Die Landschaft Gattung des 19. Jahrhunderts

Transkript

1 Die Landschaft Gattung des 19. Jahrhunderts 1

2 Literatur Oskar Bätschmann, Entfernung der Natur: Landschaftsmalerei , Köln

3 Gustave Courbet, Das Atelier des Malers, 18553

4 Die klassizistische Landschaft 4

5 Johann Christian Reinhart, Klassische Landschaft, 1811 Sil'vestr Shchedrin, Blick auf die Tuchkov-Brücke in St. Petersburg, ca Pierre-Henri de Valenciennes, Paysage campagnard, ca

6 Nicolas Poussin, Landschaft mit Pyramus und Thisbe,

7 Baudelaire: "Was nun die historische Landschaft betrifft, über die ich gerne die Leichenrede sprechen würde, so verkörpert sie weder die freie Phantasie noch die bewundernswerte Kunstfertigkeit der Naturalisten, sondern es ist die der Moral unterworfene Natur." 7

8 Die romantische Landschaft 8

9 Es drängt sich alles zur Landschaft, sucht etwas Bestimmtes in dieser Unbestimmtheit und weiß nicht, wie es anzufangen. Sie greifen falsch wieder zur Historie und verwirren sich. Ist denn in dieser neuen Kunst der Landschafterei, wenn man so will nicht auch ein höchster Punkt zu erreichen? Der vielleicht noch schöner wird wie die vorigen? Philipp Otto Runge, Der Morgen,

10 Heinrich von Kleist, Empfindungen vor Friedrichs Seelandschaft, 1810: Das Bild liegt mit seinen zwei oder drei geheimnisvollen Gegenständen wie die Apokalypse da, als ob es Youngs Nachtgedanken hätte, und da es in seiner Einförmigkeit und Uferlosigkeit nichts als den Rahmen zum Vordergrund hat, so ist es, wenn man es betrachtet, als wenn einem die Augenlider weggeschnitten wären. Gleichwohl hat der Maler zweifelsohne eine ganz neue Bahn im Felde seiner Kunst gebrochen. 10 Caspar David Friedrich, Der Mönch am Meer, 1809

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12 C.D. Friedrich, Der Mönch am Meer, 1809 C.D. Friedrich, Abtei im Eichwald,

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14 Kommentar Basilius von Ramdohr "In der Tat ist es eine wahre Anmaßung, wenn die Landschaftsmalerei sich in die Kirchen schleichen und auf Altäre kriechen will." CDF: "Der Maler soll nicht bloß malen, was er vor sich sieht, sondern auch, was er in sich sieht. Sieht er aber nichts in sich, so unterlasse er auch zu malen, was er vor sich sieht." Friedrich, Das Kreuz im Gebirge (Tetschener Altar), "Schließe Dein leibliches Auge, damit du mit dem geistigen Auge zuerst siehst dein Bild. Dann fördere zu Tage, was du im Inneren gesehen, daß es zurückwirke von außen nach innen." 14

15 Johan Christian Clausen Dahl, Hünengrab im Winter, 1824/25 Carl Rottmann, Der Kopaisee, 1839 Ludwig Lange zu Rottmann: So paradiesisch diese Gegend, so still und öde ist sie auch. Menschliche Spuren vergangener Zeiten sind nur noch in einzelnen aus dem Wasser 15 hervorragenden Mauerresten erkennbar.

16 John Martin, Der große Tag seines Zorns,

17 Fortsetzung im Katastrophenfilm des 20. Jahrhunderts 17

18 Die realistische Landschaft 18

19 Joseph Mallord Turner, Rain, steam and speed The Great Western Railway, um 1844 John Ruskin in den Modern Painters : der Künstler darf nichts ablehnen, nichts auswählen und nichts verachten John Constable, Der Heuwagen, 1821 Constable: Die Kunst findet sich unter jeder Hecke und auf jeder Wiese 19

20 Théodore Géricault, Das Derby in Epsom, 1821 Edouard Manet, Pferderennen in Longchamps,

21 Auguste und Louis-Jean Lumière: L'Arrivée d'un train à La Ciotat (1895) 21

22 Das neue Interesse an der Ölskizze Pierre-Henri de Valenciennes, Gewitter bei La Fayolla, ca Aus den Elements de perspective pratique : Es ist gut, dieselbe Ansicht zu unterschiedlichen Tageszeiten zu malen, um die Unterschiede zu beobachten, die das Licht auf den Formen bewirkt. Die Veränderungen sind derart wahrnehmbar und erstaunlich, dass man nur mit Mühe dieselben Gegenstände wiedererkennt. 22

23 John Constable, Wolkenstudie Pierre Henri de Valenciennes, Wolkenstudie auf dem Quirinalshügel, Rom, Johann Georg von Dillis, Blick auf St. Peter, Richard Parks Bonington, Küste bei Honfleur, ca. 1821

24 Camille Corot, Augusteische Brücke bei Narni 1826, Skizze und Ölbild 24

25 Joseph Poelaert, Justizpalast in Brüssel, 1868 bis 1883 August Endell, Fotoatelier Elvira, München, 1897/98 25

26 Schule von Barbizon 26

27 Kritiker über Rousseau: "Die meisten Landschaftsmaler scheinen zu vergessen, daß pflanzliches Leben, obwohl unfähig zur Fortbewegung, trotzdem nicht zur völligen Bewegungslosigkeit verdammt ist. Ein leises Beben erfüllt Bäume so wie die niedrigsten Pflanzen und vermittelt jedem einzelnen eine eigene Bewegtheit. M. Rousseau hat es mit einem hohen Maß an Naturtreue geschafft, die Lebendigkeit zu reproduzieren, welche die Pflanzenwelt durchpulst." Théodore Rousseau, Im Wald von Fontainebleau, ca

28 Rousseau: Die ganze Majestät eines Porträts Ludwigs XIV. von Lebrun oder Rigaud wird von der Bescheidenheit eines Grashalms in die Schranken gewiesen, der im Glanz eines Sonnenstrahls leuchtet. Théodore Rousseau, Abbatage d'arbres dans l'île de Croissy, 1847 ou Le Massacre des Innocents 28

29 Rousseau, Waldsaum nach dem Kahlschlag im Wald von Compiègne, 1833 Charles François Daubigny, Boote auf der Oise,

30 Haager Schule/ I Macchiaioli Anton Mauve, Pferdetränke, 1871 Giovanni Fattori, Netzflicker in Castiglioncello, ca

31 Impressionismus 31

32 Claude Monet, Die Eisenbahnbrücke in Argenteuil, 1874 Alfred Sisley, Der Chemin de By durch Gestrüpp in RochesCourtaut gesehen,

33 Claude Monet, Mohnfeld bei Argenteuil,

34 Max Liebermann, Landschaft bei Noordwijk, 1906 Liebermann: «Eine gut gemalte Möhre ist besser als eine schlecht gemalte Madonna» Georges Seurat, Temps gris à la Grande Jatte,

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36 Postimpressionismus 36

37 Cézanne: Die Harmonie parallel zur Natur Paul Cézanne, Mont Sainte-Victoire von Les Lauves aus gesehen,

38 Cézanne: (Der Maler) soll in sich verstummen lassen alle Stimmen der Voreingenommenheit, vergessen, vergessen. Stille machen, ein vollkommenes Echo sein: (dann) denkt sich die Natur in ihm, die Leinwand wird das objektive Bewußtsein dieser Landschaft. 38

39 Paul Cezanne, Große Badende, 1899/

40 40 Henri Matisse ( ), Le bonheur de vivre,

41 Henri Matisse:»Ich träume von einer Kunst des Gleichgewichts, der Reinheit, der Ruhe, ohne beunruhigende und sich aufdrängende Gegenstände, von einer Kunst, die für jeden Geistesarbeiter, für den Geschäftsmann so gut wie für den Literaten ein Beruhigungsmittel ist, eine Erholung für das Gehirn, so etwas wie ein guter Lehnstuhl, in dem man sich von physischen Anstrengungen erholen kann.«41

42 Picasso, Die Demoiselles d'avignon, 1907 Picasso: Das Bild ist ein kriegerisches Instrument, das zum 42 Angriff auf den Gegner bestimmt ist

43 Die symbolistische Landschaft 43

44 Hodler: Das Kunstwerk wird eine neue Ordnung offenbaren, die den Dingen innewohnt, und das wird sein: die Idee der Einheit Landschaft Hodler ube.com/watch?v=mj9jaehods5 Ferdinand Hodler, Der See von Silvaplana im Herbst,

45 Akseli Gallen-Kallela, Die Legende des Aino,

46 Böcklin: So ist es richtig, jeder muss sich bei einem Bilde das denken, was das Bild ihm sagt. Es ist nicht nötig, dass es gerade dasselbe ist, was dem Maler vorschwebt. Böcklin: Ein Bild zum Träumen Es muß so still wirken, daß man erschrickt, wenn einer anklopft. Arnold Böcklin: Die Toteninsel,

47 Böcklin: Auf eine gewisse Entfernung sieht man das Dach eines Hauses nur als Farbton, der fotografische Apparat aber zeichnet mir haarscharf jeden Ziegel. Edward Steichen, Die große weiße Wolke, 1903 Als ich mich der Fotografie widmete, war es mein Wunsch, sie als Kunst anerkannt zu sehen. 47

48 Fernand Khnopff, L'eau immobile,

49 Anstatt zu versuchen, das, was ich vor meinen Augen habe, genau zu reproduzieren, gebrauche ich meine Farben willkürlicher, um mich kraftvoll auszudrücken Ich wollte in diesen schwarzen, knorrigen Wurzeln mit ihren Knorken etw Vincent van Gogh, Getreidefeld mit Raben,

50 Böcklin, Kentaurenkampf, 1872/73 Böcklin, Prometheus, 1885, Arnold Böcklin, Pan erschreckt einen Hirten, 1860