Tagesbericht Energy Sail 2018 Hochschule Biberach Energie- Ingenieurwesen

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Hennie Wetzel
vor 5 Jahren
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1 Tag Route Pellworm Helgoland Uhrzeit 14:00-21:00 Uhr Distanz 72 km Routenverlauf

2 Übersetzen nach Pellworm mit dem Beiboot der Thalassa

3 Erläuterung des Solarstrom Kraftwerks der Smart Region Pellworm Tagesbericht Auch heute war wieder ein früher Start in den Tag angesagt. Der Grund hierfür ist der beeindruckende Tiefgang der Thalassa von ca. 3,80 m. Mit diesem war es uns nicht möglich, an dem Anleger am Hafen von Pellworm fest zu machen. Deshalb ankerten wir vor Pellworm, sodass wir eine Nacht in der sanft schaukelnden Thalassa verbringen durften. Da wir etwas in Zeitdruck waren, um rechtzeitig wieder mit dem abfließenden Wasser auslaufen zu können, mussten wir uns etwas beeilen, unser nächstes neues Abenteuer anzutreten: die Überfahrt nach Pellworm mit dem kleinen Begleitboot der Thalassa. Am Besten kann man dies so ausdrücken: All diejenigen, die der Empfehlung gefolgt sind wasserdichte Kleidung anzuziehen, waren klar im Vorteil. Nach ungefähr sechs Zubringerfahrten des Beiboots waren schließlich alle an Land. Anschließend wurden wir von einem Bus am Pier abgeholt und in das Besucherzentrum des Projektes Smart Region Pellworm gefahren. Teil des hochinteressanten Projektes war ein sogenanntes intelligentes Stromnetz, mit welchem es möglich ist, mit verschiedenen Speichertechnologien und einer hochflexiblen Stromversorgung auf Basis von regenerativen Energieerzeugungsanlagen die Insel energieautark zu betreiben. Nach dem Vortrag und einer Besichtigung vor Ort konnten wir mit dem Bus eine sehr interessante Inselführung erleben.

4 Besonders eindrucksvoll waren für uns der Aufwand und die Wichtigkeit des Deichbaus in der Nordsee. Dies ist besonders für Pellworm sehr wichtig, weil große Teile der Insel ca. 1 m unter dem Meeresspiegel liegen und somit bei jedem normalen Tagesgang Land unter wäre. Das Leben hier ist anders als bei uns, da die Einwohner mit vielerlei Besonderheiten leben müssen. Beispielsweise muss man zum Facharzt oder einem Zahnarzt auf das Festland übersetzen. Der einzige Hausarzt auf Pellworm muss für seine ca Patienten ständig 24 h Bereitschaft haben. Dennoch konnten wir feststellen, dass die Einwohner sehr glücklich mit dem Inselleben sind. Die Haupteinnahmequellen der Bewohner sind Landwirtschaft und Tourismus. Nach einem erneuten Wellenritt mit dem Beiboot starteten wir am frühen Nachmittag mit der Thalassa zur Hochseeinsel Helgoland. Schon bald stellten wir fest, dass die entgegenkommenden Wellen nach Helgoland uns in ein Achterbahnfeeling versetzten. Inklusive Jubelschreien und wackeligen Beinen einiger Teilnehmer. Turbulente Anfahrt auf Helgoland

5 Fachliche Inhalte Während des Vortrags zu dem Projekt Smart Region Pellworm haben wir sehr interessante Informationen und Fakten zu diesem hochaktuellen Thema erfahren dürfen. Bei dem mittlerweile abgeschlossenen Projekt handelte es sich um ein zeitlich befristetes Forschungsprojekt. Nach dem Projektende vor zwei Jahren wurden Teile davon bereits wieder abgebaut. Uns war es daher nicht mehr möglich, die große Redox-Flow-Batterie oder die kleineren Stromspeicher vor Ort zu besichtigen. Mittlerweile erzeugt die Insel mittels PV-Anlagen und Windkraftanlagen sechs bis sieben Mal mehr Energie als sie verbraucht. Der Überschuss wird über zwei Seekabel im Festland eingespeist. Neben der Windenergie stellt auf Pellworm auch die Stromerzeugung durch Solarenergie einen beträchtlichen Anteil dar, weil die Bedingungen hier sehr gut sind. Zum einen sind recht hohe solare Einstrahlungen vorhanden, zum anderen kühlt der recht konstante Wind die Solar-Panele auch an warmen Tagen, was sich positiv auf den Wirkungsgrad auswirkt. Insgesamt scheint die Insel Pellworm ein optimales Versuchsfeld zu sein. In den frühen 70gern beispielsweise durften bereits Erfinder von Windanlagen diese dort in einem bestimmten Bereich testen. Das Ergebnis war teilweise sehr ähnlich: Morgens aufbauen, abends die Trümmer einsammeln. Andere Erfinder ketteten sich an ihrer Windkraftanlage fest, um die Demontage zu verhindern. Insgesamt kann man zusammenfassen, dass die Realisierung eines intelligenten Stromnetzes auch im praktischen Betrieb bereits durchführbar ist. Bleibt nur zu hoffen, dass eine breite Übertragung auf Gesamtdeutschland möglich wird, damit zukünftig die regenerativen Energien in Verbindung mit Speichertechnologien durchgehend genutzt werden können und keine Leistungen mehr bei Spitzenzeiten abgeschaltet werden müssen.

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