Energiewende und Investitionsflüsse: EEG und Netze. RA Dr. Kristian Kassebohm
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1 Energiewende und Investitionsflüsse: EEG und Netze RA Dr. Kristian Kassebohm Vorstand Finanzen und Energienetze Berlin,
2 HSE Konzern Geschäftsjahr 013 Umsatz 1,9 Mrd. EBIT 74 Mio. Beschäftigte.7 RA Dr. Kristian Kassebohm
3 Investitionen HSE 008 bis RA Dr. Kristian Kassebohm
4 Ausbauziele Strom aus EEG-Anlagen * Bezogen auf den Brutto-Inlandsverbrauch Deutschlands ** vorläufiger Wert 4 RA Dr. Kristian Kassebohm
5 Überblick Investitionsbedarf Mrd Windkraft Übertragungsnetze Verteilnetze inkl. Hochspannungsnetze 50 Biomasse und Biogas, Wärme und KWK Umweltwärme und geothermische Stromerzeugung Photovoltaik Solarthermie Erzeugung (erneuerbar) Systemintegration (z.b. Stromspeicher) Netze Energetische Sanierung Summe bis 00 1 Summe bis 030 Summe bis DIW Berlin (013): Energiewende erfordert hohe Investitionen, S. 0; online verfügbar unter: vom Anmerkungen: Prognose-Werte BCG (013): Trendstudie 030+, S. 37; Studie im Auftrag des BDI online verfügbar unter: vom Anmerkungen: 030 Szenario I. Wirtschaftlicher Klimaschutz, Szenario II. Zielerreichung Klimaschutz; Berechnung der Erzeugungsdaten auf Basis der Kapazitätsentwicklung des NEP 01 und inkl. Instandhaltungsinvestitionen. Abschätzung des Investitionsbedarfs für Ausbau der Verteilnetze auf Basis BDEW-Verteilnetzstudie. Prognosewerte für den Zeitraum RA Dr. Kristian Kassebohm
6 Investitionen EEG-Anlagen Mrd. 30 Historische Ist-Werte Prognose Mrd. 16 Mrd. Windkraft Biomasse und Biogas, Wärme und KWK Umweltwärme und geothermische Stromerzeugung Photovoltaik Solarthermie Quelle: DIW Berlin (013): Energiewende erfordert hohe Investitionen, S. 0; online verfügbar unter: vom Werte für 013 beruhen auf Schätzung 6 RA Dr. Kristian Kassebohm
7 Investoren EEG-Anlagen Veränderung der Eigentümergruppen 01 ggü , Gewerbe Fonds/Banken Privatpersonen + 5 % + % - 5 % Fonds / Banken 1,50% Landwirte 11,0% Contratingunternehmen 0,0% Privatpersonen 34,90% Große 4 - % Renditeerwartungen 3, 4 Große Energiekonzerne Regionalversorger / Stadtwerke Fonds / Banken Private Equity Privatpersonen 10 % 6-8 % 4 % 15-0 % ca. 3 % Projektierer 13,80% Sonstige 1,00% Quellen: 1. trend research (011): Marktakteure Erneuerbare-Energien-Anlagen in der Stromversorgung, S. 45; online verfügbar unter: vom trend research (013): Anteile einzelner Marktakteure an Erneuerbare-Energien-Anlagen in Deutschland (. Auflage), S. 1; online verfügbar unter: vom Oliver Wyman (014): Ist die Energiewende finanzierbar?, S Financial Times Deutschland (011): Milliardenabenteuer auf hoher See , S. 17; online verfügbar unter: vom Gewerbe 14,40% internat. EVU,0% Sonstige EVU 3,50% "Große 4" 4,90% Regionalerzeuger 1,30% 7 RA Dr. Kristian Kassebohm
8 Investitionen Netze Mrd. 7 6 Historische Ist-Werte (ohne Instandhaltung) Prognose ,4 1 0, Mrd. 43 Mrd. Verteilnetze (inkl. Hochspannungsnetze) Übertragungsnetze Quelle: DIW Berlin (013): Energiewende erfordert hohe Investitionen, S. 0f; online verfügbar unter: vom Werte für 013 beruhen auf Schätzung. 8 RA Dr. Kristian Kassebohm
9 Investoren Netze Investor Deutsche Kommunen EnBW, E.ON, RWE, Vattenfall EnBW Königreich Niederlande Elia 1 / IFM Finanzkonsortium 3 Netzebene Verteilnetze Übertragungsnetze Renditeerwartung < 4 % vor Steuern 4 ~ 9 % vor Steuern 5 1 Belgischer Übertragungsnetzbetreiber (60 % Beteiligung und operative Kontrolle) Australischer Infrastrukturfonds Industry Funds Management (40 % Beteiligung) 3 Konsortialführung: Commerz Real AG; Hauptbeteiligte: Vermögensmanager MEAG GmbH (Munich Re und ERGO), Versicherungskonzern Swiss Life, Versicherungskonzern Talanx AG 4 Woste, E. (013): Das Spannungsverhältnis von Renditeerwartung und Haftungsverantwortung im regulierten Bereich der Energiewirtschaft; online verfügbar unter: vom Schucht, BDEW Streitfragen 0/011, S. 35: 7 % nach Steuern (o.g. Wert beinhaltet darauf basierend zzgl. 15,85 % KSt + 14 % GewSt). 9 RA Dr. Kristian Kassebohm
10 Ökonomische Kriterien einer Investitionsentscheidung möglichst stabile & hohe Erlöse möglichst niedriges Risiko gute Rendite EEG-Fördersätze und Netzentgelt-Erlösobergrenzen Sicherheit von Planung bis Vermarktung optimales Erlös Risiko-Verhältnis These bisher: Partielle Überförderung von Investitionen in EEG-Anlagen. Damit verbundene Benachteiligung von Investitionen in die Netzinfrastruktur (Portfoliostrategie). These künftig: Selektion und Optimierung von EEG-Standorten/-Anlagen. Stabile Investitionen in die Netzinfrastruktur 10 RA Dr. Kristian Kassebohm
11 Biomasse Erlössituation durch EEG 014 Vergütung in ct/kwh 0 18 Durchschnitt abhängig von Mix der EE-Technologie Tendenz Windkraft offshore Photovoltaik Windkraft onshore 0 Quelle: Eigene Recherche Stromerzeugung TWh 11 RA Dr. Kristian Kassebohm
12 Beispiel Photovoltaik 1 RA Dr. Kristian Kassebohm
13 Erlössituation Netze Teil 1/: Netzentgelte Strom in Deutschland Entgelt in ct/kwh 10 Quelle: Statista ,3 6,37 6,34 5,49 5,9 5,8 5,81 5,75 5,08 4,99 4,89 4,89 6,04 5,11 6,5 5,61 4 1,65 1,51 1,46 1,43 1,54 1,46 1,68 1,79 0 Haushaltskunden Gewerbekunden Industriekunden Quelle: Statista (013): Netzentgelte nach Kundengruppe in Deutschland in den Jahren ; online verfügbar unter: vom RA Dr. Kristian Kassebohm
14 6,00 Ct/kWh Erlössituation Netze Teil /: Netzentgelte Erlöse für Netzbetreiber 5,11 Ct/kWh Netzentgelte ggü. Haushaltskunden 1 5,3 Ct/kWh 5,00 Ct/kWh Durchlaufende Posten: Aufwendungen vorgelagerte Netzkosten und vermiedene Netzentgelte 4,00 Ct/kWh 4,16 Ct/kWh Erlösanteil Netzbetreiber 3,61 Ct/kWh 3,00 Ct/kWh Netzentgelte e-netz Südhessen GmbH & Co. KG für Entnahmestellen ohne Lastgangmessung nach 17 VI StromNEV ohne Sondereffekte (Mehrerlösabschöpfung, vorzeitige Auflösung des Regulierungskontos, etc.) Anteile Netzentgelte abzgl. Aufwendungen für vorgelagerte Netzkosten und vermiedene Netzentgelte an der Erlösobergrenze ohne Sondereffekte (Mehrerlösabschöpfung, vorzeitige Auflösung des Regulierungskontos, etc.) 3 Werte basieren z.t. auf Schätzungen RA Dr. Kristian Kassebohm
15 Allokation von Risiken EEG-Anlagen Risiken Netze Anlagenverfügbarkeit am Standpunkt (Referenzertrag 47 II EEG 014, Windhöffigkeit, Anlagentyp, ausgereifte Technologie, Wartungsanfälligkeit) Anwohnerakzeptanz Beeinträchtigung Flugverkehr; Wetterdienste etc. Dauer Genehmigungsverfahren; Nebenbestimmungen Umweltschutz Zulieferer: Qualität, Zeit, Kosten; generelle Verfügbarkeit Netzanschluss Kosteneinsparungen im Wartungs- und Servicebereich; Fachpersonal Verpflichtende Direktvermarktung: Regelmäßig keine fixe Einspeisevergütung. Vermarktung von EEG-Strom durch Produzenten selbst oder Partner. Ausgleich Differenz Marktpreis EEG-Vergütungssätze über eine Marktprämie des Netzbetreibers ( 37 EEG 014) Atmender Deckel: Vergütungssätze Wind-Onshore und - wie bisher - PV abhängig vom künftigen Netto-Zubau von Wind- bzw. PV-Anlagen ( 9 EEG 014) Ausschreibungsverfahren definieren "finanzielle Förderung und ihre Höhe" ( V, 55, 88 EEG 014 => Inhalt künftiger VO?) Planung / Technik Genehmigung Errichtung Betriebsführung Vermarktung Abhängigkeit Netzanschlussvolumina von Investitionsverhalten Anschlusskunde (z.b. sukzessive Aufrüstung erforderlich?) Dauer Genehmigungsverfahren; Nebenbestimmungen Umweltschutz Nichtanerkennung von Kosten /-steigerungen Vorfinanzierung von Investitionen (Refinanzierung erst in kommenden Regulierungsperioden) Schadenersatz bei verspätetem, ungenügenden Netzanschluss (VNB: 13 EEG ÜNB: 17e, f V EnWG) Erreichung Effizienzsteigerung /-spfad ( 16 I ARegV) Kostentragung Smart Meter? Kostenoptimierung nur ohne Sicherheitsverzicht Erfahrenes Fachpersonal Konzessionswettbewerb (Verlust Konzession, Übertragungspreis) extern getriebene Baumaßnahmen" (Umbauten Straßen, Kanäle) 15 RA Dr. Kristian Kassebohm
16 Erlösstabilität Basisjahr Gas Basisjahr Strom EEG- Förderzeitraum I 3 EEG 014: Die zum jeweiligen Inbetriebnahmezeitpunkt errechneten anzulegenden Werte sind jeweils für die gesamte Förderdauer ( ) anzuwenden. Verteilnetze EEG-Anlagen Abschreibungszeitraum Jahre (Anlage 1 6 V StromNEV) 10-0 Jahre (Afa-Tabelle) Erlösstruktur Fünfmalige Überprüfung der Erlösobergrenze in den nächsten 0 Jahren Planbare, fixierte Erlöse ab Inbetriebnahme Kritisch: mögliche Änderung des Fördersatzes im Zeitraum Planung Inbetriebnahme 16 RA Dr. Kristian Kassebohm
17 Technologie- und Renditeeinschätzung Technologie Bemerkung mögliche Rendite Anleihen Wind offshore Fernwärmeausbau Wind onshore neue Technologie nahezu grundlastfähig bewährte Technologie Absatzmarkt und Preisniveau? Technologie ausgreift Trend: Schwachwindanlagen EDF ($) Rendite 5,4 % Kurs 111,67 Fällig Volumen 700 Mio. $ Wärme-Contracting Photovoltaik Geothermie flexibel einsetzbare Technologie Hoher Wettbewerb bewährte Technologie Stabiler Ertrag, Kostendegression Neue Technologie, Marktreife? Akzeptanz und Kosten unsicher Enel ( ) Rendite 4,1 % Kurs 109,40 Fällig Volumen 150 Mio. Biogas / -masse Verteilnetze grundlastfähige Technologie abhängig von Rohstoffpreisen Ausgereifte Technologie Trend: Smart Grid, Last-Mgmt. GDF Suez ( ) Rendite 3,8 % Kurs 154,74 Fällig Volumen 300 Mio. Konv. Kraftwerke grundlastfähige Technologie Marktdesign derzeit ungeeignet 17 RA Dr. Kristian Kassebohm
18 Fazit Wichtige Faktoren zum Gelingen der Energiewende sind: Die Verhältnisse zueinander von Erlösen, Risiken und Renditen sind auch aus Investorensicht attraktiv. Portfoliostrategisch ist es sinnvoll, sowohl in EEG-Anlagen wie auch in Netzinfrastruktur zu investieren. Die Attraktivität von Investitionen in Erneuerbare Energien und in Netz-infrastruktur ist branchen- und länderübergreifend auf einem hohen Niveau. 18 RA Dr. Kristian Kassebohm
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