HANDBUCH LEGASTHENIE
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- Richard Schmid
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2 HANDBUCH LEGASTHENIE
3 2 Impressum Hofmann Renate, Kalmár Michael. (Hrsg.) Handbuch Legasthenie Lernen mit Pfiff 1. Auflage 2006 HANDBUCH LEGASTHENIE ISBN: Gestaltung und Satz: Florentine und Frederike Hofmann Copyright 2006, Lernen mit Pfiff Hietzinger Kai Wien Alle Rechte vorbehalten. Jede Art der Vervielfältigung oder Übertragung ist untersagt. Druck: Prime Rate, Budapest
4 3 Inhalt Magda Klein-Strasser HOM die Methode des Österreichischen Bundesverbandes Legasthenie 7 Renate Hofmann Überblick über die Förderkonzepte 15 Karin Killer Ursachen von Legasthenie 23 Katrin Großauer Was kann die Elementarpädagogik für die Prävention von Legasthenie/Lese-Rechtschreibschwäche leisten? 33 Renate Hofmann Orientierungen Raumorientierungsprobleme neu überdacht 57 Doris Ulcnik Tests im Vorschulalter 69 Martin Sassenroth Lesestufen ein Verfahren zur Abklärung von (frühen) Lesestrategien 77 Karin Killer Pädagogische Testverfahren 103 Michael Kalmár Lesen- und Schreibenlernen manchmal ein schwierig Ding! 117 Magda Klein-Strasser Anamnesebogen 123 Michael Kalmár Theorie und Praxis der Metaphonologischen Analyse 135 Michael Kalmár Kommentierte Wortlisten zur Lautschulung 153
5 4 Hanspeter Gadler Ein psycholinguistisch begründetes Modell zur Verbesserung der 165 Lautperzeption bei Kindern Renate Hofmann Lesen lernen 183 Renate Hofmann Richtig Schreibenlernen 199 Elisabeth Ryslavy Legasthenietherapie und Coaching: Eine NOT WENDENDE Synergie 209 Elisabeth Ryslavy Dyskalkulie Rechenschwäche Rechenstörung 239 Rechenschwierigkeit
6 5 Vorwort Dieses Handbuch entstand aus der Zusammenarbeit von LegasthenietherapeutInnen, PsychologInnen, SprachheillehrerInnen, BeratungslehrerInnen, die den momentanen Stand der Legasthenieforschung und aktuelle Trends im Schriftspracherwerb in Österreich und Deutschland darstellen wollten. Es dient als Ausbildungsunterlage für künftige LegasthenietherapeutInnen und soll jenen, die sich mit der Thematik näher auseinandersetzen, unterstützen in ihrer Arbeit mit ihren Klienten. Die Autoren und Autorinnen gehen von einem ganzheitlichen Ansatz in der Legasthenikerbetreuung aus, der im ersten Artikel von Klein-Strasser und Hofmann näher dargestellt wird. Legasthenieforschung ist mittlerweile schon fast 150 Jahre alt, seit Ranschburg den Begriff Legasthenie prägte. Der vorliegende Band beschäftigt sich mit Möglichkeiten der Prävention. Eine frühe Diagnose und Therapie soll Sekundärsymptome möglichst vermeiden helfen. In einem wohldurchdachten Erstlese- und Schreibunterricht sollten didaktische Fehler nicht auftreten, sodass der Schriftspracherwerb störungsfrei vonstatten gehen kann. Prävention vor Intervention ist die gemeinsame Linie, die die Autoren und Autorinnen ver-treten. Die vorgestellten vielfältigen Therapieansätze sollen TherapeutInnen helfen individuell auf die Kinder eingehen zu können, die von ihnen beim Erwerb der wichtigsten Kulturtechniken stützend begleitet werden. Renate Hofmann & Michael Kalmár Herausgeberin/Herausgeber
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8 HOM die Methode des Österreichischen Bundesverbandes Legasthenie 7 Magda Klein-Strasser HOM die Methode des Österreichischen Bundesverbandes Legasthenie 1 Zur Entstehungsgeschichte der Methode 1991 wurde unter der Patronanz von Frau Univ. Prof. Dr. Lotte Schenk- Danzinger der Österreichische Bundesverband Legasthenie gegründet. Gründungsmitglieder waren neben betroffenen Eltern PsychologInnen, PädagogInnen, Sonder- und HeilpädagogInnen, ÄrztInnen und am Thema Interessierte. Die Gruppe der AusbildnerInnen in diesem Verband, die sich in diesem Buch als Autoren und Autorinnen gemeinsam mit Kollegen aus Deutschland präsentieren, besteht aus Fachleuten aus verschiedenen pädagogischen/psychologischen Richtungen, daraus ergibt sich eine Fülle von Ansätzen, die ineinander fließen und nebeneinander ihre Berechtigung haben. Konsens herrscht in der grundlegenden Einstellung zum Umgang mit legasthenen Menschen: Jeder Klient/jede Klientin muss in seiner/ihrer Individualität betrachtet werden. Jeder Therapeut/jede Therapeutin muss Empathie für die Klientin/den Klienten entwickeln. Wissenschaftlich nicht fundierte Methoden sind kritisch zu betrachten. Grundlage der Ausbildung im Österreichischen Bundesverband Legasthenie ist es, das Wissen der PädagogInnen, die etwas von Methodik und Didaktik verstehen, mit dem Wissen der PsychologInnen über psychische
9 8 Magda Klein-Strasser Probleme und Lernprobleme zu verbinden. Daher suchten wir einen Weg, beide Wissensgebiete sinnvoll miteinander zu verbinden. Und so entstand HOM, die Holistisch - Ontogenetische Methode des Österreichischen Bundesverbandes Legasthenie: Holistisch: betrachtet das Kind in seiner Gesamtsituation. Ontogenetisch: der Störung der körperlichen, geistigen und/oder sozialen Entwicklung entsprechend. Methode: hängt von den individuellen Bedürfnissen des Kindes ab. Definition der holistisch-ontogenetischen Methode: Um wirksame Hilfe bieten zu können, muss die Therapie auf der basalen, psychischen, systemischen und symptomatischen Ebene ansetzen: Dazu ist eine genaue anamnestische und diagnostische Abklärung unumgänglich. Der Österreichische Bundesverband Legasthenie sieht Legasthenie (umschriebene Lese-Rechtschreibschwäche) und Dyskalkulie (umschriebene Rechenschwäche) als Manifestation einer heterogenen Vielfalt organischer, kognitiver und psychosozialer Störungen, die einzeln oder synergetisch wirksam sind starteten wir unseren ersten Fortbildungslehrgang, mittlerweile halten wir den 13. Lehrgang ab. Insgesamt haben bereits über hundertdreißig LegasthenietherapeutInnen aus ganz Österreich und Südtirol unsere Kurse besucht und erfolgreich abgeschlossen. Mehrere Methoden werden in unserer Fortbildung vorgestellt und wir ermutigen unsere TherapeutInnen zur Weiterentwicklung, Verbesserung und Einbringung eigener Ideen. Ebenso ist es uns wichtig, die HörerInnen neugierig zu machen und die Entwicklungen auf dem Gebiet der Legasthenieforschung auch zukünftig zu verfolgen.
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