Uferfiltration ist ein naturnahes

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1 DAS THEMA Natur und Technik Natürliche Prozesse mit hoher Effizienz Uferfiltration und Wasseranreicherung Dr. Birgit FRITZ* Bodenpassage von Oberflächenwasser: Welche geochemischen, biologischen und physikalischen Prozesse bewirken die hohe Reinigungsleistung? Uferfiltration ist ein naturnahes Verfahren zur Gewinnung von Trinkwasser, das in Berlin seit über 100 Jahren erfolgreich angewandt wird. Das Grundprinzip dieses Verfahrens beruht darauf, Fluss- oder Seewasser über die Uferzonen der Gewässer aktiv zu filtrieren. Durch Anordnung von Brunnen entlang der Gewässerufer wird das Oberflächenwasser dazu gebracht, langsam im Boden der Uferzone zu versickern. Dabei wird das Wasser durch natürliche Prozesse im Boden gereinigt und erreicht anschließend die Qualität von Grundwasser. In der Trinkwasseraufbereitung muss nur noch Eisen und Mangan entfernt werden, das in Berlin geogen bedingt in sehr hohen Konzentrationen im Grundwasser vorliegt. Dies geschieht durch Sauerstoffzufuhr, durch Verrieselung und der dadurch implizierten Ausfällung von Eisen und Manganhydroxiden. Eine Entkeimung ist nicht erforderlich, aber im Bedarfsfall möglich. Der Anteil an uferfiltriertem und künstlich angereichertem Grundwasser über Beckeninfiltration an der gesamten Trinkwasserförderung der Berliner Wasserbetriebe liegt bei etwa 75 %. Bei einer Jahresfördermenge von 217 Mio. m 3 (2001) entspricht dies etwa 160 Mio. m 3. Bedenkt man die zunehmende anthrophogene Belastung der Berliner Gewässer und des Grundwassersystems sowie die hydrologische Entwicklung der Zukunft (z. B. Spreewasserrückgang, Klimaveränderungen), wird eine genaue Forschungsschwerpunkt: Von Bedeutung ist z. B. das Vorkommen von Arzneimittel-Rückständen. PROBENAHME AM TEGELER SEE: Bild 1 Oberflächenwasser versickert im Boden der Uferzone. Kenntnis der Mechanismen und Prozesse unumgänglich, um die nachhaltige und langfristige Nutzung der Uferfiltration sicherzustellen. Im Hinblick auf die weltweit wachsenden Herausforderungen in der Wasserversorgung könnten die gewonnenen Erfahrungen und Kenntnisse eine interessante Möglichkeit sein, diese Probleme zu bewältigen. Die Funktionstüchtigkeit der Uferfiltration als zusätzlicher Reinigungsschritt nach der Abwasseraufbereitung in den Klärwerken und in Berlin speziell nach einer Phosphateleminierung in den Oberflächenwasserreinigungsanlagen, ist seit Jahrzehnten erwiesen. Im Hinblick jedoch auf Substanzen, deren Verhalten im Wasserkreislauf noch unbekannt ist, ist eine weitergehende Erforschung der komplexen Prozesse während der Untergrundpassage von großem Interesse. Für Berlin von großer Bedeutung sind das Verhalten und Vorkommen von Arzneimittelrückständen, Phatogenen, Bakterien und Viren sowie Algentoxinen. Im Mai 2002 wurde aus diesen Gründen am KompetenzZentrum Wasser Berlin ein interdisziplinäres Forschungsprojekt gemeinsam mit Berliner Universitäten und Instituten begonnen. Das Projekt NASRI (Natural and Artificial Systems for Recharge and Infiltration) hat zum * Der Beitrag entstand in Kooperation mit: Gudrun MASS- MANN, Freie Universität Berlin, FR Hydrogeologie; Steffen GRÜNHEID, Technische Universität, FG Wasserreinhaltung; Gesche GRÜTZMACHER, Halim DIZER, Umweltbundesamt; Andy MECHLINSKI, Britta FANK, Technische Universität, FG Lebensmittelchemie 10

2 Trinkwasser UFERZONE DES BERLINER WANNSEE: Bild 2 Das Forschungsprojekt NASRI hat hier einen wichtigen Untersuchungsstandort EINBLICKE: Bild 3 Brunnen am Berliner Wannsee 11

3 DAS THEMA Natur und Technik PROBENAHME: Bild 4 Der Brunnen am Wannsee gehört zum Testprogramm Fotos: KompetenzZentrum Wasser Berlin Ziel, die geochemischen, biologischen und physikalischen Prozesse in der Infiltrations- bzw. Kolmationszone genauer zu qualifizieren und ein besseres Verständnis für die Transportprozesse im Grundwasserleiter, insbesondere für organische Stoffe, Arzneimittelrückstände und Mikroorganismen zu erreichen. Die Ergebnisse und Erkenntnisse werden über Modelle nachgebildet und die potenziell in der Zukunft zu erwartenden Veränderungen hiermit simuliert. Durch eine Globalisierung der entwickelten Modelle und die Integration genereller Modellvorstellungen in die regional entwickelten Strömungs- und Transportmodelle sollte es am Ende möglich sein, die Entwicklung von Richtlinien für einen sinnvollen Ausbau neuer und zur optimalen Nutzung existierender Uferfiltrationsanlagen zu entwickeln. Die erste Umsetzung wird am Beispiel Berlins ausgeführt und mit Daten von Anlagen vor allem aus den USA ergänzt. Die Ziele des Forschungsprogramms Die Ziele des Forschungsvorhabens können wie folgt definiert werden: ein besseres Verständnis der geochemischen, biologischen und physikalischen Prozesse in der Infiltrationsbzw. Kolmationszone ein besseres Verständnis der Transportprozesse im Grundwasserleiter, insbesondere für organische Stoffe, Pharmazeutika, Mikrobiologie grundlegende Aussagen zur Langzeit- Stabilität der Uferfiltration Modellierung der Transportprozesse (Sediment/Wasser-Reaktionen) Definition von Management-Szenarien (z. B. Zunahme der Sulfatkonzentrationen im Oberflächenwasser, veränderte Betriebsweise der Brunnen) Richtlinien für eine optimierte Betriebsweise von Uferfiltrationsanlagen Übertragbarkeit der Erkenntnisse auf andere Standorte weltweit Integration und Bewertung früherer Untersuchungen (Resultate und Daten). Die Untersuchungen und Experimente werden an verschiedenen Standorten untersucht. In Berlin sind in Bereichen der Uferfiltrationsbrunnen bzw. der künstlichen Grundwasseranreicherung verschiedene Untersuchungsstandorte (Bild 5) errichtet worden. Diese bestehen aus Messstellen in verschiedenen Tiefenlagen und unterschiedlichen Entfernungen zwischen See/Fluss und den Brunnen sowie landseitig davon. Bild 6 zeigt eine typische Uferfiltrationstransekte. Für Experimente mit gefährlichen Substanzen (z. B. Viren und toxische Substanzen) kann eine halb-technische Anlage des Umweltbundesamtes genutzt werden. Dieses Versuchsfeld besteht aus einem künstlichen Speicherteich mit anschließender Uferfiltrationspassage, der durch eine undurchlässige Schicht komplett vom natürlichen Grundwasserleiter getrennt ist. Zusätzlich stehen Langsamsandfilter und so genannte Enclosures zur Verfügung (Bild 8). Das Verhalten von Substanzen, deren Reaktionen im Grundwasserleiter unbekannt sind, werden im Labormaßstab (Säulenund Batchversuche) untersucht. Entsprechend der vielfältigen Prozesse, die in der Uferfiltration zusammenwirken, war es notwendig, Forschungsgruppen der verschiedenen Disziplinen zusammenzuführen. Kooperationen Folgende Forschungsgruppen kooperieren in diesem Projekt: Organische Substanzen Prozessstudien, Prof. Jekel, FG Wasserreinhaltung, TU Berlin Arzneimittelrückstände, Dr. Heberer, FG Lebensmittelchemie, TU Berlin Geochemische und hydrogeologische Untersuchungen, Tracer Methoden, Prof. Pekdeger, FR Hydrogeologie, Freie Universität Berlin Entwicklung von biogeochemischen Modellen und gekoppelte Transportund Reaktionsmodelle, Prof. Nütz- Angewandte und geeignete Tracer Tab. 1 Tracer Ursprung geeignet für die Berechnung von Schwierigkeiten δd, δ 18 O OFW mit saisonalen Schwankungen Aufenthaltszeiten und keine, konservativer Tracer Uferfiltratanteil Temperatur OFW mit saisonalen Schwankungen Aufenthaltszeiten retardierend Cl -, Na +, B in höheren Konz. saline Tiefenwässer Anteil saliner Tiefenwässer lokal starke Schwankungen SO 2-4 Gips im Bauschutt, landseitiges, Anteil landseitigen, flachen kann lokal starke Schwankunflaches Grundwasser Grundwassers gen aufweisen B, Cl - OFW, Klarwasser Uferfiltrat- und Klarwasseranteil nur, wenn Einfluss saliner Tiefenwässer ausgeschlossen werden kann Gd OFW, Klarwasser Uferfiltrat- und Klarwasseranteil, möglicherweise abbaubar Aufenthaltszeiten EDTA OFW, Klarwasser Uferfiltrat- und Klarwasseranteil, gelegentlich hohe Konzen- Aufenthaltszeiten trationen im landseitigen Grundwasser Sr OFW, geringe saisonale Uferfiltrat- und Klarwasseranteil nicht immer anwendbar Schwankungen T/He OFW, atmosphärisch beeinflusst Grundwasseralter nur für Wässer > 2 Monate, < 50 Jahre alt 12

4 Trinkwasser mann, Humboldt-Universität Berlin und Institut für Binnenfischerei und Abt. Ökohydrologie Untersuchungen zu Bakterien, Viren und Indikatorbakterien, Dr. Lopez-Pila, Dr. Szewzyk, Umweltbundesamt Algentoxine, Dr. Chorus, Dr. Bartel, Umweltbundesamt. Erste Ergebnisse Die wichtigsten Aufgaben im ersten Projektjahr waren neben der Etablierung der interdisziplinären Zusammenarbeit, der Ausbau der Feldstandorte und die Inbetriebnahme der Säulenanlagen. Nach Auswertung der ersten Messungen können jedoch schon erste Ergebnisse vorgestellt werden. Im Folgenden sind diese nach den jeweiligen Forschungsbereichen sortiert aufgelistet. Geochemische und hydrogeologische Untersuchungen, Tracer-Methoden Der Anteil von Uferfiltrat im Rohwasser eines Trinkwasserbrunnens ist abhängig von einer Reihe von Faktoren, dazu gehören: die zeitlich und räumliche Variation in der Oberflächenwasserqualität die Gegenwart, Mächtigkeit und hydraulische Leitfähigkeit der Kolmationsschicht die Lithologie, hydraulische Leitfähigkeit und Geochemie des Grundwasserleiters Brunnencharakteristiken (Filterlänge und -tiefe) hydraulische Gegebenheiten, hervorgerufen durch das Pumpregime Qualität des landseitigen Grundwassers Aufenthaltszeit des Uferfiltrats im Untergrund. Eine Reihe von Tracern sind geeignet, Hinweise, insbesondere in Bezug auf Aufenthaltszeiten des Uferfiltrats im Untergrund und Uferfiltratanteile im Brunnen zu liefen. Andere Tracer liefern Hinweise auf Versalzungen durch Tiefengrundwässer oder Anteile von Klarwasser im Grundwasser. Einen Überblick über die verschiedenen Tracer, ihren Ursprung und Schwierigkeiten in der Anwendung liefert die Tabelle 1. Der Anteil von Uferfiltrat im Brunnen (X) kann berechnet werden als: X = [(C Br -C GW )/(C OFW -C GW )] x 100 (%) Mit C als Konzentration des Tracers im Grundwasser (C GW ), Brunnen (C Br ) oder Oberflächenwasser (C OFW ). Die Mischungsformel kann angewandt werden, sofern die jeweiligen Konzentrationen möglichst stabil sind und sich die Endglieder Grundwasser und Oberflächenwasser deutlich voneinander unterscheiden. Algentoxine (Microcystis) Im Teilprojekt Algentoxine wird das Verhalten von lebertoxischen Substanzen, die von Cyanobakterien (umgangssprachlich auch als Blaualgen bezeichnet) produziert werden, untersucht. In den langsam fließenden Gewässern Berlins werden jährlich Massenvorkommen von toxinproduzierenden Cyanobakterien verzeichnet. Es gibt Hinweise, dass die Toxine bei der Untergrundpassage eliminiert werden können. Welche Prozesse jedoch dafür verantwortlich sind, und ob diese Prozesse auch unter Extrembedingungen eine für die Trinkwasserproduktion ausreichende Eliminationsleistung bewirken, soll mit Hilfe 13

5 DAS THEMA Natur und Technik Trinkwasserbrunnen nur Spuren der untersuchten Cyanobakterien-Toxine, jedoch erreichten auch im Oberflächenwasser die Konzentrationen bei weitem nicht die maximal zu erwartenden Werte. Es bleibt zu untersuchen, ob bei höheren Konzentrationen im Oberflächenwasser, wie sie aufgrund des warmen, trockenen Wetters für 2003 zu erwarten sind, die Eliminationsleistung ebenfalls ausreichend ist. Extrembedingungen (hohe Konzentrationen an nicht zellgebundenen Toxinen, hohe Fließgeschwindigkeiten, gute Durchlässigkeit des Untergrunds, fehlende Kolmationsschicht) wurden bereits in einem Freilandversuch an einem der Langsamsandfilter auf dem Versuchsfeld Marienfelde simuliert (Bilder 7 und 8). Eine vorläufige Auswertung der Ergebnisse zeigt, dass auch unter diesen Bedingungen eine substantielle Reduktion der Toxinkonzentrationen erwartet werden kann. Die nächsten Arbeitsschritte umfassen die Untersuchung der Elimination unter anaeroben Bedingungen im Freiland, mikrobiologische Abbauversuche für eine mögliche Identifizierung Toxin-abbauender Bakterien sowie die Quantifizierung der beteiligten Prozesse, um die Ergebnisse auch auf andere limnologische und hydrogeologische Gegebenheiten übertragen zu können. WESTLICHES BERLINER STADTGEBIET: Bild 5 Lage der Wasserwerke, Kläranlagen und Feldstandorte. von Feldbeobachtungen an den Transsekten sowie Freilandversuchen auf dem Versuchsfeld des Umweltbundesamtes in Marienfelde geklärt werden. Die Freilandbeobachtungen an der Transekte Wannsee des ersten Jahres zeigten im Grundwasser zwischen Wannsee und Bakterien/Viren Die hygienische Qualität beider Seen (Tegeler See und Wannsee) war im Untersuchungszeitraum sehr gut und gekennzeichnet durch sehr niedrige Konzentrationen an Coliphagen und Indikatorbakterien. Die Werte schwankten zwischen der Bestimmungsgrenze und 17 cfu/100ml für Enterokokken, 160 cfu/100ml für E. Coli. Während des Untersuchungszeitraums von 8 Monaten konnten nur in zwei (bzw. 10) von 161 Wasserproben Kontaminationen mit Coliphagen (bzw. Enterokokken) festgestellt werden. Bild 9 stellt die Ergebnisse der Coliphagen Analytik dar. Die geringen Konzentrationen im Wannsee wurden vollständig zurückgehalten und waren in den Messstellen nicht mehr nachweisbar. Es ist deshalb kaum möglich, Aussagen zum Abbau Nachgewiesene Pharmakarückstände in ng/l Tab. 2 Wannsee l, Mai 2002 Januar 2003, siehe auch Bild 2 Transekte Indikationsgruppe Seewasser Brunnen Wannsee I in Fließrichtung zum landseitiges Brunnen Grundwasser AMDOPH Analgetikum-Metabolit Bezafibrat Blutlipidsenker n.d. n.d. n.d. n.d. n.d. Diclofenac Analgetikum n.d. Clofibrinsäure Blutlipidsenker Metabolit Carbamazepin Antiepileptikum n.d. Primidon Antiepileptikum Propyphenazon Analgetikum n.d.: nicht detektiert 14

6 Trinkwasser QUERSCHNITT: Bild 6 Typische Uferfiltrationstransekte am Wannsee-II oder Transport bakteriologischer Belastungen zu machen. Aus diesem Grund werden die Experimente in der halb-technischen Anlage in Marienfelde verstärkt. Arzneimittelrückstände Pharmaka verschiedenster Indikationsgruppen werden heutzutage in zum Teil sehr großen Mengen zur Therapie und Vorsorge unterschiedlicher Krankheiten und Beschwerden eingesetzt. So liegen in Deutschland die ärztlich verordneten Mengen bei einigen Vertretern der Analgetika z. B. im Bereich mehrerer zehntausend Tonnen pro Jahr. Wie 15

7 DAS THEMA Natur und Technik VERSUCHSFELD: Bild 7 In Berlin-Marienfelde betreibt das Umweltbundesamt einen Speicherteich (1) und Langsamsandfilter (2) in einigen Untersuchungen der letzten Jahre gezeigt werden konnte, sind einige dieser Pharmakarückstände aufgrund ihrer geringen bzw. unvollständigen Abbaubarkeit während der Kläranlagenpassage in den als Vorflutern genutzten Oberflächengewässern nachweisbar. Der zum Teil sehr polare Charakter dieser Substanzen und deren Persistenz begründen die Relevanz dieser Kontaminanten für die Uferfiltration. Zur Untersuchung der Wasserproben auf Arzneimittelrückstände wurden drei unterschiedliche Multimethoden verwendet, die Daten über 60 neutrale bis polare Substanzen aus den verschiedensten therapeutischen Indikationsgruppen (z. B. Antibiotika, Antiphlogistika, Analgetika, Antiepileptika, Broncho-spasmolytika und Lipidsenker) liefern. Ergebnisse Die Wasserproben der Transekten wurden monatlich auf Pharmakarückstände mittels zwei GC/MS-Methoden /1/ untersucht. An allen Feldstandorten wurden im Rahmen dieser Untersuchungen insgesamt sieben Pharmaka bzw. deren Metabolite identifiziert und quantifiziert. Darunter befanden sich Bezafibrat (Lipidsenker), Diclofenac (Analgetikum), Carbamazepin, Primidon (beides Antiepileptika), Propyphenazon (Antiphlogistikum) und Clofibrinsäure bzw. AMDOPH 1) (beides Arzneimittelmetabolite). Wie am Beispiel der Transekte Wannsee I veranschaulicht, deuten die in Tabelle 2 dargestellten Ergebnisse darauf hin, dass diese Substanzen ein unterschiedliches Verhalten während der Uferfiltration zeigen. Knotenpunkt Berlin Das Kompetenzzentrum Wasser Berlin (KWB) ist ein Public-Private-Partnership-Unternehmen, gegründet im Dezember 2001 in der Rechtsform einer gemeinnützigen GmbH. Es hat die Aufgabe, den Standort Berlin als internationales Zentrum auf dem Gebiet der Wasserwirtschaft und -technologie zu profilieren. Partner und Akteure sind wissenschaftliche Einrichtungen, öffentliche Institutionen, Wirtschaftsunternehmen sowie Multiplikatoren aus dem öffentlichen und privaten Bereich. ENCLOSURES: Bild 8 Anlage für Versuche zum Verhalten von Substanzen in den obersten Sedimentschichten Während Bezafibrat bei der Uferpassage deutlich retardiert wird und deshalb nicht bis zum Wasserwerksbrunnen gelangt, tauchen die übrigen Verbindungen in geringen Konzentrationen auch im Wasser dieses Brunnens auf. Dabei zeigen auch diese Verbindungen deutliche Konzentrationsunterschiede, die nicht allein durch Verdünnungseffekte mit nicht kontaminiertem, natürlichem Grundwasser erklärlich sind. In den Tiefenmessstellen waren erwartungsgemäß keine, oder nur geringe Spuren an Arzneimittelrückständen nachzuweisen. Ab Mai 2003 wurden die Transekten Wannsee I & II mit Hilfe einer neu entwickelten Methode auf 22 verschiedene Antibiotikarückstände untersucht. Dabei konnten fünf Antibiotika und ein Antibiotikametabolit im Seewasser nachgewiesen werden, die ebenfalls ein stark substanzspezifisches Verlagerungs- 1) 1-acetyl-1-methyl-2-dimethyl-oxamoyl-2-phenylhydrazid Nachgewiesene Antibiotikarückstände in ng/l Tab. 3 Wannsee Il, Mai Juli 2003 Transekte Seewasser BEE BEE BEE BEE BEE BEE Brunnen BEE BEE Wannsee II OP 202MP2 202UP UP 204OP flache Messstellen in Fließrichtung zum Brunnen landseitiges Grundwasser Trimethoprim 22 n.d. n.d. n.d. n.d. n.d. n.d. n.d. n.d. n.d. Sulfamethoxazol n.d. n.d n.d. n.d. Clindamycin n.d. nd. nd. n.d. n.d. n.d. n.d. Erythromycin n.d. 3 1 n.d. 1 n.d. n.d. Metabolit Clarithromycin 14 1 n.d. n.d. n.d. n.d. n.d. n.d. n.d. n.d. Roxithromycin n.d. n.d. n.d. n.d. n.d. n.d. n.d. n.d. n.d.: nicht detektiert 16

8 Trinkwasser Coliphages 100 pfu/100 ml ,1 X Wannsee X X X X X X X 3339 Vergleich tiefe und flache Pegel 10 mg/l Messstellen und Brunnen 2 N = X detection limit COLIPHAGENBEFUNDE AN DER TRANSEKTE AM WANNSEE: Bild 9 Die Messstellen 3339 und 3338 befinden sich im vorderen Uferbereich, 3337 und 3335 befinden sich 3 bzw. 10 vom Ufer entfernt LAKE_T T_3301 T_3302 T_3303 WELL_13 T_3304 T_3311 T_3310 T_3309 T_3308 T_3307 T_ FELDUNTER- SUCHUNGEN: DOC-Profile der Uferfiltrationstransekte Tegel Bild 10 auf den ersten Metern der Filterstrecke zurückzuführen. Zur Charakterisierung des DOC-Abbaus bzw. der Fraktionierung des DOC s in gut abbaubare und weniger gut abbaubare Bestandteile, wurden LC-OCDOCD- Untersuchungen der Feldproben vorgenommen. Die Polysacharide, als die größte Molekülfraktion, werden zwischen See und erstem Pegel vollständig abgebaut. Die anderen drei unterscheidbaren Fraktionen; Huminstoffe, Huminstoffhydrolysate und org. Säuren; werden partiell abgebaut, wobei die Abbauraten nach jetzigen Erkenntnissen keine deutlichen Unterschiede aufweisen. Eine Aufgabe des Projekts wird sein, qualitative Unterschiede zwischen aeroben und anoxischen DOC-Abbau zu untersuchen und die Rolle der Adsorption zu klären. Dazu werden neben den Felduntersuchungen zwei verschiedene Bodensäulenanlagen genutzt. Eine Anlage simuliert als fullscale Anlage eine Bodenpassage von 30 m in 30 Tagen. Die zweite kleinere Anlage (sieben Säulen á 1 m) wird genutzt, um unterschiedliche Redoxbedingungen bei der Bodenpassage zu simulieren. KONTAKT Dr. Birgit FRITZ KompetenzZentrum Wasser Berlin ggmbh Cicerostraße Berlin birgit.fritz@kompetenz-wasser.de Tel.: 030/ Fax: 030/ verhalten während der Uferfiltration zeigen. Es handelt sich dabei um Clarithromycin (Macrolid), Clindamycin (Lincosamid), Metabolit des Macrolids Erythromycin, Roxithromycin (Macrolid) und Sulfamethoxazol (Sulfonamid) und Trimetoprim (Chemotherapeutikum). Wie die ersten Ergebnisse in Tabelle 3 zeigen, gelangten nur Sulfamethoxazol und der Erythromycin-Metabolit in den Wasserwerksbrunnen 3, wogegen Clindamycin, Clarithromycin und Roxithromycin nur in geringen Konzentrationen in den flachen Messstellen zu finden waren. Das Chemotherapeutikum Trimethoprim wurde schon in der unmittelbar unter dem See liegenden Messstelle BEE205 nicht mehr nachgewiesen und könnte während der Bodenpassage retardiert bzw. abgebaut werden. Perpektiven Erfahrungen nutzen, Nachhaltigkeit sichern: Die Uferfiltration könnte weltweit Probleme der Wasserversorgung lösen helfen. Organische Substanzen Bei den Felduntersuchungen konnte festgestellt werden, dass an allen drei Standorten der DOC des Seewassers (ca.8 mg/l) durch die Uferfiltration oder Grundwasseranreicherung auf Werte um 5 mg/l reduziert werden konnte. Allerdings zeigen die Daten eine unterschiedliche Abbaukinetik bei aeroben und anoxischen Standorten. Unter aeroben Bedingungen erfolgt der DOC-Abbau sehr schnell innerhalb der ersten Meter der Fließstrecke, wogegen unter anoxischen Bedingungen die anfängliche DOC-Abnahme geringer ist, es aber auf der weiteren Fließstrecke einen zweiten langsameren Abbauschritt gibt. Am Ende werden unter beiden Bedingungen ähnliche DOC-Endkonzentrationen erreicht. Als Beispiel zeigt Bild 5 die Unterschiede zwischen den zwei Fließstrecken (aerob = flache Pegel; anoxisch = tiefe Pegel) an der Transekte Tegel. Die Einstellung von anoxischen Zuständen während der Uferfiltration ist wahrscheinlich auf den zusätzlichen Abbau von partikulärem organischem Material LITERATUR /1/ Reddersen, K. and Heberer, Th.: Multi-methods for the trace-level determination of pharma-ceutical residues in sewage, surface and ground water samples applying GC-MS. J. Sep. Sci. (in press),

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