Karge Schönheit. Steppenrasen in Thüringen
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- Paulina Weber
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1 Karge Schönheit Steppenrasen in Thüringen 0
2 Die Sonderausstellung Karge Schönheit Steppenrasen in Thüringen, die in Zusammenarbeit vom LIFE-Projekt und dem Naturkundemuseum Erfurt gestaltet wurde und dort in den Sommermonaten des vergangenen Jahres zu besichtigen war, wird ab Sommer 0 als Dauerausstellung im Turm der Burg Gleichen bei Wandersleben präsentiert. So können Sie eine Erkundung der blühenden Steppenrasen und der eindrucksvollen Keuper-Badlands im Drei Gleichen-Gebiet mit einem Besuch der neuen Ausstellung anschaulich verbinden! Beim LIFE-Projekt spielt die Öffentlichkeitsarbeit eine wichtige Rolle. Vor allem im Winterhalbjahr finden regelmäßig öffentliche Vorträge zu allen Projektgebieten statt. In diesen bemüht sich das LIFE-Team, die Bevölkerung für den Schutz der Steppenrasen als Lebensräume gefährdeter Tier- und Pflanzenarten zu sensibilisieren. Dabei wird auch über geplante Landschaftspflegemaßnahmen informiert und die Diskussion mit Landnutzern und ehrenamtlichen Naturschützern gesucht. Naturkundliche Exkursionen werden in allen Projektgebieten von April bis Juli, also in der Hauptblütezeit der Trockenrasen, angeboten. Die Termine und Treffpunkte finden Sie auf unserer Internetseite und in der Tagespresse. Keuper-Badlands mit der Burg Gleichen Blick in die Ausstellung Karge Schönheit Januar.. Neujahr.. Heilige Drei Könige 0 0
3 Die Steppen- und Trockenrasen sind im Februar meist noch winterbraun. Einige Pflanzen aber, wie die Golddistel, stehen am Ende des Winters fast noch so dekorativ auf den Flächen wie zur Blütezeit im Herbst. Diese Wintersteher verstreuen erst jetzt ihre Früchte und Samen, die nun auf feuchten Boden fallen und mit den ersten warmen Tagen zu keimen beginnen. Wenn die Natur Winterruhe hält, ist die Saison der Landschaftspflegemaßnahmen. Um die Vegetation und die Brutvögel nicht zu beeinträchtigen, sind Entbuschungen, Entfilzungen oder die Fällung einzelner Bäume nur von Anfang Oktober bis Ende Februar möglich. Am Südhang der Burg Gleichen wurden in den letzten Jahren mehrere Dutzend Schwarzkiefern gefällt, die durch ihre Beschattung und den Eintrag von Nadelstreu und Zapfen die wertvollen Trockenrasenflächen stark beeinträchtigt hatten. Golddistel Carlina vulgaris Landschaftspflege am Südhang der Burg Gleichen Februar 0
4 Die Gewöhnliche Kuhschelle ist eine der ersten Pflanzen, die im Frühjahr blühen. Ihre violetten Blüten setzen von März bis Mai leuchtende Farbtupfer in den noch winterbraunen Steppenrasen. Die Kuhschelle wird durch eine extensive Beweidung gefördert, da sie wie viele Hahnenfußgewächse in allen Teilen giftig ist, wird sie vom Weidevieh gemieden. Neben den Schafen spielen die Ziegen eine wichtige Rolle bei der Landschaftspflege. Während die Schafe vor allem Gräser und Kräuter abweiden, verbeißen die Ziegen auch aufwachsende Gehölze und verhindern somit eine Verbuschung der wertvollen Trockenrasen. Durch das Schälen der Rinde können sie auch auf bereits stark verbuschten Flächen dazu beitragen, die Sträucher zurückzudrängen. Gewöhnliche Kuhschelle Pulsatilla vulgaris Weiße Deutsche Edelziegen als Landschaftspfleger März.. Karfreitag.. Ostersonntag 0 0
5 Das Frühlings-Adonisröschen ist der typische Frühblüher in den Steppenrasen Thüringens. Als Pflanze der osteuropäischen Steppen hat es im trockenwarmen Thüringer Becken und am Kyffhäuser einen seiner westlichsten Vorposten. Bedeutende Vorkommen befinden sich auf der Schwellenburg bei Erfurt, im Drei Gleichen-Gebiet, im Unstruttal zwischen Nägelstedt und Großvargula und auf den Keuperhügeln bei Mühlhausen. Aber auch in den anderen Gebieten kann man es gelegentlich antreffen. Wie die Gewöhnliche Kuhschelle ist auch das Frühlings-Adonisröschen giftig und wird von den Weidetieren gemieden. Seine Blüten öffnen sich nur bei Sonnenschein. Frühlings-Adonisröschen auf dem Bothenheilinger Herzberg Frühlings-Adonisröschen Adonis vernalis April.. Ostermontag 0 0
6 Die Federgräser (Gattung Stipa) sind die typischen Gräser der Steppen Mittel- und Osteuropas, deren Areal bis nach Asien reicht. Ihren Namen haben sie von den langen, im oberen Teil meist fedrig behaarten Grannen, die eine Länge bis 0 cm erreichen können und der Windausbreitung der Frucht dienen. Der untere, unbehaarte Teil ist mehrfach gedreht und reagiert auf Änderungen der Luftfeuchte. Fällt die Frucht auf den Boden, wird sie allmählich mit Hilfe der Drehbewegungen der Granne in den Boden gebohrt. Die Sperrhaare an der harten Fruchtspitze wirken wie eine Harpune: sie verhindern, dass sich die Frucht wieder herausdreht. In Thüringen kommen drei Arten von Federgräsern mit behaarten Grannen vor: Echtes Federgras, Großes Federgras und Rossschweif-Federgras. Als echte Steppenarten bevorzugen sie basen- und kalkreiche, sommerwarme und trockene Standorte. Die größte einheimische Federgrasart ist das im Mai und Juni blühende Große Federgras (auch Schönes oder Gelbscheidiges Federgras genannt). Es hat seinen Verbreitungsschwerpunkt im Kyffhäuser, kommt aber auch im Wipperdurchbruch bei Günserode und auf dem Neun Hügel bei Bottendorf vor. Blühender Steppenrasen im südlichen Kyffhäuser Grannen des Großen Federgrases Stipa pulcherrima Mai.. Maifeiertag.. Christi Himmelfahrt 0.. Pfingstmontag 0.. Fronleichnam 0 0
7 Am Südhang des Kippelhorns nordwestlich von Erfurt recken sich im Juni die Blütenstände des Steppen-Salbeis wie Kerzen empor und verleihen dem Hügel einen violetten Schleier. Bei genauerer Suche findet man auch das gelb blühende Berg-Steinkraut, das unscheinbare Ohrlöffel-Leimkraut oder die Kartäuser-Nelke. Vereinzelt beginnt das Haar-Pfriemengras zu blühen, während die Blütezeit des Bleichen Schwingels bereits vorüber ist. Ende Februar 0 bot die Fläche ein ganz anderes Bild: ein dichter, brauner Grasfilz stand in Flammen. Hier wurde im Rahmen des LIFE-Projektes durch die Freiwilligen Feuerwehren von Kühnhausen und Elxleben ein gezieltes Feuer gelegt. Solche Pflegefeuer waren bis in die er Jahre üblich. In Abständen von mehreren Jahren wurden die Hutungen im zeitigen Frühjahr abgeflämmt, um den alten Aufwuchs zu entfernen und eine frühere und gleichmäßigere Begrünung zu erreichen. Aufgrund der ausufernden und unkontrollierten Feuereinsätze wurde dann das Flämmen gesetzlich verboten. Der kontrollierte Feuereinsatz stellt jedoch eine kostengünstige Alternative zum manuellen Entfilzen der Flächen dar. Nachdem die Untere Naturschutzbehörde 0 eine naturschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung erteilt hatte, konnten auf dem Kippelhorn und dem Steinberg erstmals wieder Pflegefeuer durchgeführt werden. Steppen-Salbei Salvia nemorosa am Kippelhorn Juni 0 0 Pflege-Feuereinsatz auf dem Kippelhorn
8 Der anstehende Gips, der nur stellenweise von einer dünnen Feinerdeschicht bedeckt ist, stellt besondere Anforderungen an die hier wachsenden Pionierpflanzen. Sie müssen nicht nur lange Trockenphasen und Winterkälte aushalten, sondern auch mit wenigen Nährstoffen auskommen. Ebensträußiges Gipskraut, Arznei-Thymian und Feld-Beifuß haben kleine oder schmale Blätter, um die Verdunstung gering zu halten. Stängel und Blätter des Gipskrautes sind zudem von einer Wachsschicht bedeckt, die das Sonnenlicht reflektiert und vor Austrocknung schützt. Die sukkulenten Mauerpfeffer-Arten speichern Wasser in ihren stark verdickten Blättern und öffnen nur nachts ihre Spaltöffnungen zum Gasaustausch. Die Moose und die Bunten Erdflechten können als wechselfeuchte Organismen völlige Austrocknung wochenlang unbeschadet überdauern. Auch das Haar-Pfriemengras (Stipa capillata), das einzige Federgras mit unbehaarter Granne, ist an trockene Standorte angepasst: An heißen Tagen sind seine sonst flachen Blätter eingerollt. Dadurch werden die auf der Oberseite liegenden Spaltöffnungen abgedeckt und die Abgabe von Wasser sowie die Aufnahme von Kohlendioxid stark eingeschränkt. Das Haar-Pfriemengras ist ein typisches Steppengras, das von der Mongolei über Vorderasien bis Mitteleuropa verbreitet ist. Im Gegensatz zu den anderen Federgräsern blüht es erst im Juli und August. Pionierflur auf Gips (Spatenberge bei Hemleben) Haar-Pfriemengras im Hintergrund der Segelberg Juli 0 0
9 Die Herbst-Wendelorchis ist die letzte der im Jahreslauf blühenden Orchideen Thüringens. Ihre Blüte beginnt Ende Juli und erstreckt sich bis Mitte Oktober; Hauptblütezeit ist der August. Die Breite Trift auf dem Großen Seeberg ist einer der wenigen Wuchsorte für diese in Deutschland hochgradig gefährdete Orchideenart. Einst kam die Herbst-Wendelorchis hier zu Hunderten vor, inzwischen sind die Bestände aber deutlich zurückgegangen. Als konkurrenzschwache Art profitiert sie von einer intensiven Schafbeweidung, die lückige Rasen und Bodenverwundungen hinterlässt. Die Folgen des Beweidungsrückgangs können offenbar auch nicht durch eine regelmäßige Mahd der Flächen kompensiert werden. Herbst-Wendelorchis Spiranthes spiralis Breite Trift am Großen Seeberg August 0 0
10 Die Schafhaltung ist in den letzten Jahren wirtschaftlich immer unattraktiver geworden. Die Ursachen hierfür sind Importe billiger Schafprodukte aus Neuseeland, Veränderungen in der Struktur unserer Landwirtschaft und das veränderte Konsumverhalten der Menschen. Um 0 gab es in Deutschland 0 Millionen Schafe, im Jahr 0 waren es noch etwa, Millionen. Heute dient die Schaf- und Ziegenhaltung vor allem dem Erhalt unserer Kulturlandschaft: Die Beweidung verhindert die Verbuschung und Verfilzung von wertvollen Trockenrasenflächen. Ein Hauptziel des LIFE-Projektes ist es deshalb, die Beweidung der Thüringer Steppenrasen zukunftssicherer zu machen und aufgegebene Flächen wieder einer kontinuierlichen Nutzung zuzuführen. Durch die maschinelle Entbuschung zugewachsener Flächen, die Wiederherstellung von Triftwegen und die Bereitstellung von Tränkwagen, Weidezäunen und Weidehütten sowie durch naturschutzfachliche Beratung, werden traditionelle Schäfereibetriebe unterstützt. Die Goldhaar-Aster ist eine der Trockenrasenarten, die durch eine extensive Beweidung gefördert wird. Sie kommt in Thüringen nur zerstreut vor, aber dann in größeren Beständen und blüht im August und September. Schafbeweidung im Wipperdurchbruch Goldhaar-Aster Aster linosyris September 0 0
11 Die Schwellenburg ist die markanteste Erhebung der Gipskeuperhügel nordwestlich von Erfurt. Im Schrägluftbild kann man gut die ehemaligen Weinbergterrassen am Nordhang erkennen. Durch die traditionelle Beweidung mit Schafen und Ziegen entstanden ausgedehnte Trocken- und Steppenrasen. Auf dem Plateau der Schwellenburg wurde an mehreren Stellen Gips abgebaut. Deutlich erkennbar ist dies im westlichen Bereich: Hier blieb von der einst mehrere Meter dicken Gipsschicht nur noch eine schmale Rippe stehen, auf der der Wanderweg durch das Naturschutzgebiet verläuft. Der Dänische Tragant ist eine typische Art der Steppenrasen. Er blüht im Mai und Juni, Einzelpflanzen bis in den Herbst. Seinen Verbreitungsschwerpunkt innerhalb Deutschlands hat er im Thüringer Becken und am Kyffhäuser. Er wird wie viele andere Pflanzen der Steppenrasen durch eine extensive Beweidung gefördert. Sein Bestand in Thüringen ist in den letzten Jahren zurückgegangen. Schwellenburg bei Erfurt Dänischer Tragant Astragalus danicius Oktober.. Tag der Deutschen Einheit.. Reformationstag 0 0
12 00 Das Gebiet um Herrnschwende und Nausiß im Luftbild November.. Allerheiligen 0 0 Die beiden Luftbilder zeigen eindrucksvoll die Veränderungen der Landnutzung in den vergangenen Jahrzehnten. Aus Kleinäckern wurden im Zuge der Kollektivierung der Landwirtschaft große Ackerschläge. Mehr als die Hälfte der heutigen Steppen- und Trockenrasenflächen im FFH-Gebiet Trockenrasenkomplex nordöstlich Herrnschwende waren noch in den er Jahren Kleinäcker. Sie wurden nach der Kollektivierung aufgegeben und beweidet. Aus der Luft wirkt das FFH-Gebiet wie ein Flickenteppich aus Steppen- und Trockenrasen, Streuobstwiesen, Feldgehölzen und kleinen Laubmischwäldern. Bis heute beherbergt es nicht nur viele gefährdete Pflanzenarten, sondern ist auch für zahlreiche Tierarten letzter Rückzugsraum in der ausgeräumten Agrarlandschaft.
13 Die Hügelkette der Spatenberge liegt am Nordostrand der Thüringer Keupermulde bei Hemleben. Hier treten die obersten Schichtglieder des Mittleren Keupers zu Tage: Heldburggipsmergel und Steinmergelkeuper. Die stellenweise aus grobkristallinem Gips und Anhydrit bestehende Schichtrippe wurde aufgrund ihrer höheren Widerstandsfähigkeit gegenüber Abtragungsprozessen aus der umgebenden Landschaft herausmodelliert. An mehreren Stellen lassen sich prächtige Rosetten aus Gipskristallen bewundern, die leider leicht zerstörbar sind. Früher wurde hier an mehreren Stellen Gips abgebaut. In den vergangenen Jahrzehnten wurden die kleinen Gipsbrüche mit Hausmüll, Bauschutt und Schrott verfüllt, wodurch das Schutzgebiet stark beeinträchtigt wurde. Im Frühjahr 0 wurden diese Ablagerungen mit Mitteln des LIFE-Projektes beräumt, so dass der anstehende Gips wieder zu sehen ist. Gipskristalle im NSG Spatenberge bei Hemleben Müllberäumung an der Gipsrippe Dezember.. Erster Weihnachtsfeiertag.. Zweiter Weihnachtsfeiertag.. Silvester 0 0
14 Projektgebiet : Projektgebiet : Projektgebiet : Projektgebiet : Projektgebiet : Projektgebiet : Projektgebiet : Projektgebiet : Projektgebiet : Hainleite Wipperdurchbruch Kranichholz Landkreis: Kyffhäuserkreis Flächengröße:. ha Trockenrasenlebensräume gesamt: ca. ha, Steppenrasen: ca. ha Bottendorfer Hügel Landkreis: Kyffhäuserkreis Flächengröße: ha Trockenrasenlebensräume gesamt: ca. ha, Steppenrasen: ca. ha Schwermetallrasen: ca. ha Westliche Schmücke Spatenberge Landkreis: Kyffhäuserkreis Flächengröße: ha Trockenrasenlebensräume gesamt: ca. ha, Steppenrasen: ca. ha Hohe Schrecke Finne Landkreis: Sömmerda und Kyffhäuserkreis Flächengröße:. ha Trockenrasenlebensräume gesamt: ca. ha, Steppenrasen: ca. ha Trockenrasen-Komplex nordöstlich Herrnschwende Landkreis: Sömmerda Flächengröße: ha Trockenrasenlebensräume gesamt: ca. ha, Steppenrasen: ca. ha Moorberg und Ziegenbeil nördlich von Battgendorf Landkreis: Sömmerda Flächengröße: ha Trockenrasenlebensräume gesamt: ca. ha, Steppenrasen: ca. ha Kahler Berg und Drachenschwanz bei Tunzenhausen Landkreis: Sömmerda Flächengröße: 0 ha Trockenrasenlebensräume gesamt: ca. ha, Steppenrasen: ca. ha Brembacher Weinberge Klausberg Scherkonde Landkreis: Sömmerda Flächengröße: ha Trockenrasenlebensräume gesamt: ca. ha, Steppenrasen: ca. ha Trockenrasen nordwestlich Erfurt Landkreis: Sömmerda und Landeshauptstadt Erfurt Flächengröße: ha Trockenrasenlebensräume gesamt: ca. ha, Steppenrasen: ca. ha Projektgebiet : Drei Gleichen Landkreis: Ilmkreis, Gotha, Flächengröße: ha Trockenrasenlebensräume gesamt: ca. ha, Steppenrasen: ca. ha Projektgebiet : Seeberg Siebleber Teich Landkreis: Gotha Flächengröße: ha Trockenrasenlebensräume gesamt: ca. ha, Steppenrasen: ca. ha Projektgebiet : NSG Unstruttal zwischen Nägelstedt und Großvargula Landkreis: Unstrut-Hainich-Kreis und Gotha Flächengröße: 0 ha Trockenrasenlebensräume gesamt: ca. ha, Steppenrasen: ca. ha Projektgebiet : Keuperhügel und Unstrutniederung bei Mühlhausen Landkreis: Unstrut-Hainich-Kreis Flächengröße: 0 ha Trockenrasenlebensräume gesamt: ca. ha, Steppenrasen: ca. ha Seebach Grabe Bollstedt Großengottern Impressum Herausgeber: Verein der Freunde und Förderer des Naturkundemuseums Erfurt e. V. in Kooperation mit dem LIFE-Projekt des TMLFUN Internet: B Bothenheiligen Altengotter n unstrut Bad Langensalza A B B Gotha B Nägelstedt apfelstädt Großvargula Gräfentonna Mühlberg B Witterda Seebergen wipper Wandersleben Sülzenbrücken B Haarhausen Redaktion: Dr. Henryk Baumbach, Stephan Pfützenreuter Texte: Henryk Baumbach, LIFE-Projektbüro Fotos: Thomas Stephan, Henryk Baumbach, Sheila Ludwig, Stephan Pfützenreuter, Detlev Stremke, Heinz Wiesbauer Luftbilder: GeoBasisDE / TLVermGeo, Gen.-Nr.: /0 Layout: atelier MA conrad, VBK, Erfurt Druck: Proof Druckproduktion, Erfurt Dieser Kalender wurde durch die EU im Rahmen des LIFE+-Projektes Erhaltung und Entwicklung der Steppenrasen Thüringens (LIFE0NAT/D/000) kofinanziert. B Elxleben Tiefthal Straußfurt gera Arnstadt Sondershausen Hachelbich Günserode Herrnschwende gera Weißensee Tunzenhausen Kühnhausen A A B Erfurt un strut Günstedt A B Sachsenburg Leubingen Die LIFE-Projektgebiete Etzleben Griefstedt Sömmerda Bad Frankenhausen Heldrungen Hemleben Beichlingen Battgendorf Kölleda A Großneuhausen Vogelsberg Kleinbrembach Reinsdorf B B unstrut Großmonra Bachra Projektgebiete Artern Bottendorf Rastenberg Buttstädt Steppenrasenlebensräume im Projektgebiet
15 Verein der Freunde und Förderer des Naturkundemuseums Erfurt e. V. Anschrift: Große Arche 0 Erfurt Telefon: naturkundemuseum@erfurt.de Internet: Das EU-LIFE-Projekt Erhaltung und Entwicklung der Steppenrasen Thüringens Steppen sind baumlose Graslandschaften, die vor allem in sommertrockenen Gebieten mit weniger als 00 Millimeter Jahresniederschlag vorkommen. Auf den fruchtbaren Schwarzerde-Standorten Europas wurden sie fast vollständig für den Ackerbau umgebrochen. Lediglich auf Extremstandorten, wie an steilen Hängen und auf flachgründigen Plateaus, konnten die Steppenrasen kleinflächig überleben. In Deutschland sind heute weniger als.000 ha zu finden, davon liegen etwa % in den trocken-warmen Keuper- und Zechsteingebieten Mittel- und Nordostthüringens. Sie weisen eine hohe Zahl gefährdeter Tier- und Pflanzenarten auf. Die Bedeutung der Thüringer Steppenrasen als Vorposten der großen osteuropäischen Steppen und Hotspots der biologischen Vielfalt macht ihren Schutz zu einer herausragenden europäischen Angelegenheit. Deshalb wird von 00 bis 0 in der Trägerschaft des Thüringer Ministeriums für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz das LIFE-Projekt Erhaltung und Entwicklung der Steppenrasen Thüringens durchgeführt. Ziel ist die Erhaltung, Aufwertung und langfristige Sicherung der subpannonischen Steppenrasen und der mit ihnen verzahnten orchideenreichen Trockenund Halbtrockenrasen, Kalkpionierfluren und Schwermetallrasen. Mit einem Gesamtvolumen von fünf Millionen Euro werden mehr als 0 Einzelvorhaben umgesetzt. Wegen seiner hohen Bedeutung fördert die EU-Kommission das Projekt mit dem Spitzenfördersatz von Prozent. Die verbleibenden Prozent trägt der Freistaat Thüringen. Eine der wichtigsten Aufgaben ist die Durchführung von Landschaftspflegemaßnahmen auf mehr als zweihundert Hektar Fläche in fünf Landkreisen und im nördlichen Stadtgebiet von Erfurt. Um ein möglichst breites Publikum anzusprechen und für die Besonderheiten sowie für die Gefährdung der Steppenrasen mit ihren zahlreichen seltenen Tier- und Pflanzenarten zu sensibilisieren, kooperiert das Projektbüro mit dem Naturkundemuseum Erfurt. Die gemeinsam gestaltete Ausstellung Karge Schönheit Steppenrasen in Thüringen zog von Mai bis September 0 zahlreiche neugierige und begeisterte Besucher in das Museum in Erfurts Altstadt. LIFE-Projektbüro des Thüringer Ministeriums für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz (TMLFUN) Anschrift: Uhlandstraße Sömmerda Telefon: poststelle@steppenrasen.thueringen.de Internet:
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