Mikroverunreinigungen im Abwasser und Oberflächengewässern ein Überblick

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1 Mikroverunreinigungen im Abwasser und Oberflächengewässern ein Überblick Eawag Infotag, 3. September 2015 Christa S. McArdell Abteilung Umweltchemie Eawag: Das Wasserforschungs-Institut des ETH Bereichs

2 Inhalt und Einführung Eintragspfade und Stoffvielfalt Effekte in der Umwelt Analyse von Mikroverunreinigungen Beispiele für verschiedene Einträge Massnahmen zur Reduktion Mikroverunreinigungen: o Stoffe im Konzentrationsbereich Millionstel-Gramm pro Liter (µg/l) oder kleiner o Stoffe können einen Effekt auf Organismen und das Oekosystem haben o Z.B. Pestizide, Biozide, Arzneimittel, Schwermetalle Beispiel: 1 t/jahr Gebrauch im Schweizer Haushalt Annahmen: alles geht ins Wasser, Wasserverbrauch 300L/Person_Tag, keine Elimination in Kläranlage, Verdünnung ins Gewässer Faktor µg/l durchschnittliche Konzentration im Gewässer

3 Eintragspfade in den Wasserzyklus Atmosphärische Deposition Abschwemmung von Gebäuden Eintrag Siedlungsgebiet Abwasser- Behandlung Mischwasserüberlauf Bahn- & Strassenabwasser, Aktivitäten am See Landwirtschaftlicher Eintrag Trinkwasser- Aufbereitung Wasser-Ressource (40% Quelle, 40% Grundwasser) Evaporation / Infiltration Bilder BAFU

4 Kläranlagen in der Schweiz Probleme: Sauerstoffmangel Belebung Nachklärbecken 1960 Fischtoxizität Zulauf Rücklauf Fe, Al Nitrifikation Ablauf Überschussschlamm Biologisch abbaubare organische Stoffe (BSB) 1970 Eutrophierung Ammonium Phosphat 1980 Fe, Al Denitrifikation Nitrifikation Nitrat Deutliche Verbesserung der Gewässerqualität

5 Mikroverunreinigungen in neun Schweizer ARAs Eawag LC/MS/MS screening Liste (444, inklusive Metaboliten) MW: g/mol Log Kow: % neutral, 50 % ionisch Otto, Singer, Götz, Fachbericht Eawag / Envilab / Bafu 2014

6 Screening Fliessgewässer Konzentrationen von Substanzgruppen flussauf- und flussabwärts von zwölf Kläranlagenabläufe Pharmazeutika Betäubungsmittel Pflanzenschutzmittel Biozide PFCs Sonstige (Süssstoffe, Coffein, Korrosionsschutzmittel, Körperpflegeprodukte, Industriechemikalien) Singer et al. Fachbericht Eawag / Bafu 2014

7 Überschreitung der chronischen Qualitätskriterien Überschreitungen der Umwelt-Qualitätskriterien für jährlichen Durchschnitt (AA-EQS) für 6 Substanzen (Atenolol, Benzotriazol, Carbamazepin, Clarithromycin, Diclofenac, Sulfamethoxazol): Beurteilung von 543 Gewässerabschnitten unterhalb von ARA Kase et al. 2011, InTech

8 Ökologischer Zustand der Gewässer Effekte von Pestiziden auf Gemeinschaft der Makroinvertebraten SPEAR pesticides Hydromorphologie Von ARA unbeeinflusst (weiss) vs. beeinflusst (grau) No Copyright for figure Poster C. Stamm, Projekt Ecoimpact Bunzel et al. (2013) Wat Res

9 Erfassung von (polaren) Mikroverunreinigungen LC-HRMS (LTQ-Orbitrap) Hoch aufgelöster FullScan & MSMS Fragmentierung Target Analyse Auswahl Bekannte Substanzen Non-target Analyse übrige Massen Unbekannte Substanzen x Standard-Kalibration x manuelle Auswertung x exakte Quantifizierung x keine Kalibration x nur automatisiert auswertbar x Konzentrationen abgeschätzt

10 Fracht (kg/tag) Kumulierte Fracht [kg] Carbamazepin 2013/14, Weil am Rhein Fracht und kumulierte Fracht von 24 h Mischproben Keine Elimination in ARA Verbrauch: 3900 kg (2009), Ausscheidung: 1000 kg, erwartet im Rhein (80%): 800 kg Tagesabfluss (ohne Skala) Jan Apr Jul Okt Jan Apr Jul Okt Daten: Rhine monitoring station bei Weil am Rhein, Amt für Umwelt und Energie Basel

11 Fracht [kg/tag] kumulierte Fracht [kg] Metformin 2013/14, Weil am Rhein Gute Elimination in ARA (90%) Einträge aus Mischwasserüberläufen Tagesabfluss (ohne Skala) Jan März Mai Juli Sep Nov Jan März Mai Juli Sep Daten: Rhine monitoring station bei Weil am Rhein, Amt für Umwelt und Energie Basel

12 Fracht [kg/tag] kumulierte Fracht [kg] N,N-didesmethylvenlafaxin 2013/ Einträge von Punktquelle (Industrie) Tagesabfluss (ohne Skala) Daten: Rhine monitoring station bei Weil am Rhein, Amt für Umwelt und Energie Basel

13 Fracht (kg/tag) Cumulated load [kg] Isoproturon 2013/14, Weil am Rhein Einträge aus Landwirtschaft Konzentration: µg/l Tagesabfluss (ohne Skala) Jan Apr Jul Okt Jan Apr Jul Okt Daten: Rhine monitoring station bei Weil am Rhein, Amt für Umwelt und Energie Basel Ruff et al (2013) Aqua & Gas 5,

14 Erfassung von (polaren) Mikroverunreinigungen LC-HRMS (LTQ-Orbitrap) Hoch aufgelöster FullScan & MSMS Fragmentierung Target Analyse Auswahl Bekannte Substanzen x Standard-Kalibration x manuelle Auswertung x exakte Quantifizierung Ruff et al. Wat. Res. submitted Non-target Analyse übrige Massen Unbekannte Substanzen Time profiles Statistical analysis Changes / trends Prioritization software/envimass/

15 Punkteintrag Indomethacin, Weil am Rhein July 2013 Feb 2014 Trigger: Plötzlicher Anstieg eines peak March Konzentration (max): > 0.4 µg/l Fracht (über 14 days): 170 kg Daten: Rhine monitoring station bei Weil am Rhein, Amt für Umwelt und Energie Basel Ruff et al (2013) Aqua & Gas 5, 16-25, Ruff et al. Wat. Res. submitted

16 Beitrag der Spitäler an Arzneimittel Messungen am Spital Baden und an der Kläranlage Laufäcker (3 Wochen 2009) Abwasseranteil des Spitals in der ARA: ~1% Kläranlage Laufäcker: Fracht vom Spital 41% (2/3 Röntgenkontrastmittel) Gesamtschweizerisch: Fracht von Spital 20% McArdell et al. (2011) Eawag Report

17 Pestizid Screening Zugelassenen Pestiziden in CH: ~ 230 synthetische Pflanzenschutzmittel ~ 160 synthetische Biozide Heutige Monitoringprogramme beinhalten Pestizide Pflanzenschutzmittel: 200 gemessen, 102 detektiert (5 Gewässer, je 9 Proben) Wittmer et al. (2014) AQUA & GAS 3:

18 Bewertung der Exposition & Risiko No Copyright for figure Überschreitung des chronischen Qualitätskriteriums in allen Gewässern von März Juli! Moschet et al. (2014) ES&T 48,

19 Massnahmen in der Schweiz Vortrag M. Schärer, Bafu o Problematik der Mikroverunreinigungen in der neuen vorgeschlagenen Gewässerschutzverordnung GSchV erkannt: 80% Reinigungseffekt für organische Spurenstoffe in kommunalem Abwasser, gemessen anhand ausgewählter Stoffe bez. Rohabwasser (Ausbau von rund 100 der 700 Kläranlagen in der Schweiz) o Erste Schweizer Anlage mit erweiterter Behandlung von Abwasser: Ozonung läuft seit März Bestimmung der geeigneten Ozonkonzentration für die Elimination der Mikroverunreinigungen (anhand Untersuchungen der vom BAFU vorgeschlagenen 12 Leitsubstanzen) Bildung von Transformationsprodukten / Nebenprodukten (Bromat und NDMA): siehe Vortrag U. von Gunten Biotests für ökotoxikologische Effekte: siehe Vortrag C. Kienle

20 Mikroverunreinigungen in ARA Neugut mit Ozonung (2.7 mg/l Ozone = 0.55 go 3 /gdoc, 2 48h Sammelproben) Eawag LC/MS/MS screening Liste (550, inklusiv Metaboliten) Elimination von Zulauf ARA zu Ablauf ARA: > 90% Substanzen im Ablauf > 1 µg/l: Acesulfam, Sucralose, Metformin, Iopromid McArdell et al. 2015, unveröffentlichte Resultate

21 Dank Eawag Mitarbeiter, insbesondere Mathias Rueff, Heinz Singer, Christian Stamm, Hansruedi Siegrist, Irene Wittmer, Rebekka Teichler, Marc Bourgin Cornelia Kienle (EcotoxCenter) Danke für Ihre Aufmerksamkeit Fragen um Rhein in Basel

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