Curari Jugendhilfe Lateinamerika. Rechenschaftsbericht für das Jahr 2012

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1 Curari Jugendhilfe Lateinamerika Rechenschaftsbericht für das Jahr 2012 Der Verein Curari Jugendhilfe Lateinamerika wurde am 27. Januar 2009 gegründet und mit Schreiben vom 19. Februar 2009 als gemeinnütziger Verein vom Finanzamt Rosenheim anerkannt. Zweck des Vereins ist die Förderung der Jugend in Lateinamerika, insbesondere durch Erziehung, Schul- und Berufsausbildung einschließlich Studentenhilfe. Der Verein hat daher die Aufgabe, die allgemeinen Lebensbedingungen nicht nur für Kinder und Jugendliche, sondern auch für die Familien zu verbessern und damit langfristig sogar die Entwicklung in den Regionen zu fördern. Für Familien, die unter dem Existenzminimum leben, wird der Verein Patenschaften für Kinder und Jugendliche übernehmen und durch Geldzuwendungen für deren Schul- und Berufsausbildung sorgen. Finanzielle Situation: Die Buchhaltungsunterlagen der Einnahmen und Ausgaben für das Jahr 2012 wurden von zwei gewählten Kassenprüfern geprüft und für richtig befunden. Dazu liegt ein Prüfbericht mit Datum vom vor. Vereinsbericht 2012: Einnahmen Spenden ,00 Ausgaben Verwaltungsgebühren 512,45 Ausgaben für Projekte insgesamt ,00 Projekt Calle Fría, Kolumbien ,00 Projekt Popoy, Bolivien ,00 Projekt Villa del Rosario, Venezuela 500,00 Finanzbestand zum 31. Dezember ,35 Die Verwaltungskosten waren mit ca. 1,70 % der gesamten Spendensumme sehr gering. Es wird auch zukünftig das Bestreben des Vereins sein, die Verwaltungsausgaben auf gleich niedrigem Niveau zu halten Seite 1 von 6

2 Verwendungsbericht der Spendenausgaben Projekt Calle Fría, Kolumbien Curari hat insgesamt ,00 im Jahr 2012 an den Verein Fundacion Calle Fría für das Projekt Calle Fría in Kolumbien überwiesen. Die Spenden wurden wie folgt verwendet: - o ca ,00 (Peso ,00) für die monatlichen Schulgebühren im Schuljahr 2012 und die Einschreibung von vier Kindern für das Schuljahr 2013 ins private Gymnasium Decroly, Sicelejo. Außerdem wurde für die Unterhaltung des Schulbetriebs der Grund- und Hauptschule Calle Fría ca ,00 (Peso ,00) ausgegeben. Im Einzelnen waren das: Schulmaterial und Bücher ca Fahrkosten in die Schulen ca Frühstück und Mittagsessen ca Schuluniformen ca Für die Helferinnen ca Nachhilfeunterricht ca Lebensmittel ca Ausflüge mit den Kindern ca Weihnachtsgeschenke und Weihnachtsfeier ca Verschiedene Erhaltungsund Reparatur Kosten der Schule ca Die tatsächlichen Kosten für den Schulbetrieb waren etwas höher als hier aufgeführt. Die Differenz wurde durch anderweitige Spenden von der Fundacion Calle Fría beglichen. Im Schuljahr 2011/12 besuchten 4 Schüler erfolgreich das private Gymnasium Decroly und 4 Schüler das staatliche Gymnasium Colegio San Vicente de Paul. Im Schuljahr 2012 gingen ca. 145 Kinder zum Unterricht in die Grund- und Hauptschule Calle Fría. Davon besuchen ca. 70 regelmäßig die Nachmittagsbetreuung, die durch die Fundacion Calle Fría organisiert wird. Seite 2 von 6

3 Da die Kinder und Jugendlichen aus ärmsten Verhältnissen kommen und zu Hause in einer Großfamilie auf engstem Raum leben, benötigen sie dringend diese Nachmittagsbetreuung. Erst durch sie wird ihnen unter anderem das Erledigen der Hausaufgaben ermöglicht. Für die Nachmittagsbetreuung sind zwei Frauen als Helferinnen beschäftigt. Auch im Jahr 2012 haben noch zusätzlich zwei Jugendliche aus Calle Fría geholfen, die vor zwei Jahren die Schule mit dem Abitur abgeschlossen haben. Die beiden sind die ersten aus Calle Fria, die nach der Schule eine Ausbildung in einer Berufsschule absolvieren. Sie finanzieren sich damit einen Teil der Kosten für ihre Ausbildung (man muss dafür bezahlen!). Zwei Mal in der Woche kommt ein Lehrer und gibt Nachhilfeunterricht in Spanisch. Da die Eltern oft Analphabeten sind und die Kinder nur wenig mit geschriebenen Texten in Berührung kommen, haben sie Probleme im Ausdruck in ihrer Muttersprache. Auch im Berichtsjahr konnten wir wieder zwei Studenten aus Deutschland nach Sincelejo vermittelt die die Kinder vor Ort nachmittags mit betreuen und auch Nachhilfeunterricht in Englisch geben. Für die Kinder ist das eine sehr große Bereicherung denn sie kommen so mit einer anderen Kultur in Verbindung. Mehrere Mal in der Woche kommt zusätzlich ein Lehrer, der mit den Kindern und Jugendlichen Sport treibt. An anderen Tagen erhalten die Schüler Musikunterricht wo sie lernen, auf typischen Musikinstrumenten der Region zu spielen. Da die Gemeinde Calle Fría in einer ruralen Zone liegt, zu der nur ein schlecht passierbarer Weg führt, sind leider nur wenige Lehrer bereit zu helfen. Vor dem täglichen Abendessen wird zusammen gebetet und über die Ereignisse des Tages, Erfolge, Leistungen und Schwierigkeiten mit den Kindern gesprochen. Danach bekommen die Kinder ein warmes Essen mit frisch gepresstem Fruchtsaft von der Fundacion Calle Fria. Auch dieses Jahr hat die Fundacion drei Ausflüge mit den Kindern organisiert. Bei einem der Ausflüge fuhren die Kinder wieder an das nahe Meer. Einige von ihnen waren das erste Mal am Meer. Für alle war es ein unvergessliches Erlebnis. Am Heiligen Abend fand eine Weihnachtsfeier mit den Familien in der Schule statt, wobei sich die Kinder bei der Gestaltung des Ablaufs beteiligten. Für die Teilnehmer an diesem Fest ist diese Veranstaltung die einzige Möglichkeit ein Weihnachtsgeschenk zu bekommen. Seite 3 von 6

4 Das Schulgelände ist für die Kinder und Jugendlichen Lehrstätte und zugleich Spielplatz auf dem sich alle treffen. Es ist ein wichtiger Mittelpunkt ihrer täglichen Aktivitäten und es gelingt, sie dadurch von der Straße zu holen und an die Schule zu binden. Nur durch Schul- und Ausbildung bekommen sie eine Perspektive für die Zukunft. Ohne Ausbildung hätten die Jugendlichen kaum eine Chance, Arbeit zu finden. Sie könnten sich höchstens als Tagelöhner oder einfache Hilfskräfte durchschlagen oder würden in die Kriminalität und das Drogenmilieu abgleiten. Das Verhalten der Kinder ist deutlich besser geworden. Ihre Bildung konnte deutlich verbessert werden. Sie spielen fröhlich miteinander und die Aggressivität ist deutlich zurück gegangen, was auf die ständige Arbeit mit den Kindern zurückzuführen ist. Das Bewusstsein bei den Eltern, dass ihre Kinder nur durch Bildung die Möglichkeit bekommen, ein besseres Leben zu führen als sie selbst, muss weiter geschärft werden. Es wird noch einige Zeit dauern, bis alle Eltern begreifen, wie wichtig Schulbildung ist. Erste Erfolge konnten bereits erzielt werden, denn einige Eltern nehmen zwischenzeitlich an Aktionen in der Schule teil bzw. sie helfen mit das zu organisieren. Nur durch die Spenden von Curari an die Fundacion Calle Fría hat diese die Möglichkeit, die Nachmittagsbetreuung mit viel Zeit und Geduld weiterzuführen und fortschrittlich zu gestalten. Dank verschiedener Spender war es dieses Jahr möglich die gebrochene Abwasserversitzgrube durch ein neues biologisches Abwasserreinigungssystem mittels einer drei Kammern Sickergrube zu ersetzen. Aufgrund der schlechten Wetterbedingungen letzten Herbst konnten wir mit dem Ausbau von einem kleinen Multifunktionssportplatz nicht anfangen. Auch haben wir eine Spende bekommen die es uns ermöglicht den bestehenden Zaun zu Vervollständigen. Damit wird dann in 2013 begonnen. Täglich arbeitet die Fundacion Calle Fría für eine bessere Zukunft zugunsten der Kinder. Dies ist allerdings ein langwieriger Prozess und nur durch die Spendeneinnahmen von Curari realisierbar. Seite 4 von 6

5 Projekt Internat Popoy, Bolivien Auch im Jahr 2012 wurde das Internat mit Erfolg weitergeführt. Es hat ca. 165 Jugendlichen beherbergt und betreut. Der Verein hat im Jahr 2012 das Internat mit einem Betrag von ,00 (89.430,00.-bs) unterstützt und dieser Betrag wurde wie besprochen für die allgemeinen Betriebskosten des Internats Johannes Paul II verwendet. Das Internat Johannes Paul II liegt in der Ortschaft Popoy; dieser gehört zur Gemeinde Palos Blancos in der Provinz Sud-Yungas des Departements La Paz. Das Internat wird vom apostolischen Vikariat von Reyes verwaltet. Aus schulischer Sicht repräsentiert das Internat einen wesentlichen Bestandteil der weiterführenden Schulen in Popoy, da nur so die Kinder aus der Region (tiefstes Urwaldgebiet) die Schule besuchen können. Daher ist das Internat eine zentrale Institution des Ortes. Das Internat bietet den Kindern nicht nur Essen und Schlafmöglichkeit sondern sie lernen dort auch einfache Arbeiten mit Holz, Metall und auch Textilien. Das Internat hat einen eigenen Anbau für Obst und Gemüse und die Kinder werden hier im Anbau angeleitet und geschult. Somit bleiben die Kinder auch in ihrem ländlichen Umfeld und können diese Erfahrung bei ihrer Rückkehr einsetzen. Ohne die Unterstützung von Curari wäre es nicht möglich, das Internat in Betrieb zu halten, da wir die wesentliche Einnahmequelle darstellen. Es ist wichtig den vielen Kindern einen Platz und damit auch einen Lebensmittelpunkt während der Schulzeit zu bieten und das Internat erfolgreich weiter zu führen. Seite 5 von 6

6 Projekt Förderschule Villa del Rosario Für das Projekt Villa del Rosario (Asocciacion Civil Padres) haben wir im Jahr 500,00 gespendet. Das Geld wurde für Reparaturen in den Klassenzimmern und den Toiletten benutzt. Die Förderschule Villa del Rosario ist eine Bildungseinrichtung für behinderte Kinder und Jugendliche. Die Einrichtung wurde im Jahr 1992 in la Villa del Rosario, (ca. 70 km von Maracaibo, Bundestaat Zulia entfernt), von einer Elterngruppe gegründet, die sowohl ihre als auch andere behinderte Kinder aus Familien mit geringen finanziellen Möglichkeiten heilpädagogisch unterstützen und fördern wollten. Heutzutage betreut die Schule ca. 100 Schüler und Schülerinnen mit Behinderungen wie mentaler Retardierung, Autismus sowie Hör -und Sprachschwäche. Die Gemeinde stellt die Räumlichkeiten zur Verfügung aber leider kümmert sie sich nicht um die Aufrechterhaltung des Gebäudes, sodass die die notwendigen Reparaturmaßnahmen durch die Schule bezahlt werden müssen. Das notwendige Lehr- und Unterrichtsmaterial, der Transport in die Schule, nötige Medikamente für die Kinder sowie das tägliche Mittagsessen wird alles über Spenden organisiert. Curari Jugendhilfe Lateinamerika Wasserburg, den Carmen Görlich Franz Görlich Doris Kowasch Seite 6 von 6