Hannes Banzhaf, / Sommersemester 2007 Texte und Skizzen zu Orange Farm, Seite 1 von 9
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- Greta Friedrich
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4 Texte und Skizzen zu Orange Farm, Seite 4 von 9 Erinnerungen an einen Sonntag im Township Der Chorgesang, der am Vormittag von der Kirche auf dem Nachbarsgrundstück zu uns herübertönte, wurde durch laute, elektronische Musik abgelöst, die von dem kleinen Laden mit dem Coca-Cola Schild bis zu unserer Baustelle herunterschallt. Es ist immer dieselbe CD, den ganzen Nachmittag schon, die immer wieder von vorne gehört wird. Während auf der Straße barfüßige Kinder und Jugendliche zu OVER THE RAINBOW tanzen, gehen Familien und Paare spazieren, sitzen die Nachbarn entspannt unter der Schatten spendenden Eiche in ihrem Garten, rauchen und trinken. Und überall sind Kinder. Kleine Kinder, die mit der rostroten Erde spielen, ältere Jungen, die mit ihrem kostbarsten Besitz unterwegs sind, aus Draht gebauten Fahrzeugen, kleinen Traktoren, Geländewagen und Taxis, die über eine Drahtstange und ein Miniaturlenkrad gesteuert werden. Gruppen von Mädchen, die durch die Straßen ziehen oder auf dem staubigen Boden im Schatten des winzigen Lebensmittelstandes vor der Baustelle sitzen und Süßigkeiten naschen, die sie wahrscheinlich geschenkt bekommen haben. Sonntag im Township. Ich bin dabei den Zaun um das Grundstück aufzustellen, und Sipho, eines der frechsten Kinder aus der Nachbarschaft hilft mit zwei Freunden eifrig mit. Sie sind ganz scharf auf die Drahtreste, es gibt auf Zulu kein Wort für Draht, das englische kennen sie nicht, sie benutzen das afrikaans sche Wort, das klingt wie DRATT. Sie brauchen DRATT um ihre Autos zu TUNEN, sagen sie. Sowieso sind alle Reste, die auf der Baustelle anfallen, sehr begehrt. Später, nachdem wir zusammen Pflanzlöcher ausgehoben haben und Kletterpflanzen eingepflanzt haben, erlaube ich ihnen, sich an einem Haufen, vom Schalungsbau übrig gebliebenen, Holzresten zu bedienen Ich kann gar nicht so schnell zusehen, wie fast der gesamte Stapel in Windeseile zum Zaun transportiert und auf die andere Seite geworfen wird. Brennholz um die heimatliche Hütte zu heizen. Ich bin seit einiger Zeit wieder an der Arbeit am Zaun tätig als ein junges Ehepaar auf mich zukommt. Der Alkoholpegel der Passanten ist am späten Nachmittag spürbar gestiegen, und ich betrachte sie einen Augenblick lang skeptisch, bevor der Mann mich freundlich grüßt. Sie kämen aus einem anderen Teil des Townships um sich einmal anzusehen, was die WEISSEN denn so machten, von denen im ganzen Township die Rede sei. Wie viele Plätze es denn in dem Kindergarten gäbe, sie wollten nämlich ihre Tochter hinschicken sobald er fertig sei, aber alle im Township wollten das. Es sei so GUT was die WEISSEN täten. Wann wir denn fertig würden? So bald? Ist das denn zu schaffen? Und dann: Wer wird denn der neue Lehrer werden? Es gibt keinen neuen Lehrer, antworte ich und kann die Enttäuschung auf ihren Gesichtern sehen: ah, you are just constructing? yes, we are just constructing. Und in wenigen Wochen sind wir weg. Nachdem sie gegangen sind, setze ich gedankenverloren meine Arbeit fort, während die Sonne untergeht und das ganze Township wie jeden Abend in einem glühenden Orange leuchten lässt. Im Halbdunkel schallt OVER THE RAINBOW zu uns herüber und immer noch tanzen barfüßige Kinder auf der Straße. Ein Mann kommt betrunken die Straße hinuntergewankt. Was machen wir hier, frage ich mich.
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CATHI: Sie wohnen nicht hier. Sie sind erkennbar. Sie haben eine andere Religion. ELISABETH: Sie sind nur Männer. Sie sind schwer zu sehen.
SIE 1 CATHI: Sie wohnen nicht hier. Sie sind erkennbar. Sie haben eine andere Religion. ELISABETH: Sie sind nur Männer. Sie sind schwer zu sehen. Sie wohnen am See. Sie trinken gern Schnaps. Sie arbeiten
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