Don Quijote. Materialsammlung. Spielzeit 2010/11

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1 Don qui chot te rie [die; -, -n] ein durch unrealistische Weltsicht zum Scheitern verurteiltes Unternehmen. Don Quijote Materialsammlung Spielzeit 2010/11

2 Don qui chot te rie [die; -, -n] ein durch unrealistische Weltsicht zum Scheitern verurteiltes Unternehmen. Inhalt: 1. Der verträumte Ritter Cervantes: Vor 400 Jahren erschien der Don Quijote zum ersten Mal 2. Wie trefflich es dem tapferen Don Quijote bei dem ungeheuerlichen, unerdenklichen Abenteuer mit den Windmühlen erging und weitere gedächtniswürdige Trefflichkeiten 3. Thomas Mann: Meerfahrt mit Don Quijote 4. Gilbert Keith Chesterton: Die Rückkehr des Don Quijote 5. Rittertum und ritterliche Welt Die Erziehung zum Ritter 2. Ritterromane 3. Schelmenromane Großväter und Enkelkinder 1. Mustafa Haikai Großvater vom Dach der Welt 2. Filme und Bücher 7. Don Quijote und die Bildende Kunst 8. Literaturliste 1. zu Cervantes 2. Rezeptionen Phantasie haben heißt nicht, sich etwas ausdenken; es heißt, sich aus den Dingen etwas machen (Thomas Mann, Meerfahrt mit Don Quijote, S. 9)

3 Don qui chot te rie [die; -, -n] ein durch unrealistische Weltsicht zum Scheitern verurteiltes Unternehmen. 1. Der verträumte Ritter Cervantes: Vor 400 Jahren erschien der Don Quijote zum ersten Mal von Birgit Schwaner Müßiger Leser. Ohne Schwur magst du mir glauben, dass ich wünsche, dieses Buch, das Kind meines Gehirns, wäre das schönste, lieblichste und verständigste, das man sich nur vorstellen kann. Ich habe aber unmöglich dem Gesetz der Natur zuwider handeln können, dass jedes Wesen sein Ähnliches hervorbringt. Was konnte also mein unfruchtbarer, ungebildeter Geist anders erzeugen, als die Geschichte eines dürren und welken Sohnes, der wunderlich und voll seltsamer Gedanken ist, die vorher noch niemand beigefallen sind...?" Dieser Anfang eines Prologs wurde vielleicht im Jahr 1592, wahrscheinlich aber Der edle Don und sein Diener fünf Jahre später geschrieben, und zwar an einem denkbar unwirtlichen Ort: im Sancho, gezeichnet von Gefängnis von Sevilla. Sein hier rhetorisch aufs Geschickteste untertreibender Grandville im Jahr Bild aus: Don Quijote, übersetzt Autor war nicht mehr der Jüngste. Miguel de Cervantes Saavedra, im Herbst von Ludwig Braunfels, dtv 1547 in Alcalá de Henares (Neukastilien) geboren, einst vielversprechender, München, junger Dichter, dann Soldat in der Schlacht von Lepanto, christlicher Sklave in Algier, Kommissar und Steuereintreiber, war zwischen 45 und 50 Jahre alt, als er seinen Don Quijote zu schreiben begann. Er hat ein bewegtes Leben hinter sich, eine temperamentvolle Familie zur Seite, und was das Schreiben angeht, erste Erfolge als Theaterschriftsteller erfahren. Auch einen Schäferroman hat er bereits veröffentlicht: La Galatea erschien Und der Sieg beim Dichterwettbewerb zu Ehren des heiligen Hyazinthus brachte ihm 1595 in Saragossa drei silberne Löffel ein. Der wunderliche Ritter Aber wäre er wie Anton Dietrich, einer seiner zahllosen Biographen, vermutet nicht ins Gefängnis gekommen, hätten wir wohl nie von Cervantes gehört. Hätte man den königlichen Kommissar nicht fälschlicherweise des Betrugs bezichtigt, für einige Monate zum Häftling gemacht und als "Schuldner" zu privilegierten Bedingungen gefangen gehalten, wäre in den letzten 400 Jahren vielleicht weniger gelacht worden. Die Leser hätten auf eine der tragikomischsten, verrücktesten und menschlichsten literarischen Figuren verzichten müssen. Die Künstler unter den Lesern, die Maler-, Musiker-, SchriftstellerInnen wären um eine profunde Anregung ärmer. Und wir wiederum um all die Werke, die im Gefolge des wunderlichen Ritters entstanden, der seit 400 Jahren landauf, landab zieht. Er ist ein wahrhafter Abenteurer im Reich menschlicher Verblendung, in seiner Torheit ein Weiser, in seinem Elend ein romantischer Held und vieles mehr. Diese Kunstfigur ist oft beschrieben, interpretiert, kritisiert, verherrlicht, herbeizitiert und immer wieder neu geschaffen worden. Sie ist bereits zur Projektionsfläche geworden, zum Spiegel der unterschiedlichsten Ansichten, Erfahrungen und Gedanken. Dennoch: noch einmal Licht an und Vorhang auf für Don Quijote! Den berühmten Ritter von der traurigen Gestalt, der zeigt, was es bedeutet, dass "der Mensch" Illusionen braucht, um handeln zu können, und der damit wohl auch seinen Schöpfer erstaunte. Miguel de Cervantes, der sein Meisterwerk El Ingenioso Hidalgo de Don Quijote de la Mancha im Gefängnis begann und der im Jänner 1605 den ersten Teil veröffentlichte, mag ursprünglich nur vorgehabt haben, eine Satire auf die seinerzeit beliebten "Ritterromane" zu schreiben. In diesen wird in der Regel erzählt, wie ein stets siegreicher, edelmütiger, glänzender und natürlich äußerst blaublütiger Recke mithilfe von Schwert und christlichem Glauben eine Prüfung nach der anderen besteht. Er schlägt sich, tötet böse Zauberer und rettet Jungfrauen im Namen einer verehrten, so schönen wie unerreichbaren Dame, der er in keuscher Liebe treu ergeben ist. Eine solche Konzeption würden wir heute falls es sich bei ihrer Ausführung nicht um Literatur, also eine mehrschichtig deutbare Erzählung handelt getrost als Kitsch bezeichnen. Don Quijote nun, der arme Landedelmann aus der Mancha, ist ein großer Fan der Ritterromane. Seine Begeisterung geht so weit, dass er die Fiktion zum Muster der Wirklichkeit macht. Mit anderen Worten: er nimmt ernst, was er liest, identifiziert sich mit den Helden seiner Bücher und hält sich selbst für einen bedeutenden, fahrenden Ritter. Er beschließt also, auszuziehen und das Böse zu bekämpfen. Was ihm auf seiner Reise begegnet, betrachtet er als Prüfung. Nach idealer Rittermanier ist er entschlossen, jede Frau, ob

4 Don qui chot te rie [die; -, -n] ein durch unrealistische Weltsicht zum Scheitern verurteiltes Unternehmen. Bäuerin oder Hure, als hilfloses Edelfräulein zu betrachten und ungefragt jedem zu helfen, den er in Bedrängnis wähnt. Ideal und Wirklichkeit Don Quijotes hartnäckige Verwechslung von Ideal und Wirklichkeit ist die grundlegende Idee des Buches, das übrigens als der erste abendländische Roman gilt. Das Missverhältnis zwischen der Welt in seinem Kopf und der außerhalb zeigt sich bereits im physischen Erscheinungsbild des Ritters, von seinen materiellen Verhältnissen ganz zu schweigen. Cervantes beginnt die Geschichte dieses ehrbaren Narren mit einem Hinweis auf dessen relative Armut (hier in der Übersetzung von Ludwig Tieck): In einem Dorfe von La Mancha, auf dessen Namen ich mich nicht entsinnen kann, lebte unlängst ein Edler, der eine Lanze und einen alten Schild besaß, einen dürren Klepper und einen Jagdhund. Eine Olla, mehr von Rind- als Hammelfleisch, des Abends gewöhnlich kalte Küche, des Sonnabends arme Ritter und Freitags Linsen, Sonntags aber einige gebratene Tauben zur Zugabe verzehrten drei Vierteile seiner Einnahme. Er ist um die Fünfzig, bei ihm leben noch eine Haushälterin und eine junge Nichte, die sich um ihn sorgen. Sein Aussehen wird als "hager" und "mit dürrem Gesichte" beschrieben, seine Beine sind sehr lang und sehr behaart. Seine Kleidung ist alt, befleckt und zusammengestoppelt. Don Quijotes Begeisterung für das Lesen, schreibt Cervantes, verwickelte ihn so, dass er die Nächte damit zubrachte weiter und weiter, und die Tage, sich tiefer und tiefer hineinzulesen; und so kam es vom wenigen Schlafen und vielen Lesen, dass sein Gehirn ausgetrocknet wurde, wodurch er den Verstand verlor. Er bastelt sich also aus Pappe einen Helm und sattelt seinen mageren, alten Klepper, um auszuziehen, die Welt zu retten. Vorher hat er noch seinen Namen der Quijada oder Queseda lautet standesgemäß in Don Quijote geändert und sein Pferd Rosinante getauft. Nach einem ersten missglückten Ausritt überredet er seinen bäuerlichen Nachbarn, als Knappe mitzukommen. Sancho Pansa, klein und rund, begleitet fortan seinen "Herrn" auf dem Esel. Sancho ist die bodenständige Ergänzung zum fahrenden Phantasten. Wird Don Quijote von der Sehnsucht nach Ruhm, Ehre und immateriellen Gütern angetrieben, so strebt Sancho vor allem weltliche Erleichterung an: gutes Essen, Reichtum und die Statthalterschaft einer Insel. Auch er ist auf seine Weise verblendet, klug und töricht zugleich, und seinem Herrn auf rührende Weise zugetan. Die Abenteuer der beiden enden je nach Blickwinkel komisch oder grausam. Der erste Teil des Buches wurde sofort ein ungeheurer Erfolg. Bald gehörte der noch heute sprichwörtliche Kampf Don Quijotes gegen "dreißig bis vierzig Windmühlen", die er für Riesen hält, zu den beliebtesten Episoden. Man findet sie im 8. Kapitel, und sie ist das erste Abenteuer, bei dem Don Quijote von Sancho begleitet wird. Dessen Einwand, es handle sich bei den Windmühlen keinesfalls um Riesen, wehrt Don Quijote mit der Bemerkung ab, Sancho wisse noch nichts von Abenteuern. Und schon prescht er den Mühlen entgegen, jedenfalls, soweit der klapprige Rosinante dazu gewillt ist, und ruft ihnen laut entgegen: Entflieht nicht, ihr feigherzigen und niederträchtigen Kreaturen! Ein einziger Ritter ist es, der euch die Stirn bietet. Es kommt wie es kommen muss: der Wind nimmt zu, und die sich drehenden Flügel der ersten Mühle zerbrechen Quijotes Lanze und schleudern ihn mitsamt seinem Pferd weit übers Feld zurück, wo er reglos liegenbleibt, bis Sancho eintrifft. Wie später noch oft, hat er den sonderbaren Kampf aus sicherer Entfernung beobachtet. Grausamkeiten Es ist nicht das erste und schon gar nicht das letzte Mal, dass der "Mann aus la Mancha" Prügel bezieht. Es ist vielmehr die Regel, dass er für seine "Abenteuer" mit körperlichem Schaden bezahlt. Er wird geschlagen, man verspottet ihn, nutzt seine närrische Sanftmut aus, und dies in einer Unbefangenheit, die zumindest die Leser späterer, feinfühligerer Jahrhunderte irritierte. Bereits die vergleichsweise harmlose Windmühlenepisode ist nur dann ganz zum Lachen, wenn man sich aus purer Schadenfreude amüsieren kann. Vladimir Nabokov, der zu Beginn der fünfziger Jahre in Harvard eine Vorlesungsreihe über den "Don Quijote" hielt, bezeichnet die beiden Teile des Buches sogar als "Folterkammer" und "veritable Enzyklopädie der Grausamkeit", ja, "als eines der furchtbarsten und barbarischsten Bücher, die je geschrieben wurden". Doch fügt er hinzu: "Und seine Grausamkeit ist überdies auch noch künstlerisch gemeistert." Anschließend zählt Nabokov einige Torturen auf, die Don Quijote innerhalb eines Tages und einer Nacht

5 Don qui chot te rie [die; -, -n] ein durch unrealistische Weltsicht zum Scheitern verurteiltes Unternehmen. erleidet: (1) Prügel mit Tragstöcken, (2) in der Schenke einen Fausthieb in die Kinnbacken, (3) weitere Schläge im Finstern, (4) einen Hieb mit der eisernen Öllampe auf den Schädel. Und der darauffolgende Tag beginnt sehr hübsch mit dem Verlust fast aller Zähne, als unser Don von ein paar Schafhirten gesteinigt wird. Immerhin übersteht Don Quijote auch die ärgsten Blessuren wie ein Stehaufmännchen und geht aus jedem Zusammenprall mit der der allzu realistischen Schadenfreude und Gewaltbereitschaft seiner Mitmenschen als Bewahrer seiner Ideale hervor. Dieser märchenhafte Aspekt der seelischen Unverwundbarkeit, der stets sich wieder erneuernden Euphorie, mag ein Grund dafür sein, dass der "Don Quijote" trotz seiner Grausamkeit als eines der großen humoristischen Werke gilt. Doch es gibt viele Möglichkeiten, das Buch zu lesen. Denn es handelt sich beim Original mitnichten um eine stringente Erzählung; vielmehr hat Cervantes dem Zeitgeschmack entsprechend immer wieder kürzere Geschichten, so genannte "novelas" eingebaut, die mit den Erlebnissen von Don Quijote und Sancho Pansa kaum etwas oder nichts zu tun haben. Dies ist nur eines von mehreren strukturierenden Elementen, zu denen auch Sanchos reicher Vorrat an Sprichwörtern gehört, wie Wortspiele, Bruchstücke alter Balladen und anderes mehr. Vladimir Nabokov, der Cervantes Hauptwerk mit dem kritischen Blick des Schriftstellerkollegen interpretierte, hat unter anderem eine Schwäche in der Landschaftsbeschreibung konstatiert, hingegen die gelungenen Dialoge gelobt. Zutreffend ist sicher Nabokovs Feststellung, dass die Figur des Don Quijote "größer" sei als das Buch, dem sie entstieg. Man kann hinzufügen: nicht nur "größer", sondern auch weniger zeitgebunden. Der zur Liebe und zur Verklärung einer grausamen Welt entschlossene Junker passte sich den Jahrhunderten an. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts porträtierte Cervantes anhand der Abenteuer Don Quijotes die damalige spanische Gesellschaft. Nicht wenige der zwei- bis dreihundert im Buch auftauchenden Personen könnten Porträts von Menschen sein, denen Cervantes als Steuereinnehmer auf seinen Reisen begegnete. Doch Cervantes fühlte sich missverstanden, als nach dem Erfolg seines "Don Quijote" ein von seinem Zeitgenossen Alonso Fernández de Avellaneda schlecht gefälschter zweiter Teil erschien und ebenso erfolgreich war obwohl er sich vornehmlich auf grobe und grobgezimmerte Späße verließ. Als Cervantes daraufhin selbst einen zweiten Teil veröffentlichte (1615, ein Jahr vor seinem Tod), ließ er Don Quijote und Sancho Pansa als Prominente durchs Land reiten, die bereits den Ruhm ihrer veröffentlichten Geschichten genießen. Er fügt also dem Verwirrspiel des ersten Teiles noch eine weitere, verwirrende Ebene hinzu. Das moderne Individuum Für die europäischen Künstler des 19. und 20. Jahrhunderts wurde der traurige Ritter zum Inbegriff des modernen Individuums, das im vergeblichen und doch rührend unbeirrten Kampf um seine Ideale durch die Welt stolpert. Oder man verstand den Don mit seinem letztlich aussichtslosen Kampf für seine Phantasie und seine Ideen als Künstler. Wie würde ein aktueller Don Quijote auftreten? Als unzeitgemäßer Heiliger oder von einem wohlgenährten Mäzen begleitet? Frei nach Arno Schmidt, der überlegte, ob es nicht besser wäre, Sancho Pansa zum reichen Mann zu machen, der für alles zahlen müsste. Oder wäre Quijote, wie bei Kathy Acker, eine Frau, die in befreiendem Wahnsinn vorhat, sich in der Abtreibungsklinik zum Ritter der Nacht schlagen zu lassen? Wem müsste der gegenwärtige, närrische Ritter heutzutage standhalten? Welchen Schlägen und Konsumattacken? Eines scheint sicher: Er wird s überleben. Literatur: Anton Dietrich: Cervantes, Rowohlt-Monografie, Reinbek Vladimir Nabokow: Die Kunst des Lesens. Cervantes "Don Quijote". Herausgegeben von Fredson Bowers. Mit einem Vorwort von Guy Davenport. Aus dem Amerikanischen von Friedrich Polakovics, Fischer Verlag, Frankfurt a. M Christoph Strosetzki: Miguel de Cervantes. Epoche Werk Wirkung, C. H. Beck Verlag, München Artikel aus dem EXTRA Lexikon, Freitag, 29. April 2005, Wiener Zeitung Quelle:

6 2. Miguel de Cervantes, DON QUIJOTE I KAPITEL VIII Wie trefflich es dem tapferen Don Quijote bei dem ungeheuerlichen, unerdenklichen Abenteuer mit den Windmühlen erging und weitere gedächtniswürdige Trefflichkeiten Da sahen sie dreißig oder vierzig Windmühlen auf dem Feld vor ihnen, und kaum hatte Don Quijote sie erblickt, sagte er zu seinem Knappen:»Das Glück lenkt unsere Geschäfte besser, als wir hätten hoffen können, denn vor dir, Sancho Panza, mein Freund, siehst du wenigstens dreißig grimmige Riesen, mit denen ich eine Schlacht zu schlagen gedenke, bei der mir alle über die Klinge springen sollen. Und mit der Beute legen wir den Grundstein unseres Reichtums, da es ein gerechter Krieg ist und eine wahrlich gottgefällige Tat, derlei Schandgezücht vom Erdboden zu tilgen.was für Riesen?«fragte Sancho Panza.»Die du da vor dir siehst«, erwiderte sein Herr,»die Arme so lang, dass sie bei manchen fast zwei Meilen messen.aber seht doch, Herr«, antwortete Sancho,»was dort erscheint, sind keine Riesen, sondern Windmühlen, und was wie Arme erscheint, sind ihre Flügel, die im Wind wirbeln und den Mahlstein bewegen.man merkt wohl«, sagte darauf Don Quijote,»dass du in Abenteuern nicht bewandert bist: Riesen sind es, und wenn du Angst hast, geh mir aus dem Weg und bete, solang ich diesen erbitterten, ungleichen Kampf mit ihnen fechte.«nach diesen Worten gab er seinem Pferd Rocinante die Sporen, ohne auf die Rufe zu achten, die ihm sein Knappe Sancho als Warnung hinterherschickte, dass er gewiss gegen Windmühlen und nicht gegen Riesen stürme. Doch war er von den Riesen nicht abzubringen, so dass er weder die Rufe seines Knappen hörte noch begriff, so nah er auch schon war, was er da vor sich hatte, sondern laut rief:»entfleucht mir nicht, ihr feigen, schändlichen Kreaturen, ein einzelner Ritter greift euch an.«da kam etwas Wind auf, und die großen Mühlenflügel setzten sich in Bewegung, worauf Don Quijote sagte:»lasst nur mehr Arme wirbeln als der Riese Briareos, eurer Strafe entgeht ihr nicht.«sogleich empfahl er sich aus tiefster Seele seiner Herrin Dulcinea, mit der Bitte, ihm in dieser Schicksalsstunde beizustehen, und in vollem Galopp sprengte er auf Rocinante, gewappnet mit seinem Rundschild und eingelegter Lanze, gegen die erste Windmühle an. Ein Flügel bekam einen Lanzenhieb ab, doch der Wind trieb sie so heftig an, dass die Lanze in Stücken davonflog und Ross und Reiter hinterher, der übel zugerichtet über das Feld rollte. Sancho Panza eilte ihm zur Seite, so schnell sein Esel trabte, und sah, dass er sich nicht rühren konnte, so heftig war Rocinante mit ihm gestürzt.»allmächtiger!«rief Sancho.»Habe ich Euch nicht gesagt, Ihr sollt achtgeben, es sind nichts als Windmühlen, was nur einer in den Wind schlagen kann, dem sich selbst eine Mühle im Kopf dreht?still, Sancho, mein Freund«, antwortete Don Quijote,»das Kriegsglück ist, mehr denn jedes andere, stetem Wandel unterworfen, und erst recht, weil ich denke, und so ist es auch, dass der weise Zauberer Frestón, der mir das Zimmer samt den Büchern raubte, die Riesen in Mühlen verwandelt hat, um mir den Ruhm des Sieges zu nehmen, so sehr ist er mir feind. Doch schließlich und endlich werden seine bösen Künste wenig ausrichten gegen das gute Werk meines Schwertes.Lassen wir Gott walten«, antwortete Sancho Panza. Er half ihm auf die Beine und wieder auf Rocinante, dessen Bug ganz aus den Fugen schien. Und im Gespräch über das erlebte Abenteuer, setzten sie ihren Weg in Richtung Puerto Lapice fort, eine Straße, wie Don Quijote sagte, so belebt, dass sie dort unweigerlich aufzahllose und vielfältige Abenteuer stoßen würden. Ihn betrübte allerdings, dass die Lanze ihm den Dienst versagt hatte, und so wandte er sich mit den Worten an seinen Knappen:»Ich erinnere mich, von einem spanischen Ritter namens Diego Pérez de Vargas gelesen zu haben, dem in einer Schlacht das Schwert geborsten war, und da riss er sich einen schweren Ast ab oder den Stamm einer Steineiche und vollbrachte am selben Tag derlei Taten damit, zerschlug so viele Mauren zu Matsch, dass er den Beinamen Machuca erhielt, und so nannten er und seine Nachkommen sich von Stund an Vargas y Machuca. Das erzähle ich dir, weil ich der ersten Stein- oder Stieleiche, die mir begegnet, ebenfalls einen Ast ausreißen will, und zwar einen so tüchtigen, wie er mir vorschwebt. Und so gewaltige Heldentaten will ich damit vollbringen, dass du dich glücklich schätzen kannst, sie sehen zu dürfen und Zeuge von Taten zu sein, die kaum zu glauben sind.das walte Gott«, sagte Sancho.»Ich glaube Euch alles, was Ihr sagt, richtet Euch nur ein wenig auf, mir

7 scheint, Ihr hängt etwas seitwärts, der Sturz muss Euch zermahlen haben.das ist wahr«, entgegnete Don Quijote,»doch klage ich nicht über den Schmerz, weil es fahrenden Rittern nicht gestattet ist, über eine Wunde zu klagen, kämen auch alle Eingeweide daraus hervor.wenn das so ist, will ich nicht widersprechen«, gab Sancho zurück,»doch ich wäre weiß Gott froh, Ihr würdet klagen, wenn Euch was weh tut. Was mich betrifft, ich will über den leisesten Schmerz klagen, das heißt, wenn das mit dem Nichtklagen nicht auch für die Knappen der fahrenden Ritter gilt.«don Quijote musste über die Einfalt seines Knappen lachen und erklärte ihm, dass er sehr wohl klagen dürfe, wie und wann er wolle, ob herzhaft oder nicht, denn bis jetzt habe er in den Ritterregeln nichts Gegenteiliges gelesen. Sancho sagte, allmählich sei es Zeit, zu essen. Sein Herr antwortete, im Augenblick verlange es ihn nicht danach, doch solle er ruhig essen, wann es ihm beliebe. Mit diesem Freibrief machte Sancho es sich auf seinem Esel so bequem wie möglich, zog aus dem Knappsack, was er hineingetan hatte, trottete und futterte nach Herzenslust hinter seinem Herrn her und setzte ab und zu den Weinschlauch an, mit einer Wonne, um die ihn der wählerischste Weinschenk von Malaga beneidet hätte. Und während sich Schluck zu Schluck gesellte, kam ihm kein Versprechen seines Herrn mehr in den Sinn, und er hielt es für gar nicht beschwerlich, sondern für eine wahre Wohltat, auf Abenteuer auszuziehen, so gefährlich sie auch sein mochten. - :Schließlich schlugen sie ihr Nachtlager im Schutz eines Wäldchens auf, Don Quijote brach sich einen dürren Ast ab, der halbwegs als Lanze durchgehen konnte, und krönte ihn mit der Eisenspitze, die er von der geborstenen gezogen hatte. Die ganze Nacht tat Don Quijote kein Auge zu, sondern gedachte seiner Herrin Dulcinea, wobei er sich an das hielt, was er in seinen Büchern gelesen hatte, in denen die Ritter Nacht um Nacht in Wäldern und Einöden durchwachen und sich in Gedanken an ihre Herrinnen ergehen. Sancho Panza verbrachte seine Nacht ganz anders, denn da sein Wanst voll war, ließ er sie, auch ohne Zichorienwasser als Schlaftrunk, in süßem Schlummer vorüberziehen, und hätte sein Herr nicht laut nach ihm gerufen, ihn hätten weder die Sonnenstrahlen im Gesicht noch der Gesang der Vögel wecken können, die zahlreich und übermütig die Ankunft des neuen Tages begrüßten. Beim Aufwachen fasste er gleich nach dem Weinschlauch und fand ihn magerer als die Nacht zuvor, worüber ihm das Herz schwer wurde, weil ihm schien, dass er sich auf dem eingeschlagenen Weg so bald nicht würde aufpäppeln lassen. Don Quijote wollte nicht frühstücken, entschlossen wie er war, sich allein von köstlichen Erinnerungen zu nähren. So machten sie sich wieder auf in Richtung Puerto Lapice und erblickten den Bergpass gegen drei Uhr nachmittags..;:»hier«, sagte Don Quijote, als er ihn sah,»können wir mit vollen Händen, Sancho Panza, mein Lieber, ja bis zu den Ellenbogen hineingreifen in die sogenannte Aventiure. Doch merke dir, solltest du mich auch in noch so großer Gefahr sehen, du darfst zu meiner Verteidigung dein Schwert nicht ziehen, es sei denn, meine Widersacher wären Pack und Pöbel, in dem Fall darfst du mir sehr wohl helfen, doch wenn es sich um Ritter handelt, ist es dir keineswegs erlaubt und nach den Rittergeboten nicht gestattet, mir beizuspringen, bevor du nicht den Ritterschlag empfangen hast.aber ja, Herr«, antwortete Sancho,»aufs Wort will ich Euch darin folgen, wo ich ohnehin eine so friedliebende Natur bin und Feind davon, mich auf Streit und Händel einzulassen. Geht es allerdings darum, mein Leben zu verteidigen, werde ich auf diese Gebote nicht viel geben, denn die göttlichen und menschlichen gestatten, dass ein jeder sich verteidigt gegen den, der ihm ans Leder will.dagegen will ich nichts einwenden«, erwiderte Don Quijote,»aber handelt es sich darum, mir gegen Ritter beizustehen, musst du deine stürmische Natur bezähmen.das werde ich«, antwortete Sancho,»und dieses Gebot wird mir so heilig sein wie nur der Sonntag.«Während sie sich unterhielten, erschienen in der Ferne zwei Benediktiner, die auf Dromedaren angeritten kamen, denn kleiner waren ihre beiden Maulesel gewiss nicht. Sie trugen Staubbrillen und Sonnenschirme. Hinter ihnen fuhr eine Kutsche, begleitet von vier oder fünf Reitern und zwei Maultierknechten zu Fuß. In der Kutsche saß, wie sich später herausstellte, eine Baskin, die nach Sevilla unterwegs war, wo sich ihr Mann befand, der sich zu westindischen Gestaden aufmachte, um ein ehrenvolles Amt anzutreten. Die Ordensbrüder gehörten nicht zu ihr, sondern reisten nur auf demselben Weg. Kaum hatte Don Quijote sie alle erblickt, sagte er zu seinem Knappen:»Wenn ich mich nicht täusche, kommt uns hier das trefflichste Abenteuer entgegen, das die Welt je erblickt, denn diese schwarzen Gestalten sind sicher, ja unzweifelhaft, irgendwelche Zauberer, die in der Kutsche irgendeine Prinzessin entführt haben. All meine Kraft muss ich daransetzen, dieses Unrecht zu richten.das wird noch ärger als die Sache mit den Windmühlen«, sagte Sancho.»Gebt acht, Herr, das sind Benediktiner, und in der Kutsche sind gewiss Reisende unterwegs. Gebt acht auf mich und gebt acht auf Euch selbst, dass Euch der Teufel nicht foppt.ich

8 sagte dir schon, Sancho«, erwiderte Don Quijote,»wenig verstehst du vom Geschäft des Abenteuers. Ich spreche die Wahrheit, pass nur auf.«mit diesen Worten ritt er voran und stellte sich den Mönchen in den Weg. Als er annahm, dass die beiden auf Hörweite herangekommen waren, rief er mit lauter Stimme:»Verteufeltes, erschreckliches Pack, gebt sogleich die edlen Prinzessinnen frei, die ihr in dieser Kutsche verschleppt. Wo nicht, seid eines raschen Tods gewärtig, als gerechte Strafe für eure bösen Werke.«Die Mönche hielten ihre Tiere an, nicht wenig verwundert über Don Quijotes Gestalt und seine Reden, auf die sie antworteten:»werter Herr Reiter, wir sind weder verteufelt noch erschrecklich, sondern zwei Brüder des heiligen Benedikt, ziehen hier unseres Weges und wissen nicht, ob in dieser Kutsche irgendwelche gefangenen Prinzessinnen verschleppt werden.bei mir fruchten keine feigen Worte, zu gut kenne ich euch falsche Brut«, sagte Don Quijote. Und ohne eine weitere Antwort abzuwarten, gab er Rocinante die Sporen und stürmte mit gesenkter Lanze und solcher Wut und Kühnheit gegen den ersten Ordensbruder an, dass er den Mönch, hätte der sich nicht schon vorher vom Maulesel fallen lassen, gegen dessen Willen zu Boden befördert hätte, mit schweren Blessuren dazu, wenn nicht gar tot. Als der zweite Mönch sah, wie es seinem Gefährten erging, traktierte er mit beiden Beinen die hohe Feste seines braven Maultiers und schoss über das Feld davon, noch flinker als der Wind. Sancho Panza sah den Mönch am Boden, sprang geschwind von seinem Esel, stürzte sich auf ihn und begann, ihn seiner Ordenstracht zu entledigen. Inzwischen waren die beiden Knechte der Mönche herbeigekommen und fragten, warum er ihn entkleide. Darauf antwortete Sancho, das stehe ihm zu, als rechtmäßige Beute aus der Schlacht, die sein Herr Don Quijote gewonnen habe. Mit den Burschen war jedoch nicht zu spaßen, sie begriffen kein Wort von Beute und Schlachten, und da sich Don Quijote entfernt hatte und mit den Damen in der Kutsche sprach, stürzten sie sich auf Sancho, rissen ihn zu Boden, ließen ihm kein heiles Barthaar mehr und setzten ihm mit Tritten zu, bis er besinnungslos wie tot am Boden lag. Der Mönch zögerte keinen Augenblick, saß angstschlotternd, verschreckt und leichenblass wieder auf, und kaum war er im Sattel, trabte er seinem Gefährten hinterher, der ihn und den Fortgang des Schreckens in sicherer Entfernung erwartete, und ohne erleben zu wollen, welches Ende so ein Beginn nahm, setzten sie ihren Weg fort und bekreuzigten sich noch öfter, als wäre ihnen der Leibhaftige auf den Fersen. Don Quijote sprach unterdessen, wie berichtet, mit der Dame in der Kutsche und sagte zu ihr:»mag Euer Holdseligkeit fürderhin nach eigenem Belieben schalten und walten, nun, da der Hochmut Eurer Räuber darniederliegt, von diesem meinem starken Arm gefällt. Und auf dass Ihr Euch nicht sehnend müht, den Namen Eures Retters zu erfahren, wisset, dass ich mich Don Quijote von der Mancha nenne, fahrender Ritter auf Aventiure und in Banden der ohnvergleichlichen, der schönen Doña Dulcinea von Toboso. Und als Lohn für die Wohltat, die Ihr von mir empfangen, wünsche ich einzig, dass Ihr nach Toboso reist und Euch in meinem Namen bei besagter Dame einfindet und ihr berichtet, was ich für Eure Freiheit vollbracht.«don Quijotes Worte hörte einer aus dem Tross der Kutsche, ein Baske, und als er sah, dass Don Quijote sie nicht weiterfahren lassen wollte, sondern sie umgehend zurück Richtung Toboso schickte, ging er zu ihm, packte ihn bei der Lanze und sagte in üblem Hochspanisch und niedrigstem Baskisch Folgendes:»Fahr zu Höll, verfahrner Ritter, bei Gott, der mich schöpfte, lass Kutsch in Ruh, sonst mördert dich so wahr du stehst hier Baske.«Don Quijote verstand sehr wohl und erwiderte mit Seelenruhe:»Wärst du ein Ritter, der du nicht bist, ich hätte deine Dreistigkeit und Einfalt schon bestraft, du klägliche Kreatur.«Worauf der Baske erwiderte:»ich nicht ritterlich? Du lügst als Christ, Gott geschworen. Wirfst Lanze und ziehst Schwert, pass auf, wie schnell der Fisch an Land gezogen! Baske zu Land, Edelmann zu Wasser und zum Teufel, und du lügst, sagst andres.weh dir, mach dich gefasst, wie Agrajes sagt«, erwiderte Don Quijote. Er warf die Lanze zu Boden, zog das Schwert, packte seinen Rundschild und rannte gegen den Basken an, entschlossen, ihm den Garaus zu machen. Als der Baske ihn so heranstürmen sah, wäre er gern vom Maultier abgestiegen, das gemietet war und ein Faultier, ohne Verlass, doch konnte er nur noch seine Klinge ziehen. Zum Glück stand neben ihm die Kutsche, aus der er sich ein Kissen griff, das ihm als Schild diente, und so rückten sie einander zu Leibe wie die schlimmsten Todfeinde. Die anderen wollten Frieden stiften, doch umsonst, denn in seinen schlecht geknüpften Worten sagte der Baske, wenn man ihn nicht seine Schlacht schlagen lasse, werde er eigenhändig seine Herrin umbringen und einen jeden, der ihn hindern wolle. Die Dame in der Kutsche, voll Staunen und Angst bei solch einem Schauspiel, befahl dem Kutscher, ein Stück weit fortzufahren, und schaute von dort dem erbitterten Kampf zu, bei dem der Baske mit der Schwertklinge Don Quijote über dessen Schild hinweg einen schweren Schlag auf die Schulter versetzte, der ihn, wäre er ohne Schutz gewesen, bis zur

9 Hüfte gespalten hätte. Don Quijote, der diesen rabiaten Hieb sehr schmerzlich spürte, schrie laut auf:»o Herrin meiner Seele, Dulcinea, Blüte der Holdseligkeit, steht Eurem Ritter bei, der sich im Dienste Eurer hohen Tugend in dieser schweren Schicksalsstunde findet!«dies aussprechen, das Schwert schwingen, sich mit dem Schild schirmen und gegen den Basken rennen war ihm eins, entschlossen, wie er war, alles auf einen einzigen Hieb zu setzen. So wild sah ihn der Baske heranstürmen, dass er nicht im Zweifel über seine Wut sein konnte, und er wollte Don Quijote nicht nachstehen und erwartete ihn, mit seinem Kissen gebührend beschirmt, ohne sein Maultier wenden zu können, das ohnehin aus reiner Müdigkeit und nicht geschaffen für derlei Unfug keinen Schritt mehr tun konnte. Don Quijote stürmte also mit geschwungenem Schwert gegen den gewappneten Basken, entschlossen, ihn in der Mitte durchzuhauen, der Baske erwartete ihn seinerseits mit erhobenem Schwert und seinem Kissenpolster, und all die Umstehenden harrten ängstlich und atemlos der gewaltigen Hiebe, mit denen sie einander bedrohten. Die Dame in der Kutsche und ihre Dienerinnen legten tausend Gelöbnisse und Gelübde an alle Heiligenbilder und Wallfahrtskapellen Spaniens ab, damit der Herrgott ihren Begleiter und sie selbst aus der großen Gefahr errette, in der sie schwebten. Ein Jammer, dass der Verfasser der Geschichte den Ausgang des Kampfes ausgerechnet an dieser Stelle in den Sternen stehen lässt, mit der Entschuldigung, er habe über Don Quijotes Heldentaten nur das Berichtete niedergeschrieben gefunden. Allerdings wollte der zweite Autor dieses Werkes nicht glauben, dass eine so erstaunliche Geschichte dem Regiment des Vergessens anheimgefallen wäre oder dass die klugen Geister von der Mancha so wenig Wissbegier bewiesen und in ihren Archiven oder Pulten nicht ein paar Schriften aufbewahrt hätten, die von dem trefflichen Ritter handelten. Mit dieser Überzeugung gab er die Suche nach dem Ende der erbaulichen Geschichte nicht auf, und der Himmel war ihm gewogen. Wie er fündig wurde, soll im zweiten Teil erzählt werden. enthalten in: Miguel de Cervantes Saavedra: Der geistvolle Hidalgo Don Quijote von der Mancha, herausgegeben und Üübersetzt von Susanne Lange, Carl Hanser Verlag, Band 1, München 2008, S

10 3. Thomas Mann Meerfahrt mit Don Quijote Im >Don Quijote< habe ich gestern nachmittags und abends bei der Musik im Blauen Salon manches gelesen und will jetzt im Deckstuhl, einer Transposition von Hans Castorps vorzüglichem Liegestuhl ins andere Extrem, damit fortfahren. Welch ein eigentümliches Monument! seiner Zeit unterworfen im Geschmack, mehr als seine gegen diesen Geschmack gerichtete Satire es wahrhaben möchte, auch in der oft genug nichts als unterwürfigen und loyalen Gesinnung, und doch im DichterischEmpfindungsmäßigen frei, kritisch und menschheitlich über die Zeit hinausragend. Wie Tiecks Übersetzung, dieses heiter und reich gebildete Deutsch der klassisch-romantischen Zeit, unsere Sprache auf ihrer glücklichsten Stufe, mich entzückt, kann ich nicht sagen. Aufs schönste dient sie dem großhumoristischen Stil des Werkes, der mich wieder einmal verführen möchte, das Humoristische geradehin als das Wesenselement des Epischen anzusprechen, es als eins damit zu empfinden, obwohl das wohl keine objektiv haltbare Gleichsetzung ist. Ein romantischhumoristisches Stilmittel ist schon der Trick, die ganze >große und merkwürdige Historie< für die Übersetzung und kommentierende Bearbeitung eines arabischen Manuskripts auszugeben, das einen >Mohren<, das heißt Mauren, Cide Hamete Benengeli, zum Verfasser hat und auf das zum Schein der Erzähler sich stützt, so daß sein Vortrag oft ins Indirekte wechselt,mit Wendungen wie: >DieGeschichte meldet,daß < oder»gepriesen sei Allah! ruft Benengeli beim Anfang dieses Kapitels zu dreien Malen aus, wobei er sagt <. Erzhumoristisch sind die anpreisend resümierenden Kapitelüberschriften, wie etwa: >Verständige und lustige Unterhaltung, die zwischen Sancho Pansa und seiner Frau, Therese Pansa, vorfiel, nebst anderen Dingen, welche der Aufbewahrung würdig sind.< Oder parodisch-spaßhaft: >Sachen, die, wie Benengeli sagt, der erfahren wird, der sie liest, wenn er sie aufmerksam liest. < Humoristisch endlich im tiefsten Sinn ist das menschlich Mehrschichtige, lebensvoll Ambivalente der beiden Hauptcharaktere, dessen der Dichter sich angesichts der verhaßten minderwertigen Fortsetzung mit Stolz bewußt wird. Diese Fortsetzung, zu der ein spekulativer Stümper sich durch den Welterfolg des Romans hatte verführen lassen, sah in Don Quijote nichts weiter als einen verprügelnswerten Narren, in Sancho bloß einen Fresser. Der verachtungsvolle und eifersüchtige Protest gegen eine solche Versimpelung spricht aus mehr als einer Stelle des zweiten >Don Quijote< und polemisiert in der Vorrede, deren Haltung übrigens die Würde und Mäßigung selbst ist wenn auch nur scheinbar. Sie braucht das rhetorische Mittel, dem Leser das Verlangen nach Rache und Schimpf zuzuschieben, sich selbst aber ihrer mit einem Anstand zu enthalten, der des Manchaners selber würdig wäre. >Du möchtest gern, daß ich ihn< (den Verfasser des falschen Don Quijote) >dummköpfig, einfältig und unverschämt nennte; aber dergleichen kommt mir nicht in die Gedanken, sein Vergehen mag ihn bestrafen, er mag es vor sich selber verantworten, und damit gut.< Das ist sehr christlich und hübsch. Was ihn kränkt, ist einzig, daß >jener Herr< ihn einen Alten und Verstümmelten genannt hat als ob es in seiner, des Dichters >Macht gestanden hätte zurückzuhalten, daß sie ihren Weg nicht auch über ihn genommen, oder als wenn er seine Verstümmelung in irgendeiner Taverne davongetragen hätte, nicht aber an dem glorreichsten Tage < gemeint ist die Schlacht bei Lepanto. > Außerdem muß man erwägen/ pariert er witzig, >daß man nicht mit den grauen Haaren, sondern mit dem Verstande schreibt, der sich mit den Jahren zu verbessern pflegt.< Auch das ist reizend. Aber die milde Abgeklärtheit seines grauen Hauptes bewährt sich gar nicht in den kraß anzüglichen Geschichten, die >jenem Herrn< wiederzuerzählen er dem Leser aufgibt und die dem Stümper beweisen sollen, daß es >eine der ärgsten Versuchungen des Teufels ist, einem Menschen in den Kopf zu setzen, er könne wohl auch ein Buch schreiben und drucken lassen und Geld und Ruhm dafür ernten<. Sie zeugen entschieden von Rachsucht, großer Wut, heftigem Haß, diese Geschichten, von dem nicht recht bewußt gemachten Schmerz eines Künstlers über die Verwechslung dessen, was Erfolg hat, obgleich es gut ist, mit dem, was Erfolg hat, weil es schlecht ist. Cervantes hatte es erlebt, daß ein Machwerk, welches sich als Fortsetzung seines Werkes gab, ebenso >die Welt durchwandert, ebenso eifrig gelesen worden war wie dieses. Es kopierte seine gröberen Erfolgseigenschaften: die Komik verprügelter Narrheit und bäurischer Freßlust; damit allein kam es aus; die Innigkeit, Sprachkunst, Melancholie und menschliche Tiefe des Werkes besaß es nicht, und schrecklicherweise wurde sie nicht vermißt: die Menge, so schien es, fand keinen Unterschied. Das ist entsetzlich demütigend für einen Dichter,- wenn Cervantes von dem >üblen Geschmack und Ekel< spricht, den jener andere >Don Quijote< verursacht habe, so meint er seine eigene Erfahrung, obgleich er sie dem Publikum zuschreibt, und den echten zweiten Teil seines Werkes mußte er schreiben, nicht um den Lesern, sondern um sich selbst diesen üblen Geschmack und Ekel zu vertreiben, den er nicht nur von dem Machwerk allein, sondern, durch dieses, auch von dem Erfolg des eigenen Werkes auf der Zunge hatte. Gewiß, der zweite Don Quijote, bei dem der Leser bedenken mochte, >daß er von dem nämlichen

11 Künstler und aus-dem nämlichen Zeuge wie der erste gearbeitet sei<, war danach angetan, den Erfolg des ersten zu rehabilitieren, die dichterische Ehre dieses verhunzten Erfolges zu retten. Doch hat dieser zweite Teil die Anfangsfrische und glückhafte Unbefangenheit des ersten nicht mehr, der zeigt, wie aus bescheidener Konzeption, einer lustig lebengesegneten Satire, bei welcher der Dichter sich ursprünglich nicht viel gedacht hat, par hazard und par genie ein Volks- und Menschheitsbuch wird. Er wäre weniger belastet mit Humanismus, Bildungselementen, Einschlägen einer gewissen literarischen Frostigkeit, wenn nicht der Ehrgeiz der Distinktion eine bedeutende Rolle bei seiner Herstellung gespielt hätte. Besonders aber arbeitet er jene Mehrschichtigkeit der Hauptcharaktere deutlicher und bewußter heraus: hierin vor allem will er > von dem nämlichen Künstler und aus dem nämlichen Zeuge< wie der erste sein. Don Quijote ist zwar ein Narr die Ritterpuschel macht ihn dazu ; aber die anachronistische Marotte ist auch die Quelle einer solchen wirklichen Noblesse, Reinheit, Adelsanmut, eines so gewinnenden und Achtung gebietenden Anstandes aller seiner Manieren, der körperlichen und geistigen, daß das Gelächter über seine >traurige<, seine groteske Figur immer mit staunendem Respekt gemischt ist und niemand ihm begegnet, der sich nicht kopfschüttelnd zu dem kläglich-großartigen, in einem Punkte verdrehten, sonst aber untadelhaften Edelmann hingezogen fühlte. Der Geist ist es, in Gestalt eines Spleens, der ihn trägt und adelt, der seine sittliche Würde unberührt aus jeder Erniedrigung hervorgehen läßt: und daß Sancho Pansa, der Wanst, mit seinen Sprichwörtern, seinem Mutterwitz und bäuerlichen Menschenverstand, der gar nicht für die Prügel eintragende >Idee< ist, sondern für den Schnappsack, dennoch Sinn hat für diesen Geist, daß er an seinem guten, absurden Herrn von Herzen hängt, ihn trotz allem Ungemach, das der Dienst bei ihm mit sich bringt, nicht verläßt, nicht von ihm loskommt, sondern ihm aufrichtige, bewundernde Knappentreue wahrt, ob er ihn schon manchmal belügen muß, das ist wunderschön, es macht liebenswert auch ihn, erfüllt seine Figur mit Menschlichkeit und hebt sie aus der Sphäre bloßer Komik ins Innig-Humoristische. Volkstümlich ist Sancho wahrhaftig, insofern er das Verhältnis des spanischen Volkes zu der noblen Verrücktheit repräsentiert, der er wohl oder übel zu dienen berufen ist. Seit gestern schon beschäftigt mich das. Da ist eine Nation, die die melancholische Travestie und Ad-absurdum-Führung ihrer klassischen Eigenschaften, als da sind: Grandezza, Idealismus, schlecht angepaßter Hochsinn, unlukrative Ritterlichkeit, zu ihrem Standard- und Ehrenbuche erhebt, sich mit stolzer und heiterer Wehmut darin wiedererkennt ist es nicht merkwürdig? Spaniens Geschichtsgröße liegt in fernen Jahrhunderten; in dem unsrigen hat es mit Anpassungsschwierigkeiten zu kämpfen. Aber was mich angeht, ist eben der Unterschied zwischen dem, was man großmächtig >Geschichte< nennt, und dem Seelischen, Menschlichen. Selbstironie, Freiheit und künstlerisch lockerer Sinn im Verhältnis zu sich selbst machen ein Volk vielleicht nicht sonderlich geschichtstüchtig; aber gewinnend sind sie, und ganz zuletzt spielt doch auch das Gewinnende oder Abstoßende seine Rolle in der Geschichte. Was die historischen Pessimisten auch sagen mögen: die Menschheit hat ein Gewissen, sei es auch nur ein ästhetisches, ein Geschmacksgewissen. Sie beugt sich wohl vor dem Erfolg, vor dem fait accompli der Macht, gleichgültig, wie es zustande gekommen. Aber sie vergißt im Grunde das menschlich Unschöne, das Gewalttätig-Ungerechte und Brutale nicht, das in ihrer Mitte geschehen, und ohne ihre Sympathie ist zuletzt kein Macht- und Tüchtigkeitserfolg haltbar. Die Geschichte ist die gemeine Wirklichkeit, für die man geboren, für die man tüchtig sein muß und in der Don Quijotes unangepaßter Edelmut scheitert. Das ist gewinnend und lächerlich. Aber was wäre nun erst ein gegenidealistischer, ein finsterer und pessimistisch-gewaltgläubiger Don Quijote, ein Don Quijote der Brutalität, der dennoch eben ein Don Quijote bliebe? So weit haben Humor und Melancholie des Cervantes es nicht gebracht. Auszug aus: Thomas Mann, Meerfahrt mit Don Quijote, Insel Bücherei, Nr. 673, Wiesbaden 1956, S

12 4. Gilbert Keith Chesterton IX. Die Rückkehr des Don Quijote Eines Tages wird man vielleicht die Geschichte der Abenteuer des neuen Don Quijote und des neuen Sancho Pansa erzählen, der Abenteuer, die sie auf den gewundenen Landstraßen Englands erlebten. Vom Gesichtspunkt der kalten und spottlustigen Bevölkerung aus gesehen, handelte es sich bei den Abenteuern mehr um die Fahrten einer Droschke bei Ereignissen, wo Kutschen eigentlich sehr selten auftauchen. Es war sicherlich eine beispiellose Fahrt über Waldlichtungen und einsames Hochland, und selbst in den Chroniken der Ritterschaft mußte diese von einem Ritter und seinem Knappen erwählte Art zu reisen neu erscheinen. Aber ein unverbesserlich romantischer Chronist erzählt vielleicht einmal, wie sie auf unterschiedliche Weise versuchten, das Gefährt für die Tröstung und Verteidigung der Unterdrückten einzusetzen. Wie sie Landstreicher mitnahmen und Kinder reiten ließen, wie sie die Kutsche im Reading in einen Kaffeeausschank verwandelten und auf der Ebene von Salis-bury in ein Zelt. Und wie die Kutsche als Badekarren bei der schrecklichen Affäre von Worthing eine Rolle spielte und sie von einfachen, an der Grenze lebenden Calvinisten als fahrende Kanzel angesehen wurde, mit einem Platz unten für den Vorsänger und einem Platz darüber für den Pfarrer, um seine Predigten zu halten, was Herr Douglas Murrel mit viel Salbung und Erbaulichkeit tat. Wie Herr Douglas Murrel eine Reihe von historischen Vorträgen organisierte, die Herr Herne vom Dach der Kutsche aus hielt; und wie er mit Kommentaren und Erklärungen dazu beitrug, die Vortragsreise mit Methoden, die vielleicht nicht immer dem Vortragenden den gebührenden Respekt zollten, finanziell recht erfolgreich zu gestalten. Aber obwohl es Momente gegeben haben mochte, in denen der Knappe den nötigen Ernst vermissen ließ, ist es doch wahrscheinlich, daß sie alles in allem viel Gutes taten. Sie bekamen es mit der Polizei zu tun, was allein schon ein Zeichen von Heiligkeit ist. Sie verprügelten eine Anzahl Privatpersonen, aber meistens Leute, die eine Tracht Prügel dringend nötig hatten. Und zumindest Herne war vollkommen überzeugt vom bedeutenden sozialen Nutzen dieses Vorgehens. Als sehr trauriger und wohl auch weiser Mann führte er viele lange Gespräche mit seinem Freund. Aber er hörte nie auf, Don Quijote und die Notwendigkeit seiner Wiederkehr ausführlich zu verteidigen. Ein Gespräch, das sie in Sussex, unter einer Hecke sitzend, führten, war besonders denkwürdig.»man wirft mir vor, daß ich rückständig bin«, sagte Herne,»und in den Tagen lebe, von denen Don Quijote träumte. Aber diese Leute scheinen zu vergessen, daß sie selbst mindestens 300 Jahre hinter der Zeit zurück sind und in den Tagen leben, als Cervantes von Don Quijote träumte. Die Menschen leben immer noch in der Renaissance, die Cervantes natürlich als die Epoche der Neugeburt ansah. Aber ich finde, daß ein Baby von 300 Jahren schon etwas überaltert ist. Es ist an der Zeit, daß es wiedergeboren wird.soll es als mittelalterlicher fahrender Ritter wiedergeboren werden?«fragte Murrel.»Warum nicht?«fragte der andere,»da doch der Renaissancemensch als alter Grieche wiedergeboren wurde? Cervantes dachte, daß die Tage der Ritterromane abgelaufen seien und vernünftigerweise die Vernunft ihren Platz einnehmen sollte. Aber ich sage, daß heutzutage die Tage der Vernunft gleichermaßen abgelaufen sind und daß ihre alten Tage weniger achtbar sind als die der Romane von ehedem. Wir wollen zu der einfacheren und direkteren Attacke zurückkehren. Und was wir jetzt brauchen, ist jemand, der an den Kampf gegen Riesen glaubt.und der Erfolg beim Kampf gegen Windmühlen hat«, anwortete Murrel.»Hast du jemals darüber nachgedacht«, sagte sein Freund,»was für eine gute Sache es gewesen wäre, wenn er die Windmühlen zerschmettert hätte? Nach allem, was ich jetzt über die mittelalterliche Geschichte weiß, würde ich sagen, daß sein einziger Fehler darin bestanden hat, die Mühle anstatt den Müller zu bekämpfen. Der Müller war der Zwischenhändler des Mittelalters. Das war der Anfang von allen Zwischenhändlern der Neuzeit. Seine Mühlen waren der Anfang aller Mühlen und Fabriken, die das moderne Leben verdunkelt und erniedrigt haben. So hat sogar Cervantes auf gewissen Weise ein Beispiel gegen sich selbst gewählt. Bei den anderen Beispielen ist das noch stärker der Fall. Don Quijote befreite eine Schar Gefangener, die nur Sträflinge waren. Heutzutage sind es meistens jene, die

13 gebettelt haben, die ins Gefängnis kommen; aber die, die sie an den Bettelstab gebracht haben, sind frei. Ich bin nicht sicher, ob der Irrtum wirklich so irrig wäre.glaubst du nicht«, fragte Murrel,»daß die modernen Dinge zu kompliziert sind, um auf so simple Weise mit ihnen umzugehen?ich glaube«, erwiderte Herne,»daß moderne Dinge zu kompliziert sind, um auf andere als simple Weise behandelt zu werden.«er erhob sich von seinem Platz und ging mit der ganzen visionären Energie seines Urbildes auf der Straße auf und ab. Er schien zu versuchen, das, was er wirklich sagen wollte, in Worte zu fassen.»siehst du nicht?«rief er,»das ist ja die Moral der ganzen Geschichte. Alle eure Maschinen sind so unmenschlich geworden, daß man es nicht merkt. Dadurch, daß sie zur zweiten Natur wurden, sind sie so unzugänglich und gleichgültig und grausam wie die Natur geworden. Ihr habt euer totes System so weitläufig angelegt, daß ihr selbst nicht wißt, wie oder wo es funktionieren wird. Das ist das Paradoxe durch das Berechnen sind die Dinge unberechenbar geworden. Ihr habt Männer an so gewaltige Automaten gekettet, daß sie nicht wissen, auf wen die Schläge niedergehen. Ihr habt die Albträume von Don Quijote legitimiert. Die Mühlen sind wirklich Riesen.Liegt darin irgendeine Methode?«fragte der andere.»ja, und du hast sie gefunden«, erwiderte Herne.»Du hast dich nicht um Systeme gekümmert, als du sahst, daß der verrückte Arzt verrückter als der Verrückte war. Du bist der Führer, und ich bin der Gefolgsmann. Du bist nicht Sancho Pansa, du bist der andere.«er machte eine Handbewegung, die an die Art seiner alten Gesten erinnerte.»was ich auf dem Richterstuhl sagte, sage ich noch einmal am Straßenrand. Du bist von ihnen allen der einzig Wiedergeborene. Du bist der Ritter, der zurückgekehrt ist.«douglas Murrel war mit einemmal schrecklich verlegen. Dieses Kompliment war vielleicht das einzige Mittel, das ihn dazu bringen konnte, über gewisse Dinge zu sprechen, denn hinter all seinen Spaßen verbarg sich mehr als die durch seine Erziehung geprägte Zurückhaltung. So blickte er recht unbehaglich und sagte:»weißt du, du mußt mich nicht so herausstreichen. Ich trete nicht als Galahad in dieser Szene auf. Ich hoffe, ich habe mein Bestes für den alten Esel getan, aber ich mochte das Mädchen, ich mochte es wirklich sehr.«auszug aus: G.K. Chesterton, Die Rückkehr des Don Quijote, Roman, Matthes & Seitz Verlag, München 1992, S

14 5. Rittertum und ritterliche Welt 5.1 Die Erziehung zum Ritter Im Laufe des Hochmittelalters wurde das Rittertum immer stärker idealisiert und verherrlicht. Seit der Regierungszeit Friedrich Barbarossas (König von ) durfte sich nur noch derjenige zum Ritter weihen lassen, der nachweisen konnte, daß sich schon sein Vater und sein Großvater mit diesem Titel schmücken durften. Sowohl der König und der Adel als auch die Kirche hatten gegenüber dem Ritter ihre Erwartungshaltungen. Der König wünschte ihn als mutigen, schnellen und starken Kämpfer. Die Kirche wollte ihn als "geistlichen Soldaten" gegen Ungläubige und Friedensbrecher einsetzen und forderte von ihm, stets auf Gottes Wegen zu wandeln und einen vorbildlichen Christen abzugeben. Die Ritter selbst verlangten von ihresgleichen, daß sie über gute Tischmanieren und die richtige Verhaltensweise im Umgang mit den Damen verfügten. Abb. 39: Kaiser Maximilian I. als Knabe (rechts) beim Spielen Bei all diesen Anforderungen ist es verständlich, daß die Erziehung der adligen Jungen nicht dem Zufall überlassen werden durfte (Abb. 39). Im Alter von sieben Jahren hatten die adligen Knaben ihr Elternhaus zu verlassen und wurden als Pagen an einen fremden Hof geschickt. Dort wurde ihnen beigebracht, wie man mit Pferden und Falken umzugehen hatte, wie man mit dem Schwert, der Lanze und der Axt kämpfte, wie die Pirsch-, Hetzund Vogeljagd ablief, wie das erlegte Wild fachgerecht ausgeweidet und zerlegt wurde, und welche Regeln man beim Schachspiel beherzigen mußte. Außerdem waren sie im Reiten, Springen, Schwimmen, Bogenschießen, Laufen, Ringen, Klettern und im Steinewerfen zu unterrichten. Die militärischen und sportlichen Übungen und das Erlernen der höfischen Umgangsformen hatten eindeutig die Priorität im "ritterlichen" Erziehungsprogramm. Die geistige und musikalische Ausbildung kam bei den adligen Jungen dagegen besonders in Deutschland viel zu kurz. Nur die zur Nachfolge in der Königsherrschaft bestimmten Prinzen wurden literarisch und wissenschaftlich ausgebildet wie z.b. Kaiser Heinrich VI., der Sohn und Nachfolger von Friedrich Barbarossa. In Frankreich und in England verlangte man vom gebildeten Herrscher schon im 12. Jh., daß er mehrere fremde Sprachen beherrschte. Nur wenige deutsche Adlige konnten Musikinstrumente wie die Harfe, die Leier oder die Laute spielen. Während sich der Burgherr oder ein erfahrener Waffenmeister um die militärische und sportliche

15 Ausbildung ihres Schützlings kümmerten, übernahm häufig der Herr Kaplan die Aufgabe, den Knaben religiös zu schulen und ihm die richtigen Anstandsformen beizubringen wie: "liebe Gott aus ganzer Kraft", "gewöhne dich an Tugend", "bemühe dich um gutes Benehmen", "rede nicht bösartig", "sei brav und anständig", "danke dem, der aufrichtig zu dir spricht", "fürchte die Hölle", "folge der Lehre Gottes", "ehre Vater und Mutter" und "schütze die Armen". Staete und Mâze waren die Zentralbegriffe des ritterlichen Tugendbuches. Staete bedeutete das Festhalten am Guten und Mâze das Gebot, in allen Dingen maßzuhalten und den richtigen Mittelweg zu gehen, also kein Fresser oder Säufer zu werden, nicht ausschweifend oder gewalttätig zu sein, nicht zu lügen, sich nicht geizig und "von schlechtem Lebenswandel" zu zeigen. Mit 14 Jahren konnten die Pagen bei körperlicher Eignung zum Knappen ernannt werden. Wer sich dagegen in seiner ersten Ausbildungszeit als unsportlich erwiesen hatte, mußte nun die geistliche Laufbahn einschlagen. Der Knappe hatte jetzt weitere sieben harte Jahre vor sich. Welche Anforderungen er insgesamt erfüllen mußte, um Ritter werden zu können, erfahren wir aus dem "Ritterspiegel", den Johannes Rothe um 1410 geschrieben hatte: "Zu einem vollkommenen Manne gehört, daß er wohl reiten kann, schnell auf- und absitzen, gut traben, rennen und wenden und daß er mit Verstand etwas von der Erde aufnehmen kann. Zum zweiten gehört, daß er schwimmen kann und im Wasser tauchen und sich vom Bauch auf den Rücken wenden und krümmen kann. Zum dritten gehört zu einem vollkommenen Mann, daß er mit Armbrust und Bogen umzugehen weiß. Das mag er bei Fürsten wohl nützen später. Zum vierten muß er auf Leitern klettern können, das wird ihm wohl nützen im Kriege, auch ist es gut, an Seilen und Stangen klettern zu können. Zum fünften muß er behende sein und wohl turnieren, streiten und recht und redlich stechen können. Zum sechsten muß er bei Gefechten und Scharmützeln ringen können, auch soll er weiter springen können als andere und mit der Rechten ebenso gut fechten wie mit der Linken. Zum siebten muß bei Tisch er sich gut benehmen können, tanzen und hofieren, auch soll er das Bredspiel (Schach) verstehen und alles, was ihn noch zieren mag." (in: Walter Hansen, ebenda, S. 37/38) Zu den ritterlichen Übungen gehörte auch das Stechen der hölzernen Ritterattrappe, die mit Schild und Keule ausgestattet war. Wenn dem Knappen nicht gelang, sie von seinem herangaloppierenden Pferd aus umzustoßen, drehte sich die Attrappe und die Keule traf ihn mit voller Wucht. Außerdem mußte der Knappe jede Fleischsorte bei Tisch in der richtigen Weise vorschneiden und Jagdhunde und Falken abrichten können. Er hatte dem Herrn am Abend beim Auskleiden zu helfen, dessen Haare zu kämmen und mußte mit der Pflege und Reparatur der Waffen vertraut sein, um die Rüstung seines Herrn in gutem Zustand halten, zerscheuerte Lederteile ersetzen und Rostflecken wegpolieren zu können. Im blutigen Scharmützel hatte er zudem stets in der Nähe seines Ritters zu bleiben. Schließlich war es seine Pflicht, seinen in Bedrängnis geratenen Herrn aus einem feindlichen Haufen herauszuhauen. Der Knappe Oswald von Wolkenstein, der als zweiter Sohn des Burgherrn Friedrich von Wolkenstein im Jahre 1377 geboren wurde, war vom Lebensjahr im Dienste eines vornehmen Ritters, den er als Knappen meist zu Fuß bis in die Türkei und nach Spanien begleiten mußte. Hatte man diese anstrengenden Knappenjahre überlebt, konnte man im allgemeinen mit 21 Jahren zum Ritter ernannt werden. Entsprachen die ausgebildeten jungen Ritter sportlich und militärisch den Wünschen des Königs und des Adels, war die Geistlichkeit dagegen über die Diener Gottes oft sehr enttäuscht. So äußerte sich der Hofkaplan vom englischen Königshof, Petrus von Blois ( nach 1204), folgendermaßen über die Ritter: "Der Orden der Ritter besteht heute darin, keine Ordnung zu halten. Denn derjenige, der am meisten seinen Mund mit unflätigen Worten besudelt, der am abscheulichsten flucht, der am wenigsten Gott fürchtet, der die Diener Gottes (die Geistlichen) verächtlich macht, der die Kirche nicht ehrt, der wird

16 heute im Kreis der Ritter als der tüchtigste und berühmteste geachtet... Früher verpflichteten sich die Ritter durch das Band des Eides dazu, daß sie für die öffentliche Ordnung eintreten würden, daß sie in der Schlacht nicht fliehen würden und daß sie ihr Leben für das allgemeine Wohl hingeben würden. Auch heute empfangen die Ritter ihre Schwerter vom Altar und sollen geloben, daß sie Söhne der Kirche sind und daß sie das Schwert empfangen haben zur Ehre der Priester, zum Schutz der Armen, zur Bestrafung der Übeltäter und zur Befreiung des Vaterlandes. Aber diese Sache hat sich ins Gegenteil verkehrt. Denn sobald sie mit dem Rittergürtel geschmückt sind, erheben sie sich gegen die Gesalbten des Herrn und wüten im Erbland des Gekreuzigten. Sie plündern und berauben die unbemittelten Diener Christi und, was noch schlimmer ist, sie unterdrücken erbarmungslos die Armen und sättigen am Schmerz der anderen ihre eigenen Gelüste und ihre außerordentlichen Begierden... Wenn unsere Ritter zuweilen einen Feldzug unternehmen müssen, werden die Lastpferde nicht mit Waffen, sondern mit Wein beladen, nicht mit Lanzen, sondern mit Käse, nicht mit Schwertern, sondern mit Schläuchen, nicht mit Wurfspeeren, sondern mit Bratspießen. Man meint, daß sie zu einem Gelage ziehen, nicht in den Krieg. Sie tragen herrlich vergoldete Schilde mit sich und sind mehr auf die Beute der Feinde aus als auf den Kampf mit ihnen; ihre Schilde bringen sie sozusagen jungfräulich und unberührt zurück. Auf ihre Sättel und Schilde lassen sie Kriegsszenen und Reiterschlachten malen, damit sie sich im Bild der Phantasie an den Kämpfen erfreuen, die sie in Wirklichkeit nicht zu bestehen oder mitanzusehen wagen." (in: Joachim Bumke, ebenda, 2. Bd., S. 431/432) Konnte denn zumindest die Androhung mit der Hölle den Ritter wieder auf den rechten Weg führen? Diese Frage wird in dem Werk "Aucassin et Nicolette", das ein unbekannter Autor um 1200 schrieb, beantwortet. Die Geschichte handelt von der Liebe zwischen dem Grafensohn Aucassin und dem Sklavenmädchen Nicolette: "Der Visconte, dem Nicolette gehörte, versuchte Aucassin seine Liebe auszureden: Nehmt doch die Tochter eines Königs oder eines Grafen. Außerdem, was glaubt ihr gewonnen zu haben, wenn ihr sie zu eurer Geliebten gemacht und sie in euer Bett genommen habt? Sehr wenig habt ihr damit gewonnen, denn eure Seele würde dafür auf immer in der Hölle sein, und ihr würdet niemals ins Paradies kommen. Darauf antwortete Aucassin: Was soll ich im Paradies? Mir liegt nichts daran, dorthin zu kommen, sondern nur daran, Nicolette zu haben, meine liebste Freundin, die ich so sehr liebe. Denn ins Paradies kommen nur die, die ich dir hier nenne: die alten Priester und die alten Lahmen und Krüppel, die Tag und Nacht vor den Altären und in den alten Krypten hocken, bekleidet mit abgetragenen Mänteln und alten zerschlissenen Gewändern, nackend und barfuß und ohne Strümpfe, die vor Hunger und Durst sterben, vor Kälte und Krankheiten. Die gehen ins Paradies ein, und mit denen will ich nichts zu schaffen haben. Ich will vielmehr in die Hölle kommen, denn in die Hölle kommen die hübschen Kleriker und die schönen Ritter, die in Turnieren und in prächtigen Kriegen gefallen sind, und die guten Knappen und die freien Herren. Mit denen will ich gehen. Dorthin gehen auch die höfischen Damen, die neben ihren Ehemännern zwei oder drei Liebhaber haben. Dorthin kommt Gold und Silber, Buntwerk und Grauwerk, Spielleute und Sänger und die Könige dieser Welt. Mit denen will ich gehen, wenn ich Nicolette, meine süßeste Freundin, bei mir habe. " (in: Joachim Bumke, ebenda, 2. Bd., S. 589/590). Quelle:

17 5.2 Ritterromane Der Meister des französischen Ritterepos ( Artusroman ) war Chrétien de Troyes. Aus deutschsprachigem Gebiet stammt der erste höfische Roman von Heinrich von Veldeke ( Eneasroman, entstanden zwischen 1170 und 1190 nach einer französischen Bearbeitung von Vergils Aeneis ). Neben Hartmann von Aue ( Erec 1180, Iwein 1202) und Gottfried von Straßburg ( Tristan, zwischen 1200 und 1210) steht Wolfram von Eschenbach mit seinem Gralsepos Parzival (um ). Abor und das Meerweib ( ), Fragment Edolanz (13. /14. Jh.) "Amadis de Gaula" (1508) Ritter Galmy (1539) und Gabriotto und Reinhart (1551) von Jörg Wickram Ritterpoesie, die gemeinschaftliche Benennung für die poetischen Schöpfungen des Mittelalters, in denen der Geist des Ritterthums als des idealen Ziels der geistigen Richtung der zweiten Hälfte des. Mittelalters zum Ausdruck gelangte. 5.3 Schelmenromane (Pikaroroman) Guzmán de Alfarache von Mateo Alemáns (1599) La picara Justina von López de Ubeda (1605) Rinconete y Cortadillo von Miguel de Cervantes (1613) Der Abentheuerliche Simplicissimus Teutsch von Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen (1668) Der Simplicianische Welt-Kucker von Johann Beer (1677) Der Ungarische oder Dacianische Simplicissimus von Daniel Speer (1683) Schelmuffsky von Christian Reuter (1696) Romangattung v. a. des 16. bis 18. Jh.s. Zu den charakteristischen Merkmalen des Pikaroromans gehört die Form der fiktiven Autobiographie, die es dem (meist in Reue) zurückblickenden Erzähler ermöglicht, verschiedene Entwicklungsphasen des "Ich" zu konfrontieren und die eigene Handlungsweise zu kommentieren. Zugleich öffnet die Konzeption des Romans als einer Art Lebensreise, die den Helden als gesellschaftlichen Außenseiter in verschiedenen, auch kriminellen Rollen durch die Welt führt, einen kritischen Blick von unten auf die Gesellschaft. Das span. Wort "picaro", das der Gattung der "novela picaresca" den Namen gab, bedeutet etwa "gemeiner Kerl von üblem Lebenswandel; im Deutschen wurde es im 17. Jh. mit "Landstörtzer" übersetzt. Die heute vielfach übliche Bezeichnung Schelmenroman führt insofern in die Irre, als das Wort "Schelm" die ältere negative Bedeutung ("gemeiner, betrügerischer Mensch") verloren hat und nur in einem eher harmlosen Sinn verstanden wird.

18 6. Großväter und Enkelkinder 6.1 Mustafa Haikai Großvater vom Dach der Welt G roßvater ist mein Vorbild. Deshalb habe ich ihn auch gemalt, als wir in der Schule unser Vorbild malen sollten. Bis dahin hatte ich noch gar nicht gewusst, dass Großvater mein Vorbild ist, aber auf einmal war es mir klar. Ich malte ihn in seinem grünen Hemd auf dem Stuhl, auf dem er immer sitzt, wenn wir uns unterhalten. In sein Gesicht malte ich viele Falten und seine Haut malte ich braun und schrumplig. Am besten gelangen mir die Augen sie sind blau. Schade, dass er keinen Bart hat, einen Bart hätte ich gerne gemalt, doch dann wäre es irgendein Großvater geworden und nicht meiner. Als ich Großvater das Bild schenkte, fand er, dass es eine erstaunliche Ähnlichkeit mit ihm habe. Großvater wohnt seit drei Monaten bei uns, weil er schlecht laufen kann. Früher war das anders, früher konnte er sehr gut laufen, ja, er war einer der besten Läufer überhaupt. In seinem berühmtesten Rennen hat er selbst gegen ein königliches Rennpferd nur knapp verloren. Doch das war damals, und bei Großvater weiß man nie ganz genau, was stimmt und was nicht. Vater sagt sogar, dass er etwas wirr im Kopf ist und man nicht alles glauben soll. Großvater hat das Zimmer zum Hof. Das Zimmer ist ruhig, und im Hof steht ein Baum, sodass Großvater nur das Fenster aufmachen muss, wenn er ins Grüne sehen will. Jetzt im Sommer hat der Baum so viele Blätter, dass man die gegenüberliegende Seite des Hofes gar nicht erkennen kann. Großvater sagt, der Baum sei sein Urwald, ein grüner Dschungel. Großvater sitzt oft am Fenster, bei schönem Wetter fast immer. Nur wenn ich komme, dreht er sich um. Dann schrumpelt sein Gesicht noch mehr zusammen und die blauen Augen verschwinden fast.»na, Kapitän, alles klar?«, fragt er und ich nicke. Mir gefällt es, wenn Großvater mich Kapitän nennt. Großvater ist als Koch zur See gefahren, bis nach Südamerika und wieder zurück. Das aber muss lange her sein, so lange wie das Wettrennen gegen das königliche Rennpferd oder noch länger. Das Schiff, auf dem Großvater Koch war, hat später die See geholt. Es ist in einen Sturm geraten und irgendwo mitten im Ozean gesunken. Von der Besatzung hat man nie wieder etwas gehört, auch Großvater nicht. Nur eine alte Fotografie gibt es noch, und die hängt jetzt in Großvaters Zimmer neben dem Bild, das ich von ihm gemalt habe. Das Schiff auf der Fotografie hat einen riesigen Schornstein und liegt in einem Hafen. Großvater kann sich nicht erinnern, wie der Hafen heißt. Es ist ein Hafen irgendwo in Südamerika.»Weißt du, mein Junge, früher, da war es doch etwas anders«, sagt Großvater und erzählt, wie er einmal versucht hat, auf das Dach der Welt zu steigen. In Südamerika gibt es Berge, die sind so weit oben, dass die Luft ganz dünn wird. Dort liegt eine einsame Ebene, das Dach der Welt. Zwei Wochen ist Großvater unterwegs gewesen, und nur weil er ein so guter Läufer war, hat er das Dach der Welt schließlich gesehen. Es lag in der Ferne und Großvater musste den Kopf heben und die Augen vor der Sonne schützen. Doch da konnte er es schon nicht mehr aushalten in der dünnen Luft. So hat Großvater das Dach der Welt nur gesehen, aber oben war er nicht. Solche Geschichten erzählt Großvater, doch Vater sagt, das Dach der Welt befände sich in Asien und da sei Großvater nie gewesen. Vater und Großvater streiten sich oft. Zum Beispiel, weil Großvater beim Essen schlürft. Großvater schlürft wirklich. Seine Hand zittert und deshalb muss er sich dicht über den Teller beugen. Und dort schlürft er. Der ganze Tisch wackelt und Vater vergeht der Appetit. Großvater aber hat in seinem Leben Menschen getroffen, die haben noch viel lauter geschlürft, dagegen sei er richtig leise. Wenn sich Großvater und Vater streiten, brummt Großvater:»Was weißt du denn schon«, und Vater wird ganz rot vor lauter Wut. Auch das Klopfen stört Vater. Da Großvater allein ganz schlecht laufen kann, klopft er mit dem Stock gegen die Wand, wenn er etwas möchte. Selbst wenn Großvater aufs Klo will, muss er mit dem Stock gegen die Wand klopfen. Dann kommt Mama und bringt ihn hin. Vater findet, dass es in dieser Wohnung nur noch klopfe und dass Großvater dabei sei, ein Loch in die Wand zu schlagen.

19 Deshalb mussten wir auch das Morsen aufgeben. Großvater war richtig erstaunt, dass ich noch nicht morsen konnte.»wie willst du dich zurechtfinden, wenn du nicht einmal morsen kannst«, hatte er gesagt und dann mit dem Stock gegen die Wand geklopft: dreimal kurz, dreimal lang und dann wieder kurz. Das hieß:»s.o.s., Schiff in Not.«Schließlich malte er mir das Morsealphabet auf einen Zettel. Nachdem ich es begriffen hatte, stürzte ich in mein Zimmer und morste zurück. Es war wunderbar. Ich morste:»alles in Ordnung? Wie geht es dir?«und Großvater morste:»sehr gut. Land in Sicht!«Ich morste:»ist es Südamerika?«Und Großvater morste:»südamerika, Kapitän!«Danach brach der Kontakt ab und man hörte Vater herumschreien. Auch Großvater schrie und stampfte mit seinem Stock auf den Fußboden.»Er ist nie zur See gefahren. Was weiß denn der schon«, sagte er böse, als Vater das Zimmer verlassen hatte. Vater war wirklich ungerecht. Am Abend aber entschuldigte er sich bei Großvater und Großvater nickte. Sie sind beide stur, sagt Mama und macht sich Sorgen. Großvater ist Mamas Vater. Manchmal nennt sie ihn auch Gerard. Dabei heißt Großvater in Wirklichkeit Gerhard, aber Mama nennt ihn Gerard, weil Großmutter ihn auch so genannt hat. Großmutter hieß Gisela, und wenn Großvater von ihr redet, sagt er Giselle. Gerard und Giselle, das passt gut zusammen. Wenn Großvater in seinem Zimmer vor seinem grünen Dschungel sitzt, stützt er den Arm aufs Fensterbrett und denkt nach. Er möchte gern ein Stück spazieren gehen, nur um das Haus, weiter nicht. Das ist sein Wunsch, aber Mama versucht es ihm auszureden. Es sei zu anstrengend. Wir wohnen im dritten Stock und das ohne Fahrstuhl. Wie soll Großvater da die ganzen Treppen steigen? Dafür erzähle ich Großvater vom Berg über der Stadt und Großvater will alles genau wissen. Oben auf dem Berg pfeift der Wind, doch oft ist es auch ganz still.»von dort oben kannst du die ganze Stadt sehen, auch unser Haus.Auch das Haus?«, staunt Großvater, das hätte er nicht gedacht. Ich beschreibe ihm, wo unser Haus liegt, wenn man vom Berg nach unten schaut. Es ist gar nicht weit, nur die Straße entlang, gleich das zweite Haus.Großvater dreht sich um und blickt in den Hof. Nach einer Weile schließt er das Fenster und zieht den Vorhang zu. Er ist müde und für heute will er nicht mehr viel reden. Ich sitze oben auf dem Berg über der Stadt und denke an das Schiff mit dem riesigen Schornstein. Es ist losgefahren und nicht wiedergekommen. Jetzt liegt es irgendwo auf dem Grund des Ozeans und um den Schornstein herum schwimmen die Fische. Mit einem U-Boot könnte man es vielleicht finden. Ob Großvater sich freuen würde? Als Großvater noch Koch auf dem Schiff war, hat er sogar fliegende Fische gesehen. Es waren so viele Fische, dass sich der ganze Himmel verfärbte. Da mussten alle Matrosen zum Fischfang an Deck, und Großvater hat mit der Bratpfanne in seiner Kombüse gestanden und überlegt, wie er die Fische zubereiten soll. Die Matrosen aber haben nicht einen einzigen Fisch gefangen und darüber ärgert sich Großvater heute noch.»stell dir vor, nicht einen einzigen haben sie mir gebracht, dabei hätte man nur die Hand auszustrecken brauchen.«die Fische waren aber glitschig und rutschten den Matrosen durch die Finger, und als Großvater endlich mit der Bratpfanne aus der Kombüse kam, sah er die Fische in der Ferne davonfliegen. Ich verstehe Großvater. Sicher hätte ich mich genauso geärgert, doch in unserer Stadt gibt es keine Fische, nicht einmal das Meer. Nur Häuser gibt es und Straßen und den Berg. Von hier oben kann man sogar den Marktplatz sehen und hinter der Stadt beginnen die Felder. Ich zähle die Autos, die durch unsere Straßen fahren, doch bald habe ich genug davon. Ich bin ganz allein auf dem Berg. Im Sommer, in der Hitze, war hier nie viel los. Dieses Jahr bleiben wir in der Stadt. Mit Großvater kann man keine Reisen machen und ohne ihn auch nicht. Als ich nach Hause kam, merkte ich gleich, dass etwas passiert war. Mama hatte verweinte Augen und saß am Küchentisch.»Großvater geht es nicht gut«, sagte sie,»wir mussten den Arzt bestellen.«

20 Der Arzt hat Großvater eine Spritze gegeben und lange mit Mama gesprochen. Jetzt liegt Großvater in seinem Zimmer, und wenn es nicht besser wird,, sie ihn ins Krankenhaus. Vater sagt, dass Großvater zähe ist, und zähe sei, der komme immer wieder auf die Beine. Da Großvater nicht mehr aufs Klo gehen kann, haben wir in der Apotheke ein Nachtgeschirr gekauft. Vater hat das Bett von Großvater gedreht. So kann Großvater in seinen Urwald schauen und die Blätter rauschen hören. Ich durfte nur kurz zu ihm.»na, Kapitän, alles klar?«, hat mich Großvater gefragt und dann die Augen geschlossen. Über dem Stuhl hing sein grünes Hemd und auf dem Stuhl lag der Stock. Großvaters Gesicht sah gar nicht mehr so schrumplig aus, vielleicht, weil er schon wieder schlief. In der Nacht träumte ich von Großvater. Großvater hatte eine rote Turnhose an und neben ihm stand das königliche Reitpferd und wieherte. Die Beine von Großvater aber wurden immer länger und länger, sodass das Rennpferd nach oben schauen musste. Und dann lief Großvater los, schneller als irgendeiner sonst und viel schneller als das königliche Rennpferd. Und die Menschen jubelten und jubelten und rieten:»gérard! Gérard!< Als ich am Morgen aufwachte, war mein Schlafanzug durchgeschwitzt. Ich zog mich an und ging in die Küche. Mama machte das Frühstück: zwei große Schnitten für mich und eine kleine für Großvater. Sie schnitt einen Apfel in Scheiben und kochte Kaffee. Mama sagte, ich solle nicht so laut sein, doch das war ich gar nicht. Vater und ich haben die Bank vor unserem Maus neu gestrichen. Wir haben es für Großvater getan, damit er auf der Bank sitzen kann, wenn er wieder gesund ist. Von der Bank aus sieht man die ganze Straße und sogar ein Stück vom Berg. Ich habe Vater überredet, die Bank blau-weiß zu streichen. Erst war Vater dagegen, aber jetzt findet er

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