Unternehmensstrategien in der Energiewirtschaft Dr. Klaus-Michael Ahrend
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- Hansl Müller
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1 Unternehmensstrategien in der Energiewirtschaft
2 Kurzvorstellung HEAG
3 100 Jahre Motivation für die Zukunft Die Entwicklung der HEAG 3
4 100 Jahre Motivation für die Zukunft Die Entwicklung der HEAG Dachgesellschaft in Spartenstruktur Gründung als Hessische Eisenbahn- Aktiengesellschaft (HEAG) Verkehr Versorgung Gründung Betriebskrankenkasse Fusion HEAG Versorgungs-AG und Südhessische Gas- und Wasser AG zur heutigen HEAG Südhessische Energie AG (HSE) Einführung Holding-Struktur durch Ausgründung Verkehr und Versorgung Einbringung bauverein AG in HEAG Bildung Teilkonzern HEAG mobilo Deutscher Nachhaltigkeitskodex Erwerb von weiteren 40% der Anteile an der HSE Gründung Pensionskasse (1940 Gründung der heutigen Pensionszuschusskasse) Darmstädter Beteiligungskodex für gesamte Stadtwirtschaft Stadt Darmstadt überträgt Beteiligungsmanagement an die HEAG Erarbeitung Hessens erster Stadtwirtschaftsstrategie 4
5 HEAG-Konzern und Stadtwirtschaft Die Geschäftsfelder des Stadtkonzerns (Auswahl) Wissenschaftsstadt Darmstadt Energie & Wasser Immobilien Mobilität Gesundheit Gesundheitsamt Kultur & Freizeit Telekommunikation & IT Entsorgung & Abwasser Beteiligungsmanagement Eigenbetrieb Kulturinstitute 5
6 HEAG-Konzern und Stadtwirtschaft Die Unternehmen in der Übersicht (Auswahl) Wissenschaftsstadt Darmstadt HEAG 113 Direkte Beteiligungen 49 HEAG Südhessische Energie AG (HSE) citiworks COUNT+CARE entega HSE Entsorgung HSE Medianet HSE Netz HSE Regenerativ HSE Technik HSE Abwasserreinigung bauverein AG BVD Gewerbe HEAG Wohnbau BVD Mittel- und Südhessen Sophia Hessen HEAG mobilo GmbH HEAG mobibus HEAG mobiserv HEAG mobitram Klinikum Darmstadt Eigenbetriebe EAD, IDA, Kultur, Zweckverbände DADINA, ZAS, Gesundheitsamt WKD darmstadtium Darmstadt Marketing Institut Wohnen und Umwelt Sparkasse Darmstadt Stand:
7 Beteiligungsmanagement Kontextfaktoren im Markt
8 Geschäftslogik Ergebnisse Strategie Kontextfaktoren Geschäftsmodell Erfolge/ Chancen & Fehler/ Risiken 8
9 Das energiepolitische Zieldreieck Wirtschaftlichkeit (Effizienzsteigerung) Versorgungssicherheit/ Daseinsvorsorge Umweltverträglichkeit (Energiemanagement) 9
10 Potential für Erneuerbare Energien Windhöffigkeit Sonneneinstrahlung Geothermiepotential Quelle: BMVBS, DWD, Geoforschungszentrum Potsdam 10
11 Ökomische Kriterien für Investitionsentscheidungen möglichst stabile & hohe Erlöse möglichst niedriges Risiko gute Rendite EEG-Fördersätze und Netzentgelt-Erlösobergrenzen Sicherheit von Planung bis Vermarktung optimales Erlös Risiko-Verhältnis These bisher: Partielle Überförderung von Investitionen in EEG-Anlagen. Damit verbundene Benachteiligung von Investitionen in die Netzinfrastruktur (Portfoliostrategie). These künftig: Selektion und Optimierung von EEG-Standorten/-Anlagen. Stabile Investitionen in die Netzinfrastruktur 11
12 Richtige Entwicklung: EEG
13 Technologie- und Renditeeinschätzung Technologie Bemerkung mögliche Rendite Anleihen Wind offshore Fernwärmeausbau Wind onshore Wärme-Contracting Photovoltaik Geothermie Biogas / -masse Verteilnetze Konv. Kraftwerke neue Technologie nahezu grundlastfähig bewährte Technologie Absatzmarkt und Preisniveau? Technologie ausgreift Trend: Schwachwindanlagen flexibel einsetzbare Technologie Hoher Wettbewerb bewährte Technologie Stabiler Ertrag, Kostendegression Neue Technologie, Marktreife? Akzeptanz und Kosten unsicher grundlastfähige Technologie abhängig von Rohstoffpreisen Ausgereifte Technologie Trend: Smart Grid, Last-Mgmt. grundlastfähige Technologie Marktdesign derzeit ungeeignet EDF ($) Rendite 5,4 % Kurs 111,67 Fällig Volumen 700 Mio. $ Enel ( ) Rendite 4,1 % Kurs 109,40 Fällig Volumen 1250 Mio. GDF Suez ( ) Rendite 3,8 % Kurs 154,74 Fällig Volumen 300 Mio. 13
14 Hohe Bedeutung der Energieerzeugung Treibhausgasemissionen nach Sektoren Ʃ = 770 Mio. t Quelle: UBA 2010, BMBF
15 Handlungsfelder im privaten Klimaschutz Ø-CO 2 -Fußabdruck je Bürger/in Ʃ = 10,9 t p.a. Quelle: Schächteler / Hertle 2007; Öko-Institut
16 Durchwachsene Bilanz der Energiewende Erfolge Anteil der Erneuerbaren an der Stromproduktion erhöht (aktuell 28%) Kosten für Erneuerbare Erzeugungsanlagen gesenkt (z.b. PV-Module seit 2009: -80%) Energieeffizienz gestiegen (z.b. BIP/Primärenergie %) Misserfolge CO2-Emissionen in der Stromerzeugung gestiegen ( : + 8%) Industrie-Strompreise gestiegen (seit 2009 um ca. 35%*) Versorgungssicherheit sinkt (Engpässe in Süddeutschland schon ab 2016 möglich**) *durchschnittlich bzgl. Jahresverbrauch von MWh **isolierte Betrachtung Süddeutschland, DLR + IER 16
17 Empfehlung 17
18 Beteiligungsmanagement Strategietypen
19 Strategietypen Regional verwurzelte Stadtwerke und Regionalversorger (integriert) Spezialisierte regional verwurzelte Unternehmen (z.b. Netz, Vertrieb, Erzeugung) Überregional integriert tätige Unternehmen International ausgerichtete Energiekonzerne 19
20 Strategische Stossrichtungen: Diversifikation, Spezialisierung und Kooperation EWI, 2014, 297 Antworten 20
21 Strategietypen kommunaler Energieunternehmen Quelle: VKU, Stadtwerk der Zukunft 21
22 Strategietypen für Stadtwerke Quelle: VKU, Stadtwerk der Zukunft 22
23 Beispiele für Wachstumsfelder 23
24 Beispiel: internationale Expansion 24
25 Beispiele für Wachstumsfelder Quelle: Horváth & Partners, Studie Strategieentwicklung der Energieversorger 2012, n=66 25
26 Geschäftsmodell - Design Schlüssel- AKTIVITÄTEN ZUFRIEDEN- HEIT Schlüssel- PARTNER NUTZEN bzw. Wertangebote KUNDEN- SEGMENTE Schlüssel- RESSOURCEN KANÄLE KOSTENSTRUKTUR ERLÖSSTRUKTUR Osterwalder/Pigneur, Business Model Generation,
27 Geschäftsmodell Stadtwerk / Regionalversorger PARTNER AKTIVITÄTEN NUTZEN ZUFRIEDENHEIT KUNDEN- SEGMENTE Lieferanten für Strom, Gas, Wasser, energiebezogene Leistungen Übertragungsnetzbetreiber Lieferanten für anlagenbezogene Produkte und Leistungen Banken Übrige Lieferanten Eigenerzeugung von Strom Netzbetrieb Projektierung und Erbringung von Dienstleistungen Bündelung bzw. Erbringung von Dienstleistungen Kundenservice Vertrieb RESSOURCEN Preiswerte, faire und sichere Lieferung von Strom, Gas, Wasser, Wärme sowie von Dienstleistungen Förderung Effizienz Exzellenter Service Langfristige Vertragsbeziehung Kundenförderung Präsenz im Haushalt des Kunden Internet-Portal mit Kundenzugang Information über Magazin/Briefe/ Präsenz bei regionalen Veranstaltungen Informative Website KANÄLE Privatkunden Gewerbekunden Immobilienunternehmen Industriekunden Weiterverteiler (andere Energieunternehmen) Kommunen Knowhow Erzeugungs- und Netzinfrastruktur Finanzkraft, Sicherheiten Kundenberater Call-Center Web-Portal(e) Key Account Mgmt. Partner-Vertrieb Veranstaltungen Ausschreibungen Direktvertrieb KOSTENSTRUKTUR Brennstoff-, Energie-, Wasserbezug, Leistungen Materialkosten für Investitionen/Instandhaltung Personalkosten, sonstiger betriebl. Aufwand Zinsen, Abschreibungen ERLÖSSTRUKTUR Energie- und Wasserumsätze ggf. künftig lastvariabel bei Strom Dienstleistungsumsätze Contractingumsätze 27
28 Geschäftsmodell Internationale Expansion PARTNER AKTIVITÄTEN NUTZEN ZUFRIEDENHEIT KUNDEN- SEGMENTE Internationale Partner aus Energie- und Bauwirtschaft Regierungen der Zielländer Berater mit Knowhow in den Zielländern Lieferanten in den Zielländern Brennstoff- Lieferanten Netzbetreiber Investoren Eigenerzeugung von Strom Markenaufbau Vertrieb insb. an Großkunden Kundenservice RESSOURCEN Knowhow der Energiewirtschaft Erzeugungsinfrastruktur Finanzkraft, Sicherheiten Frische der neuen Marke Verläßliche, preiswerte Lieferung von Strom, und Wärme sowie von Dienstleistungen Angebot für internationale Kunden (Mehrländervertrieb) Hoher ökologischer Standard Partner von Traditionsunternehmen vor Ort Langfristige Vertragsbeziehung Direkter Kundenkontakte zu Großkunden Information über Magazin/Briefe/ Präsenz bei regionalen Veranstaltungen Informative Website KANÄLE Key Account Mgmt. Call-Center Web-Portal(e) Partner-Vertrieb Großkunden Teils Privatund Gewerbekunden Indirekt: Politik und Öffentlichkeit KOSTENSTRUKTUR Brennstoff-, Energiebezug, Leistungen Materialkosten für Investitionen/Instandhaltung Personalkosten, sonstiger betriebl. Aufwand Zinsen, Abschreibungen ERLÖSSTRUKTUR Energieumsätze Beteiligungserträge aus Joint Ventures mit Partnern vor Ort 28
29 Erfolgreiche Corporate Governance Treffen informierter & nachvollziehbarer Entscheidun gen Ausrichtung auf nachhaltige Wertsteigerung Ausrichtung auf Steigerung des Public Value Verankerung kommunaler Ziele Strategische Agilität Geeignete Geschäftsleitung Professionelles Aufsichtsgremium Ahrend, Energiewirtschaftliche Diskussionsbeiträge 2/
30 Public Values Ahrend, Energiewirtschaftliche Diskussionsbeiträge 2/
31 Geschäftsmodell Stadtwerk / Regionalversorger PARTNER AKTIVITÄTEN NUTZEN ZUFRIEDENHEIT KUNDEN- SEGMENTE Lieferanten für Strom, Gas, Wasser, energiebezogene Leistungen Übertragungsnetzbetreiber Lieferanten für anlagenbezogene Produkte und Leistungen Banken Übrige Lieferanten Unternehmen mit regionaler Ausrichtung u. hoher Kundenbindung (z.b. Sparkasse, Handwerk) Öffentlichkeit Eigenerzeugung von Strom Netzbetrieb Projektierung und Erbringung von Dienstleistungen Bündelung bzw. Erbringung von Dienstleistungen Kundenservice Vertrieb Markenpflege RESSOURCEN Knowhow Erzeugungs- und Netzinfrastruktur Finanzkraft, Sicherheiten Kundennähe Marke/Image Preiswerte, faire und sichere Lieferung von Strom, Gas, Wasser, Wärme sowie von Dienstleistungen Förderung Effizienz Exzellenter Service Public Value Einbezug der Öffentlichkeit Ökologische Nachhaltigkeit Gesellschaftliches Engagement Querverbund Förderung Gründungsregion regionalökonomisches Netzwerk Langfristige Vertragsbeziehung Kundenförderung Präsenz im Haushalt des Kunden Internet-Portal mit Kundenzugang Information über Magazin/Briefe/ Präsenz bei regionalen Veranstaltungen Informative Website KANÄLE Kundenberater Call-Center Web-Portal(e) Key Account Mgmt. Partner-Vertrieb Veranstaltungen Ausschreibungen Direktvertrieb Privatkunden Gewerbekunden Immobilienunternehmen Industriekunden Weiterverteiler (andere Energieunternehmen) Kommunen indirekt: Regionale Politik und Öffentlichkeit KOSTENSTRUKTUR Brennstoff-, Energie-, Wasserbezug, Leistungen Materialkosten für Investitionen/Instandhaltung Personalkosten, sonstiger betriebl. Aufwand Zinsen, Abschreibungen ERLÖSSTRUKTUR Energie- und Wasserumsätze ggf. künftig lastvariabel bei Strom Dienstleistungsumsätze Contractingumsätze abc = hoher Public Value Bezug 31
32 Beteiligungsmanagement HSE Strategie
33 HSE Konzern Geschäftsjahr 2013 Versorgung von rd. 1 Mio. Menschen Umsatz 1,9 Mrd. EBIT 74 Mio. Beschäftigte Stromnetz km Erdgasnetz km Trinkwassernetz km 33
34 HSE: Dreiklang der Nachhaltigkeit 3. Kompensation von CO2 d.h. Angebot von Zertifikaten aus Waldklimaschutzprojekten 2. Reduktion von CO2 d.h. Angebot von regenerativ erzeugtem Strom, CO2-neutralem Erdgas und Energieeffizienzmaßnahmen 1. Vermeidung von CO2 d.h. Investitionen von 1 Mrd. bis 2015 in Erzeugung 34
35 Investitionen HSE 2008 bis
36 Bereiche für die Ausrichtung des Vertriebs (Geschäftskunden) 36
37 Fazit Energieunternehmen haben verschiedene Möglichkeiten für erfolgreiche Strategien. Die Strategieformulierung sollte das Verhältnis zwischen Rendite und Risiko sowie das Verhältnis zwischen Diversifikation, Spezialisierung und Kooperation im Auge behalten. Investitionen in EEG-Anlagen wie auch in Netzinfrastruktur sind weiterhin zu empfehlen. 37
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