S PORTMAGAZI N. Die Krieger ziehen los Saisonstart für die Warriors. Griechenland Paraguay Fussball-WM: Europameister testet in Winterthur

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1 Nr. 37 März 2010 PULS S PORTMAGAZI N für die Region Winterthur und Uster Die Krieger ziehen los Saisonstart für die Warriors Griechenland Paraguay Fussball-WM: Europameister testet in Winterthur Schnelligkeit am kleinen Ball Tischtennis-Club Uster

2 Die Krieger ziehen Text: Claudia Meili Fotos: Alice Malherbe Am Ostersamstag starten die Winterthurer Warriors in die Saison. Auch die Blue Devils, Broncos, Gladiators, Grizzlies und Renegades kämpfen für ihre Leidenschaft den American Football. «Wir kennen weder das Spielsystem der Blue Devils, noch können wir sie scouten, da wir als Erste gegen sie antreten werden. Das verspricht zwar ein spannendes Eröffnungsspiel, macht die Aufgabe aber nicht gerade leichter», sagt Running Back Nick Burren. Das erste Heimspiel im Stadion Deutweg wird am Ostersamstag, 3. April, um 18 Uhr, stattfinden. Dazu werden einige Zuschauer aus anderen Teams erwartet, ist dies doch der erste Auftritt des Liganeulings Blue Devils St.Gallen/ Hohenems, der nur sehr schwer einzuschätzen ist. Touchdown für die Warriors Der American Football Club Winterthur Warriors wurde 1987 gegründet, zwei Jahre später nahmen die Krieger zum ersten Mal an einer Meisterschaft teil. Der Club zählt heute rund 300 Aktiv- und Passivmitglieder wurde ein weiterer Schritt vorwärts gemacht mit der Einrichtung einer Juniorenabteilung. Drei Jahre später folgten Flag Football Abteilungen mit U13, U15 und Ultimate. Dieser Entscheid hat nachhaltig dazu beigetragen, dass der Nachwuchsbereich der Warriors heute über eine der grössten Juniorenabteilung der Schweiz verfügt. Die Vereinseinnahmen setzen sich neben den Mitgliederbeiträgen, aus dem Albanifest und dem internen Sponsorenlauf zusammen. Wie in Amerika üblich, feiern auch die Warriors eine Super Bowl Party. Zu den Zielen gehören die gezielte Förderung und der Ausbau der Juniorenabteilung, die weitere Professionalisierung der Organisation und die Nachhaltigkeit des kompetitiven Leistungsniveaus des Nationalliga-Teams. Manuel Aeberli, Pressesprecher der Warriors, erklärt: «Nach der spielerisch und in Bezug auf die Formierung der 4 PULS Sportmagazin 1/10

3 los Teams sowie der Organisation sehr erfolgreichen Saison 2009 wollen wir auch heuer an diese Fortschritte anknüpfen. Mitverantwortlich für diese Erfolge waren der Vorstand und allen voran die erfolgreiche und starke Coaching Staff.» Durch die Unterstützung des Veteranen Bill Ramseyer aus Ohio (USA) sei die erste Mannschaft von Spiel zu Spiel stärker geworden und scheiterte erst im Halbfinale äusserst knapp am Lokalrivalen Zurich Renegades. Ähnliches galt für die Junioren. «Der Juniorenverantwortliche Kaspar Müri formierte eine schlagkräftige Truppe und stellte eine Coaching-Crew zusammen, die es auch den Junioren ermöglichte, sich stetig zu steigern. Ebenfalls das neu formierte Team der U16 Junioren unter der Leitung von Coach Pascal Kerker zeigte selbst in der allerersten Saison beachtliche Leistungen.» Die Legende vom Football Als sich ein Engländer 1823 in einem Fussballspiel vergeblich gegen eine Niederlage zu stemmen versuchte, klemmte er sich das Leder zwischen die Arme und rannte zwischen den gegnerischen Abwehrreihen hindurch ins Tor, wo er den inzwischen flach gedrückten Ball hinter die Linie setzte. Das geschah im Städtchen Rugby und daraus entstand das gleichnamige Spiel. So will es die Legende. Aus Rugby wurde Football und daraus das alljährliche amerikanische Spektakel des Super Bowls, das Finalspiel der Besten, das jedes Jahr Hunderttausende von Zuschauern fasziniert. American Feeling Die Warriors spielen mit 55 Spielern in der höchsten Liga, der NLA. Den grössten Erfolg in ihrer Geschichte feierten sie 2006 mit dem Schweizer Meistertitel. Von 2004 bis 2007 stellte das First Team immer einen der Finalisten. Im Europacup waren die Warriors im selben Jahr und ein Jahr später sogar als Halbfinalist vertreten. Auch 2010 wird die erste Mannschaft von Bill Ramseyer trainiert. Manuel Aeberli ist begeistert: «Er wird zusammen mit seiner Frau Mary nach Winterthur zurück PULS Sportmagazin 1/1005

4 kommen. Um sich selber zu entlasten, wird er begleitet von Coach Bob Shoup aus Kalifornien.» Während Coach Ramseyer am Wilmington College und an der University of Virginia Wise als Athletic Director und Head Coach der Footballabteilung geamtet hat, hatte sein Kollege Bob Shoup dieselben Funktionen an der Californian Lutheran University inne. Die beiden Veteranen kennen sich seit Jahrzehnten und werden sich nun zum ersten Mal gemeinsam an der Seitenlinie die Verantwortung teilen. Unterstützt werden sie von weiteren Assistenztrainern und Helfern aus der Warriors-Organisation. Auch Alice Malherbe, Team Managerin, freut sich: «Es ist nicht selbstverständlich für Schweizer Teams, solche Profis aus Amerika wie Bill Ramseyer und Bob Shoup im Team zu haben.» Sie unterstützt den Head Coach bei seiner Arbeit auf dem Feld ebenso wie in der Administration. «We are strong, we are tough, we are the Warriors» Datum Heim Gast Junioren NLA Warriors Devils Uhr Uhr Renegades Warriors Uhr Uhr Warriors Gladiators Uhr Uhr Warriors Grizzlies Uhr Uhr Broncos Warriors Uhr Uhr Gladiators Warriors Uhr Uhr Warriors Broncos Uhr Uhr Grizzlies Warriors Uhr Uhr Warriors Renegades Uhr Uhr Devils Warriors Uhr Uhr Auf Spielerseite sind die Würfel noch nicht gefallen Das Wunsch-Duo Randy Hippeard auf der Quarterback-Position und der wieselflinke Brandon Moore im Defense Backfield ist eventuell wieder in den Uniformen der Warriors zu sehen. «Doch diese Entscheidung wird erst anfangs März gefällt, da Randy Hippeard in der Ausscheidung um einen Platz in der amerikanischen Profiliga steht», berichtet Manuel Aeberli. Ebenso wichtig seien die einheimischen Spieler. Das Receiver-Talent Moritz Boller befindet sich noch bis Mitte/Ende März in Boston und bewirbt sich dort um einen Studienplatz. Boller ist seit August in den USA und hat sich mit Unterstützung seines persönlichen Fitnesstrainers auf die neue Saison vorbereitet. Er wird definitiv zu den Warriors zurückkehren. Ein weiterer Rückkehrer ist Tino Gasser. Gasser, der 2009 nach sieben Jahren mit den Warriors die Herausforderung bei den Zurich Renegades gesucht hat, ist nach einem Jahr wieder zurück. Er wird einerseits im Defense Backfield die durch den Rücktritt des Norwegers Joseph Kinne entstehende Lücke füllen, andererseits wird er als Kicker der Nationalmannschaft die Vakanz auf dieser Position besetzen. «Die dazu notwendige Freigabe durch die Renegades ist nur noch Formsache und darf aufgrund der freundschaftlichen Rivalität erwartet werden.» 6 PULS Sportmagazin 1/10

5 Akrobatik im Mini Cheerleading ist aus den amerikanischen Sportarten nicht mehr wegzudenken. Dabei sind Cheerleaders selber schon sehr anspruchsvolle Sportlerinnen und Sportler wurde die Cheerleader Squad gegründet. Die Warriors sind stolz über die sehr grosse und wachsende Cheerleader-Abteilung. Über 70 Mädchen aller Altersstufen (Seniors, Juniors und Peewees) trainieren regelmässig, um für die Cheerleader-Meisterschaften, Auftritte an Veranstaltungen und selbstverständlich für die eigenen Heimspiele gerüstet zu sein. Im Mai stehen für die Warriors Cheerleader die Schweizermeisterschaften in St. Gallen auf dem Programm. Manuel Aeberli sagt dazu: «Die Cheers werden sich kaum unter dem 2. Platz zufrieden geben.» Kickoff auf dem Deutweg Am ersten März-Wochenende und den folgenden Sonntagen, werden die Warriors einerseits ein Trainingscamp absolvieren und andererseits Freundschaftsspiele gegen in- und ausländische Teams austragen. Diese Spiele und Trainingseinheiten werden den Coaches Ramseyer und Shoup die notwendigen Erkenntnisse liefern. Die Warriors haben im Verband angestrebt, den Samstag zum offiziellen Spieltag zu erklären. So werden die Krieger die meisten der Heimspiele am Abend austragen können. «Dadurch wird mehr Publikum den Weg auf den Deutweg finden und für noch mehr Stimmung sorgen», ist Manuel Aeberli überzeugt. Im Schnitt seien es jeweils rund 500, im Derby gegen die Renegades kämen schon bis zu 800 Zuschauer ins Stadion. Verschiedene Exponenten der Schweizer Football-Szene trauen dem neuen Team aus der Ostschweiz nur wenig zu. An Ostern, 3. April, 18 Uhr, wird sichs zeigen. Dann treffen die Winterthurer Warriors auf die Blue Devils. Manuel Aeberli meint zur kommenden Saison: «Die Zürcher und die Bündner sind klar Favoriten, die haben andere Budgets und auch sonst bessere Möglichkeiten. Ich bin aber überzeugt, die Warriors werden um den Titel mitspielen können.» Alle Infos über die Winterthurer Warriors finden Sie unter «Einmal mit den Steelers ins Stadion einzulaufen, vor vollem Haus...» PULS Seit wann spielst du American Football? KEVIN MEIER Ich habe mit 14 Jahren angefangen, Football zu spielen. Wie bist du dazu gekommen? In der Pfadi hat mich André Basler gefragt, ob ich nicht mal mit ins Training kommen will. Da ich mich für eine neue Sportart umschaute und mich American Football sehr interessierte, dachte ich, wieso eigentlich nicht. Kann ja nichts schief gehen. Was ist das Besondere an dieser Sportart? Viele meinen beim ersten Spielbesuch, dass sei eigentlich nur ein Aufeinanderprallen von Menschen. Aber es ist gerade das Gegenteil, weil so viele Faktoren stimmen müssen, dass man überhaupt einen Punkt erzielen kann. Das geht aber nur, wenn man Spielzug für Spielzug durchgeht im Training sowie in der Offense und Defense. Natürlich gibt es schöne Adrenalinkicks, die dabei nicht fehlen dürfen und dazu kommt eine kontrollierte Aggressivität. Welches ist dein Lieblingsclub? Mein Favorit sind die Pittsburgh Steelers! Hast du Vorbilder? Sicher, der kommt von den Steelers, aber spielt leider nicht mehr. Er war RB Raningback und heisst Jerome Bettis, alias the Bus #36. Was sind deine Ziele für die kommende Saison? Mein Ziel ist ganz klar, den Schweizermeister-Titel zu holen. Wie auch gesund und ohne Verletzungen durch die Saison zu kommen. Träume? Natürlich hat jeder Träume. Meine sind es, auf einem College zu spielen oder ein- American Football mal mit den Steelers ins Stadion einzulaufen, vor vollem Haus... Engagierst du dich auch sonst im Verein? Ja, ich bin zusammen mit meinen zwei Teamkollegen Mike und Bolt U-16 Football Coach. Und selbstverständlich auch meistens an allen Warriors-Anlässen dabei. Kevin Meier Alter 21 Beruf Zimmermann Hobbys American Football, Pfadi und Snowboarden Position MLB (Middle Linebacker) PULS Sportmagazin 1/1007