Persönliche Erfahrungen von Elektrofahrradfahrerinnen

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1 Persönliche Erfahrungen von Elektrofahrradfahrerinnen Die folgenden Informationen stammen aus dem Erfahrungsschatz von Elektrofahrradfahrerinnen, die während des Projekts aber auch schon davor mehrmals die Woche über einen längeren Zeitraum das Elektrofahrrad im Alltag nützten und nützen. Kaufentscheidungshilfen - wer gibt fachkompetente Informationen zu Elektrofahrräder? Gute Informationen über die breite Palette der Elektrofahrräder sowie über mögliche Förderungen erwarten und finden die Elektrofahrradfahrerinnen in einschlägigen Fachgeschäften. Sowohl in Sportgeschäften wie auch in Fahrradgeschäften ist das Verkaufspersonal zumeist gut geschult und kann über die verschiedenen Elektrofahrradmodelle mit ihren unterschiedlichen Anwendungsmöglichkeiten und Ausrüstungsmodi Auskunft geben. Auch das Internet gibt ausgiebig Auskunft über Elektrofahrräder. Besonders informativ und objektiv sind folgende Seiten: extraenergy.org 3.html Eine weitere gute Informationsquelle sind Fachmessen. Der große Vorteil von Fachmessen liegt im räumlich konzentrierten Überblick aus verschiedenen Händlern und Herstellern. Sehr sinnvoll ist eine Probefahrt! Besonders, um abzuklären, ob sich das entsprechende Modell tatsächlich für den Alltagsgebrauch eignet. Testfahrten auch mehrstündige - schärfen das Anforderungsprofil. Anforderungsprofil - Wissen, was man eigentlich will Eigene Vorüberlegungen darüber, was das Elektrofahrrad können sollte und wofür es hauptsächlich verwendet wird, kann die Kaufentscheidung erleichtern und beschleunigen. Dazu sind folgende Überlegungen sinnvoll: 1. wie viele Steigungen muss ich mit dem Rad erledigen? 2. wie weit sind meine Strecken im Alltag? 3. was werde ich mit dem Rad durchschnittlich transportieren? 4. welcher Anwendungszweck soll mit dem Rad hauptsächlich erfüllt werden (Stadtfahrten, Überlandfahrten, Touren oder Bergfahrten)

2 Gründe für die Anschaffung eines Elektrofahrrades Elektrofahrradfahrerinnen haben ganz klare Gründe, warum sie sich für ein Elektrofahrrad entschieden haben. Diese sind folgende: 1. Berg / Hügel: der meist genannte Grund für die Anschaffung eines Elektrofahrrades sind topografische Steigungen, die mit dem herkömmlichen Rad nicht leicht zu bewerkstelligen sind. Um aber deshalb aufs Radfahren nicht ganz verzichten zu müssen, eignet sich die Tretunterstützung eines Elektrofahrrades sehr. 2. Erleichterung beim Transport von Mehrgewicht: ebenso ein häufig genannter Grund für ein Elektrofahrrad ist das Transportieren von Kinder oder Waren, das mit dem herkömmlichen Fahrrad sehr mühevoll wäre 3. kein Schwitzen mehr: nicht verschwitzt ankommen zu können nach einer Radfahrt ist ebenso ein wesentlicher Grund für die Anschaffung eines Elektrofahrrades 4. Flotter als mit dem herkömmlichen Rad: das schnellere Vorwärtskommen mit einem Elektrofahrrad als mit einem herkömmlichen Rad ist ein mehrmals genannter Grund für einen Elektrofahrradkauf. Es kann Zeit gespart werden. 5. Autounabhängigkeit 6. Alter: war ein Grund für eine 78-jährige Testfahrerin, um sich ein Elektrofahrrad anzuschaffen 7. mehr Flexibilität im Urlaub: ebenso ein Grund, sich für ein Elektrofahrrad zu entscheiden Gute Verwahrung in Standzeiten: Ein Rad, das über 1.000,- Euro kostet, vielleicht sogar bis zu 2.000,- Euro, lässt niemand gerne einfach mal so unabgesperrt und ohne Aufsicht stehen. Andererseits muss jede Radlerin ihr Fahrrad einmal abstellen, wenn sie damit unterwegs ist. Wo aber ist es sicher verwahrt? Versperrbare Fahrradboxen sind noch eine Seltenheit und bestenfalls an Bahnhöfen zu finden. Hier ein paar Tipps zur sicheren Verwahrung von unseren Testfahrerinnen: Verwenden Sie ein gutes und stabiles (auch etwas teureres) Fahrradschloss Hängen sie ihr Rad wenn möglich mit dem Schloss an einen Pfosten Parken sie ihr Rad eher an öffentlichen Radparkplätzen. Dort sind Vorkehrungen zum Anhängen meist vorhanden. Lassen sie ihr Elektrofahrrad nicht über Nacht an öffentlichen Plätzen stehen Verwahren sie es zu Hause in absperrbaren Räumlichkeiten Eine Diebstahlversicherung ist nicht ganz billig. Außerdem wird bei Diebstahl nicht der gesamte Kaufbetrag rückvergütet. Auch Accessoires z.b. werden nicht rückerstattet. Von unseren 10 Testfahrerinnen hat lediglich eine Frau eine Diebstahlversicherung abgeschlossen. Zu überwachten Stellplätzen äußerten sich unsere Testfahrerinnen eher negativ. Als zu übertrieben und nicht notwendig werden diese erachtet.

3 Erfahrungen mit Pannen am Elektrofahrrad: Die Elektrofahrräder unserer Testfahrerinnen scheinen nicht sehr reparaturanfällig zu sein. Bis über eine Reifenpanne wurde uns von keinen ernsten Pannen berichtet. Was allerdings mit dem Elektrofahrrad passieren kann, sind die sog. Akku-Pannen wenn während einer Fahrt der Akku leer wird und der Zusatzmotor nicht mehr mithilft. Passiert so eine Akku-Panne am Weg bergauf, kann das zu einem mühevollen Treten oder Schieben werden. Mit dieser Art von Panne haben zwei unserer Testfahrerinnen Erfahrungen machen müssen. Eine davon schrieb dazu folgendes: Um solche Pannen zu verhindern, fahre ich ebene Strecken ohne Motor, wenn ich sehe, dass der Akku nicht mehr voll ist, um den Strom für den Berg aufzuheben. Erfahrungen mit anderen Radfahrern am Radweg Aus der Sicht unserer Elektrofahrradtestfahrerinnen stellen die unterschiedlichen Geschwindigkeiten von Radfahrern am Radweg kein Problem dar. Als Elektrofahrradfahrerin hat man die Möglichkeit des Schnellerwerdens ebenso wie des Langsamerwerdens bzw. Abbremsens. Mit Rücksicht auf die anderen Radwegbenützer lassen sich die unterschiedlichen Fahrgeschwindigkeiten selbst auf einem relativ schmalen Raum wie der eines Radweges problemlos bewältigen. Für eine Testfahrerin ist die Mehrkraft ihres Elektrofahrrades am Radweg insofern ein Vorteil, da sie mit ihrem Kinderanhänger nun gleich schnell fahren kann wie die meisten anderen Radfahrerinnen. Die Gefahr, den Verkehr aufgrund zu langsamen Fahrens zu blockieren, ist damit beseitigt. Erfahrungen mit anderen Verkehrsteilnehmern und Fahrsicherheit Bemerkenswert war die Aussage einer Testfahrerin, die sich allgemein auf andere Verkehrsteilnehmer bezog. Andere Verkehrsteilnehmer können die Geschwindigkeit schlecht einschätzen, da kann es zu gefährlichen Situationen kommen. Diese Testfahrerin meinte zur höheren Geschwindigkeit eines Elektrofahrrades auch folgendes: Ab einer höheren Geschwindigkeit ist das Bremsen schwieriger, man muss sehr vorausschauend fahren. Wie reagieren die anderen, dass Frau ein Elektrofahrrad fährt? 1. Reaktionen der Familienmitglieder und Freunde Da das Elektrofahrrad für manche Frauen einen Wiedereinstieg ins Radfahren bzw. ein wieder mehr Fahren mit dem Rad bedeutet, verbunden mit Spaß, Bewegung und Unabhängigkeit, sind die Reaktionen der Familienmitglieder und Freunde unserer Testfahrerinnen durchwegs positiv. 2. Reaktionen von Fremden Die Reaktionen von Fremden auf eine Elektrofahrradfahrerin reichen von Mitfreude, großem Staunen, Neugierde, dummen Sprüchen, komischen Blicken bis hin zu neidischen Bemerkungen.

4 Viele Testfahrerinnen werden mit ihrem Elektrofahrrad von anderen angesprochen und gefragt, ob s wirklich so einfach ist und wie s überhaupt geht und ob man s auch mal ausprobieren kann. Manche so erlaubte Probefahrt hat auch schon zu einem Kauf motiviert: Mein Nachbar hat sich auch schon eines gekauft, zwei ältere Personen haben sich dadurch (erlaubte Probefahrt) ein Elektrofahrrad gekauft. Nicht immer sind die Reaktionen der anderen nur positiv. Viele machen Späßchen über die Elektrofahrradfahrer: bist zu faul um zu treten. Hie und da spürt man den Neid anderer Radfahrerinnen: eh klar, mit einem e-bike kommt da ja jeder rauf Solche leicht negativ gefärbten Reaktionen können unsere Testfahrerinnen allerdings nicht beeinflussen. Froh fahren sie weiter auf ihrem flotten Elektrofahrrad. Sie genießen den Luxus, sind stolz auf ihr Rad mit Zusatzantrieb, überlassen anderen Interessierten ihr Elektrofahrrad gerne für eine Probefahrt und stehen den vielen Fragen ihrer Mitmenschen auskunftsbereit und offen gegenüber. Das Fahrgefühl auf einem Elektrofahrrad Das Fahrgefühl unserer Testfahrerinnen wird weitgehend als sehr angenehm beschrieben: das Fahrgefühl ist einfach toll, durch die Motorunterstützung ist das Fahren leicht und dadurch viel angenehmer! erhebend, wunderschön, leicht! voller Genuss! Nur positiv! Nahezu kein Mehrgewicht. bergauf: genial - man fährt wie auf einer ebenen Straße. Super, nicht so anstrengend wie ohne Motor. Ich bin froh, dass ich wieder viel Radfahren kann und dass es nicht mehr so beschwerlich ist, mit dem vollen Kinderanhänger den Berg hinauf zu fahren. Es macht mir Spaß, andere Radfahrer am Berg zu überholen. Das Fahrgefühl ist einfach super: ein schwereloses Gefühl! Die Motorunterstützung finde ich super. Motorumschalten ist kein Problem. Das Fahren mit Unterstützung ist eine Hilfe beim Starten an leichten Steigungen und mit vollem Einkaufskorb. So lange der Akku voll ist, scheint das Mehrgewicht eines Elektrofahrrades keinen Einfluss auf das Fahrgefühl beziehungsweise auf die Fahrsicherheit zu haben. Problematisch aber kann es bei einer Akku-Panne werden, nämlich dann, wenn der Akku keinen Saft mehr hergibt, um den Motor anzutreiben und Frau das Elektrofahrrad schieben muss, womöglich noch bergauf. Die raschere Geschwindigkeitsmöglichkeit mit einem Elektrofahrrad wurde von den Testfahrerinnen individuell ausgelotet: Am Anfang bin ich mit dem Pedelec recht schnell gefahren, aber ich habe gemerkt, dass das gefährlich ist, deshalb fahre ich jetzt meistens mit niedrigster Motorleistung. Wenn man beim Wegfahren den höchsten Motormodus eingeschaltet hat, sollte man schon sicher am Rad sitzen, sonst erlebt man eine böse Überraschung.

5 Ich passe die Geschwindigkeit an mein Sicherheitsgefühl an. Beim Anfahren habe ich eine gute Methode gefunden: ich verwende zuerst den Handgriff, erst wenn die Fahrt zügiger geht, schalte ich auf Pedelec um. In der Ebene schalte ich manchmal den Motor aus, weil es mir sonst zu schnell geht. Durch die Unterstützung beim Anfahren kommt es manchmal zu einer Instabilität beim Fahrrad. Hat Frau den richtigen Umgang mit ihrem Elektrofahrrad ertestet und sich daran gewöhnt, scheint die Geschwindigkeit eines Elektrofahrrades keinen Einfluss auf das Fahrsicherheitsgefühl zu haben. Offene Wünsche ans Elektrofahrrad mehr Reichweite des Akkus ist der am häufigsten genannte Wunsch weniger Radgewicht ist der am zweithäufigsten genannte Wunsch der Preis des Akkus könnte niedriger sein Blinker und Rückspiegel fürs Linksabbiegen wurde von einer Testfahrerin genannt eine Hotline bei Fragen rund ums Elektrofahrrad wäre angenehm Keinen offenen Wunsch haben die Testfahrerinnen an die Elektrorad-Verkäufer: Handhabung und Wartung ihres Elektrofahrrades wurden ihnen gut erklärt. Offene Wünsche ans Verkehrssystem Bessere Fahrradmitnehmmöglichkeiten in Zügen und Bussen (2 von 10) Mehr Rücksicht von anderen Verkehrsteilnehmern (5 von 10), sowohl von Fußgängern, Radfahrern wie auch von motorisierten Verkehrsteilnehmern (oder mehr Trennung der unterschiedlichen VT auf den Straßen) Radwegeausbau und bessere Beschilderung (3 von 10) bzw. Reparatur von beschädigten Radwegen Mehr Abstellmöglichkeiten in der Innenstadt (Graz) Öffentliche Ladestationen bei EKZ oder öffentlichen Gebäuden (1 von 10), bei denen Aufladen ohne Ladegerät möglich ist.