Zusammenschau von Selbstberichts- und Opferbefragungen:

Transkript

1 Täter-Opfer-Interaktion Zusammenschau von Selbstberichts- und Opferbefragungen: häufige Statuswechsel Täter Opfer Rollenüberschneidungen Täter Opfer Opfer-Täter-Abfolge (Karrieren) Kriminologie I SS

2 Täter-Opfer-Interaktion Haverkamp/Kilchling: Crime Prevention and the Victims Lesson Learnt from Victimology. In: J. Winterdyk (ed.): Crime Prevention: International Perspectives, Issues, and Trends. Boca Raton 2017, S Kriminologie I SS

3 Opferbefragungen Fragestellungen Selbst erlittene Kriminalität Ergänzungen/Alternative zur Polizeilichen Kriminalstatistik Einstellungen Kriminalitätsfurcht Polizei/Strafjustiz (Vertrauen) Punitivität Kriminologie I SS 2018 Page 3

4 Opferbefragungen Vorteile weniger sensible Fragen für die Befragten» Ausnahme: Betrug, sexuelle Gewalt Nachteile nur gegen Personen gerichtete Delikte nicht erfasst: opferlose Delikte, Delikte gegen juristische Personen Kriminologie I SS 2018 Page 4

5 Freiburger SRD Studie Kriminologie I SS 2018 Page 5

6 Deutschland: Zweiter Periodischer Sicherheitsbericht Kriminologie I SS 2018 Page 6

7 Deutschland: Zweiter Periodischer Sicherheitsbericht Kriminologie I SS 2018 Page 7

8 Deutscher Viktimisierungssurvey survey_2012.pdf Computergestützte telefonische Befragung (ab 16 Jahre) N = Befragte Kriminologie I SS 2018 Page 8

9 Prävalenz 12 Monate Haushaltsdelikte Kriminologie I SS 2018 Page 9

10 Prävalenz 12 Monate Personendelikte Kriminologie I SS 2018 Page 10

11 Anzeigequoten Kriminologie I SS 2018 Page 11

12 Wie entwickelt sich die Kriminalität?

13 Polizeilich registrierte Straftaten/ Kriminologie I SS 2018 Page 13

14 Trends Starke Zunahme der registrierten Straftaten, vor allem Eigentumsdelikte, bis in die 1990er Jahre Seitdem deutlicher Rückgang der Kriminalität in den meisten Industriestaaten (Nordamerika, Westeuropa) in Deutschland besonders signifikant 2017 Gleichzeitig starke Abnahme der Aufklärungsquote bei Einbruchsdiebstahl, Fahrzeugdiebstahl Wohnungseinbruch» 1970: 34%» 2000: 18%» 2010: 16%» 2017: 18% Kriminologie I SS 2018 Page 14

15 Langfristige Trends der Kriminalität und die Theorie der Moderne Verstädterung und Industrialisierung Individualisierung und Veränderungen in Mustern sozialer Interaktion (Schwächung von Bindungen, Kollektivwerten) Veränderung von Gelegenheits- und Motivationsstrukturen Veränderungen in Strukturen sozialer Kontrolle Wertewandel (z.b. Ladendiebstahl) Erhöhte Sensibilisierung und Bereitschaft, die Polizei einzuschalten Zunehmende Bedeutung von Kriminalprävention Kriminologie I SS 2018 Page 15

16 Alte versus neue Kriminalität

17 Konventionelle oder Alte Kriminalität Gewaltkriminalität Tötungsdelikte Vergewaltigung Körperverletzung Raub Eigentumskriminalität Kriminologie I SS 2018 Page 17

18 Tötungsdelikte ( ) in den USA und Deutschland USA Deutschland Kriminologie I SS 2018 Page 18

19 Täter-Opfer-Beziehung Tötungsdelikte in Deutschland und in den USA 16 Deutschland 9 Verwandtschaft/ Partnerschaft Bekannt Fremd 44 USA 19 Verwandtschaft/ Partnerschaft Bekannt Fremd 46 Ungeklärt Ungeklärt Aufklärungsquote 96% Aufklärungsquote 64% Kriminologie I SS 2018 Page 19

20 Opfer von Tötungsdelikten in Deutschland und in den USA (%) Kriminologie I SS 2018 Page 20

21 Tötungsdelikte und Motive (2012) Kriminologie I SS 2018 Page 21

22 Entwicklung tödlicher Gewalt (Tötungsdeliktsraten) in 5 Regionen (West)Europas 30 Quelle: Eisner, M.: Langfristige Gewaltentwicklung: empirische Befunde und theoretische Erklärungsansätze. In: Heitmeyer, W., Hagan, J. (Hrsg.): Handbuch für Gewaltforschung, Opladen 2002, S Jh. 15. Jh. 16. Jh Kriminologie I SS 2018 Page 22

23 Einordnung tödlicher Gewalt (2013) Haushaltsunfälle Andere Unfälle Selbstmord Verkehrsunfälle Drogenmissbrauch Totschlag-Mord Tötung von Fremden Raubmord Sexualmord Terror 0 Sources: Kriminologie I SS 2018 Page 23

24 KFZ-Diebstahl, Wohnungseinbruch, Raub Raub Kriminologie I SS 2018 Page 24

25 Verschiedene Raubformen Kriminologie I SS 2018 Page 25

26 Neue Kriminalität

27 Neue Kriminalität Neues Strafrecht Neue Probleme und Neukriminalisierungen Straßenverkehrskriminalität Trunkenheitsfahrt ( 316 StGB) Drogenkriminalität (Betäubungsmittelgesetz) Umweltkriminalität Organisierte Kriminalität Wirtschaftskriminalität Wettbewerbsdelikte und Korruption im Geschäftsverkehr, Insiderhandel, Geldwäsche Computer-/Cyberkriminalität Terrorismus einschl. Vorbereitung schwerer Gewalttaten, Terrorismusfinanzierung ( 89a ff. StGB) Risiko und Gefährdungsdelikte Kriminologie I SS 2018 Page 27

28 Drogendelikte Kriminologie I SS 2017 Page 28

29 Unterschiede alte und neue Kriminalität Kontroll-/Anzeigekriminalität oder Hol- und Bringkriminalität Ausfall Anzeigeerstatter, Transaktionskriminalität Proaktive/reaktive Orientierung der Polizei Weitreichende Veränderungen im Strafprozessrecht Im Hinblick auf kriminologsiche Forschung Schwerpunkt ätiologischer Forschung: alte Kriminalität Schwerpunkt Implementations- und Evaluationsforschung (Straf- und Strafprozessrecht): neue Kriminalität Kriminologie I SS 2018 Page 29

30 Merkmale der Täter

31 Alter und Geschlecht

32 Kriminalitätsbelastung nach Alter und Geschlecht J J J J J J J J J J J J > 60 J Männer Frauen Kriminologie I SS 2018 Page 32

33 Die Alter-Kriminalitäts Kurve im Zeitverlauf (Tatverdächtige) Kriminologie I SS 2018 Page 33

34 Die Alter-Kriminalitäts Kurve im Zeitverlauf (Verurteilte) Kriminologie I SS 2018 Page 34