Strategie Mikroverunreinigung. Ben van de Wetering Geschäftsführer
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- Edwina Koenig
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1 Strategie Mikroverunreinigung Ben van de Wetering Geschäftsführer 1
2 Strategie Mikroverunreinigung Überblick der Themen 1. Auftrag Rheinministerkonferenz Grundkonzept und Planung 3. Bestandsaufnahme und Auswertung der Daten 4. Schlussfolgerungen für einige Stoffgruppen 5. Mögliche Maßnahmen 2
3 Strategie Mikroverunreinigung Auftrag Ministerkonferenz Oktober 2007: eine gemeinsame und umfassende Strategie zur Verringerung und Vermeidung der Einträge von Mikroverunreinigungen aus der Siedlungsentwässerung und anderen Quellen in den Rhein und seine Nebengewässer durch Verbesserung der Kenntnisse zu Emissionen, ökotoxikologischem Verhalten in der Natur und zu geeigneten Aufbereitungsmethoden auszuarbeiten 3
4 Grundkonzept und Planung (1) Mikroverunreinigungen aus der Siedlungs- und Industrieentwässerung (vgl. Fachbericht Nr ) Ziel Die Stoffe im Rheinwasser dürfen weder für sich genommen, noch in Wechselwirkung mit einander nachteilige Auswirkungen auf die Lebensgemeinschaften von Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen haben und die Wasserqualität muss derart sein, dass die Trinkwassergewinnung mit einfachen, natürlichen Aufbereitungsmethoden möglich ist. Definitionen Synthetische organische Stoffe, die in Gewässern in Konzentrationen von Nano- und Mikrogramm pro Liter und noch geringeren Konzentrationen vorkommen. 4
5 Grundkonzept und Planung (2) Vorgehensweise: Auswahl von Stoffe / Stoffgruppen Bestandsaufnahme Auswertung der gesammelte Information pro Stoff / Stoffgruppe Synthese der Auswerteberichte (Publikation Juni 2012) Empfehlungen für Maßnahmen oder Aktionen - Siedlungs- und Industrieabwässer (2013) Diffuse Einträge (2013) 5
6 Auswahl von Stoffe / Stoffgruppen Über einen Expertenurteil und nach aktuellen Kenntnissen, würden als wichtigste Stoffgruppen ausgewählt: Humanarzneimittelwirkstoffe (Bericht 182) Biozide und Korrosion Schutzmitteln (Bericht 183) Östrogene (Bericht 186) jodierten Röntgenkontrastmittel (Bericht 187) Duftstoffe (Bericht 194) Komplexbildner (Bericht 196, May 2012) Noch in Bearbeitung: Industriechemikalien (mit u.a. Flammschutzmittel, perfluorierte Tenside, Bisphenol A, Diglyme und Nonylphenol) 6
7 Bestandsaufnahme Internationale Datensammlung mit eine Leitdelegation: Produktion und Anwendung Produzierten, verwendeten und über verschieden Eintragspfade eingeleiteten Stoffmengen Allgemeine Stoffdaten (Handelsname, Persistenz, biologische Abbaubarkeit, Toxizität) Nationalen gesetzlichen sowie internationalen Grenzwerte und Qualitätskriterien Monitoring Daten für Grundwasser, Oberflächengewässer und Abfluss von Kläranlagen 7
8 Auswertung der Information Auswertungsberichte pro Stoff / Stoffgruppe mit: Eine Problemanalyse der Stoff in die Umwelt Eine Analyse der Eintragspfade wo kann mit Maßnahmen angegriffen werden Mögliche Maßnahmen An der Quelle zum Beispiel schon bei der Zulassung oder über Alternativen Dezentral Behandlung von Abwasser in Teilströmen und Problemvermeidung Zentral bei Kläranlagen Öffentlichkeitsarbeit Wissenslücken 8
9 Schlussfolgerungen (1) Arzneimittelwirkstoffe Werden verbreitet im Rheineinzugsgebiet nachgewiesen Mit höchsten Konzentrationen im Unterlauf des Rheins und in Zuflüssen mit einem hohen Anteil an kommunalem Abwasser Höchsten Einzelmesswerte liegen über Vorschlägen für Umweltqualitätsnormen. Es bestehen (noch) keine verbindlichen UQN Werden im Rohwasser von Trinkwassergewinnungs-anlagen und teilweise im Trinkwasser gefunden, insbesondere wenn dieses aus Uferfiltrat gewonnen wird 9
10 Schlussfolgerungen (2) Biozide und Korrosionsschutzmittel werden im Rheineinzugsgebiet in stark schwankenden Konzentrationen nachgewiesen Konzentrationen können in der Größenordnung von ökotoxikologisch relevanten Werten liegen Verbindliche WRRL-UQN sind nicht vorhanden Es wurden eine teilweise ungenügende Datenlage und komplexe Eintragsmuster festgestellt 10
11 Schlussfolgerungen (3) Östrogene Es liegen nur wenige Messdaten aus dem Hauptstrom des Rheins vor Im Rhein und in den großen Nebenflüssen liegen die Messwerte durchgehend unter der Nachweisgrenze von weniger als 1 ng/l, in anderen Nebenflüssen im Bereich einiger ng/l Der Schwellenwert für das Auftreten von endokrinen Wirkungen liegt jedoch noch darunter Die derzeitigen UQN-Vorschläge für Östrogene liegen unterhalb der möglichen analytischen Bestimmungsgrenzen 11
12 Schlussfolgerungen (4) Röntgenkontrastmittel Es liegen keine ökotoxikologisch relevanten Daten vor, um UQN abzuleiten Im Unterlauf des Rheins sowie in Nebengewässern, die für die Trinkwassergewinnung genutzt werden, werden Konzentrationen von RKM einschließlich ihrer Transformationsprodukte gefunden Allgemeine Vorsorgewerte (IAWR und GOW) für die Trinkwassergewinnung werden da überschritten Werden teilweise im Trinkwasser nachgewiesen 12
13 Synthese (1) Analyse der Eintragspfade Gereinigte kommunale Abwasser ist für viele der betrachteten Stoffe das der relevante maßgebliche Eintragspfad Haushalte sowie Industrie und Gewerbe sind die wichtigsten Quellen. Insbesondere bei den Komplexbildnern können aber auch einzelne Betriebe eine wichtige Eintragsquelle darstellen 13
14 Synthese (2) Konzentrationen und Qualitätsziele Verhältnismäßig hohe Konzentrationen werden gefunden im Niederrhein und Deltarhein oder in Gewässern mit hohem Abwasseranteil aus Kläranlagen für: Humanarzneimittel, Biozide, Korrosionsschutzmittel und Röntgenkontrastmittel in geringerem Umfang für Komplexbildner, Duftstoffe und Industriechemikalien und teilweise für Östrogene Für keine der behandelten Stoffgruppen oder deren Indikatorstoffe gibt es festgelegten Umweltqualitätsnormen auf nationaler oder europäischer Ebene oder auf Ebene des Rheineinzugsgebietes. 14
15 Synthese (3) Konzentrationen und Qualitätsziele Maximal nachgewiesenen Konzentrationen einzelner Indikatorstoffe aus den Stoffgruppen Humanarzneimittel, Biozide, Korrosionsschutzmittel und Östrogene überschreiten vorgeschlagenen Umweltqualitätsnormen oder liegen in der Größenordnung ökotoxikologisch relevanter Werte Für Duftstoffe und Komplexbildner ist das nicht der Fall Vor allem polare, schwer abbaubare Stoffe werden im Rohwasser von Trinkwassergewinnungsanlagen gefunden und teilweise auch im Trinkwasser nachgewiesen 15
16 Mögliche Aktionen und Maßnahmen (1) EU-Ebene Entwicklung von Testmethoden, Qualitätszielen und Zulassungskriterien Nationale Ebene Maßnahmen an der Quelle bei der Produktion in der Industrie und der Nutzung der Produkte in Betrieben und Haushalten Zentrale Maßnahmen zum Beispiel weiterführender Reinigungsverfahren Dezentralen Maßnahmen zum Beispiel durch optimierte Prozessführung und Einsatz geeigneter Verfahren zur Behandlung von Abwasserteilströmen oder einzuleitenden Abwassers 16
17 Mögliche Aktionen und Maßnahmen (2) Zusammenarbeit mit den NGOs Erarbeitung eines Informationsplans für die Verbesserung der Informationsweiterleitung an: die breite Öffentlichkeit (Einsatz von Stoffen und Beseitigung / Sammlung) die Fachöffentlichkeit (Information über die Auswirkungen der Mikroverunreinigungen und Umweltgütesiegel) Kenntnisstand Verbesserung des Erfahrungsaustauschs (z. B. über Analysemethoden, Nutzung und Emissionspfade, Konzentrationen und Auswirkungen und entsprechende Bewertung) 17
18 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 18
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