Museumsblätter. Mitteilungen des Museumsverbandes Brandenburg. Dezember >Über die Grenze Museen im Verlechtungsraum

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1 Dezember Museumsblätter Mitteilungen des Museumsverbandes Brandenburg >Über die Grenze Museen im Verlechtungsraum Wechselwirkung von Metropole und Umland Alles ist erreichbar Hier ging s in die DDR Zwischen Dorf und Großsiedlung Todesopfer an der Grenze Hinter der Mauer

2 Autorinnen und Autoren Jens Arndt Dirk Becker Burkhard Berg Björn Berghausen Dr. Iris Berndt Roman Blank Dr. Dr. Burghard Ciesla Prof. Dr. Klaus Dettmer Dr. Stefan Diller Günter Duwe Catrin Eich Dietmar Fuhrmann Sybilla Hesse Dr. Christian Hirte Dorothee Iland Dr. Susanne Köstering Dr. Arno Neumann Dr. Maria Nooke Birgit Schädlich Dr. Claudia Schmid-Rathjen Dr. Christine Papendieck Andrea Perlt Peter Raddatz Frank Retzlaff Journalist, Regisseur, Autor, Klein-Glienicke Journalist, Potsdam Vorsitzender des Vereins der Freunde und Förderer des Heimatmuseums Falkensee e.v. Geschäftsführer des Berlin- Brandenburgischen Wirtschaftsarchivs e.v. Referentin beim Museumsverband des Landes Brandenburg Bürgermeister Gemeinde Wusterhausen/Dosse Historiker, Berlin Vorstandsvorsitzender des Vereins Berlin-Brandenburgisches Wirtschaftsarchiv e.v. Leiter des Dominikanerklosters Prenzlau und des Kulturhistorischen Museums ehem. Vorsitzender des Heimatvereins Stadt Teltow 1990 e.v. Gedenkstättenlehrerin, Potsdam Freier Ausstellungskurator, Berlin Lehrerin für Geschichte an der Freien Waldorfschule Potsdam Strömming - Büro für museelle Unternehmungen Leiterin des Bezirksmuseums Marzahn-Hellersdorf Geschäftsführerin des Museumsverbands des Landes Brandenburg Kunstwissenschaftler, Kulturjournalist, Cottbus Stellvertretende Direktorin der Gedenkstätte Berliner Mauer Leiterin des Vereins Bildung-Begegnung-Zeitgeschehen Bernau Kulturamtsleiterin der Gemeinde Wandlitz Leiterin des Agrarmuseums Wandlitz Leiterin des Museums Wusterhausen/Dosse Mitarbeiter der Mittelmärkischen Wasser- und Abwasser GmbH, Kleinmachnow Regionalhistoriker, Erkner Abbildungsnachweis Titelbild, S. 4, 7 Jürgen Hohmuth, Archiv ZEITORT Dokumentarfotograie S. 11 Heide Glauert, Falkensee S. 15 Postkartensammlung, Archiv Agrarmuseum Wandlitz S. 17 Barbara Meffert S. 18 Verein Bildung-Begegnung-Zeitgeschehen Bernau S. 19 Birgit Schädlich, Bernau S. 20 Bezirksmuseum Marzahn-Hellersdorf/Breitenborn S. 21, 23 Bezirksmuseum Marzahn-Hellersdorf S. 24, 26 Frank Retzlaff, Erkner S. 25 Stadtarchiv Erkner S. 29 Günter Duwe, Teltow S. 30, 33 Andreas Tauber, Berlin S. 32 Andrea Neumann, Stadt Teltow S. 35 Archiv des Heimatvereins Steglitz S. 37 Berlin Brandenburgisches Wirtschaftsarchiv e.v. S. 38, 39, 40 Wassermuseum Teltow S. 43 Polizeihistorische Sammlung Berlin S. 45 Gedenkstätte Berliner Mauer S. 47 Dr. Maria Nooke, Berlin S. 48 Waldorfschule Potsdam e.v. S. 49, 50 Projektwerkstatt Lindenstraße 54 S. 52 Bundesarchiv Militärarchiv Freiburg S. 53 Jens Arndt, Klein Glienicke S. 56, 57, 58 Daniel Ast, Berlin S. 59 Stefanie Wahl, Berlin S. 60 Brandenburgische Kulturstiftung Cottbus (Foto: Marlies Kross) S. 61 Peter Pusch, Neuruppin S. 62 Barbara Wolff, Berlin S. 63 Filmmuseum Potsdam (Foto: J.-F. Leopold) S. 64 Dr. Stefan Diller, Prenzlau S. 65 Dietmar Fuhrmann, Berlin S. 66 Dr. Iris Berndt, Potsdam S. 67 Stadt Brandenburg (Havel) S. 68 Anja Tack, Potsdam S. 71 Ulf Matthiesen (Hg.), An den Rändern der Deutschen Hauptstadt, Opladen 2002, S. 63 Der Verlechtungsraum als Untersuchungsraum: Mehr Verlechtung als Kern, 2002 Wir haben uns bemüht, alle Bildrechte zu klären. Sollten weitere Personen in ihren Rechten betroffen sein, bitten wir um eine Nachricht.

3 Inhalt 5 Inhalt Forum Über die Grenze Museen im Verlechtungsraum 6 Über die Grenze: Im Verlechtungsraum Susanne Köstering 10 Ankommen und weggehen. Zur Wechselwirkung von Metropole und Umland Beobachtungen zur Entwicklung der Stadt Falkensee Burkhard Berg 14 Alles ist erreichbar Pendeln zwischen Berlin und Wandlitz und das neue Museum Christine Papendieck, Claudia Schmid-Rathjen 16 Hier ging s in die DDR Das Zentrale Aufnahmeheim Röntgental bei Berlin Buch Birgit Schädlich 20 Zwischen Dorf und Großsiedlung Geschichte und Museumsarbeit am östlichen Stadtrand Berlins Dorothee Iland 24 Paris Rom Erkner Erkner zwischen j. w. d. und janz dichte bei Frank Retzlaff 28 Da war ich einfach baff! Nachbarschaftliche Hilfe zwischen Teltow und Steglitz Günter Duwe 34 Der Teltowkanal Bindeglied und Trennungslinie einer Berlin-Brandenburgischen Industrieregion Klaus Dettmer, Björn Berghausen 38 Trink- und Abwasser Verbindungen zwischen Berlin und Teltow Peter Raddatz 42 Todesopfer an der Grenze Zwischen West-Berlin und dem heutigen Brandenburg Maria Nooke 48 Der steinerne Horizont Ein Dokumentarilmprojekt Potsdamer Waldorfschüler und der Projektwerkstatt Lindenstraße 54 Sybilla Hesse, Catrin Eich 52 Hinter der Mauer Glienicke Ort der deutschen Teilung Jens Arndt 56 Mauerzeit 28 Jahre, zwei Monate, 28 Tage Erinnerung an die Teilung Berlins in Potsdam und Falkensee/Spandau Burghard Ciesla Fundus 60 Porträt 62 Schon gesehen? 65 Schatztruhe 66 Tagung 69 Lesestoff

4 42 Forum Museen im Verlechtungsraum Museen im Verlechtungsraum Forum 43 Todesopfer an der Grenze Zwischen West-Berlin und dem heutigen Brandenburg Maria Nooke Am 13. August 1961 gelang es der SED-Führung, innerhalb weniger Stunden die innerstädtische Grenze zwischen Ost- und West-Berlin abzuriegeln. Am Außenring zum Berliner Umland gab es bereits seit 1952 zahlreiche Absperrungen an den Straßenverbindungen nach West-Berlin. Diese bereits existierenden Grenzsperren mussten nun innerhalb kurzer Zeit ausgebaut und perfektioniert werden. Am 29. August 1961 waren Bauarbeiter unter Bewachung von Grenzpolizei und Betriebskampfgruppen mit Rodungsarbeiten am Ufer des Teltowkanals im Südwesten von Berlin beschäftigt. Die Arbeiten sollten eine bessere Überwachung des Grenzabschnitts ermöglichen. Die Grenze zum gegenüberliegenden West-Berliner Stadtteil Lichterfelde verlief an dieser Stelle in der Mitte des Kanals. Die unübersichtliche Situation ausnutzend, gelang es einem jungen Mann, sich unter die Arbeiter zu mischen und unbemerkt an das Ufer zu gelangen. Mit seiner Aktentasche unterm Arm sprang er in das Grenzgewässer und versuchte, schwimmend das West-Berliner Ufer zu erreichen. Doch sein Fluchtversuch blieb nicht unbemerkt. Ein Angehöriger der Kampfgruppen forderte ihn auf, zurückzukommen, Warnschüsse folgten. Dann nahmen Grenzer den Flüchtling vor zahlreichen Augenzeugen gezielt unter Beschuss, bis er am Kopf getroffen unmittelbar vor der Grenzlinie im Wasser versank. 1 Roland Hoff war das dritte Todesopfer an der Berliner Mauer und der erste Tote, der an der Grenze zum heutigen Brandenburg erschossen wurde. 2 Auf der West-Berliner Seite des Teltowkanals sammelten sich aufgebrachte Bürger. Polizisten und Feuerwehrleute begannen vergeblich mit der Suche nach dem Erschossenen. Die West-Berliner Behörden leiteten unverzüglich Ermittlungen gegen die vermutlichen Täter ein, der Schütze wurde zur Fahndung ausgeschrieben und eine Belohnung von DM ausgesetzt. Die DDR-Arbeiter, die am Kanalufer Zeugen des Fluchtversuches wurden, reagierten aus Protest gegen das brutale Vorgehen der Grenzbewacher mit einer Arbeitsniederlegung. 3 Gegen diese Solidarisierung mit dem Getöteten wurde wenig später im nahe gelegenen Teltower Geräte- und Reglerwerk ein Propagandalugblatt verbreitet, in dem Roland Hoff als Ein Handlanger der kalten Krieger bezeichnet wurde, der seinen Auftrag nicht hatte zu Ende führen können. Eine Laus am Körper unseres Arbeiter- und Bauernstaates wurde zerdrückt, bevor sie beißen konnte. 4 Auch das Neue Deutschland hetzte gegen den Flüchtling vom Teltowkanal und den wenige Tage zuvor in der Innenstadt erschossenen Günter Litin, sie wären instere Elemente, kriminelle Gestalten und Gesindel. Und die Märkische Volksstimme wandte sich gegen die Proteste des West-Berliner Senats: Sie reden von Freiheit und jammern über den von den Grenzkontrollorganen der DDR im Teltow-Kanal erschossenen Verbrecher, der ungeachtet aller Warnrufe und -schüsse unsere Grenze verletzte und sich der verdienten Strafe entziehen wollte. 5 Roland Hoff stammte aus Hannover und hatte sich angesichts einer drohenden Strafverfolgung wegen eines Verkehrsdelikts im Juni 1961 in die DDR abgesetzt. 6 Nach Durchlaufen des Aufnahmeheims in Barby wurde ihm Wohnung und Arbeit in Forst/Lausitz zugewiesen. Doch schon bald bereute der 27-jährige seine Entscheidung. Mit dem Mauerbau war ihm der Weg zurück in die Heimat jedoch versperrt. Als er sich kritisch gegen die Grenzschließung äußerte, eskalierte die Situation in seinem Betrieb. Roland Hoff wurde wegen Arbeitsbummelei und staatsverleumderischer Hetze gegen die Maßnahmen vom fristlos entlassen. 7 Anstatt wie gefordert vor dem Schiedsgericht zu erscheinen, begab er sich auf den Weg nach Berlin. Zuvor hatte er seine Sachen per Post an seine Eltern in Hannover geschickt. Seine Mutter, die von dem Todesfall in den Medien gehört hatte, ahnte, dass es sich bei dem Unbekannten um ihren Sohn handeln könnte. Denn seit Zustellung des Paketes hatte sie kein Lebenszeichen mehr erreicht. Trotz aller Bemühungen erhielt sie keinerlei Auskunft von den DDR-Behörden. Ihr Sohn wurde anonym in Potsdam bestattet. Roland Hoff gehört zu den 136 Todesopfern, die zwischen 1961 und 1989 an der Berliner Mauer bei einem Fluchtversuch oder im Zusammenhang mit dem Grenzregime erschossen wurden oder tödlich verunglückten. 8 Unter ihnen gab es 98 Flüchtlinge, aber auch 30 Menschen aus Ost und West, die ohne jegliche Fluchtabsichten im Zusammenhang mit dem West-Berliner Fahndungsplakat, August 1961 Grenzregime den Tod fanden. Zu den Opfern gehören auch acht im Dienst getötete Grenzsoldaten. 46 dieser Menschen kamen an der Grenze zwischen West-Berlin und dem Berliner Umland zu Tode. Hier gab es 34 Fluchtopfer. Vier Grenzsoldaten wurden wie Ulrich Steinhauer während ihres Grenzdienstes am Außenring durch Fahnenlüchtige getötet oder wie im Fall des Kontrollpostens Rolf Henniger versehentlich für einen Flüchtling gehalten. Acht weitere Opfer sind zu beklagen, die ohne Fluchtabsichten getötet wurden. Zu ihnen gehören fünf DDR-Bürger, die in Grenznähe erschossen wurden. So Helmut Kliem, der sich im Wald verfahren hatte, vor den Grenzanlagen sein Motorrad wendete und dennoch von hinten erschossen wurde. Auch drei in West-Berlin lebende Männer fanden an der Grenze den Tod: Dieter Wohlfahrt bei einer Fluchthilfeaktion in Staaken, Hermann Döbler bei einem Bootsauslug auf der Havel und Adolph Philipp, nachdem er von Westen aus in den Grenzstreifen eingedrungen war. Zu den 46 Todesopfern am Außenring zählen drei Frauen mit sehr unterschiedlichen Schicksalen. In den frühen Morgenstunden des 11. Juni 1962 beobachtete ein Angler am südlich von Nikolskoe gelegenen West-Berliner Ufer der Havel eine im Wasser.

5 44 Forum Museen im Verlechtungsraum Museen im Verlechtungsraum Forum 45 treibende Leiche. Es handelte sich um die aus Sacrow stammende 53-jährige Erna Kelm. Sie hatte unter ihrer Kleidung eine Schwimmweste angelegt und trug in einer Plastiktüte verpackt ihre Ausweispapiere bei sich. 9 Erna Kelm war bei ihrem Fluchtversuch ertrunken. Warum sie zu lüchten wagte, ist nicht bekannt. Die Hintergründe des Fluchtversuchs von Christel Wehage, die gemeinsam mit ihrem Mann Eckehard am 10. März 1970 ein Flugzeug der Interlug auf der Strecke nach Leipzig zur Landung im Westen zwingen wollte, sind dagegen offensichtlich. Das junge Paar hatte jahrelang versucht, einen gemeinsamen Wohnsitz mit Arbeitsmöglichkeiten für beide zu inden. Doch alle Bemühungen der Psychologin aus Wolmirstedt im Harz und des Unterofiziers der DDR-Volksmarine mit Standort in Stralsund blieben durch die staatliche Absolventen- und Wohnraumlenkung erfolglos. Angesichts der Ausweglosigkeit plante das Ehepaar seine Flucht 10 mittels Flugzeugentführung. Als diese jedoch scheiterte und die Maschine gegen ihren Willen wieder auf dem Flughafen Schönefeld landete, nahmen sich die beiden das Leben. 11 Zehn Jahre später kam die 18-jährige Marienetta Jirkowsky bei einem Fluchtversuch mit zwei Freunden zwischen Hohen Neuendorf und Berlin-Reinickendorf ums Leben. Die jungen Leute hatten die Gängelungen, denen sie sich alltäglich ausgesetzt fühlten, satt. Sie wollten endlich frei leben. Als sie in den Abendstunden des 21. November 1980 die Grenzanlagen erkundeten, entschlossen sie sich spontan zur Flucht. Ohne es zu ahnen, entgingen die beiden Männer der für den nächsten Morgen von der Staatssicherheit vorgesehenen Verhaftung. 12 Ihnen gelang mit Hilfe von zwei Leitern, die sie in einem grenznahen Grundstück angeschlossen entdeckt und geknackt hatten, die Flucht über die Mauer. Doch Marienetta war zu klein, um auf der obersten Leitersprosse stehend mit ihren Händen die Mauerkrone zu erreichen. Als ihr Verlobter sie hochziehen wollte, trafen sie Schüsse. Marienetta iel von der Leiter in den Grenzstreifen. Nach einer Notoperation starb sie wenige Stunden später an den Folgen eines Bauchdurchschusses. 13 Das Gedenkkreuz, das ihre Freunde auf der West-Berliner Seite des Fluchtortes errichteten, wurde von einem Stasi-Spitzel abgebaut und in die DDR gebracht. 14 So wie diese drei Frauen versuchten auch andere Flüchtlinge die Grenzanlagen nach West-Berlin zu überwinden. Eine Häufung von gescheiterten Fluchtversuchen sind in der Umgebung von Potsdam zu verzeichnen. Die Wassergrenze um die Potsdamer Parklandschaft schien leichter überwindbar zu sein als die Sperranlagen auf dem Land. Neben Erna Kelm gab es weitere vier Todesopfer in diesem Bereich, die bei einem Fluchtversuch durch die Havel oder die Havelseen ertranken. Zwei von ihnen stammten aus Freiberg in Sachsen: Norbert Wolscht und Rainer Gneiser. Die beiden 20-Jährigen wollten mit Sauerstoffgeräten, Schwimmlossen und Taucheranzügen ausgerüstet in der Nacht zum 28. Juli 1964 nach West-Berlin gelangen. Norbert Wolscht wurde am nächsten Vormittag tot aus dem Fluss gezogen. Eine Woche später fand sich die Leiche von Rainer Gneiser am Babelsberger Ufer der Havel. 15 Vermutlich wollten sie vom Tiefen See unter Wasser durch die Babelsberger Enge bis ans West-Berliner Havelufer gelangen. Ihr Tod trat infolge Kohlendioxydvergiftung ein. Anscheinend hatte bei dem selbstgebauten Tauchgerät die Absorption des Dioxyds durch Atemkalk nicht einwandfrei funktioniert. 16 Selbst das Leben im Grenzgebiet konnte tödliche Gefahren bergen. Peter Hauptmann wohnte mit seiner Familie im Grenzgebiet in der Stahnsdorfer Straße in Potsdam-Babelsberg. Am 24. April 1965 lernte er in der Gastwirtschaft Waldschlösschen zwei Seeleute der Volksmarine kennen. Als die Wirtschaft schloss, lud Peter Hauptmann sie in sein nahe gelegenes Haus ein. Offenbar trafen die drei auf Grenzer, die den Anwohner kannten; nach kurzer Verständigung ließ man ihn mit seinen Gästen passieren. 17 Vermutlich sollten die Gäste vor dem Postenwechsel das Haus wieder verlassen. Doch als Peter Hauptmann die Beiden nach 3.00 Uhr verabschiedete, waren die Posten bereits ausgetauscht. Die Seeleute wurden festgenommen. Peter Hauptmann, der die Schuld auf sich nehmen wollte, musste sich nun selbst ausweisen. Das reizte den ehemaligen Volkspolizisten offensichtlich: Er lief auf den Posten zu und ergriff den Lauf seiner MPi. Das Gerangel um die Waffe beendete der Posten schließlich, indem er nach einem Warnschuss, wie er später behauptete gezielt auf den nur ein paar Schritte entfernt Stehenden schoss. 18 Mauerverlauf mit Markierung der Todesfälle

6 46 Forum Museen im Verlechtungsraum Museen im Verlechtungsraum Forum 47 Peter Hauptmann erlag am 3. Mai 1965 seinen Verletzungen. Auch der Tod von Herbert Mende war eine Folge des unberechenbaren Handelns bewaffneter Posten am Grenzgebiet. Im Juli 1962 weilte er zum Tanz im Jugendclubhaus John Scheer, das nahe der Grenze lag. Kurz nach Mitternacht verließ er den Jugendclub, um den letzten Bus nach Hause zu erreichen. Am Schlagbaum der Glienicker Brücke befragte er einen Zöllner nach der Abfahrstelle des Busses. 19 Dann ging Herbert Mende in Richtung Bushaltestelle weg von der Grenze. Eine Streife der Volkspolizei erschien, kontrollierte ihn und wollte ihn zwecks weiterer Überprüfung ins Volkspolizeikreisamt bringen lassen. Das kam einer vorläuigen Festnahme gleich, was der 23- Jährige offenbar nicht begriff. Als wenig später der erwartete Bus eintraf, erkundigte sich der junge Mann, ob die Volkspolizisten noch etwas von ihm wollten. Da er keine Antwort erhielt, lief er los, um seinen Bus zu erreichen. Nach einem Warnschuss gab einer der Grenzposten aus nur 30 Metern Entfernung zwei Schüsse auf den jungen Mann ab. Herbert Mende überlebte schwer verletzt. Nach langem qualvollem Leiden starb er am 10. März 1968 mit 29 Jahren. Die Geschichten der Menschen, die an der Berliner Mauer getötet wurden oder im Zusammenhang mit dem Grenzregime tödlich verunglückten, geben Einblicke in die Alltagswirklichkeit der Menschen im geteilten Land. Zum 50. Jahrestag des Mauerbaus wurden am Außenring entlang des Mauerradweges Stelen für diese Opfer aufgestellt. Sie markieren die Orte des schrecklichen Geschehens und bieten einen neuen Zugang zur Auseinandersetzung mit der Geschichte der Teilung und ihrer Opfer. Durch die Verortung im öffentlichen Raum entlang des ehemaligen Grenzverlaufs zwischen West-Berlin und Brandenburg wird die Erinnerung an die Geschichte lebendig erhalten und die Möglichkeit der Auseinandersetzung mit den Geschehnissen am historischen Ort, der ehemaligen Grenze zwischen zwei politischen Systemen, geschaffen. 1 Vgl. Zwischenbericht des VPK Potsdam, , in: BLHA, Rep. 471/15.1, Nr. 223, Bl sowie Tatortbefundsbericht des VPK Potsdam, , in: ebd., Nr. 568, Bl Vgl. auch die Aussage des Augenzeugen Thilo S., , in: StA Neuruppin, Az. 61 Js 23/95, Bd. 4, Bl Statistische Angaben zu den Todesopfer und Biographische Portraits zu allen im Text genannten Mauertoten siehe Hans-Hermann Hertle/Maria Nooke u.a.: Die Todesopfer an der Berliner Mauer Ein biographisches Handbuch, hg. vom Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam und der Stiftung Berliner Mauer, 2. Aul., Berlin Vgl. Funkspruch vom , unirmiert, in: StA Neuruppin, Az. 61 Js 23/95, Bd. 3, Bl Flugblatt Der Impuls, , in: StA Neuruppin, Az. 61 Js 23/95, Bd. 5, Bl , zitiert nach Hertle/ Nooke u.a., 2009, S Mordhetze aus der Frontstadt, in: Neues Deutschland, und Unsere Staatsgrenze ist unantastbar, in: Märkische Volksstimme, ; zitiert nach ebd. 6 Zur Geschichte von Roland Hoff siehe Maria Nooke, Roland Hoff Das dritte Maueropfer, in: Forster Jahrbuch für Geschichte und Heimatkunde 2012, Forst/Lausitz, 2011, S ; siehe auch die von Christine Brecht verfasste Biographie in: Hertle/Nooke u.a, 2009, S Vgl. Abschrift des Protokolls des VPKA Forst/Lausitz vom in: Einzelakten Rückkehrer und Erstzuzüge abgeschlossen , Kreisarchiv Spree- Neiße, RdK Forst/Lausitz, Abt. Innere Angelegenheiten, Nr. 4646, unpaginiert sowie Funkspruch der DGP, , in: BArch, Pt 10591, o.p. 8 Zu den folgenden Angaben vgl. Hertle/Nooke u.a., 2009, S ; Hans-Hermann Hertle / Maria Nooke, Die Todesopfer an der Berliner Mauer Ergebnisse eines Forschungsprojektes des Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam und der Stiftung Berliner Mauer, in: Deutschland Archiv 43 (2010) S , hier S Vgl. Bericht der West-Berliner Polizei, , in: StA Berlin, Az. 27 AR 63/91, und Vermerke der West-Berliner Polizei vom 13. und , in Ebd. Bl Abschiedsbrief von Christel Wehage an ihre Eltern, o.d., [Poststempel ], in: BStU, MfS, HA IX Nr , Bl. 221; Abschiedsbrief von Eckehard Wehage an seine Eltern, o.d. [Poststempel ], in: BStU, MfS, HA IX Nr , Bl Vgl. Information des MfS/HA IX, , in: BStU, MfS, HA XIX Nr. 1956, Bl Vgl. Eröffnungsbericht des MfS/KD Fürstenwalde zum OV Leiter, , in BStU Ast. Frankfurt/Oder, 1466/83, Bl Bericht des Leiters der BVfS Potsdam über das Vorkommnis an der Staatsgrenze am 22. November 1980, in: BStU, MfS, Skr. Neiber Nr. 263, Bl Hannelore Strehlow, Der gefährliche Weg in die Freiheit, hg. Von der Brandenburgischen Landeszentrale für politische Bildung und der BStU / Außenstelle Potsdam, Potsdam 2004, S Vgl. Operative Tagesmeldung Nr. 210/64 der NVA/Stadtkommandantur Berlin/ Operative Abt., und Operative Tagesmeldung Nr. 216/64 der NVA/ Stadtkommandantur Berlin/Operative Abt , in: BArch, VA-07/6028, Bl. 104 und Bl Siehe Abschrift des Sektionsbefundes zum Sterbefall Norbert Wolscht des Städtischen Krankenhauses Potsdam-Babelsberg, o.d. [ ], Privatbesitz. 17 Vernehmung eines Zeugen durch das VPKA Potsdam, , in: BStU, ASt. Potsdam, AU 1474/65, Bd. 1., Bl Vgl. NVA/2.GK/GR 48, Bericht des Postenführers, , in BStU, ASt. Potsdam, 10781/65, Bd.1, Bl ; Abschlussbericht der NVA/4. Grenzbrigade/ Der Kommandeur über den Verstoß gegen die Grenzordnung mit tätlichem Angriff auf den Grenzposten und Anwendung der Schusswaffe durch den Grenzposten, , in: BStU, ASt. Potsdam AU 1474/65 Bd. 1, Bl Hierzu und zum Folgenden siehe Untersuchungsbericht des MdI/Bereitschaftspolizei/2. Grenzbrigade (b) zum Schusswaffengebrauch mit schwerer Körperverletzung am gegen 0.20 Uhr im Abschnitt 1./I./2. Grenzbrigade an der Brücke der Einheit, , in: BArch DY 30/IV2/12/76, Bd. 3, Bl ; Aussagen von Franz Mende gegenüber der der Staatsanwaltschaft Potsdam vom und der Berliner Polizei vom , in: Nachlass Franz Mende. Gedenkstätte Berliner Mauer Besucherzentrum Bernauer Str. 119, Berlin Tel. (030) April bis Okt. Di-So Uhr, Nov. bis März Di-So Uhr Erinnerungsstelen für Todesopfer am Außenring

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