Brennweite. Alle drei sind kompromisslos auf Qualität gebaut; wer klein und leicht für die Hosentasche sucht, der ist hier falsch. Speziell das 135mm mit 1,1 kg ist ein Brummer. Es bietet dafür einen maximalen Abbildungsmaßstab von 1:2 mit Innenfokussierung, 10 Grad Tilt, 12 mm Shift und eine kleinste Blende 45. Die Bildkreise der neuen Versionen sind dabei wesentlich größer als die bei maximaler Verstellung genutzten 48 x 60 mm. So wird auch bei Adaption an z. B. die Fuji GFX und deren 33 x 44 mm-sensor (so wie auch die Phase-One- und Hasselblad-50-Megapixel- Versionen) noch nahezu volle Verstellbarkeit erreicht. Wer die Mechanik der TS-E von den 17-mm- und 24-mm-Versionen her kennt, wird erfreut feststellen, dass sich hier zwar von der Bedienung nichts geändert hat bisherige TS-E-User können auch die neuen Objektive blind bedienen. Insgesamt wurde die Haptik und die Verarbeitung nochmals gesteigert, diese Objektive fühlen sich sehr wertig an, und auch die Shift- und Tilt-Funktionen fluppen noch präziser. Vor allem der Fokus hat einen besseren (längeren) und butterweichen Hub, gerade bei Scharfstellen mit Live-View auf 100 Prozent ist das ein echter Genuss. Keines der TS-E hat einen Hardstop auf Unendlich, denn wie bei allen Shift- und Tilt-Objektiven muss man bei Verstellungen zum Teil überfokussieren können, sonst erreicht man vielleicht nicht mehr unendlich im gewünschten Bildteil. Es gilt immer noch die Limitierung der 90 -Verdrehung von Shift zu Tilt, es gibt auch keine eingebaute Stativklammer oder zumindest ein Anschlussgewinde dafür. Die leicht vergrößerten Maße der Tilt-Shift-Mechanik bewirken auch, dass bisherige Klammern dafür nicht mehr passen. Hier sind aber neue Versionen zumindest für das 50mm und 90 mm von Prop Solutions angekündigt. Will man X- und Y-Achse gleichzeitig verschieben, muss man diagonal shiften. Ist dann noch geplant, zu stitchen, wird es richtig kompliziert, da die gleichen Verstellungen dann seitenverkehrt sowie einmal für die Mitte gerade nach oben/unten oder links/rechts geshiftet aufgenommen werden müssen. TS-E 90 mm f/2.8l Macro: knackscharf Alles das hat aber den Siegeszug dieser Objektive bisher nicht behindert, die neuen Brennweiten werden keine Ausnahme machen. Denn das Wichtigste zuerst: Durch die Bank sind das extrem scharfe Optiken, ich habe damit Beispiele fotografiert, die beim Betrachten auf dem Bildschirm Erstaunen verursachen. So ist z. B. die 90-mm-Buchaufnahme mit 12 mm vershifteter und 4 Grad getilteter Optik auf der EOS 5DS R bis in die Ecken randscharf, nahezu ohne sichtbaren Lichtabfall und mit einer apochromatartigen Schärfe über die gesamte Fläche, die meiner Meinung nach einem Rodenstock- oder Schneider-Fachobjektiv in keinster Weise nachsteht (und ich habe sehr lange, sehr viele Bücher fotografiert). Das Setting, fotografiert mit dem TSE 50mm an der Sony Alpha 7 mit dem Sigma-Adapter bei 8 Grad Tilt-Einstellung, um die Kamera auf dem Stativ und das Motiv zueinander passend abzubilden ohne Tilt wären die Bücher total unscharf. Nun haben Fachfotografen, die jahrzehntelang ihr altes 90 mm TS-E für z. B. Food-Fotos benutzt haben, endlich einen Grund, diesen immer noch beliebten Methusalem in Rente zu schicken:

41 41 TS-E-TECHNIK: MTF-KURVEN UND OPTISCHE KONSTRUKTION Die MTFs (Modulationsübertragungsfunktion) zeigen errechnete Daten, leider nur bis zu einer Bildhöhe von ca. 23 mm ab dem Zentrum (untere Achse). D. h. die Daten für Bildhöhen voll geshifteter Objektive sind nicht angegeben. Je näher die Kurve für 10 Linien/ mm bei 1 liegt, desto besser ist der Kontrast und die Unterscheidungsfähigkeit des Objektivs; je näher die Kurve für 30 Linien/mm bei 1 liegt, desto besser das Auflösungsvermögen und die Schärfe des Objektivs. Und je näher die Charakteristika von M und S zusammenliegen, desto natürlicher erscheint das Bokeh. Eine MTF-Eigenschaft mit dem Wert 0,8 oder mehr bei 10 Zeilen/mm ist ein Indikator für ein ausgezeichnetes Objektiv. Eine MTF-Eigenschaft mit dem Wert 0,6 oder mehr bei 10 Zeilen/mm ist ein Indikator für ein zufriedenstellendes Bild. Die Kurve zeigt den Kontrast bei maximaler Blende an. Die Kurve zeigt die Auflösung bei maximaler Blende an. (mm) Distanz von der Mitte des Bildausschnitts. Ortsfrequenz Maximale Blende Blende 8 Sagittal Meridional Sagittal Meridional 10 Linien/mm 30 Linien/mm Die grün und lila markierten Elemente in den Linsendiagrammen zeigen ULD/ED- und Asphären-Linsenelemente an. TS-E24 mm f/3.5l II Ähnlich wie das 17er TS-E bietet das 24er-Weitwinkelobjektiv hohe Leistungen über den gesamten gezeigten Bereich. Wie man gut sehen kann, steigt die Schärfe bei 30 lp/ mm zum Rand hin sogar wieder an ein typisches Merkmal computeroptimierter Objektivberechnungen. TS-E50 mm F2.8L MACRO Neueste Technologien bei der Linsenkonstruktion des TS-E 50mm f/2,8l Macro liefern ein Ergebnis wie früher bei einem Apo-Reproobjektiv: kaum Schärfeabfall bis zum Rand, das Hinterlinsenglied (Austrittspupille) auf Schnittweite optimiert und möglichst nah am Bajonett, um Vignettierungen zu vermeiden. TS-E90 mm F2.8L MACRO Die MFT-Kurve des TS-E 90 mm f/2,8l ist fast wie eine Gerade: Dieses Objektiv ist planparallel, hochoptimiert und nahezu apochromatisch. Das Hinterlinsenglied (Aus- trittspupille) ist auf kurze Schnittweite optimiert, also möglichst nah am Bajonett, um Vignettierungen beim Verstellen zu vermeiden. TS-E17 mm f/4l Das Superweitwinkel-Objektiv zeigt bereits bei offener Blende 4 im Zentrum Leistungen von über 0,8. Allerdings schwanken diese zum Rand hin, verbessern sich aber ab Blende 8 auf ein ausgezeichnetes Maß. Das Objektiv weist einen Astigmatismus (Bildfeldwölbung) auf, der auch messtechnisch zum Tragen kommt, in der realen Anwendung aber beherrschbar ist. TS-E135 mm F4L MACRO Das TS-E 135mm f/4l Macro ist das vielleicht aktuell schärfste Canon-Objektiv. Nahezu komplett auskorrigiert bis zum Rand, planparallel eine Traumlinse. Auch hier ist das Hinterlinsenglied (Austrittspupille) auf Schnittweite optimiert, d. h. möglichst nah am Bajonett, um Vignettierungen beim Verstellen zu vermeiden.

42 42 PRAXISTEST Das neue 90er ist schlicht schärfer, hat ein sehr brauchbares Bokeh und ist als Makroobjektiv ohne Zwischenringe bis 1:2, also 50 % der Originalgröße, zu verwenden. Die Filtergewinde sind mit 77 mm (bei 50 und 90, beim 135 mm sind es 82 mm) groß genug, um auch bei Verstellungen nicht zu vignettieren. Dieses Gewinde dreht sich nicht mit, so bleiben auch Polfilter oder Verlaufsfilter in der richtigen Position. Die Vergütung ist auch bei schwierigen Beleuchtungssituationen nie überfordert, Streulicht ist hervorragend unterdrückt, die Bilder knacken förmlich aus den RAWs heraus. Diesen 3D-Look suchen die Anwender heute und der wird geliefert. 100% Die maximale Schärfe im Zentrum erreicht das Objektiv bei Blende 5,6, die beste Uniformität mit minimal schlechterer Gesamtschärfe gibt es bei Blende 11, und die Apo-Abbildungsleistung der chromatischen Aberrationen erreicht ihr Minimum in den Ecken bei Blende 8. Verzeichnung ist nahezu abwesend dies ist eine Optik ohne Schwächen. TS-E 135 mm f/4l Macro Das 135 mm Makro bringt eine Novität bei solchen Optiken für KB: Erstens ist es das einzige mir bekannte Makrobjektiv mit dieser Brennweite und dem Maßstab 1:2 (mit Zwischenringen natürlich bis 1:1 und mehr), zusätzlich ist das aber auch der Bokehkünstler der drei neuen Objektive. Wobei schon bei Offenblende und erst recht beim Abblenden kaum noch Schärfewünsche unerfüllt bleiben (wenn man das MTF von Canon als Basis nimmt, ist das eines der schärfsten und uniformsten Canon-Objektive überhaupt und ich denke, das stimmt). Und obwohl die Lichtstärke mit f/4 nicht so prickelnd ist und es keinen Autofokus gibt, vermute ich doch, dass das es bei Portrait- und Modefotografen eine sehr beliebte Optik werden wird. Denn mit dem Tilt lässt sich gerade bei so einer langen Brennweite ordentlich zaubern. Da gab es bisher außer mit 100% Das Badehaus Lochau (EOS 5DS R, 3-fach-Vertikal-Stitch im Querformat mit TS-E 50mm, f/8, 1/160 s, Stativ). Die fertige Datei hat ca. 120 Megapixel Auflösung. Tilt-Shift-Adaptern und Mittelformat-Optiken nichts Vergleichbares. Auch für kleine und schwierig zu beleuchtende Dinge, die möglichst unverzerrt im Studio fotografiert werden sollen (also Kleinelektro, Weißware usw.), wo dann auch noch aufwändiges Licht gesetzt werden muss, ist der zusätzliche Aufnahmeabstand Gold wert (0,49 m bei 1:2). Man hat dann einfach eine dichtere Perspektive und mehr Platz für seine Lampen, Spots etc. pp. TS-E 50 mm f/2,8l Macro Das neue 50 mm TS-E Makro ist wohl das universellste Shift-Tilt-Objektiv in dieser Fünfergruppe. Stitcht man es mit 3 Aufnahmen, hat man so was wie ein leichtes Weitwinkel bestens geeignet für Landschaften, aber auch Architektur u. Ä., für Portraits ist es auch schon lang genug, wenn man ein bisschen Abstand hält. Für Makro bekommt man mit Zwischenringen den besten Vergrößerungsmaßstab, und der Bildkreis ist zusätzlich (wie bei den anderen beiden auch) so groß, dass man es z. B. an der neuen Fuji GFX und Adaptern hervorragend auch mit vollem Shift-Tilt benutzen kann. Durch den Verlängerungsfaktor des 33 x 44-mm-Sensors ergeben sich so Brennweitenpendants von 35 mm, 60 mm und 100 mm, die perfekte Grundausstattung für Studiofotografen, die mit der GFX arbeiten. Das Landesmuseum Bregenz ist ein mächtiges Gebäude, hier fotografiert mit wenig Abstand und vollem 12-mm-Shift nach oben Architekturfotografie ist die Paradedisziplin des 17mm TS-E (Canon 5DS R, Blende 11, 1/200 sec). Ich vermute, dass auch viele Sony-Bodys über Adapter die neuen Canon-TS-E-Objektive vorgesetzt bekommen werden. Ich selber habe es mit meinem Sigma MC11 und neuester Firmware an der A7R3 probiert und alle EXIF-Daten werden anstandslos (fast) korrekt

43 43 in die ARW-Files geschrieben (z. B. das 50 TSE heißt dann 50 SAM). Und dann kommt man in den Genuss von Pixelshift und fetten Auflösungen. Wer da nicht hibbelig wird, der hat kein Fotografenherz. Fazit: Die Canon-TS-E-Objektive werden den Markt wohl für eine lange Zeit beherrschen. Im Studio sowieso und außerhalb für alles, was anspruchsvoll, manuell und exakt geplant ist, auch. Wenn Canon es schafft, diese optischen Sezierwerkzeuge in Stückzahlen zu produzieren und dabei den extrem hohen Qualitätsstandard ohne große Schwankungen in der Produktion zu halten (das war bei den älteren Versionen manchmal ein Problem, wobei da auch Planlage-Probleme mit Kamerachips gnadenlos bloßgelegt wurden), wird kaum noch ein Werbefoto entstehen, das nicht den Weg durch diese Linsen nehmen wird. Verglichen mit bisherigen optischen Produktionstools im Profibereich sind die Preise moderat, ca Euro je Optik brutto sind völlig in Ordnung. Von solchen Fotoprodukten für Profis hätte ich gerne mehr. Linkliste Alle Links zu diesem Beitrag finden Sie komfortabel zum Anklicken unter 1 propsolution.de/5.html 2 zoerk.de/index.html lucroit.com/shop/en/ hartblei.de/de/hartbleicam1.htm US-Webseite mit downloadbaren hochaufgelösten Samples der Objektive 50, 90 und 135 mm TS-E: bit.ly/2njfize TECHNISCHE DATEN IM VERGLEICH TS-E 17mm f/4l TS-E 24mm f/3,5l II TS-E 50mm f/2,8 L Macro TS-E 90mm f/2,8l Macro TS-E 135mm f/4l Macro Brennweite / Offenblende 17 mm / f/4,0 24 mm / f/3,5 50 mm / f/2,8 90 mm / f/2,8 135 mm / f/4,0 Vergütung SWC-Vergütung (Sub Wavelength Structure Coating) und Super- Spectra-Vergütung SWC-Vergütung (Sub Wavelength Structure Coating) ASC-Vergütung (Air Sphere Coating) SWC-Vergütung (Sub Wavelength Structure Coating) Objektivkonstruktion Linsen/Gruppen 18/12 asphärische Pressglas-Linse 16/11 12/9 Asphärische und UD-Linsen 11/9 Kleinster Blendenwert Anzahl Blenden-Lamellen Bildwinkel Diagonal Naheinstellgrenze (m) 0,25 0,21 0,273 0,390 0,486 Größter Abbildungs- 0,14 0,34 0,50 0,50 0,50 Maßstab Datenweitergabe zur ja ja ja ja ja Abstands-Information Tiltwinkel ±6,5 ±8,5 ±8,5 ±10 ±10 Shift in mm ±12 ±12 ±12 ±12 ±12 Drehmechanismus alle TS-E: rastet bei minus 90, 0 und +90 ein und klickt alle 30 Durch Drehen kann die Ausrichtung des gesamten Objektivs geändert werden TS-Drehmechanismus Filterdurchmesser in mm alle TS-E: rastet im rechten Winkel und in Parallelstellung ein, klickt bei 45 nur mit Außenhaltern, 3rd Party Durch die TS-Drehfunktion kann der Neigungswinkel in Bezug auf die Verschieberichtung geändert werden Asphärische und UD-Linsen 11/7 Maße in mm 88,9 x 106,9 88,5 x 106,9 86,9 x 114,9 86,9 x 116,5 88,5 x 139,1 Gewicht 820 g 780 g 945 g 915 g g Gegenlichtblende nur 3rd Party, z. B. von Lee EW-88B ES-84 ES-84 ET-88 Abbildungsmaßstab mit nicht kompatibel 0,85-0,51 0,74-0,23 0,64-0,15 0,62-0,09 Zwischenring EF12 II Abbildungsmaßstab mit nicht kompatibel 1,47-1,12 1,00-0,48 0,82-0,32 0,77-0,20 Zwischenring EF25 II Objektivdeckel speziell für TS-E 17 E-82 / E-82II E-77 II E-77 II E-82 II Beutel LP1219 LP1319 LP1219 LP1219 LP1424

44 44 BUSINESS MIT GOOGLE Die Antwortmaschine Google schiebt sich mit dem Local Pack, den Fundstellen aus ihrem eigenen Branchenbuch, auf die vordersten Plätze der Suchergebnisse. So wird für viele Firmen ihr Google My Business -Profil wichtiger als ihre eigene Website, und der Druck auf sie steigt, bei Google Ad-Words Anzeigen zu schalten und Dienstleistungen rund um die lokale Suche zu buchen. Viele Berufsfotografen sind regional tätig und pflegen zwecks Kundengewinnung ihre lokale Suchmaschinensichtbarkeit. Warum sie dabei Google My Business fürchten und lieben sollten, erklärt Webnanny Ulla Schmitz. Um den Klimawandel zu verstehen, den Google in der Suchmaschinenlandschaft durchsetzen konnte, sind diese Zahlen und Fakten wichtig: Google ist die meistgenutzte Suchmaschine in Deutschland mit einem Marktanteil von mehr als 90 %. Suchanfragen wer- den inzwischen überwiegend mit einem mobilen Gerät durchgeführt, in der Regel mit einem Smartphone. Gut die Hälfte aller Suchanfragen hat einen lokalen Bezug. Google berücksichtigt bei Antworten den Standort der Suchanfrage und zeigt automatisch Ergebnisse von Anbietern an, die sich in räumlicher Nähe zum Nutzer befinden. Die Sortierung der Ergebnislisten hat Google dabei radikal geändert. Statt wie früher mit Links zu Websites, versorgt Google den Nutzer jetzt vorrangig mit Antworten aus seinem eigenen Branchenverzeichnis Google My Business. Die organischen Suchergebnisse werden zweitrangig unterhalb des Lokal Pack gelistet, das ist ein Block aus drei Google My Business -Fundstellen. 1 2 Die Suche nach Fotokurse in Köln wird beantwortet mit 1 dem Lokal Pack, bestehend aus der Google-Karte und drei Google-Business-Profilen, erst danach folgen die organischen Suchergebnisse 2 mit Links zu verschiedenen Websites. Was ist Google My Business? Google My Business (GMB) ist das kostenlose Branchenverzeichnis von Google. Google legt ungefragt für jedes Unternehmen ein Profil an und füllt diesen Datensatz mit Informationen aus vielerlei Quellen, zum Beispiel Bewertungsportalen, Social-Meda-Profilen, Branchenbüchern, Verbandsverzeichnissen und Unternehmenswebsites. Auch Künstler, Autoren und sonstige Personen mit seriösem Webauftritt müssen damit rechnen, dass Google bereits hinter ihrem Rücken ein GMB-Dossier über sie angelegt hat und dieses prominent ausliefert. Ein GMB-Profil ist die Voraussetzung, um im Local Pack der Google-Suche und auf Google Maps, dem Kartendienst von Google, gefunden zu werden. Solch ein Firmeneintrag wird eingeblendet, wenn ein Nutzer bei Google oder Google Maps nach einem Geschäft oder einem Dienstleister sucht. Je nach Displayformat zeigt die Google-Fundstelle neben den elementaren Daten, die eine Kontaktaufnahme leicht machen das sind der Firmenname, die Telefonnummer, ein Link zur Kartenansicht auf Google Maps und ein Link zur Firmenwebsite, auch Bewertungen, Fotos, Beiträge und weitere Informationen zur Firma an. Jeder Google My Business -Eintrag ist mit dem Risiko verbunden, falsche und damit geschäftsschädigende Informationen zu verbreiten, da er ein automatisch erstelltes Sammelsurium aus undurchsichtigen Quellen ist. Als Gegenmittel bietet Google an,

45 KNOW-HOW 45 sich als Inhaber eines Firmeneintrags zu melden und sich von Google zur Bearbeitung des Dossiers autorisieren zu lassen. Mit anderen Worten: Man muss die Datenpflege in Googles Branchenbuch selber in die Hand nehmen, damit die Suchmaschine möglichst wenig falsche Tatsachen über die eigene Firma verbreitet! Google AdWords Warum legt Google ungefragt und aggressiv Business-Dossiers von allen an, die geschäftsmäßig im Internet unterwegs sind und spielt diese Daten vorrangig aus? Weil sich auf diese Weise das Geschäft mit Anzeigen befeuern lässt. Nur mit Google AdWords, dem Onlinewerbeprogramm von Google, kann man das Erscheinen der eigenen Website in der mobilen Suche direkt beeinflussen. In wettbewerbsreichen Branchen ist das Schalten von Google AdWords -Anzeigen das Mittel der Wahl, um im Lokal Pack gelistet zu werden. Google My Business nutzen Google preist sein Branchenbuch Google My Business an als wunderbares Angebot an die Geschäftswelt: Mit einem kostenlosen Google-Eintrag neue Kunden gewinnen! Ein Rechtsanspruch auf ein Google My Business -Profil besteht nicht, umgekehrt ist es kaum sinnvoll, sich gegen einen GMB-Eintrag im Google-Kosmos zu wehren. Zahllose Google My Business -Profile existieren ohne Zutun der betroffenen Firmen, Institutionen oder Einzelpersonen und oftmals ohne ihr Wissen oder ihre Zustimmung. Erkennbar sind herrenlosen Einträge auf Google Maps am Textlink Als Inhaber eintragen. Für Firmen und Freiberufler ist schon viel gewonnen, wenn sie ihr von Google eigenmächtig erzeugtes Geschäftsprofil unter die eigene Kontrolle nehmen und dadurch wenigstens dafür sorgen können, dass keine falschen Daten auf den prominenten Suchmaschinen-Plätzen aufscheinen. Das eigene Google My Business -Profil zu pflegen, ist nicht schwierig, kostet nur ein wenig Zeit und kann von jedem internetaffinen Laien erledigt werden. Viele Webagenturen bieten inzwischen die Pflege des GMB-Eintrags als Baustein einer umfassenden Webprojektbetreuung an. Das wird dann schnell sehr teuer. Auch bei der Sprachsuche mit einem Smartphone drängt sich Google massiv nach vorn: Der GMB-Eintrag von Stefano Paterna wird vor der Firmenwebsite angezeigt. GMB-Eintrag selber pflegen Der Arbeitsweg sieht so aus: Zuerst muss man den eigenen Google My Business -Firmeneintrag auf Google Maps finden, die Inhaberschaft an diesem Eintrag beanspruchen und diese beweisen. Anschließend kann der bestätigte Inhaber (oder sein Beauftragter) das GMB-Dossier jederzeit bearbeiten und optimieren: Er kann Geschäftsinformationen wie Adresse und Öffnungszeiten eintragen, passende Kategorien auswählen, Bilder hinzufügen, Erwähnungen verwalten, Beiträge publizieren und die Erfolgsstatistik abrufen. Google-Konto und Inhaberschaft Um einen Google My Business -Firmeneintrag verwalten zu können, benötigt sein Inhaber ein kostenloses Googl -Konto. Existiert ein solches bereits im Zusammenhang zur Firmenwebsite für andere Google-Produkte wie Google Analytics und Google AdWords, kann man dieses Gmail-Konto nutzen. Ansonsten sollte man für jeden Firmen-Eintrag ein eigenes neues Gmail-Konto anlegen, das unabhängig von privaten Gmail-Profilen (Android-Smartphone, YouTube etc.) ist und somit die persönliche Datenschleppe nicht verlängert. Am schnellsten bringt man die Registrierung als Google My Business -Inhaber hinter sich, wenn man sich den von Google verlangten Bestätigungscode nicht per Post zuschicken lässt, sondern sofort als SMS auf eine Mobilfunknummer, die mit dem Firmenstandort im GMB-Eintrag verknüpft ist. Auch die telefonische Ansage auf die Festnetznummer der Betriebsstätte ist möglich. Übrigens: Sobald ein Google My Business -Eintrag bestätigt ist, erhält sein Inhaber unablässig Briefpost und s von Google mit der sanften Aufforderung, Werbung auf Google zu buchen. In einem GMB-Profil werden auch Fotos angezeigt, die von fremden Nutzern zum Profil hochgeladen werden. Nicht immer sind fremde Bildbeiträge erfreulich. Dashboard und Datenkonsistenz Der eingeloggte Inhaber sieht im übersichtlich gestalteten GMB-Dashboard alle Unternehmensinformationen. Er kann diese Einträge editieren und sie in der Vorschau so ansehen, wie sie in der Google-Suche und auf Google-Maps ausgeliefert werden. Alle Eintragungen wie Name, Anschrift und Telefon sollten penibel auf

46 46 KNOW-HOW Bei der Firmen-Suche im Desktop-Browser bleibt Google dezent und zeigt den GMB-Eintrag von Stefano Paterna in der rechten Randspalte der Ergebnisseite. ihre Richtigkeit geprüft werden. Wichtig ist die einheitliche Schreibweise aller Firmendaten in möglichst allen Online-Fundstellen wie Firmenwebsite, Google-My-Business-Profil, Xing und Brancheneinträgen, denn dies erhöht die Relevanz und das Ranking in den lokalen Suchergebnissen. Alle Adressdaten sollten mit denen im Impressum der Firmenwebsite übereinstimmen, selbst die Schreibweise der Telefonnummern sollte identisch sein. Google-My-Business-Fotos Firmen können ihren GMB-Eintrag mit Fotos anreichern. Sie erzielen dadurch deutlich mehr Klicks auf Links zu ihren Websites und mehr Anfragen nach Wegbeschreibungen auf Google Maps als Unternehmen ohne Fotos im GMB-Profil. Ein attraktives Profilfoto und ein aussagekräftiges Hintergrundbild sollten Inhaber auf jeden Fall hochladen, denn sie spielen als visuelle Visitenkarte die wichtigste Rolle. Alle unter Google My Business veröffentlichten Fotos werden auch in anderen Google-Diensten ausgespielt, zum Beispiel in der Google-Bildersuche und im Google-Kalender. oder Das Örtliche und sogar von Facebook-Business-Seiten und gibt diese Citations als Durchschnittsnote in der Google-Suche und auf Google Maps aus. Gute Gesamtnoten sowie positive Kundenrezensionen im GMB-Profil selbst steigern die Sichtbarkeit eines Unternehmens in den Google-Suchergebnissen. Positive Bewertungen verbessern das lokale Suchmaschinen-Ranking, schlechte Bewertungen schrecken potenzielle Käufer ab. Jeder GMB-Inhaber sollte daher seine Google-Rezensionen regelmäßig sichten und pflegen und auch seine Bewertungen auf anderen Portalen im Blick halten. Google-My-Business-Beiträge Ein GMB-Inhaber kann seinen Firmeneintrag mit sogenannten Beiträgen anreichern. Ein Beitrag ist eine kleine Inhaltseinheit aus drei Elementen: ein kurzer Text, ein Foto und ein Aktionslink. Beiträge werden in der Google-Suche und auf Google Maps unter dem GBM-Profil angezeigt. Neue Beiträge sind schnell erstellt. Eine Vorschau erlaubt die Prüfung des neuen Beitrags, bevor er publiziert wird. Ein Beitrag kann jederzeit verändert und gelöscht werden. Google-My-Business-Rezensionen Google sammelt ungefragt Bewertungen auf relevanten Branchenportalen, in allgemeinen Branchenverzeichnissen wie Gelbe Seiten Google-My-Business-Website Google bietet im GMB-Dashbord auch die Option, eine kostenlose One-Page-Website zu befüllen und online zu stellen. Dieses rudimentäre Angebot, das früher unter Google Places für Unternehmen oder Google+-Seiten für Unternehmen firmierte und für mancherlei Verwirrung und Verdruss sorgte, sollte man links liegen lassen und nicht freischalten, denn diese One-Page-Website würde als weitere Fundstelle neben der offiziellen Firmenwebsite die Suchergebnisse verspammen. Bei der Firmen-Suche im Desktop-Browser zeigt Google Maps den GMB-Eintrag von Stefano Paterna in der linken Randspalte mit Kontaktdaten und Aktions-Symbolen. Google-My-Business-Check-up Weil die Antwortmaschine Google die regionale Suche dominiert und auf mobilen Geräten kein Weg am Lokal Pack vorbeiführt, ist jede falsche Information im GMB-Firmeneintrag geschäftsschädigend. Auch wer seinen GMB-Firmeneintrag nicht aktiv bewirtschaftet, sollte die monatlichen Statistik-Mails von Google beachten und regelmäßig kontrollieren, ob alle Daten im eigenen Profil noch richtig sind, denn rund um Google My Business findet ein großes Hauen und Stechen statt.

47 Lebe Deine Kreativität 47 Workstations für Fotografie und Video Konzeptioniert von Profis des digital Imaging Workstations, Peripherie & Know-How aus einer Hand. Die Besten Profifotografen, Die Kreativsten Fotoamateure, Die Erfolgreichsten Firmen......haben eines gemeinsam: PixelComputer ist Deutschlands wohl einzige Computermanufaktur speziell für Fotografen und Filmer Neu: PixelStation mit Coffee-Lake i5 und i7 6-Kern Prozessoren - die ideale Leistung für Lightroom, Capture One, Photoshop und Videoschnitt. Mit bis zu 64GB RAM, AMD Fire Pro und Nvidia GTX Pascal Grafik, bis zu 2 PCI-E SSD s mit bis zu 3200MB/s und einer Festplattenkapazität von 2 bis 36TB mit RAID 1 und RAID 5. Ab 999 Neu: PixelStation Pro mit i7x oder 79 Prozessoren mit 8-18 Kernen für absolute Höchstleistung. Lenovo P51 und P71: 15 und 17 Laptops mit 4K Panel (85-95% Adobe RGB) ideal für Bildbearbeitung und Videoschnitt Nur bei uns: Canon ImagePrograf Pro-1000 inkl. Videotutorials für den perfekten Druck aus Lightroom und Photoshop. Auf Wunsch gibt es alle PixelStations und Mac s als fix und fertig vorkonfiguriertes und kalibriertes Komplettsystem mit EIZO Monitoren, X-Rite Kalibrationslösungen, Canon und Epson Fine-Art Printern. Alles aus einer Hand. Immer dabei unsere exklusiven Schritt für Schritt Videotutorials, die exakt auf unsere Produkte abgestimmt sind. Webshop: Tel.: +49 (0) info@pixelcomputer.de Showroom: Landsbergerstr. 234, München Wir liefern nach ganz Europa.

48 48 KNOW-HOW HONIGTÖPFE FÜR BILDERDIEBE WIE MAN STRESSFREI MIT DEM BILDERKLAU UMGEHT Für uns Bildschaffende kann das fehlende Unrechtsbewusstsein mancher Mitmenschen ganz schön anstrengend werden. Aber bevor Sie nun weiter auf ein Magengeschwür zusteuern, lernen Sie erst einmal den eher entspannten Umgang unseres Autors Tilo Gockel mit dem Thema kennen. Das ist die Pflicht. Die Kür ist dann, die Copyright-Infos im EXIF-Block vernünftig auszufüllen, aber ich spare mir das mittlerweile. Bilderdiebe hat das bisher überhaupt nicht gekümmert. Sie löschen die EXIF-Daten einfach. Wer Fotos im Web hochlädt, muss damit rechnen, dass diese fremdgenutzt (auf Deutsch: gestohlen) werden. Hier fand der kommerzielle Nutzer auch noch das Songzitat im Bild so gelungen, dass er es direkt mitübernommen hat! Was tun? Grünärgern? Verklagen? Es kommt darauf an! Wohl jeder Profifotograf kennt das Problem, dass online gestelltes Bildmaterial zur Selbstbedienung einlädt, und auch die gängigen Schutzversuche über Wasserzeichen oder steganografische Merkmale sind bekannt und wurden auch bereits in der digit! vorgestellt. Auch ich selbst habe in den letzten Jahren einige haarsträubende Sachen erlebt, die mich teilweise schon am Guten im Menschen haben zweifeln lassen. Ich bin von Logos und Wasserzeichen weg, nachdem einmal eine andere Fotografin mit einem Bild von mir einen ihrer Foto-Workshops beworben und das Wasserzeichen einfach unten abgeschnitten hat. So hat das Bild auch viel besser als Banner gepasst. Ein Wasserzeichen hilft offensichtlich nicht wirklich und kann auch noch die Bildwirkung schmälern. Eine wirkungsvollere Schutzmaßnahme kann sein, nur sehr kleine Auflösungen hochzuladen, aber dann sehen die Bilder gerade auf Retina-Displays einfach nicht gut aus. Für mich ist das kein gangbarer Weg, denn die optimale Präsentation hat bei mir Priorität. Ein anderer Umgang mit dem Problem muss also her. Vorneweg die Hausaufgaben In den folgenden Fallbeispielen sehen Sie einen recht stressfreien Umgang mit der Problematik, der aber nicht davon entbindet, immer das Urheberrecht nachweisen zu können. Das geschieht im einfachsten Falle anhand der RAW-Datei, die nur ich besitze und die ich auch nicht herausgebe, auch nicht an Freunde oder Redaktionen. Falls es sich einmal im Original um ein JPEG handelt, so schneide ich das Bild vor der Weitergabe etwas zu. Auch so kann ich durch die unbeschnittene Originaldatei stets meine Urheberschaft nachweisen. Ab in die Praxis In der Praxis stelle ich im Portfolio und auf Flickr und Co. gerne auch höher auflösende Versionen zur Verfügung, wie zum Beispiel x Dass diese Bilder heruntergeladen und verwendet werden (und das werden sie), kümmert mich dabei erst einmal wenig. Meistens sind das dann Nutzer, die das Bild nicht-kommerziell nutzen. Tatsächlich kann ich mich sogar manchmal daran freuen, wenn die Bilder einen weiten Bekanntheitsgrad erreichen und sehe es als eine Art der Würdigung. Manchmal, bei schlechter Laune, aber ohne große Strenge und ohne Biss, mahne ich auch mal einen Privatnutzer an, doch bitte zumindest zu meiner Website zu verlinken. Ganz anders sieht es aber aus, wenn mir meine vierteljährliche Google-Inverssuche einen kommerziellen Nutzer liefert (zu Details vgl. 1). Da dieser dann mit meinen Bildern Geld verdient, kann ich guten Gewissens überlegen, wie auch ich im Gegenzug an diesem Rechtsverstoß verdienen kann. Dem Ratschlag meiner Anwaltskanzlei folgend, melde ich allerdings nur jene Verstöße, die sich im deutschsprachigen Raum abspielen. Eine illegale Nutzung in den USA oder gar in Russland zu verfolgen, kostet einigen Vorschuss für die Übersetzungen und hat dann auch noch einen unsicheren Ausgang. Mir ist es wichtig, für mich das Risiko eines finanziellen Verlusts durch Anwalts- und Prozesskosten möglichst weit zu minimieren. Fall #1: Cocktail-Splash Im ersten Beispiel hat die Inverssuche eine Nutzung eines meiner Martini-Splash-Bilder durch eine Cocktailbar in der Region von Bonn zu Tage gefördert. Der Betreiber hat das fragliche Foto bildfüllend als Hintergrund für seine Website verwendet, und das war dann doch zu viel des Guten. Der erste Schritt ist die Dokumentation über Screenshots. Im zweiten Schritt melde ich den Rechtsverstoß meinem Anwalt mit der Bitte, zu checken, ob sich weitere Schritte lohnen 2. Auch eine schlichte Abmahnung kostet mich Geld, daher bin ich vorsichtig. Der Anwalt ist der Fachmann. Ob wir gegen die illegale Nutzung vorgehen, überlasse ich ihm. Im Falle des Cocktail-Fotos sind wir

49 49 rückhalten. Besser taugt eine freundliche Danke für den Abdruck meines Fotos, darf ich fragen, woher es stammt? Gerne kann ich einen Artikel dazu anbieten, wie denn das Foto entstanden ist. Die Botschaft ist sehr höflich und freundlich formuliert, aber dennoch klar. Das funktioniert so gut wie sicher. Und noch eine Info am Rande: Die Zeitschrift hat auf eine mir unbekannte britische Bilderbörse verwiesen und gemeint, von dort eine Lizenz bekommen zu haben. Wer nun fürchtet, dieserart von Pontius nach Pilatus geschickt zu werden, liegt falsch. Der Rechtsverstoß wurde durch den Nutzer (die Cocktailbar, die Foto-Zeitschrift) begangen. Dieser ist der erste und einzige Adressat für die Abmahnung. Mittlerweile wissen wir, dass der Webdesigner der Cocktail-Bar das Splashfoto hier heruntergeladen hat 3. Das war leichtsinnig. Unmoralische Fotografen könnten wohl sogar auf die Idee kommen, hier selbst anonym das eigene Bildmaterial hochzuladen, scheinbar freizugeben, und so 4ever.eu als Honigtöpfchen zum Anfüttern von Bilddieben zu nutzen (pfui!). tätig geworden und haben am Ende der Geschichte, nach einer zweiten Abmahnung, weil das Bild noch immer auf der Website zu finden war, unterm Strich eine Summe aus Nutzung, Vertragsstrafe und Anwaltsaufwand von mehreren Tausend Euro berechnet. Die Einigung erfolgte außergerichtlich. Von diesem Betrag gehen dann im Anschluss die nicht unerheblichen Anwaltskosten ab, aber dennoch lohnt sich eine solche Aktion. Wichtig ist mir, dass ich in der Kommunikation mit dem illegalen Nutzer komplett außen vor bin und so meine Nerven schone. Dafür zahle ich auch gerne das Anwaltshonorar. Fall #3: Empire State of the Mind Auch das Aufhängerbild wird offensichtlich in den USA kommerziell genutzt. Wie gehe ich damit um? Gar nicht, denn ein juristisches Vorgehen dagegen ist mir zu aufwändig und das Ergebnis zu unsicher. Das gezeigte Skyline-Foto ist auch auf vielen anderen Websites vertreten, typischerweise wird es als Wallpaper angeboten. Fall #2: Produktfoto mit dem iphone Im zweiten Fall habe ich für das Blog von Alex Koloskov einen englischen Gastbeitrag zur Produktfotografie mit dem iphone geschrieben 4. Das Ergebnisfoto ist schnell viral geworden und war kurz darauf auf FStoppers, Petapixel, ISO1200 und Pinterest zu sehen. Diese Verbreitung war zwar illegal, aber auch schmeichelhaft. Da die Verstöße im Ausland passiert sind, habe ich nichts unternommen. Als dann allerdings auch noch ein deutsches Fotomagazin das Foto abgedruckt hat, war das Maß voll. Wer sein Geld wie ich als freier Autor verdient, wird nun allerdings keinen Anwalt einschalten und sich auch mit Drohgebärden eher zu- Eine virale Skyline hat auch nicht jeder. Sollte ich mich grün ärgern? Nein, ganz im Gegenteil. Ich freue mich lieber! Ärgere ich mich darüber? Nein, ehrlich nicht. Mir gefällt sogar die Vorstellung, dass mein Foto so viele Desktops ziert! Wer ab hier noch ein bisschen in Sachen Medienrecht und Urheberrecht schmökern und stöbern will, der sei auf die fabelhafte Website verwiesen. Linkliste Alle Links zu diesem Beitrag finden Sie komfortabel zum Anklicken unter Ein bisschen schmeichelt es dem Ego natürlich schon, wenn ab und an eines der eigenen Bilder viral wird. 1 Artikel Google rückwärts!, digit! 2-14, S. 46 ff. 2 Dennis Tölle, Florian Wagenknecht Anwaltskanzlei zu Urheber-, Medien- und Presserecht: 3 Bilderbörse Pictures 4Ever hierher stammte auch das illegal genutzte Cocktail-Foto: pictures.4ever.eu/food-and-beverages/martini Alex Koloskov Blog rund um die Produkt-Fotografie: bit.ly/2gvl3oi

50 50 REINE KOPFSACHE Inspiration kann man kaufen: In Online- Videos verraten erfolgreiche Fotografinnen und Fotografen ihr Know-how. Von der Blitzposition für Hollywood- Portraits bis zur Sportwagen-Retusche ist alles dabei. Viele der Portale bietet exzellentes E-Learning auch für Profis, findet Sebastian Drolshagen. Wissen tanken, wenns passt: Falls es im Studio Leerlauf gibt oder die Kassenschlange im Supermarkt mal wieder länger ausfällt, kann man sein Geschäft mit einer E-Lektion weiterbringen. sich Video und Design hinzugesellt. Natürlich brauchen Fotoprofis nicht unbedingt Scotts Tipps zum stabilen Aufstellen eines Stativs, aber wenn Joe McNally der Prophet der Strobisten Tipps fürs Blitzen gibt, lohnt es sich, reinzuschauen. Das Gleiche gilt zum Beispiel für Serge Ramellis Kurs zum Thema HDR oder für Peter Hurleys Head-Shots ( Shabang!! ). Die Liste ließe sich problemlos erweitern, bis hin zu markanten Kolleginnen wie Kaylee Greer, die weltweit ihr Geld mit Haustierfotos verdient. Wer sich selbst ein Bild machen möchte, kann vier Wochen lang voll einsteigen und bekommt sein Geld zurück, sofern er rechtzeitig kündigt. Kelby One Kelby One Scott Kelby ist so etwas wie der Gottvater des Fototrainings. Nicht nur weil er mit seinen Clips als einer der Ersten am Markt war, sondern auch weil er unzählige Bücher geschrieben und mit seinen Photoshop-Kursen ganze Halle gefüllt hat. Sein Portal Kelby One ist aus dieser Tradition heraus zu einem Online-Campus gewachsen. Rund 700 Kurse stehen zur Wahl, die Schwerpunkte liegen bei Fotografie und Post Production; in letzter Zeit haben Fstoppers Ausgerechnet bei einem Fotojob in Deutschland kamen Lee Morris und Patrick Hall auf die Idee, eine Info-Plattform für Fotografenkollegen zu gründen. Was als Blog mit Neuigkeiten begann, mauserte sich zu einem agilen Online-Magazin. Da waren Clips mit Workshops ein logischer nächster Schritt. Portrait-Spezi Peter Hurley leistete mit seinen launig-kompetenten Videos Starthilfe. Inzwischen haben Lee

51 KNOW-HOW 51 und Patrick noch manchen Kollegen mehr an Bord geholt und decken von der Produktbis zur Architekturfotografie ein solides Spektrum ab Nachbearbeitung in aller Regel inbegriffen. Außerdem haben sich die beiden Gründer ein paar ordentliche Ausflüge gegönnt und zeigen in Photographing the World, was sich mit Landschaften und Skylines Faszinierendes anstellen lässt. Profis haben die Möglichkeit, sich gezielt die Advanced -Inhalte herauszupicken, denn hier kann man jeden Workshop einzeln kaufen, muss mit knapp 300 Dollar jedoch recht tief ins Portemonnaie greifen. SLR Lounge Die Erfolgsgeschichte von SLR Lounge verläuft nahezu parallel zum Wachstum des Fstoppers-Duos. Gründer Pye Jirsa setzt ebenfalls auf die Mischung aus Web-Magazin, Workshops und Community. Dass er als Hochzeitsfotograf erfolgreich ist, macht sich nach wie vor bei den Workshops bemerkbar, sie konzentrieren sich auf Paare. Seine Tipps und Rezepte lohnen sich jedoch nicht nur für Newcomer: Kleine Kniffe bei der Ausleuchtung, romantische Effekthascherei und ein ganzes System für elegantes Posing funktionieren. Im Moment arbeitet SLR Lounge daran, den Bestand an Kursen rasch zu vergrößern, so möchte man die Premium-Mitgliedschaft für 340 Dollar möglichst verlockend gestalten. FotoTV Während viele deutsche Fotografen ihre eigenen Kurse verkaufen, ist Marc Ludwig der Einzige, der ihnen ein Portal geschaffen hat. Von Köln aus hat er FotoTV zu einer festen Größe gemacht, was digitales Fotolernen auf Deutsch angeht. Denn im Gegensatz zu allen anderen Portalen, die wir hier vorstellen, muss man hier nur selten sein Englisch bemühen. Über 20 verschiedene Dozenten hat FotoTV versammelt, sie garantieren von der Landschaftsaufnahme über das komplexe Composing bis zum Fotobuch eine fotografische Rundumversorgung. Die Clips sind professionell produziert, reichen in puncto Raffinesse aber nicht an die großen Reisen heran, die Lee und Patrick bei Fstoppers zeigen. Profis müssen etwas genauer hinschauen, um herauszufinden, welche FotoTV-Videos sie weiterbringen, aber für einen Jahrespreis von unter 100 Euro kann man aus den Vollen schöpfen. Noch mehr profitieren Studenten: Sie angeln sich solides Grundwissen für nur 65,70 Euro im Jahr. V.o.n.u.: Fstoppers und SLRLounge bieten naturgemäß ihre Workshops auf Englisch an, das Kursangebot wächst stetig. Da ist FotoTV schon weiter: Die Auswahl an deutschsprachigen Clips kann sich schon jetzt sehen lassen.

52 52 KNOW-HOW Masterclass Was für ein Traum: Sich vom Besten seines Faches an die Hand nehmen lassen, um von ihm zu lernen. Genau dieser Idee folgt die Masterclass. Leider tut sie dies mit einem ganz schön bunten Strauß an Themen: Das Sujet Fotografie ist derzeit auf ein Seminar beschränkt dort hat man mit Annie Leibovitz jedoch eine der bekanntesten Fotografinnen der Gegenwart als Lehrerin. Ein exklusiver Kurs, der mit 75 Euro bezahlbar bleibt. Der Ausschreibung nach soll Annie Leibovitz sogar auf manche Fragen ihrer Schüler eingehen. Richtig spannend wird die Masterclass allerdings für alle, die mehrere Leidenschaften pflegen. So unterrichtet Gordon Ramsey das Kochen oder Martin Scorsese das Filmen; wie Serena Williams allerdings per Video das Tennis ihrer Schüler verbessern will, bleibe mal dahingestellt Wer sich für mehr als ein Seminar interessiert, muss pauschal 150 Euro berappen. Creative Live Bei Creative Live versteht man sich als virtuelle Volkshochschule für alles, was mit Kultur, Kunsthandwerk und Kreation zu tun hat. Die Auswahl an Kursen ist immens, doch wie es bei gemischten Tüten so ist: nicht alles schmeckt. Daher trifft es sich gut, dass man hier kein Abo buchen muss. Stattdessen pickt man sich einzelne Workshops für knapp 30 Dollar heraus oder bucht ein Intensivtraining für rund 160 Dollar, andere Seminare pendeln sich dazwischen ein, was den Preis angeht. Da Creative Live sehr regelmäßig mit Rabattaktionen wirbt, lohnt sich für Interessierte das Warten. Ohnehin kann man sich zunächst registrieren und allem, was gerade ausgestrahlt wird, kostenfrei folgen was die Mischung freilich noch bunter macht. Die Qualität der Dozenten variiert deutlich, was beim Spagat zwischen den Kursen Echtes Selbstbewusstsein, Photography Bootcamp und Drummer Mastclass kaum überrascht. Wer des Suchens nicht schnell müde wird, kann jedoch von diesem XXL-Angebot profitieren. Annie Leibovitz ist natürlich ein Name, der zieht. Leider existiert bei Masterclass.com derzeit kein weiteres Fototraining. Creative Live gehört zu den größen Playern für E-Learning, was Kunst und Kultur angeht. Hochzeitsfoto-Gigant Jerry Ghionis hat seine virtuellen Workshops gerade neu gestaltet und präsentiert sie in einem eigenen Portal. Jerry Ghionis Was das E-Learning angeht, war Jerry Ghionis eine Zeit lang auf Abwegen. Während seine Gratis-Kurse bei YouTube Tausende erreichten denn kaum jemand bringt Paare so gekonnt in Pose wie Jerry dümpelten die Videos seiner Web- Akademie Ice Society vor sich hin. Nun

53 53 haben Jerry und seine Frau Melissa online aufgeräumt. Vor wenigen Wochen haben sie ihr E-Learning-Portal vollständig erneuert. Statt schwarzer Hintergründe und eines Logos in Frakturschrift präsentiert sich Ghionis.com nun hell und aufgeräumt. Einige Videos stammen aus dem Archiv und könnten ebenfalls eine Auffrischung gebrauchen, doch solange Jerry Ghionis im Handumdrehen Bilder schafft, die einen respektvoll die Lippen schürzen lassen, lohnt sich das Zuschauen immer wieder. Überdies spannend für alle, die sich auf Hochzeiten spezialisiert haben: Jerrys Videoteam hat ihn während mehrerer Hochzeiten direkt begleitet und ermöglicht auf diese Weise den Blick über die Schulter des Meisters. Der Versuch, sich etwas von seiner Raffinesse abzuschauen, kostet 240 Dollar jährlich. So einfach wie YouTube und im Idealfall genauso unterhaltsam: Die digitalen Seminare sind immer professioneller geworden, der Anspruch an Themen und Präsentation steigt. E-LEARNING IM VERGLEICH Anzahl Videos (circa) Thema Fotografie Thema Software Thema Business Kosten pro Video Kosten Abonnement Kostenlose Probephase Kelby One SLR Lounge Fstoppers Masterclass Creative Live Foto.TV Jerry Ghionis über 700 ja 36 Workshops à Clips (je 3-11 Stunden) ja, Schwerpunkt Hochzeit 35 Workshops à Stunden ja 1 Kurs (14 Clips) mit Annie Leibovitz, über 20 Kurse zu diversen Themen (Filmen, Kochen, Basketball, ) ja unter vielen anderen insgesamt (nicht allein Fotografie) Themenbereiche mit insgesamt fast 200 Clips sehr unterschiedlicher Länge (2-50 Minuten) ja ja ja, Schwerpunkt Menschen (Hochzeit, Mode, Boudoir, Portrait) ja gering ja nein ja ja ja ja minimal gering minimal ja ja gering nur Abonnement, 5 gratis bei Registrierung 9,99 $ pro Monat für 200 Kurse, alle Kurse 19,99 $ pro Monat / 299,99 $ Bundles möglich, z. B. 3 für 599 $ 348 $ pro Jahr oder 99 $ pro Quartal Nein, nur einzelne Trailer / Kapitel verfügbar $ umfangreiche Trainings ( Bootcamp ): 159 $ / / / 150 pro Jahr / 95,40 pro Jahr oder 47,85 pro Quartal, Jahresabo Schüler / Studenten: 65,70 Nein, nur Trailer Nein, nur Trailer Alle Videos gratis bei der Live- Ausstrahlung (Registrierung), Abruf on demand kostenpflichtig Bei Registrierung gratis: 5 Filme nach Wahl + 15 ausgewählte Videos 240 $ pro Jahr oder 25 $ pro Monat Bei Registrierung gratis: 10 ausgewählte Clips Kündigung binnen 30 Tagen mit voller Rückerstattung App ios, Android Nein Nein Nein ios Fire TV Nein Besonderheiten Digitale Magazine, Lightroom / Sehr prominente Material als PDF, Filme größtenteils / / Zusatzleistungen Rabatte Presets, Rabatte Dozenten (u. a. Martin Scorsese, Serena Williams, Gordon Ramsay) Bilddateien für Hausaufgaben auf Deutsch Homepage kelbyone.com slrlounge.com fstoppers.com masterclass.com creativelive.com fototv.de ghionis.com Diese Tabelle haben wir nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt, dennoch erfolgen alle Angaben ohne Gewähr, auch weil die Anbieter diese zwischen Redaktionsschluss und Erscheinen natürlich ändern könnten.

54 54 KNOW-HOW HI-FI-FOTOGRAFIE TEIL 4 BILDER RICHTIG ARCHIVIEREN Im vierten Teil unserer Hi-Fi-Imaging-Serie geht es um die Bildarchivierung. Ein Thema so spannend und aufregend wie einst das Testbild im Fernsehen, möchte man meinen. Frank Werner kann ihm durchaus spannende Aspekte abgewinnen. Hochwertige Fotos verdienen eine durchdachte Ablage im Bildarchiv. So kann man seine Schätze später mühelos immer wieder heben. Alle Fotos: Frank Werner Doch wenn man nach zehn Jahren digitaler Fotografie und Bildern, die auf zwölf verschiedenen Speichermedien ruhen, das gewünschte Bild nicht ohne minuten- oder stundenlanges Suchen findet, wird es spannend. Dann merkt man, wie sinnvoll es gewesen wäre, wenn man sich vor zehn Jahren ein bis zwei Stunden Zeit genommen und eine Archivierungsstrategie beschlossen hätte. Die meisten davon sind extrem einfach, man muss nur bei der Umsetzung etwas konsequent sein. Der ideale Ansatz Einer unserer Kunden, ein professioneller Fotograf aus Wien, der unser Firmenconsulting zum Thema optimale Bildqualität und digitaler Workflow in Anspruch genommen hat, hat eine ideale Einstellung zum Thema Archivierung. Auf meine Frage, welche Archivierungsmethode oder Datenbank er verwendet, sagte er: Ich brauche das nicht. Ich überlege mir ein Bild und wie ich es mir vorstelle. Das reift dann drei bis vier Wochen. Dann suche ich Location, Requisiten und Models, plane den Shoot, baue alles auf, setze das Licht und mache, wenn alles passt, genau drei Bilder. Davon sind zwei nur zur Sicherheit. Zwei der drei Bilder werden gelöscht. Nur das beste wird behalten und verkauft. So kommt er im Jahr bei ca. 50 Projekten auf ebenso viele 50 Bilder. Oder wie Ansel Adams schon erkannte: Wenn ein Fotograf im Jahr zwölf bedeutende Bilder macht, hat er gute Arbeit geleistet. Diese Gedanken vorweg als kleine Erinnerung, dass man Bilder auch löschen kann. Strukturen So sehr ich die Katalogsysteme von Lightroom, Capture One oder anderen Archivierungssystemen schätze, bin ich jemand, der sei- ne Bilder klassisch in geordneten Dateistrukturen auf der Festplatte ablegt und jene dann in sein Katalogsystem übernimmt. Idealerweise hat man auf PC oder Mac, ob stationär oder mobil, mindestens zwei Festplatten oder Partitionen. Eine der beiden Festplatten sollte eine SSD (Solid State Disk) sein. Der Gigabyte-Speicher kostet hier mehr als bei der Hard Disc, die SSD liefert aber eine hohe Geschwindigkeit und schnelle Zugriffe. Auf der SSD sollten Betriebssystem und Programme, die Kataloge und die Daten, an denen ich momentan arbeite, liegen. Idealerweise verfügt ein Rechner über zwei SSDs oder zumindest zwei Partitionen auf der SSD, sodass man Betriebssystem und Programme auf die eine und Kataloge und aktuelle Daten auf die andere legt. Sollte das Betriebssystem einmal nicht mehr funktionieren, und ja, das passiert auch bei Macs, kann man die OSX- oder Windows-Partition auf der SSD einfach komplett neu aufsetzen, ohne dass man einen Datenverlust bei Katalogen und Bildern befürchten muss. Die andere Festplatte, meist eine konventionelle Platte oder ein RAID-System in interner oder externe Ausführung, enthält dann das Bildarchiv. Meine empfohlene Struktur für die Arbeit mit Bilddaten ist wie folgt: SSD Bilder_in_Arbeit _Silvester 1_Originale _Ancilla_BlueMorning - 1_Originale _Sonnenaufgang_Zugspitze 1_Originale HDD Bilder_Archiv - Privat - Akt - Kommerziell _Silvester _Suppen_Haimburger _Porträt_Wagner

55 55 Bilder in Arbeit und Bilder-Archiv in Lightroom und Capture One. Auf der SSD im Verzeichnis Bilder in Arbeit liegen die Projekte, an denen ich aktuell arbeite, auf der HDD oder auf einem externen Netzwerkspeicher liegt mein Bildarchiv. Dieses habe ich nach Anwendungsbereichen in Privat, Akt und Kommerziell aufgeteilt. Diese Unterteilung entspricht auch den drei Hauptkatalogen, die ich z. B. in Lightroom oder Capture One verwende. Komme ich von einem Shooting zurück, kopiere ich die Bilder von der Speicherkarte in den Ordner Bilder_in_Arbeit und lege dafür einen Ordner mit dem Shooting-Datum im Format JJMMTT an, damit die Ordner automatisch nach dem Datum sortiert auf der Festplatte liegen. Zusätzlich füge ich noch einen Shootingtitel als Merkhilfe hinzu. Wer erinnert sich noch drei Jahre später, was er am fotografiert hat? Deswegen finde ich auch die Standardeinstellung in Lightroom, neue Importordner nur nach dem Datum zu benennen, nicht sehr praktisch. Zudem zerlegt mir diese Standardeinstellung eine einwöchige Reise in sieben Unterordner, was entweder unnötig oder zu grob ist. Entweder sehe ich eine einwöchige Urlaubsreise als ein Projekt, dann möchte ich sämtliche Bilder in einem Ordner haben. Oder ich brauche eine feinere Unterteilung, wenn ich z. B. zum Karneval in Venedig am Tag zwei bis sieben verschiedene Shootings habe. Die Bilder importiere ich nicht ins Projektverzeichnis, sondern immer in einen Unterordner mit dem Namen 1-Originale, damit ich alle unterschiedlichen Bearbeitungsstufen und Formate (RAW, TIF, PSD, JPG) meines Projektes ordnen kann. Dazu aber später mehr. Die zu bearbeitenden Bilder und die Kataloge, bzw. in Capture One auch Sessions, sollten immer auf der SSD liegen, da man hier bei der Bearbeitung viel Zeit sparen kann. Nachdem die Bilder in einen neuen Unterordner in Bilder in Arbeit kopiert und in das Katalogsystem oder die Session importiert wurden, sortiere ich die Bilder, werfe hoffentlich ca. 70 bis 95 % der Bilder weg und bearbeite mein Projekt, bis es fertig ist. Arbeitet man mit Katalogen, wird der komplette Projektordner, z. B _Sonnenaufgang_Zugspitze, anschließend mitsamt allen Unterordnern innerhalb von Lightroom oder Capture One von Bilder_in_Arbeit in Bilder_Archiv verschoben. So schafft man wieder Platz auf der SSD und aktualisiert automatisch alle Verweise im Katalog. Der Ordner Bilder_in_Arbeit wird am besten mit einer Back-up-Software auf eine externe Platte oder ein NAS-System gesichert. Die gleiche Vorgehensweise gilt für Bilder_Archiv. Allerdings sichert man das Archiv am besten doppelt. Zusätzlich zu einer konventionellen Back-up-Lösung werden eine oder mehrere externe Festplatten, in denen die Bilder nach Jahren sortiert sind, in einem Bankschließfach, bei den Kindern/ Eltern oder in eine Schublade in der Arbeit verwahrt. Die aktuelle Festplatte der außer Haus -Festplatten holt man sich alle 2-3 Monate und kopiert die Projekte der letzten Zeit einfach händisch. Eine Übersicht über Backup-Methoden und -Geräte findet Ihr in meinem Artikel in digit! Projektordner Ich habe mir angewöhnt, die zu einem Projekt gehörigen Bilder in einem einzigen Projektordner mit entsprechenden Unterordnern zu speichern. Hier unterscheide ich zwischen Projekten, die nur im RAW-Konverter bearbeitet werden, und Projekten, die auch noch Photoshop, GIMP oder Affinity für die Retusche sehen. Ich zeige dies beispielhaft an zwei Projekten: Nur Lightroom, Capture One o. Ä _Venedig 1_Originale 9_Fertige_Bilder Web1000 JPG_10x15 JPG_20x30 Voll_TIFF Lightroom, Capture One + Photoshop o. Ä _Ancilla_BlueMorning 1_Originale 2_Tiff_Entwickelt 3_Retusche_1 4_Retusche_2 5_Retusche_Fertig 9_Fertige_Bilder Web_Facebook Web_Instagram Web_1200 Beim Projekt _Venedig speichere ich meine RAW-Dateien (alternativ meine JPGs, wenn es denn sein muss) in meinem Ordner 1_Originale. Durch die Ziffer am Anfang des Dateinamens bleibt die Sortierung der Verzeichnisse unabhängig vom Namen immer in der Reihenfolge meines Workflows. Da ich bei einem reinen RAW-Workflow alle Änderungen im RAW-Konverter virtuell an Vorschauen durchführe, muss ich keine Zwischenschritte o. Ä.

56 56 KNOW-HOW der wie bei Fall 1 erzeugen. Dauerhaft Archivieren muss man 1_ Originale und 5_Retusche_Bilder sowie immer die Katalogdateien. Import nach Datum oder in Ordner mit Unterordner 1-Originale. speichern. Deswegen brauche ich zusätzlich zu meinem Verzeichnis 1_Originale, ein temporäres Verzeichnis 9_Fertige_Bilder mit einem Unterordner für meine jeweiligen Ausgabeformate. Sobald meine Bilder weitergegeben, hochgeladen oder ans Labor geschickt wurden, kann das Verzeichnis 9_Fertige_Bilder eigentlich wieder gelöscht werden, da die Bilder jederzeit aus den Originalen und den im Katalog oder der Session gespeicherten Anpassungen wieder neu generiert werden können. Beim Projekt _Ancilla_BlueMorning kommen zusätzlich für den Photoshop/Affinity/Gimp-Workflow noch die Verzeichnisse 2 bis 5 (6-8) je nach Aufwand der Retusche hinzu. In 2_Tiff_ Entwickelt exportiere ich 16-Bit-TIFF-Dateien, die alle Anpassungen aus dem RAW-Konverter enthalten. Ich versuche, so viel wie möglich im RAW-Konverter zu machen, da ich nur hier Zugriff auf meine lineare RAW-Datei und damit die besten Bearbeitungsmöglichkeiten habe (siehe Hi-Fi-Fotografie, Teil 1). Anschließend öffne ich die TIFFs in Photoshop und bearbeite meine Dateien. Wenn ich wichtige Arbeitsschritte wie Hautretusche, Objekte entfernen und wichtige Farbkorrekturen durchgeführt habe, speichere ich sie in einem eigenen Verzeichnis, z. B. 3_Retusche_1. Diese Zwischenverzeichnisse helfen auch bei der Durchführung von Stapelverarbeitungen mit Aktionen, wie LAB-Schärfen, Filter anwenden o. Ä., da hier immer ein Quell- und ein Zielverzeichnis benötigt wird. Das in Photoshop entstandene fertige Bild wird nun in Retusche_Fertig gespeichert. Die Bilder in 9_Fertige_Bilder kann ich dann entweder mit Photoshop oder, nach einem Reimport in meinen RAW-Konverter, mit selbigen wie- Warum noch Verzeichnisstrukturen? Auf einigen Veranstaltungen schlug mir offene Kritik für mein Festhalten an Verzeichnisstrukturen entgegen. Man könne doch alle Bilder in ein Verzeichnis kopieren und die gesamte Organisation mit Sammlungen, Stichwörtern usw. durchführen. Auch Programme wie Apple Foto oder vergleichbare, die mit Mediatheken arbeiten, verzichten komplett auf eine vom User zu pflegende und damit aufwändige Verzeichnisstruktur. Mein Problem dabei ist die Abhängigkeit, in die ich mich damit begebe. In einer von mir angelegten Verzeichnisstruktur finde ich mich auch komplett ohne ein datenbankbasiertes Programm wie Lightroom, Capture One, Photos etc. zurecht. Diese erleichtern mir das Leben ungemein, und ich verwende sowohl Lightroom als auch Capture One für die Verwaltung meiner Bilder täglich. Es sollte uns aber sehr zu denken geben, wenn eine Firma wie Apple ihren Kunden ein Programm wie Aperture mit einer Voreinstellung verkauft, die Anwender alle Bilder in die vom Programm verwalteten Mediatheken verschieben und ablegen lässt, zehn Jahre später die Weiterentwicklung einfach einstellt und nun versucht, professionellen Anwendern Photos als Ersatz zu verkaufen. Deswegen nutze ich Lightroom oder Capture One gerne, werde meine Bilder aber immer in eigenen Strukturen speichern und halte das Konzept, den Inhalt meiner Festplatte in den Strukturen des Katalogs zu spiegeln, für perfekt. Natürlich verliere ich, sollten Phase One oder Adobe irgendwann die Entwicklung einstellen, auch alle meine im Katalog getroffenen Einstellungen, aber ich kann jederzeit mit einem anderen Programm auf meine Daten zugreifen. Jeder, dem seine Bilder lieb sind, sollte seine Originale nie so ablegen, dass sie nur noch von einem einzigen Programm bearbeitet werden können. Adobe und Phase One haben das schon verstanden. Apple leider nicht. Wie viele Kataloge? Wer für jedes Projekt einen eigenen Katalog anlegt, hat entweder das Katalogkonzept noch nicht verstanden oder arbeitet als Profi nach dem Fire and Forget -Prinzip. Projekt beendet, Kunde hat die Bilder ich archiviere die Bilder und den Katalog und gehe zum nächsten Projekt. Dies empfiehlt sich aber nicht für den normalen Fotografen, da er damit die Vorteile von Katalogen, wie Sammlungen, Stichworte, Suchen, schnelle Auswahlen und Fotobücher über mehrere Jahre zu erstellen, verliert. Insbesondere für Hobbyfotografen ist es der Idealfall, wenn man mit einem einzigen Katalog auskommt. In Lightroom kann man in der Regel ohne Performance-Verlust Kataloge von Bilder und mehr verwalten. Schlechte Lightroom-Performance hat meist andere Gründe als die Kataloggröße. Es gibt aber auch gute Gründe für mehrere Kataloge. Ich selber habe drei: Privat, Akt und Kommerziell. Daher ist mein Ordner Bild_ Archiv auch so aufgeteilt (siehe Grafik 1). Zu Beginn meiner Arbeit mit Lightroom im Jahr 2007 hatte ich auch nur einen Katalog. Bis zu dem Tag, an dem mich eine ältere Dame, deren Enkelin ich bei ihrer Konfirmation für unsere Gemeinde fotografiert hatte, besuchte. Ob sie mal die Bilder von Ihrer Enkelin sehen könnte? Ich sagte klar, kein Problem, holte meinen Laptop, klickte auf Lightroom, und in diesem Moment fiel mir mein letztes Projekt, ein Latex- und

57 57 Export- Presets in Capture One und Lightroom. Akt-Shooting, das ich zwei Tage vorher bearbeitet hatte, ein. Lightroom öffnet immer den letzten aktiven Ordner, und die nette alte Dame bekam ein paar interessante Bilder zu sehen. Glücklicherweise fand sie Gefallen an den Bildern, und anstatt mit Schimpf und Schande aus der Kirche verstoßen zu werden, legte ich am nächsten Tag besagte drei Kataloge an. Auch für einen Profi kann es problematisch werden, bei einem Kunden Bilder, die man für die Konkurrenz gemacht hat, versehentlich zu öffnen. Archivierungsformate Die meisten Museen, für die ich bisher gearbeitet habe, archivieren ihre Bilder dreifach. Einmal als RAW, in der Regel im DNG-Format, da dies das einzige offengelegt RAW-Format ist und damit die höchste Überlebenschance von allen RAW-Formaten hat. Die RAW-Formate der Kamerahersteller sind proprietär. Wenn ein Kamerahersteller Pleite geht, wird es keine Weiterentwicklung geben. Ich selber habe sehr schlechte Erfahrungen mit proprietären Formaten gemacht, als ich von 1998 bis 2002 für viel Geld alle meine High-End-Scans auf Kodak-Photo-CDs mit einer garantierten Haltbarkeit von 100 Jahren abgespeichert hatte. Die CDs funktionieren noch blendend, bloß gibt es kein offizielles Programm mehr, mit denen man PCD-Dateien öffnen kann. Gott sei Dank gibt es Open-Source-Programmierer, die kleine Programme geschrieben haben, mit denen die Bilder auch im Jahr 2018 noch geöffnet werden können. Ein Nachteil von DNG sei jedoch nicht verschwiegen: Wandelt man z. B. seine Canon-CR2-Dateien in DNG um, kann man sie mit dem Canon-RAW-Digital-Photo-Professional-Konverter nicht mehr öffnen. Dasselbe gilt natürlich auch für alle anderen Hersteller, wie z. B. Nikon, die eigene RAW-Konverter anbieten. Das zweite von Museen verwendete Archivformat ist 16-Bit-TIFF im ProPhotoRGB-Farbraum. So wird die höchste Qualität von in Photoshop o. ä. Programmen bearbeiteten Bildern archiviert. Hier empfiehlt es sich aber, nicht alle, sondern nur die besten Bilder in diesem Format zu speichern, da das ganze recht platzintensiv ist. Außerdem, ehrlich gefragt: Für wie viele unserer Bilder interessiert sich unsere Nachwelt? Die dritte Archivierungsform von Museen ist der Mikrofilm. Bilder werden mit ca. 12 Megapixel Auflösung auf Mikrofilm gespeichert und können auch ohne jede Elektronik mit einer einfachen Lupe angesehen werden. Das Format, das vermutlich am ehesten unsere Nachwelt erreichen wird, ist und bleibt ein guter Ausdruck. Eine digitale Datei wird von unseren Enkeln vermutlich irgendwann entsorgt, ein schön gerahmter Print auf einem guten Papier mit einem tollen Motiv kann so länger überleben und vielleicht auch noch in 100 Jahren jemandem Freude machen. FRANK WERNER und seine Firma extreme visual media sind seit über 15 Jahren in Europa und den USA in der Schulung und Beratung im Digital Imaging tätig. Seine Workshops und Beratungsleistungen finden Sie unter Auf Kundenwunsch entwickelte er vor 6 Jahren die erste PixelStation Computersysteme speziell für Fotografen und Filmer. Daraus entstand 2012 die Firma PixelComputer e. K. Hier erhalten Fotografen und Filmer Macs und PCs, fix und fertig vorkonfiguriert und kalibriert, inkl. Support und Videotutorials. Auf Wunsch auch als Komplettpaket aus einer Hand mit EIZO-Monitoren, Epson/Canon-Druckern und Farbmanagement- und Storage-Lösungen.

58 58 DIE STORY KARNEVAL, HIMMLISCH Warum der Fotograf Patrick Essex einmal den kompletten Kölner Rosenmontagszug aus der Vogelperspektive ablichtete und zu einem Bild von 450 Metern Länge montierte. Manchmal muss man einfach raus, um auf neue Gedanken zu kommen. Bei mir war es ein Kurztrip nach Hongkong, der mich auf die Idee mit dem Rosenmontagszug brachte. Ich wollte ein paar Tage ausspannen und nur für mich fotografieren. Irgendwann saß ich in einem dieser Restaurants, die in der oberen Etage eines Skyscrapers untergebracht sind, blickte aus dem Panoramafenster und sah weit unten eine chinesische Prozession vorbeiziehen. Die Höhe ebnete die dritte Dimension ein und ließ die Menschen und Schauwagen zu etwas Abstraktem werden, einem grafischen Muster. Gleichzeitig kamen mir die Karnevalsumzüge in meiner Wahlheimat in den Sinn und schon war ich gedanklich wieder in Köln und bei meinem Job. Dazu muss man wissen, dass zu meinem Geschäftsmodell ausgefallene Köln-Motive gehören, die ich ausprinte, auf MDF- oder Alu-Verbundplatten kaschiere und dann über meinen Online-Shop knipsundco, aber auch auf saisonalen Märkten und Weihnachtsmärkten, verkaufe. Der Rosenmontagszug von oben fotografiert, und zwar komplett, allerdings bereinigt vom anarchischen Durcheinander der kamelleheischenden Zuschauern und dem Müll auf der Straße und in eben jener abstrahierten, grafischen Ästhetik, wie sie sich gerade in den Straßenschluchten Hongkongs unter meinen Augen entfaltete. Das wäre ein tolles Köln-Motiv, dachte ich. Schließlich macht den Kölnern in Sachen Lokalpatriotismus niemand so schnell etwas vor, ausgefallene Motive aus der Domstadt gehen eigentlich immer. Zu Hause nahm ich über eine Freundin, die Verbindungen zur Karnevalsszene hat, Kontakt mit dem Leiter des Kölner Karnevalszugs auf, erklärte ihm mein Vorhaben und und präsentierte ihm ein Beispielbild, das ich von einer Rheinbrücke aus gemacht hatte. Er zeigte sich sofort angetan von meinem Plan, und er war der richtige Mann. Die Genehmigungen mit dem Ordnungsamt lagen innerhalb weniger Tage vor, und dank seines weitreichenden Netzwerks hatte er ziemlich bald einen Feuerwehrmann aufgetan, der einen alten Feuerwehrwagen besaß, und der bereit war, mich und meine damalige Lebenspartnerin samt Equipment in die Luft zu hieven. Rosenmontag 2012 war es soweit: Wir schwebten 20 Meter über dem Zug, in einem Korb am Ende einer Feuerwehrleiter auf Höhe der Häuserdächer, mittig über einer Hauptverkehrsader in der Nähe des Hauptbahnhofs. Mit knurrenden Mägen allerdings und ein wenig verschlafen. Das Frühstück hatten wir uns verkniffen,

59 59 Jeckes Unterfangen: Patrick Essex hat den Kölner Rosenmontagszug vollständig in einem Luft-Panoramabild von 450 Metern und 30 cm Höhe eingefangen. denn es war klar, dass wir die nächsten sechs Stunden ohne Toilette auskommen mussten. Unter uns an einem Rig, den wir am Korb der Feuerwehrleiter fixiert hatten, waren zwei Ringblitze und zwei Canon EOS 5D Mark II mit 70-mm-Objektiv montiert, als Backup-Lösung für alle Fälle. Im Korb selbst hatten wir zwei Laptops untergebracht, da wir direkt in den Rechner fotografieren wollten, um die Belichtung besser überprüfen zu können, außerdem einen Blitzgenerator mit Wattsekunden Leistung. Die potente Blitzanlage war erforderlich, weil ich alle Wagen und Teilnehmer des Zugs in einer ästhetisch homogenen Weise aufnehmen und den Einfluss des Tageslichts eliminieren wollte. Deshalb habe ich zwei Blendenstufen über das Available Light belichtet und die Blitzleistung im Tagesverlauf kontinuierlich an die sich verändernden Lichtverhältnisse angepasst. Außerdem konnte ich durch die starke Blitzleistung jenen durch harte Schatten charakterisierten, artifiziellen Look erzeugen, der mir vorschwebte, zudem Bewegungsunschärfe vermeiden und eine maximale Schärfe erzielen. Um eine möglichst hoher Auflösung zu erreichen, aber auch um perspektivische Verzeichnungen zu minimieren, haben wir jeden Flurbereinigung in Photoshop: Essex fotografierte von einer Feuerwehrleiter aus und tilgte später Zuschauer und alle störenden Bildelemente.

60 60 DIE STORY Ein Luftbild wie ein Scan: Um eine möglichst hohe Auflösung zu erreichen, nahm der Fotograf jeden Wagen überlappend in fünf einzelnen Bildern auf. Karnevalswagen überlappend in fünf einzelnen Bildern aufgenommen. Noch interessanter wurden die Einzelmotive dadurch, dass viele Zugteilnehmer von unserem Vorhaben wussten und für uns akrobatische Sondereinlagen machten. Derweil sorgte eine Freundin unten auf der Straße mit einem Besen dafür, dass nicht zu viele Bonbons auf der Straße lagen, um die späteren Retusche-Arbeiten nicht unnötig zu erschweren. Alles in allem haben wir Bilder geschossen, und am Ende lief alles nach Plan. Bis auf zwei Tatsachen: Erstens fiel irgendwann der Blitz aus, und bis wir ihn wieder am Start hatten, waren zwei Wagen unwiederbringlich unter uns hergezogen. Und zweitens streikte nach dem Ende des Zugs der Hebemechanismus der Leiter, weshalb wir eine weitere Stunde oben ausharren mussten. Die eigentliche Herkulesaufgabe stand uns noch bevor. Wir mussten jeden Wagen und jeden einzelnen der rund Zugteilnehmer in Photoshop ausschneiden und später an der richtigen Position wieder ins Bild hineinretuschieren und zwar auf einer Straße, die ich separat fotografiert hatte, um einen idealtypischen, einheitlichen Untergrund zu haben. Darüber hinaus mussten wir einzelne Menschen, die wegen der überlappenden Aufnahmen doppelt im Bild Um den artifiziellen Look zu verstärken und eine maximale Schärfe zu erreichen, nutzte der Fotograf einen Blitzgenerator mit Ws Leistung.

61 61 waren, wegstempeln, die Bilder im Rechner perspektivisch korrigieren. Die ersten zwei Monate haben wir von morgens bis spät abends gemeinsam mit einem Praktikanten an der Postproduktion gesessen, danach nur noch ein paar Stunden pro Tag, allerdings jeden Tag, ein knappes Jahr lang. Auch das Ablichten der Straße erwies sich als aufwändiger als erwartet. Irgendwann fand ich in einem Gewerbegebiet am Rande Kölns eine frisch asphaltierte Straße, die den erhofften homogenen Charakter aufwies. Das Klonen eines kleinen Straßenausschnitts verbot sich trotzdem kleine Unregelmäßigkeiten wären damit immer wieder aufgetaucht. Also montierte ich meine Kamera an einer langen Stange und fotografierte ein paar Hundert Meter des Asphalts von senkrecht oben, verlängerte diese im Rechner, montierte die einzelnen Figuren hinein und fügte am Ende die gesamte Zugstrecke zusammen. Sicher, der Aufwand war immens, aber das Ergebnis war genau so wie erhofft: grafisch abstrahiert, fast wie ein Scan aus der Vogelperspektive. Gleichzeitig war die Auflösung hoch genug, damit man beim Hineinzoomen in das Bild die Gesichter der Menschen und einzelne Bonbons erkennen konnte. Die finale Länge des Werks betrug 450 Meter, bei einer Höhe von 30 cm. Das Kölnische Stadtmuseum kaufte davon 30 Meter an und stellte sie aus. Darüber hinaus habe ich die Karnevalsvereine angeschrieben, die zum Teil in kompletter Mannstärke in mein Studio kamen und ihren Bildausschnitt als kaschierte Prints bei mir bestellt haben. Später kam die Editionsgalerie Lumas auf mich zu und hat ein paar der Bildausschnitte zwei Jahre lang im Programm geführt. Insgesamt hat sich die Aktion am Ende auch finanziell gerechnet. Darüber hinaus ist ein guter PR-Effekt entstanden, der zu vielen weiteren Jobs geführt hat. Heute vertreibe ich die Bilder in zwei Editionen: Als 60 x 4 cm kleine Prints, die ich als gelernter Schreiner selbst auf auf MDF-Platten aufziehe, sowie als 1,20 x 12 cm große, matt laminierte Prints auf Aludibond. Die Bilder verkaufen sich bis heute ziemlich gut, gerade in diesem Jahr auf dem Weihnachtsmarkt waren die Verkäufe wieder super. Ich bin froh, dass ich diese leicht größenwahnsinnige Unternehmung umgesetzt habe noch mal machen würde ich es aber wohl nicht. PATRICK ESSEX, Jahrgang 1971, wuchs in Fulda auf, arbeitete als Kneipenwirt, Schreiner, Verleger und Bühnenbauer, ehe er sein Fotostudio in Köln mit Schwerpunkt auf Künstler- und Businessportraits eröffnete. Seine freien, oft von Lokalkolorit und einem lakonisch-witzigen Blick bestimmten Motive vermarktet er über seine Foto-Edition knipsundco als kaschierte Prints.

62 62 PRAXIS ANALOGE SCHÄTZE DIGITALISIEREN Riesige Mengen Dias, Negative, Schmalfilme und Videos schlummern in Kisten und Kästen und warten darauf, wieder ans Licht gebracht zu werden. Ein Unternehmen aus Osnabrück hat sich zum Marktführer bei der Digitalisierung analoger Vorlagen aufgeschwungen. Wir haben uns den Betrieb und sein Angebot angeschaut. Links: Die Bildbearbeitungssoftware für die Digitalisierung ist eine Eigenentwicklung. Hier ist das Frontend zu sehen; es zeigt, wie sich ein Digitalisierungsauftrag nach dem Capturing darstellt. Rechts: Das Ausgangsmaterial gerahmte Dias werden stapel- und magazinweise digital reproduziert. Wir treffen uns mit den Gründern der F&G digitalspezialist GmbH, Hans Frömbling und Dr. Hans-H. Graen, am Produktionsstandort in Osnabrück. Im Jahr 2007 gründeten die beiden die Firma, die unter dem Warenzeichen digitalspezialist ( shop) auftritt, als Antwort auf die stark wachsende Digitalisierung in den Bereichen Foto, Video und Film und den zugleich großen Mangel an Dienstleistern für die Konvertierung vorhandenen analogen Materials in neue, zeitgemäße und zukunftssichere Formate. Gleich in der Anfangsphase der Gründung hatten die beiden Gründer Glück: Ein großer Kaffeeröster, der seine Produktpalette schon einige Zeit um kaffeeferne Dinge und Dienstleistungen erweitert hatte, wurde zum Vermarktungspartner. Plötzlich entstand ein sehr hohes Auftragsvolumen, und die Anforderungen an die Technik stiegen rasant an. Heute arbeitet digitalspezialist immer noch mit diesem Partner zusammen. Hinzu gekommen sind weitere Handelspartner. Das Kerngeschäft ist aber die Vermarktung des Angebots über die eigene Internetseite. Rund 98 Prozent aller analogen Foto- und Filmmaterialien können in dem Digitallabor verarbeitet werden. Die Philosophie Bei den Amateurfotografen und -filmern geht es um kostbare Erinnerungen. Bei den professionellen Fotografen und Filmern um geschäftliche Erwägungen. Um beide Gruppen kümmert man sich bei digitalspezialist. Es geht um die Bewahrung, Sicherung und Nutzbarmachung von analogem Bild- und Filmmaterial. Und das mit modernster professioneller Technik, umfassendem, persönlichem Service und einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Weitere Attribute der Firmenphilosophie sind Diskretion, Datensicherheit und kurze Lieferzeiten. Links: Die Firmengründer der F&G Digitalspezialist GmbH: Hans Frömbling (links) und Dr. Hans-H. Graen (rechts). Rechts: Produktion hinter Glas im Bereich rechts werden Fotos, links Filme und Videos digitalisiert.

63 63 Albumvorlage und digitale Kopie eines analogen Fotoalbums inklusive Cover und eingeklebten Erinnerungsstücken. Der persönliche Kundenservice steht für Dr. Hans-H. Graen dabei an einer zentralen Stelle. Zu jedem Zeitpunkt der Produktion kommunizieren die Mitarbeiter mit den Auftraggebern, per Mail oder Telefon, wenn es Fragen gibt. Der Kunde erhält eine kompetente Dienstleistung, die auf seine Bedürfnisse zugeschnitten ist. Wir wollen alte Schätze heben und sie besonders den Profis für eine zeitgerechte Vermarktung zur Verfügung stellen. Und das ohne eigenen Hardwareeinsatz, formuliert es der Firmengründer Dr. Graen. Das Angebot Aus organisatorischen Gründen unterscheidet sich das Angebot, welches Kunden über die Handelspartner erhalten, von dem welches über die eigene Internetseite möglich ist. Grundsätzlich sind über das Angebot auf der Webpage, nach eigener Aussage von Dr. Graen Digitalisierungen von etwa 98 Prozenz aller analoger Foto- und Fiilmmaterialien möglich. Das Dienstleistungsportfolio ist somit riesig. Auf der hauseigenen Internetseite wird der interessierte Kunde aber sehr gut durch den Bestellungsprozess geführt. Als Beispiel sei hier einmal die Digitalisierung von analogem Diamaterial beschrieben. Nach der Wahl des Formates, wir entscheiden uns für das Kleinbild, müssen wir uns eine von vier Qualitäten aussuchen: Eco, Premium, Archiv und Profi. Die Unterscheidungen der Angebote liegen in der Auflösung, im Speicherformat, im Speichermedium, in der Zahl der Dateien pro Speichermedium, in der Archivierung und in der automatischen Ausrichtung. Für den Profifotografen kommen hier die Qualitäten Premium und Profi infrage. Je nach weiterer Verwendung kann ein JPEG mit einer Auflösung von dpi für das Kleinbildformat durchaus ausreichen. Für eine ganz besonders hochwertige Weiterverarbeitung muss es dann aber sicher das TIFF mit dpi sein. Preislich ist der Unterschied nicht so riesig. Beim Premium liegt man zwischen 0,18 und 0,29 Euro, beim Profi zwischen 0,28 und 0,39 Euro pro Dia. Aber Vorsicht: Der Unterschied in der entstehenden Datenmenge ist sehr wohl riesig und bestimmt über die Menge und die Art der Datenträger deutlich den Endpreis. Die Bestellung kann ab hier noch weitergehen. Es gibt zahlreiche Zusatzleistungen und -produkte. Dazu muss gesagt werden, dass man bei digitalspezialist davon ausgeht, dass Diamaterial in gängigen Magazinen, wie sie in den meisten Diaprojektoren verwendet werden, geliefert wird. Ist das der Fall, sorgt der Dienstleister dafür, dass die Dias genauso wieder in den Magazinen beim Kunden ankommen, wie sie geliefert wurden. Die digitalen Dateien folgen dann auch der Magazinstruktur, und die Reihenfolge wird exakt eingehalten. Wer sich also ein wenig Zeit bei der Planung nimmt, hat hinterher weniger Mühe mit der Organisation seiner Daten. Alles was darüber hinausgeht, ist eine zusätzliche Sortierungsleistung. Natürlich können auch eine besondere Feuchtreinigung, individuelle Dateinamen, eine Neurahmung und vieles mehr dazu gebucht werden, ganz nach den eigenen Wünschen. Und wer keine eigenen Diamagazine hat, kann sich welche ausleihen. Das Gleiche gilt übrigens auch für gerahmte Mittelformatdias. Ebenso ist die Digitalisierung von alten Glas-Dias oder -Negativen kein Problem. Die Technik Bei der eingesetzten Hard- und Software lassen sich die digitalspezialisten nicht in die Karten schauen. Nur so viel: Das Diamaterial wird mit hochwertigen optischen Komponenten direkt in Diaprojektoren abgetastet. Die in diesem Workflow eingesetzten Programme für Anlagensteuerung und Bildoptimierung sind zu einem großen Teil Eigenentwicklungen. AM BESTEN TESTEN Bei der Digitalisierung von Film- und Videomaterial sieht das anders aus. Hier laufen in der Produktionsstraße teilweise museumsreife Abspielgeräte, um zum Beispiel Formate wie Video oder Betacam abzuspielen und in die schöne neue Digitalwelt zu transferieren. Und 8-mm- bzw. 16-mm-Film wird an Projektoren mit professionellen, individualisierten Abtastkameras verarbeitet. An jeder Video- und Filmstation läuft ein Studiomonitor zur Kondigit! Leser, die sich von der Leistungsfähigkeit der Digitalspezialisten überzeugen möchten, können dies ohne Risiko tun: Schreiben Sie bis zum eine Mail an mit dem Betreff Digitalspezialist testen. Unter den Einsendern verlosen wir zehn Gutscheine für die Digitalisierung von je 50 Dias (KB, MF) in Profiqualität.

64 64 PRAXIS Analoge Kleinbilddiavorlagen werden bei digitalspezialist mit High-End-Digitalkameras hochauflösend digitalisiert. Die Reisefotos aus Südamerika entstanden Ausgangsmaterial sind gerahmte Kleinbilddias (Fujichrome 100 und Kodakchrome 200). Urheberrechte bei digitalspezialist. trolle mit Underscan- und Kalibrierfunktion. Darauf flimmern dann Bienenkorbfrisuren und 60er-Jahre-Autos vorbei. Beim analogen Film datieren die Vorlagen bis ins 19. Jahrhundert zurück. Der Workflow Viel Wert legt man bei digitalspezialist darauf, dass der gesamte Workflow vom TÜV Rheinland zertifiziert ist. Das bedeutet, dass alle Arbeitsabläufe erprobt, dokumentiert, standardisiert und wiederholbar sind. Weiter gehört eine ständige Qualitätskontrolle und eine nachvollziehbare Weiterentwicklung der Abläufe dazu. Einmal im Jahr werden diese Voraussetzungen vom TÜV neu kontrolliert. Nach der Bestellung über das Internet erhält der Kunde zunächst eine Bestellbestätigung, die er ausdruckt und dem Paket mit den Dias oder dem Film oder dem Video beilegt. Angekommen beim Dienstleister, wird die Bestellung registriert und der Kunde bekommt per eine Eingangsbestätigung. Diese enge Kommunikation mit dem Kunden zieht sich über den gesamten Workflow hin. Als Nächstes wird das Material gesichtet. Dieses Screening sorgt einerseits dafür, dass der Kunde sein Material genauso wiederbekommt, wie er es versendet hat, andererseits wird kontrolliert, ob die Sendung mit der bestellten Leistung übereinstimmt und ob es Probleme mit der Qualität gibt. Sollte fraglich werden, ob zum Beispiel die Dias nicht mehr digitalisiert werden können, weil sie stark verdreckt, verschimmelt oder beschädigt sind, tritt der Sachbearbeiter in den Kontakt mit dem Kunden, meist per Telefon. Im Beratungsgespräch wird dann geklärt, ob eine intensivere Reinigung die Dias retten kann und ob sich der Aufwand wirtschaftlich überhaupt lohnt. In einem normalen Verlauf folgt nach dem Screening eine einfache Reinigung per Luftdruck, und alle Dias werden auf Seitenrichtig- keit und Orientierung kontrolliert. Für den Digitalisierungsprozess müssen alle Dias im Querformat im Magazin angeordnet sein. Es folgt die eigentliche Digitalisierung, hier Capturing genannt. Die technischen Einzelheiten des Vorgangs sind, wie beschrieben, ein Betriebsgeheimnis. An das Capturing ist eine mehrstufige Bildoptimierung angeschlossen. Die selbst programmierte Software optimiert im ersten Schritt automatisch. Für Prozent aller Vorgänge ist das mehr als ausreichend, was Schärfe, Kontrast, Dichteumfang und Farbechtheit angeht. Trotzdem schließt sich eine visuelle Prüfung in der zweiten Stufe an. Fallen bei dieser Stufe noch Mängel auf, kann sich eine dritte Stufe, die manuelle Optimierung, anschließen. Diese manuelle Optimierung ist übrigens auch extra zubuchbar. Übrigens können Profis die Optimierung des Dienstleisters ausschließen, wenn sie ihre Daten von Grund auf selbst bearbeiten möchten. Abschließend wird das Material auf dem Speichermedium der Wahl gesichert. Ab dann bleibt es noch ca. 6 Wochen auf den Servern von digitalspezialist zur Sicherheit liegen. Während des gesamten Prozesses reist die Bestellbestätigung stets mit, alle Schritte werden dokumentiert und sind so jederzeit nachvollziehbar. Auch die zusätzlich gebuchten Sonderleistungen und Zusatzprodukte sind darauf vermerkt, für das Material können also in jeder Stufe weitere Arbeitsschritte nötig werden. Auf jeden Fall sendet digitalspezialist die Originale zusammen mit den digitalen Daten nach der Abarbeitung des Auftrags auf den Weg zurück zum Kunden, per DHL mit Tracking. Das Ganze dauert in der Regel 5 bis 7 Werktage. Auf Wunsch ist eine Expressbearbeitung in 24 oder 72 Stunden möglich.

65 65 Und noch ein Tipp: Um die Qualität richtig einschätzen zu können, bietet digitalspezialist ein sogenanntes Probeangebot an. Das ist besonders für Profis interessant, die genau wissen müssen, ob die Premium- oder die Profi-Variante die richtige Wahl ist. Bis zu zehn Dias werden kostenfrei bearbeitet. Dieser ganze Aufwand macht sich bezahlt. Die Reklamationsrate geht nach Aussage beider Firmengründer gegen null. Fotoalben und Datenrettung Eins der neueren Produkte bei digitalspezialist ist die Verarbeitung von Fotoalben. Dabei werden nicht nur die einzelnen Bilder, sondern das gesamte Album in seinem Zusammenhang mit Umschlag, Einlageblättern und Erinnerungsstücken digitalisiert. Das Endergebnis ist eine fast hundertprozentige Kopie, die entweder im Digitaldruck oder als Echtfotobuch mit Hardcover gebunden in der Originalgröße oder in einem anderen Format daherkommt. digitalspezialist hat auch dafür zusammen mit einem Hersteller für Spezialscanner ein eigenes Verfahren entwickelt. Besonders eindrucksvoll ist die Wiedergabe von Erinnerungsstücken, die eine Tiefe haben, wie Muscheln, Steine, Schleifen etc. Sie erscheinen durchweg scharf und dreidimensional. Also auch hier werden alte Schätze in die neuesten Zeiten gehievt. Die meisten analogen Foto-, Film- und Videomaterialien können in Osnabrück digitalisiert werden. Und noch eine Dienstleistung erweitert das ohnehin schon große Angebot und erweist sich als stark wachsendes Segment: die Datenrettung. Ganz natürlich hat sich diese Sparte durch die Arbeit mit analogem Material und digitalen Daten ergeben. Hier sind ganz besonders die Profis angesprochen, die viel Geld verlieren können, wenn das Speichermedium einmal die Arbeit eines Tages oder mehr nicht herausrücken will. Alle möglichen Datenträger, also HDD-, SSD- und NAS-Festplatten, USB-Sticks, Speicherkarten und auch Smartphones werden bearbeitet. Dazu hat sich digitalspezialist einen zusätzlichen Produktionsstandort zugelegt. In diesem befindet sich auch ein Reinraum, in dem zum Beispiel die Festplatten auseinandergenommen werden. Mit Spender-Festplatten können dann mechanisch defekte Teile ausgetauscht und wieder gangbar gemacht werden. Die Rückholrate ist insgesamt sehr hoch. Auch interessant für Profis ist, dass nach einer gründlichen Überprüfung des eingegangenen Datenträgers ein Fixpreis ausgemacht wird. Es entstehen also keine versteckten oder unangekündigten Nebenkosten. Wichtig für eine vernünftige Kostenkalkulation. Das breite Angebot der Analog-Digital-Wandlungsspezialisten aus Osnabrück überzeugt Amateure und Profis gleichermaßen Aufträge verarbeitet das Unternehmen pro Jahr. Es ist damit Marktführer in Deutschland und wird regelmäßig mit Innovations- und Zufriedenheitspreisen ausgezeichnet. Im Januar 2018 erhielt digitalspezialist zum dritten Mal in Folge die Auszeichnung als Top-Dienstleister von einem renommierten Online-Bewertungsportal, welches sich auf das Feedback von fast Kunden stützt. TECHNISCHE DATEN IM VERGLEICH Angebot/Leistung ECO PREMIUM ARCHIV PROFI Kleinbild-Dias Auflösung dpi dpi dpi dpi Farbtiefe 8 Bit pro Kanal 8 Bit pro Kanal 8 Bit pro Kanal 16 Bit pro Kanal Farbraum srgb srgb srgb srgb Dateiformat JPEG JPEG JPEG TIFF Automatische Bildoptimierung Langzeitarchivierung Ausrichtung Speichermedien zur Wahl DVD, Festplatte, DVD, Festplatte, Archiv-DVD Festplatte, USB-Stick USB-Stick USB-Stick Einhaltung der Reihenfolge wie geliefert mechanische Reinigung mehrstufige Bildoptimierung Staub- und Kratzerentfernung Sortierung wird in Dateistruktur übernommen Weitere Formate Mittelformat, Großformat, Sonderformate Mittelformat, Großformat, Sonderformate Mittelformat, Großformat, Sonderformate Grundpreis/Stück bis 249 Dias 0,19 /Stück 0,29 /Stück 0,35 /Stück 0,39 /Stück

66 66 KNOW-HOW SZENEN WIE IM FILM Nicht nur der Film, auch die Fotografie kann Geschichten erzählen, und wenn man sich einiger gestalterischer Kniffe bedient, werden diese noch glaubhafter und eindrücklicher. Von Tilo Gockel Was plant das coole, schöne Mädchen, und welche Rolle spielt das Springmesser? Spannend! ( Tilo Gockel, Modell: Juli Grace) Der Kameramann beim Film kann schwenken, zoomen, pannen und über die Zeitgerade auch eine Handlung erzählen. Fotos sind hingegen Ausschnitte aus dem Raum und Momentaufnahmen aus der Zeit. Sie haben es daher schwerer als Filme, bei uns Emotionen zu wecken. Das Storytelling also der Ansatz, auch mit Standbildern Geschichten zu erzählen ist ein aktueller Trend in der Fotografie. Was ist gemeint? Wenn man sich mit der szenischen Fotografie auseinandersetzt, fällt auf, dass der Sprachgebrauch noch nicht wirklich gefestigt ist. Wikipedia spricht von konkreten Bildideen, Sets und Schauspielern und beschreibt die szenische Fotografie als Film im Standbildformat oder als Standbildserie und nennt als Vertreter der Richtung Matthias Leupold, James Higginson und Jeff Wall 1). Ein direktes Äquivalent scheint es im Englischen nicht zu geben, und so nennt zum Beispiel Jeff Wall seine Kunst Cinematography oder Near Documentary 2. Ein weiterer Begriff, der häufig im Umfeld der szenischen Fotografie auftaucht, ist das Film Still 3 4. Film Stills, auch Production Stills oder Publicity Stills genannt, dienen in der ursprünglichen Form der Vermarktung eines Kinofilms. Sie werden entgegen ihrem Namen nicht direkt dem Film entnommen, sondern von hierfür eingestellten Fotografen während der Dreharbeiten als gestelltes Bild eingefangen. Sie entstehen in den Pausen am Set oder in einem kleinen Studiobereich beim Set. Und Untitled Film Stills heißt auch eine bekannte Fotoserie Cindy Shermans aus den 70er-Jahren 5. Hier hat Sherman den Look des Film Noir der 50er-Jahre, des B-Films und des Arthouse-Films gekonnt nachgeahmt und persifliert. Die Fotos zeigen eine gewisse künstlerische Über höhung. Die Dynamik und Lebendigkeit der Film Stills reizt auch Portrait- und Fashion-Fotografen. Wenn man von Shermans bewusster Überzeichnung absieht, wirken beispielsweise die Fotos aus Lindberghs Walking-Strecke ganz ähnlich wie Shermans Untitled Film Stills 6. Wie fotografiert man szenisch? Nach der umfangreichen Erklärung zur Begriffswelt wissen Sie vielleicht noch weniger als am Anfang, was denn nun mit szenischer Fotografie gemeint ist. In unseren Augen wirken szenisch fotografierte Bilder so, als ob sie einem Kinofilm entnommen wurden. Wenn in der

67 67 Shermans Untitled Film Stills versus Walking von Lindbergh: Trotz Shermans bewusster Überzeichnung fällt die Ähnlichkeit der Stile auf. Vorstellung des Betrachters ein Vorher und Nachher, ein Links und Rechts zum Bild entstehen, wenn also wie im Kino eine Szene sowie eine Handlung oder Story entstehen, dann ist es für uns szenische Fotografie (zu Storytelling im Film siehe auch die Infobox und 7 8). Die Motive sind stets Menschen in spannenden Situationen, weswegen es auch für Portrait- und Fashion-Fotografen naheliegt, den Stil für besonders lebendige und authentisch wirkende Portraits zu nutzen. Ein guter Ausgangspunkt ist wie so oft das Moodboard 10. EXKURS: VISUAL STORYTELLING Wer sich mit der szenischen Fotografie beschäftigt, landet schnell auch beim Buzzword 2017, beim Visual Storytelling bei Bildern oder Filmen, die Geschichten erzählen. Was früher den Filmregisseuren vorbehalten war, beschäftigt mittlerweile auch Werber, Hochzeits- und Portrait-Fotografen. Dabei sind die Techniken, eindringliche Storys zu erzählen, bekannt. So kann man durch passende Besetzung und Sets, durch die Beleuchtung, durch Einstellungen wie Totale, Halbtotale und Close-up, durch Bewegung, Überblenden, Schnitt, Farben, Kontraste und Musik gekonnt eingesetzt Geschichten eben besonders eindringlich, spannend und emotional berührend erzählen. 8 9 Komplexes Visual Storytelling auch im Standbild? Schwierig, aber nicht unmöglich, wie der Schweizer Künstler John Flury beweist. Er setzt auf eine Handlung anstatt einer statischen Pose, auf filmisches Licht und auf komplexe, überbordende Szenen (Bildtitel: Seamstress Of Her Own Destiny, Bildautor: John Flury, obsoquasi.ch). Fahrten, Schnitt, Überblendungen und Ton sind für den Still-Fotografen nicht verfügbar, aber einige der dramaturgischen Techniken sind auch fürs Einzelbild möglich. Auch kann der Fotograf mit Bildsequenzen arbeiten oder besonders komplexe Einzelbilder gestalten, die in einem Einzelbild unterschiedliche Sets und Handlungen zeigen.

68 68 KNOW-HOW Abschließend noch als kleiner Leckerbissen: ein Film Still, tatsächlich als Still einem Film entnommen! (Corinne Bahia in Something Is Right by Real Life Fiction Official Music Video, Thomas Kruesselmann 14. Es nützt nicht nur für das Bewegtbild, sondern auch für das Still, eine gemeinsame visuelle Welt in den Köpfen der Kreativen entstehen zu lassen. Dabei soll das Moodboard keine fertige Bildidee vermitteln, sondern sich auf die Farbwelt, die Location, die Kleidung, die Requisiten und auf die Gefühlswelt beschränken. Perfektionisten wie Felix Rachor schreiben zusätzlich ein kurzes Drehbuch, um eben jenes Vorher und Nachher der Szene zu erklären und plausibel werden lassen. Vor Ort beim Shoot taugen die klassischen, statischen Posen eher weniger. Den gesuchten, authentischen Stil erzielt man am einfachsten während einer Bewegung, einer Handlung. Oft wird weitwinklig und im Querformat gearbeitet, um Nähe zu vermitteln und um viel Umfeld einzufangen. Wer dazu noch offenblendig fotografiert, ist jetzt schon recht nah am Kino-Look. In der Nachbearbeitung steht dann eine knackige Schwarzweiß-Umwandlung oder ein Color-Grading in bekannten Kinokontrastfar- ben wie Teal & Orange an Beides kann nochmals helfen, den Bildergebnissen den begehrten lebendigen, szenischen Look der Kinofilme mitzugeben. Fazit Ob man die geschilderte Richtung szenisch nennt und ob man mit Begriffen wie Cinematography, Story Telling und Film Stills jongliert, das sind akademische Fragen. Es gibt auch andere Wege zu diesem besonders natürlichen, authentischen Bildstil. So nähert sich Peter Lindbergh bei manchen Fotostrecken tatsächlich eher der Street Photography als dem Kino und es funktioniert wunderbar! 13 Über bleiben als gemeinsamer Nenner die Natürlichkeit und die emotionale Nähe. Bei Bildern, die das transportieren, verweilt der Betrachter gerne länger als bei hochgeshoppter Hochglanzwerbung. Linkliste Alle Links zu diesem Beitrag finden Sie komfortabel zum Anklicken unter Wikipedia Szenische Fotografie: de.wikipedia.org/wiki/szenische_fotografie 2 Jeff Wall in der Tate-Galerie Resources and Biography: 3 Wikipedia (engl.) Film Still: en.wikipedia.org/wiki/film_still 4 Walter Moser, Klaus Albrecht Schröder (Hrsg.): Albertina Film-Stills. Kehrer-Verlag, Heidelberg, Cindy Sherman Kunstprojekt Untitled Film Stills ( ): kurzlink.de/ Peter Lindbergh Bildserie Walking With Lindbergh. Italian Vogue: youtu.be/pxua-qdcvti 7 Michaela Krützen: Dramaturgie des Films wie Hollywood erzählt (3. Auflage). Fischer-Verlag, Frankfurt, Thomas Strauch, Casten Engelke: Filme machen. Verlag UTB, John Flury: Visuelles Storytelling I III, dreiteiliger Artikel auf RawExchange. Am einfachsten zu finden über Google: rawexchange visuelles storytelling. 10 Was ist ein Moodboard? Erklärung: de.wikipedia.org/wiki/moodboard Beispiele: Suchbegriff Moodboard 11 Schwarzweiß en Vogue. digit!, Coole Looks mit Lookup-Tables. Dreiteilige Artikelserie. digit!, bis Peter Lindbergh über Street Photography Woman on Street: youtu.be/5npo7vba3i8 14 Thomas Kruesselmann Portfolios zu Fotografie und Film:

69 69 KNOW-HOW UND INSPIRATION FÜR PROFESSIONELLE BILDERMACHER! Fundiertes Hintergrundwissen über die neuesten Imaging- Technologien! Detaillierte Anwendungsberichte, Praxistests, Marktübersichten und Workshops! Erfolgreiches Profi-Know-how Interviews, Storys und Portfolios aus der Profi-Welt Nutzen Sie die Abo-Vorteile! Sie erhalten die kommende digit! Ausgabe gratis! 1 HEFT GRATIS!! Sie zahlen nur 34,80 EUR (statt 39,00 EUR am Kiosk) für sechs digit! Ausgaben im Jahr! Mit einem digit! Abo sind Sie immer bestens über die aktuellen Imaging-Technologien informiert DAS PROFI-MAGAZIN FÜR DIGITALE BILDER Fordern Sie noch heute Ihr digit! Gratisheft an! Dieses und weitere attraktive Abo-Angebote finden Sie unter Verlag: rough concept, Agentur und Verlag GmbH, Hirschbergstr. 32, Köln, HRB 73975, Köln

70 70 INSIDE SACHA LEYENDECKER Tilo Gockel beim Daylight Workshop mit Sacha Leyendecker. Stilvolle, erotische Portraits nur mit Tageslicht? Möglich ist das, aber Modell, Styling, Make-up, Licht, Umgebung, Props, Tageszeit, Ort und Winkel müssen stimmen (Modell: Miri Be). Sacha Leyendecker hat sich als Fotoquereinsteiger in kürzester Zeit einen Namen gemacht und wird für seinen frischen, natürlichen und ungemein ästhetischen Stil gelobt. Neben seinem fotografischen Können ist bei ihm auch das zunehmend populäre Geschäftsmodell interessant, das auf der Weiterbildung anderer Fotografen in Form von Workshops und Coachings fußt. Der Workshop Um Sachas fotografischen Stil und seinen Coaching-Ansatz näher kennenzulernen, habe ich für digit! den Workshop Crazy, sexy, cool! in Köln besucht. Als Modell für diesen Fünfer-Workshop hat Sacha Miriam Bettermann gewählt. Mit von der Partie war auch Sachas Frau Monika, die sich im Studio um Styling, Hair und Make-up kümmert. Der Ort der Veranstaltung war das neue Tageslichtstudio in Köln, das direkt über dem bekannten Loft Studio Cologne liegt. Im Studio liefern große, hohe Fenster sowohl von Süden als auch von Osten weiches oder auch hartes Tageslicht, und das Holz-Leder-Ambiente sorgt für eine angenehme, warme Grundstimmung. Sacha hat uns vor dem praktischen Hauptteil eine kurze, aber fundierte Einführung zum Thema Licht gegeben, bei der man auch seine Ausbildung bei Oliver Rausch heraushören konnte (Lese- Links: Im neuen Tageslichtstudio über dem Loft Studio Cologne bestimmen große helle Fenster die offene, luftige Lichtstimmung. Holz und Leder sorgen für eine warme Optik. Rechts: Man at Work in Sacha Leyendeckers Workshops sind die Teilnehmer selbst für die Set-ups verantwortlich.

71 WORKSHOP 71 Kein Workshop zum Ausspannen Sacha verlangt den Teilnehmern einiges ab, sowohl körperlich als auch an Kreativleistung. Auf dem Tisch, testbereit: Tamron- und Fuji-Komponenten in Hülle und Fülle. tipp: Gestalten mit Licht und Schatten, App-Tipp: Sunscout ). Dann ging es mit vier Aufgaben oder Moods in die Praxis. Jeder Teilnehmer hatte für jede Aufgabe rund 15 Minuten Zeit. Knackig, denn in dieser Zeit sollten wir das Studio umbauen, eine stimmige Szene entwerfen, zusammen mit dem Modell Sujet und Posing überlegen und natürlich auch ein paar schöne Fotos schießen. Jeder Teilnehmer gestaltet eine eigene, neue Szene das bedeutet viel Couchgeschiebe und Geräume und fordert den Schülern auch einiges an Kreativleistung ab. Der Ansatz bringt aber auch Leben und Spaß ins Team. Dann Bildsichtung und Bildbesprechung one on one. Sacha urteilt freundlich und konstruktiv, aber auch immer grundehrlich. Wer auf Streicheleinheiten fürs Ego aus ist, der sollte einen anderen Workshop buchen. In den Pausen gab es auch die Gelegenheit, Sacha zu Details zur Bildbearbeitung oder zur Kommunikation mit den Modellen zu löchern. Die Ergebnisse Die Bildergebnisse waren dank der profunden Anleitung durch die Bank sehr gut. Alle Teilnehmer waren erstaunt, was allein mit dem natürlichen Licht vor Ort möglich ist. In den Bildern sehen Sie das Studio, ein paar Making-ofs und einige Ergebnisse zu den Moods Posh Girl, Rotzig, rockig, wild, Düster und edel oder Es ist Sonntag nachmittags ein Mädchen chillt auf der Couch. Fazit Wer ein Model-Sharing zum geruhsamen Mitknipsen sucht, ist hier falsch. Wer sich dagegen für die professionelle People-Fotografie bei Tageslicht interessiert, wer selbst hands on tätig werden will und seine eigenen Bilder nach Hause nehmen möchte und wen ein dezenter, erotischer Grundtenor im Workshop eher freut statt stört, dem sei ein Kursbesuch wärmstens ans Herz gelegt. Wenn Sie weitere Einblicke bekommen möchten, schauen Sie auch einmal Sachas Leyendeckers Online-Workshop bei Krolop & Gerst an ( tiny.cc/6i8zoy). LESSONS LEARNED FÜR FOTOGRAFEN Sachas minimalistischer Ansatz funktioniert die Bilder sprechen für sich. Aber auch wenn die technischen Grundlagen zum Verhalten des Lichts schnell erklärt sind, bedarf es eines guten Auges, Erfahrung und Mut zum Ausprobieren, um das Licht perfekt nutzen zu können. Wer aus dem Workshop kommt, hat aber mindestens gelernt, wie wichtig das Licht on Location ist ( Light comes first ), wie Bildaufbau und Bildschnitt funktionieren ( Framing ) und wie die Model-Kommunikation ablaufen kann. Was die Bilder dann noch natürlicher wirken lässt, ist der beschriebene, szenische Ansatz über Moods : Location, Make-up, Requisiten, Mimik und Bewegung spielen hierbei zusammen und eröffnen eine neue, erotisch-knisternde visuelle Welt weit über Autokalender-Niveau. Die Nachbearbeitung spielt dann nur noch eine untergeordnete Rolle. Die gezeigten Bildbeispiele haben wir mit wenig Aufwand entwickelt und hierbei weder eine aufwändige Retusche noch ein Color-Grading angewandt. Die Belichtung war manuell auf der Basis der Lichtwaage im Okular eingestellt, der Weißabgleich stand auf Automatik. Light comes first...! Sacha Leyendecker im Interview Sacha, wie bist du als Quereinsteiger in die Fotografie zu deinem Sujet der stilvollen Erotikfotografie gekommen? Sacha Leyendecker: Das kann ich so genau gar nicht sagen. Vor allem ist sicherlich meine fotografische Leidenschaft dafür verantwortlich, schöne Frauen sinnlich-erotisch zu inszenieren. Zumindest sind andere Fotografen so auf mich aufmerksam geworden. Die Konzentration darauf ging aber wohl mit der Fokussierung auf den Coaching-Sektor Hand in Hand. Als ich begonnen habe, Workshops zu geben, waren hochwertige Angebote in diesem Segment Mangelware. Es war schlicht eine logische Entscheidung, mich in diesem Bereich der Fotografie zu positionieren. Deine Workshops und Coachings sind für die Kunden relativ kostenintensiv, aber dennoch bist du ausgebucht. Was machst du anders als andere? Wie erklärst du deinen Erfolg?

72 72 WORKSHOP Rahmen eines kommerziellen Workshops oft bessere Locations organisieren kann als bei freien Arbeiten. Während uns die Hersteller glauben machen wollen, dass man nur mit teuren Produkten schönes Licht erzielt, verwendest du fast ausschließlich Tageslicht, meist sogar ohne Reflektoren oder Diffusoren. Warum? SL: Ganz unrecht haben die Hersteller nicht. Hochwertige Produkte steigern auch die Qualität des Lichts. Das qualitativ hochwertigste Licht ist aber Tageslicht. Fotografen geben Tausende von Euros aus, nur um Tageslicht simulieren zu können. Dabei ist natürliches Licht kostenlos, nur leider zeitlich begrenzt und unberechenbar. Bei teuren Produktionen mit großen Teams kannst du dich leider nicht auf natürliches Licht verlassen. Hier haben kostspielige Produkte ihre volle Berechtigung, um zum gewünschten Ergebnis zu kommen. Ich selbst kann meine Fotografie an die aktuellen Lichtbedingungen anpassen und gegebenenfalls das Shooting-Konzept umstellen. Das klappt nicht immer perfekt, und man muss auch mal Abstriche beim Licht machen. Auf der anderen Seite wirst du hin und wieder mit unglaublichen Lichtsituationen belohnt. Wenn du dann schnell reagierst und diese Situation auf Bildern einfangen kannst, ist das ein fantastisches Gefühl. Fotografie ist ein schnelllebiges Geschäft und immer auch Modeerscheinungen unterworfen. Wie stehst du dazu? Hast du Bedenken, dass deine natürliche Available-Light-Fotografie in fünf Jahren nicht mehr angesagt sein könnte? Noch ein Bild vom Workshop: Von vorne leuchtet Fensterlicht, von hinten strahlt als Akzent eine Papyrusleuchte. Miri ist als schwache Reflexion in der Glasscheibe nochmals erkennbar. SL: Relativ ist genau der richtige Ausdruck, denn wenn man meine Angebote mit denen international erfolgreichen Coaches, wie z. B. Peter Coulson, vergleicht, bin ich sehr günstig. Man darf hier nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Viele Fotografen schauen sich das Preis-Leistungs-Verhältnis genau an, und hier sind meine Angebote im Hinblick auf hochwertige Coachinginhalte, erstklassige Modelle und Top-Locations scheinbar recht gut aufgestellt und treffen den Geschmack vieler Fotografen. Bei meiner Model- und Locationwahl habe ich für meine Workshops & Fotoevents die gleichen, sehr hohen Ansprüche wie für meine freien Shootings. Teilweise sogar noch höher, da ich im SL: Um die Available-Light-Fotografie mache ich mir keine Sorgen, die wird es noch lange Zeit geben. Was meinen eigenen Stil und auch künftige Modeerscheinungen angeht, bin ich mir sicher, dass sich beides verändern wird. Die Frage ist dann eher, ob sich beides parallel entwickelt oder auseinanderdriftet. Ich versuche, mich nicht zu sehr beeinflussen zu lassen und gehe dominanten Trends wie extremem Color-Grading oder der Reduzierung auf bestimmte Brennweiten aus dem Weg. Diese verbreiten sich zu schnell, und die eigene Fotografie geht in der Masse unter. Dein Umgang mit Available Light ist gekonnt. Kannst du den Lesern ein, zwei Rezepte mitgeben, um zu schönen Ergebnissen zu kommen? SL: Mein wichtigstes Available-Light-Rezept lässt sich mit drei Worten beschreiben: Light comes first! Oft stelle ich fest, dass Fotografen zuerst motivisch denken und dem Licht eine untergeordnete Rolle geben. Das ist der falsche Weg. Während ich mein Setting verändern kann, eine Couch leicht verschieben kann, lässt sich das LESSONS LEARNED FÜR TRAINER Sacha Leyendeckers Erfolg fußt auf mehreren Faktoren. Da ist einmal die fundierte Ausbildung bei Rausch in Köln. Dann ist die Konsequenz zu nennen, mit der Sacha die Marktlücke bei der modernen, erotischen Fotografie entdeckt und besetzt hat. Ein weiterer Faktor ist die Sorgfalt bei der Auswahl der Modelle und der Locations. Interessant ist auch der Ansatz, das eigene Studio mehrfach zu nutzen, um sich breiter aufstellen zu können. So nutzt Sacha das Studio (genauer: die Studios) für die eigenen Workshops und für Portfolio-Shoots, vermietet es aber auch an andere Fotografen, an die TV-Sender in Köln und für Business-Events. Und last, but not least sind es natürlich auch die eleganten, frischen Bilder, der professionelle Web-Auftritt, der Einsatz eines Profi-Booking-Systems (ticketpay.com) und die Sichtbarkeit in den Social Medias, die Sachas Erfolg mitbestimmen.

73 73 Lidia Saroderova, Sacha Leyendecker Anna Loannova, Sacha Leyendecker natürliche Licht nur sehr bedingt beeinflussen, ohne seinen Charakter zu verlieren. So sollte man an einer Location zuerst schauen, wo man gutes Licht hat, und dann erst das Set danach aufbauen. Das zweite Rezept baut auf das erste auf und betrifft den Kontrast. Es ist wichtig, sich den Beleuchtungskontrast genau anzuschauen. Dieser kann an unterschiedlichen Orten an ein und derselben Location sehr unterschiedlich sein. Gerade für meinen Bildstil ist es wichtig, einen ausgeprägten, aber immer noch ausgeglichenen Beleuchtungskontrast zu haben. Das ermöglicht mir dann selbst ohne Reflektor ein flexibles Arbeiten. Bei deinen Fotos fällt auch sofort die Modelwahl ins Auge. Selten findet man so viele ätherische Geschöpfe auf einer Sedcard versammelt. Wie kommst du an deine Modelle und nach welchen Gesichtspunkten wählst du sie aus? SL: Ich schreibe die Modelle einfach an und versuche, einen guten ersten Eindruck zu hinterlassen. Ich vermeide lange Texte und schicke lieber meine besten Bilder mit. Man sollte auch keine Angst vor Absagen haben und es vor allem nicht persönlich nehmen, wenn auch einmal keine Antwort kommt. Gute Modelle erhalten sehr viele Anfragen. Da kann es passieren, dass Nachrichten untergehen. Bei meiner Auswahl schaue ich mir das Portfolio des Modells genau an. Dieses sollte vor allem stilistisch zu meinem passen und möglichst nur aus hochwertigen Bildern bestehen. Das zeigt mir, dass das Modell etwas von guter Fotografie versteht und dieses Wissen in die gemeinsame Arbeit einbringen kann. Beim Modell selbst ist ein schöner Körper genauso wichtig wie ein starker Ausdruck. Gerade Letzteres macht oft den Unterschied zwischen einem guten und einem erstklassigen Model. Was ist dein Geheimnis, um vom Modell genau die Pose und den Ausdruck zu bekommen, den du dir wünschst? SL: Ich schaue im Vorfeld, ob das Modell in puncto Posing und Ausdruck zu dem passt, was ich mir vorstelle. Das klappt oft, aber nicht immer. Hin und wieder kommt es vor, dass ein Modell übertrieben posiert. Da ich ungerne direkten Einfluss auf das Posing nehme, versuche ich, meinem Gegenüber mit Moods in Form von Bildern zu erklären, was ich von ihm erwarte. Wenn Fotograf und Modell ein gemeinsames Bild im Kopf haben, lässt es sich einfacher arbeiten. Wie wichtig ist dir der gerade so häufig diskutierte eigene Stil und der Wiedererkennungswert? Was macht in deinen Augen deinen Stil aus? SL: Gerade online ist es wichtig, einen Stil bzw. Wiedererkennungswert zu haben. Das ist jedoch auch gefährlich, denn oft führt es dazu, Bilder, die sich online gut vermarktet haben, zu wiederholen. Nicht selten sehe ich Portfolios, die eigentlich aus einer Handvoll unterschiedlicher Bildern bestehen, auf denen nur die Modelle ausgetauscht wurden. Ich finde es wichtig, sich stets entwickeln zu wollen, neue Perspektiven zu suchen oder gar komplett neue Fotokonzepte auszuprobieren. SACHA LEYENDECKER Geboren 1978 in Köln, Ausbildung/Studium an der Fotokademie Köln Freelancer (Portfolio, Lookbook, Katalog, Magazin, Editorial, Business) Workshop- und Coaching-Angebot unter Studiovermietung: Foto: Monika Leyendecker

74 74 MARKT PREMIUM-PAPIERE UND SERVICES Dass die Präsentation eines perfekten Bildes vorab eine perfekte Aufnahme erfordert, ist eine Binsenweisheit. Etwas unpopulärer ist das Wissen, dass gerade dann, wenn es um haptische Bilder geht, zum Beispiel für eine Ausstellung, die Wahl des richtigen Fine-Art- und Foto-Papiers und des richtigen Printpartners einen ebenso großen Einfluss auf das Endergebnis hat. Das passende Angebot hat FUJIFILM IMAGING PRODUCTS & SOLUTIONS mit seinem breiten Portfolio an Fine-Art- und Foto-Papieren in Kombination mit dem FUJIFILM Fotoservice pro, der Software zum farbverbindlichen Bestellen von Fotoprodukten, zu bieten. FUJIFILM Fotoservice pro In der Erotikfotografie unterstützt die richtige Papieroberfläche die Bildwirkung besonders. Ob Schwarzweiß oder Farbe: Erotik- und Aktfotografie stellen den Fotografen auch bei der Präsentation vor eine besondere Herausforderung. Es gilt, Hauttöne, Lichter und Schatten natürlich und in allen Abstufungen darzustellen. Messerscharfe Details, die in anderen Bereichen der Fotografie gewollt und gefordert sind, können in diesem Genre stören. Zum Beispiel, wenn es an der ein oder anderen Stelle eine Hautunreinheit gibt. Die erste Wahl des Fotografen sollten daher Fotopapiere mit einer seidigen oder gerasterten Oberfläche sein. Hier drei Beispiele aus dem Sortiment von Fujifilm: Premium Fotopapier Raster Fujicolor Crystal Archive Paper Digital Type DP II Silk: Das Papier zeichnete sich vor allem durch eine exzellente Bildqualität, hervorragende Farbwiedergabe und eine optimale Schärfe aus. Tiefe, satte Schwarz töne, leuchtende, dauerhafte Bildweißen, ein erweiterter Farbraum und eine sehr gute Schattenzeichnung sind weitere Kennzeichen. FineArt Print Aquarell Matt FUJIFILM FineArt Photo Rag Paper: Das glatte, matte Künstlerpapier wird aus 100 Prozent Baumwolle gefertigt. Es ist säurefrei. Die Beschichtung absorbiert die Tinte optimal und gleichmäßig. Es eignet sich hervorragend für Ausdrucke in Farbe und Schwarz/Weiß. Künstlerleinwand (340 g) Matt Felix Schoeller Canvas Matt Natural White: Auf dem fein strukturierten Leinengewebe mit matter Oberfläche erhalten die Motive eine natürliche, leicht dreidimensionale Optik, die neben Portrait- und Erotikfotos besonders Landschaftsaufnahmen und Architekturmotive zur Geltung bringt. Die optimale Unterstützung bei der perfekten Belichtung auf das gewünschte Papier erhält der Fotograf durch die kostenlose Bestellsoftware FUJIFILM Foto service pro. Sie steht online sowohl für Windows- (Version 7, 10) als auch für Mac-OS-Nutzer (ab MacOS 10.7) bereit. Die Software ist keine Gestaltungssoftware. Sie wurde ganz bewusst schlank gehalten, um dem Fotografen alle Freiheiten in der Gestaltung mit Photoshop oder InDesign zu lassen, stellt bei Bedarf aber auch professionelle Templates und Produktionsvorlagen bereit. Kompromisse muss er gegebenenfalls lediglich bei der Bemaßung der Bilder eingehen, denn natürlich kann nicht jedes individuelle gewählte Format produziert werden. What you see is what you get, lautet das Motto dieses Angebots. Dazu startet die Bestellsoftware einen farbverbindlichen Workflow, und das integrierte Farbma nagement-system mit Soft proof-funktion stimmt die Farbcharakteristika der Digitalkamera, des verwendeten Monitors und der Ausgabegeräte im Labor perfekt aufeinander ab. So kann schon bei der Bestellung der Aufnahmen vermieden werden, dass beispielsweise die Hauttöne zu sehr ins Rot abrutschen. Die Software ist so programmiert, dass sie sowohl von Endkunden als auch von Handelspartnern genutzt werden kann. Handelspartner, die öfter als nur ab und zu ein Bild bestellen wollen, erhalten besondere Konditionen. Bei Fragen oder Interesse wenden sich Interessenten an: Das FUJIFILM-FineArt-Photo-Rag-Papier besteht aus 100 Prozent Baumwolle. Es ist säurefrei und mit einer glatten Beschichtung versehen, welche die Tinte optimal und gleichmäßig absorbiert.

75 75 Fachzeitschrift für Publishing und Digitaldruck Irgendwie clever, die Schweizer! Schweizer Fachzeitschrift für Publishing und Digitaldruck Jubiläumsausgabe mit grossem Rückblick und Wettbewerb Aus- und Weiterbildung Keine Langeweile aufkommen lassen Symbole Pfeile weisen die Richtung Bildbearbeitung Bedingte Aktion in Photoshop 5-13 Schweizer Fachzeitschrift für Publishing und Digitaldruck Jubiläumsausgabe mit grossem Rückblick und Wettbewerb Aus- und Weiterbildung Keine Langeweile aufkommen lassen Symbole Pfeile weisen die Richtung Bildbearbeitung Bedingte Aktion in Photoshop 5-13 Die unabhängige Schweizer Fachzeitschrift»Publisher«bietet sechs Mal im Jahr ein Konzentrat an Praxiswissen aus den Bereichen Gestaltung, Bildbearbeitung, Layout, Prepress Workflow, Digitaldruck und Large Format Printing. Nutzen Sie jetzt die Gelegenheit, diese Quelle an praxisorientiertem Know how kostenlos und unverbindlich kennenzulernen! Gratis-Probeheft Inklusive Zugriff auf alle Tablet- Ausgaben im ipad-kiosk Bestellen Sie jetzt Ihre Probenummer ganz unverbindlich. Sie erhalten kostenlos die nächste Ausgabe des Publisher sowie die Zugangsdaten für alle Tablet Ausgaben auf dem ipad (2 Monate gültig). Digipress GmbH, Schulgasse 5, 8400 Winterthur, Schweiz Telefon , Fax

76 76 KOLUMNE STEIB GEHT STEIL VOM GUTEN HANDELN IN EINER DIGITALEN WELT Wo kaufen Fotoprofis heute ein, und wie positioniert sich der Profihandel gegenüber Amazon und Co.? Diese Fragen stellen sich Berufseinsteiger, die sich mit Equipment eindecken wollen, ebenso wie gestandene Fotografen und natürlich auch die Händler. Von Stefan Steib Die Spirale dreht sich immer schneller Pakete mit Internet-Bestellungen überfluten uns mit Waren, aber auch Verpackungsmüll. Früher war nicht immer alles besser, aber die Rollenverteilung war klarer als heute: Fotografen wurden vom Händler oder sogar vom Handelsvertreter vor Ort beraten. Man kannte sich, der Händler besorgte einem auch mal Ausgefallenes und beim Preis wurde man sich einig: Es gab Inzahlungnahmen, Herstelleraktionen und Demoevents mit Nachlässen oder Messerabatte. Mit dem Internet kamen Amazon und ebay. Geiz wurde geil, auch bei den Profis, deren Preise im Zuge der Digitalisierung ins Rutschen gerieten. Der stationäre Handel kam ohne Filme und Bildergeschäft unter die Räder, auch unter die der Online-Konkurrenz. Hinzu kommt, dass immer mehr Hersteller den Händlern Konkurrenz machen. Apple hat es vorgemacht, und auch immer mehr Fotohersteller betreiben eigene Online-Shops. Auch im Fotohandel bekommt man heute billige Angebote für Kameras und Objektive. Vor allem die Einkaufsgemeinschaften haben sich besser aufgestellt und verhandeln härter mit den Herstellern. So sind bei ihnen die Preise für eine aktuelle Kamera nicht viel höher als im Internet. Holt man sie beim Händler vor Ort ab, fallen zusätzlich noch die Versandkosten weg. Die sortenreinen High-End-Profimarken wie Phase One, Hasselblad, Bron, Hensel etc. gibt es im Internet höchstens gebraucht oder als Grauimport aus dem Ausland. Diese Ausrüster entziehen sich der Online-Konkurrenz durch ihr exklusives Preis- und Servicemodell. Viele Neuheiten kann man schneller aus Japan oder den USA direkt importieren, da sind die hiesigen Markenorganisationen leider oft langsamer. Amazon oder ebay bieten fast unbeschränkte Möglichkeiten. Geht etwas kaputt, wird es möglicherweise kritisch. Zwar bieten PayPal oder die Rücksendegarantien von Amazon dem Käufer zumindest bei direkt defekt ankommenden Geräten Sicherheit, aber bei versteckten Defekten, mangelhafter Software oder fehlenden Aufrüstinformationen wird es dann doch ärgerlich. Und der Service? Einige Hersteller haben ihren Support, teils auch im Profibereich, für die Endkunden geöffnet. Man bringt das de-

77 77 Profigeräte sind heute zum Teil auch im Internet zu haben. Die Versuchung, da Geld zu sparen, ist groß. Aber es gibt eben auch Risiken. fekte Gerät nicht mehr zum Händler, sondern verschickt es an Service-Center. Leihgeräte gibt es dann natürlich keine: Das beim Kauf gesparte Geld kann man also in Leihgeräte investieren (sofern man so schnell welche bekommt). Einige deutsche Händler verkaufen in den Amazon-Shops, mehr aber noch auf ebay, wo Demo- oder Postenware zu sehr günstigen Preisen angeboten wird. So versuchen die Händler vor Ort, auf diesem Wege Nutzen aus der Globalisierung zu ziehen und flexibler einzukaufen und zu verkaufen. Der Ärger mit den Herstellern ist programmiert, schnell werden Lieferverträge gekündigt, wenn sich der Händler als Grauimporteur betätigt. beim Fotohandel wieder mehr in den Vordergrund stellen und uns auch anbieten. Wir Fotografen haben es in der Hand: Wollen wir mehr Service und Sicherheit beim Einkauf? Oder sind uns niedrigste Preise wichtiger als lokale oder zumindest nationale Lieferanten, langfristiger Service, Fachkräfte und Informationsquellen? Es ist klar, dass bei immer härterem Wettbewerb die Versuchung groß ist, kurzfristig Geld zu sparen und im Ausland einzukaufen. Und wenn wir auf unsere eigenen Kunden sehen: Was wir da verurteilen, wollen wir das selber genauso anwenden? Was wir wirklich brauchen, ist Kundenbewusstsein 2.0. Gegenüber der internationalen Internetkonkurrenz haben nationale Händler ja noch andere Vorteile: Niemand kann im Ausland gekaufte Waren finanzieren oder leasen, Raten dafür vereinbaren, spezielle Zahlungs- und Liefermodalitäten heraushandeln. Bei kompletten Studioausrüstungen, zumal wenn eine Bank involviert ist, sind Einkäufe bei dubiosen Quellen ohnehin ein Unding. Warum sind also die Händler vor Ort so unter Druck, die Online- Händler aber immer mehr im Kommen? Bewertungen anderer Nutzer scheinen wichtiger als das direkte Verkaufsgespräch. Fachverkäufer mit tiefem Hintergrundwissen werden leider auch immer rarer, viele der alten Garde sind im Ruhestand und deren noch berufstätige Kunden orientieren sich neu. Fotografen sind eigentlich nicht ausschließlich preisorientiert, den erfolgreichen und reflektierten Kollegen war und ist eigentlich immer klar, dass man nichts umsonst bekommt. Schließlich sind wir Fotografen selbst Dienstleister und leben von perfektem Service, Beratung und davon, sich in die Kunden hineinzuversetzen. Das sind Werte, die nach wie vor gar nicht hoch genug geschätzt werden können. Aber: Man müsste sie Die Grenzen verschwimmen oben der erste Amazon-Store in Seattle, unten ein moderner kundenorientierter Calumet-Shop in Europa. Der Kampf um die Kunden hat mit voller Härte eingesetzt.

78 78 NEWS IT-NEWS (13) ZEICHEN DER ZEIT Die Best-of-Auswahl des News-Tickers von Bildservice WEHMEYER enthält diesmal Nachrichten über kundenorientiertes Wohlverhalten, marktfremdes Fehlverhalten und tabellenbasierte Bildschöpfung. mehr wert als jedes Jahr eine halbgare Variante mit zahllosen Flicken. Die Aussichten sind also gut, denn die neue Richtung stimmt. Sorge macht nur Apples Marketingabteilung, denn die hören irgendwie anders auf Kunden und meinen angeblich, dass die meisten davon neue Features für die Kaufentscheidung wichtiger fänden als Stabilität. Das mag bei Fanboys und vielleicht sogar generell bei privaten Consumern zutreffen, aber wir legen die Hand dafür ins Feuer, dass mehr als 99,9 % der beruflichen Anwender das völlig anders sehen. Weniger ist mehr: Apple will sich bei den kommenden ios-versionen auf Stabilität und Leistung konzentrieren. Augmented Reality (AR) soll aber nach wie vor Einzug in künftige ios-versionen halten. Zuhören und lernen Sicher ist es kein leichtes Unterfangen, bei einem Tanker von Apples Dimensionen das Ruder herumzureißen, wenn man das Gefühl hat, in die falsche Richtung zu fahren. Das Beispiel Mac Pro zeigt aber nachdrücklich, dass sie sich diese Fähigkeit bewahrt haben: Den Anwendern zugehört, eine Weile nachgedacht, allen Mut zusammengenommen und das Röhrenmodell des Mac Pro kurzerhand zum Auslaufmodell degradiert. Dann binnen weniger Monate als Übergangslösung den imac Pro aus der Hüfte geschossen und parallel die Entwicklung eines richtigen, modular erweiterbaren Mac Pro aufgenommen, der mutmaßlich 2019 bestellbar sein wird. Das Manöver verdient Respekt, denn Apple hat tatsächlich auf seine Profi-Kunden gehört. Natürlich haben sie das nur gemacht, weil sie unser Bestes wollen (nämlich unser Geld...), was aber nicht verwerflich ist, denn Apple wurde ja (wie die meisten anderen Unternehmen) hauptsächlich des Geldes wegen gegründet. Wenn die Gebrauchstauglichkeit der gelieferten Dinge passt, isses auch voll okay. Laut einer Meldung der gewöhnlich gut informierten Nachrichtenseite Axios 1, knöpft sich Apple nun auch die Betriebssystem-Software vor. Apples Softwarechef Craig Federighi hat beim ios das Ruder herumgerissen und in einem internen Meeting eine ellenlange Streichliste von Features zugunsten Stabilität und Performance vorgelegt. Die Meldung hat auch Bloomberg 2 aus eigenen Quellen bestätigt, und da ios und macos inzwischen sehr eng verzahnt sind, dürfte dieselbe Richtung auch für weitere Updates von und dem kommenden vorgegeben sein. Diese Baustelle ist für Profi-Kundschaft noch viel wichtiger, und da gibt es wahrlich eine Menge zu tun. Das Update-Tempo, jedes Jahr eine Hauptversion von macos, geht nicht nur Anwendern, sondern auch Hard- und Software-Ingenieuren mächtig auf den Senkel, denn vor lauter Fehlerbehebungen, Notfallpatches etc. kommt man fast gar nicht mehr zu seiner eigentlichen Arbeit. Ein entspannterer Zeitplan wäre da sicher hilfreich, und eine (ausgereifte!) Systemversion alle zwei Jahre ist im Studioalltag sehr-sehr-sehr viel Die blödeste Idee seit dem Turmbau zu Babel Wir berichteten ja schon über den Hype um Kodaks Idee, eine eigene Kryptowährung aufzulegen. Es kostete uns dabei durchaus Mühe, unsere Skepsis nur zwischen die Zeilen zu packen, aber dem Aktienkurs 3 des seit der Insolvenz 2012 nur noch kraftlos dahindümpelnden Fotoriesen ist die Ankündigung hervorragend bekommen. Die Frage nach der Substanz die- Kodaks Idee, mit Miet-Rechnern am Bitcoin- Boom zu partizipieren, dürfte ein Schuss in den Ofen werden und das Image des einstigen Image-Riesen weiter ramponieren.

79 79 Excel-Pixel: Die Werke des japanischen Rentners Tatsuo Hiruichi entstehen am heimischen Rechner mithilfe des Tabellenkalkulationsprogramms von Microsoft und einem Bürodrucker. ser Kursexplosion beantwortet sich allerdings erst in der Zukunft. Nun hat der gelbe Riese noch eins draufgesetzt und ein Mietmodell für Bitcoin-Schürfrechner vorgestellt, das auch von Fachleuten als Betrug 4 oder der dümmste Scheiß 5 der CES eingeordnet wird. Wer noch die Kunst des Kopfrechnens beherrscht, erkennt unschwer, dass beide Einschätzungen zutreffen. Man soll demnach einen speziell angepassten Rechner, den Kodak KashMiner 6, zwei Jahre lang für rund 140 $ pro Monat mieten (Gesamtmiete im Voraus in einer Summe fällig...). Die Wunderkiste verbleibt bei Kodak und wird mit Strom aus deren alten Fabrikkraftwerken betrieben, die seit der Konzernpleite mehr oder weniger untätig vor sich hingammeln (was eigentlich okay war, weil die, ökologisch gesehen, wohl echte Stinker sind). Nach dem Stand von heute errechnet so ein Kash- Miner dann virtuelles Geld im Wert von rund 750 $ pro Monat. Die Hälfte davon behalten Kodak und Partner zusätzlich zur Miete ein, und mit den verbleibenden 375 $/Monat hätte man immer noch eine verdammt gute Rohmarge von 235 $/Monat. Hätte, hätte, Bitcoin-Kette! Der Mieter muss die $ Vorabmietzahlung in hartem Echtgeld berappen und bekommt als Ertrag Kryptogeld mit krass schwankenden Kursen, das genauso gut wieder abkrachen kann, wie es in der letzten Zeit nach oben geschossen ist. Ohne diesen steilen Kursanstieg rechnet sich die Kodakmasche aber nur für Kodak, denn was der Konzern bei seinem Angebot verschweigt, ist der Umstand, dass die Gesamtzahl überhaupt technisch möglicher Bitcoins durch die spezielle Struktur ihres Blockchain-Algorithmus limitiert ist. Und je näher man diesem Limit kommt, um so mehr steigt der Rechenaufwand für jeden einzelnen Block. Momentan verdoppelt sich der Aufwand binnen eines halben Jahres. Anders formuliert: Bei konstantem Kurs halbiert sich der Ertrag der Kodak-Kiste alle sechs Monate, und sollte der Kurs fallen, zahlt der Mieter mächtig drauf. Selbst bei steigendem Kurs kann das passieren, wenn die gigantischen chinesischen und mongolischen Bitcoin-Serverfarmen weiter aufgerüstet werden, um einen noch größeren Anteil der letzten zu errechnenden Coins abzugreifen. Ein Wirtschaftsmodell, das auf dem halbwegs stabilen Wert einer heftig schwankenden Währung basiert, ist entweder saublöd oder eine Abzocke der übelsten Sorte 7. Weder das eine noch das andere lässt den traurigen Rest eines einstmals großen Namens der Fotobranche gut aussehen, aber die Dummen sterben nicht aus, denn laut Kodak ist die erste Charge der KashMiner schon komplett vermietet. Virtuoser Bildbearbeiter Alternativen zu Adobes Programmen haben es schwer gegen die Marktmacht des Softwaregiganten, und bei Kreativ-Apps denkt man im ersten Moment ganz sicher nicht an Microsoft Excel. Tatsuo Horiuchi tat aber genau das, als er sich entschloss, seinen Altersruhestand mit Bildkreationen auszufüllen. Inzwischen ist er 77 Jahre alt und hatte weder Zeit, Geld noch Lust, Photoshop zu lernen, sein Credo ist vielmehr: Das beste Programm ist das, welches man kennt. Da er im Beruf mit Excel gearbeitet und es immer noch auf seinem Rechner hatte, legte er einfach damit los. Der rüstige Kreativrentner erschuf mit der drögen Tabellenkalkulation Bilder, die der klassischen japanischen Malerei entstammen könnten, und er hat über anderthalb Jahrzehnte mit unendlicher Geduld seine Technik im Umgang mit den Excel-Werkzeugen so perfektioniert, dass er mittlerweile an den Verkauf seiner Werke denkt. An Excel liebt er unter anderem, dass man keine Zeit mit dem Kaufen und Anmischen von Farben vergeuden muss, und die fertigen Bilder bringt er mit einem schnöden Officedrucker aufs Papier. Da ihm das A3-Format nicht ausreicht, montiert er die Bögen nach dem Druck ganz klassisch-händisch zu größeren Formaten, die dann gerahmt werden. Seine ehemaligen Bürokollegen halten ihn für verrückt, weil er so viele Jahre in das Erschaffen von etwas investiert hat, das nicht nützlich ist. Er sieht das übrigens genauso und outet sich damit als wahrer Künstler. Gönnen Sie sich mal die zweieinhalb Minuten, um dieses Video über Tatsuo Horiuchi 8 zu genießen... es lohnt sich, und so weit wir wissen, ist es nicht von Microsoft gesponsort. 1 bit.ly/2nqei5i 2 bloom.bg/2njzmbi 3 bit.ly/2efqrxg 4 bit.ly/2ehnohy 5 bit.ly/2bxammn 6 bit.ly/2gqsxv9 7 bzfd.it/2nnfbqt 8 bit.ly/2e3ktma Linkliste Alle Links zu diesem Beitrag finden Sie komfortabel zum Anklicken unter Registrierte WEHMEYER-Kunden haben kostenlosen Zugriff auf den Online-News-Ticker, der regelmäßig relevante Meldungen für Fotografen zusammenfasst. Alle Informationen zum Angebot von Bildservice WEHMEYER finden Sie unter:

80 80 WEBSCOUT ZU SCHÖN, UM WAHR ZU SEIN Diesmal gescoutet: der wohl bekannteste Reise-Instagramer der Republik, ein kurzweiliger Foto-Podcast, die bildgewaltigen Portraits eines 19-Jährigen und die Kanzlerin als tumblr-ikone. Maximilian Muench Ein Instagramer reist sich reich Jede gute Erfolgsgeschichte hat eine gute Legende, die von Maximilian Muench geht so: 2014 wird er von seiner Freundin verlassen. Um sein Herzweh zu kurieren, streift er durch den Harz, postet die Smartphone-Bilder auf Instagram und erhält viel Zuspruch. Kurz darauf gründet er die German Roamers, einen Zusammenschluss aus 14 Bildermachern, die erklärtermaßen das Potenzial der besten deutschen Outdoor-Fotografen auf Instagram bündeln wollen und inzwischen Follower haben. Muench selbst kann das locker toppen. Anfang Oktober 2017 erreichte er mit seinen meist in gedeckten Farben ausgearbeiteten und dramatisch intonierten Quadratbildern knapp Follower, zum Redaktionsschluss waren es über Sein Rezept: Caspar-David-Friedrich-artige Zutaten wie Wasser, Wolken, Berge, Nebel, Schluchten, Schnee, und hin und wieder ein Mensch im Vordergrund. Perfekte Bildkompositionen mit suggestiven Linienführungen, Symmetrien und Spiegelungen. Wer seinen Instagram-Account länger betrachtet, sieht: Muench bringt die immer gleichen, zu Klischees geronnenen Aufnahmen aus aller Welt mit. Man mag das belächeln, man könnte aber auch sagen: Der Mann hats einfach drauf, denn wer den Kopf für einen Moment ausschaltet, sieht vor allem eins: echte Sehnsuchtsorte. Solche, die rufen: Da will ich auch hin! Der Mittzwanziger arbeitet hart, reist ohne Unterlass durch die Weltgeschichte, vorzugsweise in kalte, graue Gegenden (um dem klassischen Postkartenlook zu entgehen), steht vor Morgengrauen auf (wegen des Lichts ) und beendet seinen Arbeitstag selten vor Mitternacht. Er antwortet auf Hunderte Kommentare pro Tag und ist froh um jede Offline-Minute, wie er sagt. Aber er lebt gut von seiner Art der Reisefotografie, sehr gut sogar. Reiseveranstalter und touristische Vermarkter reißen sich um eine Zusammenarbeit mit dem Influencer. Kurz: Muench macht alles richtig im beinharten Reisefotomarkt, in dem Likes zur entscheidenden Währung werden. Einfach abkupfern lässt sich sein Geschäftsmodell sicherlich nicht, auch wenn Muench inzwischen seine Lightroom-Presets vermarktet. Eine mögliche Blaupause für noch nicht abgegraste Weidegründe ist es aber zweifellos. Benventures Kurzweilig, eloquent, frei Schnauze: Der sehens- und hörenswerte Blog und Podcast des Kölner Fotografen Ben Hammer. Ben Hammer tanzt auf vielen Hochzeiten. Der Kölner, Jahrgang 1990, der sich nach einer Ausbildung zum Kaufmann für Marketing-Kommunikation 2013 selbstständig machte, produziert visuellen Online-Content (u. a. für den Einrichtungs-Blog Freunde von Freunden, Warner Music, die Gaffel Brauerei oder Huawei), veranstaltet einmal im Monat den Event- und Kunstabend Benhammer & Friends, treibt sein Portrait-Projekt Auf ein Kölsch! voran und hat letztes Jahr seinen ersten Bildband via Crowdfunding auf die Beine gestellt (hammermäßiger Titel: Titel Das Leben und Sterben des BENHAMMER ). Außerdem betreibt er den Blog auf dem er seine beruflichen Befindlichkeiten und Aktivitäten gebündelt ausstellt. Dazu gehört auch ein Podcast, den Ben ein- bis dreimal monatlich in seinem Studio aufzeichnet. Gäste: Fotograf(innen), Designer und andere Kreative, die mit dem eloquenten Tausendsassa über ihre Karriere plaudern. Dass die knapp einstündigen Sendungen kurzweilig bleiben, liegt nicht allein an den interessanten Gesprächspartnern, sondern auch an Hammers Talent, aus dem Stegreif zu talken. Mal kokettiert er mit seiner absichtsvoll schlampigen Gesprächsvorbereitung, dann wieder nimmt er während der Sendung das eingehende Telefonat eines Kollegen an, im Hintergrund rauscht die Spülmaschine. Darüber hinaus produziert er gemeinsam mit Moderator Simon Albers den

81 81 WEBSCOUTS LIEBLING: David Uzochukwu, daviduzochukwu.com Podcast-Dialog Benehmen mal Albers. Infotainment at its best : Die Episode Fake-Friends ein Talk mit einem 1-Live-Moderator, der seinen dahinplätschernden Instagram-Account mit Freestock-Bildern, Lifestyle-Textblasen und 23K gekauften Freunden auf Micro-Influencer-Niveau pimpte. WEBSCOUTS LIEBLINGE David Uzochukwu Suggestive Selbst- und Starportraits eines 19-Jährigen ernannte ihn der Fotosharing- und Vermarktungs-Dienst Eyeem zum Fotografen des Jahres, wenig später gehörte er zur 20 under 20 -Riege von flickr, 2015 zu den 25 under 25 von Adobe Photoshop da war David Uzochukwu gerade einmal 16. Es folgten Editorials im Hunger und im Wonderland Magazine, bei Dazed Digital und der italienischen Vogue. Kurz darauf wurde der Wahlbrüsseler von Nike für eine Kampagne mit der britischen Sängerin und Tänzerin FKA Twigs gebucht, und er hat Sänger Pharrell Williams ( Happy ) portraitiert. Inzwischen zählen Adobe, GEO kompakt, die Opera National de Paris, Sony Music, Warner Music und der WWF zu seinen Kunden. Wie bitte soll man da nicht

82 82 WEBSCOUT WEBSCOUTS LIEBLING: Hipstermerkel, hipstermerkel.tumblr.com merkelraute.15.re schen Erfahrungen, die er in der Vergangenheit machte. Ein unglaublicher Auftritt für einen Noch-Teenager. Wo bitte wird der Mann wohl in zehn Jahren sein? daviduzochukwu.com Hipstermerkel Mash-up-Angie: Die Kanzlerin erstarrt im tumblr-remix endgültig zur Ikone. Angela Merkel böte an und für sich jede Menge parodistische Angriffsfläche. Doch anders als Ziehvater Helmut, der von den Karikaturisten seinerzeit als (Abriss-)Birne und lebender Airbag vorgeführt wurde, bleiben an seinem Mädchen bildliche Schmähungen so wenig haften wie Spiegel eier in der Teflon-Pfanne. Merkel mag nicht besonders eitel sein, von der Macht der Bilder versteht die mächtigste Frau der Welt, die bekanntermaßen jedes Portrait abheben? Für Uzochukwu, der sich selbst einen Sinn für Ästhetik und Belastbarkeit, zugleich aber auch Perfektionismus, Unruhe und ein schwankendes Selbstwertgefühl attestiert, scheint das nicht das Problem zu sein. Diese Ambivalenz scheint in praktisch allen seinen erstaunlich reifen Bildern durch: Sie oszillieren auf ganz eigene Weise zwischen Verträumtheit und Direktheit, zwischen Schwäche und Stärke. Die Inhaltsstoffe: viel Haut, satte Farben, gewaltige Naturlandschaften, dazu Organisches wie Milch, Flüssigfarbe, Staub und immer wieder Wasser. Gestartet ist der Autodidakt im Alter von 12 mit Selbstportraits, weil er sich nicht traute, Leute anzusprechen, und noch immer inszeniert er sich auch selbst in suggestiven, geradezu tänzerischen Posen zwischen Aufbruch und Abgrund. Es war Liebe auf den ersten Blick, sagt der Innsbrucker mit nigerianischen Wurzeln, der die Fotografie wohl auch als eigentherapeutisches Selbstfindungsmedium nutzt unter anderem in der Auseinandersetzung mit den rassistivon sich mit Argus-Augen überwacht, allerdings eine Menge. Merkel als Ikone das ist auch das Thema des nur leicht satirisch gefärbten tumblrs Hipstermerkel. Basis: ein Portrait, das auf ihrer Sommertour 2004 in den Dünen Borkums entstanden ist. Jeder, der sich registriert, darf seine eigene Cover-Version des Motivs beisteuern, und so sind inzwischen Hunderte Adaptionen eingegangen. Die meisten wirken eher cool huldigend als karikierend: die Bundeskanzlerin mit Nerd-Brille, Anker-Tattoo, im Ziggy-Stardust-, Cro- und Andy-Warhol-Style oder als It-Girl imaginärer Modekampagnen. Ein anderer tumblr-blog verballhornt übrigens die Merkel-Raute, ihr ehernes Markenzeichen. Das Interesse an beiden Microblogs ist zuletzt abgeebbt, wie die Strahlkraft der Kanzlerin selbst: Angie, Angie, where will it lead us from here? hipstermerkel.tumblr.com merkelraute.15.re

83 SERVICE IMPRESSUM 83 PowerMäxx Fileserver Günstiger Studio-Server auf echter Mac-Basis 96 TB HW-RAID mit Datacenter-Platten 2x 10 Gigabit Highspeed-Ethernet 3 JAHRE GARANTIE LEASING Nur für Professionals und nur bei WEHMEYER Bahnhofstraße, Kyllburg, Sie sind Journalist? Profi tieren Sie von hervorragendem Service, Fachinformationen, qualifizierter Beratung, Presseausweis, wirksamem Engagement, Medienversorgung und zahlreichen weiteren Leistungen. Die Journalistenverbände informieren Sie gerne: Stresemannstr. 375 D Hamburg Tel. 040 / info@journalistenverbaende.de FOTO MAYR Fotofachversand seit 1983 Digital Imaging Inkjet Medien Studio Equipment FilteR + Fotozubehör FineArt Printing Lehrstr Dietzenbach tel info@fotomayr.de Fotoprodukte in Fachlaborqualität Echte Foto-Abzüge aus dem Profi-Fachlabor: Wählen Sie aus 3 Premium-Papieren. Glänzend, Seidenmatt und Seidenraster. Mit modernster Lasertechnik erfüllen wir selbst höchste Ansprüche. Heute bestellt,- morgen geliefert* * Infos: Fotostudiolampen.de Ich gestalte und auf Wunsch auch Ihre Anzeigen für Print oder Web mail@ad-creation.de digit! Abo-Angebote unter IMPRESSUM Verlag und Herausgeber: rough concept Agentur und Verlag GmbH Hirschbergstraße 32, Köln Tel , Fax Geschäftsführer: Dipl.-Ing. Roland Franken/DGPh ( V.i.S.d.P.) Redaktion: Redaktion digit! Hirschbergstraße 32, Köln Tel , Fax editors@digit.de Gestaltung: Dipl.-Des. Anke Dievernich Anzeigenschluss: 2 Wochen vor Erscheinen Erscheinungsweise: zweimonatlich Abonnentenservice: digit! Aboservice Postfach 1331, Meckenheim Tel Fax abo-digit@ips-d.de Abo-Bezugspreis: 34,80 inkl. 7 % Ust für 1 Jahr = 6 Ausgaben, Auslandsbezug Europa 42. Kündigung 4 Wochen vor Ende des Bezugszeitraums. Online-Bestellung: Bankverbindung: Sparkasse KölnBonn, Kto.-Nr , BLZ IBAN: DE BIC-Code (früher Swift-Code): COLSDE33XXX Druck: D+L Printpartner GmbH, Bocholt Für eingesandte Manuskripte, Datenträger und Bilder übernimmt die Redaktion keine Gewähr. Eine Haftung für die Richtigkeit der Veröffentlichungen kann trotz sorgfältiger Prüfung durch die Redaktion vom Herausgeber nicht übernommen werden. Ein Nachdruck auch auszugsweise ist ohne Genehmigung des Verlages nicht gestattet. Gültig sind die Mediadaten vom 1. Dezember 2016: Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Köln. Buchen Sie Ihre Anzeige für die Ausgabe am besten sofort spätestens aber bis zum 30. März VORSCHAU erscheint am 20. April Unter anderem sind folgende Themen geplant: Jubiläum: 25 Jahre digit! Was war, was kommt Software: Serif Affinity Das neue Kind im Viertel wird erwachsen Know-how: Bildrechte und Blockchain Perspektiven und Potenzial Workshop: Haut-Couture Halbakt mit Tattoos

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