Checklisten für die Untersuchung und Beurteilung des Zustandes von Anlagen mit wassergefährdenden Stoffen und Zubereitungen
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- Ida Gerber
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1 DOKUMENTATIONEN 91/2015 Checklisten für die Untersuchung und Beurteilung des Zustandes von Anlagen mit wassergefährdenden Stoffen und Zubereitungen Übersicht und Hinweise zur Handhabung
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3 DOKUMENTATIONEN 91/2015 Beratungshilfeprogramm (BHP) des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Checklisten für die Untersuchung und Beurteilung des Zustandes von Anlagen mit wassergefährdenden Stoffen und Zubereitungen Übersicht und Hinweise zur Handhabung von Gerhard Winkelmann-Oei (Idee und Konzeption), Dessau Jörg Platkowski R+D Industrie Consult, Adelebsen International Commission for the Protection of the Danube River (ICPDR), Wien Im Auftrag des es
4 Impressum Herausgeber: Wörlitzer Platz Dessau-Roßlau Tel: Fax: info@umweltbundesamt.de Internet: /umweltbundesamt.de /umweltbundesamt Aktualisierung: 07/2009 Redaktion: III 2.3 Anlagensicherheit Gerhard Winkelmann-Oei Publikationen als pdf: ISSN Dessau-Roßlau, November 2015 Diese Publikation wurde vom Bundesumweltministerium mit Mitteln des Beratungshilfeprogramms (BHP) für den Umweltschutz in den Staaten Mittelund Osteuropas, des Kaukasus und Zentralasiens sowie weiteren an die Europäische Union angrenzenden Staaten finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt bei den Autorinnen und Autoren.
5 Checklisten: Übersicht und Hinweise zur Handhabung Seite 2 von 11 Vorbemerkung Das deutsche hat nach der Katastrophe von Baia Mare (Rumänien), das Vorhaben Technologie-Transfer zum anlagenbezogenen Gewässerschutz in Rumänien, der Rep. Moldau und der Ukraine gestartet, um den Stand der Anlagensicherheit im Hinblick auf den Schutz der Gewässer nachhaltig zu verbessern. Wichtigstes Ergebnis des Vorhabens dazu war die Entwicklung der sogenannten Checklisten- Methode. Checklisten zur Umsetzung von Empfehlungen der Flussgebietskommissionen Die Anwendung der Checklistenmethode ermöglicht in einem Zug die Überprüfung der Einhaltung der Grundsicherheit von einfachen Anlagen sowie die erweiterte Anlagensicherheit von komplexen Betrieben. Basierend auf den Empfehlungen der Flussgebietskommissionen (UNECE) Empfehlungen zu Funktionseinheiten ( z. B. Läger, Abdichtungssystemen, Brandschutz usw.) Empfehlungen zu Branchen (z. B. Zellstoffindustrie, Raffinerien) Empfehlungen zu Risikobereichen (z. B. kontaminierte Flächen) wurden entsprechende Checklisten erarbeitet. Zu den Funktionseinheiten stehen folgende Checklisten zur Verfügung: 1 Stoffe 2 Überfüllsicherungen 3 Sicherheit von Rohrleitungen 4 Zusammenlagerung 5 Abdichtungssysteme 6 Abwasserteilströme 7 Umschlag 8 Brandschutzkonzept 9 Anlagenüberwachung 10 Betriebliche Alarm- und Gefahrenabwehrplanung 11 Hochwasser Stand: 07/2009 Revision: 05
6 Checklisten: Übersicht und Hinweise zur Handhabung Seite 3 von Aufbau von Sicherheitsberichten 13 Lageranlagen 14 Ausrüstung von Tanks 15 Zeitweilige Stilllegung von Anlagen 16 Dauerhafte Stilllegung von Anlagen 17 Sicherheitsmanagement von Produktionsanlagen am Beispiel von Raffinerien 18 Aufbau und Ausrüstung von Produktionsanlagen am Beispiel von Raffinerien Die Checklisten gliedern sich im Wesentlichen in vier Teile. 1. Den ersten Teil bilden die organisatorischen und technischen Empfehlungen. Diese werden im original Wortlaut wiedergegeben. 2. Die Abfrage Methodik zur Überprüfung, ob die Empfehlungen eingehalten werden bildet den zweiten Teil. 3. Nach der entsprechenden Frage werden Maßnahmen-Empfehlungen gegeben. Diese sind organisatorische wie technische Maßnahmen, abgestuft nach kurz-, mittel- und langfristigen Maßnahmen. Sie können dann vom Betreiber als Investitionspläne und von der Behörde als Forderungskataloge genutzt werden. 4. Die Quantifizierung des Sicherheitsniveaus bildet den abschließenden 4. Teil (siehe dazu auch den Handlungsleitfaden) Die Abfolge und die Nummerierung der einzelnen Fragestellungen in den Checklisten folgt der Aufzählung und Nummerierung der Empfehlungen. Hinweise zur Anwendung der Checklisten Systematisches und einheitliches Vorgehen bei der Beurteilung Die vorliegenden Checklisten sollen ein systematisches und einheitliches Vorgehen bei der Untersuchung und Beurteilung des Zustandes von Anlagen mit wassergefährdenden Stoffen ermöglichen. Maßnahmen und Maßnahmekatalog Werden die Anforderungen der IKSR-Empfehlungen nicht oder nur teilweise erfüllt, sind durch den Beurteilenden geeignete Maßnahmen festzulegen. Die Maßnahmen sollen unterschieden werden in kurzfristig, mittelfristig und langfristig. Bei der zeitlichen Einordnung sollen folgende Kriterien berücksichtigt werden: Kurzfristige Maßnahmen Kurzfristige Maßnahmen werden im Allgemeinen Low-Cost -Maßnahmen sein. Das sind Maßnahmen, die in der Regel durch das Unternehmen mit eigenen Mitteln realisiert werden können. Sie sollen einfacherer technischer und/oder organisatorischer Art sein, um die derzeitige Situation in den Anlagen im Hinblick auf den Gewässerschutz umgehend zu verbessern. Mittelfristige Maßnahmen Stand: 07/2009 Revision: 05
7 Checklisten: Übersicht und Hinweise zur Handhabung Seite 4 von 11 Mittelfristige Maßnahmen sind technische und/oder organisatorische Maßnahmen, deren Umsetzung auf die Erfüllung der Anforderungen der IKSR/IKSE-Empfehlungen abzielen. Die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Unternehmens wird hierbei berücksichtig. Langfristige Maßnahmen Die langfristigen Maßnahmen sollen die technische Umsetzung von vorgeschlagenen Maßnahmen zur Erfüllung der Anforderungen der Empfehlungen mit Ziel der Realisierung europäischer Standards zum anlagenbezogenen Gewässerschutz gewährleisten. Die in den einzelnen Abschnitten der Checklisten genannten Beispiele für Maßnahmen, sollen für den Anwender der Checklisten als Unterstützung dienen, eine auf die jeweilige konkrete Situation bezogenen Maßnahme zu benennen. Die Maßnahmen sollen vom Beurteilenden in einem Maßnahmenkatalog zusammengefasst werden (siehe Beispiel im Anhang). Stand: 07/2009 Revision: 05
8 Checklisten: Übersicht und Hinweise zur Handhabung Seite 5 von 11 Beispiele für Maßnahmen: Maßnahmen für Abdichtflächen und Auffangräume Flachbodentanks im Auffangraum: Im Bild sind die Wandflächen der Auffangräume sichtbar. Flachbodentank im Auffangraum: Sanierte und abgedichtete Fugen im Bereich des Ringfundaments und der Bodendichtfläche Flachbodentank im sanierten Auffangraum: Der Boden des Auffangraumes sowie das untere Drittel der Wandfläche ist dicht und beständig gegenüber dem Lagermedium. Der obere Teil der Wandfläche ist ebenfalls saniert und dient der Rückhaltung von Löschwasser bzw. Löschschaum. Die Flachbodentanks sind mit doppeltem Tankboden ausgerüstet. Der Zwischenraum des doppelten Tankbodens wird auf Lecks überwacht. Stand: 07/2009 Revision: 05
9 Checklisten: Übersicht und Hinweise zur Handhabung Seite 6 von 11 Maßnahmen für den Umschlag aus Eisenbahn-Kesselwagen (Entleerung) Entleerung von Eisenbahn-Kesselwagen: Anschlussschlauch mit Sicherheitstrennkupplung, Tropfleckagen werden mit einer mobilen Auffangwanne erfasst. Sicherheitstrennkupplung: Die Armatur ist Bestanteil des Anschlussschlauches. Durch Druckluft ist die Armatur während der Entleerung geöffnet. Durch Unterbrechung der Druckluftzufuhr schließt die Armatur selbsttätig. Eisenbahn-Kesselwagen- Entleerung: Anforderungsgerechte Auffangwanne mit Rückhaltevolumen. Stand: 07/2009 Revision: 05
10 Checklisten: Übersicht und Hinweise zur Handhabung Seite 7 von 11 Maßnahmen für den Umschlag aus Behältern auf Fahrzeugen (Tank-Kraft-Wagen -TKW-) TKW-Station für die Befüllung und Entleerung von Fahrzeugtanks: Überdachung zum Schutz vor großen Mengen an Niederschlagswasser. Die Bodenfläche ist dicht und beständig gegenüber den Medien ausgeführt. Das Rückhaltevolumen ist minimiert, da Sicherheitstrennkupplungen vorhanden sind. TKW-Station: Standfläche des Fahrzeuges: Bodenfläche mit Gefälle zu einem Tiefpunkt für die Entwässerung von anfallenden Niederschlagswasser. Bei Befüll- und Entleervorgängen wird die Entwässerung mit Hilfe einer Armatur geschlossen. Stand: 07/2009 Revision: 05
11 Checklisten: Übersicht und Hinweise zur Handhabung Seite 8 von 11 Maßnahmen für die Aufstellung von Pumpen im Freien Förderpumpen für Kraftstoffe und Heizöl in einer Pumpentasse: Diese Pumpentasse ist über eine Absperreinrichtung an das Abwassersystem angeschlossen. Das Abwassersystem verfügt über einen Leichtflüssigkeitsabscheider. Die Entwässerung erfolgt manuell durch das Bedienpersonal. Förderpumpen für Kraftstoffe und Heizöl in einer Pumpentasse: Löschwasseranschluss für die Feuerwehr sowie Schutz vor Anfahren durch metallische Leitplanke. Maßnahmen für die Sicherheit von Tanks und Rohrleitungen gegen das Austreten von wassergefährdenden Stoffen Leckanzeigegerät (LAG) für unterirdische Tanks + Rohr - leitungen Klasse I Systeme dieser Art zeigen ein Leck oberhalb und unterhalb des Flüssigkeitsspiegels in einem doppelwandigen System an. Leckanzeige, bevor Produkt in Umwelt austritt (Über und Unterdruck) Stand: 07/2009 Revision: 05
12 Checklisten: Übersicht und Hinweise zur Handhabung Seite 9 von 11 Beispiel für einen Maßnahmekatalog für Rückhaltung, Abdichtungen und Überfüllsicherungen Nr. Sachverhalt kurzfristige Maßnahme mittelfristige Maßnahme langfristige Maßnahme 1 Überfüllung Befüllung der Tanks unter Aufsicht von zwei Bedienpersonen. Verbesserung der Füllstandsanzeige (soweit vorhanden) Ausrüstung der Lagertanks mit zugelassenen Überfüllsicherungen 2 Dichtheit Flachbodentank ebenerdige Tanks: Wanddickenmessung des Tankbodens. regelmäßige innere Prüfung und Wanddickenmessung des Tankbodens, z. B. alle 5 Jahre Schaffung eines doppelten Tankbodens und Überwachung des Zwischenraumes mit einem zugelassenen LAG, Klasse I 3 unzulässige Druckbeanspruchung im Tank Absperrarmaturen in Belüftungsleitungen von Tanks sind im geöffneten Zustand mechanisch zu sichern. Einbau von Be- und Entlüftungsventilen (soweit sinnvoll) Belüftung ohne Absperreinrichtung 4 Auffangräume Ausbessern von bestehenden Dichtflächen (Boden- und Wandflächen) 5 Entwässerung von Auffangräumen Grundlegende Sanierung von bestehenden Dichtflächen Nachweis der Dichtheit und Beständigkeit des eingesetzten Dichtmaterials Bodenentwässerung mit Absperrarmatur Schaffung von Auffangräumen, d. h. flüssigkeitsdichte Bodenfläche und Wandflächen für mindestens die größte Einzelmenge (Berücksichtigung von Löschwasser) Dichtmaterial muss für die gelagerten Medien beständig sein Entwässerung des Auffangraumes mit Hilfe einer Pumpe in das Abwassersystem für Neuanlagen, d. h. Auffangraum ohne Ablauf in das Abwassersystem Entwässerung über Absperrarmatur oder Bodenablauf, die bzw. der im geschlossenen Zustand verriegelt ist und durch das Bedienpersonal kontrolliert Stand: 11/2006 Revision: 04
13 Checklisten: Übersicht und Hinweise zur Handhabung Seite 10 von 11 geöffnet wird. Beispiel für einen Maßnahmekatalog Umschlag mit Eisenbahnkesselwagen Nr. Sachverhalt kurzfristige Maßnahme mittelfristige Maßnahme langfristige Maßnahme 1 Bodenabdichtung Einsatz einer mobilen Auffangwanne Sanierung bestehender Dichtflächen Keine Dichtfläche vorhanden: Schaffung einer dichten Fläche in den Abmessungen eines Kesselwagens. 2 Rückhaltung von Leckagen 3 Bemessung des Rückhaltevolumens 4 Anforderungsgerechte Entleerung Befüll- und Entleervorgang mit 2 Bedienpersonen durchführen Einsatz einer mobilen Auffangwanne Dichtfläche gegenüber Abwassersystem durch Absperreinrichtung getrennt Schaffung eines ausreichenden Rückhaltevolumens (Grundlage: 5-Minuten-Regel ) Einsatz einer Sicherheits-Trennkupplung an der Verbindungsstelle Kesselwagen Schlauch und Not-Aus-System. (Bei Einsatz der Sicherheits-Trennkupplung ist ein Rückhaltevolumen für den Schlauchinhalt vorzusehen). Der Kesselwagen wird in einen Lagerbehälter entleert. Stand: 11/2006 Revision: 04
14 Checklisten: Übersicht und Hinweise zur Handhabung Seite 11 von 11 Beispiel für einen Maßnahmekatalog für Rohrleitungen Nr. Sachverhalt kurzfristige Maßnahme mittelfristige Maßnahme langfristige Maßnahme 1 Dichtheit der Rohrleitungswandung 2 Dichtheit der Rohrleitungsverbindungen Wanddickenmessungen an ausgewählten Rohrleitungen. Prüfung des äußeren Zustands der Rohrleitungen, die mit einer Wärmeisolierung versehen sind (stichprobenweise). Verbesserung der Rohrleitungsinstallation (z. B. Flansche im erforderlichen Umfang mit Schraubverbindungen ausrüsten) Druckprüfungen an ausgewählten Rohrleitungen durchführen, Nachrüstung auf Doppelwandigkeit mit LAG der Klasse I wie 1 Stand: 11/2006 Revision: 04
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