Zwischenfrüchte in Direktsaat

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1 Feldtest Zwischenfrüchte in Direktsaat Versuch der Aussaat von Zwischenfrüchten in die Stoppelreste mit unterschiedlichen Maschinen in Sachsen-Anhalt ergab ein differenziertes Bild Carmen Rudolph Der Grubber Cenius mit der Aufbau-Säeinheit GreenDrill von Amazone erzielte beim Feldversuch zur Direktsaat von Zwischenfrüchten das beste Ergebnis (Foto unten). Gleicher Acker, gleiches Saatgut, gleiche Aussaatmenge aber sechs unterschiedliche Maschinen. So lautete der Versuchsaufbau für die Vorführung des Maschinen- und Betriebshilferings (MBR) Merseburger Land e. V. zur Technik für die Zwischenfruchtaussaat. Diese sollte allerdings nicht in der Standardvariante mit der Drillmaschine geschehen, sondern als Direktsaat mit verschiedenen Pflege- und Bodenbearbeitungsgeräten. Mit Zwischenfrüchten können die Auflagen zum Greening erfüllt werden. Um die Effizienz bei dieser Maßnahme zu verbessern, ließe sich durch die Saat direkt in die Reste der Vorfrucht ein Arbeitsgang sparen, erläutert MBR-Vorsitzender Leonard Friedrich Krippendorf die Herangehensweise. Florian Uherek stellte für den Versuch einen Bereich auf seiner Fläche nahe der Ortschaft Gröbitz (Sachsen-Anhalt) zur Verfügung. Der Nebenerwerbslandwirt baut in den Ausläufern der Leipziger Tieflandsbucht auf 90 ha als Hauptfrucht Qualitätswinterweizen sowie Winterraps, Körnermais und Zuckerrüben an. Vorfrucht war hier auf der Versuchsfläche Winterweizen. Nach der Ernte bin ich mit dem Strohstriegel drüber und danach ein sehr flacher Stoppelsturz mit der Scheibenegge, informiert er. Das Saatgut TerraLife-BioMax TR, ein Gemisch aus Rauhafer, Buchweizen, Öllein, Phacelia, Rettich, Deeptill (der sogenannte Tiefenrettich ), Leindotter, Abessinischer Senf Redbone, weißer Senf und Sonnenblume, lieferte die DSV Deutsche Saatveredlung AG. Als Aussaatmenge waren 20 kg/ha vorgegeben.

2 Späte Aussaat und Kälte behinderten Auflauf Der Versuch gliederte sich in die Vorführung der Maschinen von vier Herstellern zur Zwischenfruchtaussat auf einem zugewiesenen Feldstreifen am 10. September und die Begutachtung des Auflaufs am 22. Oktober. In den Wochen zwischen Aussaat und Begutachtung hatte es in drei kürzeren Niederschlagsperioden insgesamt 67 l/m² geregnet. Es gab Trockenphasen mit milden Temperaturen bis 20 C aber auch einen dreitägigen Kälteeinbruch mit Schnee und Nachtfrösten. Wegen des relativ späten Aussaattermins, den der Veranstalter gewählt hatte, um möglichst vielen Landwirten nach dem Rapsdrillen eine Teilnahme an der Feldbegehung zu ermöglichen, hielt sich der Auflauf der Zwischenfrüchte insgesamt in Grenzen. Bis vor 14 Tagen war eigentlich kaum was zu sehen, berichtet Uherek. Unterschiede wurden dennoch deutlich. Jörg Wollesen von der Fa. Agri-Broker eröffnete den Feldtest im September mit dem Ackerkrumen- & Grasnarben-Vitalisierer. Agri-Broker Die 6 m breite Mulch-Saatbett-Kombination ist für die Grünlandpflege auf schweren Grünlandstandorten entwickelt, aber laut Hersteller auch für Zwischenfruchtaussaat geeignet. Dafür wurden die Vertikutiermesser an den vorderen beiden Balken so steil wie möglich gestellt. In diesem Bereich der Maschine erfolgt die Breitsaat über das aufgesetzte pneumatische Sägerät. Die abschließenden Vibrozinken nach den gezackten Planier- bzw. Aufrauhblechen erfüllen ihre Funktion am besten bei einer Geschwindigkeit ab 18 km/h. Dann stößt jedoch das 12 V-Gebläse der Säeinheit an ihre Grenzen. Dass der somit notwendige Kompromiss zwischen gleichmäßiger Aussaat und Zinkenwirkung zumindest unter den gegebenen Versuchsbedingungen nicht immer funktionierte, zeigte sich beim Begutachtungstermin an Bereichen mit spärlichem Auflauf. Stellenweise überwog das Ausfallgetreide. Vermutlich wäre es besser, mit diesem Gerät direkt in die Stoppel zu gehen. Auf härterem Boden würden die Vibrozinken besser zur Geltung kommen, überlegt Krippendorf. Amazone Amazone beteiligte sich mit der Scheibenegge Catros 2TS und dem Grubber Cenius 2T an dem Direktsaatversuch für Zwischenfrüchte. Der Werkbeauftragte Axel Steinhagen hatte dafür beide Maschinen mit der hydraulisch angetriebenen Aufbau-Säeinheit GreenDrill bestückt. Die geschwindigkeitsgesteuerte Ablage erfolgt jeweils über Prallteller unmittelbar vor der Walze. Der dreibalkige Cenius mit 4 m Arbeitsbreite und 14 Zinken im Strichabstand von 28,5 cm wurde mit einer Arbeitstiefe von 10 cm gefahren. Im Arbeitsbild zeigte sich eine recht intensive Zerstörung des gekeimten Ausfallweizens, was vermuten ließ, dass sich die Chance für die Zwischenfrüchte verbessern. Dies bestätigte sich dann auch in einem gleichmäßigen Feldaufgang der Greeningmischung. Auffallend: Trotz Breitsaat waren Bahnen des Auflaufs erkennbar. Offensichtlich bewirkt durch die Striegel nach der Walze. Die aufgesattelte, 6 m breite Scheibenegge Catros war für die geplante sehr flache Bearbeitung mit gezackten Scheiben ausgerüstet. Die Erdströme der beiden Scheibenreihen bewirken ein Einmischen des Saatgutes. Das ist ein Vorteil gegenüber Zinken. Im Ergebnis zeigte sich ein guter, wenn auch nicht durchweg gleichmäßiger Auflauf der Zwischenfrüchte. Hier ist allerdings anzumerken, dass die erste Überfahrt bei der Maschinenvorführung wegen einer Störung des Bordcomputers ohne Aussaat erfolgte. Diese wurde anschließend bei einer weiteren Überfahrt mit ausgewechseltem Steuergerät vorgenommen. Ob sich ein ähnliches Ergebnis auch in nur einem Bodenbearbeitungsgang mit dann geringerer Stroheinmischung erzielen lässt, sollte in einem erneuten Feldversuch getestet werden, schlägt der MBR-Vorsitzende vor. Güttler Gerfried Broihan-Klöpper vom Hersteller Güttler zeigte den Grünlandstriegel GreenSeeder 600 mit aufgebautem Sägerät in Kombination mit der Prismenwalze Mayor 640. Die Intensität der Striegel lässt sich schnell verstellen. Da es sich bei dem Sägerät um die ähnliche Bauart wie bei der Maschine von Agri-Broker handelt, zeigte sich auch hier, dass die Diskrepanz zwischen hoher Geschwindigkeit für die Zinkenwirkung und gleichmäßiger Aussaat der Zwischenfruchtmischung, mit einer doch wesentlich höheren Ausbringmenge als bei der Grünlandpflege, schwer zu lösen ist. Daran konnten auch die Prismenringe der Güttler-Walze mit ihrem leichten Bodenbearbeitungseffekt nichts ändern.

3 Einböck Josef Gadermayer war mit zwei Maschinen von Einböck angereist. Beim 6 m breiten Striegel Pneumaticstar mit aufgebauter Sämaschine wurden die ansonsten gekröpften Zinken für den Direktsaatversuch gegen aggressivere gerade Zinken ausgetauscht und der Strichabstand von 2,5 cm auf 5 cm erweitert. Für die Bodenanpassung sorgt ein hydraulisches Nivelliersystem. Die Sämaschine wird mechanisch über eine vom mittleren Stützrad geführte biegsame Welle angetrieben. Eine einfache Lösung für die Regulierung der Ausbringmenge entsprechend der Geschwindigkeit. Auch die Luft für die Beförderung des gegenüber Grassamen schwereren Zwischenfrucht-Saatgutes erzeugt in dieser Variante kein elektrisches, sondern ein Zapfwellengebläse mit mehr Power. Dennoch ist der Erfolg mäßig. Die Saat wurde offensichtlich nicht optimal in den Oberboden eingemischt, urteilt Krippendorf bei der Begutachtung im Oktober. Das zweite Gerät von Einböck, der Feingrubber Taifun mit 5 m Arbeitsbreite, war an den vier Balken für eine flache aber ganzflächige Bodenbearbeitung je zur Hälfte mit Schmal- und Gänsfußscharen im Abstand von 15 cm bestückt. Als Nachläufer fungierte eine bei diesem Gerät nicht zum Standard gehörende Stabwalze. Beim Vorführgerät fehlte aus Kapazitätsgründen der Säaufsatz, sodass die Aussaat in einem weiteren Arbeitsgang mit dem Pneumaticstar erfolgte. Die damit nochmalige Einmischung der Strohreste bei gleichzeitiger Bekämpfung des aufgelaufenen Ausfallgetreides zeigte die zu erwartende Wirkung - ein sehr guter Aufgang der Zwischenfrüchte. Offen bleibt, wie das Resultat bei nur einem Arbeitsgang, was ja eigentlich das Ziel war, ausgefallen wäre. Zwischenfruchtstrategie je nach Standort Fazit: Die Direkt- bzw. Mulchsaat von Zwischenfrüchten ist prinzipiell machbar. Im Feldversuch des MBR Merseburger Land brachte der Einsatz des aufgesattelten Grubbers Cenius von Amazone bei einem Arbeitsgang optisch das beste Auflaufergebnis. Das heißt aber keineswegs, dass die anderen getesteten Maschinen für die Zwischenfruchtaussaat ungeeignet wären. Unter anderen Bedingungen, etwa auf härteren Böden direkt nach der Ernte ohne Stoppelbearbeitung oder nur mit dem Mulcher, könnten Zinkengeräte ihre Stärken besser zur Geltung bringen. Es ist ja auch eine Abwägung zwischen dem eigenen Anspruch an die Aussaatqualität der Zwischenfrüchte und der Maschinenauslastung. An Grünlandstandorten, wo man Grünlandpflegegeräte zusätzlich auf dem Acker einsetzt, führt diese Abwägung sicher zu anderen Ergebnissen, als an Ackerstandorten, wo spezialisierte Maschinen besser in der Ackerkrume arbeiten. In der Region des Feldversuches geht es beim Anbau von Zwischenfrüchten offensichtlich nicht ganz ohne eine leichte Einarbeitung, um dem Saatgut Kontakt zur Bodenfeuchte zu verschaffen. Und noch etwas blieb bei diesem Feldversuch hängen: Ein erfolgreicher Zwischenfruchtanbau beginnt bei einem möglichst verlustarmen, am besten verlustlosen Drusch der Vorfrucht. Das bedeutet dann auch weniger Ausfallgetreide, das auf dem Versuchsfeld wegen langer Trockenheit auch noch stark verzögert auflief, und damit weniger Konkurrenz für die Zwischenfruchtkultur.

4 Kontakt-Service Der schnelle Draht zu den Experten Amazonen-Werke H. Dreyer GmbH & Co. KG Dipl.-Ing. agr. Axel Steinhagen Tel AB. AGRI-BROKER e.k. Dipl.-Ing. agr.jörg Wollesen Tel. (02 12) Einböck GmbH & Co. KG Josef Gadermayer Tel j.gadermayer@einboeck.at Güttler GmbH Gerfried Broihan-Klöpper Tel broihan-kloepper@guettler.de

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